Die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe ist eine Gruppe Vermögender, die an die Politik appelliert, Reiche durch eine Vermögensabgabe stärker zu belasten.
Unsere Gruppe will ein Zeichen setzen, in der Finanz- und Wirtschaftskrise Vermögende wie sie selbst mehr an den finanziellen Kosten einer Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu beteiligen. Die Erlöse sollen gezielt in den ökologischen Umbau der Wirtschaft und im sozialen Bereich investiert werden.
Jeder Mensch kann Spenden.
Wenn ich die Liste sehe und da einen Lehrer vorfinde, dann frage ich mich, wie der auch nur annähernd auf 1.000.000 Euro Vermögen gekommen sein will? Der ist beamtet und erzählt kleinen Kindern etwas.
Andersherum ist private Wohlfahrt auch gut und richtig. Der eine unterstützt die Kirche, zusätzlich zu vielleicht jährlichen Kirchensteuerbeträgen über 10.000 Euro, der andere spendet alle paar Jahre 20.000 Euro für gezielte Projekte oder in Fußballvereine.
concordia-eagle schrieb:
f1r3 schrieb:
stefank schrieb:
f1r3 schrieb:
Umfairteilen ist genauso populistisch wie viele andere Dinge. Natürlich schreien alle "hurra", die sich nicht zur Gruppe derjenigen zählen, die etwas abgeben müssen. Aber dieses ewige "der kleine Mann" gegen "die feinen Pinkel" Gejammer bringt niemanden in persona voran, geschweige denn ein Land.
Aber vielleicht bringt es den kleinen Mann voran, wenn ihm das Land egal ist?
Ja, das ist es doch: Es geht nicht um das Land, sondern um einen in der breiten Bevölkerung Anklang findenden Parolenansatz. Alles umverteilen, damit jeder irgendwie mehr hat. Geht es dem Land dann besser? Nachhaltig ist anders. Innovationen werden weniger, weil weniger Menschen den Versuch starten, Unternehmen zu gründen und und und. Unternehmen werden gegründet, weil die Unternehmer wissen, dass es ihnen dann irgendwann mal besser geht, weil sie eben mehr wollen und bereit sind, Risiko und Arbeit auf sich zu nehmen. Weil sie wissen, dass sie nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch für ihr eigenes Wohl sorgen. In dem Wissen, dass "von oben" alles runterverteilt wird, werden viele den Schritt "nach oben" scheuen.
Habe ich auch schon versucht zu erklären. Ist hier sinnlos.
Der volkswirtschaftlich bedeutende Ansatz wird schlicht nicht gesehen. Gleichheit über alles aber dass dies in einem Desaster endet, wie ja alle sozialistischen Staaten bewiesen haben, darauf wird nicht eingegangen.
Auch ich hatte schon versucht darzulegen, dass ab einer Belastung XY weder Unternehmensgründungen stattfinden (bzw. sehr wenige) noch gegründete Unternehmen im Land bleiben (so, der Berufszweig auch eine Weiterexistenz im Ausland zulässt). Das dazu noch gerade von den wirklich Reichen das Kapital abwandert, wird ebenfalls nicht berücksichtigt.
Für Einmaleffekte von 10-15 Milliarden (fikiv) werden auf die nächsten 10 Jahre Verluste in der Höhe von 10 - 15 Milliarden (fiktiv) pro anno kalt lächelnd hingenommen oder einfach nicht geglaubt.
Dass wir besser als viele andere Euroländer dastehen liegt an Schröder und den Gewerkschaften. Hartz4 und Lohnzurückhaltung war der Schlüssel. Das ist eigentlich auch gar nicht wegzudiskutieren, egal ob man das persönlich gut findet oder nicht.
Ich hatte ja auch schon ausgeführt, dass bei Erbschaft- und Schenkungssteuer ruhig erhöht werden kann. Das hemmt ja nicht oder nur gering die Leistungs- bzw. Risikobereitschaft. Allerdings muss man eben auch hier aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen, sonst wandert ein Großteil des Erbes ins Ausland.
An all die Befürworter der Umverteilung. Ich sehe ein erhebliches Risiko, dass im Endeffekt gerade der "kleine Mann" die Zeche zahlt. Denn ich vermute! dass nach einer entsprechenden Erhöhung die Steuereinnahmen stark zurückgehen werden.
Kurz noch zum Thema "Lohnverzicht der letzten Jahre". Ich bin ein absoluter Befürworter von niedrigen Grundgehältern aber entsprechender Gewinnbeteiligung. Die damit verbundenen Probleme (Investitionen, Managementfehler) sehe ich durchaus. Aber vom Grundsatz sollte der Arbeitnehmer von erwirtschafteten Gewinnen profitieren, die Wettbewerbsfähigkeit muss aber gleichwohl erhalten bleiben.
Diese volkswirtschaftliche Betrachtungsweise, die aber Grundlage dafür ist, Steuern zu generieren, die "dem kleinen Mann" zu gute kommen, diese Sicht fehlt so manchem total.
Einige hier würden das Boot stante pede an die Wand fahren. Und darunter würden ganz sicher nicht die "Reichen" leiden.
Kann mich dem nochmals total anschließen und möchte ergänzen:
Ein guter Freund eines meiner Geschwister ist Anfang der 2000er aufgrund der Leistungsfeindlichkeit abgewandert. Hat sein Unternehmen gegründet, erweitert und seit 2009 ist er auch wieder in Deutschland mit einer Außenstelle gelandet und beschäftigt immerhin hier auch noch 4 Personen. Dennoch sind die Strukturen jetzt so gefestigt, dass er den "Heimatmarkt", also in dem Falle nicht Deutschland, nicht aufgeben kann. Aus einer mir bekannten Kommune im MTK ist z.B. eine ähnliche Firma (etwas größer) aufgrund regionalem Fachkräftemangel abgewandert und somit wurde ein riesen Budgetloch im Haushalt hinterlassen.
