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Bundestagswahl 2017 (24.09.2017)


Thread wurde von SGE_Werner am Samstag, 07. Oktober 2017, 00:42 Uhr um 00:42 Uhr gesperrt weil:
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Ich kann mir gut vorstellen, dass die AfD am Ende bei deutlich über 10% liegt. Bei den Umfragen halte ich es durchaus für möglich, dass einige nicht sagen, dass sie am Ende AfD wählen werden. Die "Dunkelziffer" der AfD-Wähler halte ich für sehr hoch, weshalb ich bei den derzeitigen Umfragen locker 3-5% draufpacken würden, im - für mich - schlimmsten Fall sogar noch mehr.
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eine durchaus realistische Prognose Skyeagle.
Das Katzenjammer der etablierten Parteien wird nächste Woche Sonntag bezüglich der AfD groß sein
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ZDF-Politbarometer:  15.09.2017

Union:   36 (-2)
SPD:      23 (+1)
Grüne:    8 (0)
Linke:     9 (0)
FDP:    10 (+1)
AFD:    10 (+1)
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ARD Deutschlandtrend - September 2017 KW 37

Union:   37 (0)
SPD:      20 (-1)
Grüne:    7,5 (-0,5)
Linke:     9 (-1)
FDP:    9,5 (+0,5)
AFD:    12 (+1)
Sonstige:  5 (+1)

https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2017/september-ii/
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Geht bitte alle wählen.

Sagt euren Freunden und Verwandten sie sollen wählen. welche Partei ist egal. Hauptsache nicht die ******* [EDIT bils] der AFD. Rechtsextreme Hetzer werden in unserem Land gar nichts verbessern! Das sehen wir in den USA was dabei herauskommt.

Es ist im Moment auch egal wer Schuld daran hat oder was die etablierten Parteien Jahrzehnte lang falsch gemacht haben, im Moment zählt nur, dass die Rechten so wenig % wie möglich bekommen.

...meine Meinung
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ARD Deutschlandtrend - September 2017 KW 37

Union:   37 (0)
SPD:      20 (-1)
Grüne:    7,5 (-0,5)
Linke:     9 (-1)
FDP:    9,5 (+0,5)
AFD:    12 (+1)
Sonstige:  5 (+1)

https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2017/september-ii/
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DougH schrieb:

ARD Deutschlandtrend - September 2017 KW 37

Union:   37 (0)
SPD:      20 (-1)
Grüne:    7,5 (-0,5)
Linke:     9 (-1)
FDP:    9,5 (+0,5)
AFD:    12 (+1)
Sonstige:  5 (+1)

https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2017/september-ii/

wenn es dabe bleibt, kommt ja nur jameika in frage oder nicht?
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Geht bitte alle wählen.

Sagt euren Freunden und Verwandten sie sollen wählen. welche Partei ist egal. Hauptsache nicht die ******* [EDIT bils] der AFD. Rechtsextreme Hetzer werden in unserem Land gar nichts verbessern! Das sehen wir in den USA was dabei herauskommt.

Es ist im Moment auch egal wer Schuld daran hat oder was die etablierten Parteien Jahrzehnte lang falsch gemacht haben, im Moment zählt nur, dass die Rechten so wenig % wie möglich bekommen.

...meine Meinung
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UliSteinFan schrieb:

Geht bitte alle wählen.

Sagt euren Freunden und Verwandten sie sollen wählen. welche Partei ist egal. Hauptsache nicht die ******* [EDIT bils] der AFD. Rechtsextreme Hetzer werden in unserem Land gar nichts verbessern! Das sehen wir in den USA was dabei herauskommt.

Es ist im Moment auch egal wer Schuld daran hat oder was die etablierten Parteien Jahrzehnte lang falsch gemacht haben, im Moment zählt nur, dass die Rechten so wenig % wie möglich bekommen.

...meine Meinung


Dem schließe ich mich an.
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DougH schrieb:

ARD Deutschlandtrend - September 2017 KW 37

Union:   37 (0)
SPD:      20 (-1)
Grüne:    7,5 (-0,5)
Linke:     9 (-1)
FDP:    9,5 (+0,5)
AFD:    12 (+1)
Sonstige:  5 (+1)

https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2017/september-ii/

wenn es dabe bleibt, kommt ja nur jameika in frage oder nicht?
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Dulcolax schrieb:

DougH schrieb:

ARD Deutschlandtrend - September 2017 KW 37

Union:   37 (0)
SPD:      20 (-1)
Grüne:    7,5 (-0,5)
Linke:     9 (-1)
FDP:    9,5 (+0,5)
AFD:    12 (+1)
Sonstige:  5 (+1)

https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2017/september-ii/

wenn es dabe bleibt, kommt ja nur jameika in frage oder nicht?


ja und GroKo natürlich
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GroKo macht für mich persönlich eigentlich nur Sinn, wenn die Mehrheitsverhältnisse nicht so exorbitant unterschiedlich wären. Aber bei derartigen prozentualen Differenzen kann man ja schon fast nicht mehr von GroKo reden...
Ich halte da aber auch grundsätzlich nicht wirklich viel von um ehrlich zu sein. MMn täte der SPD die Opposition ganz gut um sich mal neu zu organisieren. Wir brauchen eine starke, und ich meine eine starke, sozialdemokratische Partei. Das ist die SPD momentan aber nicht.
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Ich denke, die Afd ist auf jeden Fall zweistellig. Evtl auch Linke und FDP.

