Wann haben wir den das letzte so richtig überzeugende Spiel abgeliefert? Ich würde fast sagen gegen Hertha zu Beginn der letzten Rückrunde.
Wäre auch das letzte wirklich überzeugende Spiel, das mir einfällt. Nicht nur bezogen auf die Spielweise sondern auch auf das Ergebnis. War nie ein großer Freund von FFs Auswechslungen und seiner Marschroute bzgl. der Taktik. Umso erstaunter war ich, als es dann doch auf den 9. Platz ging letzte Saison. Ich dachte mir: Mit dem Ergebnis kann ich leben, da verschmerze ich auch einen Gruselkick nach dem anderen.
Aber ehrlich - scheiße spielen & erfolglos zu sein kann ich mir nicht mit Freude jedes WE ansehen.
Wenn ich momentan Premiere schaue, schalte ich immer auf Konferenz. Denn 90 Minuten Eintracht am Stück verkraften meine Nerven nicht. Dann lieber zwischendurch ein paar Minuten Werder, Hoffenheim oder Leverkusen... das hebt dann meine Stimmung.
Wie bitte? Wie alt bist Du denn? Wenn das schon über Deine nervliche Belastbarkeit hinausgeht, solltest Du Dir einen anderen Verein suchen...
Also ich leide am Fernseher auch extrem und bin auch immer in Versuchung umzuschalten. Liegt wohl auch daran, dass meine Frau mir eins auf den Deckel geben würde, wenn ich zu Hause so rumbrüllen würde wie im Stadion.
Handkäs_mit_musik schrieb: Genau die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt:Was haben die, was wir nicht haben? Die Antworten waren scheinbar naheliegend und wurden mehrfach hier genannt:Ein moderner Trainer, der offensiven FUssball spielen lässt, mit einer vorzüglichen Raumaufteilung,spielerisch starken Spielern, fast alles Talente, die sich allerdings weiterentwickeln...und als ich weoterüberlegte, viel mir ein Spiel unserer EIntracht ein:erster Spiel nach dem FUnkelsche Aufstieg gegen Leverkusen! Wohl das beste in der 1.Halbzeit, was wir seit langem damals gesehen hatten,frischer ANgriffsfussball,Chancen in Hülle und Fülle, 1:0 Führung und am Ende ein deftige Klatsche. Nun Frage ich mich:Was wäre passiert, hätten wir dieses Spiel gewonnen?Hätten wir weiterhin einen ähnlichen Fussball, wie jetzt Hoffenheim gespielt? Und was wäre, wenn die Jungs aus Seligenstadt das erste Spiel verloren hätten?Wäre ein ähnliches Sicherheitskonzept angelegt wporden, wie es Funkel nun seit 4 Jahren spielen lässt? Die einfach Antwort:wohl nicht! Rangnick hat auch nach einer 2:5 Klatsche in LEverkusen, wo seine Mannschaft die 2.Halbzeit dominiert hat weiter offensiv ausgerichtet!Kein Libero,keine verkapptes 4-5-1, weiterhin Volldampf vorraus!Ich frage mich, wieso FUnkel nicht genauso gehandelt hat?Warum musste man nach einem SPiel eine ganze Spielphilosophie ändern und diese jahrelang praktizieren?Ist doch klar das die Mannschaft jetzt nicht in der LAge ist, diese Spielweise von heut auf morgen zu ändern. Beispiel Fenin:Wieso schießt der in 2 Spielen 4 Tore und trifft dann nichts mehr?Ich vage einfach mal eine These:er hat gegen Berlin unbekümmert aufgespielt und, ich nenne es überspitzt so, war nicht von Funkels Sicherheitskonzept infiziert! Persönlich finde ich HB´s Sichtweise in Zeiten der gesellschaftlichen Kurzlebigkeit und der zunehmenden Rationalisierung super.Nicht immer auf Ergebnisse achten, solange die Leistung und die Entwicklung der Mannschaft stimmt.Aber wenn KEINE Entwicklung vorhanden ist und man sich in Interviews einfach nur noch lächerlich verhält, kann man an so einem Trainer nicht mehr dauerhaft festhalen!
Interessante Aspekte. Das mit dem Leverkusenspiel ging mir in diesem Zusammenhang auch durch den Kopf. Und ebenso die Geschichte mit Fenin.
DelmeSGE schrieb: Einen Trainer,der offensiv spielen läßt,teilweise echt schon sehr ansprechend. Spielermaterial ist ähnlich. Einen Trainer,der Spiele gewinnen will,nicht einen,der nur nicht verlieren will. Einen Trainer,der die Gegner eben nicht stärker redet als diese sind.
Sehr konstruktive Diskussion, die zeigt, dass man über die derzeitige, mmh, nicht gerade begeisternde Spielweise unserer lieben Eintracht auch anders diskutieren kann.
Beim KSC letztes Jahr, bei den O5er vor zwei Jahren – da wusste man (von wegen Ausnahmezustand, Euphorie), wie man das einzuschätzen hat – das waren sozusagen „alte“ und letztlich kalkulierbare Kategorien. Hoffenheim setzt da einen ganz anderen Maßstab. Finde die Beobachtung über die „Bewusstheit“ der eigenen Spielweise und der spielerischen Möglichkeiten sehr interessant. Genau diesen Eindruck hat man, wenn man dieser Mannschaft beim Spielen zuschaut: Das ist keine aus der Euphorie geborene Spielfreude, sondern irgendwie haben sie es geschafft, die Lust am Fußball spielen zu professionalisieren. Vor dem KSC, vor Mainz (die ja auch „anders“ waren/sind) brauchte sich keiner zu fürchten, das Modell Hoffenheim wird, glaube ich, in der Fußballwelt einige Dinge nachhaltig verändern. Und das nicht vorrangig wg. der Hopp-Milliarden.
