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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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yeboah1981 schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Gemini schrieb:

Ich empfehle euch mal den Blog alles-schallundrauch. (...)


Teilweise finde ich den Blogbeitrag etwas überzogen in Richtung Verschwörungstheorie.

http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Alles_Schall_und_Rauch

Ich glaube nicht, dass wir Einträge dieses "Blogs" hier diskutieren sollten.

Ich habe nochmal genauer reingeschaut und stimme Dir zu. Es ist halt wie immer bei diesen braunen Heinis eine Gemengelage aus Viertels- und Halbwahrheiten, die zusammen eine Ganzlüge ergeben. Sorry, war nicht aufmerksam genug.

Halten wir aber dennoch fest: wir haben eine Problematik auf staatlich-politischer Ebene, in die private Institutionen aus dem Finanzsektor hineinstoßen mit der Absicht, auf Gedeih, aber leider eben auch Verderb Profit daraus zu schlagen.
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Das ist ja ne richtig gute Diskussion geworden. Ohne das wir eigentlich wissen was wirklich gespielt wird.

Aus meiner Sicht der Dinge würde ich Griechenland aus der EU entlassen. (ich wollte nicht raus werfen schreiben)

a) weil von Anfang an gelogen
b) auch nie mit offenen Karten gespielt hat
c) ein Fass ohne Boden wird.

Ich frage mich ganz einfach wer gibt ne Garantie, dass die das geliehene Geld zurückzahlen?

Mich würde auch interessieren, lassen die Banken die Griechen umschulden? Ich denke kaum.

Das ganze ist doch Schizophren.

Die Bank Y leiht Griechenland Geld sagen wir zu 10% mit 5% Tilgung

Ums besser zu rechnen 1000 Euro
Kosten also 150 Euro

Nach 4 Jahren wurden also 600 Euro bezahlt
Kontostand nach 4 Jahren 768 Euro

Die Griechen können nicht mehr bezahlen und Fragen die anderen Länder an ihnen Kredite zu gewähren um die 150 Euro weiter bezahlen zu können.

Hier ist der Zins von 5% im Gespräch. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Banken das Geld schnell zurück haben möchten, also auch  5% Tilgung.

150 Euro *10% = 15 Euro

Die Griechen muessen jetzt also nicht 150 Euro sondern 165 Euro pro 1000 Euro bezahlen.

Vielleicht bin ich ja der einzige der hier ein Problem sieht.

150 Euro - kann ich nicht bezahlen
165 Euro - kann ich natuerlich bezahlen

Die Griechen werden so oder so zahlungsunfähig. Das ganze wird sich nur um 1 - 2 Jahre hinauszögern. Die Deutsche Regierung wird mit Bürgschaften gerade stehen muessen. Wer ja nicht so schlimm, wenn die Deutsche Regierung etwas abstraktes wäre. Nur das Geld, dass die aufbringen muessen, sind Steuergelder. Das bedeutet höhere Neuverschuldung, weitere Abstriche an den Sozialleistungen etc.

Mich würde mal wirklich interessieren welcher Weg der kostengünstigere waere.

Man sagt nein zur Hilfe
die Forderungen der Banken (keiner weis wie hoch sie sind) können von Griechenland nicht mehr bedient werden.
Die Banken werden ihre Milliarden verlieren. Na und!
Eine Bank die Kredite zu solch hohen Konditionen vergibt, kennt das Risiko. Dann zu jammern und nach dem Staat rufen, sollte man nicht mehr akzeptieren.
Sind aber diese Kredite mit Bankbürgschaften z.B. aus D abgesichert, dann muss man schon fragen, welch dreckiges Spiel wird hier gespielt. Hohe Zinsen und Bankbürgschaft, wer hat alles mit kassiert?

Dass sich am Eurokurs wesentlich was ändern würde glaube ich, wie auch ein Vorschreiber schrieb, weniger. Dann lass es halt 5% sein

Anderes Modell - wir helfen.
Der Euro bleibt stabil (da bin ich mir allerdings nicht so sicher)
Die Schulden werden höher. Mehr Bankbürgschaften. Hier stelle ich mir die Frage, warum sichern sich die Banken eigentlich nicht gegenseitig. Oder trauen sie den Griechen doch nicht so??
Wie schnell werden wohl die angedachten Veraenderungen greifen? Kann der Griechische Staat einfach die Gehälter/ Renten einfrieren, Kürzungen des 13 und 14 Monatsgehalts vornehmen. Ich glaube kaum. Es wird wohl zu Prozessen kommen, das ganz sich hinauszögern.

Ich kann leider keinen Vorteil sehen den Griechen zu helfen.

Um es noch deutlicher zu machen was eigentlich verlangt wird

Beispiel
In meiner Straße haben sich vor vielen Jahren Hausbesitzer zusammen getan. 6 von ihnen (darunter ich) haben beschlossen gemeinsam Heizöl zu kaufen, dann kam man auf den Gedanken auch andere Gebrauchsgegenstände für Garten und Haus gemeinsam zu besorgen, handelte Sonderkonditionen, bessere Zahlungsziele aus. Alle Rechnungen wurden pünktlich bezahlt und jeder hatte seinen Vorteil. Bald kamen weitere Nachbarn hinzu, man war zu 10, zu 15.
Immer mehr wollten dieser Gemeinschaft beitreten, also beschloss man ja, wenn z.B. zugesichert wird, dass man alle Rechnungen pünktlich bezahlt.

Ein neuer Nachbar brachte alle nötigen Unterlagen herbei und wurde auch noch aufgenommen. Bald stellte sich aber heraus, dass dieser eben nicht zahlen kann, dass dieser immer neue Ausreden brachte, warum und weshalb...

Unser Nachbar wurde aber immer dreister, nicht nur, dass er um Unterstützung bat seinen Anteil an der Gemeinschaftsrechnung vor zu finanzieren (er wird schon irgendwann bezahlen). Nein man sah ihn und seine Familie in den neuesten Kleidern, mit tollen Autos herum fahren usw.

Eines Tages kam dieser Nahbar zu einige Nachbarn (er nahm wohl an das die Geld haben) und sagte könnt ihr als Bürgen für einen neuen Kredit aushelfen? Ansonsten könne er seine offene Verbands-Rechnungen nicht bezahlen.

Eine Diskussion entstand
a) welche Schulden hatte er noch zu begleichen
b) gibt es ein Nachteil, wenn weniger Umsatz beim Einkauf getätigt wird

zu a fand man heraus dass ist 1/4 von der Summe die man bürgen sollte.
zu b der Umsatz verkleinert sich, aber der Mengenrabatt reduziert sich um 1 - 2%.

Die Gemeinschaft der Nachbarn taten das einzig richtig Sie baten den Nachbarn die Gemeinschaft zu verlassen, für die eigene Schulden aufzukommen (wobei sie wissen, dass wohl ein Teil an ihnen hängen bleibt) und sich andere zu suchen die Bürgschaften geben.

Gruß Afrigaaner
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Afrigaaner schrieb:
Das ist ja ne richtig gute Diskussion geworden. Ohne das wir eigentlich wissen was wirklich gespielt wird.


Wer, wenn nicht wir, ist daran gewöhnt, richtig gut zu diskutieren, ohne zu wissen, was dann wirklich gespielt wird  
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seventh_son schrieb:
Ich sehe das Ganze differenziert. Ich halte weder etwas von Parolen wie "Griechenland raus" oder "jetzt wollen die faulen Griechen unser Geld", noch von Geld reinstecken ohne Sinn und Plan.

Niemand hier im Thread dürfte genau wissen, was besser ist (für uns, für die EU und für Griechenland), Griechenland pleite gehen lassen, raus aus dem Euro gehen, oder Kredite geben. Ich habe dazu mittlerweile 100 "Experten" mit 1000 Meinungen gehört. Alle haben ihre Argumente. Ich schlußfolgere daraus, dass es schlicht nicht klar ist, welche Option die beste ist, bzw. man bei keiner Option weiß, wie es danach weitergeht.

Wenn wir Griechenland aushelfen, ist es ja nicht so, dass die Griechen jetzt unser Geld bekommen und verjubeln dürfen. Vielmehr sichern wir damit, dass die Banken (auch die deutschen), die griechische Papiere haben, nicht auf eben diesen sitzen bleiben sondern ihr Geld bekommen. Es ist also kein "Geschenk" an den Otto-Normal-Griechen, sondern mal wieder eines an die Banken.

Würde man Griechenland pleite gehen lassen, würden die Banken einen Haufen Geld verlieren, da man einem nackten Mann nicht in die Taschen greifen kann.