Der selbe Effekt wie 2009 nach vier Jahren GroKo.

Kein Wunder, wenn die GroKo sich innerhalb der Parteien kaum unterscheidet und die Wähler zu dem jeweiligen Rand wandern oder wie viele junge Menschen dann einfach FDP wählen...

Ich bin gespannt, ob Union und SPD noch zusammen genommen unter die 56,8 Prozent von 2009 rutschen.
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SGE_Werner schrieb:

oder wie viele junge Menschen dann einfach FDP wählen


das nannte man wohl früher die gnade der späten geburt, wenn man deren ansichten nicht als dornige perspektive begreifen muss...
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Ich frag mich immer wieder woher die CDU diesen massiven Zuspruch bekommt. Aber wenn ich in die Altersstruktur schaue sieht man ja recht deutlich das der größte Teil der CDU Wähler 60 + ist.

Mal nebenbei gefragt.. wie kann man eigentlich solche Statistiken erstellen?

Zum Wahlkampf selber:
Ich finde es nur noch ermüdend wenn TV das fünfte Format mit vorher abgestimmten Fragen und Zuschauern läuft.
Keiner fragt mal in der Tiefe nach, keiner misst mal die Parteien an Ihren alten Wahlversprechen.

Kritische Themen welche durchaus auch tiefgründig beäugt werden müssen werden wie bei der Altersarmut mit ein oder zwei Sätzen abgetan.
Andere wichtige Themen wie Bildung, Rentenreform, Digitalisierung etc. kommen wenn überhaupt mal ganz kurz zur Sprache. Kein Moderator scheint ein Interesse zu haben da mal nachzubohren.

Das Thema Flüchtlinge ist zwar sicher auch ein Wahlkampfthema aber doch bei weiten nicht das einzige aber gefühlt drehen sich über 70% nur darum.

Bei den Parteien selber hat man das Gefühl man geht nur soweit auf Konfrontation  das man iNf alle einer möglichen Koalition zurück rudern kann.



#
Mal ein tatsächlich lesenswerter Beitrag im Boulevard:

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82173258/lamya-kaddor-warum-der-islam-entsorgt-gehoert.html

Türkei, Flüchtlinge und Islam beherrschen den Wahlkampf. Stattdessen sollten die Parteien lieber über ganz andere Themen streiten, meint Kolumnistin Lamya Kaddor. Und sie stellt auch gleich ein paar dringendere Themen vor und fragt sich, warum die niemand aufgreift.
In etwa das, was ich vor einigen tagen hier geäußert habe: warum nehmen beispielsweise die Grünen nicht die Steilvorlagen auf, die ihnen geboten werden?
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Ich frag mich immer wieder woher die CDU diesen massiven Zuspruch bekommt. Aber wenn ich in die Altersstruktur schaue sieht man ja recht deutlich das der größte Teil der CDU Wähler 60 + ist.

Mal nebenbei gefragt.. wie kann man eigentlich solche Statistiken erstellen?

Zum Wahlkampf selber:
Ich finde es nur noch ermüdend wenn TV das fünfte Format mit vorher abgestimmten Fragen und Zuschauern läuft.
Keiner fragt mal in der Tiefe nach, keiner misst mal die Parteien an Ihren alten Wahlversprechen.

Kritische Themen welche durchaus auch tiefgründig beäugt werden müssen werden wie bei der Altersarmut mit ein oder zwei Sätzen abgetan.
Andere wichtige Themen wie Bildung, Rentenreform, Digitalisierung etc. kommen wenn überhaupt mal ganz kurz zur Sprache. Kein Moderator scheint ein Interesse zu haben da mal nachzubohren.

Das Thema Flüchtlinge ist zwar sicher auch ein Wahlkampfthema aber doch bei weiten nicht das einzige aber gefühlt drehen sich über 70% nur darum.

Bei den Parteien selber hat man das Gefühl man geht nur soweit auf Konfrontation  das man iNf alle einer möglichen Koalition zurück rudern kann.



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crasher1985 schrieb:

Das Thema Flüchtlinge ist zwar sicher auch ein Wahlkampfthema aber doch bei weiten nicht das einzige aber gefühlt drehen sich über 70% nur darum.



