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Umsturz in der Ukraine

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Vacate fiat money.

Es ist kein Zufall, dass das Zeitalter des Totalitarismus, des "totalen Krieges" und immer weiter wuchender Staatsadministrationen mit der flächendeckenden Durchsetzung von staatlich gesteuertem und letztlich wertlosem Papiergeld (da es eine wesentliche Eigenschaft "guten Geldes" per se nicht zu erfüllen vermag: Knappheit) zusammenfällt.

Durch Besteuerung alleine würde man derlei destruktiven Unfug niemals finanzieren können.
"Wir bringen jetzt Demokratie in die Ukraine. Das macht einmal 50$/Haushaltsmitglied/Monat." - ich glaube die tatsächlichen Konsumpräferenzen der Bürger liegen dann doch etwas anders...
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Interessante Allianzen werden offenbar...

Schon bemerkenswert, auf wen die russische Elite in Europa, nicht nur seit der Ukraine-Krise so setzt:

http://www.aktuell.ru/russland/kommentar/krisen_und_chancen_russland_und_die_vaterlands-europaeer_630.html

Kleiner Auszug:

"Für Westeuropa hat die weltanschauliche Seite des Konfliktes größere Bedeutung als die ökonomisch-militärische. In das postkommunistische Vakuum kehrt der ideologische Wettbewerb zurück. EU-Skeptiker, Traditionalisten, Patrioten und Konservative gewinnen einen neuen Verbündeten.  
Natürlich wird die russische Politik darauf gerichtet sein, die Brüssel-EU zu schwächen und womöglich zu spalten. Mancher Vaterlands-Europäer wird das durchaus begrüßen. Neue Allianzen werden geschnürt und neue Bruchstellen entstehen. Die bequemen Jahre sind auch für Westeuropa vorbei."


Die neuen "Verbündeten" also: Front National in Frankreich, Strache in Österreich, Orban in Ungarn und und und...

Die wahren Putin-Versteher sollten danach wohl die AfD ankreuzen am 25.05....
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Bei Heise beschäftigt man sich mit der "Nützlichen Erfindung der Pro-Russen" und der hiermit in unseren Medien betriebenen Verkürzung der Konflikte auf Russland und der (noch bestehenden) Ukraine auf Kosten weiterer ukrainischer Gruppen:
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html

Aber mit der Recherche haben es ja viele Medien hierzulande eh nicht mehr so...
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Maabootsche schrieb:
Bei Heise beschäftigt man sich mit der "Nützlichen Erfindung der Pro-Russen" und der hiermit in unseren Medien betriebenen Verkürzung der Konflikte auf Russland und der (noch bestehenden) Ukraine auf Kosten weiterer ukrainischer Gruppen:
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html

Aber mit der Recherche haben es ja viele Medien hierzulande eh nicht mehr so...


Schöne Zusammenfassung... deckt sich auch mit meinen Eindrücken.
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Lesenswerte Darstellung, in der Tat.
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Schaedelharry63 schrieb:
Interessante Allianzen werden offenbar...

Die wahren Putin-Versteher sollten danach wohl die AfD ankreuzen am 25.05....


Oder eher Europa erobern, statt demokratisch wählen.  
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Meiner Meinung nach wird es wohl leider wieder zu einem kalten Krieg führen. Die Russen werden wohl noch die Ostukraine zu Russland dazu nehmen und der Rest der Ukraine wird zum Westen gehören. Ganz ähnlich wie es im geteilten Deutschland war nur nicht ganz so hart. Der Westen hat sein Idealismus und Russland und einige anderen östlichen Staaten ebenso. So eng wie Kasachstan und Weißrussland mit Russland zusammen hängen, würde mich nicht wundern, wenn die sich auch früher oder später wieder an Russland binden. Dort bricht momentan wieder ein neuer Nationalstolz aus auch wenn es wirtschaftlich nach wie vor sehr schlecht aussieht, ist man dort wieder stolz einer zu sein. Man erstarkt wieder.
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dj_chuky schrieb:

Die Russen werden wohl noch die Ostukraine zu Russland dazu nehmen und der Rest der Ukraine wird zum Westen gehören.  


