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Corona-Virus (Teil II)


Thread wurde von SGE_Werner am Sonntag, 20. Dezember 2020, 20:22 Uhr um 20:22 Uhr gesperrt weil:
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SGE_Werner schrieb:

Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Werner, nochmal, weil mir das einfach zu kurz kommt:

Dieses von mir beschriebene Klima der Verharmlosung hat beide erfasst: Bevölkerung und Politik.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man Corona bereits im März als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begriffen, die nur mit äußerster Vorsicht, Rücksichtnahme auf andere und Solidarität meister kann. Und zwar so lange, bis diese Pandemie vorbei ist.

Nicht, dass es das alles nicht gab: viele Menschen agierten so, vermutlich sogar die meisten. Viele aber auch nicht. Und genau das war das Problem. Die Politik glaubte, den Menschen nicht mehr zumuten zu können, die Menschen forderten aus Sorglosigkeit heraus mehr Lockerungen und lehnten sogar die Geisterspiele in der BL ab. Die Vorsichtigen sagten nichts, die Sorglosen schrieen herum. Und so kam, was kommen musste.

Ganz zu Anfang der Pandemie glaubte ich noch, dass die Menschen begriffen hätten, worum es geht. Ausgerechnet, als die ersten Lockerungen kamen, kamen die Verharmloser aus ihren Löchern. Und dann ging's dahin mit der gesunden Einstellung zur Bekämpfung einer Pandemie.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die Politik glaubte, den Menschen nicht mehr zumuten zu können, die Menschen forderten aus Sorglosigkeit heraus mehr Lockerungen


Hm, wobei da die Frage ist, ob die Politik da wirklich noch genug Rückhalt gehabt hätte, wenn sie nicht gelockert hätte. Bei Fallzahlen von 250 und 4 Todesfällen am Tag wäre das durchaus schwierig geworden, Würzi.
Das Problem ist mE eher die Arroganz, die sich breit gemacht hätte, dass viele so getan haben, als könnte es nie mehr so eine starke zweite Welle geben. Jo, vllt. 1000 Fälle am Tag, aber das kriegen wir schon hin usw.

Dieses "Wir werden das schon unter Kontrolle haben" ging bis weit in den Oktober rein und hat mE erheblichen Einfluss auf die heutigen Zahlen gehabt.

WuerzburgerAdler schrieb:

Ausgerechnet, als die ersten Lockerungen kamen, kamen die Verharmloser aus ihren Löchern.


Die Verharmloser habe ich auch schon im März und April gelesen. Selbst hier. Du kannst Dich doch noch an die DrLove-Diskussionen usw. erinnern.
Die waren nie "nicht in den Löchern". Klar wurden sie dann von den Lockerungsdiskussionen und Lockerungen bestärkt, da brauchen wir gar nicht drumrum reden, aber die Lockerungen als Hauptursache allein zu sehen, das sehe ich nicht. Die Zahlen waren eben so gering, dass man übermütig wurde und dann irgendwann die Gefahren geringer einschätzt als sie sind. Ich habe ja auch eben in meinem Zitat vom 11. Oktober preisgegeben, dass ich mit so hohen Zahlen nicht mehr gerechnet habe. Vor allem nicht mit so schnell und stark steigenden.

Ich seh das schon eher als Zusammenspiel aus zwei Faktoren. Eben die Lockerungsdiskussion und die eben niedrigen Zahlen, die diese Diskussion "begünstigt" haben.

Ich zitiere mich da noch mal vom 23. Oktober "Der größte Freund für die Akzeptanz der Maßnahmen ist, dass sie nötig erscheinen"

Und genau das war im Sommer nicht mehr der Fall. Aus den beiden Gründen. Du nennst zurecht den einen, ich ergänze gerne den anderen.
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Gibt es schon Tendenzen für verschärfte Maßnahmen? So richtig greift das ganze ja nicht. Über Weihnachten würden sich 3 Wochen Lockdown ganz gut anbieten
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Haliaeetus schrieb:

Wo wäre das Problem, ein fremdes Kennzeichen heraus zu winken und zu kontrollieren und dann ggf. weiter fahren zu lassen?


Ist halt schlecht, wenn die Person mit fremden Kennzeichen dann wirklich einen Firmenwagen hat. Der würde dann permanent angehalten werden, obwohl er zB in Frankfurt wohnt. Man kann halt an einem solchen "äußeren Merkmal" nicht zwangsläufig etwas festmachen, solange es zahlreiche Ausnahmen gibt. Und ob das verfassungskonform wäre, würde ich auch stark bezweifeln.
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SGE_Werner schrieb:

Man kann halt an einem solchen "äußeren Merkmal" nicht zwangsläufig etwas festmachen

Ja. Sage ich doch. INDIZ halt. Nicht mehr und nicht weniger.
SGE_Werner schrieb:

solange es zahlreiche Ausnahmen gibt

Eben
SGE_Werner schrieb:

Und ob das verfassungskonform wäre, würde ich auch stark bezweifeln

Was? Ausnahmen? Natürlich. So wird doch gerade die Verfassungsmäßigkeit gewahrt.
Oder stellst Du ernsthaft trotz meines mehrfachen Betonens von indizien darauf ab, dass etwas unerschütterlich daran festgemacht werden sollte?
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propain schrieb:

Warum sind dann im jeweiligen Bundesland die Fälle zum Ferienende gestiegen?


Weil tatsächlich mehr getestet wurde. Bei Ferienbeginn waren wir noch bei 400.000 Tests, später bei fast 1.200.000. Die Fallzahlen haben sich in der selben Zeit auch nur gut verdreifacht. Die Positivquote blieb also stabil.

Und es ist ja unstrittig, dass aus den Urlaubsländern Infektionen eingeschleppt wurden, die vllt. im Inland nicht passiert wären. Dazu zählt vor allem der Teil, der auf dem Balkan und in der Türkei Urlaub gemacht hat, dort kamen einige Infektionen her. Das waren dann aber tatsächlich seltener "Wohlstandskinder" , sondern wie bei uns im Kreis sehr oft einfach Menschen, die ihre Familien im Kosovo, in Serbien oder in der Türkei besucht haben und dort intensive Kontakte hatten. Nur um mal die KW 31-34 zu beziffern... 9891 Infektionen innerhalb des Landes, 2528 aus Kosovo, 1797 aus Kroatien, 1590 aus Türkei, aber nur 478 aus Spanien zB.