Man könnte anmehmen du verstehst dich mit Frau Kaddor recht gut! Ich ja sowieso. Guckste bitte in "Würzis" Verlinkung.
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Mal ein tatsächlich lesenswerter Beitrag im Boulevard:

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82173258/lamya-kaddor-warum-der-islam-entsorgt-gehoert.html

Türkei, Flüchtlinge und Islam beherrschen den Wahlkampf. Stattdessen sollten die Parteien lieber über ganz andere Themen streiten, meint Kolumnistin Lamya Kaddor. Und sie stellt auch gleich ein paar dringendere Themen vor und fragt sich, warum die niemand aufgreift.
In etwa das, was ich vor einigen tagen hier geäußert habe: warum nehmen beispielsweise die Grünen nicht die Steilvorlagen auf, die ihnen geboten werden?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Mal ein tatsächlich lesenswerter Beitrag im Boulevard:

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82173258/lamya-kaddor-warum-der-islam-entsorgt-gehoert.html

Türkei, Flüchtlinge und Islam beherrschen den Wahlkampf. Stattdessen sollten die Parteien lieber über ganz andere Themen streiten, meint Kolumnistin Lamya Kaddor. Und sie stellt auch gleich ein paar dringendere Themen vor und fragt sich, warum die niemand aufgreift.
In etwa das, was ich vor einigen tagen hier geäußert habe: warum nehmen beispielsweise die Grünen nicht die Steilvorlagen auf, die ihnen geboten werden?

Richtig!
Wenn man mal dieses Forum als Microkosmos der veröffentlichten Meinungen nimmt, dann findest Du genau die gleichen Stereotypen wieder. Nach einer Pause habe ich mich hier wieder gemeldet, weil mich dieses ewige "AfD" angeödet hat, über jedes Stöckchen, das die Provokateure hingehalten haben wird mit wachsendem Erregungszustand drübergesprungen.
Werner hat es zwischenzeitlich auch aufgegeben über die Parteiprogramme anderer Parteien zu berichten. Interessiert niemanden.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Mal ein tatsächlich lesenswerter Beitrag im Boulevard:

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82173258/lamya-kaddor-warum-der-islam-entsorgt-gehoert.html

Türkei, Flüchtlinge und Islam beherrschen den Wahlkampf. Stattdessen sollten die Parteien lieber über ganz andere Themen streiten, meint Kolumnistin Lamya Kaddor. Und sie stellt auch gleich ein paar dringendere Themen vor und fragt sich, warum die niemand aufgreift.
In etwa das, was ich vor einigen tagen hier geäußert habe: warum nehmen beispielsweise die Grünen nicht die Steilvorlagen auf, die ihnen geboten werden?

Richtig!
Wenn man mal dieses Forum als Microkosmos der veröffentlichten Meinungen nimmt, dann findest Du genau die gleichen Stereotypen wieder. Nach einer Pause habe ich mich hier wieder gemeldet, weil mich dieses ewige "AfD" angeödet hat, über jedes Stöckchen, das die Provokateure hingehalten haben wird mit wachsendem Erregungszustand drübergesprungen.
Werner hat es zwischenzeitlich auch aufgegeben über die Parteiprogramme anderer Parteien zu berichten. Interessiert niemanden.
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Diese obsessive 24/7-Fixierung auf die AfD dürfte sich noch rächen. Obwohl sie von der Größe ihrer Wählerschaft letztlich kaum mehr als eine Randpartei ist, dominiert sie die gesamte Berichterstattung über die Bundestagswahl. Und sei es nur durch die Ablehnung, die sie provoziert. Das erinnert schon ein wenig an Trump.
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Diese obsessive 24/7-Fixierung auf die AfD dürfte sich noch rächen. Obwohl sie von der Größe ihrer Wählerschaft letztlich kaum mehr als eine Randpartei ist, dominiert sie die gesamte Berichterstattung über die Bundestagswahl. Und sei es nur durch die Ablehnung, die sie provoziert. Das erinnert schon ein wenig an Trump.
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amsterdam_stranded schrieb:

Diese obsessive 24/7-Fixierung auf die AfD dürfte sich noch rächen. Obwohl sie von der Größe ihrer Wählerschaft letztlich kaum mehr als eine Randpartei ist, dominiert sie die gesamte Berichterstattung über die Bundestagswahl. Und sei es nur durch die Ablehnung, die sie provoziert. Das erinnert schon ein wenig an Trump.


Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.
Das Problem ist ein anderes und das geht eben über das Thema "Bundestagswahl 2017" hinaus. Es geht hier um einen Wandel, der Dinge sagbar macht, sie zu legitimen Positionen erhebt, die vorher zurecht verpönt waren. Ironischerweise (bei einer Partei, die sonst so gerne die Grenzen dicht machen will) werden Grenzen verschoben. Wie der Holocaust bewertet wird. Das Wort "völkisch". Die Soldaten der Weltkriege. Das Recht auf Asyl. Die Religionsfreiheit. Geschlecht. Familie. Umwelt.
Objektiv bewertet müsste das gar nicht unbedingt schlimm sein. Bedeutungszuschreibungen ändern sich andauernd. Nur tritt bei der AfD halt das Phänomen, das jede dieser Grenzverschiebungen, würde sie in ihrem Sinne durchgeführt werden, zu Gewalt, zu Ausschluss von Bevölkerungsgruppen, zur Umdeutung oder Ignorierung von Fakten, zum Außerkraftsetzen von Grundrechten und damit letztendlich zur Verletzung von Menschenrechten führen würde. Und sowas beginnt im Kleinen.
Aydan Özoguz und Jerome Boateng sind Deutsche. Punkt. Nicht jeder junge muslimische Mann hat einen Hang zu sexueller Gewalt. Punkt. Deutschland hat einen Völkermord begangen, an den erinnert werden muss und aus dem Verantwortung erwächst. Punkt. Schwule und Lesben haben ein Anrecht auf hunderprozentige Gleichbehandlung. Punkt. Asyl ist ein Menschenrecht. Punkt. Und so weiter.
Wenn wir zulassen, dass das Gegenteil dieser Aussagen eine Legitimität erfährt (was übrigens nicht das Gleiche ist wie Legalität. Sagen darf man das alles nämlich), sitzt in Berlin im Bundeskanzleramt vielleicht irgendwann der kleine Bruder von Präsident Pussygrabber. Und wir sehen ja, wie super das funktioniert.  
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Ich frag mich immer wieder woher die CDU diesen massiven Zuspruch bekommt. Aber wenn ich in die Altersstruktur schaue sieht man ja recht deutlich das der größte Teil der CDU Wähler 60 + ist.

