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Attila

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Ich erkenne den großen Unterschied zwischen Besitzer (wir nehmen jetzt einfach mal dieses Wort für RB in Bezug auf RB Leipzig) und Sponsoren gerne an, zumal er ja faktisch da ist.

Doch das ist eben meiner Meinung nach inzwischen eine große Fassade und Augenwischerei.
Warum?

Weil der vermeintlich beste/reichste Verein der Welt und der Meister der Deutschen Bundesliga bereits offenbart, wie es mit "Sponsoren" läuft:

Adidas bezahlte im Jahre 2002 für den damaligen 10-Prozent Anteil an der Aktiengesellschaft knapp 77 Millionen Euro. Zwischen März 2010 und Juni 2011 erwarb die Audi AG in drei Schritten Aktien im Wert von 90 Millionen Euro vom Verein.

Im Aufsichtsrat des FC Bayern sitzen unter anderem: stellv. Vorsitzender Herbert Hainer (adidas AG), stellv. Vorsitzender Rupert Stadler (Audi AG), Timotheus Höttges (Deutsche Telekom AG), Martin Winterkorn (Volkswagen AG)

So... und da sind nun die einen bzw. ihr, die sagen Audi, Adidas, VW, Telekom - sind alles Sponsoren.

Ich aber sage, es sind Anteilseigner, Mitbestimmer, TEILbesitzer.

Und wenn der FC Bayern noch mehr Millionen bräuchte, weil Paris, Barcelona und Co. doch wieder zu stark werden, wäre ein weiterer Verkauf von Aktion für viele Millionen möglich - an die sogenannten Sponsoren.

Es ist doch also ziemlich verklärend, wenn man da weiterhin zwischen Besitzer (Red Bull) und Sponsoren generell zu unterscheiden, denn klar... noch gibt es die 50+1 Regel (und hoffentlich immer!) und FC Bayern ist bisher eine der krassen Beispiele.

Aber: Es ist DAS krasse, weil absolut erfolgreiche Beispiel und kann daher Vorläufer für andere sein.

Oder sieht diese Gefahr keiner bzw. dramatisiere ich das hinsichtlich der Situation bei den Bayern?

-

Im Übrigen sehe ich persönlich hier nirgends Rechthaberei. Es ist ein sehr kontroverses Thema, also geht die Diskussion eben hin und her.

Das einzige was ich bedenklich finde, ist das Unterstellen und Vorwerfen von gewissen Dingen und teils unsachliche Äußerungen... aber damit muss man bei diesem Thema wohl klarkommen.
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Wo hier die Polemik und unsachliche Diskussionsweise steckt, kann man zum Glück einfach mitverfolgen. Wer das Ossi-/Wessi-thema gebracht, kann man ebenfalls nachlesen.

Also alles gut. (;

Was das vorige auf diese Thread-Seite betrifft:

In erster Linie, ist RB der Sponsor. Auf'm Papier. Aber ihr habt Recht - RB ist Geldgeber, Besitzer, im Prinzip das Gerüst für den Verein überhaupt.

Doch GENAU DARUM geht es mir doch!
Leipzig könnte ohne RB nicht in der 3. Liga sein.
Eintracht Frankfurt könnte ohne Sponsoren in der jetzigen Größenordnung nicht erfolgreich in der Bundesliga spielen.
FC Bayern könnte ohne die potenten Geldgeber (Allianz, Audi, etc.) ihren Erfolg nicht aufrecht erhalten.
FC Schalke 04 dasselbe in Verbindung mit Gazprom.
Bayer Leverkusen dasselbe in Verbindung mit Bayer.
VfL Wolfsburg - Volkswagen
...
usw.

DAS ist doch das System im Profifußball, welches ich hier schon öfters darstellen wollte. Kein Erfolg ohne das große Geld aus dem Hintergrund.
Wer zu wenig oder zu kleine Sponsoren/Geldgeber hat, bleibt auf der Strecke und wird von den jeweils anderen überholt.
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singender_hesse schrieb:
Attila schrieb:
singender_hesse schrieb:

stimmt, als fraport ausstieg, wars mit der eintracht vorbei.
liest du eigentlich, was du da schreibst?


Seit Fraports Ausstieg haben wir also keinen neuen Hauptsponsor?


und rb würde einen vergleichbaren sponsor finden?
wen willst du eigentlich für dumm verkaufen?