Würde Griechenland aus dem Euro austreten, die Drachme wieder einführen und gegenüber dem Euro abwerten, würden die Banken ebenfalls Geld verlieren, da dann entweder die Kredite nichts mehr wert sind oder (falls sie in Euro notiert bleiben) mit einer schwachen Drachme nicht bedient werden können.

Die Frage ist jetzt, lohnt es sich, den Banken erneut zur Seite zu springen, weil die Folgen z.B. für den Euro und die anderen EU-Länder dann weniger schlimm sind als bei einer Pleite.

Dies ist zu einem großen Teil eine psychologische Frage, denn es gibt für mich keinen realen Grund, warum der Euro fällt, wenn es Griechenland schlecht geht. Für meine Euros bekomme ich in Deutschland und vielen anderen Ländern immer noch gute Waren, er ist also für mich weiterhin genauso viel Wert. Dass er unter der Griechenland-Krise leidet, hat rein psychologische Gründe. Er fällt, weil die Leute GLAUBEN, dass es ihm schlecht geht und dass er weiter fällt.

Eine echte Gefahr sehe ich auch noch nicht, denn der Euro war in letzter Zeit sehr hoch und ist jetzt auf einem Niveau, dass man mit Blick auf die Vergangenheit durchaus noch als "gehoben" bezeichnen kann (er war ja auch schon unter einem Dollar!).

Aber gut, das sollen Experten beantworten. Wichtig für mich wäre, wenn man Griechenland hilft, dass man nicht in ein Fass ohne Boden investiert, sondern es einen Plan gibt, wie Griechenland nach der Überbrückung wieder Kredite am Markt bekommt und von seinem Defizit runter kommt.

Da sehe ich ehrlich gesagt schwarz. Die Schulden sind im Vergleich zur Wirtschaftsleistung so hoch, dass ich sehr daran zweifle, dass man über einen längeren Zeitraum dem Volk solch große Einschnitte zumuten kann, wie nötig wären. Es reicht eben nicht mehr, die MWSt um zwei Punkte zu erhöhen und die Löhne im öffentlichen Sektor um ein paar Punkte zu senken.

Griechenland hat massiv über seinen Verhältnissen gelebt. Jetzt knallt's eben. Aber wir brauchen da gar nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen. Das gilt auch für uns. Ob Soziales Netz, Gesundheitswesen, Rentensystem oder Infrastruktur - überall fehlt das Geld, was wir dafür bräuchten, unseren Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Noch klappt es - über Schulden. Weil unsere Wirtschaftsleistung ein Pfund ist, mit dem wir gegenüber den Schuldnern wuchern können. Griechenland hat da eben viel weniger zu bieten.

Aber irgendwann dürfte es auch hier knallen - an eine Rückzahlung der Schulden glaube ich nicht. Auch hier hat man sich an liebgewonnene Standards gewöhnt und erachtet Dinge als selbstverständlich, die wir uns eigentlich so nicht mehr leisten können. Auch in Deutschland wird ein Politiker, der sparen will, nur solange beklatscht, bis es an den eigenen Geldbeutel geht.

Ich bin Ingenieur, deswegen versuche ich, das ganze als System zu betrachten. Und ich fürchte, wir haben ein instabiles (Geld-)system, was jetzt langsam beginnt überzuschwingen. Irgendwann wird es sich soweit selbst aufgeschwungen haben, dass es zerstörerische Kräfte entwickelt - ähnlich einer Resonanzkatastrophe bei einem Bauwerk.

Spätestens dann wird es wohl einen Reset geben - das System wird wieder auf den Ausgangszustand gebracht. Entweder langsam (hohe Inflation) oder sofort (Währungsreform). Das wird dann Heulen und Zähneklappern geben, aber dann hätte man vielleicht die Chance, mal wieder entsprechend seinen Verhältnissen zu leben, wenn auch auf niedrigerem Niveau.



Der aus meiner Sicht der beste Beitrag zum Thema.
Ja du hast recht keiner sollte auf den anderen zeigen.

Ich bin mir sicher, dass die Kredit gebenden Banken ihren Reibach gemacht haben, wenn die Länder Pleite gehen.

Gruß Afrigaaner
#
Afrigaaner schrieb:

Ich frage mich ganz einfach wer gibt ne Garantie, dass die das geliehene Geld zurückzahlen?

Mich würde auch interessieren, lassen die Banken die Griechen umschulden? Ich denke kaum.


Eine Garantie gibt dir niemand. Man kann nur hoffen, dass über den IWF genügend Sachverstand herein kommt, um einen für die griechische Regierung machbaren und gleichzeitig auch erfolgsversprechenden Plan zur Entschuldung zu entwickeln. Das wird das größte Problem und die größte Unbekannte sein.

Wenn es zu einer Umschuldung kommen würde (also ein gewisser Prozentsatz der Schulden einfach nicht zurückgezahlt wird) haben die Banken sowieso nichts mehr zu sagen. Das wird dann einfach gemacht weil es nicht mehr anders geht.

Ein schönes Beispiel übrigens, deine Nachbarschaft. Ich möchte es aber noch ergänzen:

Als der "betrügerische" Nachbar in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, wußtet ihr anderen schon, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er gab im Verhältnis zu seinem Verdienst mehr aus als die anderen. Auch war ersichtlich, dass seine vorgelegten Papiere nicht stimmen konnten. Da er aber ein netter Kerl und absoluter Partylöwe war, erachtete man ihn als wichtig für die nachbarschaftliche Gemeinschaft und wollte ihm nicht vor das Schienbein treten. Also nahm man ihn auf.

Also sollte man sich hinterher nicht beschweren
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seventh_son schrieb:
Afrigaaner schrieb:

Ich frage mich ganz einfach wer gibt ne Garantie, dass die das geliehene Geld zurückzahlen?

Mich würde auch interessieren, lassen die Banken die Griechen umschulden? Ich denke kaum.


Eine Garantie gibt dir niemand. Man kann nur hoffen, dass über den IWF genügend Sachverstand herein kommt, um einen für die griechische Regierung machbaren und gleichzeitig auch erfolgsversprechenden Plan zur Entschuldung zu entwickeln. Das wird das größte Problem und die größte Unbekannte sein.

Wenn es zu einer Umschuldung kommen würde (also ein gewisser Prozentsatz der Schulden einfach nicht zurückgezahlt wird) haben die Banken sowieso nichts mehr zu sagen. Das wird dann einfach gemacht weil es nicht mehr anders geht.

Ein schönes Beispiel übrigens, deine Nachbarschaft. Ich möchte es aber noch ergänzen:

Als der "betrügerische" Nachbar in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, wußtet ihr anderen schon, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er gab im Verhältnis zu seinem Verdienst mehr aus als die anderen. Auch war ersichtlich, dass seine vorgelegten Papiere nicht stimmen konnten. Da er aber ein netter Kerl und absoluter Partylöwe war, erachtete man ihn als wichtig für die nachbarschaftliche Gemeinschaft und wollte ihm nicht vor das Schienbein treten. Also nahm man ihn auf.

Also sollte man sich hinterher nicht beschweren


Es haette mir zu denken geben sollen dass mein Nachbar ein Bayern Trikot an hatte smile:


Vielen Dank für die Antwort.
Habe ich es richtig verstanden, dass das Geld zum Umschulden genommen wird? Also nicht nur um bestehende Kredite zu bezahlen.

Wie lange laufen eigentlich solche Kredite? Und werden die auch mit den Zinszahlungen getilgt?

Gruß Afrigaaner
#
Afrigaaner schrieb:

Habe ich es richtig verstanden, dass das Geld zum Umschulden genommen wird? Also nicht nur um bestehende Kredite zu bezahlen.
 


Ich denke ja, Staatsschulden werden doch grundsätzlich nicht beglichen...  

Was hat die USA eigentlich mit den Haushaltsüberschüssen angestellt, die sie einige Jahre lang erwirtschaftet haben?
Und wie haben sie es überhaupt geschaft Überschüsse zu erzielen?
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Afrigaaner schrieb:
Das ist ja ne richtig gute Diskussion geworden. Ohne das wir eigentlich wissen was wirklich gespielt wird.

Aus meiner Sicht der Dinge würde ich Griechenland aus der EU entlassen. (ich wollte nicht raus werfen schreiben)

a) weil von Anfang an gelogen
b) auch nie mit offenen Karten gespielt hat
c) ein Fass ohne Boden wird.

Ich frage mich ganz einfach wer gibt ne Garantie, dass die das geliehene Geld zurückzahlen?

Mich würde auch interessieren, lassen die Banken die Griechen umschulden? Ich denke kaum.

Das ganze ist doch Schizophren.

