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Corona und die Auswirkungen auf den Fußball


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 27. Dezember 2021, 14:11 Uhr um 14:11 Uhr gesperrt weil:
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Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.

Aus Interesse habe ich beim ersten Spieltag nach der Pause die Konferenz gesehen. Hat mich überhaupt nicht gepackt und es war dann auch die letzte, die ich seitdem gesehen habe. Unsere Spiele gegen Gladbach und Bayern dann relativ unemotional (außer der kurzen Aufbäumphase gegen Bayern) verfolgt mit nebenbei was am Handy spielen, was ich sonst nie mache.

Dann habe ich tatsächlich noch Bayern gegen Dortmund gesehen. Wie ich solche Spiele ohne die Eintracht halt verfolge. Nebenher, mit dem Handy in der Hand. Da hatte ich dann mal die Tonoption mit der Fake-Stadionatmosphäre eingestellt. Ich war etwas selbst von mir angeekelt, wie normal sich das Spiel plötzlich anfühlte und fand das tatsächlich, auf seine schmutzige Weise gut.

Gegen Freiburg habe ich dann auch diese Tonoption eingestellt. Hier habe ich es dann aber nicht ertragen. Da ich das Spiel, mit seinem Spielverlauf, dann tatsächlich relativ konzentriert verfolgt habe, haben mich die Fake-Stadionsounds, die dann eben doch nicht exakt auf das Spielgeschehen passten, komplett rausgebracht. Wenn man das Spiel nebenher guckt, also durchaus geeignet, bei Eintracht Spielen dann aber doch keine Option.

Spiel gegen VW dann auf dem Tablet im Garten geguckt. Tablet ist relativ leise, so dass man eh nur wenig vom Kommentator und kaum was von der Stadionatmo hört. Hier hat sich alles irgendwie am normalsten angefühlt. Da meine eigene Atmosphäre so war, dass es für mich nicht unnatürlich war keine Zuschauer zu hören (was ich gewöhnt bin, wenn ich auf Samstagsausflügen mit der Familie das Spiel tonlos auf dem Handy verfolge), fühlte sich das Spiel tatsächlich am wenigsten unnatürlich an.

So werde ich das dann wohl auch die nächste Zeit handhaben. Bin aber irgendwie doch froh, dass mich zumindest die Eintracht doch noch packt. Hatte ja nach dem Baselspiel arge Zweifel, ob mich nicht weitere 10 Spiele dieser Sorte endgültig vom Fußball wegbringen würden.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
#
Da ich wirklich fast nur die Spiele der Eintracht sehe (außer unser Sohn ist daheim und schaut gerade ein anderes Spiel), hat es bei mir auch nie diese Übersättigung gegeben.
In der Tat habe ich gestern Abend gar nicht an das Montagsspiel zwischen Köln und Leipzig gedacht.
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Da ich wirklich fast nur die Spiele der Eintracht sehe (außer unser Sohn ist daheim und schaut gerade ein anderes Spiel), hat es bei mir auch nie diese Übersättigung gegeben.
In der Tat habe ich gestern Abend gar nicht an das Montagsspiel zwischen Köln und Leipzig gedacht.
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Basaltkopp schrieb:

Da ich wirklich fast nur die Spiele der Eintracht sehe (außer unser Sohn ist daheim und schaut gerade ein anderes Spiel), hat es bei mir auch nie diese Übersättigung gegeben.
In der Tat habe ich gestern Abend gar nicht an das Montagsspiel zwischen Köln und Leipzig gedacht.

Geht mir genauso. Mich interessiert nur die Eintracht.
Bei ein, zwei anderen aus anderen Ligen verfolge ich die Ergebnisse. Das war's dann.
Da gibt es auch für mich keine Gefahr der Übersättigung.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Spannende Gedanken. Vieles sehe ich ähnlich.
Ich finde es derzeit gerade interessant mit Personen zu sprechen, die eher der Kategorie "Sportschau-Gucker" angehören, dass diese sich erstmals wirklich desillusioniert fühlen. Also Menschen, die alle FIFA-Skandale mit "macht doch jeder, sonst kriegste ja keine WM mehr" abgetan haben. Das ist neu.
Ich mache mir viele Gedanken über mein Verhältnis zum Fußballgeschäft, so ganz klar darüber bin ich mir aber noch nicht. Wie höre ich in mich rein? Ich bin seit Jahren schon, wie die meisten aktiven Fußballfans, inkonsequent, weil mir der ganze Wahnsinn eben zu wichtig ist. Es gab diesen schönen Satz zum ersten Montagsspiel: "Wenn mir vor einigen Jahren jemand gesagt hätte, dass wir montags gegen Red Bull Leipzig in der Bundesliga spielen, hätte ich ihn ausgelacht. Denn dann würde ich ja ganz sicher nicht mehr hingehen."
Ich bin Eintrachtfan durch und durch, das wurde mir sozusagen angeboren, Fußballfan durch und durch. Aber bei den ersten Stadionbesuchen war ich schon immer fasziniert von dem Drumherum, habe teils minutenlang zum G-Block statt aufs Spielfeld geschaut. Diese Sogwirkung der Fankurve berichten mir viele, die irgendwie "aktive Fans" wurden. Und je mehr man sich dort sein soziales Gefüge aufbaute, desto stärker wurde die Bindung daran. Und jede Enttäuschung des Profisports, der Eintracht, oder eines jeden noch so korrupten Verbands, konnte damit locker ausgeglichen werden. Ohne die soziale Komponente wäre ich immer noch genauso großer Eintrachtfan, aber würde ich mich zerreißen jedes Spiel live zu sehen, koste es was es wolle?
Wenn Leute meinen, dass die Wichtigkeit des Drumherums, des Gesamterlebnis Fußballs ein Anzeichen ist, dass nur der reine Genießer des nackten Spiels der "pure Fußballfan" ist, dann ist das eben so.