Mal nebenbei gefragt.. wie kann man eigentlich solche Statistiken erstellen?

Zum Wahlkampf selber:
Ich finde es nur noch ermüdend wenn TV das fünfte Format mit vorher abgestimmten Fragen und Zuschauern läuft.
Keiner fragt mal in der Tiefe nach, keiner misst mal die Parteien an Ihren alten Wahlversprechen.

Kritische Themen welche durchaus auch tiefgründig beäugt werden müssen werden wie bei der Altersarmut mit ein oder zwei Sätzen abgetan.
Andere wichtige Themen wie Bildung, Rentenreform, Digitalisierung etc. kommen wenn überhaupt mal ganz kurz zur Sprache. Kein Moderator scheint ein Interesse zu haben da mal nachzubohren.

Das Thema Flüchtlinge ist zwar sicher auch ein Wahlkampfthema aber doch bei weiten nicht das einzige aber gefühlt drehen sich über 70% nur darum.

Bei den Parteien selber hat man das Gefühl man geht nur soweit auf Konfrontation  das man iNf alle einer möglichen Koalition zurück rudern kann.



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crasher1985 schrieb:

Mal nebenbei gefragt.. wie kann man eigentlich solche Statistiken erstellen?


Was? Repräsentative Wahlstatistik durch Umfragen nach dem Wahlgang?
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amsterdam_stranded schrieb:

Diese obsessive 24/7-Fixierung auf die AfD dürfte sich noch rächen. Obwohl sie von der Größe ihrer Wählerschaft letztlich kaum mehr als eine Randpartei ist, dominiert sie die gesamte Berichterstattung über die Bundestagswahl. Und sei es nur durch die Ablehnung, die sie provoziert. Das erinnert schon ein wenig an Trump.


Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.
Das Problem ist ein anderes und das geht eben über das Thema "Bundestagswahl 2017" hinaus. Es geht hier um einen Wandel, der Dinge sagbar macht, sie zu legitimen Positionen erhebt, die vorher zurecht verpönt waren. Ironischerweise (bei einer Partei, die sonst so gerne die Grenzen dicht machen will) werden Grenzen verschoben. Wie der Holocaust bewertet wird. Das Wort "völkisch". Die Soldaten der Weltkriege. Das Recht auf Asyl. Die Religionsfreiheit. Geschlecht. Familie. Umwelt.
Objektiv bewertet müsste das gar nicht unbedingt schlimm sein. Bedeutungszuschreibungen ändern sich andauernd. Nur tritt bei der AfD halt das Phänomen, das jede dieser Grenzverschiebungen, würde sie in ihrem Sinne durchgeführt werden, zu Gewalt, zu Ausschluss von Bevölkerungsgruppen, zur Umdeutung oder Ignorierung von Fakten, zum Außerkraftsetzen von Grundrechten und damit letztendlich zur Verletzung von Menschenrechten führen würde. Und sowas beginnt im Kleinen.
Aydan Özoguz und Jerome Boateng sind Deutsche. Punkt. Nicht jeder junge muslimische Mann hat einen Hang zu sexueller Gewalt. Punkt. Deutschland hat einen Völkermord begangen, an den erinnert werden muss und aus dem Verantwortung erwächst. Punkt. Schwule und Lesben haben ein Anrecht auf hunderprozentige Gleichbehandlung. Punkt. Asyl ist ein Menschenrecht. Punkt. Und so weiter.
Wenn wir zulassen, dass das Gegenteil dieser Aussagen eine Legitimität erfährt (was übrigens nicht das Gleiche ist wie Legalität. Sagen darf man das alles nämlich), sitzt in Berlin im Bundeskanzleramt vielleicht irgendwann der kleine Bruder von Präsident Pussygrabber. Und wir sehen ja, wie super das funktioniert.  
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brockman schrieb:

Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.


Ich widerspreche Dir komplett. Ich habe gestern mal gezählt, wieviel % der BTW-Artikel sich diese Woche bei sechs verschieden Zeitungen um die AfD drehen. Es sind von 57 Artikeln genau 32. Verdammt viel für eine 10 % Partei.

