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Europa im Wandel - Populismus, Brexit und Co.

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Ohne die Hilfe Deutschlands wäre GR schon längst in der Staatspleite.
Nur durch die Hilfstranchen bleiben die über Wasser.
Sollte GR tatsächlich auf Konfrontation zu Deutschland gehen, bin ich sicher, schießen die sich damit selbst ins Knie. Es geht nicht um die Reparationen, sondern die wissen nicht, wie sie ihren Staatshaushalt geregelt bekommen. Ist eben das Problem vom Euro - den Südstaaten ist die Abwertung versperrt. Und jetzt versuchen sie, über diese Einnahmen sich Luft zu verschaffen.
Aber wie es einem Land ergeht, das sich über Jahre und Jahrzehnte nicht mehr an den Kapitalmärkten finanzieren kann, das sieht man an Argentinien.
Es könnte außerdem der Anfang vom Ende des Euros sein.
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Ohne die Hilfe Deutschlands wäre GR schon längst in der Staatspleite.
Nur durch die Hilfstranchen bleiben die über Wasser.
Sollte GR tatsächlich auf Konfrontation zu Deutschland gehen, bin ich sicher, schießen die sich damit selbst ins Knie. Es geht nicht um die Reparationen, sondern die wissen nicht, wie sie ihren Staatshaushalt geregelt bekommen. Ist eben das Problem vom Euro - den Südstaaten ist die Abwertung versperrt. Und jetzt versuchen sie, über diese Einnahmen sich Luft zu verschaffen.
Aber wie es einem Land ergeht, das sich über Jahre und Jahrzehnte nicht mehr an den Kapitalmärkten finanzieren kann, das sieht man an Argentinien.
Es könnte außerdem der Anfang vom Ende des Euros sein.
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Ohne die Hilfe Deutschlands wäre GR schon längst in der Staatspleite.

Und deutsche und andere europäische Banken auch. Stattdessen haben sie an der GR-Krise kräftig verdient.
Glaubst du wirklich, dass die "Griechenland-Hilfen", die eigentlich Banken-Hilfen waren, aus Uneigennutz und Barmherzigkeit gewährt wurden?
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Ohne die Hilfe Deutschlands wäre GR schon längst in der Staatspleite.

Und deutsche und andere europäische Banken auch. Stattdessen haben sie an der GR-Krise kräftig verdient.
Glaubst du wirklich, dass die "Griechenland-Hilfen", die eigentlich Banken-Hilfen waren, aus Uneigennutz und Barmherzigkeit gewährt wurden?
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Ich kann es echt nicht fassen, dass nach wie vor solche Sprüche zu der sog. "Griechenlandhilfe" abgelassen werden.
Diese Hilfen haben in erster Linie den Banken Kohle gebracht. Die damit verbundenen Auflagen an Griechenland haben zu einer massenhaften Verelendung der einfachen Menschen in Griechenland geführt.
Bezahlt wurde es vom Steuerzahler, auch hier zu Lande. Jetzt diese Bankenfinanzierung heranzuziehen und gegen die alte Kriegsschuld Deutschlands gegenzurechnen ist der blanke Hohn.

Die Bundesrepublik steht übrigens in der Rechtsnachfolge des Deutschen Reichs.
Muss man nicht gut finden, ist aber eine Tatsache. Und Recht sollte sich an Tatsachen orientieren - nicht am Egoismus Einzelner!
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Ich kann es echt nicht fassen, dass nach wie vor solche Sprüche zu der sog. "Griechenlandhilfe" abgelassen werden.
Diese Hilfen haben in erster Linie den Banken Kohle gebracht. Die damit verbundenen Auflagen an Griechenland haben zu einer massenhaften Verelendung der einfachen Menschen in Griechenland geführt.
Bezahlt wurde es vom Steuerzahler, auch hier zu Lande. Jetzt diese Bankenfinanzierung heranzuziehen und gegen die alte Kriegsschuld Deutschlands gegenzurechnen ist der blanke Hohn.