Wozu? Die Krim wird für Putin und Rußland teuer genug im Unterhalt werden.

Ausserdem ist doch das Ziel erreicht: Eine dauerhaft destabilisierte Ukraine, in der Putin je nach Belieben Einfluß nehmen kann.

Gesichtswahrend für den Westen, der sich "rühmen" darf, "demokratische" Wahlen abhalten lassen zu dürfen, bei denen die Oligarchen, gegen die sich der ursprüngliche Maidan-Protest richtete, wieder in Amt und Würden kommen. Samt ihren lokalen korrupten und abhängigen Verwaltungen und Ordnungskräften.

Gesichtswahrend für Putin, der den Status quo erhalten hat. Janukowitsch war ja nur ein besonders dreister Verwalter, die, die nach ihm kommen, sind aber auch nicht viel besser.

Und wenn sich tatsächlich sowas wie Normalität entwickeln sollte, etwa eine zivile Bürgergesellschaft mit mündigem Volk, wenn die Duodezfürsten, die um ihre Pfründe besorgt es den Mächtigen aus Ost und West gleichermasen recht machen werden, als "Demokrator" ausfallen,  kann man ja wieder ein paar bewaffnete Separatisten organisieren, die das Ganze in die gewollte Richtung befeuern.

Wie sagte ein Stahlarbeiter anläßlich des vom Oligarchen und Arbeitgeber Achmatov im Donbass organisierten Protestes gegen die Separatisten, weil ihm diese bewaffneten Banden offenbar zu unberechenbar werden bei seinen Remühungen, sein "Fürstentum" abzugrenzen von demokratischen Bestrebungenzu (die EU verkauft uns das als "Widerstand demokratischer Kräfte"):

"Wir sind nur ein Stück Fleisch für die da oben".

Dem ist nichts hinzuzufügen
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Ich bin ja nu echt kein Sozi.. aber da hat Frank Walter Steinmeier mal richtig bei mir gepunktet.  

http://www.handelsblatt.com/politik/international/europawahl/emotionen-im-wahlkampf-steinmeier-bruellt-fuer-europa/9925642.html
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HeinzGründel schrieb:
Ich bin ja nu echt kein Sozi..


Steinmeier auch nicht.
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HeinzGründel schrieb:
Ich bin ja nu echt kein Sozi.. aber da hat Frank Walter Steinmeier mal richtig bei mir gepunktet.  

http://www.handelsblatt.com/politik/international/europawahl/emotionen-im-wahlkampf-steinmeier-bruellt-fuer-europa/9925642.html


Ja, wahre und emotionale Worte gegen morphiumvernebelte mit einfachen, billigen Antworten.  
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Morphium schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Ich bin ja nu echt kein Sozi..


Steinmeier auch nicht.


Du auch nicht
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Brady schrieb:
Morphium schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Ich bin ja nu echt kein Sozi..


Steinmeier auch nicht.


Du auch nicht


Das stimmt. Ich war mal.
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Brüder zur Sonne zur ...