Vom dahinter stehenden Konzept war im vorigen ja schon die Rede. Ich denke, ein „Kniff“ könnte sein, dass jeder im Team – außerhalb des Platzes und auf dem Platz – sich als Teil eines Projektes sieht – ein klares Ziel, klare Entwicklungsschritte, Meilensteinplan (im großen, im kleinen und im ganz kleinen) „Controlling“, eine Fülle von Steuerungsmöglichkeiten, Teilprojekte mit Teilprojektleitern etc. – so wie im richtigen Leben. In einem Projekt sind dann „Mut“ und „Offensives nach vorne Denken“ keine Frage der individuellen Einstellung (des Trainers, der Spieler). Man hat sich „committed“ ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, um dieses Ziel zu erreichen, muss man die Mittel definieren, mit denen man sie erreichen will, und man muss etwas riskieren. Und wenn ein Rückschlag eintritt (Leverkusen), wird man nicht zurückziehen, sondern an das nächste Spiel eher noch offensiver herangehen. Das hat ja auch schon bei der WM 2006 bei Klinsmann funktioniert. Allerdings – wesentlicher Unterschied – wurde damals fast ausschließlich auf Motivation und (wie ich finde) künstlich erzeugte Leidenschaft/Öffentlichkeitseuphorie gesetzt, während die Hoffenheimer (ich schätze Rangnicks Fähigkeiten als Trainer deutlich höher ein als die von Klinsmann) ganz präzis und kenntnisreich auf fußballerische Qualitäten setzen. Jeder Spieler ist sich offensichtlich bewusst, was er kann und wie er das optimale aus seinen Fähigkeiten macht. Und da spielt mit Sicherheit Wolfgang Peters und vermutlich auch ein spezifischer ausgerichtetes Training (hierzu gibt es ja bereits einen eigenen Fred) eine gewichtige Rolle.
Ich weiß nicht, ob sich dieses „Projektdenken“ auf den Alltag jeder „normalen“ Fußballmannschaft übertragen lässt. Und: Ich bin mir nicht sicher, ob man sich das wirlich wünschen soll. Das alles ist wunderbar anzusehen, macht Spaß zum Zuschauen, das ist technisch und fußballerisch beeindruckend – und ist mir gleichzeitig (oder trotzdem) irgendwie unheimlich. Ich bin mir allerdings sehr sicher (da geht es mir ähnlich wie adlerkadabra in seinem Eingangspost), dass es sich hier nicht um ein vorübergehendes Phänomen, sondern um eine, mmh, ja, glaub schon, irreversible Entwicklung handelt. Man wird sich hierzu irgendwie positionieren müssen und daraus Schlüsse für den eigenen Verein ziehen. Hier vollzieht sich gerade ein Bruch, da bin ich mir ziemlich sicher.
Übrigens: Es ist ja nicht nur Hoffenheim – auch Leverkusen hat mich an diesem Wochenende ins Grübeln gebracht. Mann, was spielen die für einen schönen Fußball im Moment. **staun** Wünsche ihnen, dass sie das mal eine Saison durchhalten – Ausnahme: Am 18.10. im Waldstadion.
DelmeSGE schrieb: Einen Trainer,der offensiv spielen läßt,teilweise echt schon sehr ansprechend. Spielermaterial ist ähnlich. Einen Trainer,der Spiele gewinnen will,nicht einen,der nur nicht verlieren will. Einen Trainer,der die Gegner eben nicht stärker redet als diese sind.
@rotundschwarz Eine, wie ich finde, gute und sachliche Betrachtung der Hoffenheim-Thematik - danke! Man wird das sicherlich nicht eins zu eins auf die Eintracht übertragen können, aber mit einem konzeptionell arbeitenden Trainer von der Qualität eines Ralf Rangnick, wäre sicherlich auch hier und mit diesem Kader wesentlich mehr möglich, als das, was uns seit Monaten und Jahren hier vorgesetzt wird!
Und wie das Beispiel Leverkusen zeigt - hierzu hatte ich an anderer Stelle schon mal meinen Senf dazugegeben -, schaffen es auch andere Mannschaften guten Fußball zu spielen und dabei erfolgreich zu sein. Ich hoffe wirklich, dass die das durchhalten und am Ende der Saison in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen können. Es wäre für alle, die diesen Sport lieben eine Bereicherung und zudem ein Aushängeschild für die deutsche Bundesliga!
z-heimer schrieb: @rotundschwarz Eine, wie ich finde, gute und sachliche Betrachtung der Hoffenheim-Thematik - danke! Man wird das sicherlich nicht eins zu eins auf die Eintracht übertragen können, aber mit einem konzeptionell arbeitenden Trainer von der Qualität eines Ralf Rangnick, wäre sicherlich auch hier und mit diesem Kader wesentlich mehr möglich, als das, was uns seit Monaten und Jahren hier vorgesetzt wird!
Und wie das Beispiel Leverkusen zeigt - hierzu hatte ich an anderer Stelle schon mal meinen Senf dazugegeben -, schaffen es auch andere Mannschaften guten Fußball zu spielen und dabei erfolgreich zu sein. Ich hoffe wirklich, dass die das durchhalten und am Ende der Saison in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen können. Es wäre für alle, die diesen Sport lieben eine Bereicherung und zudem ein Aushängeschild für die deutsche Bundesliga!