Die Bundesrepublik steht übrigens in der Rechtsnachfolge des Deutschen Reichs.
Muss man nicht gut finden, ist aber eine Tatsache. Und Recht sollte sich an Tatsachen orientieren - nicht am Egoismus Einzelner!
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FrankenAdler schrieb:

Ich kann es echt nicht fassen, dass nach wie vor solche Sprüche zu der sog. "Griechenlandhilfe" abgelassen werden.


Ich finde das gut. Da steh wenigstens net immer ich als Dummbatz dar der keine Ahnung hat.
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Ich weiß, dass die Hilfen hauptsächlich dienten, damit Banken Risiken in griechische Papiere abgenommen wurden. Und klar gab es Sparpakete, die die Bevölkerung drückten.
Die Alternative wäre gewesen, das Land hätte seinen Gläubigern erklären müssen, dass es insolvent ist und dann hätte das Land auf Jahre und Jahrzehnte an den Kapitalmärkten nichts mehr an Kredit bekommen. Dann würden wir förmlich heute Esspakete nach Athen schicken.

Griechenland weiß, dass das Problem durch die Kredite, an denen Deutschland natürlich profitiert, nur aufgeschoben ist, solange es nicht Zins und Tilgung aus eigener Kraft erwirtschaftet und immer nur umschuldet.
Deshalb will man ja die Reparationen gegenrechnen und möglichst in einer Höhe, in der man den Kredit nicht mehr zurückzahlen muss plus Liquidität. Alles sehr durchschaubar.

Das ist halt die Konsequenz des Wirtschaftsgebahrens - Griechenland hatte nachweislich bei der EU mehr Agrarfläche für Subventionen angemeldet als das Land überhaupt groß ist.
Sie haben sich fürstliche Gehälter im Staatswesen gegeben - Fluglotsen kassierten sechsstellige Euro-Beträge per annum, Beamte bekamen oft bis zu 18 Monatsgehälter im Jahr. Das war halt eine große Sause, die irgendwann am Limit angelangt ist.

Die Reparationsforderungen standen schon immer im Raum, nur dass man jetzt aufs Tempo drückt, ist der Tatsache geschuldet, dass zum Jahresende Draghi aufhört und man nicht weiß, was danach kommt. Spanien, Italien und Griechenland wollen unter allen Umständen jemand wie Weidmann vermeiden. Denn sollte der Realzins auch nur geringfügig steigen, dann geht es wieder mit Hilfstranchen los.
Die Deutschen zahlen das schon heute alles mit immer weniger wert werdenden Sichtguthaben und kapitalbildenden Maßnahmen der Altersvorsorge. Das sind etliche Milliarden, für die wir, die Niederländer, die Österreicher zugunsten der Südstaaten verzichtet haben und die im Alter jeden von uns treffen. Das rechnet nur keiner gegen bzw. man kann es gar nicht richtig beziffern. Aber die Rentenauszahlungspläne werden bei jedem deutlich magerer ausfallen. Ersetzt bekommen wir diese gigantischen Verluste nie mehr.
Das sind alles Dinge, die in die Waagschale mit reingeworfen werden müssen. Wenn die Griechen es nicht schaffen, ihre Wirtschaft so zu strukturieren, dass sie zumindest anstreben einen ausgeglichenen Saldo zu erlangen, dann müssen sie endlich den Betrug rückgängig machen und aus dem Euro austreten. Eine Währung muss grundsätzlich der Produktivität eines Landes angemessen sein und das ist sie eben bei vielen Südstaaten nicht.
Selbst eine Zahlung von Reparationen wäre so nur eine Verschiebung der Pleite, wenn auch eine längere.
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Ich weiß, dass die Hilfen hauptsächlich dienten, damit Banken Risiken in griechische Papiere abgenommen wurden. Und klar gab es Sparpakete, die die Bevölkerung drückten.
Die Alternative wäre gewesen, das Land hätte seinen Gläubigern erklären müssen, dass es insolvent ist und dann hätte das Land auf Jahre und Jahrzehnte an den Kapitalmärkten nichts mehr an Kredit bekommen. Dann würden wir förmlich heute Esspakete nach Athen schicken.