Die Agenda-Politik war halt ein Ausmerzen vorheriger Fehler und deshalb umso schmerzlicher. Lohnzurückhaltung war notwendig, um nicht massenhaft entlassen zu müssen, denn die Unternehmensreformen der 90er Jahre mussten auch erstmal wirken. Hinzu kam das Problem, dass viele Unternehmen weiterhin auf längere, solide Entwicklung gesetzt hatten, der Markt aber viel zu schnell war und dafür Anpassungen auch in der Flexibilisierung vorgenommen werden mussten.
Sehe ich auch so mit der Gewinnbeteiligung: Allerdings sollte man darüber nachdenken, die Tantiemen längerfristig verteilen zu können und hierbei zwischen Real- und Finanzindustrie zu trennen. Denn für einen Siemens-Manager ist es unverständlich, wie man mit ein paar Mausklicks 3 Mrd. Euro vernichten kann, dessen Gegenwert 30 Millionen Toaster entsprechen.
Und aus ökonomischer Perspektive sind die bisherigen Steuersätze allesamt leistungshemmend und viel zu hoch. Die Kalte Progression wird von einigen Parteien blockiert, womit die untere Mittelschicht viel tragen muss. Nun steigen die Kosten eventuell für Europa an, bedeutet eine immense Mehrbelastung. Energiewende ebenso.
Die Frage ist ohnehin, wie man das Schiff retten möchte, wenn man nach Berlin und NRW schaut sowie die Demographie im Auge behält. Der deutsche Staat, der zweifellos auch halbwegs leistungsfähig gegenüber anderen Staaten ist, kann Rahmenbedingungen setzen, nicht aber durch Staatsintervention die Probleme lösen.
Die sogenannten "Reichen" müssen unbedingt Wissen und Erfahrungen weitergeben und sind enorm gefordert, um die Jugend maximal produktiv einsetzen zu können. Sonst geht es mit dem Wohlstandslevel bergab und die Renten fallen aus. Mit 3,5 Parteien (Piraten, Linkspartei und zu 75% SPD+Grüne, die immer noch Schweden im Kopf haben) im Bund wird das ohnehin noch spannend, die allesamt zu wenig Realität im Kopf haben.
Angesichts deines Gebrabbels möchte ich C-E antworten, der hat es im Gegensatz zu dir nämlich verdient. Mein Lieber CE, es tut mir leid, aber ich bin nicht für höhere Einnahmen des Staates. Auch wenn sie auf Kosten der Reichen gingen. Das wird dich jetzt vielleicht erstaunen, aber wenn du nachliest, habe ich mich hier im Thread nie für die Reichensteuer ausgesprochen. Warum auch? Damit der deutsche Staat seine Macht noch mehr gegenüber den Armen sowohl in Europa als auch im eigenen Land ausüben kann? Ich denke, dass die Armen ganz andere Fragen sollten. Dann denken wir aber nicht mehr über Prozente nach.
Stefan, das Schwierige ist, man muss versuchen, eine ausgewogene Aufteilung zu finden. Da wird es immer diskutable Stellschrauben in die ein oder andere Richtung geben.
Nach meiner Meinung wäre bei Erb- und Schenkungssteuer eine Erhöhung durchaus denkbar (Firmen sind gesondert zu betrachte) bei der Einkommenssteuer sehe ich die Grenze ziemlich erreicht, allein schon wegen der Vorgabe des BVerfG aber das Ziel muss immer sein, das schwierige Gefüge zwischen "Staatsbedingungen, die erlauben Umsatz zu generieren" und "gerecheter Verteilung" in einem einigermaßen adaequatem Bereich zu halten.
Ich bin ganz sicher weder für einen Turbokapitalismus noch für einen Turbosozialismus. Irgendwo dazwischen muss man versuchen eine Balance zu halten/finden.
Das da einges in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, steht m.E. ohne Zweifel. Aber das liegt m.E. an völlig sinnlosen Bankerboni und deren Systenrelevanz.
Man kann beispielsweise von Hopp halten, was man will aber ohne ihn gäbe es in Deutshland sehr viele -teils gut bezahlte- Arbeitsplätze nicht.
Ich fand Schröder hat die Balance ganz gut hinbekommen, perfekt kann das wahrscheinlich keiner.
Ich kann inzwischen gar nichts mehr beitragen in solchen Diskussionen. Da gibt es die sicherlich umstrittenen CD-Ankäufe von Steuerhinterzieher-Daten aus der Schweiz, und hier macht man sich Gedanken um das kleine Vermögen, das nicht angetastet werden sollte. Es geht doch nicht um das kleine Vermögen, Himmel noch mal! Es geht um XXX wie die Schleckers, die eine eigene Zeitarbeitsfirma gegründet hatten, um noch mehr aus ihren Leuten herauszuholen. Es geht um Riesenumsätze und die Pflicht (!), davon etwas mehr abzugeben als bisher. Das ist kein furchtbarer Antrag.