Die Bank Y leiht Griechenland Geld sagen wir zu 10% mit 5% Tilgung

Ums besser zu rechnen 1000 Euro
Kosten also 150 Euro

Nach 4 Jahren wurden also 600 Euro bezahlt
Kontostand nach 4 Jahren 768 Euro

Die Griechen können nicht mehr bezahlen und Fragen die anderen Länder an ihnen Kredite zu gewähren um die 150 Euro weiter bezahlen zu können.

Hier ist der Zins von 5% im Gespräch. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Banken das Geld schnell zurück haben möchten, also auch  5% Tilgung.

150 Euro *10% = 15 Euro

Die Griechen muessen jetzt also nicht 150 Euro sondern 165 Euro pro 1000 Euro bezahlen.

Vielleicht bin ich ja der einzige der hier ein Problem sieht.

150 Euro - kann ich nicht bezahlen
165 Euro - kann ich natuerlich bezahlen

Die Griechen werden so oder so zahlungsunfähig. Das ganze wird sich nur um 1 - 2 Jahre hinauszögern. Die Deutsche Regierung wird mit Bürgschaften gerade stehen muessen. Wer ja nicht so schlimm, wenn die Deutsche Regierung etwas abstraktes wäre. Nur das Geld, dass die aufbringen muessen, sind Steuergelder. Das bedeutet höhere Neuverschuldung, weitere Abstriche an den Sozialleistungen etc.

Mich würde mal wirklich interessieren welcher Weg der kostengünstigere waere.

Man sagt nein zur Hilfe
die Forderungen der Banken (keiner weis wie hoch sie sind) können von Griechenland nicht mehr bedient werden.
Die Banken werden ihre Milliarden verlieren. Na und!
Eine Bank die Kredite zu solch hohen Konditionen vergibt, kennt das Risiko. Dann zu jammern und nach dem Staat rufen, sollte man nicht mehr akzeptieren.
Sind aber diese Kredite mit Bankbürgschaften z.B. aus D abgesichert, dann muss man schon fragen, welch dreckiges Spiel wird hier gespielt. Hohe Zinsen und Bankbürgschaft, wer hat alles mit kassiert?

Dass sich am Eurokurs wesentlich was ändern würde glaube ich, wie auch ein Vorschreiber schrieb, weniger. Dann lass es halt 5% sein

Anderes Modell - wir helfen.
Der Euro bleibt stabil (da bin ich mir allerdings nicht so sicher)
Die Schulden werden höher. Mehr Bankbürgschaften. Hier stelle ich mir die Frage, warum sichern sich die Banken eigentlich nicht gegenseitig. Oder trauen sie den Griechen doch nicht so??
Wie schnell werden wohl die angedachten Veraenderungen greifen? Kann der Griechische Staat einfach die Gehälter/ Renten einfrieren, Kürzungen des 13 und 14 Monatsgehalts vornehmen. Ich glaube kaum. Es wird wohl zu Prozessen kommen, das ganz sich hinauszögern.

Ich kann leider keinen Vorteil sehen den Griechen zu helfen.

Um es noch deutlicher zu machen was eigentlich verlangt wird

Beispiel
In meiner Straße haben sich vor vielen Jahren Hausbesitzer zusammen getan. 6 von ihnen (darunter ich) haben beschlossen gemeinsam Heizöl zu kaufen, dann kam man auf den Gedanken auch andere Gebrauchsgegenstände für Garten und Haus gemeinsam zu besorgen, handelte Sonderkonditionen, bessere Zahlungsziele aus. Alle Rechnungen wurden pünktlich bezahlt und jeder hatte seinen Vorteil. Bald kamen weitere Nachbarn hinzu, man war zu 10, zu 15.
Immer mehr wollten dieser Gemeinschaft beitreten, also beschloss man ja, wenn z.B. zugesichert wird, dass man alle Rechnungen pünktlich bezahlt.

Ein neuer Nachbar brachte alle nötigen Unterlagen herbei und wurde auch noch aufgenommen. Bald stellte sich aber heraus, dass dieser eben nicht zahlen kann, dass dieser immer neue Ausreden brachte, warum und weshalb...

Unser Nachbar wurde aber immer dreister, nicht nur, dass er um Unterstützung bat seinen Anteil an der Gemeinschaftsrechnung vor zu finanzieren (er wird schon irgendwann bezahlen). Nein man sah ihn und seine Familie in den neuesten Kleidern, mit tollen Autos herum fahren usw.

Eines Tages kam dieser Nahbar zu einige Nachbarn (er nahm wohl an das die Geld haben) und sagte könnt ihr als Bürgen für einen neuen Kredit aushelfen? Ansonsten könne er seine offene Verbands-Rechnungen nicht bezahlen.

Eine Diskussion entstand
a) welche Schulden hatte er noch zu begleichen
b) gibt es ein Nachteil, wenn weniger Umsatz beim Einkauf getätigt wird

zu a fand man heraus dass ist 1/4 von der Summe die man bürgen sollte.
zu b der Umsatz verkleinert sich, aber der Mengenrabatt reduziert sich um 1 - 2%.

Die Gemeinschaft der Nachbarn taten das einzig richtig Sie baten den Nachbarn die Gemeinschaft zu verlassen, für die eigene Schulden aufzukommen (wobei sie wissen, dass wohl ein Teil an ihnen hängen bleibt) und sich andere zu suchen die Bürgschaften geben.

Gruß Afrigaaner  


zu deinem Nichtverständnis der Problematik der Zinsen nochmal :

es geht darum überhaupt die Liquidität für die Annuität zu haben also Zins und Tilgung. Ich finde, das ist ziemllich leicht zu verstehen .

ein Bauherr der sich 200.000 Euro aufnimmt und dessen Zinsbelastunng von
5 auf 10 % steigt kann die Annuität nicht mehr aufgringen und muss die Hand heben. Und das obwohl er bei 5% noch alles relativ leicht bezahlen konnte.

im vorliegenden Fall wäre der Schuldner bei einer angenommenen Tilgung von z.b 2 % und  5% Zinsen insgesamt bei einer monatlichen Belastung von 1166,-- und bei 10% Zins aber bei einer monatlichen Belastung von 2.000,--
also ein fundamentaler Unterschied.

man kann nicht - sorry- die Milchmädchenrechnung aufmachen ob ich nun 105 oder 110 zurückzahle...
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Luzbert schrieb:
Afrigaaner schrieb:

Habe ich es richtig verstanden, dass das Geld zum Umschulden genommen wird? Also nicht nur um bestehende Kredite zu bezahlen.
 


Ich denke ja, Staatsschulden werden doch grundsätzlich nicht beglichen...  

Was hat die USA eigentlich mit den Haushaltsüberschüssen angestellt, die sie einige Jahre lang erwirtschaftet haben?
Und wie haben sie es überhaupt geschaft Überschüsse zu erzielen?



Luzbert, Luzbert,

du hast mir gerade die Erkenntnis gebracht,

a) die Deutschen sind dumm
b) die Griechen clever.

Zu a, da machen wir uns ernsthaft Gedanken wegen Schulden und wie der Schuldenberg minütlich steigt, dabei zahlen wir es eh nicht zurück. Ok die Deutschen sind so bekloppt bürgen für Gott und die Welt und sind das einzige Land die Zahlungsmoral groß schreiben.

Zu b, da lob ich mir doch meinen Griechen. Freut sich des Lebens, macht einen auf armen kleinen Sünderlein, verspricht Reue und Umkehr und hat die nächste Party im Kopf. - Eigentlich ned unklug.

Gruß Afrigaaner
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municadler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
Das ist ja ne richtig gute Diskussion geworden. Ohne das wir eigentlich wissen was wirklich gespielt wird.

Aus meiner Sicht der Dinge würde ich Griechenland aus der EU entlassen. (ich wollte nicht raus werfen schreiben)

a) weil von Anfang an gelogen
b) auch nie mit offenen Karten gespielt hat
c) ein Fass ohne Boden wird.

Ich frage mich ganz einfach wer gibt ne Garantie, dass die das geliehene Geld zurückzahlen?

Mich würde auch interessieren, lassen die Banken die Griechen umschulden? Ich denke kaum.

Das ganze ist doch Schizophren.

Die Bank Y leiht Griechenland Geld sagen wir zu 10% mit 5% Tilgung

Ums besser zu rechnen 1000 Euro
Kosten also 150 Euro

Nach 4 Jahren wurden also 600 Euro bezahlt
Kontostand nach 4 Jahren 768 Euro

Die Griechen können nicht mehr bezahlen und Fragen die anderen Länder an ihnen Kredite zu gewähren um die 150 Euro weiter bezahlen zu können.

Hier ist der Zins von 5% im Gespräch. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Banken das Geld schnell zurück haben möchten, also auch  5% Tilgung.