Der Effekt ist eigentlich sehr logisch. Die Wahl ist de facto bzgl. Kanzlerfrage entschieden. Schulz ist abgeschrieben und politisch sehr nahe bei Merkel. Das heißt, die Opposition und der Wahlkampf findet nur noch auf den politischen Flügeln statt. Und der Protest gegen die Regierungspolitik befindet sich in diesem Wahlkampf rechts (2009 z.B. links, daher die Ergebnisse für die Linke damals).
Viele Wähler, vor allem Protestwähler, wollen mit ihrer Stimme weniger ideologisch wählen oder mit Verstand, sondern denen "da oben" eines reinwürgen. Das war selbst schon beim Wählen der Piratenpartei vor paar Jahren so, bei den Reps in den 90ern oder bei den Linken / PDS, selbst bei den Grünen...

Es gab Zeiten in den letzten 4 Jahren, als über die AfD wenig geredet und geschrieben wurde. Zum Beispiel Mitte 2015 oder auch im Frühling dieses Jahres. Es gab keine besondere Themenlage, keinen Wahlkampf, Frau Weidel und Frau Petry wurden nicht in Talkshows eingeladen etc.

Und in genau diesen Phasen sank die AfD deutlich ab. Erst, seitdem kurz vor der Wahl permanent über die AfD geredet wird, steigen die Umfragewerte wieder und zwar deutlich.

Ich glaube, Dir fehlt dafür einfach die Phantasie, weil Du nie aus diesen Beweggründen wählen würdest und viel mehr mit Sinn und Verstand agierst. Ich kenne halt genug "Protestwähler" und weiß, wie die ticken. Ich kenne Leute, die ungelogen 2005 die NPD, 2009 die Linke, 2013 die Piraten gewählt haben und 2017 wohl ihre Stimme der AfD geben. Da ist doch kein Sinn dahinter. Es geht nur darum, wem man etwas auswischen will und wie man das am besten schafft.

Das ist vor allem sinnfrei, da eine Stärkung der AfD die Machtbasis von Merkel eher festigt, weil die Stimmen nicht der CDU weggenommen werden, denn diese Leute haben in den letzten 10-20 Jahren selten CDU gewählt, sondern immer an den Rändern.
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Ergänzend: Die AfD z.B. macht das sehr clever und nutzt die Umstände der "Skandalisierung" und Aufmerksamkeitshascherei in Medien und Gesellschaft bestens aus.

Sie lauern auf ihre Chancen und nutzen sie. Ähnlich wie Trump oder Le Pen es ja auch tun...

Ich vergleiche die AfD immer mit einer Schwalbe im Fußball. Einfach in den Strafraum rein stürmen und beim ersten Widerstand fallen (oder halt aus einer Talkshow fliehen, Opferrolle einnehmen etc.) und reklamieren.
Klappt es, schießt man ein Tor, klappt es nicht, gibt es höchstens Gelb. Also das Risiko ist kalkulierbar.
Moralisch verwerflich, aber täuschen, fallen, reklamieren funktioniert eben gelegentlich bestens.
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brockman schrieb:

Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.


Ich widerspreche Dir komplett. Ich habe gestern mal gezählt, wieviel % der BTW-Artikel sich diese Woche bei sechs verschieden Zeitungen um die AfD drehen. Es sind von 57 Artikeln genau 32. Verdammt viel für eine 10 % Partei.

Der Effekt ist eigentlich sehr logisch. Die Wahl ist de facto bzgl. Kanzlerfrage entschieden. Schulz ist abgeschrieben und politisch sehr nahe bei Merkel. Das heißt, die Opposition und der Wahlkampf findet nur noch auf den politischen Flügeln statt. Und der Protest gegen die Regierungspolitik befindet sich in diesem Wahlkampf rechts (2009 z.B. links, daher die Ergebnisse für die Linke damals).
Viele Wähler, vor allem Protestwähler, wollen mit ihrer Stimme weniger ideologisch wählen oder mit Verstand, sondern denen "da oben" eines reinwürgen. Das war selbst schon beim Wählen der Piratenpartei vor paar Jahren so, bei den Reps in den 90ern oder bei den Linken / PDS, selbst bei den Grünen...

Es gab Zeiten in den letzten 4 Jahren, als über die AfD wenig geredet und geschrieben wurde. Zum Beispiel Mitte 2015 oder auch im Frühling dieses Jahres. Es gab keine besondere Themenlage, keinen Wahlkampf, Frau Weidel und Frau Petry wurden nicht in Talkshows eingeladen etc.

Und in genau diesen Phasen sank die AfD deutlich ab. Erst, seitdem kurz vor der Wahl permanent über die AfD geredet wird, steigen die Umfragewerte wieder und zwar deutlich.

Ich glaube, Dir fehlt dafür einfach die Phantasie, weil Du nie aus diesen Beweggründen wählen würdest und viel mehr mit Sinn und Verstand agierst. Ich kenne halt genug "Protestwähler" und weiß, wie die ticken. Ich kenne Leute, die ungelogen 2005 die NPD, 2009 die Linke, 2013 die Piraten gewählt haben und 2017 wohl ihre Stimme der AfD geben. Da ist doch kein Sinn dahinter. Es geht nur darum, wem man etwas auswischen will und wie man das am besten schafft.

