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Versuche einer Regierungsbildung (GroKo ab 2018)

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Selbstverständlich wird differenziert. Hab ich auch nicht bestritten.
Ich gehe von einem Beispiel aus :

22 Jahre alt , 5 Jahre Berufstätig ( Einzahlung !) :12 Monate ALG1 . Das ist realistisch

54 Jahre , 30 Jahre berufstätig : 15 Monate

Gerade mal 3 Monate mehr bei 6 facher Einzahlungszeit. Das geht so nicht.

So sollte man nicht differenzieren , das ist ungerecht.
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Ja, da bestehen schon erhebliche Ungerechtigkeiten.

Andererseits ist ein gewisser Anpassungsdruck durch beschränkte Gewährungszeiträume aus arbeitsmarktpolitischen Gründen durchaus legitim. Es dürfte niemandem gedient sein, wenn ein Arbeitnehmer, dessen Beruf etwa durch die Digitalisierung wegfällt, begünstigt durch eine langfristige Absicherung durch Transferleistungen in dieser Situation verharrt. Umso länger die Zeit der Arbeitslosigkeit andauert, umso geringer wird empirisch die Chance nochmals im ersten Arbeitsmarkt unterzukommen. Das war eine der Schwächen der vorhergehenden Systems.

Deshalb wäre bei deinem Beispiel der sechsfache Gewährungszeitraum analog dem Einzahlungszeitraum zwar gerecht, jedoch mit Blick auf das Ziel der Reintegration im Arbeitsleben eher kontraproduktiv.

Aber wie gesagt, die Gewährungszeiträume bei älteren Arbeitnehmern halte ich in der derzeitigen Ausgestaltung auch für zu kurz.

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Du begehst den gleichen Fehler wie die meisten : Mit Druck erreichst du nichts. Die allermeisten wollen arbeiten , haben jedoch auf dem 1 Arbeitsmarkt keine Chance mehr. Mit Gewalt Leute in prekäre Arbeitsverhältnisse zu drücken ist asozial. Und sowas darf schon gar nicht unter einer  SPD( mit )  regierten Republik vorkommen. Dass H4 Empfänger ( auch die Jüngeren ) alle faul seien ist ebenso ein Lüge.

Zu viele Lügen in dieser , unserer Republik ...
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Ja, da bestehen schon erhebliche Ungerechtigkeiten.

Andererseits ist ein gewisser Anpassungsdruck durch beschränkte Gewährungszeiträume aus arbeitsmarktpolitischen Gründen durchaus legitim. Es dürfte niemandem gedient sein, wenn ein Arbeitnehmer, dessen Beruf etwa durch die Digitalisierung wegfällt, begünstigt durch eine langfristige Absicherung durch Transferleistungen in dieser Situation verharrt. Umso länger die Zeit der Arbeitslosigkeit andauert, umso geringer wird empirisch die Chance nochmals im ersten Arbeitsmarkt unterzukommen. Das war eine der Schwächen der vorhergehenden Systems.

Deshalb wäre bei deinem Beispiel der sechsfache Gewährungszeitraum analog dem Einzahlungszeitraum zwar gerecht, jedoch mit Blick auf das Ziel der Reintegration im Arbeitsleben eher kontraproduktiv.

Aber wie gesagt, die Gewährungszeiträume bei älteren Arbeitnehmern halte ich in der derzeitigen Ausgestaltung auch für zu kurz.

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amsterdam_stranded schrieb:

Es dürfte niemandem gedient sein, wenn ein Arbeitnehmer, dessen Beruf etwa durch die Digitalisierung wegfällt, begünstigt durch eine langfristige Absicherung durch Transferleistungen in dieser Situation verharrt.

Warum glaubst du wohl, dass ein 55-jähriger AN, der der Digitalisierung zum Opfer gefallen ist, in "dieser Situation verharrt"?

amsterdam_stranded schrieb:

Aber wie gesagt, die Gewährungszeiträume bei älteren Arbeitnehmern halte ich in der derzeitigen Ausgestaltung auch für zu kurz.

Dieses Zugeständnis hat dich vor einer geharnischteren Antwort bewahrt.
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Widerspreche Dir da nicht. Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass der Mindestlohn sowie der Hartz4-Satz zu niedrig sind, ist auch unstrittig.
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SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.
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mittlerweile hat die SPD 15 Bewerber (!) um den Vorsitz, Nr.16 wird dann die Mrs. X (tippe auf Barley) die zusammen mit Scholz kandidiert.

Strategisch oder für die Profilbildung wäre mutmaßlich ein eher links orietiertes Duo besser, tippe aber auf Scholz + Dame
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SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.
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zappzerrapp schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.


Ich glaube nicht , dass es an der Kompetenz und dem Willen liegt.
Es geht einfach nicht
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SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.
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zappzerrapp schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.

haste es mal probiert? mal ernsthaft? und jetzt nicht mal ne woche sparen. mglw. öffnen sich deine augen dann für eine neue perspektive...
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SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.
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zappzerrapp schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.


Der war gut!
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Leider denken seeehr viele so. Die sollen auch so denken ,könnte ja jemand auf die Idee kommen mal was für die armen Schweine zu machen. Typisch Deutsch : Immer auf die Schwachen.
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zappzerrapp schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Das mit dem ALG sehe ich genauso und dass [...] der Hartz4-Satz zu niedrig [ist], ist auch unstrittig.
     