Ansonsten stimme ich Dir natürlich völlig zu, dass man nicht hätte verreisen müssen. Da kann man sich noch mal beim Springer-Verlag und anderen bedanken für Ihre "Rettet-unseren-Urlaub" Kampagne. Wobei innerhalb des Landes wohl kaum durch Urlaube auf Rügen oder Föhr viel dazu gekommen ist. Aber innerhalb des Landes ist es halt auch etwas "kontrollierbarer".

Das Hauptproblem sehe ich aber weiterhin in der Zeit nach den Ferien, vor allem ab Mitte / Ende September stiegen die Fallzahlen langsam an ohne Reaktion und dann, als sie plötzlich stark stiegen, gab es genau eine Reaktion: Sperrstunden in bestimmten Städten. Das war alles in der zweiten Oktoberwoche, um einen R-Faktor von 1,3 - 1,4 zu senken.

Ich zitiere mich vom 11. Oktober "Diese Woche gab es in Deutschland 24.762 Neuinfektionen, ein Anstieg von 63 % ! Das ist der höchste Wert seit dem 14. April. (...) Die Woche hat mich schon ein wenig erschüttert, weil ich nie damit gerechnet habe, dass in Europa noch mal praktisch in jedem Land ein so spürbarer Anstieg kommen wird. Geht das nächste Woche noch mal so weiter, haben wir in Deutschland 40.000 Neuinfektionen, das heißt 7.000 - 8.000 am Mittwoch, Donnerstag, Freitag."

Es waren übrigens 5.997 , 7.136 , 7.942 an dem Mittwoch, Donnerstag, Freitag.

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.
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SGE_Werner schrieb:

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Es war halt so, dass es auch unter den "Experten" keine einheitliche Meinung gab.

Da hat z.B. der Präsident der Ärztekammer am 23.10. bei Markus Lanz  die Schutzwirkung der Masken
in Frage gestellt hatte.
Das hat er zwar "korrigiert", aber wohl erst nachdem man ihn massiv unter Druck gesetzt hatte.

Auch Herr Streek ist ja wohl nicht immer der gleichen Meinung wie andere Virologen.

Sowas hat natürlich eine Verunsicherung der Bevölkerung zu Folge.

Wenn dann noch die "B...-Zeitung" in dieselbe Kerbe schlägt, dann ist es halt für die Poliik
schwer Maßnahmen zu beschliessen, die bei den Betroffenen keine Kritik hervorrufen.

Dazu kommt dann noch die unterschiedliche Sichtweise der einzelnen Bundesländer und die
Tatsache, dass bei der Anordnung der Maßnahmen der Bundestag aussen vor bleibt.

Entsprechend gehe ich davon aus, dass zu dem damaligen Zeitpunkt die Zustimmung für Einschränkungen
in großen Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden war.

Je weniger die Leute einsehen, dass die Einschränkungen sinnvoll und notwendig sind, desto weniger wird sich
auch daran gehalten.


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Ich möchte hier jetzt keine Generalverteidigung von Diegito machen, aber im Juni hatten 75 % der Bevölkerung keine Angst mehr vor einer Corona-Infektion. Die Lockerungsbewegung war gegeben und die Zahlen stiegen auch nicht und waren auf einem völlig kontrollierbaren Niveau. Ein Großteil der Infektionen im Sommer wurden aus den Auslandsurlaubsaufenthalten eingeschleppt.

Da war ein erheblicher Teil der Bevölkerung für Lockerungen und jemand wie Diegito nicht in der Minderheit. Zumindest für die Monate Juni bis August gab es durchaus Gründe locker mit der Sache umzugehen.

Das Problem ist doch, dass man nach dem Tanz nicht wieder den Hammer rausgeholt hat. Der einfach gerechnete R Wert war bis Anfang Oktober nur knapp über 1 und stieg dann innerhalb weniger Tage Richtung 1,4. Spätestens hier hätte die Politik handeln müssen, ließ aber noch drei Wochen verstreichen. Wahrscheinlich hätten wir so bei 10.000 Neuinfektionen am Tag "stoppen" können.
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nein, man haette das knapp über 1 schon verhindern müssen.

der fehler war, dass man zu frueh wieder aufgemacht hat, nicht konsequent genug nachverfolgt hat, das knappe wachstum nicht ernst genommen hat und nicht genug vorkehrungen (inkl. weiterentwicklung der app) getroffen hat.

alles das, weil man ja, wie bereits im frühjahr argumentativ vorbereitet bzw. den leuten eingehaemmert, das der wirtschaft und den menschen nicht mehr zumuten koennte.

dann wäre auch ein spike wie der der fleischverarbeitenden industrie oder der urlaubsheimkehrer nicht ganz so dramatisch gewesen, auch wenn es natürlich besser gewesen wäre, man hätte ihn nicht gehabt.

dass auch jetzt der lockdown light nicht so ganz ernst genommen wird, wenn das weihnachtsgeschaeft quasi unveraendert brummt, wenn teilweise gluehweinbuden offen haben und und und ist nicht so verwunderlich

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SGE_Werner schrieb:

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Es war halt so, dass es auch unter den "Experten" keine einheitliche Meinung gab.

Da hat z.B. der Präsident der Ärztekammer am 23.10. bei Markus Lanz  die Schutzwirkung der Masken
in Frage gestellt hatte.
Das hat er zwar "korrigiert", aber wohl erst nachdem man ihn massiv unter Druck gesetzt hatte.

Auch Herr Streek ist ja wohl nicht immer der gleichen Meinung wie andere Virologen.

Sowas hat natürlich eine Verunsicherung der Bevölkerung zu Folge.

Wenn dann noch die "B...-Zeitung" in dieselbe Kerbe schlägt, dann ist es halt für die Poliik
schwer Maßnahmen zu beschliessen, die bei den Betroffenen keine Kritik hervorrufen.

Dazu kommt dann noch die unterschiedliche Sichtweise der einzelnen Bundesländer und die
Tatsache, dass bei der Anordnung der Maßnahmen der Bundestag aussen vor bleibt.