Und jetzt kommt Corona, wie beschrieben steht dieser Fußball als knallhartes Geschäft nackt vor uns. Was bewirkt es in mir? Das erste Geisterspiel war furchtbar, ich wollte auch merken, wie es mir damit geht, das Spiel war aber auch grottig und mehr als das Fußballspiel gibt es ja leider nicht, ich kann nicht behaupten 90 Minuten ununterbrochen vor dem TV gesessen zu haben. Beim zweiten Spiel ebenso. Gegen Freiburg kam ich erst in der 55. Minute nach Hause und war überraschenderweise angetan, weil der Fußball ab diesem Zeitpunkt Spaß gemacht hat, Wolfsburg habe ich dann wieder fast komplett gesehen. Und ja, wenn die Eintracht gewinnt, ist das natürlich gut, das war nie anders und wird wohl nie anders sein.
Und doch ist es alles wie unter einem grauen Schleier, im Grunde habe ich diese Saison emotional abgehakt, hoffe nur, dass wir nicht absteigen, womit sie dann eben emotional doch nicht ganz abgehakt ist. Ja, ich habe ich mich am Freitagabend gefragt, ob wir Samstag um 15:30 Uhr spielen oder das Abendspiel und musste überlegen, bis mir eingefallen ist, dass wir gegen Wolfsburg spielen. Das Einstimmen auf das Spiel mit den Vorberichten, Pressekonferenz usw. lasse ich komplett weg. Irgendwie ist alles auf so ein kleines Mindestmaß reduziert. Morgen werde ich aber sicher einschalten, ich weiß auch gegen wen wir spielen und ich werde insoweit zusätzlich mitfiebern, dass mir dieser immer unsympathischer werdende Heulsusenverein endlich mal absteigt.

In den letzten beiden Jahren hat der Fußball vermutlich 200% meiner Energie beansprucht, nun beansprucht er einige Zeit eben mal vielleicht 20%, irgendwie zwischenzeitlich auch mal angenehm.
Dieses furchtbar kommerzielle Geschäft gibt mir ohne das Drumherum eben einfach weniger. Sollen sie die Liga spielen, die Eintracht soll möglichst gewinnen, aber viel mehr ist da eben nicht. Und ich habe sogar ein SKY Abo sowie DAZN, beides eher aus generellem Fußballinteresse, die Eintracht sehe ich ja im Stadion. Beides ist aktuell gekündigt, DAZN ist bereits ausgelaufen, SKY in 2 Wochen, ich will diesmal auch bewusst nicht verlängern, egal welcher Sparpreis da kommt. Ich bin selbst gespannt wie lange ich es durchhalte. Ich finde Pay-TV auch grundsätzlich nichts Schlechtes. Es ist eine gute Sache, dass ich immer das Eintrachtspiel live sehen könnte, wenn ich es will, ohne störende andere Spiele. Ich bin mehr gegen die Auswüchse diese TV-Geschäfts. aber sind diese Auswüchse dort systemimmanent und ich mache mir daher etwas vor? Vielleicht!

Es soll sich doch jeder seinen Weg suchen damit umzugehen, Freunde von mir fiebern richtig mit, Freunde von mir haben noch keine Sekunde der Spiele gesehen, ich finde beides legitim derzeit.
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Das sind wirklich tolle Beiträge von Euch, Brodowin und NX01K! Das mit der Droge, dem Dealer und dem Entzug trifft es gut.
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Also ich kann nur sagen.  Die Fans in den Stadien fehlen brutal, das merkt man selbst am Fernseher.
Dazu muss man sich die ganze Zeit vermumter Gesichter anschauen und das bei Leuten die den ganzen Tag miteinander zu tun haben. Spaß macht das genauso wenig, wie ich befürchtet habe.
Ich bin erst wieder glücklich, wenn alles im Normalzustand weiter läuft.
Aber das kann wohl noch sehr lange dauern.
Aktuell verfolge ich die Spiele und Ergebnisse der Liga, aber nie waren meine Emotionen
so niedrig.

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P.S.
Früher war ich ein frenetischer Fan, der voll dabei war.
Das mich der moderne Fußball mal sooo auf Abstand bringt, hätte ich niemals geglaubt.
Allein der ganze Kommerz versaut einem viele Stimmungen.
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Erstmal schließe ich mich an... Gute Beiträge von Brodowin und NX. Auch wenn ich das anders empfinde, weil ich schon anders vorher empfunden habe als Ihr. Das ist aber ja auch ok, jeder ist ja unterschiedlich.

Letztlich ist der Hinweis auf Droge gar nicht so schlecht Brodowin. Und man ist jetzt zwei Monate auf Entzug gewesen und hat gesehen nach den ersten Beschwerden, dass man diese Droge ja gar nicht in dieser Form braucht. Ich fand die zwei Monate ohne Fußball auch eher problemlos. Ich schaue aber trotzdem jetzt gerne wieder Fußball. Ich habe das aber vorher schon mit einer emotionalen Distanz getan. Vermutlich sind jetzt 15-20 % der Zuschauer tatsächlich weggefallen, paar konsumieren weniger und ich tippe die Hälfte konsumiert wie früher. Das wäre m.E. aber auch der Fall gewesen, wenn wir erst wieder im August gestartet wären.

Wir haben uns einfach an den Fußball-Dauerkonsum gewöhnt und jetzt war der weg und man hat gesehen, dass Fußball nicht so wichtig ist. Der Anteil derer, die jetzt nicht mehr schauen, weil ihnen jetzt das Gebaren der DFL missfällt, halte ich da eher für geringer.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Mal jetzt ne reine Frage zum Betrieb.

Weiß man eigentlich schon, wie das mit den Verträgen aussieht.

In der Liga scheinen wir es ja bis zum 30.06. hinzubekommen und haben die Probleme nicht. Fürs Pokalfinale könnte es ja theoretisch schon schwieriger werden. Wobei man im Zweifel dort noch Sondervereinbarungen treffen kann.

Interessant wird es aber mit den Ligen, die erst Mitte Juni starten, wie England, Spanien und Italien. Was passiert mit Spielern, deren Wechsel zum 01.07. schon feststanden.