Griechenland weiß, dass das Problem durch die Kredite, an denen Deutschland natürlich profitiert, nur aufgeschoben ist, solange es nicht Zins und Tilgung aus eigener Kraft erwirtschaftet und immer nur umschuldet.
Deshalb will man ja die Reparationen gegenrechnen und möglichst in einer Höhe, in der man den Kredit nicht mehr zurückzahlen muss plus Liquidität. Alles sehr durchschaubar.

Das ist halt die Konsequenz des Wirtschaftsgebahrens - Griechenland hatte nachweislich bei der EU mehr Agrarfläche für Subventionen angemeldet als das Land überhaupt groß ist.
Sie haben sich fürstliche Gehälter im Staatswesen gegeben - Fluglotsen kassierten sechsstellige Euro-Beträge per annum, Beamte bekamen oft bis zu 18 Monatsgehälter im Jahr. Das war halt eine große Sause, die irgendwann am Limit angelangt ist.

Die Reparationsforderungen standen schon immer im Raum, nur dass man jetzt aufs Tempo drückt, ist der Tatsache geschuldet, dass zum Jahresende Draghi aufhört und man nicht weiß, was danach kommt. Spanien, Italien und Griechenland wollen unter allen Umständen jemand wie Weidmann vermeiden. Denn sollte der Realzins auch nur geringfügig steigen, dann geht es wieder mit Hilfstranchen los.
Die Deutschen zahlen das schon heute alles mit immer weniger wert werdenden Sichtguthaben und kapitalbildenden Maßnahmen der Altersvorsorge. Das sind etliche Milliarden, für die wir, die Niederländer, die Österreicher zugunsten der Südstaaten verzichtet haben und die im Alter jeden von uns treffen. Das rechnet nur keiner gegen bzw. man kann es gar nicht richtig beziffern. Aber die Rentenauszahlungspläne werden bei jedem deutlich magerer ausfallen. Ersetzt bekommen wir diese gigantischen Verluste nie mehr.
Das sind alles Dinge, die in die Waagschale mit reingeworfen werden müssen. Wenn die Griechen es nicht schaffen, ihre Wirtschaft so zu strukturieren, dass sie zumindest anstreben einen ausgeglichenen Saldo zu erlangen, dann müssen sie endlich den Betrug rückgängig machen und aus dem Euro austreten. Eine Währung muss grundsätzlich der Produktivität eines Landes angemessen sein und das ist sie eben bei vielen Südstaaten nicht.
Selbst eine Zahlung von Reparationen wäre so nur eine Verschiebung der Pleite, wenn auch eine längere.
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Diskutieren wir jetzt über die "Griechenlandkrise" oder über die Rechtmäßigkeit von Reparationszahlungen? Wie FA schon schrieb: diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen ist unlauter. Denn selbst wenn du recht hättest - was du nicht hast - wären alle Verträge und Regeln zwischen Staaten hinfällig, denn irgendwas kann an an seinem Vertragspartner immer finden, um seinen Verpflichtungen nicht nachkommen zu müssen.
Selbst an der heiligen und unfehlbaren Nation Deutschland.
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Diskutieren wir jetzt über die "Griechenlandkrise" oder über die Rechtmäßigkeit von Reparationszahlungen? Wie FA schon schrieb: diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen ist unlauter. Denn selbst wenn du recht hättest - was du nicht hast - wären alle Verträge und Regeln zwischen Staaten hinfällig, denn irgendwas kann an an seinem Vertragspartner immer finden, um seinen Verpflichtungen nicht nachkommen zu müssen.
Selbst an der heiligen und unfehlbaren Nation Deutschland.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Diskutieren wir jetzt über die "Griechenlandkrise" oder über die Rechtmäßigkeit von Reparationszahlungen? Wie FA schon schrieb: diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen ist unlauter.


Was die Rechtmäßigkeit von Reparationen angeht, gibt es eine unmissverständliche Stellungnahme der Bundesregierung. Demnach ist alles abschließend geregelt.
Reparationsforderungen mit heutigen Verbindlichkeiten Griechenlands in Verbindung zu bringen, halte ich für alles andere als unlauter, weil es keinen Rechtsanspruch Griechenlands auf Haftung durch andere Staaten, insbesondere Deutschland, gibt. Insofern hätten wir auch das Recht, Gegenrechnungen aufzumachen.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Diskutieren wir jetzt über die "Griechenlandkrise" oder über die Rechtmäßigkeit von Reparationszahlungen? Wie FA schon schrieb: diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen ist unlauter.