Das ist vor allem sinnfrei, da eine Stärkung der AfD die Machtbasis von Merkel eher festigt, weil die Stimmen nicht der CDU weggenommen werden, denn diese Leute haben in den letzten 10-20 Jahren selten CDU gewählt, sondern immer an den Rändern.
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SGE_Werner schrieb:

brockman schrieb:

Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.


Ich widerspreche Dir komplett. Ich habe gestern mal gezählt, wieviel % der BTW-Artikel sich diese Woche bei sechs verschieden Zeitungen um die AfD drehen. Es sind von 57 Artikeln genau 32. Verdammt viel für eine 10 % Partei.

Der Effekt ist eigentlich sehr logisch. Die Wahl ist de facto bzgl. Kanzlerfrage entschieden. Schulz ist abgeschrieben und politisch sehr nahe bei Merkel. Das heißt, die Opposition und der Wahlkampf findet nur noch auf den politischen Flügeln statt. Und der Protest gegen die Regierungspolitik befindet sich in diesem Wahlkampf rechts (2009 z.B. links, daher die Ergebnisse für die Linke damals).
Viele Wähler, vor allem Protestwähler, wollen mit ihrer Stimme weniger ideologisch wählen oder mit Verstand, sondern denen "da oben" eines reinwürgen. Das war selbst schon beim Wählen der Piratenpartei vor paar Jahren so, bei den Reps in den 90ern oder bei den Linken / PDS, selbst bei den Grünen...

Es gab Zeiten in den letzten 4 Jahren, als über die AfD wenig geredet und geschrieben wurde. Zum Beispiel Mitte 2015 oder auch im Frühling dieses Jahres. Es gab keine besondere Themenlage, keinen Wahlkampf, Frau Weidel und Frau Petry wurden nicht in Talkshows eingeladen etc.

Und in genau diesen Phasen sank die AfD deutlich ab. Erst, seitdem kurz vor der Wahl permanent über die AfD geredet wird, steigen die Umfragewerte wieder und zwar deutlich.

Ich glaube, Dir fehlt dafür einfach die Phantasie, weil Du nie aus diesen Beweggründen wählen würdest und viel mehr mit Sinn und Verstand agierst. Ich kenne halt genug "Protestwähler" und weiß, wie die ticken. Ich kenne Leute, die ungelogen 2005 die NPD, 2009 die Linke, 2013 die Piraten gewählt haben und 2017 wohl ihre Stimme der AfD geben. Da ist doch kein Sinn dahinter. Es geht nur darum, wem man etwas auswischen will und wie man das am besten schafft.

Das ist vor allem sinnfrei, da eine Stärkung der AfD die Machtbasis von Merkel eher festigt, weil die Stimmen nicht der CDU weggenommen werden, denn diese Leute haben in den letzten 10-20 Jahren selten CDU gewählt, sondern immer an den Rändern.


Klingt nachvollziehbar. Einerseits hieße das natürlich, dass einige Leute, wenn der nächste Protestdampfer angetuckert kommt, eben auf diesen springen werden. Andererseits hat das Bildungssystem in diesem Land, was das Verständlichmachen von demokratischen Prozessen, aber auch den Sinn von Eigeninitiative oder zivilgesellschaftlichem Engagement angeht, massiv versagt. Denn wenn es mir (um mal dein Beispiel herauszugreifen) mir bei Wahlen in den letzten 12 Jahren (!) um nichts anderes ging, "denen da oben" eins reinzuwürgen, habe ich a) offensichtlich überhaupt keinen Plan von irgendwas, bin aber auch b) eine ganz arme Socke.
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SGE_Werner schrieb:

brockman schrieb:

Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.


Ich widerspreche Dir komplett. Ich habe gestern mal gezählt, wieviel % der BTW-Artikel sich diese Woche bei sechs verschieden Zeitungen um die AfD drehen. Es sind von 57 Artikeln genau 32. Verdammt viel für eine 10 % Partei.

Der Effekt ist eigentlich sehr logisch. Die Wahl ist de facto bzgl. Kanzlerfrage entschieden. Schulz ist abgeschrieben und politisch sehr nahe bei Merkel. Das heißt, die Opposition und der Wahlkampf findet nur noch auf den politischen Flügeln statt. Und der Protest gegen die Regierungspolitik befindet sich in diesem Wahlkampf rechts (2009 z.B. links, daher die Ergebnisse für die Linke damals).
Viele Wähler, vor allem Protestwähler, wollen mit ihrer Stimme weniger ideologisch wählen oder mit Verstand, sondern denen "da oben" eines reinwürgen. Das war selbst schon beim Wählen der Piratenpartei vor paar Jahren so, bei den Reps in den 90ern oder bei den Linken / PDS, selbst bei den Grünen...

Es gab Zeiten in den letzten 4 Jahren, als über die AfD wenig geredet und geschrieben wurde. Zum Beispiel Mitte 2015 oder auch im Frühling dieses Jahres. Es gab keine besondere Themenlage, keinen Wahlkampf, Frau Weidel und Frau Petry wurden nicht in Talkshows eingeladen etc.

