Wie umgehen mit den Rechtsradikalen?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:06 Uhr um 16:06 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Den Spruch kenne ich sonst von Leuten, die Vorurteile gegenüber der Türkei und Türken haben. "Habe da noch nie gelebt und nie im Leben mache ich da Urlaub, das, was ich hier schon gesehen habe, reicht mir, um den richtigen Eindruck zu haben"
Ich war in meinem jungen Leben nun 8 Mal im Urlaub im Osten, zwei Mal in der Lausitz, wo jetzt 35 % AfD wählen. Diese Woche geht es das 9. Mal "rüber".
Den einzigen Unterschied, den ich wie Du feststellen konnte, ist der offenere Umgang mit Rassismus im Osten. Dort sind einfach die befürchteten Konsequenzen geringer, wenn man sowas äußert. Hinter vorgehaltener Hand höre ich aber hier im Westen so viel rassistisches und rechtes Gedankengut, dass ich der Meinung bin, dass es hier im Westen genauso viele Rassisten gibt wie im Osten. Wir können uns natürlich dafür rühmen, dass wir im Westen als Gesellschaft darauf schärfer reagieren. Aber wir hatten eben auch andere Voraussetzungen. Hatte der Osten 40 Jahre eine Selbstentwicklung im Kampf gegen Rechts und gegen Faschismus? Nein. Hatte der Osten eine bereits drei Jahrzehnte lang bestehende Beziehung zu Millionen Gastarbeitern? Nein. Ging es uns im Westen nach Einführung der parlamentarischen Demokratie und des Kapitalismus besser? Ja. Im Osten? Erstmal nein.
Wir haben eine völlig andere Entwicklung durchgemacht und müssen einfach mal anerkennen, dass der Osten nicht mit dem Westen vergleichbar ist. Auch nicht 30 Jahre danach. Natürlich gibt es dort viele Menschen, die sich in eine Opferrolle begeben, um der eigenen Verantwortung zu entfliehen. Das ist der leichte Weg. Aber Beiträge wie Deiner machen es diesen Opferrollern nur noch einfacher.
Immer wird von "Der Osten" geredet oder "Der Westen" und grenzt damit Gesellschaften ein und presst alle Menschen pauschal in Gruppen. Dann darf man sich aber nicht über Leute aufregen, die selbiges mit anderen Gruppen machen "Die Muslime", "Die Türken" etc.
Ich habe nach 17 Jahren schon ne Menge Erfahrungen im Job mit Ostdeutschen und gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Dafür habe ich schon vier Mal richtig miserable Erfahrungen mit Menschen mit türkischem Migrationshintergrund gemacht. Teils wurden da auch die gängigen Vorurteile jedes rechten Stammtischs bestätigt. Trotzdem werde ich von diesen vieren nicht auf alle anderen schließen.
Mit überheblichen Sesselfurzern meinen die vermutlich dann aber Leute mit Argumentationen wie Deiner.
Man kann auch Kritik mit Respekt und differenziert anbringen. Inhaltlich hast Du mit vielem nämlich recht. Dann würden die Leute es nicht so leicht haben, sich in eine Opferrolle zu begeben.
Du zeigst gerade mit dem Finger auf den Osten, während bei uns Ausländer mit Zwillen und Schusswaffen angegriffen werden, Politiker, die sich für Flüchtlinge einsetzen, erschossen werden, wo auf dem Land die AfD 20 % und in Gesamthessen immer noch 13 % bekommt und in dem Koch eine absolute Mehrheit errungen hat mit einem ausländerfeindlichen Wahlkampf. Ein Land, indem ein NPD-Anhänger als Ortsbeiratsvorsitzender gewählt wird.
Max, komm mal aus Deinem Frankfurter Mikrokosmos heraus. Der Westen ist kaum besser dran als der Osten. Einzig der offene Umgang mit Rassismus im Alltag und die Vorgeschichte der letzten 70 Jahre ist ein anderer.
Hört auf, zwei Gebiete miteinander zu vergleichen, die kaum zu vergleichen sind. Das bringt uns nicht weiter. Sonst können bald die Niedersachsen mal anfangen, sich über den Süden inkl. Hessen zu beschweren, wo die AfD-Wählerschaft doppelt bis dreifach so groß ist. Scheiss Süden. Da würde ich auch keinen Urlaub machen oder leben wollen. Wenn man einmal damit anfängt, hört das nie auf.
Helfen und unterstützen wir endlich mal die 75 % , die da drüben keine AfD wählen. Hören wir mal auf, sie in einen Topf mit den 25 % zu werfen, nur weil sie Ostdeutsche sind, sondern sehen wir sie als Teil der 87 % in unserem gemeinsamen Land.
Äh, naja - genau darum geht es mir doch?!
Das tust du dann aber in einem Nebensatz ab um ansonsten große Reden zu schwingen.