150 Euro *10% = 15 Euro

Die Griechen muessen jetzt also nicht 150 Euro sondern 165 Euro pro 1000 Euro bezahlen.

Vielleicht bin ich ja der einzige der hier ein Problem sieht.

150 Euro - kann ich nicht bezahlen
165 Euro - kann ich natuerlich bezahlen

Die Griechen werden so oder so zahlungsunfähig. Das ganze wird sich nur um 1 - 2 Jahre hinauszögern. Die Deutsche Regierung wird mit Bürgschaften gerade stehen muessen. Wer ja nicht so schlimm, wenn die Deutsche Regierung etwas abstraktes wäre. Nur das Geld, dass die aufbringen muessen, sind Steuergelder. Das bedeutet höhere Neuverschuldung, weitere Abstriche an den Sozialleistungen etc.

Mich würde mal wirklich interessieren welcher Weg der kostengünstigere waere.

Man sagt nein zur Hilfe
die Forderungen der Banken (keiner weis wie hoch sie sind) können von Griechenland nicht mehr bedient werden.
Die Banken werden ihre Milliarden verlieren. Na und!
Eine Bank die Kredite zu solch hohen Konditionen vergibt, kennt das Risiko. Dann zu jammern und nach dem Staat rufen, sollte man nicht mehr akzeptieren.
Sind aber diese Kredite mit Bankbürgschaften z.B. aus D abgesichert, dann muss man schon fragen, welch dreckiges Spiel wird hier gespielt. Hohe Zinsen und Bankbürgschaft, wer hat alles mit kassiert?

Dass sich am Eurokurs wesentlich was ändern würde glaube ich, wie auch ein Vorschreiber schrieb, weniger. Dann lass es halt 5% sein

Anderes Modell - wir helfen.
Der Euro bleibt stabil (da bin ich mir allerdings nicht so sicher)
Die Schulden werden höher. Mehr Bankbürgschaften. Hier stelle ich mir die Frage, warum sichern sich die Banken eigentlich nicht gegenseitig. Oder trauen sie den Griechen doch nicht so??
Wie schnell werden wohl die angedachten Veraenderungen greifen? Kann der Griechische Staat einfach die Gehälter/ Renten einfrieren, Kürzungen des 13 und 14 Monatsgehalts vornehmen. Ich glaube kaum. Es wird wohl zu Prozessen kommen, das ganz sich hinauszögern.

Ich kann leider keinen Vorteil sehen den Griechen zu helfen.

Um es noch deutlicher zu machen was eigentlich verlangt wird

Beispiel
In meiner Straße haben sich vor vielen Jahren Hausbesitzer zusammen getan. 6 von ihnen (darunter ich) haben beschlossen gemeinsam Heizöl zu kaufen, dann kam man auf den Gedanken auch andere Gebrauchsgegenstände für Garten und Haus gemeinsam zu besorgen, handelte Sonderkonditionen, bessere Zahlungsziele aus. Alle Rechnungen wurden pünktlich bezahlt und jeder hatte seinen Vorteil. Bald kamen weitere Nachbarn hinzu, man war zu 10, zu 15.
Immer mehr wollten dieser Gemeinschaft beitreten, also beschloss man ja, wenn z.B. zugesichert wird, dass man alle Rechnungen pünktlich bezahlt.

Ein neuer Nachbar brachte alle nötigen Unterlagen herbei und wurde auch noch aufgenommen. Bald stellte sich aber heraus, dass dieser eben nicht zahlen kann, dass dieser immer neue Ausreden brachte, warum und weshalb...

Unser Nachbar wurde aber immer dreister, nicht nur, dass er um Unterstützung bat seinen Anteil an der Gemeinschaftsrechnung vor zu finanzieren (er wird schon irgendwann bezahlen). Nein man sah ihn und seine Familie in den neuesten Kleidern, mit tollen Autos herum fahren usw.

Eines Tages kam dieser Nahbar zu einige Nachbarn (er nahm wohl an das die Geld haben) und sagte könnt ihr als Bürgen für einen neuen Kredit aushelfen? Ansonsten könne er seine offene Verbands-Rechnungen nicht bezahlen.

Eine Diskussion entstand
a) welche Schulden hatte er noch zu begleichen
b) gibt es ein Nachteil, wenn weniger Umsatz beim Einkauf getätigt wird

zu a fand man heraus dass ist 1/4 von der Summe die man bürgen sollte.
zu b der Umsatz verkleinert sich, aber der Mengenrabatt reduziert sich um 1 - 2%.

Die Gemeinschaft der Nachbarn taten das einzig richtig Sie baten den Nachbarn die Gemeinschaft zu verlassen, für die eigene Schulden aufzukommen (wobei sie wissen, dass wohl ein Teil an ihnen hängen bleibt) und sich andere zu suchen die Bürgschaften geben.

Gruß Afrigaaner  


zu deinem Nichtverständnis der Problematik der Zinsen nochmal :

es geht darum überhaupt die Liquidität für die Annuität zu haben also Zins und Tilgung. Ich finde, das ist ziemllich leicht zu verstehen .

ein Bauherr der sich 200.000 Euro aufnimmt und dessen Zinsbelastunng von
5 auf 10 % steigt kann die Annuität nicht mehr aufgringen und muss die Hand heben. Und das obwohl er bei 5% noch alles relativ leicht bezahlen konnte.

im vorliegenden Fall wäre der Schuldner bei einer angenommenen Tilgung von z.b 2 % und  5% Zinsen insgesamt bei einer monatlichen Belastung von 1166,-- und bei 10% Zins aber bei einer monatlichen Belastung von 2.000,--
also ein fundamentaler Unterschied.

man kann nicht - sorry- die Milchmädchenrechnung aufmachen ob ich nun 105 oder 110 zurückzahle...


Das habe ich schon verstanden.
Nur aber eine weitere Frage. Warum wurden dem Griechen die Zinsen erhöht.?

a) weil er keine Griechen mag?
b) weil die Zahlungseingänge nicht regelmäßig waren, sind, bzw. nicht sein werden?

Gruß Afrigaaner
#
Afrigaaner schrieb:
municadler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
Das ist ja ne richtig gute Diskussion geworden. Ohne das wir eigentlich wissen was wirklich gespielt wird.

Aus meiner Sicht der Dinge würde ich Griechenland aus der EU entlassen. (ich wollte nicht raus werfen schreiben)

a) weil von Anfang an gelogen
b) auch nie mit offenen Karten gespielt hat
c) ein Fass ohne Boden wird.

Ich frage mich ganz einfach wer gibt ne Garantie, dass die das geliehene Geld zurückzahlen?

Mich würde auch interessieren, lassen die Banken die Griechen umschulden? Ich denke kaum.

Das ganze ist doch Schizophren.

Die Bank Y leiht Griechenland Geld sagen wir zu 10% mit 5% Tilgung

Ums besser zu rechnen 1000 Euro
Kosten also 150 Euro

Nach 4 Jahren wurden also 600 Euro bezahlt
Kontostand nach 4 Jahren 768 Euro

Die Griechen können nicht mehr bezahlen und Fragen die anderen Länder an ihnen Kredite zu gewähren um die 150 Euro weiter bezahlen zu können.

Hier ist der Zins von 5% im Gespräch. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Banken das Geld schnell zurück haben möchten, also auch  5% Tilgung.

150 Euro *10% = 15 Euro

Die Griechen muessen jetzt also nicht 150 Euro sondern 165 Euro pro 1000 Euro bezahlen.

Vielleicht bin ich ja der einzige der hier ein Problem sieht.

150 Euro - kann ich nicht bezahlen
165 Euro - kann ich natuerlich bezahlen

Die Griechen werden so oder so zahlungsunfähig. Das ganze wird sich nur um 1 - 2 Jahre hinauszögern. Die Deutsche Regierung wird mit Bürgschaften gerade stehen muessen. Wer ja nicht so schlimm, wenn die Deutsche Regierung etwas abstraktes wäre. Nur das Geld, dass die aufbringen muessen, sind Steuergelder. Das bedeutet höhere Neuverschuldung, weitere Abstriche an den Sozialleistungen etc.

Mich würde mal wirklich interessieren welcher Weg der kostengünstigere waere.

Man sagt nein zur Hilfe
die Forderungen der Banken (keiner weis wie hoch sie sind) können von Griechenland nicht mehr bedient werden.
Die Banken werden ihre Milliarden verlieren. Na und!
Eine Bank die Kredite zu solch hohen Konditionen vergibt, kennt das Risiko. Dann zu jammern und nach dem Staat rufen, sollte man nicht mehr akzeptieren.
Sind aber diese Kredite mit Bankbürgschaften z.B. aus D abgesichert, dann muss man schon fragen, welch dreckiges Spiel wird hier gespielt. Hohe Zinsen und Bankbürgschaft, wer hat alles mit kassiert?