Miso schrieb: Ich kann inzwischen gar nichts mehr beitragen in solchen Diskussionen. Da gibt es die sicherlich umstrittenen CD-Ankäufe von Steuerhinterzieher-Daten aus der Schweiz, und hier macht man sich Gedanken um das kleine Vermögen, das nicht angetastet werden sollte. Es geht doch nicht um das kleine Vermögen, Himmel noch mal! Es geht um XXX wie die Schleckers, die eine eigene Zeitarbeitsfirma gegründet hatten, um noch mehr aus ihren Leuten herauszuholen. Es geht um Riesenumsätze und die Pflicht (!), davon etwas mehr abzugeben als bisher. Das ist kein furchtbarer Antrag.
Sehr schön. Ich kann auch die seitenlange Bramasierung nicht mehr ertragen. Und die volkswirtschaftlichen Betrachtungen, von wem auch immer.
Wir diskutieren hier nicht über Ärzte, Ingenieure oder Rechtsanwälte aus dem Mittelstand, sondern über mehrfache Millionäre.
Um jetzt mal hart am Thema zu bleiben: Ich lese aus der attac-Veröffentlichung nicht heraus, wer da wann in die Pflicht genommen werden soll. Entweder habe ich irgendwelche Verlinkungen übersehen oder die Geschichte ist eben so schwammig wie sie mir bislang erschien.
Ich kann mir doch schwer ein Meinungsbild über einen Aufruf machen, wenn dessen Inhalt gar nicht möglichst klar umrissen wird.
Misanthrop schrieb: Um jetzt mal hart am Thema zu bleiben: Ich lese aus der attac-Veröffentlichung nicht heraus, wer da wann in die Pflicht genommen werden soll. Entweder habe ich irgendwelche Verlinkungen übersehen oder die Geschichte ist eben so schwammig wie sie mir bislang erschien.
Ich kann mir doch schwer ein Meinungsbild über einen Aufruf machen, wenn dessen Inhalt gar nicht möglichst klar umrissen wird.
1. das. 2. kann man, wie auf Seite 2 erwähnt, Betriebs- und Privatvermögen nicht trennen. Ergo, trifft es auch bei großen Vermögen den Arbeitnehmer. 3. Ja, was Schlecker gemacht hat ist nicht fein. Aber schlussendlich wurde damit ein Familienunternehmen, was sich mal aus 200.000 Euro Wert auf 2 Mrd. Euro Wert hochgearbeitet hat, aufgrund der Kundenmacht und Managementfehlern wieder seines Wertes beraubt. Von mir aus existieren irgendwo noch 50 Millionen Euro, sind aber nur ein Bruchteil dessen, was das Unternehmen mal wert war. (Da sind auch keine Panzer eingefahren, ergo existiert auch Insolvenzmasse.) 4. Um also nicht irgendwen unfair zu besteuern, sämtliche Side-Effects auszuschließen und die große Masse nicht zu besteuern, müsste man einen ungeheuren Verwaltungsaufwand (=Kosten) betreiben, der vermutlich - genauso wie eine genauere Filterung aller Hartz-4-Empfänger - sämtliche "Ertragschancen" übersteigt.
Bleibt nur übrig: Anreize schaffen, dass die sogenannten "Reichen" ihr Geld freiwillig entweder für soziale Wohlfahrt spenden oder in andere Unternehmen stecken. Und genau dafür reformiert man, denn dann investieren nicht nur die ganz Reichen und ganz risikovollen, sondern auch die Mittelschicht. Der vermeintliche Vorteil der Euro-Krise ist nämlich genau das.
Stefan, das Schwierige ist, man muss versuchen, eine ausgewogene Aufteilung zu finden. Da wird es immer diskutable Stellschrauben in die ein oder andere Richtung geben.
Nach meiner Meinung wäre bei Erb- und Schenkungssteuer eine Erhöhung durchaus denkbar (Firmen sind gesondert zu betrachte) bei der Einkommenssteuer sehe ich die Grenze ziemlich erreicht, allein schon wegen der Vorgabe des BVerfG aber das Ziel muss immer sein, das schwierige Gefüge zwischen "Staatsbedingungen, die erlauben Umsatz zu generieren" und "gerecheter Verteilung" in einem einigermaßen adaequatem Bereich zu halten.
Ich bin ganz sicher weder für einen Turbokapitalismus noch für einen Turbosozialismus. Irgendwo dazwischen muss man versuchen eine Balance zu halten/finden.
Das da einges in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, steht m.E. ohne Zweifel. Aber das liegt m.E. an völlig sinnlosen Bankerboni und deren Systenrelevanz.
Man kann beispielsweise von Hopp halten, was man will aber ohne ihn gäbe es in Deutshland sehr viele -teils gut bezahlte- Arbeitsplätze nicht.
Ich fand Schröder hat die Balance ganz gut hinbekommen, perfekt kann das wahrscheinlich keiner.
Guten Morgen, die letzten beiden Absätze möchte ich nicht unterschreiben. Alles andere: Die zunehmende Differenzierung in deinem Beitrag gefällt mir gut.