Was die Rechtmäßigkeit von Reparationen angeht, gibt es eine unmissverständliche Stellungnahme der Bundesregierung. Demnach ist alles abschließend geregelt.
Reparationsforderungen mit heutigen Verbindlichkeiten Griechenlands in Verbindung zu bringen, halte ich für alles andere als unlauter, weil es keinen Rechtsanspruch Griechenlands auf Haftung durch andere Staaten, insbesondere Deutschland, gibt. Insofern hätten wir auch das Recht, Gegenrechnungen aufzumachen.
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Wenn ich den FA und WA richtig verstanden habe, ging es ihnen mehr um die "gefühlte" Gerechtigkeit, um den überstrapazierten Begriff "Moral" zu vermeiden.
Erst die (unbestreitbaren) Untaten der Nazis und deren Folgen,
dann die (Ideologisch begründeten) Untaten des internationalen Finanzkapitalismus und deren Folgen.
In beiden Fällen war Griechenland leidtragend. Im zweiten Fall nur bedingt, flossen doch die Kreditmilliarden in viele Taschen vieler Griechen, die für die Folgen jetzt andere in der Verantwortung sehen (siehe oben).

In dieser Logik verbietet sich eine Gegenrechnung allerdings.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Diskutieren wir jetzt über die "Griechenlandkrise" oder über die Rechtmäßigkeit von Reparationszahlungen? Wie FA schon schrieb: diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen ist unlauter.


Was die Rechtmäßigkeit von Reparationen angeht, gibt es eine unmissverständliche Stellungnahme der Bundesregierung. Demnach ist alles abschließend geregelt.
Reparationsforderungen mit heutigen Verbindlichkeiten Griechenlands in Verbindung zu bringen, halte ich für alles andere als unlauter, weil es keinen Rechtsanspruch Griechenlands auf Haftung durch andere Staaten, insbesondere Deutschland, gibt. Insofern hätten wir auch das Recht, Gegenrechnungen aufzumachen.
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Mir war nicht bewusst dass diese Stellungnahme der Bundesregierung auch juristisch gesehen unmissverständlich ist, aber wenn dem so ist, ist der Fall wohl geklärt.

Ich bin mir allerdings sicher wenn diese Beispiel Schule macht und unmissverständliche Stellungnahmen zukünftig ausreichend sind, wird das die Gerichtsbarkeit revolutionieren.

Aber vielen Dank für die Aufklärung
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WuerzburgerAdler schrieb:
Diskutieren wir jetzt über die "Griechenlandkrise" oder über die Rechtmäßigkeit von Reparationszahlungen? Wie FA schon schrieb: diese beiden Dinge miteinander zu verknüpfen ist unlauter.


Was die Rechtmäßigkeit von Reparationen angeht, gibt es eine unmissverständliche Stellungnahme der Bundesregierung. Demnach ist alles abschließend geregelt.
Reparationsforderungen mit heutigen Verbindlichkeiten Griechenlands in Verbindung zu bringen, halte ich für alles andere als unlauter, weil es keinen Rechtsanspruch Griechenlands auf Haftung durch andere Staaten, insbesondere Deutschland, gibt. Insofern hätten wir auch das Recht, Gegenrechnungen aufzumachen.
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Was die Rechtmäßigkeit von Reparationen angeht, gibt es eine unmissverständliche Stellungnahme der Bundesregierung. Demnach ist alles abschließend geregelt.

Dazu hat Xaver ja schon die Antwort gegeben.
Btw: ich wurde gestern dummerweise - nicht aufgepasst - geblitzt. Eine unmissverständliche Stellungnahme meinerseits wird die Sache aus der Welt schaffen und abschließend regeln.
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

Reparationsforderungen mit heutigen Verbindlichkeiten Griechenlands in Verbindung zu bringen, halte ich für alles andere als unlauter, weil es keinen Rechtsanspruch Griechenlands auf Haftung durch andere Staaten, insbesondere Deutschland, gibt.