Interessant das hierbei mit Leverkusen und Hoffenheim 2 Klubs genannt werden, die ähnliche Voraussetzungen mitbringen. Noch viel interessanter was beide aus den sicherlich vorhandenen Mitteln machen. Beide Vereine setzen auf talentierte junge Spieler. Beide Vereine spielen grundsätzlich offensiv und lassen dabei auch Rückschläge zu. Beide haben Trainer, die hinter dieser Spielweise stehen und die scheinbar auch an der praktischen Umsetzung dieser Ausrichtung arbeiten. Fairerweise muss man sagen, dass FF ähnliches auch zu Beginn der Saison als Ziel ausgegeben hat (schnelles Kurzpasspiel nach vorne), wir aber diesen Weg überhaupt nicht beschreiten. Ein Grund sind sicher die Verletzen, ich denke gerade Korkmaz und Meier waren fester Bestandteil, aber unsere gesamte Spielweise ist einzig und allein Destruktiv. Keine Ahnung warum FF nicht mehr Mut hat, evtl. ist der Druck doch zu groß und man hat Angst davor das Risiko einzugehen, dass es am Anfang auch nach hinten losegehen kann?
Ja, Hoffenheim spielt einen schönen Offensivfussball, ABER
wie hier manche Ralf Rangnick ervorheben verstehe ich nicht ganz. Reden wir von dem Trainer, der damals der Eintracht absagte, mit der Begründung, sie sei nicht in der Lage aufzusteigen?! Nach der Absage führte Funkel uns, wider Rangnicks Analyse, in die Bundesliga. Entweder eine Fehleinschätzung Rangnicks oder eine Meisterleistung Funkels!
Ich halte RR für keinen schlechten Trainer, aber ihm stehen nunmal ganz andere Mittel zur Verfügung. Trotzallem muss bei uns auch einfach mehr drin sein!
hinnerechts schrieb: Ja, Hoffenheim spielt einen schönen Offensivfussball, ABER
wie hier manche Ralf Rangnick ervorheben verstehe ich nicht ganz. Reden wir von dem Trainer, der damals der Eintracht absagte, mit der Begründung, sie sei nicht in der Lage aufzusteigen?! Nach der Absage führte Funkel uns, wider Rangnicks Analyse, in die Bundesliga. Entweder eine Fehleinschätzung Rangnicks oder eine Meisterleistung Funkels!
Ich halte RR für keinen schlechten Trainer, aber ihm stehen nunmal ganz andere Mittel zur Verfügung. Trotzallem muss bei uns auch einfach mehr drin sein!
Zumindest war er für HB erste Wahl... Keine Ahnung der Mann...
hinnerechts schrieb: Ja, Hoffenheim spielt einen schönen Offensivfussball, ABER
wie hier manche Ralf Rangnick ervorheben verstehe ich nicht ganz. Reden wir von dem Trainer, der damals der Eintracht absagte, mit der Begründung, sie sei nicht in der Lage aufzusteigen?! Nach der Absage führte Funkel uns, wider Rangnicks Analyse, in die Bundesliga. Entweder eine Fehleinschätzung Rangnicks oder eine Meisterleistung Funkels!
Ich halte RR für keinen schlechten Trainer, aber ihm stehen nunmal ganz andere Mittel zur Verfügung. Trotzallem muss bei uns auch einfach mehr drin sein!
Wo standen wir nach der Hinrunde?
Achja richtig! 8 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Dann wurden 2 weitere Spieler transferiert mit Jones und Vasoski, die in meinen Augen beides Schlüsselspieler waren.
Bevor ich etwas über das Hoffenheimer "Konzept" und die Trainerqualitäten eines Rangnicks schreibe, beobachte ich lieber das ganze Spiel noch ein Weilchen (spätestens zur Rückrunde wird man sehen). Auch Hoffenheim wird sich irgendwann im Fußballalltag befinden und dann müssen die Spieler und Rangnick beweisen, daß sie in der Lage sind, sich umzustellen und anzupassen.
hinnerechts schrieb: Ja, Hoffenheim spielt einen schönen Offensivfussball, ABER
wie hier manche Ralf Rangnick ervorheben verstehe ich nicht ganz. Reden wir von dem Trainer, der damals der Eintracht absagte, mit der Begründung, sie sei nicht in der Lage aufzusteigen?! Nach der Absage führte Funkel uns, wider Rangnicks Analyse, in die Bundesliga. Entweder eine Fehleinschätzung Rangnicks oder eine Meisterleistung Funkels!
Ich halte RR für keinen schlechten Trainer, aber ihm stehen nunmal ganz andere Mittel zur Verfügung. Trotzallem muss bei uns auch einfach mehr drin sein!
Wo standen wir nach der Hinrunde?
Achja richtig! 8 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Dann wurden 2 weitere Spieler transferiert mit Jones und Vasoski, die in meinen Augen beides Schlüsselspieler waren.
öhm, naja ich denke, die hätten RR auch zugestanden. Dies sollte ihm auch bekannt gewesen sein.
Damit wir uns nicht missverstehen, habe wirklich keine Luftsprünge gemacht, ob der Verpflichtung Friedhelm Funkels. Wurde noch nie wirklich warm mit seiner Art und Weise und seiner Art Fussball "spielen" zu lassen. Aber eines muss ich ihm lassen, er hat die Herrausforderung damals angenommen und uns in die Erste geführt. Ralf Rangnick hielt es hingegen nicht für möglich.
Fakt ist, ich mag diese selbsternannten Fussballprofessoren nicht, die meinen, sie würden den Fussball neu erfinden.