Und wie sieht es mit EL und CL aus? Die werden ja wohl, wenn sie fortgesetzt werden, im August noch laufen, wenn in Frankreich schon wieder die neue Saison laufen soll. Und eigentlich müsste ja zu dem Zeitpunkt schon längst die Quali für die nächste EL/CL Saison laufen. Weiß man da schon was es für Planspiele gibt?
Sagen wir mal, (utopischerweise) wir gewinnen ab jetzt in der Liga alle Spiele und werden in der Liga 7er und kommen auch in der EL unverhofft weiter. Müsste man dann schon in die Quali für die neue EL-Runde, während man zeitgleich noch die alte Runde zu Ende spielt?
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Mal jetzt ne reine Frage zum Betrieb.

Weiß man eigentlich schon, wie das mit den Verträgen aussieht.

In der Liga scheinen wir es ja bis zum 30.06. hinzubekommen und haben die Probleme nicht. Fürs Pokalfinale könnte es ja theoretisch schon schwieriger werden. Wobei man im Zweifel dort noch Sondervereinbarungen treffen kann.

Interessant wird es aber mit den Ligen, die erst Mitte Juni starten, wie England, Spanien und Italien. Was passiert mit Spielern, deren Wechsel zum 01.07. schon feststanden.

Und wie sieht es mit EL und CL aus? Die werden ja wohl, wenn sie fortgesetzt werden, im August noch laufen, wenn in Frankreich schon wieder die neue Saison laufen soll. Und eigentlich müsste ja zu dem Zeitpunkt schon längst die Quali für die nächste EL/CL Saison laufen. Weiß man da schon was es für Planspiele gibt?
Sagen wir mal, (utopischerweise) wir gewinnen ab jetzt in der Liga alle Spiele und werden in der Liga 7er und kommen auch in der EL unverhofft weiter. Müsste man dann schon in die Quali für die neue EL-Runde, während man zeitgleich noch die alte Runde zu Ende spielt?
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Und wie sieht es mit EL und CL aus? Die werden ja wohl, wenn sie fortgesetzt werden, im August noch laufen, wenn in Frankreich schon wieder die neue Saison laufen soll. Und eigentlich müsste ja zu dem Zeitpunkt schon längst die Quali für die nächste EL/CL Saison laufen. Weiß man da schon was es für Planspiele gibt?


Tja. Darüber wird sich die UEFA auch gerade den Kopf zerbrechen. Den Modus wie bisher kann man jedenfalls nicht durchziehen. Dass wohl EL und CL turniermäßig im August zuende gebracht werden sollen, das ist wohl offensichtlich. Die Frage ist dann eher, was man mit der Quali fürs neue Jahr macht. Die kann ja kaum bis September gepackt werden. Ich sehe nur eine Option, wenn die UEFA einfach auf eine gewisse Zahl an Gruppenspielen etc. verzichtet. Eine CL, die direkt mit dem 16tel-Finale startet, spart schon mal 4 Spiele ein.
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Knueller schrieb:

Brodowin schrieb:

Es freut mich ausdrücklich, dass euch der Bundesligafußball derzeit etwas gibt. Und ich will das niemandem schlecht reden oder gar jemanden verurteilen, der sich das anschaut oder auf einen andere Art mitfiebert.

Bei mir ist der Stecker komplett gezogen. Der Abstiegskampf der Eintracht Frankfurt Fußball AG aus dem Unterhaltungsprodukt von Christian Seifert und seinen Gefolgsleuten wie Watzke, Rummenigge und co. tangiert mich persönlich  emotional derzeit ungefähr so heftig, wie ein Vorrundenspiel bei einer Unterwasserrugby-WM.  


Ohne Häme, sondern ernstgemeinte Frage: hast du Mal überlegt, wo das herkommt? Letztlich sehen wir doch den gleichen Fußball von den gleichen Leuten im gleichen System wie vor Corona. Nur vielleicht etwas deutlicher.

Ich hab ja auch so SC-Moralisten in der WG. Am Anfang wurde furchtbar geflucht und alles boykottiert, diese Millionäre, dieses System, unmöglich, und keiner denkt an die Krankenschwester, ich werde das nicht unterstützen usw.

Am Freitagabend wurde vor dem Stadion auf der Wiese gechillt und via amazon-Radio das Spiel gestreamt. Naja, so sindse.

Unabhängig von der typischen Freiburger Ambivalenz kann ich aber grundsätzlich sehr gut nachvollziehen, dass es einen wieder juckt.
Hast Du Mal in dich reingehorcht und nach den Ursachen für das erloschene Feuer geforscht? Kommt das wieder, wenn sie Stadien wieder voll sind und wenn ja, warum?
Wie gesagt, meine das nicht provokant, interessiert mich wirklich!

Ich habe da ehrlich gesagt ziemlich  viel in mich reingehorcht, da es mich selbst sehr interessiert. Ich frage mich tatsächlich, wie eine über mehr als 30jährige Leidenschaft (mit der Betonung auf Leiden) von einem Moment auf den anderen zum Erliegen kommen kann. Ich frage mich intensiv, wie es sein kann, dass mir die sportlichen Ergebnisse der Eintracht Frankfurt Fußball AG von einem Tag auf den anderen mehr oder weniger komplett egal wurden. Und ich befürchte, dass ich zum derzeitigen Stand weder dir noch mir darauf eine befriedigende Antwort liefern kann. Es geht dabei nicht um rationale Dinge, sondern um Gefühle. Und die sind zum einen nicht so einfach  zu durchschauen und erst recht nicht so einfach zu erklären, und schon gar   nicht im Ursache-Wirkung-Prinzip zu deuten. Ich will trotzdem mal einen Versuch unternehmen, es zu erklären:

Dass der Profi-Fußball ein Schweine-System ist, dass er von kriminellen und korrupten Funktionären geführt wird, ist natürlich  keine neue Erkenntnis. Dass es im Profi-Fußball ausschließlich um Geld geht  - und sonst um nichts (!) - genau so wenig. Dass alle angeblichen "Werte" des Sports, von dieser Fußball-Industrie, samt ihrer korrupten und kriminellen Funktionäre  mit Füßen getreten werden und  längst verraten sind, müsste jedem informierten Zeitungsleser seit Jahren klar sein. Genauso, wie man  alle Kampagnen dieser Fußball-Industrie gegen Rassismus und für Respekt im Endeffekt als verlogene  Marketing-Strategie hätte durchschauen müssen.