Entsprechend gehe ich davon aus, dass zu dem damaligen Zeitpunkt die Zustimmung für Einschränkungen
in großen Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden war.

Je weniger die Leute einsehen, dass die Einschränkungen sinnvoll und notwendig sind, desto weniger wird sich
auch daran gehalten.


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Fireye schrieb:

Je weniger die Leute einsehen, dass die Einschränkungen sinnvoll und notwendig sind, desto weniger wird sich
auch daran gehalten.

Rischdisch. Und da Argumente offenbar nicht wirklich verfangen, mein Vorschlag: anstatt von Werbeblöcken vor den großen TV-Nachrichten jeweils eine 3-Minuten-Liveschalte aus den Intensivstationen dieses unseres Landes.
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nein, man haette das knapp über 1 schon verhindern müssen.

der fehler war, dass man zu frueh wieder aufgemacht hat, nicht konsequent genug nachverfolgt hat, das knappe wachstum nicht ernst genommen hat und nicht genug vorkehrungen (inkl. weiterentwicklung der app) getroffen hat.

alles das, weil man ja, wie bereits im frühjahr argumentativ vorbereitet bzw. den leuten eingehaemmert, das der wirtschaft und den menschen nicht mehr zumuten koennte.

dann wäre auch ein spike wie der der fleischverarbeitenden industrie oder der urlaubsheimkehrer nicht ganz so dramatisch gewesen, auch wenn es natürlich besser gewesen wäre, man hätte ihn nicht gehabt.

dass auch jetzt der lockdown light nicht so ganz ernst genommen wird, wenn das weihnachtsgeschaeft quasi unveraendert brummt, wenn teilweise gluehweinbuden offen haben und und und ist nicht so verwunderlich

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Xaver08 schrieb:


         nein, man haette das knapp über 1 schon verhindern müssen.


Sagen wir mal 1,1 , weil es immer mal wieder Schwankungen zwischen 0,9 und 1,1 gab. Und die 1,1 + X gab es Ende September, spätestens aber in der ersten Oktoberwoche. Das ist genau der Zeitraum, den ich auch genannt habe.

Xaver08 schrieb:

der fehler war, dass man zu frueh wieder aufgemacht hat


Hm, nach dem "aufmachen" sind aber die Fallzahlen noch weiter signifikant und im ähnlichen Tempo gesunken bis zum Beginn der Urlaubszeit (Ausnahme Tönnies). Erst mit Beginn der Urlaubszeit stiegen die Zahlen wieder, aus den bekannten Gründen.

Xaver08 schrieb:

das knappe wachstum nicht ernst genommen hat


Da gebe ich recht, wobei wie gesagt das knappe Wachstum immer am Mehr an Tests lag bis ca. Anfang/Mitte September. Danach hat man geschlafen ohne Ende.

Xaver08 schrieb:

dass auch jetzt der lockdown light nicht so ganz ernst genommen wird, wenn das weihnachtsgeschaeft quasi unveraendert brummt, wenn teilweise gluehweinbuden offen haben und und und ist nicht so verwunderlich


Da gebe ich völlig recht.
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Fassen wir auch heute mal mit einem Wort zusammen: Beschissen
Ein paar Kreismeldungen gab es mehr als am letzten Sonntag, aber das macht vllt. 1-2 % aus.



Am Ende der Woche 4,7 % mehr Neuinfektionen (nicht erwartet), 20 % mehr Todesfälle (erwartbar) und gut 5 % mehr Intensivpatienten (etwas mehr als erwartet).

Mittlerweile 10 Kreise mit Inzidenz über 400. Während sich einige von 200-300 Richtung 100 bewegt haben, haben sich einige Richtung 300-600 bewegt, so dass es sich im oberen Segment etwas spreizt. Fünf der 10 Kreise in Sachsen, drei in Bayern, dazu Ludwigshafen und Hildburghausen.

Die Fallzahlen sind gestiegen in Sachsen-Anhalt (29 %) , Sachsen (20 %) , Thüringen und Brandenburg (18 %) , BaWü (14 %) , Saarland (12 %) , RP (11 %) , SH (10 %) , MV (9 %) , Hamburg (7 %). Gesunken sind sie in Niedersachsen (11 %) , Hessen (6 %) und Berlin (6 %) , der Rest knapp im Plus oder knapp im Minus.

Ich hab nix Positives zu erwähnen für den Trend. Nun gut, die Todeszahlen werden nächste Woche wohl weniger als die dieswöchigen 20 % steigen. Geht man nach den Fallzahlen der Ü80 Fraktion, müsste mit ca. 9-13 % Plus zu rechnen sein nächste Woche.
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Fassen wir auch heute mal mit einem Wort zusammen: Beschissen
Ein paar Kreismeldungen gab es mehr als am letzten Sonntag, aber das macht vllt. 1-2 % aus.



Am Ende der Woche 4,7 % mehr Neuinfektionen (nicht erwartet), 20 % mehr Todesfälle (erwartbar) und gut 5 % mehr Intensivpatienten (etwas mehr als erwartet).

Mittlerweile 10 Kreise mit Inzidenz über 400. Während sich einige von 200-300 Richtung 100 bewegt haben, haben sich einige Richtung 300-600 bewegt, so dass es sich im oberen Segment etwas spreizt. Fünf der 10 Kreise in Sachsen, drei in Bayern, dazu Ludwigshafen und Hildburghausen.

Die Fallzahlen sind gestiegen in Sachsen-Anhalt (29 %) , Sachsen (20 %) , Thüringen und Brandenburg (18 %) , BaWü (14 %) , Saarland (12 %) , RP (11 %) , SH (10 %) , MV (9 %) , Hamburg (7 %). Gesunken sind sie in Niedersachsen (11 %) , Hessen (6 %) und Berlin (6 %) , der Rest knapp im Plus oder knapp im Minus.

Ich hab nix Positives zu erwähnen für den Trend. Nun gut, die Todeszahlen werden nächste Woche wohl weniger als die dieswöchigen 20 % steigen. Geht man nach den Fallzahlen der Ü80 Fraktion, müsste mit ca. 9-13 % Plus zu rechnen sein nächste Woche.
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SGE_Werner schrieb:

Fassen wir auch heute mal mit einem Wort zusammen: Beschissen
Ein paar Kreismeldungen gab es mehr als am letzten Sonntag, aber das macht vllt. 1-2 % aus.