Konzeptfussball ist gut, nur am Beispiel Hoffenheim aufgrund der finanziellen Möglichkeiten viel leichter umzusetzten als beispielsweise bei uns.
Finke wäre ein Mann, der dies meiner Meinung nach hier und unter unseren Vorrausetzungen sehr gut umsetzten könnte!
Die nachfolgenden Worte fallen mir nicht leicht aber:
Für mich liegt die Stärke Hoffenheim´s ganz klar an den Top aufeinander abgestimmten Offensivkräften. Die können vorne alle klasse mit dem Ball umgehen und haben eben auch Spaß miteinander zu spielen. Spielerisch sind die vielen Mannschaften in der BL überlegen.
Genau das ist es auch was mir momentan bei uns fehlt - Nicht der Erfolg - sondern der sichtbare Spaß am Fussball und der Wille zu gewinnen. Und ausschlaggebend hierfür sehe ich wiederum die Tatik die Funkel abliefert. Tief stapeln und Defensiv spielen....warum nicht gegen Schalke mal im vorhinein sagen: "Wir haben nichts zu verlieren" und dann mal Caio im OM und Fenin + Libe im Sturm auflaufen lassen.
Das unterscheidet Hoppenheim von Frankfurt....leider
rotundschwarz schrieb: Sehr konstruktive Diskussion, die zeigt, dass man über die derzeitige, mmh, nicht gerade begeisternde Spielweise unserer lieben Eintracht auch anders diskutieren kann.
Beim KSC letztes Jahr, bei den O5er vor zwei Jahren – da wusste man (von wegen Ausnahmezustand, Euphorie), wie man das einzuschätzen hat – das waren sozusagen „alte“ und letztlich kalkulierbare Kategorien. Hoffenheim setzt da einen ganz anderen Maßstab. Finde die Beobachtung über die „Bewusstheit“ der eigenen Spielweise und der spielerischen Möglichkeiten sehr interessant. Genau diesen Eindruck hat man, wenn man dieser Mannschaft beim Spielen zuschaut: Das ist keine aus der Euphorie geborene Spielfreude, sondern irgendwie haben sie es geschafft, die Lust am Fußball spielen zu professionalisieren. Vor dem KSC, vor Mainz (die ja auch „anders“ waren/sind) brauchte sich keiner zu fürchten, das Modell Hoffenheim wird, glaube ich, in der Fußballwelt einige Dinge nachhaltig verändern. Und das nicht vorrangig wg. der Hopp-Milliarden.
Vom dahinter stehenden Konzept war im vorigen ja schon die Rede. Ich denke, ein „Kniff“ könnte sein, dass jeder im Team – außerhalb des Platzes und auf dem Platz – sich als Teil eines Projektes sieht – ein klares Ziel, klare Entwicklungsschritte, Meilensteinplan (im großen, im kleinen und im ganz kleinen) „Controlling“, eine Fülle von Steuerungsmöglichkeiten, Teilprojekte mit Teilprojektleitern etc. – so wie im richtigen Leben. In einem Projekt sind dann „Mut“ und „Offensives nach vorne Denken“ keine Frage der individuellen Einstellung (des Trainers, der Spieler). Man hat sich „committed“ ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, um dieses Ziel zu erreichen, muss man die Mittel definieren, mit denen man sie erreichen will, und man muss etwas riskieren. Und wenn ein Rückschlag eintritt (Leverkusen), wird man nicht zurückziehen, sondern an das nächste Spiel eher noch offensiver herangehen. Das hat ja auch schon bei der WM 2006 bei Klinsmann funktioniert. Allerdings – wesentlicher Unterschied – wurde damals fast ausschließlich auf Motivation und (wie ich finde) künstlich erzeugte Leidenschaft/Öffentlichkeitseuphorie gesetzt, während die Hoffenheimer (ich schätze Rangnicks Fähigkeiten als Trainer deutlich höher ein als die von Klinsmann) ganz präzis und kenntnisreich auf fußballerische Qualitäten setzen. Jeder Spieler ist sich offensichtlich bewusst, was er kann und wie er das optimale aus seinen Fähigkeiten macht. Und da spielt mit Sicherheit Wolfgang Peters und vermutlich auch ein spezifischer ausgerichtetes Training (hierzu gibt es ja bereits einen eigenen Fred) eine gewichtige Rolle.
Ich weiß nicht, ob sich dieses „Projektdenken“ auf den Alltag jeder „normalen“ Fußballmannschaft übertragen lässt. Und: Ich bin mir nicht sicher, ob man sich das wirlich wünschen soll. Das alles ist wunderbar anzusehen, macht Spaß zum Zuschauen, das ist technisch und fußballerisch beeindruckend – und ist mir gleichzeitig (oder trotzdem) irgendwie unheimlich. Ich bin mir allerdings sehr sicher (da geht es mir ähnlich wie adlerkadabra in seinem Eingangspost), dass es sich hier nicht um ein vorübergehendes Phänomen, sondern um eine, mmh, ja, glaub schon, irreversible Entwicklung handelt. Man wird sich hierzu irgendwie positionieren müssen und daraus Schlüsse für den eigenen Verein ziehen. Hier vollzieht sich gerade ein Bruch, da bin ich mir ziemlich sicher.
Übrigens: Es ist ja nicht nur Hoffenheim – auch Leverkusen hat mich an diesem Wochenende ins Grübeln gebracht. Mann, was spielen die für einen schönen Fußball im Moment. **staun** Wünsche ihnen, dass sie das mal eine Saison durchhalten – Ausnahme: Am 18.10. im Waldstadion.