Dem Fußball-Fan wurde mit der Zerstückelung der Spieltage und mit immer neuen aus dem Boden gestampften Wettbewerben eine komplette Übersättigung aufgebürdet. Auch das war ein schleichender Prozess, der zum Beispiel von den Ultras angeprangert wurde und  der natürlich im Bewusstsein war, aber irgendwie dennoch hingenommen wurde. Genau wie all die anderen kranken Auswüchse dieses kaputten und menschenverachtendem Systems hingenommen wurden.  

Ich persönlich habe da moralische  Abstriche gemacht, da dieses korrupte System eben mit der Droge gedealt hat, nach der ich süchtig bin/war. Ich wollte bewusst oder unbewusst nicht so sehr auf die kritischen Stimmen hören, die diesen ausufernden und menschenverachtenden Kommerz anprangerten, auch hier seien die Ultras erwähnt. Klar habe ich mich in den letzten Jahren z.B. von der deutschen Nationalmannschaft komplett entfremdet, obwohl ich früher glühender Anhänger bei großen Turnieren war und klar habe ich auch sonst keine Fußballspiele im Profi-Bereich (CL, EL, Buli, Pokal)  ohne Beteiligung der SGE  geschaut, obwohl ich früher sogar Hannover vs. Bochum angesehen hätte, wenn es im Fernsehen gekommen wäre. Und trotzdem, also trotz der Übersättigung und trotz des latenten Gefühls, dass wir es mit einem korrupten Ar5chloch-System im Profifußball zu tun haben,  war die Eintracht für mich wichtig und ich habe jedes verdammte Spiel verfolgt. Das war meine Droge, die mich in diesem System hält bzw. gehalten hat.

Und wenn nun der Profi-Fußball durch diese Corona-Geschichte plötzlich völlig demaskiert, völlig nackt vor dir steht, und eben genau das alles eingestehen muss, dass er eine reine Unterhaltungsindustrie ist, die ein Produkt zu vermarkten hat, dass er bereit ist über Leichen zu gehen,  dann hat das Dinge für mich klarer gemacht. Man darf mir an dieser Stelle völlig zu Recht entgegen halten, dass das ja alles keine neuen Erkenntnisse sind und dass man da  auch schon vor 5 Jahren hätte drauf kommen können oder das Ganze  bereits vor 10 Jahren hätte anprangern dürfen/müssen.  Aber manchmal braucht es eben bestimmter Ereignisse, um Dinge klar zu sehen, die unterschwellig und latent schon lange im Bewusstsein waren.  Vielleicht ist das wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung, in der man schon länger weiß, dass irgendwas falsch läuft und man ein unterschwelliges Unwohlsein verspürt, aber es braucht dann doch dieses eine Ereignis, um die kranke Beziehung zu beenden.

Und so stehe ich nun aktuell da und weiß nicht, wann die Eintracht spielt, ich weiß nicht gegen wen sie spielt und ich weiß noch nicht mal, wo sie in der Tabelle steht. Weil da ein Stecker gezogen wurde, der meine emotionale Verbundenheit zu diesem Kommerz- und Unterhaltungsspektakel gekappt hat.  Und dafür muss ich mir jetzt hier anhören, dass ich ja kein Fan sein kann. Und ich finde es tatsächlich nachvollziehbar, dass ich in einem Fan-Forum Gegenwind erhalte, wenn ich hier schreibe, dass ich nix fühle für etwas, für dass die meisten hier Fan sind.

Und es sind nicht die Geisterspiele oder die fehlenden Stadionerlebnisse, die mich dazu veranlassen. Denn um ehrlich zu sein haben sich meine Stadion-Erlebnisse leider aufgrund der persönlichen Lebenssituation derzeit auf 2-3 Heimspiele im Waldstadion und 2 Auswärtsspiele pro Saison reduziert. Bei mir ist es tatsächlich derzeit dieses Schweine-System, welches um den Profifußball entstanden ist, was mich zu dieser Entfremdung geführt hat. Und ich sage es gerne noch mal: Darauf hätte man schon vor Jahren kommen können, da es seit Jahren offensichtlich ist bzw. war. Bei mir persönlich bedurfte es offensichtlich dieser speziellen Situation, um das so klar zu sehen und da bin ich selbstverständlich angreifbar.

Und ich weiß  auch ausdrücklich nicht, wie es weiter geht. Denn die Erkenntnis, dass es ein korruptes Schweine-System ist, wird ja  nicht mit dem Ende der Corona-Maßnahmen aufgehoben.  Da wird sicher  was bleiben. Ich kann da ganz schwer eine Prognose treffen, ob mich die Eintracht noch mal so packen kann, wie am 19. Mai 2018. Ich würde es mir wünschen. Aber um mit einem Zitat eines einflussreichen Vorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG zu enden:

„Ein einfach weiter-so wird es  nicht geben“.  So viel ist sicher.  Leider.

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
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Brodowin schrieb:

Und  zum Schluss noch dieses:
Da ich hier in den letzten Tagen immer wieder  angefeindet wurde, weil ich als jemand, der keine Gefühle für die derzeitige sportliche Situation von Eintracht Frankfurt mitbringt, hier überhaupt in diesem Forum schreibt, versuche ich auch das zu erklären:  

Ich habe mich aus jeglichen Threads, die das sportliche Tagesgeschäft der Eintracht Frankfurt  Fußball AG betreffen, in den letzten Wochen raus gehalten und sie zumeist nicht mal angeklickt. Ich hätte zu diesen Threads inhaltlich auch nichts beizutragen, da ich uninformiert bin. Der einzige Thread, den ich im UE verfolge und an dem ich mich beteilige ist dieser „Corona und die Auswirkungen auf den Fußball“ Thread.

