Öffentlicher Rundfunk - Kosten und Nutzen
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Ich glaube, du bringst da etwas durcheinander. Die Tatsache, dass der Staat die Finanzindustrie "rettet", zeugt vom kompletten Gegenteil von "Marktfreiheit". Marktfreiheit würde bedeuten, dass es nichtmal die Aussicht darauf gibt, dass der Staat einspringt.
Kann es sein, dass ihr beide recht habt?
Ich sehe auch, dass die Bankenrettung das Gegenteil von Marktfreiheit ist, bei der die Banken keine Aussicht auf staatliche Unterstützung haben sollten - allerdings gleichzeitig eine Folge davon, wie BBB das richtig beschrieb. Stichwort toobigtofail.
Ich sehe insbesondere kein ernsthaftes Argument für den "Unterhaltungs"teil der ÖR.
Du vielleicht?
Genauso wenig - nämlich nichts - spricht dafür, dass die ÖR technischen Vorreiter spielen.
Der Nutzen ist Null, die Kosten für die Allgemeinheit sind größer Null.
Der Begriff der "Demokratieabgabe" wurde von einem WDR-Menschen erfunden. Wie passt das zu einem Wettbieten um Bundesligarechte oder ÖR-Seifenopern?
Der Wuerzburger hat seine Sicht mitgeteilt, die mich sehr verblüfft hat. Diese teile ich überhaupt nicht, aber immerhin lässt sich daraus eine gewisse Berechtigung für GEZ-finanzierte Unterhaltung ableiten.
Ich finde einige Sendungen, Filme aus dem Unterhaltungsteil in der Tat nicht verkehrt, sehe sie mitunter gerne. Und dieser Unterhaltungsteil hat für mich gefühlt 1000% mehr Anspruch und Qualität und als irgend ne Mitten im Leben RTL Grütze
Nun, wenn du dich als Medium positionieren willst und zwar nicht in einer Nebennische, dann musst du ein Vollprogramm anbieten. Was spricht denn dagegen, dass der Staat seine Bürger nicht nur informieren, sondern auch unterhalten will? Ich denke, gar nichts.
Die Unterhaltungsprogramme der ÖR haben in den vielen Jahren ihrer Existenz Meilensteine gesetzt. Über die man natürlich streiten kann, aber das liegt in der Natur der Sache. Die Akzeptanz der ÖR bei der Bevölkerung rührt aber in weiten Teilen aus deren Unterhaltungsprogrammen. Und auch hier eben aus der Seriosität, mit der diese betrieben werden. Mit allen Einschränkungen und bei aller berechtigter Kritik.
Nochmal, worum es hier geht: die hier vielfach geäußerte Kritik an den ÖR teile ich vollkommen. Sie in Gänze oder auch nur in Teilen infrage zu stellen, davor graut mir - angesichts der privaten Alternativen.
Was 2008 bedeutet hätte, dass das komplette Finanzsystem zusammengebrochen wäre mit all seinen Folgen: Keine Überweisungen, kein Geldabheben wäre mehr möglich gewesen, der Kollaps unseres kompletten Wirtschaftssystem wäre nicht unwahrscheinlich gewesen.
Aber der tolle Markt regelt ja alles so wunderbar wenn der böse Statt ihm nicht immer reinpfuschen würde.
Das ist für mich kein ernsthaftes Argument. Alternativen zur "RTL Grütze" sind u.a. Kino, Playboy lesen, Scrabbeln, Yoga, Briefmarken sammeln, ... lauter ganz normale Freizeitbeschäftigungen, die dem einen gefallen und dem anderen nicht. Jeder kann zur Unterhaltung tun was er will und was ihm Spaß macht. Fast nirgends pfuscht der Staat hinein.
Nur für einen Teil der Fernsehunterhaltung treibt er das Geld von der Allgemeinheit ein.
Ineffizienz, Ungerechtigkeit und das Subsidiaritätsprinzip, ...
Auch der zur Rechtfertigung gedachte Begriff der "Demokratieabgabe" spricht dagegen. Erfunden von einem abgehobenen Profiteur des (umetikettierten) GEZ-Systems.
Subsidiaritätsprinzip habe ich dem Zusammenhang auch noch nicht gehört, pflichte Dir aber insofern bei, als es jedenfalls nicht ureigenste Aufgabe der öffentlichen Hand ist, für Unterhaltung zu sorgen
Darum geht's aber nicht. Wenn du seriös ein Fernsehprogramm "für alle" anbieten willst, dann geht das nur als Vollprogramm.
@emjott
Auch wenn du es noch so oft wiederholst: deine Alternativen Scrabble spielen, Eis essen oder ein Buch lesen sind natürlich Alternativen zum Fernsehgucken; aber keine zu Fernsehprogrammen. Da können Alternativen nur andere Programme sein.
Wobei ich gerade bemerke, dass das auch nicht geht: denn "Alternativen" gibt es gar nicht. Es gibt immer nur eine einzige Alternative.
Lieber Würzburger,
aus meiner Sicht ist nicht das Geringste gegen Vollversorgung zu sagen. Nicht einmal gegen die Dritten. Und schon gar nichts gegen Arte und 3 Sat, die wirklichen Perlen des ÖR. Aber bei ZDFinfo, Neo, Kika, etc, Du weißt schon welche Nebenkanäle ich meine, hört die Geldverschwendung irgendwann auch mal auf.
Die in den ersten 2 Sätzen genannten Sender haben sicher ihre Darseinsberechtigung aber dann sollte auch mal irgendwann gut sein.
Mir persönlich reicht ARD, 3 Sat und Arte. Kann natürlich jeder anders sehen aber man muss nicht jede noch so entfernte Sparte besetzen und sich bezahlen lassen, wie ich finde.
Gerade die Nischensender der ÖR haben für mich den Mehrwert gegenüber der Kommerz-Glotze, wo ich die Hauptsender ARD und ZDF bewusst mit einbeziehe! Hier laufen Dokus, Filme, Ratgeber und Kultur, die im Kommerz, wenn überhaupt, erst nach Mitternacht laufen.
Lieber CE, gucks dir mal an - wenn du Zeit hast.
Die oben genannten Neo, Kultur etc. bergen wirklich Schätze. Dabei sind es meist produktionskostentechnisch einfache Dinge, die da geboten werden, sprich: die machen kostenmäßig das Kraut nicht fett. Qualitativ oft aber schon.
https://youtu.be/lh3j-V7u0dM?t=1m59s
Ok
Depp.