Am Ende der Woche 4,7 % mehr Neuinfektionen (nicht erwartet), 20 % mehr Todesfälle (erwartbar) und gut 5 % mehr Intensivpatienten (etwas mehr als erwartet).

Mittlerweile 10 Kreise mit Inzidenz über 400. Während sich einige von 200-300 Richtung 100 bewegt haben, haben sich einige Richtung 300-600 bewegt, so dass es sich im oberen Segment etwas spreizt. Fünf der 10 Kreise in Sachsen, drei in Bayern, dazu Ludwigshafen und Hildburghausen.

Die Fallzahlen sind gestiegen in Sachsen-Anhalt (29 %) , Sachsen (20 %) , Thüringen und Brandenburg (18 %) , BaWü (14 %) , Saarland (12 %) , RP (11 %) , SH (10 %) , MV (9 %) , Hamburg (7 %). Gesunken sind sie in Niedersachsen (11 %) , Hessen (6 %) und Berlin (6 %) , der Rest knapp im Plus oder knapp im Minus.

Ich hab nix Positives zu erwähnen für den Trend. Nun gut, die Todeszahlen werden nächste Woche wohl weniger als die dieswöchigen 20 % steigen. Geht man nach den Fallzahlen der Ü80 Fraktion, müsste mit ca. 9-13 % Plus zu rechnen sein nächste Woche.


Für mich ist das weiterhin unerklärlich das der Effekt sich jetzt wieder umkehrt und die Zahlen prozentual wieder hochgehen. Irgendwie unlogisch.
Das Shopping-Verhalten im Weihnachtsgeschäft kann doch nicht der alleinige Grund dafür sein... Fragezeichen über Fragezeichen.
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Xaver08 schrieb:


         nein, man haette das knapp über 1 schon verhindern müssen.


Sagen wir mal 1,1 , weil es immer mal wieder Schwankungen zwischen 0,9 und 1,1 gab. Und die 1,1 + X gab es Ende September, spätestens aber in der ersten Oktoberwoche. Das ist genau der Zeitraum, den ich auch genannt habe.

Xaver08 schrieb:

der fehler war, dass man zu frueh wieder aufgemacht hat


Hm, nach dem "aufmachen" sind aber die Fallzahlen noch weiter signifikant und im ähnlichen Tempo gesunken bis zum Beginn der Urlaubszeit (Ausnahme Tönnies). Erst mit Beginn der Urlaubszeit stiegen die Zahlen wieder, aus den bekannten Gründen.

Xaver08 schrieb:

das knappe wachstum nicht ernst genommen hat


Da gebe ich recht, wobei wie gesagt das knappe Wachstum immer am Mehr an Tests lag bis ca. Anfang/Mitte September. Danach hat man geschlafen ohne Ende.

Xaver08 schrieb:

dass auch jetzt der lockdown light nicht so ganz ernst genommen wird, wenn das weihnachtsgeschaeft quasi unveraendert brummt, wenn teilweise gluehweinbuden offen haben und und und ist nicht so verwunderlich


Da gebe ich völlig recht.
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SGE_Werner schrieb:

Da gebe ich recht, wobei wie gesagt das knappe Wachstum immer am Mehr an Tests lag bis ca. Anfang/Mitte September. Danach hat man geschlafen ohne Ende.

Auch wenn ich den Eindruck habe, ich rede/schreibe an einen Fensterstock hin: Das war genau die Zeit, als die Querschwurbler-Demos so richtig begannen. Als sich die Bundesligastadien wieder langsam öffneten. Als die B*** ihre "Folgen des Lockdowns"-Kampagne lostrat. Als viele forderten, die Stadien wieder ganz zu öffnen. Als Lauterbach verunglimpft wurde. Als Warner vor der zweiten Welle verlacht wurden.

Eine Politik kann sich dem "gesunden Volksempfinden" nie ganz entziehen. Also hoffte man lieber, als dass man sich dem mit verschreckenden Vorsichtsmaßnahmen entgegenstellte.

Mit einer Ausnahme: Merkel. Die sich dafür von einer AfD-Stadträtin als "Kommunistenf..." beschimpfen lassen musste. Was im Übrigen trotz Anzeige folgenlos blieb.

Das Volksempfinden war halt Scheiße. Dasselbe Volksempfinden wirft aber jetzt der Politik Versagen vor.
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SGE_Werner schrieb:

Fassen wir auch heute mal mit einem Wort zusammen: Beschissen
Ein paar Kreismeldungen gab es mehr als am letzten Sonntag, aber das macht vllt. 1-2 % aus.



Am Ende der Woche 4,7 % mehr Neuinfektionen (nicht erwartet), 20 % mehr Todesfälle (erwartbar) und gut 5 % mehr Intensivpatienten (etwas mehr als erwartet).

Mittlerweile 10 Kreise mit Inzidenz über 400. Während sich einige von 200-300 Richtung 100 bewegt haben, haben sich einige Richtung 300-600 bewegt, so dass es sich im oberen Segment etwas spreizt. Fünf der 10 Kreise in Sachsen, drei in Bayern, dazu Ludwigshafen und Hildburghausen.

Die Fallzahlen sind gestiegen in Sachsen-Anhalt (29 %) , Sachsen (20 %) , Thüringen und Brandenburg (18 %) , BaWü (14 %) , Saarland (12 %) , RP (11 %) , SH (10 %) , MV (9 %) , Hamburg (7 %). Gesunken sind sie in Niedersachsen (11 %) , Hessen (6 %) und Berlin (6 %) , der Rest knapp im Plus oder knapp im Minus.

Ich hab nix Positives zu erwähnen für den Trend. Nun gut, die Todeszahlen werden nächste Woche wohl weniger als die dieswöchigen 20 % steigen. Geht man nach den Fallzahlen der Ü80 Fraktion, müsste mit ca. 9-13 % Plus zu rechnen sein nächste Woche.