Dass ich darüber hinaus in diesem Forum aktiv bin, liegt darin begründet, dass ich hier zahlreiche User über die Jahre schätzen gelernt habe. Sei es, weil ich sie persönlich kennenlernen durfte, sei es, weil  sie mir regelmäßig den Horizont erweitern durch wertvolle inhaltliche Erkenntnisse zu verschiedenen Themen z.B.  im Dies & Das oder einfach mein Leben bereichern durch humorvolle Beiträge in diversen anderen Threads. Und all das möchte ich um keinen Preis missen.

Ich hoffe das reicht aus, um eine Daseinsberechtigung in diesem Forum beizubehalten.
                                               


Gutes Statement das ich alles in allem nachvollziehen kann. Das du konsequent bist und dich aus sportlichen Diskussionen heraushältst ist nur logisch, alles andere hätte ich für sehr verwunderlich gehalten.
Ich hoffe das du irgendwann deine Leidenschaft wiederentdeckst, es wäre schade wenn Leute wie du der Eintracht verloren gehen und an die gleiche Stelle Konsumenten rücken die weit weniger über den Horizont schauen.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Und wie sieht es mit EL und CL aus? Die werden ja wohl, wenn sie fortgesetzt werden, im August noch laufen, wenn in Frankreich schon wieder die neue Saison laufen soll. Und eigentlich müsste ja zu dem Zeitpunkt schon längst die Quali für die nächste EL/CL Saison laufen. Weiß man da schon was es für Planspiele gibt?


Tja. Darüber wird sich die UEFA auch gerade den Kopf zerbrechen. Den Modus wie bisher kann man jedenfalls nicht durchziehen. Dass wohl EL und CL turniermäßig im August zuende gebracht werden sollen, das ist wohl offensichtlich. Die Frage ist dann eher, was man mit der Quali fürs neue Jahr macht. Die kann ja kaum bis September gepackt werden. Ich sehe nur eine Option, wenn die UEFA einfach auf eine gewisse Zahl an Gruppenspielen etc. verzichtet. Eine CL, die direkt mit dem 16tel-Finale startet, spart schon mal 4 Spiele ein.
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SGE_Werner schrieb:

Ich sehe nur eine Option, wenn die UEFA einfach auf eine gewisse Zahl an Gruppenspielen etc. verzichtet. Eine CL, die direkt mit dem 16tel-Finale startet, spart schon mal 4 Spiele ein.

Und wer ist dann da qualifiziert?
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SGE_Werner schrieb:

Ich sehe nur eine Option, wenn die UEFA einfach auf eine gewisse Zahl an Gruppenspielen etc. verzichtet. Eine CL, die direkt mit dem 16tel-Finale startet, spart schon mal 4 Spiele ein.

Und wer ist dann da qualifiziert?
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Adlerdenis schrieb:


Und wer ist dann da qualifiziert?        


Naja, CL ist einfach, weil dort bis auf 5, 6 Teilnehmer eh alle schon direkt qualifiziert sind.
EL ist da schon deutlich problematischer. Ich habe übrigens da einfach keine Ahnung.

Ligen sollen ihre Teilnehmer melden (je nachdem, wie sie das abgehandelt haben) und dann muss man schauen.
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Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.

Aus Interesse habe ich beim ersten Spieltag nach der Pause die Konferenz gesehen. Hat mich überhaupt nicht gepackt und es war dann auch die letzte, die ich seitdem gesehen habe. Unsere Spiele gegen Gladbach und Bayern dann relativ unemotional (außer der kurzen Aufbäumphase gegen Bayern) verfolgt mit nebenbei was am Handy spielen, was ich sonst nie mache.

Dann habe ich tatsächlich noch Bayern gegen Dortmund gesehen. Wie ich solche Spiele ohne die Eintracht halt verfolge. Nebenher, mit dem Handy in der Hand. Da hatte ich dann mal die Tonoption mit der Fake-Stadionatmosphäre eingestellt. Ich war etwas selbst von mir angeekelt, wie normal sich das Spiel plötzlich anfühlte und fand das tatsächlich, auf seine schmutzige Weise gut.

Gegen Freiburg habe ich dann auch diese Tonoption eingestellt. Hier habe ich es dann aber nicht ertragen. Da ich das Spiel, mit seinem Spielverlauf, dann tatsächlich relativ konzentriert verfolgt habe, haben mich die Fake-Stadionsounds, die dann eben doch nicht exakt auf das Spielgeschehen passten, komplett rausgebracht. Wenn man das Spiel nebenher guckt, also durchaus geeignet, bei Eintracht Spielen dann aber doch keine Option.

Spiel gegen VW dann auf dem Tablet im Garten geguckt. Tablet ist relativ leise, so dass man eh nur wenig vom Kommentator und kaum was von der Stadionatmo hört. Hier hat sich alles irgendwie am normalsten angefühlt. Da meine eigene Atmosphäre so war, dass es für mich nicht unnatürlich war keine Zuschauer zu hören (was ich gewöhnt bin, wenn ich auf Samstagsausflügen mit der Familie das Spiel tonlos auf dem Handy verfolge), fühlte sich das Spiel tatsächlich am wenigsten unnatürlich an.

So werde ich das dann wohl auch die nächste Zeit handhaben. Bin aber irgendwie doch froh, dass mich zumindest die Eintracht doch noch packt. Hatte ja nach dem Baselspiel arge Zweifel, ob mich nicht weitere 10 Spiele dieser Sorte endgültig vom Fußball wegbringen würden.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.



Ich auch - und mir gefällt es überraschend gut, mal einfach daheim auf der Couch zu sitzen und zu schimpfen. Allerdings gibt es halt meist nebenher essen oder ein Kumpel ist da und man unterhält sich. Also ein großer Unterschied zu meinen letzten 20 Jahren mit der Eintracht. Natürlich auch emotional, die absolute Anspannung ist nicht da - das kann aber auch daran liegen, dass die Situation jetzt einfach nicht vergleichbar mit den Highlights der letzten 3 Jahre ist. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spiel wie gegen Benfica oder Straßburg unter den aktuellen Umständen nicht ein Zehntel der Emotionen auslösen wurde, wie es damals der Fall war.