I was a Punk before you were a Punk
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Heute ist Wahl in der Ukraine. Es geht zwar nur um den Präsidenten, aber immerhin schon mal etwas. Leider wird in der Ostukraine eine Wahl großenteils verhindert. Ein Wahllokal wurde in Brand gesteckt und viele andere bleiben ganz geschlossen.
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Ich habe die leise Hoffnung, dass durch die Wahl der Frieden nähergerückt ist, und auch die Eskalationsspirale erstmal gestoppt wird. Dieser Oligarch verspricht so etwas wie Stabilität. Auch die Äußerungen von Steinmeier klangen gestern etwas moderater und ausgeglichener, genauso die von Putin in den letzten Tagen. Vielleicht wird die "Anti-Terroroperation" beendet und es kann nun etwas pragmatischer regiert werden, dass würde eine de-facto-Anerkennung der Krimanektion und eine weitgehende Autonomie der Ostukraine miteinschließen, auch wenn das keiner so sagen will.
Dass sich an den Lebensverhältnissen in der Ukraine etwas ändert, die allgegenwärtige Korruption etc., daran glaube ich überhaupt nicht.
Wahrscheinlich startet deshalb der nächste Oligarch in ein paar Jahren wieder eine Maidan-Revolution mit Hilfe des Rechten Sektors, und das ganze geht von vorne los.
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Drei Tage später muss ich mich von meinem extrem naiven Kommentar distanzieren.
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Niemand gibt nach, eine Ausweitung der militärischen Handlungen ist derzeit nicht in Sicht.

Gleichwohl drängt es mich, mal einen Ausblick auf die Zeit danach zu werfen, wenn dann hoffentlich die Waffen ruhen. Ob es dann noch eine geeinte Ukraine gibt, sei dahingestellt, mir geht es um langfristige Entwicklungen.

Putin hat als Gegenentwurf zur EU (von der er sich und Rußland als nicht erwünscht betrachtet und deren Krise er gerade hinsichtlich der Erfolge der euroskeptischen, national ausgerichteten Parteien bestätigt sieht wenn nicht gar begrüßt, strebt er doch selbst ein streng konservatives, autokratisches Weltbild in Rußland an) gerade mit Weißrußland und Kirgisien eine "eurasische Wirtschaftsunion" gegründet. Die Ukraine hätte er da gerne als Ganzes dabeigehabt, jetzt, wo das illusorisch erscheint, will er zumindest die Ukraine auch durch das Aufrechterhalten von Unruhen schwach halten, um es dem Westen nicht zu einfach zu machen, die Ukraine neutral zu halten oder auch mit der vagen Hoffnung, die Ukraine fände dann vielleicht zur "Vernunft" und zum eurasischen Wirtschaftsverbund zurück.

Alles Spekulation in die Zukunft.

Was aber derzeit schon real ist, ist der Wertewandel innerhalb Rußlands. Interessant sind dabei die Vokabeln, die diejenigen benutzen, die ansonsten den Begriff "faschistisch" allzu inflationär gebrauchen.

Wandel in der russischen Kulturpolitik oder Putins Vokabel vom "Genetischen Code" (!) russischer Werte":

http://oe1.orf.at/artikel/372696

O-Ton Putin hieraus:

"Dieser genetische Code ist einer unserer Konkurrenzvorteile in der modernen Welt. Er ist sehr zäh und widerstandsfähig." Russen, so meint Putin, verfolgten höhere moralische Werte als die Bürger des Westens: "Ein Russe oder Angehöriger der russischen Welt denkt vor allem daran, dass es eine höhere moralische Vorbestimmung eines Menschen gibt. Während im Westen vor allem der individuelle Erfolg des Einzelnen zählt, denken wird auch an die Gesellschaft. Unsere Seele ist großzügiger." Einziges Fundament, auf dem ein erfolgreicher Staat gebaut werden könne, sei der Patriotismus, der Glaube an den Erfolg des Vaterlandes."

Bemerkenswert, wie ich finde.
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Auch recht hübsch diese Koalition:

http://www.faz.net/aktuell/politik/front-national-mit-putin-die-christliche-zivilisation-retten-12953533.html

Mal gespannt, wo die beiden Früchtchen demnächst Faschisten verorten, die es abzuwehren gilt.
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Mal gespannt, wo die beiden Früchtchen demnächst  schwule  Faschisten verorten, die es abzuwehren gilt.

Jetzt stimmts. War nämlich ironisch gemeint.

Nicht dass mir vorgeworfen wird, ich negierte die tatsächlichen rechtsradikalen Elemente innerhalb der Interims-Regierung in Kiew.


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