..... rb IST der Sponsor.

Ja meine Fresse. Is es schon wieder zu spät, oder wie?
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Wehrheimer_Adler schrieb:
Worin unterscheiden sich Kunstprdukte wie RBL und 1899 Hoffenheim oder der VL Wolfsbug von anderen BuLi-Clubs?
Diese drei sind ein Produkt der Werbemaschinerie, Teil einer klugen und teuren Werbestrategie. "Kinder des Kapitalismus"
Leverkusen hab ich da mal auf Grund seiner Gründung als Arbeiterclub des Konzerns bewusst ausgeklammert)
Der Rest der Liga ... zehrt von seiner Tradition.
Von Tradition kann man sich letztendlich Nix kaufen. Vom Geld der Werbestrategen schon.
Unsere Traditionsclubs werden von der Werbemaschinerie aufgefressen.
DAS is m.E. der grundlegende Unterschied.
Wartet mal noch 10/15 Jahre, dann stehen alle Clubs der 1. Liga so da, wie die 3 Erstgenannten.

Die Traditionsclubs?
Entweder haben Sie Ihre Tradition verkauft (die 60er wehren sich gerade dagegen), sich dem System unterworfen (und beziehen das Geld aus ähnlich monopolistischen Quellen wie die 3 Erstgenannten)  oder sind weg vom Fenster.
Es sei denn, es gibt nicht genügend potente Geldgeber für eine komplette 1. Liga und Traditionsclubs werden als Füllmaterial benötigt.
... und nein, ich habe keinen Bock auf "Deutsche Bank Frankfurt" oder "Merzedes-Benz Stuttgart".
Mir ist ein Club, der es schafft, seinen Namen und sein Gesicht zubewahren in der 2. oder 3. Liga lieber als ein Kind der Werbung.



Das ist es, was ich hier versuche darzustellen. Diese Entwicklung vermute ich und denke auch, dass es bereits am laufen ist (in der Bundesliga und im ganzen Profifußball).
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Das ist das große Problem hier... wer Feindbild ist, wird von vornherein erstmal nicht ernst genommen und alles was er schreibt, ist sowieso nur Mist.  

Um das mal zu demonstrieren...

1. Es wird gefragt, warum ich RB überhaupt in irgendner Form verteidige.

2. Daraufhin meint Propain in #608:
"Der Grund warum er es verteidigt, er hat dann evenutell mal ein Spiel der Eintracht vor der Haustür, wenn das mal kein Grund ist sowas widerliches gut zu finden."

3. Falsche Unterstellungen muss ich nunmal leider abweisen, weil sie eben nicht stimmen. Also antworte ich auf diese Äußerung in #611 nur:
"Falsch"

4. Propain jedoch kommt mit der nächsten Behauptung daher und schreibt in #628:
"hast du selber in diesem Thread geschrieben. Aber da du dich windest wie ein Aal ist es nur normal das du nicht mehr weißt was du so alles geschrieben hast."


Soso... ich winde mich wie ein Aal, weiß selbst nicht was ich schreibe und habe angeblich doch selbst geschrieben, ich verteidige RBL hier, weil ich dann evtl. mal die Eintracht in meiner Stadt haben.

Das steht hier einfach so da und so werd ich hingestellt.

Wenn ich es nicht mühsam wiederlege und wieder gegen Windmühlen kämpfe. Aber ich tu's dennoch...

Was ich also wirklich bezüglich 'Eintracht durch RBL in meiner Stadt' schrieb, war:

"...Ich lebe den Fußball auch und würde mich freuen, hier in Leipzig hochklassigen Fußball zu sehen, vielleicht sogar mal ein Eintrachtspiel zu sehen, für das ich nicht hunderte Kilometer fahren muss..." (in #498)
und
"...erfreulich fände ich, dass man in Leipzig, in der Stadt wo ich wohne, eventuell hin und wieder mal hochklassigen Fußball bzw. sogar die Eintracht sehen könnte. (Und ich somit dafür nicht ewig weit durch Deutschland fahren muss.) Ist natürlich nur ne Randerscheinung, über die ich persönlich mich freue. Genauso gut würde ich aber gänzlich drauf verzichten, wenn dafür die Fußballkultur gänzlich vom Kommerz verschont bliebe..." (in #562)

Das war's. Und daraus wird nun gedreht, dass DAS der Grund wäre, warum ich hier Partei für RB ergreife.