Dass sich am Eurokurs wesentlich was ändern würde glaube ich, wie auch ein Vorschreiber schrieb, weniger. Dann lass es halt 5% sein

Anderes Modell - wir helfen.
Der Euro bleibt stabil (da bin ich mir allerdings nicht so sicher)
Die Schulden werden höher. Mehr Bankbürgschaften. Hier stelle ich mir die Frage, warum sichern sich die Banken eigentlich nicht gegenseitig. Oder trauen sie den Griechen doch nicht so??
Wie schnell werden wohl die angedachten Veraenderungen greifen? Kann der Griechische Staat einfach die Gehälter/ Renten einfrieren, Kürzungen des 13 und 14 Monatsgehalts vornehmen. Ich glaube kaum. Es wird wohl zu Prozessen kommen, das ganz sich hinauszögern.

Ich kann leider keinen Vorteil sehen den Griechen zu helfen.

Um es noch deutlicher zu machen was eigentlich verlangt wird

Beispiel
In meiner Straße haben sich vor vielen Jahren Hausbesitzer zusammen getan. 6 von ihnen (darunter ich) haben beschlossen gemeinsam Heizöl zu kaufen, dann kam man auf den Gedanken auch andere Gebrauchsgegenstände für Garten und Haus gemeinsam zu besorgen, handelte Sonderkonditionen, bessere Zahlungsziele aus. Alle Rechnungen wurden pünktlich bezahlt und jeder hatte seinen Vorteil. Bald kamen weitere Nachbarn hinzu, man war zu 10, zu 15.
Immer mehr wollten dieser Gemeinschaft beitreten, also beschloss man ja, wenn z.B. zugesichert wird, dass man alle Rechnungen pünktlich bezahlt.

Ein neuer Nachbar brachte alle nötigen Unterlagen herbei und wurde auch noch aufgenommen. Bald stellte sich aber heraus, dass dieser eben nicht zahlen kann, dass dieser immer neue Ausreden brachte, warum und weshalb...

Unser Nachbar wurde aber immer dreister, nicht nur, dass er um Unterstützung bat seinen Anteil an der Gemeinschaftsrechnung vor zu finanzieren (er wird schon irgendwann bezahlen). Nein man sah ihn und seine Familie in den neuesten Kleidern, mit tollen Autos herum fahren usw.

Eines Tages kam dieser Nahbar zu einige Nachbarn (er nahm wohl an das die Geld haben) und sagte könnt ihr als Bürgen für einen neuen Kredit aushelfen? Ansonsten könne er seine offene Verbands-Rechnungen nicht bezahlen.

Eine Diskussion entstand
a) welche Schulden hatte er noch zu begleichen
b) gibt es ein Nachteil, wenn weniger Umsatz beim Einkauf getätigt wird

zu a fand man heraus dass ist 1/4 von der Summe die man bürgen sollte.
zu b der Umsatz verkleinert sich, aber der Mengenrabatt reduziert sich um 1 - 2%.

Die Gemeinschaft der Nachbarn taten das einzig richtig Sie baten den Nachbarn die Gemeinschaft zu verlassen, für die eigene Schulden aufzukommen (wobei sie wissen, dass wohl ein Teil an ihnen hängen bleibt) und sich andere zu suchen die Bürgschaften geben.

Gruß Afrigaaner  


zu deinem Nichtverständnis der Problematik der Zinsen nochmal :

es geht darum überhaupt die Liquidität für die Annuität zu haben also Zins und Tilgung. Ich finde, das ist ziemllich leicht zu verstehen .

ein Bauherr der sich 200.000 Euro aufnimmt und dessen Zinsbelastunng von
5 auf 10 % steigt kann die Annuität nicht mehr aufgringen und muss die Hand heben. Und das obwohl er bei 5% noch alles relativ leicht bezahlen konnte.

im vorliegenden Fall wäre der Schuldner bei einer angenommenen Tilgung von z.b 2 % und  5% Zinsen insgesamt bei einer monatlichen Belastung von 1166,-- und bei 10% Zins aber bei einer monatlichen Belastung von 2.000,--
also ein fundamentaler Unterschied.

man kann nicht - sorry- die Milchmädchenrechnung aufmachen ob ich nun 105 oder 110 zurückzahle...


Das habe ich schon verstanden.
Nur aber eine weitere Frage. Warum wurden dem Griechen die Zinsen erhöht.?

a) weil er keine Griechen mag?
b) weil die Zahlungseingänge nicht regelmäßig waren, sind, bzw. nicht sein werden?

Gruß Afrigaaner  


Warum machst du dann diese 105 / 110 Euro Rechnung auf ?

zu deiner Frage :
die Zahlungseingänge waren regelmässig - noch kein Cent ist bislang verloren. Richtig ist aber das Vertrauen der Gläubiger fehlt was natürlich zuallererst am Schulbner liegt. Der letzte kurzdristige und massive Zinsanstieg alllerdings liegt auch in der zögerlichen Haltung Europas
( merkels). Da man diese Hilfe aber sowieso schon verabredet hatte und es sich um reines NRW Wahlbedingtes Taktieren handelte - kostets das jetzt unötigerweise zusätzlich Geld.  
#
Beschwerdebrief



 Stern-Autor WALTER WÜLLENWEBER




"Liebe Griechen!
Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit und Jugend hindurch
das Sparschwein füttert? Beim ersten Fahrrad, dem ersten Radio, der ersten Urlaubsreise -
immer gibt sie ein paar Scheine dazu. Und dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein freundliches Dankeschön. Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante. Keine Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns wünschen, ist: Versetzt Euch
mal in unsere Lage.
 
Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU. Kein anderes
Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir,
nämlich netto rund 200 Milliarden Euro. Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie
Ihr, zusammen netto fast 100 Milliarden. Rund die Hälfte also von dem, was wir in den EUTopf
gekippt haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft. Oder anders ausgedrückt: Rein
rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem  von Euch Griechen, vom Säugling bis
zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder?




Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen Zeitraum so großzügig
unterstützt Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde.
 
Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich vermute, auch heute
brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über unsere Sorgen zu erfahren. Ich erzähle es Euch
trotzdem: Unsere Straßen sind so löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das Geld für die
Instandhaltung fehlt. Bibliotheken und Schwimmbäder werden geschlossen.




Manche Städte schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil sie die Stromrechnung nicht bezahlen
können. Im Gegensatz zu Euren steigen unsere Löhne seit der Einführung des  Euros praktisch
gar nicht mehr. Und jetzt sollen wir auch noch Euch Griechen retten. Die Sorgen um Euch, die
haben uns gerade noch gefehlt.
 
Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr regel mäßig dieses
schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat Und dann ruft Ihr nach unserer Feuerwehr, weil
Ihr es nicht allein gelöscht kriegt. Ihr wollt alle in den öffentlichen Dienst, aber keiner will
Steuern zahlen. Wenn auch nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in den vergangenen
Wochen lesen mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit zu arbeiten, wenn Ihr dafür
Schmiergeld bekommt. Vor allem Eure Ärzte und das Krankenhauspersonal langen kräftig zu.
Ihr betrügt Euch also gegenseitig, wo Ihr nur könnt. Das kann uns egal sein. Doch Ihr betrügt
auch uns. Seit vielen Jahren. Das ist uns nicht egal.
 
Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land passen. Offenbar
versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die Stabilitätskriterien für den Euro zu
erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler
nichts gemerkt haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer erschwindelten
Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie gelungen, die Stabilitätskriterien zu
erfüllen. Um Eure Wirtschaft größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen
Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus Geldwäsche,
Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation angerechnet.
 
Über Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie selbstverständlich auf
Kosten von anderen zu leben, laufend betrügen und tricksen - das kann nicht ewig gut gehen.
Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen. Irgendwann ist jetzt. Streng genommen seid Ihr pleite.
 
Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, "Griechenland wird nicht allein
gelassen", dann geht es unserer Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch Griechen.
Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft Das Unglück ist nur: Wir sind an Euch gekettet.
Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden,
die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30 Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken,
in Form von Staatsanleihen. Ob Ihr das jemals zurückzahlen werdet? Euretwegen geht der Euro in die Knie.
Uns droht die Inflation. Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch oder in  Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer weniger wert. Wegen Euch. Solche Gedanken sind
Euch natürlich fremd, denn sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros lieber raus.
In der EU seid Ihr Griechen d as Volk, das von seinem Geld den größten Anteil für den Konsum verprasst.
 
Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine direkten Finanzhilfen bekommen sollt.
Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe. Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer Geld, genauer: unser Geld.
 