Für mich ist das weiterhin unerklärlich das der Effekt sich jetzt wieder umkehrt und die Zahlen prozentual wieder hochgehen. Irgendwie unlogisch.
Das Shopping-Verhalten im Weihnachtsgeschäft kann doch nicht der alleinige Grund dafür sein... Fragezeichen über Fragezeichen.
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Diegito schrieb:

Für mich ist das weiterhin unerklärlich das der Effekt sich jetzt wieder umkehrt und die Zahlen prozentual wieder hochgehen. Irgendwie unlogisch.
Das Shopping-Verhalten im Weihnachtsgeschäft kann doch nicht der alleinige Grund dafür sein... Fragezeichen über Fragezeichen.

Es könnte ja auch so sein: ab einer gewissen Zahl ist der Einzelfall eben nicht mehr nachzuverfolgen. Und diese Zahl ist überschritten. Also nimmt die Pandemie ihren Lauf.
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Europa





Keine sonderlich tollen Zahlen in Europa. Zwar sind die Fallzahlen und auch die Todeszahlen leicht gesunken, aber hier gilt die Betonung auf "leicht". Hotspots sind derzeit Slowenien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Bosnien. Aber auch Österreich zB hat immer noch stagnierende Todeszahlen, wenn auch hier wie in Polen, Rumänien oder auch Spanien die Fallzahlen stark sinken.

Amerika



Der Blick auf die USA sagt vieles aus... Das sind dramatisch steigende Zahlen.  Auch Brasilien wieder mit stark steigenden Zahlen.

Afrika



Tunesien endlich mit sinkenden Zahlen, dafür Südafrika wieder mit steigenden Zahlen. Marokko leicht sinkend. Der Rest eher "unbedeutend" für die Höhe der Zahlen.

Vorderasien


(ja, die Grafik ist scharf, habe mal was getestet)

Im Nahen Osten haben wir nach den Lockerungen in Israel direkt wieder dramatisch steigende Zahlen. Das zeigt auch, dass wir wohl im Winter gar nicht mehr über Lockerungen reden sollten. Georgien mit den mit Abstand höchsten Fallzahlen erneut. Hier wie auch in Armenien auch hohe Todeszahlen. Iran mit zumindest offiziell sinkenden Todeszahlen, genauso wie Jordanien. Insgesamt ist der Nahe Osten derzeit kein Treiber der Zahlen.

Asien



Indien mit stagnierenden Todeszahlen und sinkenden Fallzahlen. Prägnant hier die stark steigende Zahl an Todesfällen in Japan. Aber alle Zahlen in Asien sind weit weg von den europäischen Werten.

Weltweit

6,5 % mehr Neuinfektionen bedeuten auch den neuen 7-Tage-Höchststand von knapp 4,35 Millionen. Insgesamt sind wir damit bei 67,3 Millionen bestätigten Infektionen.

Die Todeszahl ist um fast 77.000 gestiegen, auch hier absoluter Höchstwert. Die Zahl hat sich in 7 Wochen verdoppelt. Mittlerweile liegen wir bei 1.542.000 Todesopfern.

Ach ja, ohne die USA hätte es bei den Fall- und Todeszahlen diese Woche kein Plus gegeben, sondern sogar leicht sinkende bzw. stagnierende Werte.
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SGE_Werner schrieb:

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Es war halt so, dass es auch unter den "Experten" keine einheitliche Meinung gab.

Da hat z.B. der Präsident der Ärztekammer am 23.10. bei Markus Lanz  die Schutzwirkung der Masken
in Frage gestellt hatte.
Das hat er zwar "korrigiert", aber wohl erst nachdem man ihn massiv unter Druck gesetzt hatte.

Auch Herr Streek ist ja wohl nicht immer der gleichen Meinung wie andere Virologen.

Sowas hat natürlich eine Verunsicherung der Bevölkerung zu Folge.

Wenn dann noch die "B...-Zeitung" in dieselbe Kerbe schlägt, dann ist es halt für die Poliik
schwer Maßnahmen zu beschliessen, die bei den Betroffenen keine Kritik hervorrufen.

Dazu kommt dann noch die unterschiedliche Sichtweise der einzelnen Bundesländer und die
Tatsache, dass bei der Anordnung der Maßnahmen der Bundestag aussen vor bleibt.

Entsprechend gehe ich davon aus, dass zu dem damaligen Zeitpunkt die Zustimmung für Einschränkungen
in großen Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden war.

Je weniger die Leute einsehen, dass die Einschränkungen sinnvoll und notwendig sind, desto weniger wird sich
auch daran gehalten.


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Würzburgers Aussage trifft den Nagel absolut auf den Kopf:
WuerzburgerAdler schrieb:

Die Politik glaubte, den Menschen nicht mehr zumuten zu können, die Menschen forderten aus Sorglosigkeit heraus mehr Lockerungen


Was Du, Fireye, schreibst ist in meinen Augen ebenfalls vollkommen richtig und beschreibt Wuerzburgers Zuspitzung.

Es ist eine Mischung aus Ignoranz und Sorglosigkeit in der Bevölkerung, die auf Unentschlossenheit und Angst in der Politik stößt. Beides wird befeuert durch viel zu viele Stimmen, die sich permanent von allen Seiten einbringen können und dabei von Totengräbern wie Lindner politisch befeuert werden.

Dazu kommt, dass manchem Wissenschaftler, Streeck vorneweg, die Wirkung seiner Worte völlig unklar zu sein scheint.
Andere wiederum verbreiten, in scheinbar wissenschaftlichen Antlitz gehüllt, ihre Privatmeinung in gesellschaftszersetzender Weise.

Und all dies trifft auf Menschen, die glauben, aus der Myriaden an Informationen die Wahrheit herauslesen zu können. Am Ende scheitert eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung womöglich an den 20%-30% der Bevölkerung, die überzeugt sind, ihre eigene Wahrheit gefunden zu haben.
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SGE_Werner schrieb:

Da gebe ich recht, wobei wie gesagt das knappe Wachstum immer am Mehr an Tests lag bis ca. Anfang/Mitte September. Danach hat man geschlafen ohne Ende.

Auch wenn ich den Eindruck habe, ich rede/schreibe an einen Fensterstock hin: Das war genau die Zeit, als die Querschwurbler-Demos so richtig begannen. Als sich die Bundesligastadien wieder langsam öffneten. Als die B*** ihre "Folgen des Lockdowns"-Kampagne lostrat. Als viele forderten, die Stadien wieder ganz zu öffnen. Als Lauterbach verunglimpft wurde. Als Warner vor der zweiten Welle verlacht wurden.