Diese Pauschalisierung finde ich irgendwie immer schwierig. Im Einzelfall mag es sicherlich zu wenig sein, verallgemeinern kann man es meines Erachtens nach aber auch nicht. In meinen Augen mangelt es in vielen Fällen auch an der entsprechenden Kompetenz (und eventuell dem Willen), mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.

haste es mal probiert? mal ernsthaft? und jetzt nicht mal ne woche sparen. mglw. öffnen sich deine augen dann für eine neue perspektive...
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Öööhm ja. Als Bedarfsgemeinschaft (zwei Erwachsene, ein Kind von 9 Monaten) stünden uns (unsere aktuelle Miete als Grundlage) aktuell 1774 Euro zu. Sagt zumindest diese Seite.

Seit über fünf Jahren überweisen wir monatlich auf unser "Haushaltskonto" Geld, bis letzten Sommer 1450 Euro, seitdem 1700 Euro. Hiervon werden Miete, Gas, Strom, Internet, GEZ, Lebensmittel, Klamotten fürs Kind, Schwimm- und Krabbelkurs fürs Kind, Windeln fürs Kind, Versicherung fürs Auto etc. bezahlt. Hierbei sind auch eigentlich überflüssige Dinge wie Sky und für 50 Euro im Monat ein Parkplatz im Hinterhof dabei. Fleisch kommt vom ortsansässigen Metzger, ansonsten kaufen wir zu 95% bei REWE ein, hier auch eher nicht die JA-Produkte. Samstags gibts Brötchen vom Handwerksbäcker, etwa einmal im Monat Antipasti-Gedöns vom Wochenmarkt.

Als wir vor knapp drei Jahren in die aktuelle Wohnung einzogen, kauften wir eine Küche bei IKEA, einen Herd und eine Waschmaschine von Miele. Hierzu gab jeder 500 Euro vom eigenen Konto, der Rest kam vom Gemeinschaftskonto. Auch die Erstausstattung für die Kleine (mittlerweile zwei Betten, Hochstuhl, Wiege, Autositz) ging von diesem Konto ab. Dennoch ist hier in den fünf Jahren ein nettes Sümmchen angespart worden.

Verzichten wir auf irgendwas? Wir finden nicht.
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Öööhm ja. Als Bedarfsgemeinschaft (zwei Erwachsene, ein Kind von 9 Monaten) stünden uns (unsere aktuelle Miete als Grundlage) aktuell 1774 Euro zu. Sagt zumindest diese Seite.

Seit über fünf Jahren überweisen wir monatlich auf unser "Haushaltskonto" Geld, bis letzten Sommer 1450 Euro, seitdem 1700 Euro. Hiervon werden Miete, Gas, Strom, Internet, GEZ, Lebensmittel, Klamotten fürs Kind, Schwimm- und Krabbelkurs fürs Kind, Windeln fürs Kind, Versicherung fürs Auto etc. bezahlt. Hierbei sind auch eigentlich überflüssige Dinge wie Sky und für 50 Euro im Monat ein Parkplatz im Hinterhof dabei. Fleisch kommt vom ortsansässigen Metzger, ansonsten kaufen wir zu 95% bei REWE ein, hier auch eher nicht die JA-Produkte. Samstags gibts Brötchen vom Handwerksbäcker, etwa einmal im Monat Antipasti-Gedöns vom Wochenmarkt.

Als wir vor knapp drei Jahren in die aktuelle Wohnung einzogen, kauften wir eine Küche bei IKEA, einen Herd und eine Waschmaschine von Miele. Hierzu gab jeder 500 Euro vom eigenen Konto, der Rest kam vom Gemeinschaftskonto. Auch die Erstausstattung für die Kleine (mittlerweile zwei Betten, Hochstuhl, Wiege, Autositz) ging von diesem Konto ab. Dennoch ist hier in den fünf Jahren ein nettes Sümmchen angespart worden.

Verzichten wir auf irgendwas? Wir finden nicht.
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Keine Ahnung was du gerechnet hast. Unter Einbeziehung  des Kindergeldes bei einer fiktiven Heizkostenpauschale von 50€ pro Monat und einer maximalen Miethöhe von 764€ komme ich auf einen Betrag von 1621€.
Für den Mietspiegel habe ich das Jobcenter Frankfurt/Main herangezogen, hier die maximal mögliche Miete für drei Personen (Neubau, 75 qm! dürfte mal eben so für einen Hartz 4 Empfänger zu erreichen sein).
https://www.jc-frankfurt.de/Fuer-Arbeitssuchende/Allgemeine-Leistungen/Leistungen-zum-Lebensunterhalt/Frankfurter_Mietspiegel
Das Kindergeld wird ja mit in den Hartz 4 Satz einberechnet. Die Miete beträgt in diesem fiktiven Fall 764€, 50€ geht für Heizung drauf, bleiben also Summa Sumarum 807€/Monat.
Davon müssen also Windeln, Babynahrung, öffentlicher Nahverkehr, Nahrung, Freizeitgestaltung, Telefon, Kleidung für zwei Erwachsene und ein Kind bezahlt werden. Dazu alle Dinge die dem alltäglichem Verschleiß unterliegen.
Mein Lieber, ich arbeite seit Jahrzehnten mit Menschen auf Hartz 4 Niveau. Und ich kann dir sagen, das was du da z.B. für deine Miele Waschmaschine abgerufen hast, das hättest du dir mit Sicherheit nicht von Hartz 4 abgespart.
Ich will dir hier keine Arroganz vorwerfen, aber alleine die Idee, man könne mit Hartz 4 noch ein Auto finanzieren, lässt mich vermuten, dass du wenig Idee davon hast, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen.
Ginge das, ich würde dich gerne zu einer kleinen Hospitation einladen. Ich würde dir gerne die Wohnungen zeigen, gerne zeigen wie die Menschen leben. Gerne würde ich dich mit einer Alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern zusammenbringen, die seit Jahren auf knapp 50 qm schimmelnden Altbau sitzt und genau so lange wie sie da wohnt, versucht an eine einigermaßen hinreichende Wohnung zu kommen, ohne Aussicht auf Erfolg.