Dass ich ansonsten bereits mehrfach klargemacht hab, worum es mir wirklich geht, fällt eben einfach unter den Tisch.
Is ja besser so. Denn man will schließlich einfach nur auf RBL und alles was dran hängt oder nicht schlichtweg dagegen ist, einprügeln.

Das is die Art von Diskussion und Argumentation, die hier von einigen geführt wird...
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DBecki schrieb:
Naja, alleine schon der Besuch eines Spieles dieses Konstruktes unterstützt deren Sache. Und den hast Du ja schon mehrfach in Aussicht gestellt, auch ohne dass die SGE dort antritt.


Dann darf also keiner zum Auswärtsspiel nach Leipzig, auch wenn er nur für die Eintracht ist? Denn das wäre dann Unterstützung von RBL.


sgevolker schrieb:

Da hätte es ausgereicht zu schreiben, dass Du Dich freust demnächst vielleicht mal die Eintracht in Leipzig zu sehen aber RB trotzdem völlig inaktzeptabel ist.
Dein seitenlanges Geschreibsel hinterlässt leider einen völlig anderen Eindruck.  


Danke aber seitenlanges Geschreibsel ist eben deshalb nötig, weil (gerade wenn man nicht auf der "Scheiß RB"-Seite ist) jedes Wort auf die Goldwaage gelegt oder gleich mal umgedreht und missgedeutet wird.
Zudem hab ich eigentlich schon ein paar mal auch geschrieben, wie ich ansonsten zu RBL generell stehe und dass ich auch gerne drauf verzichten könnte.
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DBecki schrieb:
Attila schrieb:

Wer sagt, dass ich es unterstütze?
Ich arbeite da nicht mit, falls du das annimmst.

Und nein, nur weil ich relativierend und analysierend darüber schreibe, unterstütze ich es nicht.


OK, schauen wir mal:

Attila schrieb:

Ich für mich liebe die Stadt Leipzig, wie ich auch die Eintracht liebe. Insofern freue ich mich über ein gefülltes modernes Stadion mit Profifußball in einer modernen Stadt/Region, in der eben genau dies noch fehlte.
Chemie, Lok usw. hatten sich den Leipziger Fußball auf die Fahnen geschrieben und am Ende doch nur provinzielles Geplänkel zustande gebracht. Vor allem die Fanszene war absolut nichts, womit ich sympathisieren konnte.
Zwar sympathisiere ich nun auch nicht unbedingt mit den RBlern oder würde mich je unter das singende Volk mischen, doch gebe ich zu: solange damit eine friedliche Fangruppierung besteht, ernten sie von mir keine Antipathie.


Attila schrieb:


Einfach: nö.

Ich lebe den Fußball auch und würde mich freuen, hier in Leipzig hochklassigen Fußball zu sehen, vielleicht sogar mal ein Eintrachtspiel zu sehen, für das ich nicht hunderte Kilometer fahren muss.
Und auch ansonsten, wenn es mich mal ins Zentralstadion verschlägt, dann sitz ich da drinnen, um mir 2 Mannschaft bei meinem Lieblingssport anzusehen. Dass da auf der einen Seite ein Verein spielt, der stark polarisiert, ist mir herzlich egal.


usw. usw.


Aus einer Sache etwas positives herausziehen, heißt doch nicht, es generell zu unterstützen.

Nur weil ich mich über einen Nebenaspekt freue, heißt das nicht, dass ich die große Hauptsache dabei aktiv unterstütze.
Ich freue mich auch, dass der FC Bayern mit Borussia Dortmund Konkurrenz an der Spitze bekommt. Deswegen kauf ich mir aber kein Dortmund-Trikot oder sowas.
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Und schon sind wir wieder weg von normaler Diskussion... aber natürlich, bei mir sieht die Argumentation düster aus. (;

Aber wenn's denn sein muss...

#607: Weder noch.
#608: Falsch.
#609: siehe 608.
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DBecki schrieb:

Verstehe nicht ganz: Du findest es auf der einen Seite erschreckend und grausam, unterstützt es aber in seiner bislang extremsten Form?


Wer sagt, dass ich es unterstütze?
Ich arbeite da nicht mit, falls du das annimmst.

