>

Wie umgehen mit den Rechtsradikalen?


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:06 Uhr um 16:06 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
#
Gestern hat ein Verrückter mit seinem Auto mit wohl rechtsradikalem Bezug auf Ausländer draufgehalten.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bottrop-autofahrer-hatte-die-klare-absicht-auslaender-zu-toeten-a-1246036.html

Interessant wieder einmal finde ich, dass bei rechtsbezogenen Taten dieser Art viel mehr Augenmerk auf psychische Vorerkrankungen gelegt wird als bei z.B. Teilen der islamistischen Täter, bei denen nachweislich Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen vorlagen. Als wolle man sich reinwaschen.
#
interessant, ob demnächste eine Stellungnahme der politischen Rechten kommt...
wenn es umgekehrt wäre und der Autofahrer wäre ein Syrer, wäre der Twitterkanal überlastet.

#
miraculix250 schrieb:

Und auch ist es kein Ehrenmord. Sondern ein Familiendrama.


Ja, das ist auch immer das schönste Beispiel. Deutsche verlässt Deutschen, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Eifersuchtsdrama. Türkin verlässt Türken, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Ehrenmord.

Wahrlich nix Neues, aber definitiv immer wieder auffällig.
#
SGE_Werner schrieb:

Ja, das ist auch immer das schönste Beispiel. Deutsche verlässt Deutschen, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Eifersuchtsdrama. Türkin verlässt Türken, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Ehrenmord.


Da ist schon ein Unterschied. Oftmals sind  Brüder oder Cousins die Täter, um die Familienehre wiederherzustellen. Da ist nicht unbedingt Eifersucht das Motiv.
#
SGE_Werner schrieb:

Ja, das ist auch immer das schönste Beispiel. Deutsche verlässt Deutschen, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Eifersuchtsdrama. Türkin verlässt Türken, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Ehrenmord.


Da ist schon ein Unterschied. Oftmals sind  Brüder oder Cousins die Täter, um die Familienehre wiederherzustellen. Da ist nicht unbedingt Eifersucht das Motiv.
#
eSGEhtgutab schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ja, das ist auch immer das schönste Beispiel. Deutsche verlässt Deutschen, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Eifersuchtsdrama. Türkin verlässt Türken, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Ehrenmord.


Da ist schon ein Unterschied. Oftmals sind  Brüder oder Cousins die Täter, um die Familienehre wiederherzustellen. Da ist nicht unbedingt Eifersucht das Motiv.

Hier wird das nur nicht so offensichtlich gemacht. Hier wurden, teilweise werden sie es auch noch, die Frauen dann geschnitten, haben kaum noch Kontakt im Dorf, werden so mies behandelt das sie weg ziehen oder gar Selbstmord begehen.
#
SGE_Werner schrieb:

Ja, das ist auch immer das schönste Beispiel. Deutsche verlässt Deutschen, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Eifersuchtsdrama. Türkin verlässt Türken, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Ehrenmord.


Da ist schon ein Unterschied. Oftmals sind  Brüder oder Cousins die Täter, um die Familienehre wiederherzustellen. Da ist nicht unbedingt Eifersucht das Motiv.
#
eSGEhtgutab schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ja, das ist auch immer das schönste Beispiel. Deutsche verlässt Deutschen, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Eifersuchtsdrama. Türkin verlässt Türken, er fühlt sich in Ehre gekränkt, tötet sie, Ehrenmord.


Da ist schon ein Unterschied. Oftmals sind  Brüder oder Cousins die Täter, um die Familienehre wiederherzustellen. Da ist nicht unbedingt Eifersucht das Motiv.

Was?
#
Vergiss meinen Beitrag.
#
Die Zeit hat sich dieser Frage gewidmet und ein Interview mit Matthias Quent von der Amadeu-Antonio-Stiftung durchgeführt.

"Die Grenzen zwischen Amok und Terror können verwischen"

Dabei erklärt der Interviewte die aus seiner Perspektive vornehmlichen Gründe für die unterschiedliche Wahrnehmung entsprechender Taten. Und auch, wieso es schädlich ist, diese Trennung aufrechtzuerhalten.
#
Die Zeit hat sich dieser Frage gewidmet und ein Interview mit Matthias Quent von der Amadeu-Antonio-Stiftung durchgeführt.