Bitte. Lass es stecken. Du weißt definitiv NICHT wovon du sprichst!
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Keine Ahnung was du gerechnet hast. Unter Einbeziehung  des Kindergeldes bei einer fiktiven Heizkostenpauschale von 50€ pro Monat und einer maximalen Miethöhe von 764€ komme ich auf einen Betrag von 1621€.
Für den Mietspiegel habe ich das Jobcenter Frankfurt/Main herangezogen, hier die maximal mögliche Miete für drei Personen (Neubau, 75 qm! dürfte mal eben so für einen Hartz 4 Empfänger zu erreichen sein).
https://www.jc-frankfurt.de/Fuer-Arbeitssuchende/Allgemeine-Leistungen/Leistungen-zum-Lebensunterhalt/Frankfurter_Mietspiegel
Das Kindergeld wird ja mit in den Hartz 4 Satz einberechnet. Die Miete beträgt in diesem fiktiven Fall 764€, 50€ geht für Heizung drauf, bleiben also Summa Sumarum 807€/Monat.
Davon müssen also Windeln, Babynahrung, öffentlicher Nahverkehr, Nahrung, Freizeitgestaltung, Telefon, Kleidung für zwei Erwachsene und ein Kind bezahlt werden. Dazu alle Dinge die dem alltäglichem Verschleiß unterliegen.
Mein Lieber, ich arbeite seit Jahrzehnten mit Menschen auf Hartz 4 Niveau. Und ich kann dir sagen, das was du da z.B. für deine Miele Waschmaschine abgerufen hast, das hättest du dir mit Sicherheit nicht von Hartz 4 abgespart.
Ich will dir hier keine Arroganz vorwerfen, aber alleine die Idee, man könne mit Hartz 4 noch ein Auto finanzieren, lässt mich vermuten, dass du wenig Idee davon hast, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen.
Ginge das, ich würde dich gerne zu einer kleinen Hospitation einladen. Ich würde dir gerne die Wohnungen zeigen, gerne zeigen wie die Menschen leben. Gerne würde ich dich mit einer Alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern zusammenbringen, die seit Jahren auf knapp 50 qm schimmelnden Altbau sitzt und genau so lange wie sie da wohnt, versucht an eine einigermaßen hinreichende Wohnung zu kommen, ohne Aussicht auf Erfolg.

Bitte. Lass es stecken. Du weißt definitiv NICHT wovon du sprichst!
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dazu wüsste ich gerne noch, ob von dem konto dann auch fussball, kino und konzerte, kneipe etc abgehen (auch wenn das mit kind natürich weniger wird).

wovon werden urlaube bezahlt, warst du nicht in laos/kambodscha unterwegs vor einigen jahren? das wird sich kaum davon decken lassen.
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Öööhm ja. Als Bedarfsgemeinschaft (zwei Erwachsene, ein Kind von 9 Monaten) stünden uns (unsere aktuelle Miete als Grundlage) aktuell 1774 Euro zu. Sagt zumindest diese Seite.

Seit über fünf Jahren überweisen wir monatlich auf unser "Haushaltskonto" Geld, bis letzten Sommer 1450 Euro, seitdem 1700 Euro. Hiervon werden Miete, Gas, Strom, Internet, GEZ, Lebensmittel, Klamotten fürs Kind, Schwimm- und Krabbelkurs fürs Kind, Windeln fürs Kind, Versicherung fürs Auto etc. bezahlt. Hierbei sind auch eigentlich überflüssige Dinge wie Sky und für 50 Euro im Monat ein Parkplatz im Hinterhof dabei. Fleisch kommt vom ortsansässigen Metzger, ansonsten kaufen wir zu 95% bei REWE ein, hier auch eher nicht die JA-Produkte. Samstags gibts Brötchen vom Handwerksbäcker, etwa einmal im Monat Antipasti-Gedöns vom Wochenmarkt.

Als wir vor knapp drei Jahren in die aktuelle Wohnung einzogen, kauften wir eine Küche bei IKEA, einen Herd und eine Waschmaschine von Miele. Hierzu gab jeder 500 Euro vom eigenen Konto, der Rest kam vom Gemeinschaftskonto. Auch die Erstausstattung für die Kleine (mittlerweile zwei Betten, Hochstuhl, Wiege, Autositz) ging von diesem Konto ab. Dennoch ist hier in den fünf Jahren ein nettes Sümmchen angespart worden.