Längst sind es die Kaufleute vergangener Zeiten (rheinischer Kapitalismus - erinnert ihr euch noch? Bis Mitte der 80er gab es eine Banken- und Finanzmarktregulierung in den USA, in Europa gegen die die "kommunistische Plattform" einfach nur Reformsofties sind), die "das Verschwinden des ehrlichen Kaufmanns beklagen und die Metamorphose des Bankiers zu Bankern mit Grauen verfolgen" (Heidenreich, Wirtschaftsethik, HH 2012) Nochmal kurz zum Staat: der hat eben ein Doppelgesicht wie auch der Marktliberalismus. Letzterer produziert ungeheuren Reichtum und unfassbare Armut im globalen Maßstab. Also ist es die Aufgabe der Politik den Kapitalismus "bis zur Unkenntlichkeit zu zivilisieren" (Habermas). Politik muss m.E. so demokratisch wie irgendmöglich verfasst sein, d.h. vor allem auch demokratische Beteiligungschancen auf allen gesellschaftlichen Ebenen: in der Gemeinde, im Betrieb, in der Familie, der Schule etc. ermöglichen. Nein, nochmals nein, keine Mauer, kein Stalin, kein Pol Pot. Und trotz inhaltlicher Schnittmengen mit dieser Partei: ich habe noch niemals "die Linke" gewählt und plane das auch nicht. Ich glaube nur, dass Gleichheit ein Element der bürgerlichen Revolution ist, das mit Freiheit zusammengedacht und gelebt und ja auch institutionell gesichert werden muss. Tendenziell gleichere Gesellschaften sind m.E. lebens- und menschenfreundlicher. In meinen Augen ist die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen ein Megaproblem schon der Gegenwart, erst recht der Zukunft. Hier bedarf es Mehreinnahmen, um öffentliche Infrastruktur (Schwimmbäder, öffentl. Verkehr, Schulen, Kitas etc.) weiter zu entwickeln. Guckt mal in Städte wie Gelsenkirchen oder Offenbach - die geben 95% ihres Stadtbudgets für gebundene Sozialausgaben aus, da ist kein Spielraum mehr. Wenn uns die XXX-Millionäre (Miso) helfen können, die öffentliche Haushalte solide und zukunftsfest zu gestalten, dann müssen sie ihren Beitrag zur öffentlichen Sache leisten. Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet.
Misanthrop schrieb: Um jetzt mal hart am Thema zu bleiben: Ich lese aus der attac-Veröffentlichung nicht heraus, wer da wann in die Pflicht genommen werden soll. Entweder habe ich irgendwelche Verlinkungen übersehen oder die Geschichte ist eben so schwammig wie sie mir bislang erschien.
Ich kann mir doch schwer ein Meinungsbild über einen Aufruf machen, wenn dessen Inhalt gar nicht möglichst klar umrissen wird.
Das kann aber nur ein jämmerlicher PC-Stümper getan haben,der entsprechende Defizite mit um so mehr schmutzigem Humor zwanghaft auszugleichen versucht
Danke Edmund ,-)
ich hatte dieses Satire Video sofort bei diesem Thema im Kopf.
Und manche Themen in dieser unseren Welt kann ich oft wirklich nur noch per Satire oder Kabarett im Sinne entsprechend "qualifizierter Betrachtungen ", dann aber um so besser, ertragen.
Stefan, das Schwierige ist, man muss versuchen, eine ausgewogene Aufteilung zu finden. Da wird es immer diskutable Stellschrauben in die ein oder andere Richtung geben.
Nach meiner Meinung wäre bei Erb- und Schenkungssteuer eine Erhöhung durchaus denkbar (Firmen sind gesondert zu betrachte) bei der Einkommenssteuer sehe ich die Grenze ziemlich erreicht, allein schon wegen der Vorgabe des BVerfG aber das Ziel muss immer sein, das schwierige Gefüge zwischen "Staatsbedingungen, die erlauben Umsatz zu generieren" und "gerecheter Verteilung" in einem einigermaßen adaequatem Bereich zu halten.
Ich bin ganz sicher weder für einen Turbokapitalismus noch für einen Turbosozialismus. Irgendwo dazwischen muss man versuchen eine Balance zu halten/finden.
Das da einges in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, steht m.E. ohne Zweifel. Aber das liegt m.E. an völlig sinnlosen Bankerboni und deren Systenrelevanz.
Man kann beispielsweise von Hopp halten, was man will aber ohne ihn gäbe es in Deutshland sehr viele -teils gut bezahlte- Arbeitsplätze nicht.
Ich fand Schröder hat die Balance ganz gut hinbekommen, perfekt kann das wahrscheinlich keiner.
Guten Morgen, die letzten beiden Absätze möchte ich nicht unterschreiben. Alles andere: Die zunehmende Differenzierung in deinem Beitrag gefällt mir gut.
Längst sind es die Kaufleute vergangener Zeiten (rheinischer Kapitalismus - erinnert ihr euch noch? Bis Mitte der 80er gab es eine Banken- und Finanzmarktregulierung in den USA, in Europa gegen die die "kommunistische Plattform" einfach nur Reformsofties sind), die "das Verschwinden des ehrlichen Kaufmanns beklagen und die Metamorphose des Bankiers zu Bankern mit Grauen verfolgen" (Heidenreich, Wirtschaftsethik, HH 2012) Nochmal kurz zum Staat: der hat eben ein Doppelgesicht wie auch der Marktliberalismus. Letzterer produziert ungeheuren Reichtum und unfassbare Armut im globalen Maßstab. Also ist es die Aufgabe der Politik den Kapitalismus "bis zur Unkenntlichkeit zu zivilisieren" (Habermas). Politik muss m.E. so demokratisch wie irgendmöglich verfasst sein, d.h. vor allem auch demokratische Beteiligungschancen auf allen gesellschaftlichen Ebenen: in der Gemeinde, im Betrieb, in der Familie, der Schule etc. ermöglichen. Nein, nochmals nein, keine Mauer, kein Stalin, kein Pol Pot. Und trotz inhaltlicher Schnittmengen mit dieser Partei: ich habe noch niemals "die Linke" gewählt und plane das auch nicht. Ich glaube nur, dass Gleichheit ein Element der bürgerlichen Revolution ist, das mit Freiheit zusammengedacht und gelebt und ja auch institutionell gesichert werden muss. Tendenziell gleichere Gesellschaften sind m.E. lebens- und menschenfreundlicher. In meinen Augen ist die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen ein Megaproblem schon der Gegenwart, erst recht der Zukunft. Hier bedarf es Mehreinnahmen, um öffentliche Infrastruktur (Schwimmbäder, öffentl. Verkehr, Schulen, Kitas etc.) weiter zu entwickeln. Guckt mal in Städte wie Gelsenkirchen oder Offenbach - die geben 95% ihres Stadtbudgets für gebundene Sozialausgaben aus, da ist kein Spielraum mehr. Wenn uns die XXX-Millionäre (Miso) helfen können, die öffentliche Haushalte solide und zukunftsfest zu gestalten, dann müssen sie ihren Beitrag zur öffentlichen Sache leisten. Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet.