Und in genau diesen Phasen sank die AfD deutlich ab. Erst, seitdem kurz vor der Wahl permanent über die AfD geredet wird, steigen die Umfragewerte wieder und zwar deutlich.

Ich glaube, Dir fehlt dafür einfach die Phantasie, weil Du nie aus diesen Beweggründen wählen würdest und viel mehr mit Sinn und Verstand agierst. Ich kenne halt genug "Protestwähler" und weiß, wie die ticken. Ich kenne Leute, die ungelogen 2005 die NPD, 2009 die Linke, 2013 die Piraten gewählt haben und 2017 wohl ihre Stimme der AfD geben. Da ist doch kein Sinn dahinter. Es geht nur darum, wem man etwas auswischen will und wie man das am besten schafft.

Das ist vor allem sinnfrei, da eine Stärkung der AfD die Machtbasis von Merkel eher festigt, weil die Stimmen nicht der CDU weggenommen werden, denn diese Leute haben in den letzten 10-20 Jahren selten CDU gewählt, sondern immer an den Rändern.


Klingt nachvollziehbar. Einerseits hieße das natürlich, dass einige Leute, wenn der nächste Protestdampfer angetuckert kommt, eben auf diesen springen werden. Andererseits hat das Bildungssystem in diesem Land, was das Verständlichmachen von demokratischen Prozessen, aber auch den Sinn von Eigeninitiative oder zivilgesellschaftlichem Engagement angeht, massiv versagt. Denn wenn es mir (um mal dein Beispiel herauszugreifen) mir bei Wahlen in den letzten 12 Jahren (!) um nichts anderes ging, "denen da oben" eins reinzuwürgen, habe ich a) offensichtlich überhaupt keinen Plan von irgendwas, bin aber auch b) eine ganz arme Socke.
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brockman schrieb:

Einerseits hieße das natürlich, dass einige Leute, wenn der nächste Protestdampfer angetuckert kommt, eben auf diesen springen werden.


Ja. Zumindest die, die nicht nur aus Ideologie die AfD wählen. Und diese Leute machen m.E. den Unterschied zwischen 5-6 % für die AfD und 11-13 % aus.

Klar, ohne Vorurteile gegenüber Ausländern etc. würde wohl selbst ein Protestwähler keine AfD wählen. Aber Fremdenangst, Vorurteile etc. gegenüber Muslimen, Ausländern etc. ist kein Phänomen ausschließlich von AfD-Wählern. Gefühlt die Hälfte der CDU- und SPD-Wähler unterscheidet sich da kaum. Die meisten Linken-Wähler im Osten z.B. werden auch genug Vorbehalte und Vorurteile haben. Sonst wäre die Wählerwanderung von der Linken zur AfD kaum zu erklären.

Ich denke oft, dass ein Einzug der AfD in den Bundestag 2013 mit vllt. 5,1 % eher der AfD geschadet hätte als der Nicht-Einzug. Dann hätte man schon die Postenschacherei gesehen und gemerkt, dass die keine Alternative sind.

Und ich bin froh, wenn die Wahl rum ist und bisschen Zeit vergeht. Wir haben bis auf Niedersachsen in der nahen Zukunft keine Wahl mehr in Deutschland von wichtigem Ausmaß. Genug Zeit für die AfD, sich im Bundestag zu blamieren.
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SGE_Werner schrieb:

brockman schrieb:

Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.


Ich widerspreche Dir komplett. Ich habe gestern mal gezählt, wieviel % der BTW-Artikel sich diese Woche bei sechs verschieden Zeitungen um die AfD drehen. Es sind von 57 Artikeln genau 32. Verdammt viel für eine 10 % Partei.

Der Effekt ist eigentlich sehr logisch. Die Wahl ist de facto bzgl. Kanzlerfrage entschieden. Schulz ist abgeschrieben und politisch sehr nahe bei Merkel. Das heißt, die Opposition und der Wahlkampf findet nur noch auf den politischen Flügeln statt. Und der Protest gegen die Regierungspolitik befindet sich in diesem Wahlkampf rechts (2009 z.B. links, daher die Ergebnisse für die Linke damals).
Viele Wähler, vor allem Protestwähler, wollen mit ihrer Stimme weniger ideologisch wählen oder mit Verstand, sondern denen "da oben" eines reinwürgen. Das war selbst schon beim Wählen der Piratenpartei vor paar Jahren so, bei den Reps in den 90ern oder bei den Linken / PDS, selbst bei den Grünen...

Es gab Zeiten in den letzten 4 Jahren, als über die AfD wenig geredet und geschrieben wurde. Zum Beispiel Mitte 2015 oder auch im Frühling dieses Jahres. Es gab keine besondere Themenlage, keinen Wahlkampf, Frau Weidel und Frau Petry wurden nicht in Talkshows eingeladen etc.

Und in genau diesen Phasen sank die AfD deutlich ab. Erst, seitdem kurz vor der Wahl permanent über die AfD geredet wird, steigen die Umfragewerte wieder und zwar deutlich.