Und nein, nur weil ich relativierend und analysierend darüber schreibe, unterstütze ich es nicht.
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pipapo schrieb:
Nun, eine Verdrehung der Analogie macht sie im Ursprung noch lange nicht irreführend


Weshalb verdreht? Was an meiner Entgegnung ist denn falsch / verdreht?

pipapo schrieb:

RBL ist allerdings noch immer eine völlig andere Geschichte, da es den Aber  ich wiederhole nicht bereits Geschriebens noch einmal.


Nun, diese These, dass RBL / New York / etc. nur große Werbeplattformen sein sollen, teile ich nicht wirklich. Red Bull ist auch so international bekannt. Ich glaube, es geht mittlerweile tatsächlich darum, einen dominanten Sport/Fußball"konzern" aufzubauen (was so erschreckend und grausam ist, wie es klingt!) und diesen von vornherein mit der Ursprungsmarke zu vernetzen oder besser gesagt: Red Bull als ausführende Macht darzustellen.
ABER: Das ist dabei nur meine Ansicht. Da lässt sich weder die eine, noch die andere Sichtweise wirklich belegen.


pipapo schrieb:

Ich sehe zudem tatsächlich keine weiter wachsenden Kommerzauswüchse, sondern maximal eine Wellenbewegung. Die Wellen variieren durch Oligarchen und sonstige betuchte Investoren die immer mal einen Verein besitzen wollten in ihrer Höhe.


Den Absatz find ich allerdings interessant und da eigne ich mir auch gern andere/neue Sichtweisen an.

Du meinst also, wir haben annähernd den Zenit erreicht und bewegen uns nun intervallmäßig davon weg und wieder hin, je nachdem wie die Abramovics und Mateschitzes gerade Laune haben?

Das mahnende Beispiel von Malaga könnte dafür tatsächlich Argument sein. Immerhin schreckt es ab.
Andererseits haben wir mit Paris einen neuen Spieler am Tisch - je nach deren Erfolg/Nichterfolg könnte das in der Tat in die Richtung gehen, die du da beschreibst.
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pipapo schrieb:

Mit Verlaub, aber dass du das meinst macht es zu keiner Tatsache. Es gibt bislang nämlich nur ein Beispiel dass diese Voraussetzungen tatsächlich erfüllt und das ist das von Dir mit Vehemenz verteidigte.
Diese Referenz bildet somit die explizite Ausnahme, nicht die Regel. Deine Schlussfolgerung eine von mir schon einmal erwähnte unzulässige Zuspitzung.

Um es zu verdeutlichen erlaube ich mir eine Analogie: "Du verbrauchst doch auch Strom, dann kannst du nur für Atomkraft sein."

Im Übrigen ist der Eingangssatz von s_h korrekt. Deine Reaktion darauf vielsagend.


Eben deswegen schreib ich ja auch den Zusatz "Ich meine...".

Deine Analogie ist allerdings irreführend. Denn beim Strom gibt es Alternativen - ich kann auf Atomstrom verzichten und stattdessen Ökostrom nutzen.
Beim Profifußball gibt's die Alternativen nicht, denn es gibt ja nur die eine Bundesliga, die eine Champions League, etc.

Inwiefern soll es zudem düster hinsichtlich Argumentation aussehen? Bestreitest du denn, dass das Ausmaß an Kommerz im Profifußball immer weiter wächst? Allein die Entwicklung der TV-Gelder, Gehälter, Ablösesummen etc. sind doch Indiz dafür.
Wo das meiste Geld liegt, da liegt die Macht. Ist bei Leipzig so, ist in der Bundesliga so (FC Bayern im Vergleich zu den anderen Vereinen oder aber bspw. VfL Wolfsburg im Vergleich zu Zweit-/Drittligavereinen, auf deren Ebene Wob ohne VW im Hintergrund sicherlich spielen würde.)
Das sind doch nun DInge, die man nicht nur meinen muss. Das ist ganz offensichtlich so.
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singender_hesse schrieb:

stimmt, als fraport ausstieg, wars mit der eintracht vorbei.
liest du eigentlich, was du da schreibst?