"Die Grenzen zwischen Amok und Terror können verwischen"

Dabei erklärt der Interviewte die aus seiner Perspektive vornehmlichen Gründe für die unterschiedliche Wahrnehmung entsprechender Taten. Und auch, wieso es schädlich ist, diese Trennung aufrechtzuerhalten.
#
ja, lesenswertes interview.

interessant mal wieder die allianzen und unterschiedlichen wertungen zu beobachten, auf der einen seite der anschlag in bottrop, der zu vergleichsweise geringer resonsanz führt, auf der anderen seite die prügelangriffe in amberg, die unseren innenminister mal wieder dazu verleiten, asylrechtsverschärfungen zu fordern und in seiner instrumentalisierung der vorfälle seite an seite mit rechtsextremistischen trollen läuft:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/die-rechte-troll-fabrik-wie-rechtsextreme-amberg-fuer-ihre-kampagne-nutzen-a-1246182.html

nachwievor kann die csu die zündelei am rechten rand nicht lassen und trägt ihrerseits wie schon im wahlkampf zur stimmungsverschärfung im land bei.
#
Ich bemerke an mir, mich über solche Dinge nicht mehr unheimlich zu wundern.

Es bleibt etwas Erstaunen darüber, wie rasch dieser Status quo einer Welt mit einer nicht länger zu vernachlässigenden Anzahl der Arschgeigen und Geschichts-, Einsichts- und Hirnbefreiten mir wie eine unvermeidbare und unumkehrbare Selbstverständlichkeit vorkommt. Um es mit Niedecken zu sagen: nicht resigniert, nur reichlich desillusioniert.
#
Nazis raus!
#
Nazis raus
#
Ich bemerke an mir, mich über solche Dinge nicht mehr unheimlich zu wundern.

Es bleibt etwas Erstaunen darüber, wie rasch dieser Status quo einer Welt mit einer nicht länger zu vernachlässigenden Anzahl der Arschgeigen und Geschichts-, Einsichts- und Hirnbefreiten mir wie eine unvermeidbare und unumkehrbare Selbstverständlichkeit vorkommt. Um es mit Niedecken zu sagen: nicht resigniert, nur reichlich desillusioniert.
#
Ich spüre mitunter Lust, dem großen Knall nicht aus dem Weg zu gehen, auf den dieses Land zwangsläufig zusteuert, wenn man der braunen Scheiße nicht endlich auf institutioneller Ebene Einhalt gebietet.  
#
Ich spüre mitunter Lust, dem großen Knall nicht aus dem Weg zu gehen, auf den dieses Land zwangsläufig zusteuert, wenn man der braunen Scheiße nicht endlich auf institutioneller Ebene Einhalt gebietet.  
#
Dito.

Und nicht vergessen: Nazis raus!
#
Ich spüre mitunter Lust, dem großen Knall nicht aus dem Weg zu gehen, auf den dieses Land zwangsläufig zusteuert, wenn man der braunen Scheiße nicht endlich auf institutioneller Ebene Einhalt gebietet.  
#
Das geht mir zusehends auch so.

Meine Generation war wohl der irrigen Auffassung, es werde nie mehr geben, was es nicht geben dürfe.
Und jetzt werden wir langsam grau und merken, dass unser Land, die Welt, kein bißchen gescheit geworden ist, all die Erzählungen, Filme, die Schule, nicht bewirken konnten, was eigentlich die einzige Erkenntnis sein durfte. Man könnte fast zum Misanthropen werden.

Nun ja.
Sehen wir es positiv. Wer weiß, wofür diese neue Erkenntnis gut ist. Vielleicht war es an der Zeit, das einzusehen.
#
Das geht mir zusehends auch so.

Meine Generation war wohl der irrigen Auffassung, es werde nie mehr geben, was es nicht geben dürfe.
Und jetzt werden wir langsam grau und merken, dass unser Land, die Welt, kein bißchen gescheit geworden ist, all die Erzählungen, Filme, die Schule, nicht bewirken konnten, was eigentlich die einzige Erkenntnis sein durfte. Man könnte fast zum Misanthropen werden.