So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken retten, jetzt müssen wir
Euch Griechen retten und schließlich alle Länder mit einer Schweinewirtschaft -die "PIIGS",
Portugal, Italien, Irland, Grieche land, Spanien. Ein Staatsbankrott eines dieser Länder, darin  sind sich die
Experten ausnahmsweise einig, wäre eine Tragödie, die selbst die Bankenkrise wie ein Lustspiel erscheinen ließe.
 
Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro gewarnt: Die Wirtschaftsunion kann
ohne die politische Union nicht funktionieren. Sie hatten recht. Jetzt erkennen wir das dramatische Demokratie-Defizit.




Wir Deutschen sind von den Entscheidungen der Regierung Griechenlands abhängig. Aber wir können sie
nicht wählen. Ihr Griechen könnt sie wählen, aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir wollen, dass Euer
Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht. Mindestens. Besser wär's, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte. Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht.
Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt. Letzte Woche der öffentliche Dienst, nächste Woche alle,
Generalstreik.
 
Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann streikt, dann demonstriert,
dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung, sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und
weiter retten soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen die Knie.
 
Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern treibt endlich mal die Steuern
Eurer Millionäre ein, von denen Ihr bislang fürs Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.
 
Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern behandelt Eure Patienten.
Von jetzt an, ohne vorher um einen Geldumschlag zu bitten. Und dann versteuert einfach Euer Einkommen.
Ja, dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später bestellen. Ihr werdet es überleben.
 
Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, bekommt er nicht
mal 40 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der
OECD-Länder. Und wer ist auf Platz eins? Richtig: Ihr. Über 95 Prozent Eures durchschnittlichen Einkommens
gönnt Ihr Euch als Rente. Um das hinzukriegen, greift Ihr wieder in die Trickkiste: Ihr bezieht einfach die
Rentenhöhe nicht aufs ganze Leben, sondern nur auf die letzten drei bis fünf Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch
üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am Ende noch mal kräftig erhöht Von dem Geld, mit dem wir Euch fast
30 Jahre lang gesponsert haben, gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung, als wir uns leisten können.




Findet Ihr das gerecht? Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die Generation, die diese Misere verursacht hat. Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure Regierung die Sparpläne durchziehen.
 
Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure Politiker seien allein schuld an der Katastrophe. Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid.




Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu wählen.Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt.Sicher werdet Ihr jetzt einwenden:
Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser. Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so  aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbt -genau diese Probleme haben wir auch. Und  Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Früher habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die Demokratie,die Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht. Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg. Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo Ihr seid, geht's nicht weiter.
 
Herzliche Grüße,
Walter Wüllenweber"



Das kann ich so unterschreiben
#
Afrigaaner schrieb:

Vielen Dank für die Antwort.
Habe ich es richtig verstanden, dass das Geld zum Umschulden genommen wird? Also nicht nur um bestehende Kredite zu bezahlen.


Umschulden bedeutet ja, dass man einen günstigeren Kredit aufnimmt um teurere Kredite vorzeitig zu tilgen. Oft kommt es dabei zu Moratorien, es wird also nur ein Teil der Kredite getilgt und der Rest einfach nicht bezahlt. Dann sind die Banken die Dummen.

Ich verstehe es aber so, dass Griechenland zur Zeit Geld braucht, um die alten Kredite überhaupt bedienen zu können und sein Staatswesen in Gang zu halten. Außerdem soll erreicht werden, dass dadurch die Kreditwürdigkeit wieder steigt (sprich das Aufallrisiko minimiert wird, da die EU-Länder ja für das Geld bürgen), so dass Griechenland in Zukunft wieder Kredite am freien Markt aufnehmen kann zu akzetablen Bedingungen. Schlussendlich hat man Angst um den Euro und will den Spekulanten, die auf psychologische Effekte setzen, den Wind aus den Segeln nehmen.
#
@Bembelholgi

viel wahres, viel ärgerliches, aber auch viel Populismus in diesem Brief..
besser wäre es wohl gewesen, den Griechen nicht markschreierisch , dafür aber früher und konsequenter die Lage klar machen und Auflagen festzuzurren.

Solche Art " Briefe " sprechen vielleicht einigen aus der Seele, dienen aber wenig der Sache, weil sie die Atmosphäre gänzlich vergiften.

Ausserdem sollten wir in ein paar Punkten relativ leise sein. Wenn es stimmt wie der Schreiber meint dass wir nicht mal soo weit von Griechenlad weg sidn und viellciht auch bald mal Probleme bekommen könnten, warum ahben wir dann die Populismus Forderung nach niedrigeren Steurn gewählt, die bei Licht betrachet nie zu halten war?

Wenn man selber populistischen Forderungen ohne Hirn hinterherwählt, kann man ( in diesem Punkt ) andre schlecht belehren..
#
municadler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
Das habe ich schon verstanden.
Nur aber eine weitere Frage. Warum wurden dem Griechen die Zinsen erhöht.?

a) weil er keine Griechen mag?
b) weil die Zahlungseingänge nicht regelmäßig waren, sind, bzw. nicht sein werden?

Gruß Afrigaaner  


Warum machst du dann diese 105 / 110 Euro Rechnung auf ?

zu deiner Frage :
die Zahlungseingänge waren regelmässig - noch kein Cent ist bislang verloren. Richtig ist aber das Vertrauen der Gläubiger fehlt was natürlich zuallererst am Schulbner liegt. Der letzte kurzdristige und massive Zinsanstieg alllerdings liegt auch in der zögerlichen Haltung Europas
( merkels). Da man diese Hilfe aber sowieso schon verabredet hatte und es sich um reines NRW Wahlbedingtes Taktieren handelte - kostets das jetzt unötigerweise zusätzlich Geld.  

Mit Verlaub, das ist genau der Quatsch, den Politiker uns verkaufen.

Staaten machen Schulden und refinanzieren sie mit neuen Schulden. Klar, das man da nicht in Verzug gerät, so lange "die Märkte" mitspielen. Es ist doch nicht so, das Griechenland mit Haushaltsüberschüssen Schulden tilgt. Wir auch nicht, wir machen das genau so. Bis es irgendwann nicht mehr geht.

Wir brauchen auch gar nicht auf die Griechen mit dem Finger zeigen. Deutschland lügt sich doch selbst in die Tasche. Wir fälschen (vielleicht) keine Statistiken, bei uns heißt das dann Schattenhaushalt oder noch perverser: Sondervermögen. Politikerdeutsch eben. Wenn unser Finanzminister sagte, er wolle "sparen", meint er damit ja nicht wie unsereiner Geld aufs Sparbuch zu legen, sonder weniger Schulden machen. Wir sind alle nur mittlerweise so abgestumpft, dass es kaum noch auffällt.

Das Kernproblem ist imho "billiges Geld", also viel zu niedrige Zinsen. Das erzeugt Blasen, die irgendwann platzen. Das lädt ja förmlich zum Schulden machen ein. Das gilt nicht nur für Staaten, auch bei den Privatinsolvenzen kann man das schön sehen. Viele können irgendwann die aufgehäuften "Null-Prozent-Finanzierungen" nicht mehr bezahlen.

Daher: Schuldenkonferenz für Griechenland mit dem Ziel, dass die Gläubigerbanken auf mind. 30% ihrer Forderungen verzichten. Das ist nicht schön und es trifft sicher auch einige Landesbanken. Aber warum sollte man die Banken, die die Risikoprämien (=Zinsen) vereinnahmt haben und das Risiko offensichtlich falsch eingeschätzt haben da jetzt rauslassen?
#
wenkonaut schrieb:
municadler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
Das habe ich schon verstanden.
Nur aber eine weitere Frage. Warum wurden dem Griechen die Zinsen erhöht.?

a) weil er keine Griechen mag?
b) weil die Zahlungseingänge nicht regelmäßig waren, sind, bzw. nicht sein werden?

Gruß Afrigaaner  


Warum machst du dann diese 105 / 110 Euro Rechnung auf ?

zu deiner Frage :
die Zahlungseingänge waren regelmässig - noch kein Cent ist bislang verloren. Richtig ist aber das Vertrauen der Gläubiger fehlt was natürlich zuallererst am Schulbner liegt. Der letzte kurzdristige und massive Zinsanstieg alllerdings liegt auch in der zögerlichen Haltung Europas
( merkels). Da man diese Hilfe aber sowieso schon verabredet hatte und es sich um reines NRW Wahlbedingtes Taktieren handelte - kostets das jetzt unötigerweise zusätzlich Geld.  

Mit Verlaub, das ist genau der Quatsch, den Politiker uns verkaufen.