Sehr schön, danke. Ja, das trifft auch meine Gefühlsgemengelage: a bisserl unheimlich ist das schon, das Ganze. Interessant auch Dein Vergleich Rangnick-Klinsmann. Stimme Dir da zu. Am Ende läuft's tatsächlich darauf hinaus, dass im Nowhere der hessisch-pfälzischen Provinz - Tube, übernehmen Sie endlich - ein Konzept von kollektiver Intelligenz entwickelt wurde, das - bislang jedenfalls - mehr als konkurrenzfähig zu sein scheint.
L'kusen ist vielleicht dann doch eher eine etwas andere Geschichte. Die haben nicht alleine die (Werks-)Kohle, sondern bereits auch eine ganze Reihe sehr erfolgreicher Jahre hinter sich. Verglichen damit ist H'heim dann doch das erstaunliche Kaninchen aus dem konzeptuellen Zylinder.
Handkäs_mit_musik schrieb: Genau die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt:Was haben die, was wir nicht haben? Die Antworten waren scheinbar naheliegend und wurden mehrfach hier genannt:Ein moderner Trainer, der offensiven FUssball spielen lässt, mit einer vorzüglichen Raumaufteilung,spielerisch starken Spielern, fast alles Talente, die sich allerdings weiterentwickeln...und als ich weoterüberlegte, viel mir ein Spiel unserer EIntracht ein:erster Spiel nach dem FUnkelsche Aufstieg gegen Leverkusen! Wohl das beste in der 1.Halbzeit, was wir seit langem damals gesehen hatten,frischer ANgriffsfussball,Chancen in Hülle und Fülle, 1:0 Führung und am Ende ein deftige Klatsche. Nun Frage ich mich:Was wäre passiert, hätten wir dieses Spiel gewonnen?Hätten wir weiterhin einen ähnlichen Fussball, wie jetzt Hoffenheim gespielt? Und was wäre, wenn die Jungs aus Seligenstadt das erste Spiel verloren hätten?Wäre ein ähnliches Sicherheitskonzept angelegt wporden, wie es Funkel nun seit 4 Jahren spielen lässt? Die einfach Antwort:wohl nicht! Rangnick hat auch nach einer 2:5 Klatsche in LEverkusen, wo seine Mannschaft die 2.Halbzeit dominiert hat weiter offensiv ausgerichtet!Kein Libero,keine verkapptes 4-5-1, weiterhin Volldampf vorraus!Ich frage mich, wieso FUnkel nicht genauso gehandelt hat?Warum musste man nach einem SPiel eine ganze Spielphilosophie ändern und diese jahrelang praktizieren?Ist doch klar das die Mannschaft jetzt nicht in der LAge ist, diese Spielweise von heut auf morgen zu ändern. Beispiel Fenin:Wieso schießt der in 2 Spielen 4 Tore und trifft dann nichts mehr?Ich vage einfach mal eine These:er hat gegen Berlin unbekümmert aufgespielt und, ich nenne es überspitzt so, war nicht von Funkels Sicherheitskonzept infiziert! Persönlich finde ich HB´s Sichtweise in Zeiten der gesellschaftlichen Kurzlebigkeit und der zunehmenden Rationalisierung super.Nicht immer auf Ergebnisse achten, solange die Leistung und die Entwicklung der Mannschaft stimmt.Aber wenn KEINE Entwicklung vorhanden ist und man sich in Interviews einfach nur noch lächerlich verhält, kann man an so einem Trainer nicht mehr dauerhaft festhalen!
Interessante Aspekte. Das mit dem Leverkusenspiel ging mir in diesem Zusammenhang auch durch den Kopf. Und ebenso die Geschichte mit Fenin.
Hervorragend. Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Erschreckt über die Unbekümmertheit, mit der die Mannschaft nach vorne spielte und sich damals gegen Leverkusen ihr erstes "Lehrgeld" nach dem Wiederaufstieg abholte, ging man umgehend zum Sicherheitsfußball über. Scheinbar mit Erfolg, denn man konnte sich etablieren und sich Saison für Saison in der Tabelle verbessern. Scheinbar deshalb, weil viele Punkte mit überdurchschnittlich viel Glück errungen wurden. Und Glück und Pecvh gleichen sich auf die Dauer oft aus.
Es ist hypothetisch darüber nachzudenken, was passiert wäre, hätte man am Angriffsfußball dieses Spiels damals festgehalten. Was wir aber konstatieren können ist:
Es fehlt an Spielfreude (hat Hoffenheim). Es fehlt an Selbstvertrauen (hat Hoffenheim). Es fehlt an Siegeswille (hat Hoffenheim. Wie die die Dortmunder unter Druck gesetzt haben, war Klasse). Es fehlt an individueller Entwicklung der Spieler (hat Hoffenheim. Bei uns treten viele der damaligen Aufsteiger auf der Stelle oder schreiten rückwärts. bei Hoffenheim hat fast jeder in diesem Jahr einen gehörigen Satz nach vorne gemacht.)
Das Beispiel Fenin ist ebenso bemerkenswert. Viele haben ja hier schon beklagt, dass der Drei-Tore-Einstiegs-Mann viel zu viel nach hinten arbeitet und sich dabei aufreibt. Das war in Berlin anders. Da war Fenin eine echte und gefährliche Angriffsspitze.
Vielleicht sollte man die o.a. Defizite mal energisch angehen. Das Potenzial ist vorhanden. Man muss es nur zum Leben erwecken. Oder will mir jemand ernsthaft erzählen, Hoffenheim hätte durch die Bank die besseren Spieler als die Eintracht?