Eine Politik kann sich dem "gesunden Volksempfinden" nie ganz entziehen. Also hoffte man lieber, als dass man sich dem mit verschreckenden Vorsichtsmaßnahmen entgegenstellte.

Mit einer Ausnahme: Merkel. Die sich dafür von einer AfD-Stadträtin als "Kommunistenf..." beschimpfen lassen musste. Was im Übrigen trotz Anzeige folgenlos blieb.

Das Volksempfinden war halt Scheiße. Dasselbe Volksempfinden wirft aber jetzt der Politik Versagen vor.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Auch wenn ich den Eindruck habe, ich rede/schreibe an einen Fensterstock hin:


Quatsch.

WuerzburgerAdler schrieb:

Das war genau die Zeit, als die Querschwurbler-Demos so richtig begannen


Genau genommen begann es für mich im Juli / Anfang August mit den Kundgebungen in Stuttgart und bei dem "Millionenmarsch" in Berlin, als diese Covidioten auch noch unfassbar viel PR bekamen und diverse Medien und auch Politiker auch nur einen Hauch von Verständnis zeigten.

WuerzburgerAdler schrieb:

Als die B*** ihre "Folgen des Lockdowns"-Kampagne lostrat.


Die begann schon im Mai. Ich werde jetzt aber die 8 Bild-Artikel, die ich dazu allein aus dem Mai gefunden habe, nicht verlinken.

WuerzburgerAdler schrieb:

Eine Politik kann sich dem "gesunden Volksempfinden" nie ganz entziehen. Also hoffte man lieber, als dass man sich dem mit verschreckenden Vorsichtsmaßnahmen entgegenstellte.


Da stimme ich zu.

WuerzburgerAdler schrieb:

Mit einer Ausnahme: Merkel.


Vielleicht nicht die einzige Ausnahme, aber die prominenteste. Ich werde wohl nie zum CDU-Wähler, aber ich achte Merkel für ihre Haltung in der Corona-Krise.

WuerzburgerAdler schrieb:

Das Volksempfinden war halt Scheiße. Dasselbe Volksempfinden wirft aber jetzt der Politik Versagen vor.
     


Das Volk besteht aus 80 Millionen Bundstrainern und Virologen. Ich nehme mich da nicht mal raus aus der Kritik. Einzig die Phase im Oktober werfe ich mir nicht persönlich vor, weil ich spätestens da erkannt habe, dass gehandelt werden muss. Ich habe es vorher aber auch unterschätzt in dem Ausmaß.

Wie gesagt... Ich sehe diesen Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen als Prozess, der bereits Ende April begann (etwa zur Zeit, als die Maskenpflicht anfing). Und die Bild-Kampagne (Lockdown böse, Kirchen öffnen, Stadien öffnen, alles öffnen, Urlaub retten, Drosten scheisse, Streeck geil, Hygiene-Papst hält zweite Welle für lächerliche Idee usw.) ging von April bis weit in den September hinein. Bis man gemerkt hat, dass die Zahlen steigen und dann das Gegenteil fordert von dem, was man Wochen zuvor noch für richtig hielt. Ohne Hinweis darauf, dass man es unterschätzt hat. Parallelen zu gewissen Usern hier kann man erkennen.

Mich ärgern vor allem die drei Wochen nach dem Tag der deutschen Einheit. Da war erkennbar, dass es in die völlig falsche Richtung geht und man hat nix getan. Das will mir nicht in den Kopf hinein.
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Diegito schrieb:

Für mich ist das weiterhin unerklärlich das der Effekt sich jetzt wieder umkehrt und die Zahlen prozentual wieder hochgehen. Irgendwie unlogisch.
Das Shopping-Verhalten im Weihnachtsgeschäft kann doch nicht der alleinige Grund dafür sein... Fragezeichen über Fragezeichen.

Es könnte ja auch so sein: ab einer gewissen Zahl ist der Einzelfall eben nicht mehr nachzuverfolgen. Und diese Zahl ist überschritten. Also nimmt die Pandemie ihren Lauf.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Diegito schrieb:

Für mich ist das weiterhin unerklärlich das der Effekt sich jetzt wieder umkehrt und die Zahlen prozentual wieder hochgehen. Irgendwie unlogisch.
Das Shopping-Verhalten im Weihnachtsgeschäft kann doch nicht der alleinige Grund dafür sein... Fragezeichen über Fragezeichen.

Es könnte ja auch so sein: ab einer gewissen Zahl ist der Einzelfall eben nicht mehr nachzuverfolgen. Und diese Zahl ist überschritten. Also nimmt die Pandemie ihren Lauf.


Schon klar, aber diese Situation war ja schon vor Wochen so, das man die Nachverfolgung nicht mehr hingekriegt hat. Durch die Einschränkungen ist der Anstieg gebremst worden und eine Stagnation ist eingetreten, bis hin sogar zu einem leichten, sehr geringen tendenziellen absinken der Zahlen... und jetzt auf einmal nachdem weiter verschärft wurde steigen die Zahlen urplötzlich wieder. Warum?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Diegito schrieb:

Für mich ist das weiterhin unerklärlich das der Effekt sich jetzt wieder umkehrt und die Zahlen prozentual wieder hochgehen. Irgendwie unlogisch.
Das Shopping-Verhalten im Weihnachtsgeschäft kann doch nicht der alleinige Grund dafür sein... Fragezeichen über Fragezeichen.

Es könnte ja auch so sein: ab einer gewissen Zahl ist der Einzelfall eben nicht mehr nachzuverfolgen. Und diese Zahl ist überschritten. Also nimmt die Pandemie ihren Lauf.


Schon klar, aber diese Situation war ja schon vor Wochen so, das man die Nachverfolgung nicht mehr hingekriegt hat. Durch die Einschränkungen ist der Anstieg gebremst worden und eine Stagnation ist eingetreten, bis hin sogar zu einem leichten, sehr geringen tendenziellen absinken der Zahlen... und jetzt auf einmal nachdem weiter verschärft wurde steigen die Zahlen urplötzlich wieder. Warum?
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Diegito schrieb:

und jetzt auf einmal nachdem weiter verschärft wurde steigen die Zahlen urplötzlich wieder. Warum?