Verzichten wir auf irgendwas? Wir finden nicht.
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unabhängig von den abweichenden zahlenwerten bei FA und den anmerkungen von xaver:

reichen euch beiden 74.- als taschengeld im monat?
und was passiert, wenn das kind größer wird? im sommer mal ein eis, im winter mit anderen kindern ins kino. und trotzdem ist dein wintermantel gerade verschlissen und die schuhe sind nicht mehr dicht. frierst du dann oder deine frau?

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Keine Ahnung was du gerechnet hast. Unter Einbeziehung  des Kindergeldes bei einer fiktiven Heizkostenpauschale von 50€ pro Monat und einer maximalen Miethöhe von 764€ komme ich auf einen Betrag von 1621€.
Für den Mietspiegel habe ich das Jobcenter Frankfurt/Main herangezogen, hier die maximal mögliche Miete für drei Personen (Neubau, 75 qm! dürfte mal eben so für einen Hartz 4 Empfänger zu erreichen sein).
https://www.jc-frankfurt.de/Fuer-Arbeitssuchende/Allgemeine-Leistungen/Leistungen-zum-Lebensunterhalt/Frankfurter_Mietspiegel
Das Kindergeld wird ja mit in den Hartz 4 Satz einberechnet. Die Miete beträgt in diesem fiktiven Fall 764€, 50€ geht für Heizung drauf, bleiben also Summa Sumarum 807€/Monat.
Davon müssen also Windeln, Babynahrung, öffentlicher Nahverkehr, Nahrung, Freizeitgestaltung, Telefon, Kleidung für zwei Erwachsene und ein Kind bezahlt werden. Dazu alle Dinge die dem alltäglichem Verschleiß unterliegen.
Mein Lieber, ich arbeite seit Jahrzehnten mit Menschen auf Hartz 4 Niveau. Und ich kann dir sagen, das was du da z.B. für deine Miele Waschmaschine abgerufen hast, das hättest du dir mit Sicherheit nicht von Hartz 4 abgespart.
Ich will dir hier keine Arroganz vorwerfen, aber alleine die Idee, man könne mit Hartz 4 noch ein Auto finanzieren, lässt mich vermuten, dass du wenig Idee davon hast, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen.
Ginge das, ich würde dich gerne zu einer kleinen Hospitation einladen. Ich würde dir gerne die Wohnungen zeigen, gerne zeigen wie die Menschen leben. Gerne würde ich dich mit einer Alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern zusammenbringen, die seit Jahren auf knapp 50 qm schimmelnden Altbau sitzt und genau so lange wie sie da wohnt, versucht an eine einigermaßen hinreichende Wohnung zu kommen, ohne Aussicht auf Erfolg.

Bitte. Lass es stecken. Du weißt definitiv NICHT wovon du sprichst!
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Da es ja eigentlich OT ist, versuche ich mich kurz zu halten:

FrankenAdler schrieb:

Keine Ahnung was du gerechnet hast. Unter Einbeziehung  des Kindergeldes bei einer fiktiven Heizkostenpauschale von 50€ pro Monat und einer maximalen Miethöhe von 764€ komme ich auf einen Betrag von 1621€.

Habe nun vier Rechner bemüht, alle kommen bei den angegebenen Werten (Vermieter bekommt von uns 715 Euro – die 50 Euro für den Parkplatz habe ich hier bereits ausgespart –, 50 Euro die Mainova fürs Gas) und einem Kind bei zwei Erwachsenen ohne Erwerbseinkommen auf die genannten knapp 1770 Euro. Hiervon geht das Kindergeld ab, kommt dann aber von der Familienkasse wieder dazu. Oder liegt hier ein Denkfehler? Dann wären es eben 1578 Euro und ich würde in Ansätzen revidieren. Aber nicht im Kern...

FrankenAdler schrieb:

bleiben also Summa Sumarum 807€/Monat.

Von unseren 1700 Euro ausgegangen, sind es bei uns 797 Euro im Monat (1700 Euro minus „lebensnotwendige“ Fixkosten: 765 Euro an den Vermieter, 52 Euro Gas, 43 Euro Strom, 25 Euro Internet, 18 Euro GEZ). Wie gesagt, hier ist auch der Parkplatz für 50 Euro dabei. Von der GEZ-Gebühr kann man sich als ALG-II-Bezieher befreien lassen.

Da das Kind sein Bett aus irgendeinem Grund nicht sonderlich mag und es bevorzugt, im Wagen und dabei noch lieber beim Einkaufen einzuschlafen, gehen wir eigentlich jeden Tag einkaufen, im Schnitt zwischen 8 und 12 Euro pro Einkauf. Kommen wir im Monat auf 300 Euro; rechnen wir noch Bäcker, Metzger und Wochenmarkt hinzu sind es vielleicht 350 Euro. Darin enthalten auch die Mahlzeiten fürs Kind – vom Stillen einmal abgesehen. Für Windeln etc. fallen im Monat etwa 70 Euro an (grob überschlagen die Abbuchungen von DM und Co.).

Bleiben knapp 370 Euro für Klamotten, Handyverträge, Restaurantbesuche, Sky und was sonst noch so im Leben anfällt.