Marsmensch schrieb: Endlich mal wieder ein Thread bei dem es Spaß macht, die einzelnen Beiträge zu lesen. Bis auf kleine Ausnahmen kein primitiver FF-raus Thread o. ä.
Geht mir genau so.
Viele Fans machen es sich einfach zu leicht, in dem auf das Geld von Hopp verwiesen wird. Das ist in meinen Augen völliger Blödsinn, denn die Hopp-Millionen gleichen nur annähernd aus, was andere Vereine über Firmensponsoren an Geld bekommen (bei uns Fraport, Mainova, RMV,...
Also am Geld liegt es nicht, zumindest nicht, was den Unterschied zu uns ausmacht. Ich denke, dass unser Gesamtetat immer noch über dem der Hoffenheimer liegt.
Seit vielen Spielen (gefühlte 50, realistisch so 10-12) fehlt mir bei uns die -hier schon genannte- Spielfreude. Aus Spielfreude und Mut entsteht Spielintelligenz und Spielwitz. Ich behaupte, dass so etwas nur im Ansatz trainierbar ist. Heute sind Überraschungen (die durch Spielwitz entstehen) gefragt, um sich viele Torchancen zu erarbeiten. In der letzten Saison hatten wir mal das Glück, dass aus wenigen Torchancen einige entscheidende Tore wurden. Jetzt gilt umgekehrt, dass wir hier Pech haben. Auf Dauer aber helfen nur viele Torchancen, aus denen regelmäßig einige Tore werden. Mit einer vernünftigen Abwehr werden daraus Siege.
Wir sind seit einiger Zeit das Gegenteil von überraschend und kreativ, also leicht auszurechnen. Das gilt sowohl individuell für die einzelnen Spieler, als auch für die Mannschaft insgesamt. Wer daran schuld hat, weiß ich leider nicht. Unsere besten Spieler sind derzeit völlig ausser Form. Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass der gute Nikolov derzeit als einziger eine Normalform hat.
Also ich leide am Fernseher auch extrem und bin auch immer in Versuchung umzuschalten. Liegt wohl auch daran, dass meine Frau mir eins auf den Deckel geben würde, wenn ich zu Hause so rumbrüllen würde wie im Stadion.
Interessante Aspekte. Das mit dem Leverkusenspiel ging mir in diesem Zusammenhang auch durch den Kopf. Und ebenso die Geschichte mit Fenin.
ich hätte es nicht besser formulieren können.
Beim KSC letztes Jahr, bei den O5er vor zwei Jahren – da wusste man (von wegen Ausnahmezustand, Euphorie), wie man das einzuschätzen hat – das waren sozusagen „alte“ und letztlich kalkulierbare Kategorien. Hoffenheim setzt da einen ganz anderen Maßstab. Finde die Beobachtung über die „Bewusstheit“ der eigenen Spielweise und der spielerischen Möglichkeiten sehr interessant. Genau diesen Eindruck hat man, wenn man dieser Mannschaft beim Spielen zuschaut: Das ist keine aus der Euphorie geborene Spielfreude, sondern irgendwie haben sie es geschafft, die Lust am Fußball spielen zu professionalisieren. Vor dem KSC, vor Mainz (die ja auch „anders“ waren/sind) brauchte sich keiner zu fürchten, das Modell Hoffenheim wird, glaube ich, in der Fußballwelt einige Dinge nachhaltig verändern. Und das nicht vorrangig wg. der Hopp-Milliarden.
Vom dahinter stehenden Konzept war im vorigen ja schon die Rede. Ich denke, ein „Kniff“ könnte sein, dass jeder im Team – außerhalb des Platzes und auf dem Platz – sich als Teil eines Projektes sieht – ein klares Ziel, klare Entwicklungsschritte, Meilensteinplan (im großen, im kleinen und im ganz kleinen) „Controlling“, eine Fülle von Steuerungsmöglichkeiten, Teilprojekte mit Teilprojektleitern etc. – so wie im richtigen Leben. In einem Projekt sind dann „Mut“ und „Offensives nach vorne Denken“ keine Frage der individuellen Einstellung (des Trainers, der Spieler). Man hat sich „committed“ ein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, um dieses Ziel zu erreichen, muss man die Mittel definieren, mit denen man sie erreichen will, und man muss etwas riskieren. Und wenn ein Rückschlag eintritt (Leverkusen), wird man nicht zurückziehen, sondern an das nächste Spiel eher noch offensiver herangehen. Das hat ja auch schon bei der WM 2006 bei Klinsmann funktioniert. Allerdings – wesentlicher Unterschied – wurde damals fast ausschließlich auf Motivation und (wie ich finde) künstlich erzeugte Leidenschaft/Öffentlichkeitseuphorie gesetzt, während die Hoffenheimer (ich schätze Rangnicks Fähigkeiten als Trainer deutlich höher ein als die von Klinsmann) ganz präzis und kenntnisreich auf fußballerische Qualitäten setzen. Jeder Spieler ist sich offensichtlich bewusst, was er kann und wie er das optimale aus seinen Fähigkeiten macht. Und da spielt mit Sicherheit Wolfgang Peters und vermutlich auch ein spezifischer ausgerichtetes Training (hierzu gibt es ja bereits einen eigenen Fred) eine gewichtige Rolle.