Das verstehe ich nicht. Was hat der fehlende Rechtsanspruch Griechenlands auf Haftung mit den Reparationsforderungen zu tun? Und was hat dein Beitrag beispielsweise mit stefanKs anschaulichem Beispiel der Lage Griechenlands zu tun? Hier geht es nicht um GRs derzeitige Situation, sondern um Entschädigungen für WW2-Vergehen.
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Macron der junge Populist grad eben, höhere Rente niedrige Steuern.
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mal populistische Forderungen aus der anderen Richtung:

Kevin Kühnert (Vorsitzender der JuSos) will BMW verstaatlichen und den Besitz von Wohneigentum zur Vermietung verbieten...

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kevin-kuehnert-will-kollektivierung-von-grossunternehmen-wie-bmw-a-1265315.html

"Demokratischer Sozialismus" nennt der Beamtensohn ohne abgeschlossene Ausbildung und mit zwei abgebrochenen Studiengängen sein Modell... wobei ich hier keine Demokratie erkennen kann.

Wenn das die Idee ist, um aus der Lethargie der großen Koalition zu kommen... Oh weh...
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mal populistische Forderungen aus der anderen Richtung:

Kevin Kühnert (Vorsitzender der JuSos) will BMW verstaatlichen und den Besitz von Wohneigentum zur Vermietung verbieten...

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kevin-kuehnert-will-kollektivierung-von-grossunternehmen-wie-bmw-a-1265315.html

"Demokratischer Sozialismus" nennt der Beamtensohn ohne abgeschlossene Ausbildung und mit zwei abgebrochenen Studiengängen sein Modell... wobei ich hier keine Demokratie erkennen kann.

Wenn das die Idee ist, um aus der Lethargie der großen Koalition zu kommen... Oh weh...
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arti schrieb:

mal populistische Forderungen aus der anderen Richtung:

Kevin Kühnert (Vorsitzender der JuSos) will BMW verstaatlichen und den Besitz von Wohneigentum zur Vermietung verbieten...

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kevin-kuehnert-will-kollektivierung-von-grossunternehmen-wie-bmw-a-1265315.html

"Demokratischer Sozialismus" nennt der Beamtensohn ohne abgeschlossene Ausbildung und mit zwei abgebrochenen Studiengängen sein Modell... wobei ich hier keine Demokratie erkennen kann.

Wenn das die Idee ist, um aus der Lethargie der großen Koalition zu kommen... Oh weh...



Weißt du, es würde dir erstens nicht schaden, das Interview, das in voller Länge bei Zeit Online steht, zu lesen, zweitens dir klar zu machen, dass Kollektivierung und Verstaatlichung mitnichten das Gleiche sind und drittens dich zu entscheiden, ob du inhaltlich werden willst (was ich bezweifle, weil es in diesem Kontext hier das erste Mal wäre) oder lieber ad personam (siehe "Beamtensohn") argumentieren willst, wie es unter Rechten ja so üblich ist. Da wäre es aus Gründen der Waffengleichheit allerdings fair, wenn du hier deinen eigenen beruflichen Werdegang offenlegst, damit die geneigten Diskutanten entscheiden können, ob du denn weißt, wovon du redest.

Das Zitat von Kühnert zu BMW lautet übrigens wie folgt:


ZEIT: Gegründet hat in der Regel nicht der Staat oder die Mehrheit so ein Unternehmen, sondern einer, der die Idee hatte, der Kosten und das Risiko des Scheiterns getragen hat. Das soll nicht belohnt werden?