Also: Es ist als Beschäftigung ganz nett, Spiele so zu verbringen, wie es viele Menschen ja fast immer tun (um 15 Uhr heim vom Samstagseinkauf, Fernseher an, bissi fachsimpeln, danach gibts Abendessen), aber der Fußball nimmt eine ganz andere Rolle in meinem Leben ein. Ein bisschen so wie eine WM - die hab ich mir auch immer angeguckt und mich auf Spiele gefreut (wohlwissend, dabei eine Geldmaschinerie zu unterstützen), meine Termine etwas danach ausgerichtet, Siege meiner Favoritenteams und gute Auftritte meiner Spieler beim Managerspiel bejubelt, mich mit Freunden ausgetauscht. Ohne aber, dass Niederlagen mich ins Unglück gestürzt hätten oder großes Herzklopfen dabei gewesen wäre. Exakt so ist es bei der Bundesliga jetzt auch.

Unglücklich bin ich damit nicht, aber es wird interessant, wie das weitergeht. Es kann natürlich auch eine komplette Entfremdung stattfinden, wenn das mit dem gewohnten Stadionbesuch 1-2 Jahre nicht möglich ist und je nachdem, wie es danach wird. Vielleicht ist Fußball für mich dann auch nur noch die "schönste Nebensache", wie man so schön sagt, und nicht mehr der Fixpunkt meines Alltags. Wann wir genau wo gegen wen spielen, hatte ich übrigens auch nicht immer auf dem Schirm. Von der englischen Woche war ich recht überrascht. Das hätte es vorher nicht gegeben, da war mein Kalender ja rund um den Fußball ausgerichtet.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.



Ich auch - und mir gefällt es überraschend gut, mal einfach daheim auf der Couch zu sitzen und zu schimpfen. Allerdings gibt es halt meist nebenher essen oder ein Kumpel ist da und man unterhält sich. Also ein großer Unterschied zu meinen letzten 20 Jahren mit der Eintracht. Natürlich auch emotional, die absolute Anspannung ist nicht da - das kann aber auch daran liegen, dass die Situation jetzt einfach nicht vergleichbar mit den Highlights der letzten 3 Jahre ist. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spiel wie gegen Benfica oder Straßburg unter den aktuellen Umständen nicht ein Zehntel der Emotionen auslösen wurde, wie es damals der Fall war.

Also: Es ist als Beschäftigung ganz nett, Spiele so zu verbringen, wie es viele Menschen ja fast immer tun (um 15 Uhr heim vom Samstagseinkauf, Fernseher an, bissi fachsimpeln, danach gibts Abendessen), aber der Fußball nimmt eine ganz andere Rolle in meinem Leben ein. Ein bisschen so wie eine WM - die hab ich mir auch immer angeguckt und mich auf Spiele gefreut (wohlwissend, dabei eine Geldmaschinerie zu unterstützen), meine Termine etwas danach ausgerichtet, Siege meiner Favoritenteams und gute Auftritte meiner Spieler beim Managerspiel bejubelt, mich mit Freunden ausgetauscht. Ohne aber, dass Niederlagen mich ins Unglück gestürzt hätten oder großes Herzklopfen dabei gewesen wäre. Exakt so ist es bei der Bundesliga jetzt auch.

Unglücklich bin ich damit nicht, aber es wird interessant, wie das weitergeht. Es kann natürlich auch eine komplette Entfremdung stattfinden, wenn das mit dem gewohnten Stadionbesuch 1-2 Jahre nicht möglich ist und je nachdem, wie es danach wird. Vielleicht ist Fußball für mich dann auch nur noch die "schönste Nebensache", wie man so schön sagt, und nicht mehr der Fixpunkt meines Alltags. Wann wir genau wo gegen wen spielen, hatte ich übrigens auch nicht immer auf dem Schirm. Von der englischen Woche war ich recht überrascht. Das hätte es vorher nicht gegeben, da war mein Kalender ja rund um den Fußball ausgerichtet.
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Wer weiß, vielleicht findest Du in ein paar Jahren ja ganz nett, wenn man Montags Abends spielt und sich gemütlich vor den Fernseher setzen kann, wenn die Kinder im Bett sind und man keinerlei Termine hat 😉
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.



Ich auch - und mir gefällt es überraschend gut, mal einfach daheim auf der Couch zu sitzen und zu schimpfen. Allerdings gibt es halt meist nebenher essen oder ein Kumpel ist da und man unterhält sich. Also ein großer Unterschied zu meinen letzten 20 Jahren mit der Eintracht. Natürlich auch emotional, die absolute Anspannung ist nicht da - das kann aber auch daran liegen, dass die Situation jetzt einfach nicht vergleichbar mit den Highlights der letzten 3 Jahre ist. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spiel wie gegen Benfica oder Straßburg unter den aktuellen Umständen nicht ein Zehntel der Emotionen auslösen wurde, wie es damals der Fall war.

Also: Es ist als Beschäftigung ganz nett, Spiele so zu verbringen, wie es viele Menschen ja fast immer tun (um 15 Uhr heim vom Samstagseinkauf, Fernseher an, bissi fachsimpeln, danach gibts Abendessen), aber der Fußball nimmt eine ganz andere Rolle in meinem Leben ein. Ein bisschen so wie eine WM - die hab ich mir auch immer angeguckt und mich auf Spiele gefreut (wohlwissend, dabei eine Geldmaschinerie zu unterstützen), meine Termine etwas danach ausgerichtet, Siege meiner Favoritenteams und gute Auftritte meiner Spieler beim Managerspiel bejubelt, mich mit Freunden ausgetauscht. Ohne aber, dass Niederlagen mich ins Unglück gestürzt hätten oder großes Herzklopfen dabei gewesen wäre. Exakt so ist es bei der Bundesliga jetzt auch.