Ich mache übrigens auch in der Türkei aktuell keinen Urlaub, a) weil ich die dortige Regierung nicht stützen will und b) weil ich ein kleines Risiko sehe, aufgrund meines Berufes dort einzuwandern. Beim Osten ist der Grund, dass ich das Risiko minimieren will, meine Kohle einem Rassisten in den Rachen zu werfen. Wenn du meinen Beitrag aber richtig gelesen hättest, hättest du auch mitbekommen, dass ich trotzdessen oft genug - und wohl öfter als du - im Osten war. Aber du kannst deinen Vergleich natürlich trotzdem gerne anbringen, wenn es dich glücklich macht. Ich hätte jedenfalls - anders als du offenbar - keine Lust, wo zu urlauben, wo die Leute nicht nur rassistisch denken, sondern das auch unverblümt aussprechen können.
Und da würde mich glatt interessieren: Wie sieht das denn aus, der Mehrheit da drüben zu helfen? Ist das nur eine Worthülse oder hast du da auch was konkretes dahinter? Außer jetzt, den Rassismus dort erstmal Abgesehen davon übrigens, dass ich schon die sächsische CDU ziemlich fragwürdig finde, das mit den 75% also für optimistisch halte.
Die 75 % nicht noch mit Pauschalurteilen über ihre Heimat und die Menschen dort in die Hände der 25 % rüberzuschubsen, wäre für mich schon mal ein Anfang.
Nachvollziehbar.
Die Frage ist ja, ob Du es damit minimierst. Und ich glaube eben nicht, dass es im Osten mehr Rassisten gibt als im Westen. Kennst Du die Haltung jedes Menschen, bei dem Du einkaufst oder in dessen Hotel Du übernachtest? Wir sind ja einer Meinung, dass im Osten der Rassismus offener kommuniziert wird. Ist es dann nicht sogar wahrscheinlicher, dass Du im Osten eher weißt, ob Du es einem Rassisten in den Rachen wirfst als im Westen?
Falls ich was falsch verstanden haben sollte in Deinem Beitrag, bitte ich um Entschuldigung. Aber wenn ich immer um klare Aussagen und Unmissverständlichkeit gebeten werde, dann gilt das eben auch für andere und ich bin nicht der Meinung, dass ich mit dem "Missverstehen" hier alleine sein könnte.
Äh, naja - genau darum geht es mir doch?!
Das tust du dann aber in einem Nebensatz ab um ansonsten große Reden zu schwingen.
Ich mache übrigens auch in der Türkei aktuell keinen Urlaub, a) weil ich die dortige Regierung nicht stützen will und b) weil ich ein kleines Risiko sehe, aufgrund meines Berufes dort einzuwandern. Beim Osten ist der Grund, dass ich das Risiko minimieren will, meine Kohle einem Rassisten in den Rachen zu werfen. Wenn du meinen Beitrag aber richtig gelesen hättest, hättest du auch mitbekommen, dass ich trotzdessen oft genug - und wohl öfter als du - im Osten war. Aber du kannst deinen Vergleich natürlich trotzdem gerne anbringen, wenn es dich glücklich macht. Ich hätte jedenfalls - anders als du offenbar - keine Lust, wo zu urlauben, wo die Leute nicht nur rassistisch denken, sondern das auch unverblümt aussprechen können.
Und da würde mich glatt interessieren: Wie sieht das denn aus, der Mehrheit da drüben zu helfen? Ist das nur eine Worthülse oder hast du da auch was konkretes dahinter? Außer jetzt, den Rassismus dort erstmal Abgesehen davon übrigens, dass ich schon die sächsische CDU ziemlich fragwürdig finde, das mit den 75% also für optimistisch halte.
Die 75 % nicht noch mit Pauschalurteilen über ihre Heimat und die Menschen dort in die Hände der 25 % rüberzuschubsen, wäre für mich schon mal ein Anfang.
Nachvollziehbar.
Die Frage ist ja, ob Du es damit minimierst. Und ich glaube eben nicht, dass es im Osten mehr Rassisten gibt als im Westen. Kennst Du die Haltung jedes Menschen, bei dem Du einkaufst oder in dessen Hotel Du übernachtest? Wir sind ja einer Meinung, dass im Osten der Rassismus offener kommuniziert wird. Ist es dann nicht sogar wahrscheinlicher, dass Du im Osten eher weißt, ob Du es einem Rassisten in den Rachen wirfst als im Westen?
Falls ich was falsch verstanden haben sollte in Deinem Beitrag, bitte ich um Entschuldigung. Aber wenn ich immer um klare Aussagen und Unmissverständlichkeit gebeten werde, dann gilt das eben auch für andere und ich bin nicht der Meinung, dass ich mit dem "Missverstehen" hier alleine sein könnte.
So hätte ich das auch beantwortet.
Nochmal: Pauschalvorwürfe führen nur zu Verteidigungsdenken. Selbst bei denen, die guten Willens sind.
Vergleichbar mit Fußballfans, die es ebenso ungern hören, wenn sie unisono als Chaoten oder schlägernde Hooligans bezeichnet werden.
Als Nummer zwei würde ich nennen, den Kontakt und das Gespräch zu suchen. Geht natürlich nur, wenn man vor Ort ist.
Laut Umfragen finden rassistische Aussagen ungefähr gleichviel zustimmung in Ost und West.
Gerade hier in Hessen braucht sich keiner hinzustellen und so tun als ob es hier keine geben würde man muss sich nur mal das geschmeiss anschauen das in der hessischen CDU seit Jahrzehnten rumläuft.