Nun ja.
Sehen wir es positiv. Wer weiß, wofür diese neue Erkenntnis gut ist. Vielleicht war es an der Zeit, das einzusehen.
#
Misanthrop schrieb:

Meine Generation war wohl der irrigen Auffassung, es werde nie mehr geben, was es nicht geben dürfe.

Bei uns waren es zwei Generationen, bis die Angst vor den vertrieben geglaubten Geistern zurückkehrt. In Brasilien haben viele die letzte Diktatur noch selbst erlebt und dennoch bereits wieder einen rechten Hetzer im christlichen Gewand, der offen mit einer Militärdiktatur und Sympathie für Folterungen und staatliche Entführungen kokettiert, gewählt.
Vielleicht wachen wir ja früh genug auf. Vor dem großen Knall, wie es hier hieß. Und wenn möglich dann bitte so, dass ein Entgegenwirken noch gewaltlos möglich ist. Denn das macht mir aktuell Angst ... das stoische Ignorieren dessen, dass offenbar gezielte Unterwanderungsversuche unternommen werden
#
Misanthrop schrieb:

Meine Generation war wohl der irrigen Auffassung, es werde nie mehr geben, was es nicht geben dürfe.

Bei uns waren es zwei Generationen, bis die Angst vor den vertrieben geglaubten Geistern zurückkehrt. In Brasilien haben viele die letzte Diktatur noch selbst erlebt und dennoch bereits wieder einen rechten Hetzer im christlichen Gewand, der offen mit einer Militärdiktatur und Sympathie für Folterungen und staatliche Entführungen kokettiert, gewählt.
Vielleicht wachen wir ja früh genug auf. Vor dem großen Knall, wie es hier hieß. Und wenn möglich dann bitte so, dass ein Entgegenwirken noch gewaltlos möglich ist. Denn das macht mir aktuell Angst ... das stoische Ignorieren dessen, dass offenbar gezielte Unterwanderungsversuche unternommen werden
#
Wer meinen Respekt hat, sind so Leute wie der Xbuerger, trotz aller inhaltlichen Differenzen, er stellt sich hin und sagt, ich bin Mitglied der Grünen und auch der etwas wundersame 60ziger, der sagt, ja ich bin ein Parteigänger der Linken.
Also liebe Leute, wenn Euch diese parlamentarische Demokratie was wert ist, dann bitte auch mit einem Bekenntnis. Das Ausserparlamentarische hat seine Bedeutung, aber die Entscheidungen fallen in den Parlamenten und Regierungen. Also rein in die Parteien und dazu stehen.
Wer glaubt, mit Häme und Verachtung diesem System begegnen zu müssen, hat schon verloren und macht sich möglicherweise mitschuldig an dem, was er eigentlich verhindern möchte.
Weimar ist untergegangen, weil es nicht genug Demokraten gab, die sich für die Weimarer Demokratie und die sie unterstützenden Parteien eingesetzt haben.


#
^  bin natürlich kein Parteigänger der Linken.
Ich komme aus zwei durchweg (eine eher links eine eher konservativ) westlich geprägten SPD-Familien. Ich bin mit 14 (1975) in die SPD eingetreten (Lesestoff damals z.B. Kogon der SS-Staat Neuauflage 1974)  2005 wegen Schröder/Fischer Hartz I-IV (letztlich Umsetzung des Lambsdorff-Papiers von 1982) ausgetreten. Nun (2008) ParteimItglied die Linke.
Mein Vater (1924) wurde nach dem Krieg politisch u.a. z.B. mit Peter Gingold bekannt.  
PS seine Mutter, also meine Riederwälder Oma (1899) wurde 1944 vom Blogwart im Riederwald enttarnt und musste 6 Wochen bei Samson Munition befüllen. Achso, die beiden WK2 Teilnehmer (Vater und Onkel) klärten dann nach der Rückkehr, den unermüdlichen Einsatz der Männer an der Heimtfront, nachhaltig auf!