Ich weiß nicht, ob sich dieses „Projektdenken“ auf den Alltag jeder „normalen“ Fußballmannschaft übertragen lässt. Und: Ich bin mir nicht sicher, ob man sich das wirlich wünschen soll. Das alles ist wunderbar anzusehen, macht Spaß zum Zuschauen, das ist technisch und fußballerisch beeindruckend – und ist mir gleichzeitig (oder trotzdem) irgendwie unheimlich. Ich bin mir allerdings sehr sicher (da geht es mir ähnlich wie adlerkadabra in seinem Eingangspost), dass es sich hier nicht um ein vorübergehendes Phänomen, sondern um eine, mmh, ja, glaub schon, irreversible Entwicklung handelt. Man wird sich hierzu irgendwie positionieren müssen und daraus Schlüsse für den eigenen Verein ziehen. Hier vollzieht sich gerade ein Bruch, da bin ich mir ziemlich sicher.
Übrigens: Es ist ja nicht nur Hoffenheim – auch Leverkusen hat mich an diesem Wochenende ins Grübeln gebracht. Mann, was spielen die für einen schönen Fußball im Moment. **staun** Wünsche ihnen, dass sie das mal eine Saison durchhalten – Ausnahme: Am 18.10. im Waldstadion.
Solltest du aber schon
Eine, wie ich finde, gute und sachliche Betrachtung der Hoffenheim-Thematik - danke! Man wird das sicherlich nicht eins zu eins auf die Eintracht übertragen können, aber mit einem konzeptionell arbeitenden Trainer von der Qualität eines Ralf Rangnick, wäre sicherlich auch hier und mit diesem Kader wesentlich mehr möglich, als das, was uns seit Monaten und Jahren hier vorgesetzt wird!
Und wie das Beispiel Leverkusen zeigt - hierzu hatte ich an anderer Stelle schon mal meinen Senf dazugegeben -, schaffen es auch andere Mannschaften guten Fußball zu spielen und dabei erfolgreich zu sein. Ich hoffe wirklich, dass die das durchhalten und am Ende der Saison in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen können. Es wäre für alle, die diesen Sport lieben eine Bereicherung und zudem ein Aushängeschild für die deutsche Bundesliga!
Interessant das hierbei mit Leverkusen und Hoffenheim 2 Klubs genannt werden, die ähnliche Voraussetzungen mitbringen. Noch viel interessanter was
beide aus den sicherlich vorhandenen Mitteln machen. Beide Vereine setzen auf talentierte junge Spieler. Beide Vereine spielen grundsätzlich offensiv und lassen dabei auch Rückschläge zu. Beide haben Trainer, die hinter dieser Spielweise stehen und die scheinbar auch an der praktischen Umsetzung dieser Ausrichtung arbeiten. Fairerweise muss man sagen, dass FF ähnliches
auch zu Beginn der Saison als Ziel ausgegeben hat (schnelles Kurzpasspiel nach vorne), wir aber diesen Weg überhaupt nicht beschreiten. Ein Grund sind sicher die Verletzen, ich denke gerade Korkmaz und Meier waren fester Bestandteil, aber unsere gesamte Spielweise ist einzig und allein Destruktiv.
Keine Ahnung warum FF nicht mehr Mut hat, evtl. ist der Druck doch zu groß und man hat Angst davor das Risiko einzugehen, dass es am Anfang auch nach hinten losegehen kann?
wie hier manche Ralf Rangnick ervorheben verstehe ich nicht ganz.
Reden wir von dem Trainer, der damals der Eintracht absagte, mit der Begründung, sie sei nicht in der Lage aufzusteigen?!
Nach der Absage führte Funkel uns, wider Rangnicks Analyse, in die Bundesliga.
Entweder eine Fehleinschätzung Rangnicks oder eine Meisterleistung Funkels!
Ich halte RR für keinen schlechten Trainer, aber ihm stehen nunmal ganz andere Mittel zur Verfügung.
Trotzallem muss bei uns auch einfach mehr drin sein!
Zumindest war er für HB erste Wahl... Keine Ahnung der Mann...
Außerdem: Konzeptfußball ist Kommerzkacke...
Wo standen wir nach der Hinrunde?
Achja richtig! 8 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Dann wurden 2 weitere Spieler transferiert mit Jones und Vasoski, die in meinen Augen beides Schlüsselspieler waren.
öhm, naja ich denke, die hätten RR auch zugestanden. Dies sollte ihm auch bekannt gewesen sein.
Damit wir uns nicht missverstehen, habe wirklich keine Luftsprünge gemacht, ob der Verpflichtung Friedhelm Funkels. Wurde noch nie wirklich warm mit seiner Art und Weise und seiner Art Fussball "spielen" zu lassen.
Aber eines muss ich ihm lassen, er hat die Herrausforderung damals angenommen und uns in die Erste geführt.
Ralf Rangnick hielt es hingegen nicht für möglich.
Fakt ist, ich mag diese selbsternannten Fussballprofessoren nicht, die meinen, sie würden den Fussball neu erfinden.
Konzeptfussball ist gut, nur am Beispiel Hoffenheim aufgrund der finanziellen Möglichkeiten viel leichter umzusetzten als beispielsweise bei uns.
Finke wäre ein Mann, der dies meiner Meinung nach hier und unter unseren Vorrausetzungen sehr gut umsetzten könnte!
Für mich liegt die Stärke Hoffenheim´s ganz klar an den Top aufeinander abgestimmten Offensivkräften. Die können vorne alle klasse mit dem Ball umgehen und haben eben auch Spaß miteinander zu spielen. Spielerisch sind die vielen Mannschaften in der BL überlegen.
Genau das ist es auch was mir momentan bei uns fehlt - Nicht der Erfolg - sondern der sichtbare Spaß am Fussball und der Wille zu gewinnen. Und ausschlaggebend hierfür sehe ich wiederum die Tatik die Funkel abliefert.