Kühnert: Schon das erste Auto wurde in der Regel nicht vom Gründer zusammengeschraubt. Sobald es in Massenproduktion geht, geht es nur noch mit Beschäftigten. Ich sehe das als gleichwertig an: Weder ohne den, der es erdacht hat, noch die, die es umsetzen, kommt am Ende ein Auto heraus, das man auf einem Markt anbieten und verkaufen kann. Warum sollen die Zehntausenden, die den Wert schaffen, mit einer aus Abhängigkeit heraus verhandelten Lohnsumme abgespeist werden? Warum gehört ihnen nicht zu gleichen Anteilen dieses Unternehmen: Würden wir dann keine Autos mehr erfinden und produzieren? Das würde ja jeglichen inneren Antrieb des Menschen zum Fortschritt negieren. Was für ein trauriges Selbstbild!

ZEIT: Sie wollen also keine Verstaatlichung, sondern eine Kollektivierung von Unternehmen wie BMW?

Kühnert: Auf demokratischem Wege, ja. Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW "staatlicher Automobilbetrieb" steht oder "genossenschaftlicher Automobilbetrieb", oder ob das Kollektiv entscheidet, BMW braucht es in dieser Form nicht mehr. Die Verteilung der Profite muss demokratisch kontrolliert werden. Das schließt aus, dass es einen kapitalistischen Eigentümer an diesem Betrieb gibt. Ohne eine Form der Kollektivierung ist eine Überwindung des Kapitalismus überhaupt nicht denkbar.


Kann jeder entscheiden, wie er dazu steht, ob er das richtig oder falsch findet. Oder man ist arti.
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arti schrieb:

mal populistische Forderungen aus der anderen Richtung:

Kevin Kühnert (Vorsitzender der JuSos) will BMW verstaatlichen und den Besitz von Wohneigentum zur Vermietung verbieten...

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kevin-kuehnert-will-kollektivierung-von-grossunternehmen-wie-bmw-a-1265315.html

"Demokratischer Sozialismus" nennt der Beamtensohn ohne abgeschlossene Ausbildung und mit zwei abgebrochenen Studiengängen sein Modell... wobei ich hier keine Demokratie erkennen kann.

Wenn das die Idee ist, um aus der Lethargie der großen Koalition zu kommen... Oh weh...



Weißt du, es würde dir erstens nicht schaden, das Interview, das in voller Länge bei Zeit Online steht, zu lesen, zweitens dir klar zu machen, dass Kollektivierung und Verstaatlichung mitnichten das Gleiche sind und drittens dich zu entscheiden, ob du inhaltlich werden willst (was ich bezweifle, weil es in diesem Kontext hier das erste Mal wäre) oder lieber ad personam (siehe "Beamtensohn") argumentieren willst, wie es unter Rechten ja so üblich ist. Da wäre es aus Gründen der Waffengleichheit allerdings fair, wenn du hier deinen eigenen beruflichen Werdegang offenlegst, damit die geneigten Diskutanten entscheiden können, ob du denn weißt, wovon du redest.

Das Zitat von Kühnert zu BMW lautet übrigens wie folgt:


ZEIT: Gegründet hat in der Regel nicht der Staat oder die Mehrheit so ein Unternehmen, sondern einer, der die Idee hatte, der Kosten und das Risiko des Scheiterns getragen hat. Das soll nicht belohnt werden?

Kühnert: Schon das erste Auto wurde in der Regel nicht vom Gründer zusammengeschraubt. Sobald es in Massenproduktion geht, geht es nur noch mit Beschäftigten. Ich sehe das als gleichwertig an: Weder ohne den, der es erdacht hat, noch die, die es umsetzen, kommt am Ende ein Auto heraus, das man auf einem Markt anbieten und verkaufen kann. Warum sollen die Zehntausenden, die den Wert schaffen, mit einer aus Abhängigkeit heraus verhandelten Lohnsumme abgespeist werden? Warum gehört ihnen nicht zu gleichen Anteilen dieses Unternehmen: Würden wir dann keine Autos mehr erfinden und produzieren? Das würde ja jeglichen inneren Antrieb des Menschen zum Fortschritt negieren. Was für ein trauriges Selbstbild!

ZEIT: Sie wollen also keine Verstaatlichung, sondern eine Kollektivierung von Unternehmen wie BMW?

Kühnert: Auf demokratischem Wege, ja. Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW "staatlicher Automobilbetrieb" steht oder "genossenschaftlicher Automobilbetrieb", oder ob das Kollektiv entscheidet, BMW braucht es in dieser Form nicht mehr. Die Verteilung der Profite muss demokratisch kontrolliert werden. Das schließt aus, dass es einen kapitalistischen Eigentümer an diesem Betrieb gibt. Ohne eine Form der Kollektivierung ist eine Überwindung des Kapitalismus überhaupt nicht denkbar.


Kann jeder entscheiden, wie er dazu steht, ob er das richtig oder falsch findet. Oder man ist arti.
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Das Zitat zum Wohnungseigentum lautet übrigens wie folgt:


ZEIT: Müssten Sie dann nicht das private Wohneigentum stärken?

Kühnert: Es spricht vieles gegen die These, dass Individualeigentum die Lösung ist. Besser wären genossenschaftliche Lösungen. Man könnte zum Beispiel erwägen, ob man Leuten Angebote macht, mit ihrem privaten Wohnungsbesitz in Genossenschaften reinzugehen. Wenn private Bauherren erklären, dass sie keinen Wohnraum für eine Miete von 5,50 Euro kalt pro Quadratmeter schaffen können, und ich glaube ihnen das, dann gibt es hier offenbar eine Kluft zwischen den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den Möglichkeiten des kapitalistischen Marktes. Dann kann die Antwort doch nur sein, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe ist, diesen Wohnraum bezahlbar zur Verfügung zu stellen.

ZEIT: Das Ziel wäre, dass es gar keine privaten Vermietungen mehr gibt?

Kühnert: Das wäre der Optimalfall, natürlich



Kann jeder entscheiden, wie er dazu steht, ob er das richtig oder falsch findet.
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Das Zitat zum Wohnungseigentum lautet übrigens wie folgt:


ZEIT: Müssten Sie dann nicht das private Wohneigentum stärken?

Kühnert: Es spricht vieles gegen die These, dass Individualeigentum die Lösung ist. Besser wären genossenschaftliche Lösungen. Man könnte zum Beispiel erwägen, ob man Leuten Angebote macht, mit ihrem privaten Wohnungsbesitz in Genossenschaften reinzugehen. Wenn private Bauherren erklären, dass sie keinen Wohnraum für eine Miete von 5,50 Euro kalt pro Quadratmeter schaffen können, und ich glaube ihnen das, dann gibt es hier offenbar eine Kluft zwischen den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den Möglichkeiten des kapitalistischen Marktes. Dann kann die Antwort doch nur sein, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe ist, diesen Wohnraum bezahlbar zur Verfügung zu stellen.

ZEIT: Das Ziel wäre, dass es gar keine privaten Vermietungen mehr gibt?

Kühnert: Das wäre der Optimalfall, natürlich



Kann jeder entscheiden, wie er dazu steht, ob er das richtig oder falsch findet.
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Auch dir würde ich empfehlen vollständig zu zitieren:

ZEIT: Beim Sozialismuskongress der Jusos in Berlin vor einigen Wochen haben Sie gesagt: "Warum sollte jemand mehr als 20 Wohnungen in seinem Besitz haben?" Sagen Sie es uns. Warum nicht?

Kühnert: Weil Wohnen ein Grundbedürfnis ist. Jeder muss wohnen. Besonders in Städten steigen durch Profitstreben die Mieten stark an. Damit ist das Recht auf Wohnen noch nicht für alle in Frage gestellt, aber für immer mehr Menschen eben doch. Da ist doch die sehr moderate Frage berechtigt, warum eigentlich Leute Rendite erwirtschaften müssen mit etwas, das andere zum Leben brauchen? Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Konsequent zu Ende gedacht sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt.


Ich lese nirgendwo etwas von "verbieten". Aber vielleicht bin ich durch die linksgrüne Lügenpresse auch zu sehr versifft.
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Das Zitat zum Wohnungseigentum lautet übrigens wie folgt:


ZEIT: Müssten Sie dann nicht das private Wohneigentum stärken?

Kühnert: Es spricht vieles gegen die These, dass Individualeigentum die Lösung ist. Besser wären genossenschaftliche Lösungen. Man könnte zum Beispiel erwägen, ob man Leuten Angebote macht, mit ihrem privaten Wohnungsbesitz in Genossenschaften reinzugehen. Wenn private Bauherren erklären, dass sie keinen Wohnraum für eine Miete von 5,50 Euro kalt pro Quadratmeter schaffen können, und ich glaube ihnen das, dann gibt es hier offenbar eine Kluft zwischen den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den Möglichkeiten des kapitalistischen Marktes. Dann kann die Antwort doch nur sein, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe ist, diesen Wohnraum bezahlbar zur Verfügung zu stellen.

ZEIT: Das Ziel wäre, dass es gar keine privaten Vermietungen mehr gibt?

Kühnert: Das wäre der Optimalfall, natürlich



Kann jeder entscheiden, wie er dazu steht, ob er das richtig oder falsch findet.
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amsterdam_stranded schrieb:



Kann jeder entscheiden, wie er dazu steht, ob er das richtig oder falsch findet.

"oder man ist arti." hast du vergessen
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Auch dir würde ich empfehlen vollständig zu zitieren:

ZEIT: Beim Sozialismuskongress der Jusos in Berlin vor einigen Wochen haben Sie gesagt: "Warum sollte jemand mehr als 20 Wohnungen in seinem Besitz haben?" Sagen Sie es uns. Warum nicht?

Kühnert: Weil Wohnen ein Grundbedürfnis ist. Jeder muss wohnen. Besonders in Städten steigen durch Profitstreben die Mieten stark an. Damit ist das Recht auf Wohnen noch nicht für alle in Frage gestellt, aber für immer mehr Menschen eben doch. Da ist doch die sehr moderate Frage berechtigt, warum eigentlich Leute Rendite erwirtschaften müssen mit etwas, das andere zum Leben brauchen? Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Konsequent zu Ende gedacht sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt.


Ich lese nirgendwo etwas von "verbieten". Aber vielleicht bin ich durch die linksgrüne Lügenpresse auch zu sehr versifft.
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Wow. Der Kühnert hört sich ja echt recht vernünftig an. Schau mer mal, was der Gang durch die Institutionen mit ihm anstellt und hoffen wir das Beste
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Wow. Der Kühnert hört sich ja echt recht vernünftig an. Schau mer mal, was der Gang durch die Institutionen mit ihm anstellt und hoffen wir das Beste
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Irgendwann kommt von ehemaligen Juso-Vorsitzenden dann nur noch "Bätschi".
Kenne mer doch.
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Wow. Der Kühnert hört sich ja echt recht vernünftig an. Schau mer mal, was der Gang durch die Institutionen mit ihm anstellt und hoffen wir das Beste
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Mit der Einstellung wird er keinen Gang durch die Institutionen machen. Entweder er bleibt bei seiner Weltanschauung, dann ist die politische Karriere schnell zu Ende, oder er ändert sie, dann kann was aus ihm werden, wie bei einem seiner Vorgänger.

Schröder stand z. B. als Hannoveraner Juso theoretisch in der Tradition des SDS und des Offenbacher Sozialistischen Büros. Linker ging es fast nicht. Aber dann setzte sich etwas durch, was die Sozialisten gerne verändern würden. Geht aber nicht.
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Wow. Der Kühnert hört sich ja echt recht vernünftig an. Schau mer mal, was der Gang durch die Institutionen mit ihm anstellt und hoffen wir das Beste
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Naja, ich finde durchaus, dass sich sein Idealismus positiv vom Mainstream abhebt. Aber als vernünftig würde ich ihn nicht bezeichnen, sondern eher als naiv.

Obschon er zugibt, dass es seine sozialistische Ordnung, wie sie ihm vorschwebt, bisher nie gegeben hat, führt er in dem Interview als Positiv-Beispiel ausgerechnet die Kibbuz-Bewegung während der Gründungsphase Israels an. Es dürfte auf der Hand liegen, dass derartige Kollektive allenfalls dann funktionieren, wenn sich deren Mitglieder persönlich kennen und sich als Gemeinschaft abgrenzen können. Als Idee für eine staatliche Ordnung dürfte die Kibbuz-Bewegung indes kaum tragen.


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