Der Anstieg von heute ist das Ergebnis des Verhaltens von vorletzter Woche.
Ich tippe mal, dass zu viele angesichts der langsam abflachenden Kurve die Kontakte erhöht haben.

Auch bekomme ich im Bekanntenkreis mit, dass auf Absagen von Verabredungen bei Erkältungssymptomen mit Unverständnis reagiert wird.
Die Menschen haben es in zu großer Zahl noch nicht kapiert.

Mein Arbeitgeber hat derweil vor zwei Wochen das seit März bestehende Homeofficegebot nochmals verschärft.
Diese Besonnenheit wünsche ich mir häufiger.
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SGE_Werner schrieb:

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Es war halt so, dass es auch unter den "Experten" keine einheitliche Meinung gab.

Da hat z.B. der Präsident der Ärztekammer am 23.10. bei Markus Lanz  die Schutzwirkung der Masken
in Frage gestellt hatte.
Das hat er zwar "korrigiert", aber wohl erst nachdem man ihn massiv unter Druck gesetzt hatte.

Auch Herr Streek ist ja wohl nicht immer der gleichen Meinung wie andere Virologen.

Sowas hat natürlich eine Verunsicherung der Bevölkerung zu Folge.

Wenn dann noch die "B...-Zeitung" in dieselbe Kerbe schlägt, dann ist es halt für die Poliik
schwer Maßnahmen zu beschliessen, die bei den Betroffenen keine Kritik hervorrufen.

Dazu kommt dann noch die unterschiedliche Sichtweise der einzelnen Bundesländer und die
Tatsache, dass bei der Anordnung der Maßnahmen der Bundestag aussen vor bleibt.

Entsprechend gehe ich davon aus, dass zu dem damaligen Zeitpunkt die Zustimmung für Einschränkungen
in großen Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden war.

Je weniger die Leute einsehen, dass die Einschränkungen sinnvoll und notwendig sind, desto weniger wird sich
auch daran gehalten.


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Fireye schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Es war halt so, dass es auch unter den "Experten" keine einheitliche Meinung gab.

Da hat z.B. der Präsident der Ärztekammer am 23.10. bei Markus Lanz  die Schutzwirkung der Masken
in Frage gestellt hatte.
Das hat er zwar "korrigiert", aber wohl erst nachdem man ihn massiv unter Druck gesetzt hatte.

Auch Herr Streek ist ja wohl nicht immer der gleichen Meinung wie andere Virologen.

Sowas hat natürlich eine Verunsicherung der Bevölkerung zu Folge.

Wenn dann noch die "B...-Zeitung" in dieselbe Kerbe schlägt, dann ist es halt für die Poliik
schwer Maßnahmen zu beschliessen, die bei den Betroffenen keine Kritik hervorrufen.

Dazu kommt dann noch die unterschiedliche Sichtweise der einzelnen Bundesländer und die
Tatsache, dass bei der Anordnung der Maßnahmen der Bundestag aussen vor bleibt.

Entsprechend gehe ich davon aus, dass zu dem damaligen Zeitpunkt die Zustimmung für Einschränkungen
in großen Teilen der Bevölkerung nicht vorhanden war.

Je weniger die Leute einsehen, dass die Einschränkungen sinnvoll und notwendig sind, desto weniger wird sich
auch daran gehalten.



Vergiß nicht, das Frau Merkel auch noch schwer unter Beschuss kam, als sie Zahlen jenseits der 20000er Marke gemacht hatte. Das wäre Panikmache und co.... und jetzt wo es soweit gekommen ist, ist es fast zu spät um noch etwas zu machen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Auch wenn ich den Eindruck habe, ich rede/schreibe an einen Fensterstock hin:


Quatsch.

WuerzburgerAdler schrieb:

Das war genau die Zeit, als die Querschwurbler-Demos so richtig begannen


Genau genommen begann es für mich im Juli / Anfang August mit den Kundgebungen in Stuttgart und bei dem "Millionenmarsch" in Berlin, als diese Covidioten auch noch unfassbar viel PR bekamen und diverse Medien und auch Politiker auch nur einen Hauch von Verständnis zeigten.

WuerzburgerAdler schrieb:

Als die B*** ihre "Folgen des Lockdowns"-Kampagne lostrat.


Die begann schon im Mai. Ich werde jetzt aber die 8 Bild-Artikel, die ich dazu allein aus dem Mai gefunden habe, nicht verlinken.

WuerzburgerAdler schrieb:

Eine Politik kann sich dem "gesunden Volksempfinden" nie ganz entziehen. Also hoffte man lieber, als dass man sich dem mit verschreckenden Vorsichtsmaßnahmen entgegenstellte.


Da stimme ich zu.

WuerzburgerAdler schrieb:

Mit einer Ausnahme: Merkel.


Vielleicht nicht die einzige Ausnahme, aber die prominenteste. Ich werde wohl nie zum CDU-Wähler, aber ich achte Merkel für ihre Haltung in der Corona-Krise.

WuerzburgerAdler schrieb:

Das Volksempfinden war halt Scheiße. Dasselbe Volksempfinden wirft aber jetzt der Politik Versagen vor.
     


Das Volk besteht aus 80 Millionen Bundstrainern und Virologen. Ich nehme mich da nicht mal raus aus der Kritik. Einzig die Phase im Oktober werfe ich mir nicht persönlich vor, weil ich spätestens da erkannt habe, dass gehandelt werden muss. Ich habe es vorher aber auch unterschätzt in dem Ausmaß.

Wie gesagt... Ich sehe diesen Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen als Prozess, der bereits Ende April begann (etwa zur Zeit, als die Maskenpflicht anfing). Und die Bild-Kampagne (Lockdown böse, Kirchen öffnen, Stadien öffnen, alles öffnen, Urlaub retten, Drosten scheisse, Streeck geil, Hygiene-Papst hält zweite Welle für lächerliche Idee usw.) ging von April bis weit in den September hinein. Bis man gemerkt hat, dass die Zahlen steigen und dann das Gegenteil fordert von dem, was man Wochen zuvor noch für richtig hielt. Ohne Hinweis darauf, dass man es unterschätzt hat. Parallelen zu gewissen Usern hier kann man erkennen.