Unglücklich bin ich damit nicht, aber es wird interessant, wie das weitergeht. Es kann natürlich auch eine komplette Entfremdung stattfinden, wenn das mit dem gewohnten Stadionbesuch 1-2 Jahre nicht möglich ist und je nachdem, wie es danach wird. Vielleicht ist Fußball für mich dann auch nur noch die "schönste Nebensache", wie man so schön sagt, und nicht mehr der Fixpunkt meines Alltags. Wann wir genau wo gegen wen spielen, hatte ich übrigens auch nicht immer auf dem Schirm. Von der englischen Woche war ich recht überrascht. Das hätte es vorher nicht gegeben, da war mein Kalender ja rund um den Fußball ausgerichtet.
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Maxfanatic schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.



Ich auch - und mir gefällt es überraschend gut, mal einfach daheim auf der Couch zu sitzen und zu schimpfen. Allerdings gibt es halt meist nebenher essen oder ein Kumpel ist da und man unterhält sich. Also ein großer Unterschied zu meinen letzten 20 Jahren mit der Eintracht. Natürlich auch emotional, die absolute Anspannung ist nicht da - das kann aber auch daran liegen, dass die Situation jetzt einfach nicht vergleichbar mit den Highlights der letzten 3 Jahre ist. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spiel wie gegen Benfica oder Straßburg unter den aktuellen Umständen nicht ein Zehntel der Emotionen auslösen wurde, wie es damals der Fall war.

Also: Es ist als Beschäftigung ganz nett, Spiele so zu verbringen, wie es viele Menschen ja fast immer tun (um 15 Uhr heim vom Samstagseinkauf, Fernseher an, bissi fachsimpeln, danach gibts Abendessen), aber der Fußball nimmt eine ganz andere Rolle in meinem Leben ein. Ein bisschen so wie eine WM - die hab ich mir auch immer angeguckt und mich auf Spiele gefreut (wohlwissend, dabei eine Geldmaschinerie zu unterstützen), meine Termine etwas danach ausgerichtet, Siege meiner Favoritenteams und gute Auftritte meiner Spieler beim Managerspiel bejubelt, mich mit Freunden ausgetauscht. Ohne aber, dass Niederlagen mich ins Unglück gestürzt hätten oder großes Herzklopfen dabei gewesen wäre. Exakt so ist es bei der Bundesliga jetzt auch.

Unglücklich bin ich damit nicht, aber es wird interessant, wie das weitergeht. Es kann natürlich auch eine komplette Entfremdung stattfinden, wenn das mit dem gewohnten Stadionbesuch 1-2 Jahre nicht möglich ist und je nachdem, wie es danach wird. Vielleicht ist Fußball für mich dann auch nur noch die "schönste Nebensache", wie man so schön sagt, und nicht mehr der Fixpunkt meines Alltags. Wann wir genau wo gegen wen spielen, hatte ich übrigens auch nicht immer auf dem Schirm. Von der englischen Woche war ich recht überrascht. Das hätte es vorher nicht gegeben, da war mein Kalender ja rund um den Fußball ausgerichtet.


Hi Max,
1-2 Jahre ohne Stadionbesuch hatte ich während meiner Bundeswehrzeit. Hat nicht dazu geführt danach nicht wieder regelmäßig im Stadion (G-Block) und auswärts dabei zu sein! Und seinerzeit gabs nur Sportschau/Sportstudio!
Ich schaue mir auch nur die Spiele der Eintracht in der Sportschau an, Sky und den anderen Kram Hatte und habe ich nicht!
Auch wenn sich nun  anscheinend immer mehr "Anti-DFL Kommerz-Hardliner" mit der aktuellen Situation anfreunden: man unterstützt die ausufernde Geldmaschine (daher bitte auch keine Proteste jedweder Art gegen Montagsspiele, DFL, DFB, Bayern... mehr) und akzeptiert irgendwo, die Sonderrolle der Profifußball angesichts der ansonsten recht restriktiven Einschränkungen im öffentlichen Leben und der Wirtschaft!
Und das das Hygiene (?)-Konzept der DFL permanent unterlaufen wird (siehe diverse Torjubelszenen...) interessiert, neben den sportlichen Ungerechtigkeiten des Re-Starts, auch niemanden mehr! Und wieviele "Verletzungen" sind vielleicht keine sondern...?!
Bin, angesichts Deiner früheren Post zum Thema Ultras, DFL,..., doch ein wenig von Dir überrascht, Max!
Nun ja, die DFL freuts, ein paar mehr Kunden mehr!
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Also ich war ja auch echt sagen wir mal, verhalten, was den Re-Start angeht. Das Spiel gegen Gladbach hab ich auch noch eher wahrgenommen wie ein Testspiel. Aber ich muss sagen - seit dem Freiburg-Spiel bin ich wieder voll dabei. Es ist halt die Eintracht, unter welchem Umständen auch immer...ich kann einfach net anders. Und die Spiele nicht gucken - da werd ich wahnsinnig. Es ist halt so wie es ist, ich werd die Spiele gucken, bis ich ins Grab falle, komme, was da wolle
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Na das sind doch mal interessante Einblicke. Meine Leidenschaft zur Eintracht war auch nicht immer konstant, es gab tatsächlich Zeiten, da hatte ich komplett andere Dinge im Kopf, gerade im jungen Erwachsenenalter. Die Leidenschaft, die ich ebenfalls in Teilen wie eine Sucht beschreiben würde, kam aber wieder brachial zurück. Es kann also immer Gründe geben, die das eigene Verhalten ändern können.