Gerade bei den Lebensmitteln sehe ich mit das größte Einsparpotential. Wenn man selbst kocht, dabei saisonale Produkte verwendet und wenig wegwirft, spart man eine Menge Geld.
Mit meinem ersten Beitrag wollte ich eigentlich auf diesen Punkt hinaus: Meiner Meinung nach ist mehr Geld nicht immer die Lösung. Es gibt eben einige Menschen – auch in meinem eigenen Umfeld – die könnten auch 500 oder 1000 Euro mehr zur Verfügung haben und würden trotzdem nicht über die Runden kommen. Und wenn man eben als ALG-II-Bezieher nur eine geringe Summe im Monat zur Verfügung hat, dann muss ich eben im Zweifel gezeigt bekommen, wie man mit diesem Geld zurechtkommt. Wenn ich an der Kasse sehe, wie sich eine Familie, die vom Habitus im sozialen Gefüge vermutlich eher unten anzusiedeln ist, für 12 Euro Fertigpizza kauft, denke ich mir: Warum bringt man denen nicht bei, mit einem Hefewürfel für 10 Cent, einer Packung Mehl für 40 Cent, passierten Tomaten für 50 Cent und einer Packung Käse eine Pizza selbst zu backen? Daher sollte meiner Meinung nach zusätzliches Geld eher in Kochkurse, Kurse in Haushaltsführung, Heimwerkerkurse etc. investiert werden. Eben wie in der Entwicklungszusammenarbeit: Hilfe zur Selbsthilfe.

Xaver08 schrieb:

dazu wüsste ich gerne noch, ob von dem konto dann auch fussball, kino und konzerte, kneipe etc abgehen (auch wenn das mit kind natürich weniger wird).

Vom Konto gehen 20 Euro für Sky ab. Im Waldstadion waren wir jetzt seit 1,5 Jahren nicht mehr – 1:0 gegen Hannover, Kopfballtor vom Danny – es gibt einfach keine Tickets mehr, die uns zusagen.

Kino und Konzerte? Vielleicht einmal im Jahr, ist nicht so unser Ding.

Die anderen Kosten variieren natürlich von Monat zu Monat. Habe extra für dich nun die letzten vier Wochen nachgeschaut: Kneipe/Restaurant? Einmal beim Italiener (40 Euro), einmal beim Inder (23 Euro) und einmal Schnitzel essen (30 Euro). Da wir Bargeld eigentlich nur zum Eis essen oder Kaffee trinken abheben, kann ich dir sagen: Hierfür gingen in den letzten vier Wochen 45 Euro drauf. Freizeit? Einmal im Zoo (24 Euro). Ein paar Besuche im Schwimmbad macht knapp 30 Euro.

Xaver08 schrieb:

wovon werden urlaube bezahlt, warst du nicht in laos/kambodscha unterwegs vor einigen jahren? das wird sich kaum davon decken lassen.      

Im Herbst werden 10 Tage in Marokko vom angesparten Geld auf dem Konto bezahlt. Den vierwöchigen "Elternzeiturlaub" im Anschluss natürlich nicht...

FrankenAdler schrieb:

Ich will dir hier keine Arroganz vorwerfen, aber alleine die Idee, man könne mit Hartz 4 noch ein Auto finanzieren, lässt mich vermuten, dass du wenig Idee davon hast, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen.

Diese Idee äußere ich wo genau?

FrankenAdler schrieb:

Du weißt definitiv NICHT wovon du sprichst!  

Weiß ich, wie sich die Unsicherheit, die ein Leben mit Hartz IV mit sich bringt, anfühlt? Zum Glück nicht. Habe ich aufgrund meines Elternhauses und meines eigenen Einkommens eventuell keine Vorstellung davon, wie das Leben mit ALG II ist? Mag sein.

Aber ich kann Geld und seinen Wert einschätzen, bzw. was man sich davon leisten kann. Wenn du oben nachrechnest, bleiben monatlich etwa 150 Euro übrig. Hiervon könnten wir Klamotten kaufen - die eigenen finanziert tatsächlich jeder für sich. Dennoch würde noch immer etwas als Rücklage bleiben. Und wenn mein Herz noch immer daran hängen würde, könnte ich mir davon auch wieder ne Miele abstottern

Müssten wir jedoch tatsächlich von ALG 2 leben und hätten wir Geldsorgen, würden wir uns kein Sky leisten. Hätten wir Geldsorgen, würden wir uns keinen Parkplatz gönnen und nur einmal im Monat oder gar nicht essen gehen. Hätten wir Geldsorgen, würden wir komplett auf Fleisch verzichten oder auf Antipasti vom Markt. Hätten wir Geldsorgen, würde ich mich miserabel fühlen und ich würde alles dafür tun, damit dieser Zustand vorbei ist. Und ist das nicht einer der Grundgedanken hinter der gesamten Reform? Auch durch eine eher geringe Hilfe den Anreiz zum Arbeiten zu erhöhen? Diesen kann man gerne kritisieren und wird auch von mir kritisiert. Die Zumutbarkeitsregeln sind - wie der Name schon sagt - eine Zumutung und auch das "Bildungspaket" seinen Namen nicht wert. So ist aber nunmal die aktuelle Lage und auf die beziehe ich mich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Mehr an Geld scheint mir nicht die Lösung.