Tief stapeln und Defensiv spielen....warum nicht gegen Schalke mal im vorhinein sagen: "Wir haben nichts zu verlieren" und dann mal Caio im OM und Fenin + Libe im Sturm auflaufen lassen.
Das unterscheidet Hoppenheim von Frankfurt....leider
Sehr schön, danke. Ja, das trifft auch meine Gefühlsgemengelage: a bisserl unheimlich ist das schon, das Ganze. Interessant auch Dein Vergleich Rangnick-Klinsmann. Stimme Dir da zu. Am Ende läuft's tatsächlich darauf hinaus, dass im Nowhere der hessisch-pfälzischen Provinz - Tube, übernehmen Sie endlich - ein Konzept von kollektiver Intelligenz entwickelt wurde, das - bislang jedenfalls - mehr als konkurrenzfähig zu sein scheint.
L'kusen ist vielleicht dann doch eher eine etwas andere Geschichte. Die haben nicht alleine die (Werks-)Kohle, sondern bereits auch eine ganze Reihe sehr erfolgreicher Jahre hinter sich. Verglichen damit ist H'heim dann doch das erstaunliche Kaninchen aus dem konzeptuellen Zylinder.
Hervorragend. Genau da liegt der Hase im Pfeffer.
Erschreckt über die Unbekümmertheit, mit der die Mannschaft nach vorne spielte und sich damals gegen Leverkusen ihr erstes "Lehrgeld" nach dem Wiederaufstieg abholte, ging man umgehend zum Sicherheitsfußball über. Scheinbar mit Erfolg, denn man konnte sich etablieren und sich Saison für Saison in der Tabelle verbessern. Scheinbar deshalb, weil viele Punkte mit überdurchschnittlich viel Glück errungen wurden. Und Glück und Pecvh gleichen sich auf die Dauer oft aus.
Es ist hypothetisch darüber nachzudenken, was passiert wäre, hätte man am Angriffsfußball dieses Spiels damals festgehalten. Was wir aber konstatieren können ist:
Es fehlt an Spielfreude (hat Hoffenheim).
Es fehlt an Selbstvertrauen (hat Hoffenheim).
Es fehlt an Siegeswille (hat Hoffenheim. Wie die die Dortmunder unter Druck gesetzt haben, war Klasse).
Es fehlt an individueller Entwicklung der Spieler (hat Hoffenheim. Bei uns treten viele der damaligen Aufsteiger auf der Stelle oder schreiten rückwärts. bei Hoffenheim hat fast jeder in diesem Jahr einen gehörigen Satz nach vorne gemacht.)
Das Beispiel Fenin ist ebenso bemerkenswert. Viele haben ja hier schon beklagt, dass der Drei-Tore-Einstiegs-Mann viel zu viel nach hinten arbeitet und sich dabei aufreibt. Das war in Berlin anders. Da war Fenin eine echte und gefährliche Angriffsspitze.
Vielleicht sollte man die o.a. Defizite mal energisch angehen. Das Potenzial ist vorhanden. Man muss es nur zum Leben erwecken. Oder will mir jemand ernsthaft erzählen, Hoffenheim hätte durch die Bank die besseren Spieler als die Eintracht?
Zur Sache selbst habe ich noch keine endgültige Meinung, werde aber mit Interesse den Weg Hoffenheims in der BL weiterverfolgen.
Nochmals danke und weiter so.
Marsmensch
Geht mir genau so.
Viele Fans machen es sich einfach zu leicht, in dem auf das Geld von Hopp verwiesen wird. Das ist in meinen Augen völliger Blödsinn, denn die Hopp-Millionen gleichen nur annähernd aus, was andere Vereine über Firmensponsoren an Geld bekommen (bei uns Fraport, Mainova, RMV,...
Also am Geld liegt es nicht, zumindest nicht, was den Unterschied zu uns ausmacht. Ich denke, dass unser Gesamtetat immer noch über dem der Hoffenheimer liegt.
Seit vielen Spielen (gefühlte 50, realistisch so 10-12) fehlt mir bei uns die -hier schon genannte- Spielfreude. Aus Spielfreude und Mut entsteht Spielintelligenz und Spielwitz. Ich behaupte, dass so etwas nur im Ansatz trainierbar ist. Heute sind Überraschungen (die durch Spielwitz entstehen) gefragt, um sich viele Torchancen zu erarbeiten. In der letzten Saison hatten wir mal das Glück, dass aus wenigen Torchancen einige entscheidende Tore wurden. Jetzt gilt umgekehrt, dass wir hier Pech haben. Auf Dauer aber helfen nur viele Torchancen, aus denen regelmäßig einige Tore werden. Mit einer vernünftigen Abwehr werden daraus Siege.
Wir sind seit einiger Zeit das Gegenteil von überraschend und kreativ, also leicht auszurechnen. Das gilt sowohl individuell für die einzelnen Spieler, als auch für die Mannschaft insgesamt. Wer daran schuld hat, weiß ich leider nicht. Unsere besten Spieler sind derzeit völlig ausser Form. Es ist schon irgendwie bezeichnend, dass der gute Nikolov derzeit als einziger eine Normalform hat.
Die haben Lust auf offensiven Fußball und die Spieler, die dieses Konzept mit Liebe und Leidenschaft umsetzen.
Wir igeln uns lieber ein
Wir spielen defensiv
Ein 3:0 oder höherer Sieg ist bei uns nicht mehr zu erwarten
Wir sind derzeit technisch beschränkt
Irendwie echt zum Heulen, wenn man Teams wie Leverkusen oder Hoffenheim zaubern sieht...
Tim