Von daher könnt "ihr da drüben" natürlich gern weitermachen und alle westdeutschen Kritiker als überhebliche Sesselfurzer verunglimpfen, aber das ist dann ehrlich gesagt genau die Opferrolle, die ich so daneben finde. Dieses ständige Relativieren geht mir auf den Keks. Überall gibt es Nazis, ja. Aber es gibt im Westen sicherlich erheblich weniger Gegenden, in denen es quasi eine rechte Hegemonie in der örtlichen Gesellschaft gibt. Dortmund-Dorstfeld würde mir einfallen und sicher gibt es auch noch ein paar Käffer anderswo, ob in Hessen, Bayern oder sonstwo. Aber nicht in diesem Ausmaß. Während in Dresden 20.000 Menschen bei PEGIDA demonstrierten, waren es in Frankfurt halt 20, wenn du verstehst, was ich meine. Eine Lösung für das "Problem" hab ich übrigens nicht, habe ich auch nie behauptet. Ich weiß nur: Mit dem Finger auf andere zeigen und die Verhältnisse, die bei einem daheim herrschen, kleinreden, hilft sicher nicht, sondern gibt den Rechten nur Auftrieb.
Kein Ding, kann ich wunderbar mit leben. Ich habe es mir nicht zur Lebensaufgabe gemacht, Leute die im urban geprägten Westdeutschland aufgewachsen sind, aus ihrer Engstirnigkeit und ihrem begrenzten Tellerand gen Osten zu befreien. Daher alles cool
Ja, gegen genau so einen saudummen Bullshit verteidige ich meine derzeitige Wahl-Heimat mit Verve und ohne Ende. Ob es Dir gefällt oder nicht. Selbst wenn ich gebürtig gar nicht aus dem Osten stamme sondern in Frankfurt am Main geboren und dort 20 Jahre aufgewachsen bin. Danach in mehreren westdeutschen Großstädten gelebt und seit ca. 12 Jahren hat es mich halt in die ostdeutsche Provinz verschlagen. Ich lebe hier sehr gerne und ich mag die aller meisten Menschen hier. Daher nehme ich mir nach all den Jahren die Freiheit heraus, zu behaupten, dass die Mehrzahl der Menschen im Osten (zumindest da wo ich lebe) keine Nazis sind. Ich gebe mir hier mit gebürtigen Ostdeutschen Mühe, für zwischenmenschliche Werte und ein friedliches Miteinander einzutreten. Ich habe mich mit vielen gebürtigen Ostdeutschen für die Integration von Flüchtlingen eingesetzt. Und wir haben da vieles erreicht. Aber ich habe auch erfahren, was es heißt, sich für Werte wie Mitmenschlichkeit gerade zu machen. Das wird hier leider tatsächlich schnell ungemütlich. Und spätestens wenn sich die anonymen Drohungen nicht mehr gegen einen selber, sondern gegen nahe stehende Menschen richten, wird es absolut unangenehm. Ich selber bin von sowas bislang zum Glück verschont geblieben, aber einige meiner "ostdeutschen" (wie scheiße, dass man das dazu schreiben muss!!!) Freunde leider nicht. Jeder der sowas noch nicht durch hat, weil es glücklicherweise weit weg ist, sollte sich mit Pauschalurteilen von mir aus gerne zurück halten. Und genau weil ich solche Sachen kennengelernt habe, reagiere ich auf pauschale "Ost-Verurteilungen" von weit weg extrem empfindlich. Daher die "sesselfurzer" Bemerkung.
Ich hätte sowas hier nie ins Feld geführt und ich hätte sowas nie ungefragt in dieses Internet geschrieben. Aber wenn ausgerechnet jemand wie du Max, der hier bei Ultra-Themen sofort darauf verweist, dass sich das Real-Life ja nicht im Internet oder in irgendwelchen Internetforen oder sozialen Medien abspielt oder dass Berichte aus der handelsüblichen Presse eh am Thema vorbei gehen, das ausgerechnet du dann unterstellt, dass wir hier im Osten alle der Opferrolle frönen, dann geht mir ehrlich gesagt der Hut hoch und ich kann mit Kopfschütteln nicht aufhören anhand von so viel Doppelmoral. Was soll das? Auch dass du dir nicht zu schade bist, immer wieder die Verhältnisse in Sachsen und Dresden auf den ganzen "Osten" zu übertragen, finde ich ehrlich gesagt erbärmlich.
Aber mach du von mir aus weiterhin die Trennlinie zwischen Ost und West. Ich mache meine persönliche Trennlinie lieber zwischen „Wer ist gegen Nazis?“ und „Wer findet Nazis ok?“. Jeder soll halt nach seiner Fasson glücklich werden, wie früher mal einer aus dem Osten meinte.
bei meiner letzten reise an die ostsee bin ich zu wahlzeiten zu früh über die dörfer gefahren, die mehr oder weniger komplett auf npd geflaggt hatten (muss 2013 gewesen sein). das war ein komplett verstörendes und unfassbares bild. an jedem pfosten ein nazi-plakat, unbeschädigt auf knapp-über-kopf-höhe.
noch etwas irritiert flanierte ich kurz darauf mit den meinen damen der mutter-kind-kur auf die seebrücke und stand der thor steinar fraktion gegenüber. entschied mich dann umständehalber gegen das gerade machen, spuckte auf die rauen planken und ward nicht mehr gesehen...
...das heißt aber nicht, dass ich gerne migrationsfragen mit meinem gartennachbar erörtern mag, obwohl er „st. pauli gegen rechts“ gehisst hat.
und natürlich sind stabile menschen aus dem osten auch (zwangsläufig) engagierter, als der präsige szeneviertelbewohner (danke auch, dass du kreuzberg nicht in deine gestrige aufzählung aufgenommen hast). und euch gebührt dafür allergrößten respekt. ich werde auch die nächstmögliche gelegenheit nutzen, um einem bekannten beim aufbau eines alternativen zentrums in meck-pomm wenigstens handwerklich zu unterstützen. finde das unheimlich stark, die wohlfühloase aufzugeben, um „vor ort“ soziale arbeit zu betreiben.
aber krass sind die zustände schon...
Da liegt doch der Hase im Pfeffer. Auch wenn du pauschale Aussagen nicht magst, würde ich mal ganz pauschal sagen, dass der große Unterschied ist: An vielen Orten - wie z.B. hier in Frankfurt - hast du es in der örtlichen Gesellschaft relativ schwer, wenn du eine Nazi-Gesinnung offen zur Schau trägst. An manchen anderen Orten hat man es offenbar schwer, wenn man sich einfach nur mitmenschlich verhält und muss tatsächlich für so etwas wie Flüchtlingshilfe befürchten, angegriffen zu werden. Und meine Behauptung ist eben, dass diese Orte sehr häufig im Osten liegen. Daran, dass im örtlichen Jugendclub nur noch Jungfaschos rumhängen, stört man sich mancherorts dafür weniger. Rechte Hegemonie eben.
Jetzt noch verschiedene Disclaimer, damit ich nicht wieder missverstanden werde:
Das heißt nicht, dass es dort keine anderen Menschen gibt. Ich habe großen Respekt vor denen, die sich in diesen Gegenden engagieren, denn es ist dort natürlich zehn mal schwieriger, als hier in Frankfurt. Aber: Auch das fällt nicht vom Himmel und es ist ja auch das Resultat von Engagement, wenn Rechte hier keinen Fuß auf den Boden kriegen.
Und ich denke, dass man da eben so wenig relativierend wie möglich agieren sollte, denn der Prozess, in dem Rechte sich breitmachen, ist eben auch oftmals ein schleichender.
Wo du recht hast ist: Ich bin nicht so gut darin, innerhalb "des Ostens" zu differenzieren. Rein anhand der Wahlergebnisse fällt mir allerdings ausser den Großstädten auch kein so großer Unterschied auf, bzw. wenn, dann gibt es eher Ausreißer ins Negative, wie Eisenach. Da freue ich mich gerne über Hinweise, welche Landstriche sich deutlich abheben.
Und wenn es schon Relativierung ist, wenn man sagt, dass nicht alle Menschen in Osdeutschland Nazis sind, dann dürft ihr um euren Frankfurtert Mikrokosmos gerne eine Mauer bauen. Ohne Scheiß.
Über ein Rindswurst-Handelsabkommen wird man sich schon irgendwie einigen.
Klar kannst du jetzt sagen, dass da wieder ein Besserwessi eine Tränendrüsen-Reportage schreiben wollte und das alles mit der Realität ja gar nichts zu tun hat, ich glaube aber, dass Menschen, die sichtbar "anders" aussehen, das alles auch anders wahrnehmen als du oder ich. Der dort zitierte Satz "Alltagsrassismus habe ich schon immer erlebt, in Sachsen wird der Rassismus aber viel aggressiver gezeigt" illustriert ein bisschen, was ich sagen will.
Ich würde im Leben nicht darauf kommen, diesen Alltagsrassismus zu bestreiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass er in Sachsen aggressiver ist. Dort lebe ich nicht. Ich frage mich aber was das soll? Ich habe nie bestritten dass es ein Rassismus-Problem in Ostdeutschland gibt. Ich habe nur angemerkt, dass nicht alle im Osten Rassisten sind.
Und ich werde in den kommenden Wochen genau beobachten, wie ihr in meinem Geburts-Bundesland mit der rechten Scheiße umgehen werdet. Wir können dann ja einen Termin zum Anti-Nazi-Schwanzvergleich machen, ok?
Die 75 % nicht noch mit Pauschalurteilen über ihre Heimat und die Menschen dort in die Hände der 25 % rüberzuschubsen, wäre für mich schon mal ein Anfang.
Nachvollziehbar.
Die Frage ist ja, ob Du es damit minimierst. Und ich glaube eben nicht, dass es im Osten mehr Rassisten gibt als im Westen. Kennst Du die Haltung jedes Menschen, bei dem Du einkaufst oder in dessen Hotel Du übernachtest? Wir sind ja einer Meinung, dass im Osten der Rassismus offener kommuniziert wird. Ist es dann nicht sogar wahrscheinlicher, dass Du im Osten eher weißt, ob Du es einem Rassisten in den Rachen wirfst als im Westen?
Falls ich was falsch verstanden haben sollte in Deinem Beitrag, bitte ich um Entschuldigung. Aber wenn ich immer um klare Aussagen und Unmissverständlichkeit gebeten werde, dann gilt das eben auch für andere und ich bin nicht der Meinung, dass ich mit dem "Missverstehen" hier alleine sein könnte.
So hätte ich das auch beantwortet.
Nochmal: Pauschalvorwürfe führen nur zu Verteidigungsdenken. Selbst bei denen, die guten Willens sind.
Vergleichbar mit Fußballfans, die es ebenso ungern hören, wenn sie unisono als Chaoten oder schlägernde Hooligans bezeichnet werden.
Als Nummer zwei würde ich nennen, den Kontakt und das Gespräch zu suchen. Geht natürlich nur, wenn man vor Ort ist.
Und selbst bei Leuten, die gebürtig gar nicht aus dem Osten stammen.
Krank, einfach nur krank, dass diese Ost-West-Trennlinie immer noch aufgemacht wird. Ausgerechnet auch von den ach so toleranten, weltoffenen, anti-rassistischen Leuten aus Frankfurt am Main.
Ich kann mich gerne wiederholen und wundere mich ein wenig, dass das hier ständig (absichtlich?) überlesen wird, um mir dann mit diesem Argument beikommen zu wollen. Ich bin oft genug dort und ich rede oft genug mit Menschen, die von dort kommen, dort leben und sich dort engagieren. Die haben in aller Regel eine deutlich weniger beschönigende Ansicht der Zustände dort. Ich habe weder behauptet, dass dort "alle" Rassisten sind, noch dass es nicht Gründe dafür gibt, dass das dort so ist. Ihr könnt aber schreiben was ihr wollt, ich bleibe bei meinen Hauptaussagen, dass es "im Osten" a) mehr Rassismus gibt und der b) offener und unverhohlener geäußert wird. Und das leider allzuoft unter Tolerierung durch die "Mehrheitsgesellschaft". Und als Teil dieses Problems begreife ich auch den Versuch, das kleinzureden, in dem man andere Orte findet, die ja ebenso schlimm seien.
PS, Brodowin: Hättest du den Artikel gelesen, sähest du, dass dort ebenso Menschen aus Brandenburg zu Wort kommen.
Die 75 % nicht noch mit Pauschalurteilen über ihre Heimat und die Menschen dort in die Hände der 25 % rüberzuschubsen, wäre für mich schon mal ein Anfang.
Nachvollziehbar.
Die Frage ist ja, ob Du es damit minimierst. Und ich glaube eben nicht, dass es im Osten mehr Rassisten gibt als im Westen. Kennst Du die Haltung jedes Menschen, bei dem Du einkaufst oder in dessen Hotel Du übernachtest? Wir sind ja einer Meinung, dass im Osten der Rassismus offener kommuniziert wird. Ist es dann nicht sogar wahrscheinlicher, dass Du im Osten eher weißt, ob Du es einem Rassisten in den Rachen wirfst als im Westen?
Falls ich was falsch verstanden haben sollte in Deinem Beitrag, bitte ich um Entschuldigung. Aber wenn ich immer um klare Aussagen und Unmissverständlichkeit gebeten werde, dann gilt das eben auch für andere und ich bin nicht der Meinung, dass ich mit dem "Missverstehen" hier alleine sein könnte.
Laut Umfragen finden rassistische Aussagen ungefähr gleichviel zustimmung in Ost und West.
Gerade hier in Hessen braucht sich keiner hinzustellen und so tun als ob es hier keine geben würde man muss sich nur mal das geschmeiss anschauen das in der hessischen CDU seit Jahrzehnten rumläuft.
Es gibt Orte, um die ich derzeit einen Bogen mache;
Dazu gehören neben der Sächsischen Schweiz aber auch Gebiette in Dortmund, der Wetterau/Vogelsberg und Mecklenburg-Vorpommern.
Auf sowas hab ich keinen Bock, und ich bin auch dort kein Entwicklungshelfer,
Ganz gleich, ob Ost oder West.
So hätte ich das auch beantwortet.
Nochmal: Pauschalvorwürfe führen nur zu Verteidigungsdenken. Selbst bei denen, die guten Willens sind.
Vergleichbar mit Fußballfans, die es ebenso ungern hören, wenn sie unisono als Chaoten oder schlägernde Hooligans bezeichnet werden.
Als Nummer zwei würde ich nennen, den Kontakt und das Gespräch zu suchen. Geht natürlich nur, wenn man vor Ort ist.
Und selbst bei Leuten, die gebürtig gar nicht aus dem Osten stammen.
Krank, einfach nur krank, dass diese Ost-West-Trennlinie immer noch aufgemacht wird. Ausgerechnet auch von den ach so toleranten, weltoffenen, anti-rassistischen Leuten aus Frankfurt am Main.
die grenze verläuft nicht zwischen ost und west, sondern zwischen oben und unten - heiner müller
aber, und das vielleicht für dich zum verständnis: aus klassischer brd-sicht müssen jetzt wieder selbstverständlichkeiten neu erkämpft werden. da waren wir gesellschaftlich halt schon mal weiter. dachten wir alle jedenfalls...
Kein Ding, kann ich wunderbar mit leben. Ich habe es mir nicht zur Lebensaufgabe gemacht, Leute die im urban geprägten Westdeutschland aufgewachsen sind, aus ihrer Engstirnigkeit und ihrem begrenzten Tellerand gen Osten zu befreien. Daher alles cool
Ja, gegen genau so einen saudummen Bullshit verteidige ich meine derzeitige Wahl-Heimat mit Verve und ohne Ende. Ob es Dir gefällt oder nicht. Selbst wenn ich gebürtig gar nicht aus dem Osten stamme sondern in Frankfurt am Main geboren und dort 20 Jahre aufgewachsen bin. Danach in mehreren westdeutschen Großstädten gelebt und seit ca. 12 Jahren hat es mich halt in die ostdeutsche Provinz verschlagen. Ich lebe hier sehr gerne und ich mag die aller meisten Menschen hier. Daher nehme ich mir nach all den Jahren die Freiheit heraus, zu behaupten, dass die Mehrzahl der Menschen im Osten (zumindest da wo ich lebe) keine Nazis sind. Ich gebe mir hier mit gebürtigen Ostdeutschen Mühe, für zwischenmenschliche Werte und ein friedliches Miteinander einzutreten. Ich habe mich mit vielen gebürtigen Ostdeutschen für die Integration von Flüchtlingen eingesetzt. Und wir haben da vieles erreicht. Aber ich habe auch erfahren, was es heißt, sich für Werte wie Mitmenschlichkeit gerade zu machen. Das wird hier leider tatsächlich schnell ungemütlich. Und spätestens wenn sich die anonymen Drohungen nicht mehr gegen einen selber, sondern gegen nahe stehende Menschen richten, wird es absolut unangenehm. Ich selber bin von sowas bislang zum Glück verschont geblieben, aber einige meiner "ostdeutschen" (wie scheiße, dass man das dazu schreiben muss!!!) Freunde leider nicht. Jeder der sowas noch nicht durch hat, weil es glücklicherweise weit weg ist, sollte sich mit Pauschalurteilen von mir aus gerne zurück halten. Und genau weil ich solche Sachen kennengelernt habe, reagiere ich auf pauschale "Ost-Verurteilungen" von weit weg extrem empfindlich. Daher die "sesselfurzer" Bemerkung.
Ich hätte sowas hier nie ins Feld geführt und ich hätte sowas nie ungefragt in dieses Internet geschrieben. Aber wenn ausgerechnet jemand wie du Max, der hier bei Ultra-Themen sofort darauf verweist, dass sich das Real-Life ja nicht im Internet oder in irgendwelchen Internetforen oder sozialen Medien abspielt oder dass Berichte aus der handelsüblichen Presse eh am Thema vorbei gehen, das ausgerechnet du dann unterstellt, dass wir hier im Osten alle der Opferrolle frönen, dann geht mir ehrlich gesagt der Hut hoch und ich kann mit Kopfschütteln nicht aufhören anhand von so viel Doppelmoral. Was soll das? Auch dass du dir nicht zu schade bist, immer wieder die Verhältnisse in Sachsen und Dresden auf den ganzen "Osten" zu übertragen, finde ich ehrlich gesagt erbärmlich.
Aber mach du von mir aus weiterhin die Trennlinie zwischen Ost und West. Ich mache meine persönliche Trennlinie lieber zwischen „Wer ist gegen Nazis?“ und „Wer findet Nazis ok?“. Jeder soll halt nach seiner Fasson glücklich werden, wie früher mal einer aus dem Osten meinte.
bei meiner letzten reise an die ostsee bin ich zu wahlzeiten zu früh über die dörfer gefahren, die mehr oder weniger komplett auf npd geflaggt hatten (muss 2013 gewesen sein). das war ein komplett verstörendes und unfassbares bild. an jedem pfosten ein nazi-plakat, unbeschädigt auf knapp-über-kopf-höhe.
noch etwas irritiert flanierte ich kurz darauf mit den meinen damen der mutter-kind-kur auf die seebrücke und stand der thor steinar fraktion gegenüber. entschied mich dann umständehalber gegen das gerade machen, spuckte auf die rauen planken und ward nicht mehr gesehen...
...das heißt aber nicht, dass ich gerne migrationsfragen mit meinem gartennachbar erörtern mag, obwohl er „st. pauli gegen rechts“ gehisst hat.
und natürlich sind stabile menschen aus dem osten auch (zwangsläufig) engagierter, als der präsige szeneviertelbewohner (danke auch, dass du kreuzberg nicht in deine gestrige aufzählung aufgenommen hast). und euch gebührt dafür allergrößten respekt. ich werde auch die nächstmögliche gelegenheit nutzen, um einem bekannten beim aufbau eines alternativen zentrums in meck-pomm wenigstens handwerklich zu unterstützen. finde das unheimlich stark, die wohlfühloase aufzugeben, um „vor ort“ soziale arbeit zu betreiben.
aber krass sind die zustände schon...
Und selbst bei Leuten, die gebürtig gar nicht aus dem Osten stammen.
Krank, einfach nur krank, dass diese Ost-West-Trennlinie immer noch aufgemacht wird. Ausgerechnet auch von den ach so toleranten, weltoffenen, anti-rassistischen Leuten aus Frankfurt am Main.
die grenze verläuft nicht zwischen ost und west, sondern zwischen oben und unten - heiner müller
aber, und das vielleicht für dich zum verständnis: aus klassischer brd-sicht müssen jetzt wieder selbstverständlichkeiten neu erkämpft werden. da waren wir gesellschaftlich halt schon mal weiter. dachten wir alle jedenfalls...
So hätte ich das auch beantwortet.
Nochmal: Pauschalvorwürfe führen nur zu Verteidigungsdenken. Selbst bei denen, die guten Willens sind.
Vergleichbar mit Fußballfans, die es ebenso ungern hören, wenn sie unisono als Chaoten oder schlägernde Hooligans bezeichnet werden.
Als Nummer zwei würde ich nennen, den Kontakt und das Gespräch zu suchen. Geht natürlich nur, wenn man vor Ort ist.
Ich kann mich gerne wiederholen und wundere mich ein wenig, dass das hier ständig (absichtlich?) überlesen wird, um mir dann mit diesem Argument beikommen zu wollen. Ich bin oft genug dort und ich rede oft genug mit Menschen, die von dort kommen, dort leben und sich dort engagieren. Die haben in aller Regel eine deutlich weniger beschönigende Ansicht der Zustände dort. Ich habe weder behauptet, dass dort "alle" Rassisten sind, noch dass es nicht Gründe dafür gibt, dass das dort so ist. Ihr könnt aber schreiben was ihr wollt, ich bleibe bei meinen Hauptaussagen, dass es "im Osten" a) mehr Rassismus gibt und der b) offener und unverhohlener geäußert wird. Und das leider allzuoft unter Tolerierung durch die "Mehrheitsgesellschaft". Und als Teil dieses Problems begreife ich auch den Versuch, das kleinzureden, in dem man andere Orte findet, die ja ebenso schlimm seien.
PS, Brodowin: Hättest du den Artikel gelesen, sähest du, dass dort ebenso Menschen aus Brandenburg zu Wort kommen.
Ich wollte dir überhaupt nicht "beikommen", sondern nur deine Frage beantworten, in der du "Worthülsen" vermutet hattest.
Es ist mir unbegreiflich, warum du das sagst. Die Beispiele für Rassismus in Hessen/Bayern/Westdeutschland wurden nicht gebracht, um etwas "kleinzureden", sondern um aufzuzeigen, dass man wenig Grund hat, aus einer Position des "rassismusfreien" Westens auf die NBLs zu zeigen.
Gerade Brodowin steht jetzt nicht dringend im Verdacht, Rassismus oder Rechtsradikalismus in irgendeiner Form "kleinzureden". Solltest du diesen Eindruck haben, handelt es sich um ein gewaltiges Missverständnis.
Auch wenn es jetzt schon etwas her ist, wollte ich drauf noch kurz antworten. Leider war es mir wegen der Umstellungen hier nicht möglich zu schreiben. Aber genau diese Aussagen würde ich komplett unterschreiben und da sind wir kein Stück auseinander. Mir ging es um Pauschalurteile und Abspaltungswünsche, die ich für ungerecht halte, daher habe ich vielleicht auch etwas überreagiert. Jeder Nazi, jeder Rassist und jeder AfD-Wähler ist einer zu viel, darüber brauchen wir nicht streiten. Und dass es im Osten davon ein paar mehr gibt, die das unverblümt äußern auch nicht. Gegen pauschale Urteile gegenüber "dem Osten" oder "den Ostdeutschen" werde ich hier aber weiterhin leidenschaftlich argumentieren.
Ich kann mich gerne wiederholen und wundere mich ein wenig, dass das hier ständig (absichtlich?) überlesen wird, um mir dann mit diesem Argument beikommen zu wollen. Ich bin oft genug dort und ich rede oft genug mit Menschen, die von dort kommen, dort leben und sich dort engagieren. Die haben in aller Regel eine deutlich weniger beschönigende Ansicht der Zustände dort. Ich habe weder behauptet, dass dort "alle" Rassisten sind, noch dass es nicht Gründe dafür gibt, dass das dort so ist. Ihr könnt aber schreiben was ihr wollt, ich bleibe bei meinen Hauptaussagen, dass es "im Osten" a) mehr Rassismus gibt und der b) offener und unverhohlener geäußert wird. Und das leider allzuoft unter Tolerierung durch die "Mehrheitsgesellschaft". Und als Teil dieses Problems begreife ich auch den Versuch, das kleinzureden, in dem man andere Orte findet, die ja ebenso schlimm seien.
PS, Brodowin: Hättest du den Artikel gelesen, sähest du, dass dort ebenso Menschen aus Brandenburg zu Wort kommen.
https://www.der-postillon.com/2019/08/sachsenbashing.html
https://www.der-postillon.com/2019/08/sachsenbashing.html
Kein Ding, kann ich wunderbar mit leben. Ich habe es mir nicht zur Lebensaufgabe gemacht, Leute die im urban geprägten Westdeutschland aufgewachsen sind, aus ihrer Engstirnigkeit und ihrem begrenzten Tellerand gen Osten zu befreien. Daher alles cool
Ja, gegen genau so einen saudummen Bullshit verteidige ich meine derzeitige Wahl-Heimat mit Verve und ohne Ende. Ob es Dir gefällt oder nicht. Selbst wenn ich gebürtig gar nicht aus dem Osten stamme sondern in Frankfurt am Main geboren und dort 20 Jahre aufgewachsen bin. Danach in mehreren westdeutschen Großstädten gelebt und seit ca. 12 Jahren hat es mich halt in die ostdeutsche Provinz verschlagen. Ich lebe hier sehr gerne und ich mag die aller meisten Menschen hier. Daher nehme ich mir nach all den Jahren die Freiheit heraus, zu behaupten, dass die Mehrzahl der Menschen im Osten (zumindest da wo ich lebe) keine Nazis sind. Ich gebe mir hier mit gebürtigen Ostdeutschen Mühe, für zwischenmenschliche Werte und ein friedliches Miteinander einzutreten. Ich habe mich mit vielen gebürtigen Ostdeutschen für die Integration von Flüchtlingen eingesetzt. Und wir haben da vieles erreicht. Aber ich habe auch erfahren, was es heißt, sich für Werte wie Mitmenschlichkeit gerade zu machen. Das wird hier leider tatsächlich schnell ungemütlich. Und spätestens wenn sich die anonymen Drohungen nicht mehr gegen einen selber, sondern gegen nahe stehende Menschen richten, wird es absolut unangenehm. Ich selber bin von sowas bislang zum Glück verschont geblieben, aber einige meiner "ostdeutschen" (wie scheiße, dass man das dazu schreiben muss!!!) Freunde leider nicht. Jeder der sowas noch nicht durch hat, weil es glücklicherweise weit weg ist, sollte sich mit Pauschalurteilen von mir aus gerne zurück halten. Und genau weil ich solche Sachen kennengelernt habe, reagiere ich auf pauschale "Ost-Verurteilungen" von weit weg extrem empfindlich. Daher die "sesselfurzer" Bemerkung.
Ich hätte sowas hier nie ins Feld geführt und ich hätte sowas nie ungefragt in dieses Internet geschrieben. Aber wenn ausgerechnet jemand wie du Max, der hier bei Ultra-Themen sofort darauf verweist, dass sich das Real-Life ja nicht im Internet oder in irgendwelchen Internetforen oder sozialen Medien abspielt oder dass Berichte aus der handelsüblichen Presse eh am Thema vorbei gehen, das ausgerechnet du dann unterstellt, dass wir hier im Osten alle der Opferrolle frönen, dann geht mir ehrlich gesagt der Hut hoch und ich kann mit Kopfschütteln nicht aufhören anhand von so viel Doppelmoral. Was soll das? Auch dass du dir nicht zu schade bist, immer wieder die Verhältnisse in Sachsen und Dresden auf den ganzen "Osten" zu übertragen, finde ich ehrlich gesagt erbärmlich.
Aber mach du von mir aus weiterhin die Trennlinie zwischen Ost und West. Ich mache meine persönliche Trennlinie lieber zwischen „Wer ist gegen Nazis?“ und „Wer findet Nazis ok?“. Jeder soll halt nach seiner Fasson glücklich werden, wie früher mal einer aus dem Osten meinte.
Da liegt doch der Hase im Pfeffer. Auch wenn du pauschale Aussagen nicht magst, würde ich mal ganz pauschal sagen, dass der große Unterschied ist: An vielen Orten - wie z.B. hier in Frankfurt - hast du es in der örtlichen Gesellschaft relativ schwer, wenn du eine Nazi-Gesinnung offen zur Schau trägst. An manchen anderen Orten hat man es offenbar schwer, wenn man sich einfach nur mitmenschlich verhält und muss tatsächlich für so etwas wie Flüchtlingshilfe befürchten, angegriffen zu werden. Und meine Behauptung ist eben, dass diese Orte sehr häufig im Osten liegen. Daran, dass im örtlichen Jugendclub nur noch Jungfaschos rumhängen, stört man sich mancherorts dafür weniger. Rechte Hegemonie eben.
Jetzt noch verschiedene Disclaimer, damit ich nicht wieder missverstanden werde:
Das heißt nicht, dass es dort keine anderen Menschen gibt. Ich habe großen Respekt vor denen, die sich in diesen Gegenden engagieren, denn es ist dort natürlich zehn mal schwieriger, als hier in Frankfurt. Aber: Auch das fällt nicht vom Himmel und es ist ja auch das Resultat von Engagement, wenn Rechte hier keinen Fuß auf den Boden kriegen.
Und ich denke, dass man da eben so wenig relativierend wie möglich agieren sollte, denn der Prozess, in dem Rechte sich breitmachen, ist eben auch oftmals ein schleichender.
Wo du recht hast ist: Ich bin nicht so gut darin, innerhalb "des Ostens" zu differenzieren. Rein anhand der Wahlergebnisse fällt mir allerdings ausser den Großstädten auch kein so großer Unterschied auf, bzw. wenn, dann gibt es eher Ausreißer ins Negative, wie Eisenach. Da freue ich mich gerne über Hinweise, welche Landstriche sich deutlich abheben.