FrankenAdler, du machst vermutlich genau das, was ich mir noch stärker wünschen würde. Unterstützung und Hilfe abseits von reinen Geldzahlungen. Meinen ehrlichen Respekt dafür!

Und nun könnt ich mich gerne wieder zerreißen.



zappzerrapp schrieb:

Da es ja eigentlich OT ist, versuche ich mich kurz zu halten


Ähm ja...


Und um irgendwie noch die Kurve zum Thema zu bekommen: Ich glaube, dass auch ohne die Agenda 2010 der Niedergang der SPD unvermeidbar war. Die Agenda hat diesen Prozess eventuell beschleunigt, aber die Abwärtsspirale begann schon zuvor.
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Da es ja eigentlich OT ist, versuche ich mich kurz zu halten:

FrankenAdler schrieb:

Keine Ahnung was du gerechnet hast. Unter Einbeziehung  des Kindergeldes bei einer fiktiven Heizkostenpauschale von 50€ pro Monat und einer maximalen Miethöhe von 764€ komme ich auf einen Betrag von 1621€.

Habe nun vier Rechner bemüht, alle kommen bei den angegebenen Werten (Vermieter bekommt von uns 715 Euro – die 50 Euro für den Parkplatz habe ich hier bereits ausgespart –, 50 Euro die Mainova fürs Gas) und einem Kind bei zwei Erwachsenen ohne Erwerbseinkommen auf die genannten knapp 1770 Euro. Hiervon geht das Kindergeld ab, kommt dann aber von der Familienkasse wieder dazu. Oder liegt hier ein Denkfehler? Dann wären es eben 1578 Euro und ich würde in Ansätzen revidieren. Aber nicht im Kern...

FrankenAdler schrieb:

bleiben also Summa Sumarum 807€/Monat.

Von unseren 1700 Euro ausgegangen, sind es bei uns 797 Euro im Monat (1700 Euro minus „lebensnotwendige“ Fixkosten: 765 Euro an den Vermieter, 52 Euro Gas, 43 Euro Strom, 25 Euro Internet, 18 Euro GEZ). Wie gesagt, hier ist auch der Parkplatz für 50 Euro dabei. Von der GEZ-Gebühr kann man sich als ALG-II-Bezieher befreien lassen.

Da das Kind sein Bett aus irgendeinem Grund nicht sonderlich mag und es bevorzugt, im Wagen und dabei noch lieber beim Einkaufen einzuschlafen, gehen wir eigentlich jeden Tag einkaufen, im Schnitt zwischen 8 und 12 Euro pro Einkauf. Kommen wir im Monat auf 300 Euro; rechnen wir noch Bäcker, Metzger und Wochenmarkt hinzu sind es vielleicht 350 Euro. Darin enthalten auch die Mahlzeiten fürs Kind – vom Stillen einmal abgesehen. Für Windeln etc. fallen im Monat etwa 70 Euro an (grob überschlagen die Abbuchungen von DM und Co.).

Bleiben knapp 370 Euro für Klamotten, Handyverträge, Restaurantbesuche, Sky und was sonst noch so im Leben anfällt.

Gerade bei den Lebensmitteln sehe ich mit das größte Einsparpotential. Wenn man selbst kocht, dabei saisonale Produkte verwendet und wenig wegwirft, spart man eine Menge Geld.
Mit meinem ersten Beitrag wollte ich eigentlich auf diesen Punkt hinaus: Meiner Meinung nach ist mehr Geld nicht immer die Lösung. Es gibt eben einige Menschen – auch in meinem eigenen Umfeld – die könnten auch 500 oder 1000 Euro mehr zur Verfügung haben und würden trotzdem nicht über die Runden kommen. Und wenn man eben als ALG-II-Bezieher nur eine geringe Summe im Monat zur Verfügung hat, dann muss ich eben im Zweifel gezeigt bekommen, wie man mit diesem Geld zurechtkommt. Wenn ich an der Kasse sehe, wie sich eine Familie, die vom Habitus im sozialen Gefüge vermutlich eher unten anzusiedeln ist, für 12 Euro Fertigpizza kauft, denke ich mir: Warum bringt man denen nicht bei, mit einem Hefewürfel für 10 Cent, einer Packung Mehl für 40 Cent, passierten Tomaten für 50 Cent und einer Packung Käse eine Pizza selbst zu backen? Daher sollte meiner Meinung nach zusätzliches Geld eher in Kochkurse, Kurse in Haushaltsführung, Heimwerkerkurse etc. investiert werden. Eben wie in der Entwicklungszusammenarbeit: Hilfe zur Selbsthilfe.

Xaver08 schrieb:

dazu wüsste ich gerne noch, ob von dem konto dann auch fussball, kino und konzerte, kneipe etc abgehen (auch wenn das mit kind natürich weniger wird).

Vom Konto gehen 20 Euro für Sky ab. Im Waldstadion waren wir jetzt seit 1,5 Jahren nicht mehr – 1:0 gegen Hannover, Kopfballtor vom Danny – es gibt einfach keine Tickets mehr, die uns zusagen.

Kino und Konzerte? Vielleicht einmal im Jahr, ist nicht so unser Ding.