Staaten machen Schulden und refinanzieren sie mit neuen Schulden. Klar, das man da nicht in Verzug gerät, so lange "die Märkte" mitspielen. Es ist doch nicht so, das Griechenland mit Haushaltsüberschüssen Schulden tilgt. Wir auch nicht, wir machen das genau so. Bis es irgendwann nicht mehr geht.

Wir brauchen auch gar nicht auf die Griechen mit dem Finger zeigen. Deutschland lügt sich doch selbst in die Tasche. Wir fälschen (vielleicht) keine Statistiken, bei uns heißt das dann Schattenhaushalt oder noch perverser: Sondervermögen. Politikerdeutsch eben. Wenn unser Finanzminister sagte, er wolle "sparen", meint er damit ja nicht wie unsereiner Geld aufs Sparbuch zu legen, sonder weniger Schulden machen. Wir sind alle nur mittlerweise so abgestumpft, dass es kaum noch auffällt.

Das Kernproblem ist imho "billiges Geld", also viel zu niedrige Zinsen. Das erzeugt Blasen, die irgendwann platzen. Das lädt ja förmlich zum Schulden machen ein. Das gilt nicht nur für Staaten, auch bei den Privatinsolvenzen kann man das schön sehen. Viele können irgendwann die aufgehäuften "Null-Prozent-Finanzierungen" nicht mehr bezahlen.

Daher: Schuldenkonferenz für Griechenland mit dem Ziel, dass die Gläubigerbanken auf mind. 30% ihrer Forderungen verzichten. Das ist nicht schön und es trifft sicher auch einige Landesbanken. Aber warum sollte man die Banken, die die Risikoprämien (=Zinsen) vereinnahmt haben und das Risiko offensichtlich falsch eingeschätzt haben da jetzt rauslassen?


Ich habe Afrigaaners Beispiel wiederlegt dass Griechenland, quasi wenn sie 100 +10 % also 110 nicht zurückzahlen können sie auch nicht 105 zurückzahlen können. Und zwar mit dem Argument dass es hauptsächlich auf die Zinsen ankommt - setzte in meinem Beispiel von mir aus die Tilgung auf null oder fast null dann sind 5 % Zinsen halb so schwer zu bedienen wie 10 %
Ohne Tilgung gilt ja mein Beispiel umso mehr!

und noch was :

30 % der Forderungen abzuschreiben halte ich deswegen nicht für praktikabel, weil du dann als Staat wiederum bei Banken einspringen darfst . Im Fall der Commerzbank, die vor allem in griechischen Staatasanleihen investiert ist, ist der Steuerzahler selbst beteiligt und direkt betroffen.
Ausserdem würde die Angst vor ähnlichen Abschreibungen die Staatsanleihen der andren betroffenen Staaten sprunghaft deutlich steigern und diese  dadurch der Zahlungsunfähigkeit erst näher bringen-  du hättest die nächste Finanzkrise an der Backe - diesmal aber könnte der Staat dann nicht mehr helfen...

Sicher wären Abschreibungen wünschenswert, um die Banken zu beteiligen.
Um den angesprochenen Domino-Effekt zu verhindern würde ich sie aber, wenn schon, eher direkt stärker besteuern bzw den Hilfsfond den die Regierung für die nächste Krise beschlossen hat schneller anfüttern.

in der jetzuigen Höhe wurde berechnet sidn wir schon in 130 Jahren soweit die nächste Finanazkrise zu bezahlen...
#
Bembelholgi schrieb:
Beschwerdebrief



 Stern-Autor WALTER WÜLLENWEBER




"Liebe Griechen!
Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit und Jugend hindurch
das Sparschwein füttert? Beim ersten Fahrrad, dem ersten Radio, der ersten Urlaubsreise -
immer gibt sie ein paar Scheine dazu. Und dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein freundliches Dankeschön. Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante. Keine Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns wünschen, ist: Versetzt Euch
mal in unsere Lage.
 
Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU. Kein anderes
Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir,
nämlich netto rund 200 Milliarden Euro. Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie
Ihr, zusammen netto fast 100 Milliarden. Rund die Hälfte also von dem, was wir in den EUTopf
gekippt haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft. Oder anders ausgedrückt: Rein
rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem  von Euch Griechen, vom Säugling bis
zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder?




Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen Zeitraum so großzügig
unterstützt Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde.
 
Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich vermute, auch heute
brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über unsere Sorgen zu erfahren. Ich erzähle es Euch
trotzdem: Unsere Straßen sind so löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das Geld für die
Instandhaltung fehlt. Bibliotheken und Schwimmbäder werden geschlossen.




Manche Städte schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil sie die Stromrechnung nicht bezahlen
können. Im Gegensatz zu Euren steigen unsere Löhne seit der Einführung des  Euros praktisch
gar nicht mehr. Und jetzt sollen wir auch noch Euch Griechen retten. Die Sorgen um Euch, die
haben uns gerade noch gefehlt.
 
Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr regel mäßig dieses
schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat Und dann ruft Ihr nach unserer Feuerwehr, weil
Ihr es nicht allein gelöscht kriegt. Ihr wollt alle in den öffentlichen Dienst, aber keiner will
Steuern zahlen. Wenn auch nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in den vergangenen
Wochen lesen mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit zu arbeiten, wenn Ihr dafür
Schmiergeld bekommt. Vor allem Eure Ärzte und das Krankenhauspersonal langen kräftig zu.
Ihr betrügt Euch also gegenseitig, wo Ihr nur könnt. Das kann uns egal sein. Doch Ihr betrügt
auch uns. Seit vielen Jahren. Das ist uns nicht egal.
 
Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land passen. Offenbar
versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die Stabilitätskriterien für den Euro zu
erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler
nichts gemerkt haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer erschwindelten
Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie gelungen, die Stabilitätskriterien zu
erfüllen. Um Eure Wirtschaft größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen
Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus Geldwäsche,
Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation angerechnet.
 
Über Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie selbstverständlich auf
Kosten von anderen zu leben, laufend betrügen und tricksen - das kann nicht ewig gut gehen.
Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen. Irgendwann ist jetzt. Streng genommen seid Ihr pleite.
 
Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, "Griechenland wird nicht allein
gelassen", dann geht es unserer Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch Griechen.
Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft Das Unglück ist nur: Wir sind an Euch gekettet.
Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden,
die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30 Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken,
in Form von Staatsanleihen. Ob Ihr das jemals zurückzahlen werdet? Euretwegen geht der Euro in die Knie.
Uns droht die Inflation. Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch oder in  Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer weniger wert. Wegen Euch. Solche Gedanken sind
Euch natürlich fremd, denn sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros lieber raus.
In der EU seid Ihr Griechen d as Volk, das von seinem Geld den größten Anteil für den Konsum verprasst.
 
Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine direkten Finanzhilfen bekommen sollt.
Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe. Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer Geld, genauer: unser Geld.
 
So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken retten, jetzt müssen wir
Euch Griechen retten und schließlich alle Länder mit einer Schweinewirtschaft -die "PIIGS",
Portugal, Italien, Irland, Grieche land, Spanien. Ein Staatsbankrott eines dieser Länder, darin  sind sich die
Experten ausnahmsweise einig, wäre eine Tragödie, die selbst die Bankenkrise wie ein Lustspiel erscheinen ließe.
 
Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro gewarnt: Die Wirtschaftsunion kann
ohne die politische Union nicht funktionieren. Sie hatten recht. Jetzt erkennen wir das dramatische Demokratie-Defizit.




Wir Deutschen sind von den Entscheidungen der Regierung Griechenlands abhängig. Aber wir können sie
nicht wählen. Ihr Griechen könnt sie wählen, aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir wollen, dass Euer
Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht. Mindestens. Besser wär's, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte. Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht.
Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt. Letzte Woche der öffentliche Dienst, nächste Woche alle,
Generalstreik.
 
Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann streikt, dann demonstriert,
dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung, sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und
weiter retten soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen die Knie.
 
Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern treibt endlich mal die Steuern
Eurer Millionäre ein, von denen Ihr bislang fürs Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.
 
Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern behandelt Eure Patienten.
Von jetzt an, ohne vorher um einen Geldumschlag zu bitten. Und dann versteuert einfach Euer Einkommen.
Ja, dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später bestellen. Ihr werdet es überleben.
 
Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, bekommt er nicht
mal 40 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der
OECD-Länder. Und wer ist auf Platz eins? Richtig: Ihr. Über 95 Prozent Eures durchschnittlichen Einkommens
gönnt Ihr Euch als Rente. Um das hinzukriegen, greift Ihr wieder in die Trickkiste: Ihr bezieht einfach die
Rentenhöhe nicht aufs ganze Leben, sondern nur auf die letzten drei bis fünf Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch
üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am Ende noch mal kräftig erhöht Von dem Geld, mit dem wir Euch fast
30 Jahre lang gesponsert haben, gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung, als wir uns leisten können.




Findet Ihr das gerecht? Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die Generation, die diese Misere verursacht hat. Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure Regierung die Sparpläne durchziehen.
 
Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure Politiker seien allein schuld an der Katastrophe. Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid.




Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu wählen.Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt.Sicher werdet Ihr jetzt einwenden:
Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser. Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so  aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbt -genau diese Probleme haben wir auch. Und  Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Früher habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die Demokratie,die Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht. Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg. Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo Ihr seid, geht's nicht weiter.
 
Herzliche Grüße,
Walter Wüllenweber"



Das kann ich so unterschreiben  


Ich auch!
Ist es doch inhaltlich (ok ich kann nicht so gut schreiben) deckungsgleich mit meinen Aussagen.

Ich drücks mal überspitzt aus.
Wenn meine Mutter beim überqueren der Straße in einem Schlagloch hängen bleibt und schwer stürzt und sie mich dann fragt, Sohn, warum werden nicht mehr wie frueher die Straßenschäden repariert? Dann sage ich ihr. Mudder du und Vadder habt zwar immer rund 50 Jahre euere Steuern pünktlich gezahlt. Diese Steuer werden jetzt aber für irgendwelche Schuldentilgungen der Griechen bei Banken ausgegeben, die richtig fett an den Zinsen verdient haben.
Ich glaube die alte Dame wäre begeistert und würde fragen, warum nicht auch für andere Länder?

Gruß Afrigaaner
#
municadler schrieb:
wenkonaut schrieb:
municadler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
Das habe ich schon verstanden.
Nur aber eine weitere Frage. Warum wurden dem Griechen die Zinsen erhöht.?

a) weil er keine Griechen mag?
b) weil die Zahlungseingänge nicht regelmäßig waren, sind, bzw. nicht sein werden?

Gruß Afrigaaner  


Warum machst du dann diese 105 / 110 Euro Rechnung auf ?

zu deiner Frage :
die Zahlungseingänge waren regelmässig - noch kein Cent ist bislang verloren. Richtig ist aber das Vertrauen der Gläubiger fehlt was natürlich zuallererst am Schulbner liegt. Der letzte kurzdristige und massive Zinsanstieg alllerdings liegt auch in der zögerlichen Haltung Europas
( merkels). Da man diese Hilfe aber sowieso schon verabredet hatte und es sich um reines NRW Wahlbedingtes Taktieren handelte - kostets das jetzt unötigerweise zusätzlich Geld.  

Mit Verlaub, das ist genau der Quatsch, den Politiker uns verkaufen.

Staaten machen Schulden und refinanzieren sie mit neuen Schulden. Klar, das man da nicht in Verzug gerät, so lange "die Märkte" mitspielen. Es ist doch nicht so, das Griechenland mit Haushaltsüberschüssen Schulden tilgt. Wir auch nicht, wir machen das genau so. Bis es irgendwann nicht mehr geht.

Wir brauchen auch gar nicht auf die Griechen mit dem Finger zeigen. Deutschland lügt sich doch selbst in die Tasche. Wir fälschen (vielleicht) keine Statistiken, bei uns heißt das dann Schattenhaushalt oder noch perverser: Sondervermögen. Politikerdeutsch eben. Wenn unser Finanzminister sagte, er wolle "sparen", meint er damit ja nicht wie unsereiner Geld aufs Sparbuch zu legen, sonder weniger Schulden machen. Wir sind alle nur mittlerweise so abgestumpft, dass es kaum noch auffällt.

Das Kernproblem ist imho "billiges Geld", also viel zu niedrige Zinsen. Das erzeugt Blasen, die irgendwann platzen. Das lädt ja förmlich zum Schulden machen ein. Das gilt nicht nur für Staaten, auch bei den Privatinsolvenzen kann man das schön sehen. Viele können irgendwann die aufgehäuften "Null-Prozent-Finanzierungen" nicht mehr bezahlen.

Daher: Schuldenkonferenz für Griechenland mit dem Ziel, dass die Gläubigerbanken auf mind. 30% ihrer Forderungen verzichten. Das ist nicht schön und es trifft sicher auch einige Landesbanken. Aber warum sollte man die Banken, die die Risikoprämien (=Zinsen) vereinnahmt haben und das Risiko offensichtlich falsch eingeschätzt haben da jetzt rauslassen?


Ich habe Afrigaaners Beispiel wiederlegt dass Griechenland, quasi wenn sie 100 +10 % also 110 nicht zurückzahlen können sie auch nicht 105 zurückzahlen können. Und zwar mit dem Argument dass es hauptsächlich auf die Zinsen ankommt - setzte in meinem Beispiel von mir aus die Tilgung auf null oder fast null dann sind 5 % Zinsen halb so schwer zu bedienen wie 10 %
Ohne Tilgung gilt ja mein Beispiel umso mehr!

und noch was :

30 % der Forderungen abzuschreiben halte ich deswegen nicht für praktikabel, weil du dann als Staat wiederum bei Banken einspringen darfst . Im Fall der Commerzbank, die vor allem in griechischen Staatasanleihen investiert ist, ist der Steuerzahler selbst beteiligt und direkt betroffen.
Ausserdem würde die Angst vor ähnlichen Abschreibungen die Staatsanleihen der andren betroffenen Staaten sprunghaft deutlich steigern und diese  dadurch der Zahlungsunfähigkeit erst näher bringen-  du hättest die nächste Finanzkrise an der Backe - diesmal aber könnte der Staat dann nicht mehr helfen...

Sicher wären Abschreibungen wünschenswert, um die Banken zu beteiligen.
Um den angesprochenen Domino-Effekt zu verhindern würde ich sie aber, wenn schon, eher direkt stärker besteuern bzw den Hilfsfond den die Regierung für die nächste Krise beschlossen hat schneller anfüttern.

in der jetzuigen Höhe wurde berechnet sidn wir schon in 130 Jahren soweit die nächste Finanazkrise zu bezahlen...  


Ich bin zu dumm um das zu verstehen.

Da wird also eine Bank belohnt, die wieder spekulativ die Gelder der Kunden einsetzt. Oder habe ich jetzt was Missverstanden.

Ich drücke es mal krass aus. Wenn ich Kack baue, dann ist das auch mein Problem und keiner hilft mir. Und was für einen Nutzen hat das, ich strenge mich an.

Von mir aus kann die Bank C oder D doch rote Zahlen schreiben. Die werden geschluckt von einer die besser ist.

Gruß Afrigaaner
#
municadler schrieb:
(...)
30 % der Forderungen abzuschreiben halte ich deswegen nicht für praktikabel, weil du dann als Staat wiederum bei Banken einspringen darfst . Im Fall der Commerzbank, die vor allem in griechischen Staatasanleihen investiert ist, ist der Steuerzahler selbst beteiligt und direkt betroffen.
Ausserdem würde die Angst vor ähnlichen Abschreibungen die Staatsanleihen der andren betroffenen Staaten sprunghaft deutlich steigern und diese  dadurch der Zahlungsunfähigkeit erst näher bringen-  du hättest die nächste Finanzkrise an der Backe - diesmal aber könnte der Staat dann nicht mehr helfen...
(...)
Das Problem ist doch, dass man heute schon weiß, dass es mit den 100 Milliarden nicht getan ist. Die Griechen (und bald auch ein paar andere) können heute nicht mal die moderaten Zinsen bezahlen. Die stehen doch erst am Anfang ihrer Zäsur. Schau mal, was in den nächsten Jahren auf die zukommt: faz.net
#
Afrigaaner schrieb:
Ich bin zu dumm um das zu verstehen.

Da wird also eine Bank belohnt, die wieder spekulativ die Gelder der Kunden einsetzt. Oder habe ich jetzt was Missverstanden.

Ich drücke es mal krass aus. Wenn ich Kack baue, dann ist das auch mein Problem und keiner hilft mir. Und was für einen Nutzen hat das, ich strenge mich an.

Von mir aus kann die Bank C oder D doch rote Zahlen schreiben. Die werden geschluckt von einer die besser ist.

Gruß Afrigaaner  

Nee, nicht zu dumm. Du bist nur kein Politiker  

Vereinfacht ist es genau wie du sagst, jeder mit gesundem Menschenverstand muss zu einem ähnlichen Ergebnis kommen. Jetzt braucht es nur noch Veränderungen, damit Gesellschaften nicht von "systemrelevanten" Banken erpresst werden können. Die "geordnete Insolvenz" muss möglich sein, ohne dass ganze Volkswirtschaften ins Wanken geraten. Wer sein Risikomanagement derart verpennt, muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Aber davon kann man nur träumen...


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