Seit Fraports Ausstieg haben wir also keinen neuen Hauptsponsor?
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DBecki schrieb:
MrBoccia schrieb:
Werner, unterschätz den Mateschitz nicht. Der macht das nicht wie der liebe Onkel Hoppi, der bisserl Kohle gibt, sich dann wundert weils so einfach nicht klappt und dann verwundert in der Einöde rumsitzt. Der Mateschitz pumpt soviel Kohle rein wie nötig ist, um mind. in die CL zu kommen. Das kannst alles mit Salzburg nicht vergleichen, da hält er sich bloss seinen kleinen Privatfussballklub zur persönlichen Unterhaltung. Aber der Rasenball, das ist was ganz anderes. Und wenn die in der 1.Liga sind, bekommen wir nur noch das, was der als Ausschussware überlässt.


Dafür bekommt aber Leipzig Profifussball. Wo doch da der DFB gegründet wurde.


Gut aufgepasst.  
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Wuschelblubb schrieb:
... #568 ...


Toller Beitrag, chapeau!

singender_hesse schrieb:

sry, du bist ein rethorisch guter, aber sonst nicht sonderlich cleverer mensch.
jeder hier, der ein bisschen bildung hat, erkennt die kniffe aus rethorik für dummies.


Starkes Stück aber die Meinung lass ich dir einfach mal.
Nur so nebenbei... dein Text sprüht vor Grammatikfehlern, dennoch bastel ich mir daraus keine Meinung über deine Cleverness/Intelligenz. Aber jedem seins.

singender_hesse schrieb:

du selber führst keine stichhaltigen argumente an, forderst diese aber von anderen.
die argumente sind seit jahren bekannt, wohin sowas auf dauer führt, kann man ebenfalls sehen.
ein blick nach spanien und england zeigt, wohin dieser weg geht.
das finale ergebnis kannst du im us-profisport sehen.


Welche Argumente von mir sind denn nicht stichhaltig? Vielleicht kann ich sie näher ausführen.
Aber andererseits bestätigst du mich doch in meiner These. Dass es eben dahin führt, wo Spanien, England und der US-Profisport bereits sind. Du schreibst es ja hier selbst.

Ich meine aber eben auch, dass wir uns alle auf dem Weg dahin befinden und die Eintracht, sowie alle Vereine der Bundesliga diesen Weg bereits gemeinsam gehen. Wer also strikt contra RB Leipzig ist, weil es so wider der traditionellen Fußballkultur ist, der müsste eben auch contra Profifußball per se sein.

Darauf will ich hinaus. Das ist der Spiegel, den ich hier jenen vor's Gesicht halten möchte, die einerseits "Scheiß RB" skandieren, andererseits aber im Waldstadion mitfeiern.

singender_hesse schrieb:

und das zuschaueraufkommen in leipzig ist aktuell absolut nichtssagend, auch hoppelheim hatte bombastische zahlen, als es lief.
solte rb aber nicht bis nach ganz oben finanzieren, wird sich ganz schnell die spreu vom weizen trennen.
noch kann rb was "neues" bieten, aber, da es eben wenig verbundenheit mit dem verein gibt, muss es immer besser, schneller, spektakulär werden.
entweder man spielt (minimum) auf dauer um den titel, oder es wird das interesse abflauen.
abstiegskampf werden sich nach 3 jahren in leipzig wohl kaum regelmäsig 40000 leute antun.
weiterhin verdrängt leipzig jeweils einen verein aus den ligen, so das derbys verschwinden.
ohne leverkusen, hoppelheim und wolfsburg würden wir mindestens gegen einen unserer beiden "geliebten" fcks spielen.
ein spiel mit namen, das sich auch fans anderer vereine anschauen, was auf eintracht hoppelheim eben nicht zutrifft.
in so fern ist auch der normale fussballfan, so er nicht in leipzig lebt, verlierer.


RB Leipzig und Hoffenheim kann man m.E. nicht vergleichen. Ich sehe das genau wie Schmidti.82 in #578
Ob Titel oder nicht und selbst beim Abstiegskampf - solange es Erste oder Zweite Bundesliga heißt, werden die Leute hier heiß auf das Fußballwochenende sein. Das ist meine Einschätzung hier vor Ort.