Ich glaube, Dir fehlt dafür einfach die Phantasie, weil Du nie aus diesen Beweggründen wählen würdest und viel mehr mit Sinn und Verstand agierst. Ich kenne halt genug "Protestwähler" und weiß, wie die ticken. Ich kenne Leute, die ungelogen 2005 die NPD, 2009 die Linke, 2013 die Piraten gewählt haben und 2017 wohl ihre Stimme der AfD geben. Da ist doch kein Sinn dahinter. Es geht nur darum, wem man etwas auswischen will und wie man das am besten schafft.

Das ist vor allem sinnfrei, da eine Stärkung der AfD die Machtbasis von Merkel eher festigt, weil die Stimmen nicht der CDU weggenommen werden, denn diese Leute haben in den letzten 10-20 Jahren selten CDU gewählt, sondern immer an den Rändern.


Klingt nachvollziehbar. Einerseits hieße das natürlich, dass einige Leute, wenn der nächste Protestdampfer angetuckert kommt, eben auf diesen springen werden. Andererseits hat das Bildungssystem in diesem Land, was das Verständlichmachen von demokratischen Prozessen, aber auch den Sinn von Eigeninitiative oder zivilgesellschaftlichem Engagement angeht, massiv versagt. Denn wenn es mir (um mal dein Beispiel herauszugreifen) mir bei Wahlen in den letzten 12 Jahren (!) um nichts anderes ging, "denen da oben" eins reinzuwürgen, habe ich a) offensichtlich überhaupt keinen Plan von irgendwas, bin aber auch b) eine ganz arme Socke.
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brockman schrieb:

SGE_Werner schrieb:

brockman schrieb:

Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.


Ich widerspreche Dir komplett. Ich habe gestern mal gezählt, wieviel % der BTW-Artikel sich diese Woche bei sechs verschieden Zeitungen um die AfD drehen. Es sind von 57 Artikeln genau 32. Verdammt viel für eine 10 % Partei.

Der Effekt ist eigentlich sehr logisch. Die Wahl ist de facto bzgl. Kanzlerfrage entschieden. Schulz ist abgeschrieben und politisch sehr nahe bei Merkel. Das heißt, die Opposition und der Wahlkampf findet nur noch auf den politischen Flügeln statt. Und der Protest gegen die Regierungspolitik befindet sich in diesem Wahlkampf rechts (2009 z.B. links, daher die Ergebnisse für die Linke damals).
Viele Wähler, vor allem Protestwähler, wollen mit ihrer Stimme weniger ideologisch wählen oder mit Verstand, sondern denen "da oben" eines reinwürgen. Das war selbst schon beim Wählen der Piratenpartei vor paar Jahren so, bei den Reps in den 90ern oder bei den Linken / PDS, selbst bei den Grünen...

Es gab Zeiten in den letzten 4 Jahren, als über die AfD wenig geredet und geschrieben wurde. Zum Beispiel Mitte 2015 oder auch im Frühling dieses Jahres. Es gab keine besondere Themenlage, keinen Wahlkampf, Frau Weidel und Frau Petry wurden nicht in Talkshows eingeladen etc.

Und in genau diesen Phasen sank die AfD deutlich ab. Erst, seitdem kurz vor der Wahl permanent über die AfD geredet wird, steigen die Umfragewerte wieder und zwar deutlich.

Ich glaube, Dir fehlt dafür einfach die Phantasie, weil Du nie aus diesen Beweggründen wählen würdest und viel mehr mit Sinn und Verstand agierst. Ich kenne halt genug "Protestwähler" und weiß, wie die ticken. Ich kenne Leute, die ungelogen 2005 die NPD, 2009 die Linke, 2013 die Piraten gewählt haben und 2017 wohl ihre Stimme der AfD geben. Da ist doch kein Sinn dahinter. Es geht nur darum, wem man etwas auswischen will und wie man das am besten schafft.

Das ist vor allem sinnfrei, da eine Stärkung der AfD die Machtbasis von Merkel eher festigt, weil die Stimmen nicht der CDU weggenommen werden, denn diese Leute haben in den letzten 10-20 Jahren selten CDU gewählt, sondern immer an den Rändern.


Klingt nachvollziehbar. Einerseits hieße das natürlich, dass einige Leute, wenn der nächste Protestdampfer angetuckert kommt, eben auf diesen springen werden. Andererseits hat das Bildungssystem in diesem Land, was das Verständlichmachen von demokratischen Prozessen, aber auch den Sinn von Eigeninitiative oder zivilgesellschaftlichem Engagement angeht, massiv versagt. Denn wenn es mir (um mal dein Beispiel herauszugreifen) mir bei Wahlen in den letzten 12 Jahren (!) um nichts anderes ging, "denen da oben" eins reinzuwürgen, habe ich a) offensichtlich überhaupt keinen Plan von irgendwas, bin aber auch b) eine ganz arme Socke.

wenn man sich das ergebnis der U18 wahl anschaut, bekomme ich nicht das gefühl, das bildungssystem hätte versagt. im grunde scheint die jugend von heute cleverer zu sein, als die alten.
hier das ergebnis:
https://www.u18.org/bundestagswahl-2017/wahlergebnisse/


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