Die anderen Kosten variieren natürlich von Monat zu Monat. Habe extra für dich nun die letzten vier Wochen nachgeschaut: Kneipe/Restaurant? Einmal beim Italiener (40 Euro), einmal beim Inder (23 Euro) und einmal Schnitzel essen (30 Euro). Da wir Bargeld eigentlich nur zum Eis essen oder Kaffee trinken abheben, kann ich dir sagen: Hierfür gingen in den letzten vier Wochen 45 Euro drauf. Freizeit? Einmal im Zoo (24 Euro). Ein paar Besuche im Schwimmbad macht knapp 30 Euro.

Xaver08 schrieb:

wovon werden urlaube bezahlt, warst du nicht in laos/kambodscha unterwegs vor einigen jahren? das wird sich kaum davon decken lassen.      

Im Herbst werden 10 Tage in Marokko vom angesparten Geld auf dem Konto bezahlt. Den vierwöchigen "Elternzeiturlaub" im Anschluss natürlich nicht...

FrankenAdler schrieb:

Ich will dir hier keine Arroganz vorwerfen, aber alleine die Idee, man könne mit Hartz 4 noch ein Auto finanzieren, lässt mich vermuten, dass du wenig Idee davon hast, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen.

Diese Idee äußere ich wo genau?

FrankenAdler schrieb:

Du weißt definitiv NICHT wovon du sprichst!  

Weiß ich, wie sich die Unsicherheit, die ein Leben mit Hartz IV mit sich bringt, anfühlt? Zum Glück nicht. Habe ich aufgrund meines Elternhauses und meines eigenen Einkommens eventuell keine Vorstellung davon, wie das Leben mit ALG II ist? Mag sein.

Aber ich kann Geld und seinen Wert einschätzen, bzw. was man sich davon leisten kann. Wenn du oben nachrechnest, bleiben monatlich etwa 150 Euro übrig. Hiervon könnten wir Klamotten kaufen - die eigenen finanziert tatsächlich jeder für sich. Dennoch würde noch immer etwas als Rücklage bleiben. Und wenn mein Herz noch immer daran hängen würde, könnte ich mir davon auch wieder ne Miele abstottern

Müssten wir jedoch tatsächlich von ALG 2 leben und hätten wir Geldsorgen, würden wir uns kein Sky leisten. Hätten wir Geldsorgen, würden wir uns keinen Parkplatz gönnen und nur einmal im Monat oder gar nicht essen gehen. Hätten wir Geldsorgen, würden wir komplett auf Fleisch verzichten oder auf Antipasti vom Markt. Hätten wir Geldsorgen, würde ich mich miserabel fühlen und ich würde alles dafür tun, damit dieser Zustand vorbei ist. Und ist das nicht einer der Grundgedanken hinter der gesamten Reform? Auch durch eine eher geringe Hilfe den Anreiz zum Arbeiten zu erhöhen? Diesen kann man gerne kritisieren und wird auch von mir kritisiert. Die Zumutbarkeitsregeln sind - wie der Name schon sagt - eine Zumutung und auch das "Bildungspaket" seinen Namen nicht wert. So ist aber nunmal die aktuelle Lage und auf die beziehe ich mich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Mehr an Geld scheint mir nicht die Lösung.

FrankenAdler, du machst vermutlich genau das, was ich mir noch stärker wünschen würde. Unterstützung und Hilfe abseits von reinen Geldzahlungen. Meinen ehrlichen Respekt dafür!

Und nun könnt ich mich gerne wieder zerreißen.



zappzerrapp schrieb:

Da es ja eigentlich OT ist, versuche ich mich kurz zu halten


Ähm ja...


Und um irgendwie noch die Kurve zum Thema zu bekommen: Ich glaube, dass auch ohne die Agenda 2010 der Niedergang der SPD unvermeidbar war. Die Agenda hat diesen Prozess eventuell beschleunigt, aber die Abwärtsspirale begann schon zuvor.
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ich spare mir mal die kommentare zu der familie aus "dem unteren milieu", die du an der kasse gesehen hast und von der du nicht weisst, von was sie lebt.

am ende hast du natuerlich recht, dass selber kochen geld sparen kann, wenn man eine margherita selber backt, aber am ende ist das auch nur ein vorurteilsbeladene wertung einer (!) familie, die du an der kasse gesehen  hast.

ich ziehe mal von den 370 Euro, die nach einkaufen uebrig  bleiben, die unterhaltung ab und lande bei 158 Euro.
zwei handyvertraege davon abgezogen (30euro), bleiben noch 128 euro.

dann ist aber noch keine mobilitaet finanziert, noch  keine versicherungen, noch keine abschreibungen fuer geraete etc.

1536 euro sparst du mit dem uebrig gebliebenen budget pro jahr an (das ja vermutlich noch niedriger in).

so offen du mit deiner rechnung hier bist, aber es geht hinten und vorne nicht auf, ich vermute, dass da in deiner rechnung noch luecken sind.
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Zur SPD wäre da noch zu lesen bei der
ZEIT ONLINE: Die SPD hat sich damals über den Tisch ziehen lassen?

Im Gespräch mit Uwe-Karsten Heye (er war Regierungssprecher von Gerhard Schröder): "Sagen wir es so: Ich glaube, dass die SPD auch durch Schröder den Eindruck erweckt hat, sie wäre die bessere CDU. Diese Verbürgerlichung hat mit dazu beigetragen, dass ein Vorsitzender des Betriebsrats von BMW Kevin Kühnert aus der SPD schmeißen will, weil der über Vergemeinschaftung nachdenken will. Das ist doch verrückt. Diese Mutlosigkeit macht mich verrückt. Es geht darum, Ideen zu entwickeln, wie wir Ungerechtigkeiten beenden: Das ist die Aufgabe der SPD."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-08/uwe-karsten-heye-journalist-spd-rassismus-landtagswahlen-ostdeutschland/komplettansicht

Und nicht vergessen, alles aber auch alles, wurde seinerzeit durch die Bundesratsmehrheit der CDU CSU wohlwollend abgesegnet!!
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Zur SPD wäre da noch zu lesen bei der
ZEIT ONLINE: Die SPD hat sich damals über den Tisch ziehen lassen?

Im Gespräch mit Uwe-Karsten Heye (er war Regierungssprecher von Gerhard Schröder): "Sagen wir es so: Ich glaube, dass die SPD auch durch Schröder den Eindruck erweckt hat, sie wäre die bessere CDU. Diese Verbürgerlichung hat mit dazu beigetragen, dass ein Vorsitzender des Betriebsrats von BMW Kevin Kühnert aus der SPD schmeißen will, weil der über Vergemeinschaftung nachdenken will. Das ist doch verrückt. Diese Mutlosigkeit macht mich verrückt. Es geht darum, Ideen zu entwickeln, wie wir Ungerechtigkeiten beenden: Das ist die Aufgabe der SPD."

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-08/uwe-karsten-heye-journalist-spd-rassismus-landtagswahlen-ostdeutschland/komplettansicht

Und nicht vergessen, alles aber auch alles, wurde seinerzeit durch die Bundesratsmehrheit der CDU CSU wohlwollend abgesegnet!!
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demnach wäre es egal gewesen, ob man damals CDU/CSU/FDP oder SPD/Grüne gewählt hätte?!
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Das ist auch heute egal , ausser bei den Grünen. Die SPD hat kaum etwas durchgesetzt in der GrKo zugunsten der Armen. Im Gegenteil …

Wozu noch SPD wählen ?
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Das ist auch heute egal , ausser bei den Grünen. Die SPD hat kaum etwas durchgesetzt in der GrKo zugunsten der Armen. Im Gegenteil …

Wozu noch SPD wählen ?
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da ich davon ausgehe, dass Olaf Scholz PV der SPD werden wird (in Kombi mit einer unbekannten Abgeordneten aus Brandenburg), wird sich an deren Kurs nicht viel ändern!
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Das ist auch heute egal , ausser bei den Grünen. Die SPD hat kaum etwas durchgesetzt in der GrKo zugunsten der Armen. Im Gegenteil …

Wozu noch SPD wählen ?
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fromgg schrieb:

Das ist auch heute egal , ausser bei den Grünen. Die SPD hat kaum etwas durchgesetzt in der GrKo zugunsten der Armen. Im Gegenteil …

Wozu noch SPD wählen ?


Das halte ich mit Verlaub für ein Gerücht.
Ich bin selbst kein SPD Wähler, aber man muss dennoch anerkennen das da was für die "kleinen Leute" getan wird.

Als Beispiele aus der letzten Zeit fallen mir da spontan ein:

- Mindestlohn
Klar kann man drüber streiten ob der jetzt 8,95 oder 12,00 betragen soll.
Fakt ist aber, dass es vorher gar keinen Mindestlohn gab und das die SPD das Thema gegen Typen wie Altmaier durchboxen musste

- Erwerbsminderungsrente
Ist ein SPD Ergebnis und wurde Anfang 2019 umgesetzt.
Dabei wurden die sogenannten Zurechnungszeiten ausgedehnt was darauf hinaus läuft, dass Menschen die wegen Krankheit oder Unfall früher in Rente müssen mehr Rente erhalten.

Zwei Themen, die aktuell in der Mache sind;

- Entlastung von Angehörigen bei den Pflegekosten, zahlen soll da nur noch wer mehr als 100.000/Jahr verdient

- Abschaffung des Soli für 90% der Arbeitnehmer

Das sind alles Ergebnisse, die durchaus Menschen mit niedrigen oder mittleren Einkommen zu Gute kommen.

Insgesamt glaube ich, dass die SPD immer noch an den Nachbeben von Schröder leidet.
Man glaubt halt nicht, dass da was getan wird, obwohl die Faktenlage anders ist.

Das scheint aber ein generelles Problem zu sein.
Offenbar hat sich ein Teil der Bevölkerung darauf versteift, das "die da oben" ohnehin nichts auf die Kette bekommen und dabei zu ignorieren was umgesetzt wird.

Letzte Woche kam dazu eine Studie, in der nachgewiesen wurde das nach nur 15 Monaten Regierungszeit bereits 61 im Koalitionsvertrag vereinbarten Aktivitäten umgesetzt oder in Umsetzung sind. Das gilt sowohl für SPD wie CDU.

Details hier:

https://www.zeit.de/politik/2019-08/bundesregierung-versprechen-umsetzung-grosse-koalition-spd-unionsfraktion



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