Ansonsten ist es reine Mutmaßung, ob mehr Leute "Eintracht - Köln" als "Eintracht - Leipzig/Wolfsburg" anschauen würden - besonders wenn man im Auge behält, dass dann Leipzig oder Wolfsburg womöglich große Namen im Kader haben, was bei Köln eher nicht der Fall wäre. (Das ist dann eben leider der Vorteil beim TV-Publikum: nur ein Knopfdruck vom Spektakel der "Stars" entfernt.)


singender_hesse schrieb:

und rb ist ntürlich eine der speerspitzen des wandels, ein gewicht, dass das pendel weiter ausschlagen lassen wird.

und du bist, erklärtermasen teil dieses gewichtes.
was das über deine liebe zum fussball aussagt, musst du selber wissen.
für mich ist es ein widerspruch.


Allerdings, ich bin Teil des Gewichtes bei diesem Pendel. Du aber auch, sofern du aktuell und weiterhin regelmäßig in irgendeiner Weise für Profifußball bezahlst. Dennoch würde ich dir nicht die Liebe zum Sport absprechen. Manchmal muss man Abstriche machen und ebenso kann man ja in der Woche zu nem Champions League Spiel fahren und den Millionenschweren Stars zujubeln und am Sonntag in der Kreisliga mit Feuereifer auf dem Platz stehen - das eine affektiert nicht zwingend das andere. DAS ist eben Differenzierung! Etwas, was ich hier in diesem Thread von Anfang an bestrebe, wozu aber eben leider viele scheinbar nicht in der Lage sind oder es (in diesem Fall) nicht wollen.

Möwe schrieb:

Ich will dir auch eine mitgeben: Bei diesem "Rekordspiel" gab es Freikarten én Masse - komplette Schulklassen wurden eingeladen und mit Freikarten geködert.

Ist bei denen Gang und gebe. RBL simuliert Zuschauerinteresse.
Du brauchst ein Beispiel?

Anfang März 2013 - Pressemitteilung:

"Kein verfrühter Aprilscherz: Da die Rasenballer nicht zwingend auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind und ein effektiver Ticket-Verkauf bis Sonntag kaum zu realisieren ist, spendiert der Liga-Krösus allen Zuschauern freien Eintritt. Die Gratis-Tickets werden an der Hauptkasse auf dem Stadionvorplatz (Sektor A) sowie an den Kassen am Sektor B verteilt. Kassen und Stadion öffnen um 12 Uhr. Der Verein empfiehlt eine frühzeitige Anreise. Sollten beide Sektoren "ausverkauft" sein, werden keine Tickets mehr ausgegeben. Dauerkarten behalten ihre Gültigkeit."

Hier kannste dazu auch was lesen:

http://www.chemiefanforum.com/forum/index.php?page=Thread&postID=18483


Das ist mir durchaus bewusst, dass es Freikarten gab. Die gab es in der Zeit, in der es in der Region so zugeschneit und kalt war, ständig.
Nichtsdestotrotz sind die Zuschauerzahlen eindrucksvoll. Schon auch deswegen, weil RBL natürlich nicht der einzige Verein ist, der mal solche Angebote für seine Anhänger bereitstellte, oder denkst du das? Freikarten und Einladen von Schulklassen gibt es bei vielen Vereinen - denn bei den meisten Vereinen gibt es für Studente, Schüler und u14er Ermäßigungen oder gar gänzlichen Preisnachlass.

Inwiefern jedoch soll das Simulierung von Zuschauerinteresse sein?
Die Leute wurden doch nicht gezwungen, ins Stadion zu kommen. Zum Spiel gehen muss schon jeder selbst und das tun die Leute eben nur, wenn sie sich für das Spiel interessieren.
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brockman schrieb:

Das ist doch genau das, was ich vorhin meinte, der Fußball ist kommerzialisiert, die Fußballkultur aber (noch) nicht. (Wobei man, denke ich, grundsätzlich die  Frage stellen kann, ob eine kommerzialisierte Fußballkultur überhaupt eine "Kultur" ist).
Fußballkultur funktioniert autonom, unabhängig von Ligazugehörigkeiten, Spielern, Vorständen, Sponsoren oder Stadien, die nach irgendwelchen Banken heißen. Sie ist manchmal radikal, manchmal lustig, manchmal traurig, manchmal irrational, manchmal auch mit Auswüchsen, die keiner braucht. Sie ist aber in jedem Fall emotional und in der Lage sich Kontrollbestrebungen, egal von welcher Seite zu entziehen. Und da das einigen nicht passt, wird versucht, sie durch Klatschpappen, