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Pro und Contra Videoüberwachung in der Öffentlichkeit

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Basaltkopp schrieb:

Aber mir persönlich würde das weniger ausmachen als die Tatsache, dass Leute einen Obdachlosen anzünden und dafür nicht bestraft werden, weil man sie nicht ermitteln kann.

Gab es diese Debatte mit dieser Vehemenz eigentlich auch bei den früheren Obdachlosenmorden, z.B. in Frankfurt, Rüsselsheim oder Bad Herfeld?
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reggaetyp schrieb:  


Basaltkopp schrieb:
Aber mir persönlich würde das weniger ausmachen als die Tatsache, dass Leute einen Obdachlosen anzünden und dafür nicht bestraft werden, weil man sie nicht ermitteln kann.


Gab es diese Debatte mit dieser Vehemenz eigentlich auch bei den früheren Obdachlosenmorden, z.B. in Frankfurt, Rüsselsheim oder Bad Herfeld?

Das weiß ich nicht, reggae, aber ist es nicht auch schnurzpiepegal? Ist es nicht vielmehr so, dass die per Videoüberwachung nicht nur aufgeklärte, sondern auch ins Zentrum der Berichterstattung gerückte Tat das Schicksal der Obdachlosen wieder einmal ins öffentliche Bewusstsein gebracht hat?

Ich selbst bin ziemlich unentschieden. Im Prinzip bin ich gegen jedwede Form der Überwachung seiner Bürger durch den Staat und seine teilweise obskuren Dienste. Andererseits habe ich ebenfalls die Schnauze voll von Gewaltdelikten  in Räumen, die gerne mal als "rechtsfrei" empfunden werden. Und wenn schon kein Opferschutz, dann ist mir Täterverfolgung und Abschreckung mitunter schon ein hinreichender Grund. Ich würde gleichzeitig die Schaffung einer übergeordneten Instanz zur Überprüfung des Umgangs mit dem Material anregen; eine Instanz, die im Gegensatz zum Bundes-Datenschutzbeauftragten auch Befugnisse hat.
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Basaltkopp schrieb:

Wieviel Zeit verbringst Du täglich an öffentlichen Orten, die kameraüberwacht werden würden? Das ist womöglich gar nicht so viel.

Das ist übrigens eine interessante Frage in dem Zusammenhang. Wie ist denn definiert, was ein öffentlicher Platz ist? Im Grunde doch alles, was sich nicht auf Privatbesitz abspielt. Entsprechend muss man sich also daran gewöhnen, dass man möglicherweise gefilmt wird, sobald man das Haus verlässt.
Mein Argument ist übrigens, dass irgendwann auch gefordert wird, dass dort an der Haustüre nicht Schluss sein soll, weil Terroranschläge meistens zuhause geplant werden.

Basaltkopp schrieb:

Aber mir persönlich würde das weniger ausmachen als die Tatsache, dass Leute einen Obdachlosen anzünden und dafür nicht bestraft werden, weil man sie nicht ermitteln kann.

Was hast du denn als mit dem Obdachlosen? Erstens wurden die Täter von Kameras der U-Bahn aufgezeichnet (kein öffentlicher Platz und bereits Kameraüberwacht) und zweitens habe ich bereits geschrieben, dass ich nicht grundsätzlich gegen Kameras bin. Ich will nur nicht, dass diese überall hängen, bzw. überall hängen könnten.
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Raggamuffin schrieb:

Was hast du denn als mit dem Obdachlosen? Erstens wurden die Täter von Kameras der U-Bahn aufgezeichnet (kein öffentlicher Platz und bereits Kameraüberwacht) und zweitens habe ich bereits geschrieben, dass ich nicht grundsätzlich gegen Kameras bin. Ich will nur nicht, dass diese überall hängen, bzw. überall hängen könnten.

Ich halte die U-Bahn schon für einen relativ öffentlichen Raum, wenn auch nicht explizit öffentlicher Platz. Natürlich ist die schon kameraüberwacht und das ist auch gut so. Die Frage ist dann letztlich, wo Deiner Meinung nach Kameras hängen dürfen und wo nicht.
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Raggamuffin schrieb:

Was hast du denn als mit dem Obdachlosen? Erstens wurden die Täter von Kameras der U-Bahn aufgezeichnet (kein öffentlicher Platz und bereits Kameraüberwacht) und zweitens habe ich bereits geschrieben, dass ich nicht grundsätzlich gegen Kameras bin. Ich will nur nicht, dass diese überall hängen, bzw. überall hängen könnten.

Ich halte die U-Bahn schon für einen relativ öffentlichen Raum, wenn auch nicht explizit öffentlicher Platz. Natürlich ist die schon kameraüberwacht und das ist auch gut so. Die Frage ist dann letztlich, wo Deiner Meinung nach Kameras hängen dürfen und wo nicht.
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Basaltkopp schrieb:

Die Frage ist dann letztlich, wo Deiner Meinung nach Kameras hängen dürfen und wo nicht.

An Orten wo es erwiesenermaßen regelmäßig zu Straftaten kommt, würde ich nichts dagegen haben. Diese Bereiche sollten aber für jeden erkenntlich sein. Meiner Meinung nach, sollten jedoch nicht überall Kameras hängen dürfen. Und da sind wir genau bei dem Problem, das ich mit "Kameras an öffentlichen Plätzen" habe. Wie willst du das definieren?
Denn die U-Bahn ist eben auch rechtlich gesehen kein öffentlicher Platz.
Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.
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Basaltkopp schrieb:

Die Frage ist dann letztlich, wo Deiner Meinung nach Kameras hängen dürfen und wo nicht.

An Orten wo es erwiesenermaßen regelmäßig zu Straftaten kommt, würde ich nichts dagegen haben. Diese Bereiche sollten aber für jeden erkenntlich sein. Meiner Meinung nach, sollten jedoch nicht überall Kameras hängen dürfen. Und da sind wir genau bei dem Problem, das ich mit "Kameras an öffentlichen Plätzen" habe. Wie willst du das definieren?
Denn die U-Bahn ist eben auch rechtlich gesehen kein öffentlicher Platz.
Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.
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Raggamuffin schrieb:

Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.

Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?
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Raggamuffin schrieb:

Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.

Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?
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Basaltkopp schrieb:  


Raggamuffin schrieb:
Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.


Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?

Selbstverständlich. Nur deshalb.
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Basaltkopp schrieb:  


Raggamuffin schrieb:
Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.


Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?

Selbstverständlich. Nur deshalb.
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Dann sag mir doch mal wieso am liebsten gar keine Kameras.
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Raggamuffin schrieb:

Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.

Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?
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Basaltkopp schrieb:  


Raggamuffin schrieb:
Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.


Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?

Man könnte halt auch einfach mal hinnehmen, dass es Leute gibt die eine andere Meinung haben, ohne sie gleich blöde von der Seite anzupissen.

Ich möchte z.B. auch nicht ständig von Kameras gefilmt werden wenn ich mich in der Stadt bewege, obwohl ich nicht vor habe Obdachlose anzuzünden oder Leute die Treppe runter zu treten.
Natürlich ist es gut dass die Täter dingfest gemacht werden konnten, deswegen muss man doch aber trotzdem genau abwägen was als öffentlicher Ort definiert wird und was nicht.
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Basaltkopp schrieb:  


Raggamuffin schrieb:
Also entweder gar keine Kameras (fände ich am besten) oder überall Kameras (fändest du wohl am besten) oder wir führen erstmal eine Debatte darüber, was mit diesen "öffentlichen Plätzen" eigentlich gemeint ist.


Deine bevorzugte Variante dient dann definitiv wohl zum Schutz der Täter?

Man könnte halt auch einfach mal hinnehmen, dass es Leute gibt die eine andere Meinung haben, ohne sie gleich blöde von der Seite anzupissen.

Ich möchte z.B. auch nicht ständig von Kameras gefilmt werden wenn ich mich in der Stadt bewege, obwohl ich nicht vor habe Obdachlose anzuzünden oder Leute die Treppe runter zu treten.
Natürlich ist es gut dass die Täter dingfest gemacht werden konnten, deswegen muss man doch aber trotzdem genau abwägen was als öffentlicher Ort definiert wird und was nicht.
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Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!
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Dann sag mir doch mal wieso am liebsten gar keine Kameras.
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Basaltkopp schrieb:

Dann sag mir doch mal wieso am liebsten gar keine Kameras.

Habe ich das noch nicht ausreichend erklärt?
Weil mir bisher noch niemand sagen konnte, was ein "öffentlicher Platz" in dem Zusammenhang ist und ich deshalb keine Lust habe, dass theoretisch überall Kameras hängen könnten.
Und weil man Missbrauch nicht ausschließen kann.
Und weil ich die rote Linie gerne noch vor der Gedankenpolizei ziehen würde.
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Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!
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Basaltkopp schrieb:

Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!

Wie sieht es denn mit Folter aus? Damit könnte man evtl. auch das ein oder andere Verbrechen aufklären.
Wollen Leute die gegen Folter sind auch nur Straftäter schützen?
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Basaltkopp schrieb:

Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!

Wie sieht es denn mit Folter aus? Damit könnte man evtl. auch das ein oder andere Verbrechen aufklären.
Wollen Leute die gegen Folter sind auch nur Straftäter schützen?
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Folter verstößt nun schon ein klein wenig gegen Art 2 (2) GG. Meinst Du nicht, dass Dein Vergleich hier völlig albern ist? Eine Kameraüberwachung im öfffentlichen Lebensraum verstößt eben nicht dagegen. Zumal die Bilder eh nur bei Straftaten ausgewertet werden können.
Wie viel Personal bräuchtest Du denn alleine in Frankfurt, wenn man jede Person komplett überwachen wollte? Die Angst, dass Du ständig beobachtet würdest, ist in meinen Augen unbegründet.
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Basaltkopp schrieb:

Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!

Wie sieht es denn mit Folter aus? Damit könnte man evtl. auch das ein oder andere Verbrechen aufklären.
Wollen Leute die gegen Folter sind auch nur Straftäter schützen?
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Bei Folter wären wir übrigens wieder bei Daschner, der Gäfgen damals Schmerzen (nur) angedroht hatte.

Unabhängig von Recht und Unrecht dieser Maßnahme - Du bist jetzt persönlich betroffen. Dein Sohn wurde entführt und lebt womöglich noch - was ist Dir wichtiger? Die körperliche Unversehrtheit eines Verbrechers oder die Möglichkeit, das Leben Deines Sohnes zu retten?
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Folter verstößt nun schon ein klein wenig gegen Art 2 (2) GG. Meinst Du nicht, dass Dein Vergleich hier völlig albern ist? Eine Kameraüberwachung im öfffentlichen Lebensraum verstößt eben nicht dagegen. Zumal die Bilder eh nur bei Straftaten ausgewertet werden können.
Wie viel Personal bräuchtest Du denn alleine in Frankfurt, wenn man jede Person komplett überwachen wollte? Die Angst, dass Du ständig beobachtet würdest, ist in meinen Augen unbegründet.
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Basaltkopp schrieb:

Die Angst, dass Du ständig beobachtet würdest, ist in meinen Augen unbegründet.

Deiner Meinung nach, diese sei Dir unbenommen. Warum Du aber nicht gelten lassen kannst, dass anderen allein die Tatsache aufstößt dass man überwacht werden könnte muss man nicht verstehen.
Stichelst Du jetzt so lange weiter bis er entnervt aufgibt und Du "gewonnen" hast ?
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O.K. jetzt bin ich raus. Ihr habt sie doch nicht mehr alle.

Folter my ass
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Folter verstößt nun schon ein klein wenig gegen Art 2 (2) GG. Meinst Du nicht, dass Dein Vergleich hier völlig albern ist? Eine Kameraüberwachung im öfffentlichen Lebensraum verstößt eben nicht dagegen. Zumal die Bilder eh nur bei Straftaten ausgewertet werden können.
Wie viel Personal bräuchtest Du denn alleine in Frankfurt, wenn man jede Person komplett überwachen wollte? Die Angst, dass Du ständig beobachtet würdest, ist in meinen Augen unbegründet.
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Basaltkopp schrieb:

Die Angst, dass Du ständig beobachtet würdest, ist in meinen Augen unbegründet.

Na gut. Ich denke wir kommen da auf keinen Zweig. Ich denke, du glaubst einfach nur an das Gute in den Behörden und denkst wohl, dass Prism, etc. nur Erfindungen sind.

Und ich sehe es als einen Widerspruch, bei Kameras einerseits die Täterüberführung als Argument für den Eingriff in Bürgerrechte zu akzeptieren, aber Folter dann als was völlig anderes zu betrachten.
Folter ist halt noch mal ein bisschen unangenehmer. Aber es soll ja auch Leute geben, die darauf stehen. Daher müssten das nach deiner Logik alle anderen eben auch ertragen können.
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Bei Folter wären wir übrigens wieder bei Daschner, der Gäfgen damals Schmerzen (nur) angedroht hatte.

Unabhängig von Recht und Unrecht dieser Maßnahme - Du bist jetzt persönlich betroffen. Dein Sohn wurde entführt und lebt womöglich noch - was ist Dir wichtiger? Die körperliche Unversehrtheit eines Verbrechers oder die Möglichkeit, das Leben Deines Sohnes zu retten?
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Basaltkopp schrieb:

Unabhängig von Recht und Unrecht dieser Maßnahme - Du bist jetzt persönlich betroffen. Dein Sohn wurde entführt und lebt womöglich noch - was ist Dir wichtiger? Die körperliche Unversehrtheit eines Verbrechers oder die Möglichkeit, das Leben Deines Sohnes zu retten?

genau das ist der grund warum die entscheidung nicht beim einzelnen, vielleicht persönlich betroffenen, liegt, sondern gesetzlich geregelt ist. da ist eine grundsätzliche entscheidung notwendig die nicht von situationsbedingten entscheidungen gebrochen werden darf. ansonsten läuft das in richtung faustrecht wenn jeder selbst entscheiden darf welche reaktion auf eine sitiuation er für angemessen hält.
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Basaltkopp schrieb:

Die Angst, dass Du ständig beobachtet würdest, ist in meinen Augen unbegründet.

Na gut. Ich denke wir kommen da auf keinen Zweig. Ich denke, du glaubst einfach nur an das Gute in den Behörden und denkst wohl, dass Prism, etc. nur Erfindungen sind.

Und ich sehe es als einen Widerspruch, bei Kameras einerseits die Täterüberführung als Argument für den Eingriff in Bürgerrechte zu akzeptieren, aber Folter dann als was völlig anderes zu betrachten.
Folter ist halt noch mal ein bisschen unangenehmer. Aber es soll ja auch Leute geben, die darauf stehen. Daher müssten das nach deiner Logik alle anderen eben auch ertragen können.
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Raggamuffin schrieb:

Na gut. Ich denke wir kommen da auf keinen Zweig. Ich denke, du glaubst einfach nur an das Gute in den Behörden und denkst wohl, dass Prism, etc. nur Erfindungen sind.

In der Tat. Belassen wir es dabei. Du unterstellst den Behörden generell böses und stellst Kameraüberwachung in etwa auf die gleiche Stufe wie Folter. Kann man so sehen, muss man aber nicht.

Ich werde wohl nie verstehen, wie Menschen dagegen sein können, Verbrecher zu überführen, nur um nicht mal von einer Kamera erfasst zu werden. Aber so denkt halt jeder anders.
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Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!
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Basaltkopp schrieb:

Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!

raggamuffin schreibt ja nun, daß er nicht prinzipiell gegen kameras ist. aber die frage an welcher stelle kameras sinnvoll sind, sollte doch durchaus erlaubt sein. ich halte die aussage, daß die potentielle aufklärung eines versuchten mordes begründung genug ist, für ein wenig zu schlicht, denn dann gibt es definitiv keine grenzen für die stellen, an denen videoüberwachung platziert werden darf.

es ist doch mit sicherheit auch sinnvoll, zur sinnhaftigkeit der ausweitung (denn darüber reden wir hier) der videoüberwachung mal einen blick nach england zu werfen, wo man den äusserst begrenzten nutzen der videoüberwachung mitterweile festgestellt hat, weil man wie weiland auch in der ddr es einfach nicht mehr schafft, die datenflut auszuwerten.

dazu gab es z.b. in der sz 2010 einen kleinen beitrag:
http://www.sueddeutsche.de/digital/ueberwachungskameras-in-grossbritannien-die-toten-augen-von-london-1.199517
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Bei Folter wären wir übrigens wieder bei Daschner, der Gäfgen damals Schmerzen (nur) angedroht hatte.

Unabhängig von Recht und Unrecht dieser Maßnahme - Du bist jetzt persönlich betroffen. Dein Sohn wurde entführt und lebt womöglich noch - was ist Dir wichtiger? Die körperliche Unversehrtheit eines Verbrechers oder die Möglichkeit, das Leben Deines Sohnes zu retten?
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Basaltkopp schrieb:

Unabhängig von Recht und Unrecht dieser Maßnahme - Du bist jetzt persönlich betroffen. Dein Sohn wurde entführt und lebt womöglich noch - was ist Dir wichtiger? Die körperliche Unversehrtheit eines Verbrechers oder die Möglichkeit, das Leben Deines Sohnes zu retten?

Ich möchte nicht, dass sich unser Rechtssystem an den Racheglüsten der Angehörigen orientiert. Das ist nämlich der Sinn eines Rechtssystems.
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Basaltkopp schrieb:

Mir ist ganz einfach nicht klar, wieso man am liebsten gar keine Kameras hätte, wenn gerade erst ein versuchter Mord (so sieht es die Staatsanwaltschaft) dadurch aufgeklärt werden konnte. Kann natürlich auch sein, dass ich einfach zu blöd bin!

raggamuffin schreibt ja nun, daß er nicht prinzipiell gegen kameras ist. aber die frage an welcher stelle kameras sinnvoll sind, sollte doch durchaus erlaubt sein. ich halte die aussage, daß die potentielle aufklärung eines versuchten mordes begründung genug ist, für ein wenig zu schlicht, denn dann gibt es definitiv keine grenzen für die stellen, an denen videoüberwachung platziert werden darf.

es ist doch mit sicherheit auch sinnvoll, zur sinnhaftigkeit der ausweitung (denn darüber reden wir hier) der videoüberwachung mal einen blick nach england zu werfen, wo man den äusserst begrenzten nutzen der videoüberwachung mitterweile festgestellt hat, weil man wie weiland auch in der ddr es einfach nicht mehr schafft, die datenflut auszuwerten.

dazu gab es z.b. in der sz 2010 einen kleinen beitrag:
http://www.sueddeutsche.de/digital/ueberwachungskameras-in-grossbritannien-die-toten-augen-von-london-1.199517
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Xaver08 schrieb:

raggamuffin schreibt ja nun, daß er nicht prinzipiell gegen kameras ist.

#63

Raggamuffin schrieb:

Ich möchte nicht, dass sich unser Rechtssystem an den Racheglüsten der Angehörigen orientiert. Das ist nämlich der Sinn eines Rechtssystems.

Das war aber jetzt nicht die Antwort auf meine Frage. Die war nämlich völlig losgelöst von der Rechtsfrage.


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