Mich ärgern vor allem die drei Wochen nach dem Tag der deutschen Einheit. Da war erkennbar, dass es in die völlig falsche Richtung geht und man hat nix getan. Das will mir nicht in den Kopf hinein.
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Wobei der Hygiene Papst der Bild immerhin immer einer der großen Befürworter der Maskenpflicht war und auch das Ausbleiben der zweiten Welle immer an das Einhalten der Regeln geknüpft hat. Ich glaube der wurde der Bild insgesamt zuletzt zu wenig lockerungsfreudig und kommt seltener zu Wort. Ist auch nur noch Hygiene Experte und kein Papst mehr.

Vom schwedischen Weg, der bei der Bild lange das non plus ultra war, hört man dort auch nur noch wenig.

Ggfs. wären weitere Lockerungen im Sommer (wobei ich außer Fußballstadion und sonstigen Veranstaltungen) eigentlich kaum Einschränkungen wahrgenommen habe) sogar OK gewesen, wenn man es geschafft hätte die Bevölkerung mehr auf den zweiten Lockdown einzustellen.

Stattdessen hieß es immer nur, dass der unbedingt verhindert werden müsste. Spahn hat im September geäußert, dass es ein Fehler war Friseure, Einzelhandel, etc. zu schließen. Was wahrscheinlich nun zu dem "Lockdown Light" geführt hat. Wobei ich ja immer noch sage, dass ich mich in größeren Geschäften in denen ich in den letzten Monaten war deutlich unwohler fühlte, als im Restaurant. Im Ergebnis sehe ich bei dem Lockdown Light im Bewegungsbild der Menschen kaum keinen Unterschied zu vorher. Wo ich im April, wenn ich mal ins Büro gefahren bin, über leere Straßen fuhr, stehe ich nun im gleichen Stau wie immer. Die Geschäfte sind voll und wenn 10 Leute am selben Regal im Laden stehen, ist es auch egal, wenn nur ne bestimmte Zahl von Leuten in die Läden darf. Dafür sind Orte, an denen ich zu keiner Zeit Probleme mit Abstandsregeln sah, nämlich z.B. Restaurants und Freizeitparks, zu.

Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen Mitte September zu sagen "Leute, im November machen wir nochmal 3 Wochen so nen Lockdown wie im April. Richtet Euch darauf ein." Aber ja, es wäre wahrscheinlich bei vielen als zu unverhältnismäßig angesehen worden.
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Wobei der Hygiene Papst der Bild immerhin immer einer der großen Befürworter der Maskenpflicht war und auch das Ausbleiben der zweiten Welle immer an das Einhalten der Regeln geknüpft hat. Ich glaube der wurde der Bild insgesamt zuletzt zu wenig lockerungsfreudig und kommt seltener zu Wort. Ist auch nur noch Hygiene Experte und kein Papst mehr.

Vom schwedischen Weg, der bei der Bild lange das non plus ultra war, hört man dort auch nur noch wenig.

Ggfs. wären weitere Lockerungen im Sommer (wobei ich außer Fußballstadion und sonstigen Veranstaltungen) eigentlich kaum Einschränkungen wahrgenommen habe) sogar OK gewesen, wenn man es geschafft hätte die Bevölkerung mehr auf den zweiten Lockdown einzustellen.

Stattdessen hieß es immer nur, dass der unbedingt verhindert werden müsste. Spahn hat im September geäußert, dass es ein Fehler war Friseure, Einzelhandel, etc. zu schließen. Was wahrscheinlich nun zu dem "Lockdown Light" geführt hat. Wobei ich ja immer noch sage, dass ich mich in größeren Geschäften in denen ich in den letzten Monaten war deutlich unwohler fühlte, als im Restaurant. Im Ergebnis sehe ich bei dem Lockdown Light im Bewegungsbild der Menschen kaum keinen Unterschied zu vorher. Wo ich im April, wenn ich mal ins Büro gefahren bin, über leere Straßen fuhr, stehe ich nun im gleichen Stau wie immer. Die Geschäfte sind voll und wenn 10 Leute am selben Regal im Laden stehen, ist es auch egal, wenn nur ne bestimmte Zahl von Leuten in die Läden darf. Dafür sind Orte, an denen ich zu keiner Zeit Probleme mit Abstandsregeln sah, nämlich z.B. Restaurants und Freizeitparks, zu.

Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen Mitte September zu sagen "Leute, im November machen wir nochmal 3 Wochen so nen Lockdown wie im April. Richtet Euch darauf ein." Aber ja, es wäre wahrscheinlich bei vielen als zu unverhältnismäßig angesehen worden.
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Was mich wundert ist., dass nach all dieser Zeit, es immer noch keine genauere Datenlage gibt wo und wie sich Leute anstecken. Vielleicht hab ich hier auch was verpasst..
Die Gesundheitsämter sind ausgelastet aber seitens der Virologen hätte ich gedacht, dass da irgendwann mal mehr an Infos kommt.
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Was mich wundert ist., dass nach all dieser Zeit, es immer noch keine genauere Datenlage gibt wo und wie sich Leute anstecken. Vielleicht hab ich hier auch was verpasst..
Die Gesundheitsämter sind ausgelastet aber seitens der Virologen hätte ich gedacht, dass da irgendwann mal mehr an Infos kommt.
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duke63 schrieb:

Was mich wundert ist., dass nach all dieser Zeit, es immer noch keine genauere Datenlage gibt wo und wie sich Leute anstecken. Vielleicht hab ich hier auch was verpasst..


Ich glaube zuletzt hieß es, das 75 % der Ansteckungen nicht klar sind, woher die kommen.

Daher finde ich auch die Aussagen XY ist kein Treiber immer etwas gewagt. Persönliche Treffen sind halt am einfachsten nachzuvollziehen.

Man erkrankt nachdem bekannt wurde, dass ein Freund/Familienmitglied erkrankt ist, den man ein paar Tage vorher getroffen hat. Hier ist es relativ leicht nachzuvollziehen.

Man erkrankt, nachdem man jeden Tag bei der Arbeit mit Publikumsverkehr war, wohin man mit der Bahn gefahren ist und 3 mal in der Woche in Innenstadt oder Kaufhaus einkaufen gewesen ist. Da hast Du doch keine Ahnung, wo Du Dich nun genau angesteckt hast. Das würde vielleicht bei konsequenter Nutzung der App durch alle funktionieren.


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