Die Kritik und die Abneigung gegen die sich darbietenden Auswüchse/Perversionen des Profifußballs teile ich und zwar nicht nur im Zusammenhang mit Fußball, sondern im Zusammenhang mit dem ungezügelten Kapitalismus im Allgemeinen. Es wird gewiss eben nicht immer einfach alles weitergehen, auch wenn es manchmal für viele Jahre so scheinen mag. Denn so wie es läuft, ist es nicht gesund, ein Blick in die USA sollte dabei reichen. Und die sich an diesem System bereichernden Protagonisten gehen mir auch gehörig auf den Keks. Aber mein Fokus ist im Fußballkontext zum größten Teil auf die Eintracht ausgerichtet, so dass ich alles drumherum anscheinend gut ausblenden kann. Hm, scheint wohl ua auch daran zu liegen, dass die Eintracht eben wie eine Sucht wirkt. Aber darüber hinaus steht die Eintracht für mich persönlich auch für viele positive Dinge, gegen Rassismus, für Gemeinschaft, für Vielfalt, für Dialog, für coole Typen wie zB Peter Fischer etc. Und solange das so bleibt, solange wird es mir wohl auch leichter fallen, darüber hinwegzusehen, in welchem System die Eintracht eigentlich „hauptberuflich“ mitmischt.

Achso, Fußball als Sportart mag ich natürlich auch, aber gerade hier wird ja deutlich, dass es bei dem ein oder anderen andere Gründe hat, warum er sich evtl verabschieden möchte.
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Maxfanatic schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich war ja auf mich selbst gespannt, wie ich Bundesliga und vor allem Eintracht Spiele verfolge.



Ich auch - und mir gefällt es überraschend gut, mal einfach daheim auf der Couch zu sitzen und zu schimpfen. Allerdings gibt es halt meist nebenher essen oder ein Kumpel ist da und man unterhält sich. Also ein großer Unterschied zu meinen letzten 20 Jahren mit der Eintracht. Natürlich auch emotional, die absolute Anspannung ist nicht da - das kann aber auch daran liegen, dass die Situation jetzt einfach nicht vergleichbar mit den Highlights der letzten 3 Jahre ist. Ich bin mir aber sicher, dass ein Spiel wie gegen Benfica oder Straßburg unter den aktuellen Umständen nicht ein Zehntel der Emotionen auslösen wurde, wie es damals der Fall war.

Also: Es ist als Beschäftigung ganz nett, Spiele so zu verbringen, wie es viele Menschen ja fast immer tun (um 15 Uhr heim vom Samstagseinkauf, Fernseher an, bissi fachsimpeln, danach gibts Abendessen), aber der Fußball nimmt eine ganz andere Rolle in meinem Leben ein. Ein bisschen so wie eine WM - die hab ich mir auch immer angeguckt und mich auf Spiele gefreut (wohlwissend, dabei eine Geldmaschinerie zu unterstützen), meine Termine etwas danach ausgerichtet, Siege meiner Favoritenteams und gute Auftritte meiner Spieler beim Managerspiel bejubelt, mich mit Freunden ausgetauscht. Ohne aber, dass Niederlagen mich ins Unglück gestürzt hätten oder großes Herzklopfen dabei gewesen wäre. Exakt so ist es bei der Bundesliga jetzt auch.

Unglücklich bin ich damit nicht, aber es wird interessant, wie das weitergeht. Es kann natürlich auch eine komplette Entfremdung stattfinden, wenn das mit dem gewohnten Stadionbesuch 1-2 Jahre nicht möglich ist und je nachdem, wie es danach wird. Vielleicht ist Fußball für mich dann auch nur noch die "schönste Nebensache", wie man so schön sagt, und nicht mehr der Fixpunkt meines Alltags. Wann wir genau wo gegen wen spielen, hatte ich übrigens auch nicht immer auf dem Schirm. Von der englischen Woche war ich recht überrascht. Das hätte es vorher nicht gegeben, da war mein Kalender ja rund um den Fußball ausgerichtet.


Hi Max,
1-2 Jahre ohne Stadionbesuch hatte ich während meiner Bundeswehrzeit. Hat nicht dazu geführt danach nicht wieder regelmäßig im Stadion (G-Block) und auswärts dabei zu sein! Und seinerzeit gabs nur Sportschau/Sportstudio!
Ich schaue mir auch nur die Spiele der Eintracht in der Sportschau an, Sky und den anderen Kram Hatte und habe ich nicht!
Auch wenn sich nun  anscheinend immer mehr "Anti-DFL Kommerz-Hardliner" mit der aktuellen Situation anfreunden: man unterstützt die ausufernde Geldmaschine (daher bitte auch keine Proteste jedweder Art gegen Montagsspiele, DFL, DFB, Bayern... mehr) und akzeptiert irgendwo, die Sonderrolle der Profifußball angesichts der ansonsten recht restriktiven Einschränkungen im öffentlichen Leben und der Wirtschaft!
Und das das Hygiene (?)-Konzept der DFL permanent unterlaufen wird (siehe diverse Torjubelszenen...) interessiert, neben den sportlichen Ungerechtigkeiten des Re-Starts, auch niemanden mehr! Und wieviele "Verletzungen" sind vielleicht keine sondern...?!
Bin, angesichts Deiner früheren Post zum Thema Ultras, DFL,..., doch ein wenig von Dir überrascht, Max!
Nun ja, die DFL freuts, ein paar mehr Kunden mehr!
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PeterT. schrieb:

Bin, angesichts Deiner früheren Post zum Thema Ultras, DFL,..., doch ein wenig von Dir überrascht, Max!
Nun ja, die DFL freuts, ein paar mehr Kunden mehr!

Welche Kunden hat denn die DFL mehr? Wo? Wann? Wie? Wieso?

Es ist eben so, dass die Eintracht dem einen etwas mehr bedeutet, dem anderen weniger oder wieder einem anderen (aktuell) gar nichts (mehr).
Ich habe auch jedes Spiel gesehen und fiebere immer mehr mit. Ich finde es sogar interessant, mal die Spieler auf dem Platz miteinander reden zu hören. Auf jeden Fall ist mir persönlich die Eintracht zu wichtig als weg zu schauen.

Noch vor dem Bayern Spiel habe ich einem Freund geschrieben, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich mir das Spiel live geben werde. Er hat mir geschrieben, dass ich das Spiel natürlich sehen werde und er hatte recht.

Die Sucht ist einfach zu groß.


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