Auch das ist schlechtweg Populismus. Du scheinst auch nicht auf eines der Argumente, die deine Darstellung bereits im Vorfeld widerlegen würden, einzugehen.[Editr by bernie: Irgendwelche Assoziationen mit nationalem Sozialismus sind bitte zu unterlassen. ]Aber bitte wähle dort nicht.
Wir haben in Deutschland weltweit die 2. höchsten Ausgaben für Soziales. Die Steuerquote ist bereits am Anschlag. In meiner Familie befindet sich jemand, der zu diesem "alten Eisen" der Kaufleute gehört und gewisse Anteile daran hatte - er hätte auch emotionale Bücher schreiben können, die sich verlegen lassen. Oder er kann dir heute sagen, dass es ohne Veränderung alle diese Unternehmen schlichtweg nicht mehr geben würde.
Komisch, dass ich auch nicht neidisch auf diejenigen bin, die Porsche fahren. Nö, die Menschen sind aus Fleisch und Blut wie ich auch - haben aber vielleicht im Alter von 12 schon aufgegeben, gegen Wände zu reden und stehen deshalb besser da. Und sie zahlen normalerweise viele Steuern und Abgaben. Ohne Reiche Leute, weniger Arme (Statistisch bedingt) und weniger Arbeit.
Sogar die Ökonomen, die z.B. die Agenda-Politik teilweise wie die Opposition kritisch beäugt haben, sehen ein, dass Arbeitsplätze der Schlüssel sind, Leute aus der "Armut" zu führen. Ergo, also das Sparvermögen durch gezielte Investitionen zu verwenden.
Stefan, das Schwierige ist, man muss versuchen, eine ausgewogene Aufteilung zu finden. Da wird es immer diskutable Stellschrauben in die ein oder andere Richtung geben.
Nach meiner Meinung wäre bei Erb- und Schenkungssteuer eine Erhöhung durchaus denkbar (Firmen sind gesondert zu betrachte) bei der Einkommenssteuer sehe ich die Grenze ziemlich erreicht, allein schon wegen der Vorgabe des BVerfG aber das Ziel muss immer sein, das schwierige Gefüge zwischen "Staatsbedingungen, die erlauben Umsatz zu generieren" und "gerecheter Verteilung" in einem einigermaßen adaequatem Bereich zu halten.
Ich bin ganz sicher weder für einen Turbokapitalismus noch für einen Turbosozialismus. Irgendwo dazwischen muss man versuchen eine Balance zu halten/finden.
Das da einges in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, steht m.E. ohne Zweifel. Aber das liegt m.E. an völlig sinnlosen Bankerboni und deren Systenrelevanz.
Man kann beispielsweise von Hopp halten, was man will aber ohne ihn gäbe es in Deutshland sehr viele -teils gut bezahlte- Arbeitsplätze nicht.
Ich fand Schröder hat die Balance ganz gut hinbekommen, perfekt kann das wahrscheinlich keiner.
Guten Morgen, die letzten beiden Absätze möchte ich nicht unterschreiben. Alles andere: Die zunehmende Differenzierung in deinem Beitrag gefällt mir gut.
Längst sind es die Kaufleute vergangener Zeiten (rheinischer Kapitalismus - erinnert ihr euch noch? Bis Mitte der 80er gab es eine Banken- und Finanzmarktregulierung in den USA, in Europa gegen die die "kommunistische Plattform" einfach nur Reformsofties sind), die "das Verschwinden des ehrlichen Kaufmanns beklagen und die Metamorphose des Bankiers zu Bankern mit Grauen verfolgen" (Heidenreich, Wirtschaftsethik, HH 2012) Nochmal kurz zum Staat: der hat eben ein Doppelgesicht wie auch der Marktliberalismus. Letzterer produziert ungeheuren Reichtum und unfassbare Armut im globalen Maßstab. Also ist es die Aufgabe der Politik den Kapitalismus "bis zur Unkenntlichkeit zu zivilisieren" (Habermas). Politik muss m.E. so demokratisch wie irgendmöglich verfasst sein, d.h. vor allem auch demokratische Beteiligungschancen auf allen gesellschaftlichen Ebenen: in der Gemeinde, im Betrieb, in der Familie, der Schule etc. ermöglichen. Nein, nochmals nein, keine Mauer, kein Stalin, kein Pol Pot. Und trotz inhaltlicher Schnittmengen mit dieser Partei: ich habe noch niemals "die Linke" gewählt und plane das auch nicht. Ich glaube nur, dass Gleichheit ein Element der bürgerlichen Revolution ist, das mit Freiheit zusammengedacht und gelebt und ja auch institutionell gesichert werden muss. Tendenziell gleichere Gesellschaften sind m.E. lebens- und menschenfreundlicher. In meinen Augen ist die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen ein Megaproblem schon der Gegenwart, erst recht der Zukunft. Hier bedarf es Mehreinnahmen, um öffentliche Infrastruktur (Schwimmbäder, öffentl. Verkehr, Schulen, Kitas etc.) weiter zu entwickeln. Guckt mal in Städte wie Gelsenkirchen oder Offenbach - die geben 95% ihres Stadtbudgets für gebundene Sozialausgaben aus, da ist kein Spielraum mehr. Wenn uns die XXX-Millionäre (Miso) helfen können, die öffentliche Haushalte solide und zukunftsfest zu gestalten, dann müssen sie ihren Beitrag zur öffentlichen Sache leisten. Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet.
Auch das ist schlechtweg Populismus. Du scheinst auch nicht auf eines der Argumente, die deine Darstellung bereits im Vorfeld widerlegen würden, einzugehen. Da bist du normalerweise im (nationalen) Sozialismus gut beheimatet, der hört auch einfach nicht zu. Aber bitte wähle dort nicht.
Wir haben in Deutschland weltweit die 2. höchsten Ausgaben für Soziales. Die Steuerquote ist bereits am Anschlag. In meiner Familie befindet sich jemand, der zu diesem "alten Eisen" der Kaufleute gehört und gewisse Anteile daran hatte - er hätte auch emotionale Bücher schreiben können, die sich verlegen lassen. Oder er kann dir heute sagen, dass es ohne Veränderung alle diese Unternehmen schlichtweg nicht mehr geben würde.
Komisch, dass ich auch nicht neidisch auf diejenigen bin, die Porsche fahren. Nö, die Menschen sind aus Fleisch und Blut wie ich auch - haben aber vielleicht im Alter von 12 schon aufgegeben, gegen Wände zu reden und stehen deshalb besser da. Und sie zahlen normalerweise viele Steuern und Abgaben. Ohne Reiche Leute, weniger Arme (Statistisch bedingt) und weniger Arbeit.
Sogar die Ökonomen, die z.B. die Agenda-Politik teilweise wie die Opposition kritisch beäugt haben, sehen ein, dass Arbeitsplätze der Schlüssel sind, Leute aus der "Armut" zu führen. Ergo, also das Sparvermögen durch gezielte Investitionen zu verwenden.
Gut, das ist dann gleich an vielen Ecken und Enden komplett verfassungswidrig...
Und widerspricht sich andauernd selbst.
Ich find es schon toll, wie reflexartig immer das unglaubliche, aber anscheinend ununterbrochene und fortwährende Rück-Investment der Reichen in Brot und Arbeit angeführt wird.
Von daher haben sie die abfallenden "Bröselstückchen" wohl wirklich so was von verdient ,wie es der smarte Bursche im Video treffend aufzeigt
Wer also in der Vergangenheit privaten Konsum zurückgestellt und mit erwirtschaftetem Kapital statt dessen Wachstum und Arbeitsplätze (und Steuergelder) unter Tragung des vollen wirtschaftlichen Risikos geschaffen hat, der gibt als logische Folge nun also einen u.U. großen Teil dieses Kapitals unter Zwang wieder ab. So weit, so gut. Nur das Wort "fair" erschließt sich mir in dem Zusammenhang gerade nicht. Die Sinnhaftigkeit noch viel weniger.
Jägerschnitzel schrieb: Bevor man sich Gedanken über die Einführung der Vermögenssteuer macht sollte man lieber einmal an die bereits bestehenden kleinen/großen Grausamkeiten rangehen.
Mir fallen da auf die schnelle ein - Familiensplitting statt Ehegattensplitting - bevorzugte Besteuerung von Kapitalvermögen - Günstigerprüfung Kinderfreibeträge - Günstigerprüfung Riester Rente - Mövenpicksteuer - Erbschaftsteuer - Mittelstandsbauch in der Steuersatzkurve
Einer der ganz wenigen Beiträge der sich wirklich fachlich mit der Frage beschäftigt, ohne aufs Geratewohl Unbeweisbares zu behaupten oder in eine ideologische Schiene zu rutschen. Beweist, dass man nur über Steuern und Abgaben reden sollte, wenn man auch was davon versteht. Beweist außerdem, dass die Regierung nicht gewillt ist, etwas zu vereinfachen, es wäre so einfach ... also ist die Diskussion müßig. Kann zu. Dankt mir nicht.
edmund schrieb: Das Handelsblatt nimmt nicht direkt Bezug zum Threadtitel, greift aber eine Frage auf, die hier auch eine Rolle spielte.
Ein VWL-Studium ist einfach nur ein weiteres Fach der Sozialwissenschaften. Darum sind automatisch Philosophie (aus dieser Richtung kommt die gesamte VWL) und geschichtliche Zusammenhänge das A und O. Die Kunst ist dabei eben, diese Zusammenhänge genaustens zu analysieren und richtig zu deuten. Die gesamte Mikroökonomie ist durch Steuerrechnung quasi vollends politisch, daher ist es doppelt wichtig einen klaren Kopf zu behalten. Ich halte es für grotesk, dass Außenstehende darin eine Naturwissenschaft sehen wollen.
Die Frage ist, inwiefern die VWL denn bislang überhaupt einen Tunnelblick aufgezeigt hat. Stattdessen warnen stetig Ökonomen vor politischen Himmelfahrten und behielten meistens nach einiger Zeit recht.
Stefan, das Schwierige ist, man muss versuchen, eine ausgewogene Aufteilung zu finden. Da wird es immer diskutable Stellschrauben in die ein oder andere Richtung geben.
Nach meiner Meinung wäre bei Erb- und Schenkungssteuer eine Erhöhung durchaus denkbar (Firmen sind gesondert zu betrachte) bei der Einkommenssteuer sehe ich die Grenze ziemlich erreicht, allein schon wegen der Vorgabe des BVerfG aber das Ziel muss immer sein, das schwierige Gefüge zwischen "Staatsbedingungen, die erlauben Umsatz zu generieren" und "gerecheter Verteilung" in einem einigermaßen adaequatem Bereich zu halten.
Ich bin ganz sicher weder für einen Turbokapitalismus noch für einen Turbosozialismus. Irgendwo dazwischen muss man versuchen eine Balance zu halten/finden.
Das da einges in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, steht m.E. ohne Zweifel. Aber das liegt m.E. an völlig sinnlosen Bankerboni und deren Systenrelevanz.
Man kann beispielsweise von Hopp halten, was man will aber ohne ihn gäbe es in Deutshland sehr viele -teils gut bezahlte- Arbeitsplätze nicht.
Ich fand Schröder hat die Balance ganz gut hinbekommen, perfekt kann das wahrscheinlich keiner.
Es geht doch nicht um das kleine Vermögen, Himmel noch mal!
Es geht um XXX wie die Schleckers, die eine eigene Zeitarbeitsfirma gegründet hatten, um noch mehr aus ihren Leuten herauszuholen. Es geht um Riesenumsätze und die Pflicht (!), davon etwas mehr abzugeben als bisher. Das ist kein furchtbarer Antrag.
Sehr schön.
Ich kann auch die seitenlange Bramasierung nicht mehr ertragen.
Und die volkswirtschaftlichen Betrachtungen, von wem auch immer.
Wir diskutieren hier nicht über Ärzte, Ingenieure oder Rechtsanwälte aus dem Mittelstand, sondern über mehrfache Millionäre.
Ich lese aus der attac-Veröffentlichung nicht heraus, wer da wann in die Pflicht genommen werden soll. Entweder habe ich irgendwelche Verlinkungen übersehen oder die Geschichte ist eben so schwammig wie sie mir bislang erschien.
Ich kann mir doch schwer ein Meinungsbild über einen Aufruf machen, wenn dessen Inhalt gar nicht möglichst klar umrissen wird.
1. das.
2. kann man, wie auf Seite 2 erwähnt, Betriebs- und Privatvermögen nicht trennen. Ergo, trifft es auch bei großen Vermögen den Arbeitnehmer.
3. Ja, was Schlecker gemacht hat ist nicht fein. Aber schlussendlich wurde damit ein Familienunternehmen, was sich mal aus 200.000 Euro Wert auf 2 Mrd. Euro Wert hochgearbeitet hat, aufgrund der Kundenmacht und Managementfehlern wieder seines Wertes beraubt. Von mir aus existieren irgendwo noch 50 Millionen Euro, sind aber nur ein Bruchteil dessen, was das Unternehmen mal wert war. (Da sind auch keine Panzer eingefahren, ergo existiert auch Insolvenzmasse.)
4. Um also nicht irgendwen unfair zu besteuern, sämtliche Side-Effects auszuschließen und die große Masse nicht zu besteuern, müsste man einen ungeheuren Verwaltungsaufwand (=Kosten) betreiben, der vermutlich - genauso wie eine genauere Filterung aller Hartz-4-Empfänger - sämtliche "Ertragschancen" übersteigt.
Bleibt nur übrig: Anreize schaffen, dass die sogenannten "Reichen" ihr Geld freiwillig entweder für soziale Wohlfahrt spenden oder in andere Unternehmen stecken. Und genau dafür reformiert man, denn dann investieren nicht nur die ganz Reichen und ganz risikovollen, sondern auch die Mittelschicht. Der vermeintliche Vorteil der Euro-Krise ist nämlich genau das.
Guten Morgen, die letzten beiden Absätze möchte ich nicht unterschreiben. Alles andere:
Die zunehmende Differenzierung in deinem Beitrag gefällt mir gut.
Längst sind es die Kaufleute vergangener Zeiten (rheinischer Kapitalismus - erinnert ihr euch noch? Bis Mitte der 80er gab es eine Banken- und Finanzmarktregulierung in den USA, in Europa gegen die die "kommunistische Plattform" einfach nur Reformsofties sind), die "das Verschwinden des ehrlichen Kaufmanns beklagen und die Metamorphose des Bankiers zu Bankern mit Grauen verfolgen" (Heidenreich, Wirtschaftsethik, HH 2012)
Nochmal kurz zum Staat: der hat eben ein Doppelgesicht wie auch der Marktliberalismus.
Letzterer produziert ungeheuren Reichtum und unfassbare Armut im globalen Maßstab. Also ist es die Aufgabe der Politik den Kapitalismus "bis zur Unkenntlichkeit zu zivilisieren" (Habermas).
Politik muss m.E. so demokratisch wie irgendmöglich verfasst sein, d.h. vor allem auch demokratische Beteiligungschancen auf allen gesellschaftlichen Ebenen: in der Gemeinde, im Betrieb, in der Familie, der Schule etc. ermöglichen.
Nein, nochmals nein, keine Mauer, kein Stalin, kein Pol Pot.
Und trotz inhaltlicher Schnittmengen mit dieser Partei: ich habe noch niemals "die Linke" gewählt und plane das auch nicht.
Ich glaube nur, dass Gleichheit ein Element der bürgerlichen Revolution ist, das mit Freiheit zusammengedacht und gelebt und ja auch institutionell gesichert werden muss.
Tendenziell gleichere Gesellschaften sind m.E. lebens- und menschenfreundlicher.
In meinen Augen ist die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen ein Megaproblem schon der Gegenwart, erst recht der Zukunft. Hier bedarf es Mehreinnahmen, um öffentliche Infrastruktur (Schwimmbäder, öffentl. Verkehr, Schulen, Kitas etc.) weiter zu entwickeln.
Guckt mal in Städte wie Gelsenkirchen oder Offenbach - die geben 95% ihres Stadtbudgets für gebundene Sozialausgaben aus, da ist kein Spielraum mehr.
Wenn uns die XXX-Millionäre (Miso) helfen können, die öffentliche Haushalte solide und zukunftsfest zu gestalten, dann müssen sie ihren Beitrag zur öffentlichen Sache leisten.
Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet.
Guten Morgen, dir kann geholfen werden:
http://www.attac.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/umverteilen/Attac-Konzeptpapier_Umverteilen.pdf
@ Miso: D'accord.
@ John: Gerne auch d'accord nur: It's the economy - stupid!
http://www.youtube.com/watch?v=9vcwjMmw9lU&playnext=1&list=PLC5572D87C336F3B8&feature=results_video
Das kann aber nur ein jämmerlicher PC-Stümper getan haben,der entsprechende Defizite mit um so mehr schmutzigem Humor zwanghaft auszugleichen versucht
Danke Edmund ,-)
ich hatte dieses Satire Video sofort bei diesem Thema im Kopf.
Und manche Themen in dieser unseren Welt kann ich oft wirklich nur noch per Satire oder Kabarett im Sinne entsprechend "qualifizierter Betrachtungen ", dann aber um so besser, ertragen.
Gut, das ist dann gleich an vielen Ecken und Enden komplett verfassungswidrig...
Auch das ist schlechtweg Populismus. Du scheinst auch nicht auf eines der Argumente, die deine Darstellung bereits im Vorfeld widerlegen würden, einzugehen.[Editr by bernie: Irgendwelche Assoziationen mit nationalem Sozialismus sind bitte zu unterlassen. ]Aber bitte wähle dort nicht.
Wir haben in Deutschland weltweit die 2. höchsten Ausgaben für Soziales. Die Steuerquote ist bereits am Anschlag. In meiner Familie befindet sich jemand, der zu diesem "alten Eisen" der Kaufleute gehört und gewisse Anteile daran hatte - er hätte auch emotionale Bücher schreiben können, die sich verlegen lassen. Oder er kann dir heute sagen, dass es ohne Veränderung alle diese Unternehmen schlichtweg nicht mehr geben würde.
Komisch, dass ich auch nicht neidisch auf diejenigen bin, die Porsche fahren. Nö, die Menschen sind aus Fleisch und Blut wie ich auch - haben aber vielleicht im Alter von 12 schon aufgegeben, gegen Wände zu reden und stehen deshalb besser da. Und sie zahlen normalerweise viele Steuern und Abgaben. Ohne Reiche Leute, weniger Arme (Statistisch bedingt) und weniger Arbeit.
Sogar die Ökonomen, die z.B. die Agenda-Politik teilweise wie die Opposition kritisch beäugt haben, sehen ein, dass Arbeitsplätze der Schlüssel sind, Leute aus der "Armut" zu führen. Ergo, also das Sparvermögen durch gezielte Investitionen zu verwenden.
Und widerspricht sich andauernd selbst.
Ich glaub' für den ersten Satz, wäre er an mich gerichtet, würdest du dir massive Schwierigkeiten einhandeln.
komm lass den bub...der hinterzieht lieber steuern...
Ich find es schon toll, wie reflexartig immer das unglaubliche, aber anscheinend ununterbrochene und fortwährende Rück-Investment der Reichen in Brot und Arbeit angeführt wird.
Von daher haben sie die abfallenden "Bröselstückchen" wohl wirklich so was von verdient ,wie es der smarte Bursche im Video treffend aufzeigt
sorry. Was anderes sind derartige Aussagen nicht.
So weit, so gut. Nur das Wort "fair" erschließt sich mir in dem Zusammenhang gerade nicht. Die Sinnhaftigkeit noch viel weniger.
Einer der ganz wenigen Beiträge der sich wirklich fachlich mit der Frage beschäftigt, ohne aufs Geratewohl Unbeweisbares zu behaupten oder in eine ideologische Schiene zu rutschen.
Beweist, dass man nur über Steuern und Abgaben reden sollte, wenn man auch was davon versteht.
Beweist außerdem, dass die Regierung nicht gewillt ist, etwas zu vereinfachen, es wäre so einfach ... also ist die Diskussion müßig. Kann zu. Dankt mir nicht.
DA
Ein VWL-Studium ist einfach nur ein weiteres Fach der Sozialwissenschaften. Darum sind automatisch Philosophie (aus dieser Richtung kommt die gesamte VWL) und geschichtliche Zusammenhänge das A und O. Die Kunst ist dabei eben, diese Zusammenhänge genaustens zu analysieren und richtig zu deuten. Die gesamte Mikroökonomie ist durch Steuerrechnung quasi vollends politisch, daher ist es doppelt wichtig einen klaren Kopf zu behalten. Ich halte es für grotesk, dass Außenstehende darin eine Naturwissenschaft sehen wollen.
Die Frage ist, inwiefern die VWL denn bislang überhaupt einen Tunnelblick aufgezeigt hat. Stattdessen warnen stetig Ökonomen vor politischen Himmelfahrten und behielten meistens nach einiger Zeit recht.