#
Wer meinen Respekt hat, sind so Leute wie der Xbuerger, trotz aller inhaltlichen Differenzen, er stellt sich hin und sagt, ich bin Mitglied der Grünen und auch der etwas wundersame 60ziger, der sagt, ja ich bin ein Parteigänger der Linken.
Also liebe Leute, wenn Euch diese parlamentarische Demokratie was wert ist, dann bitte auch mit einem Bekenntnis. Das Ausserparlamentarische hat seine Bedeutung, aber die Entscheidungen fallen in den Parlamenten und Regierungen. Also rein in die Parteien und dazu stehen.
Wer glaubt, mit Häme und Verachtung diesem System begegnen zu müssen, hat schon verloren und macht sich möglicherweise mitschuldig an dem, was er eigentlich verhindern möchte.
Weimar ist untergegangen, weil es nicht genug Demokraten gab, die sich für die Weimarer Demokratie und die sie unterstützenden Parteien eingesetzt haben.


#
hawischer schrieb:

Weimar ist untergegangen, weil es nicht genug Demokraten gab, die sich für die Weimarer Demokratie und die sie unterstützenden Parteien eingesetzt haben.

Dieser Satz ist angesichts der tatsächlichen Hintergründe der Machtergreifung Hitlers (Notverordnungen Hindenburgs, Bekämpfung und Verhinderung des Wahlkampfs der Sozialdemokraten und faktisches Verbot der Kommunisten durch Göring, Reichstagsbrand etc. etc.) historisch verzerrend bzw. so ungenügend wie  "die Eintracht hat verloren, weil die Bayern mehr Tore geschossen haben".
#
hawischer schrieb:

Weimar ist untergegangen, weil es nicht genug Demokraten gab, die sich für die Weimarer Demokratie und die sie unterstützenden Parteien eingesetzt haben.

Dieser Satz ist angesichts der tatsächlichen Hintergründe der Machtergreifung Hitlers (Notverordnungen Hindenburgs, Bekämpfung und Verhinderung des Wahlkampfs der Sozialdemokraten und faktisches Verbot der Kommunisten durch Göring, Reichstagsbrand etc. etc.) historisch verzerrend bzw. so ungenügend wie  "die Eintracht hat verloren, weil die Bayern mehr Tore geschossen haben".
#
stefank schrieb:

hawischer schrieb:

Weimar ist untergegangen, weil es nicht genug Demokraten gab, die sich für die Weimarer Demokratie und die sie unterstützenden Parteien eingesetzt haben.

Dieser Satz ist angesichts der tatsächlichen Hintergründe der Machtergreifung Hitlers (Notverordnungen Hindenburgs, Bekämpfung und Verhinderung des Wahlkampfs der Sozialdemokraten und faktisches Verbot der Kommunisten durch Göring, Reichstagsbrand etc. etc.) historisch verzerrend bzw. so ungenügend wie  "die Eintracht hat verloren, weil die Bayern mehr Tore geschossen haben".


Mein Satz ist aber sowas von richtig.
"Demokratie braucht Demokraten" hat Friedrich Ebert mal gesagt, der bekanntlich 1925 gestorben ist und das Ende der Weimarer Republik nicht mehr erlebt hat. Sein Satz mag dem einen nur eine Tautologie sein, in Wirklichkeit sagt er mehr. Dort wo die Menschen sich nicht für eine Demokratie einsetzen, da wird sie enden.
Das Ende der Weimarer Demokratie hat eine Vielzahl von Gründen. Wenn bei der Reichstagswahl 1930 die NSDAP nicht von 2,6% auf 18,2 % und 1932 auf 37,4% gestiegen wäre, dann hätte es keine Präsdialkabinette usw. gegeben und die Machtergreifung hätte 1933 nicht stattgefunden. Die Menschen hätten es bis 1932 in der Wahlkabine verhindern können. Es gab einfach zu wenig Demokraten. Das Hitler keiner war, hat jeder gewußt oder wissen können bzw. müssen.  

#
Köstlich wenn Rechte ausf#gerechnet den Arbeiterverräter Ebert zitieren, wenn sie zeigen wollen was sie so unter Demokratie verstehen.
Zusammneschiessen lassen von tausenden von Menschen durch Reichswehr und faschistische Freikorps, das stellt Ebert mehr in die he Gaulands denn eines Demokraten. Aber da komt dabei heaus wenn die Kinder nur Mainstream-Geschichte in der Schule haben und nie lernen Sachen kritisch gegenzulesen.
Mehr Bildung!


Teilen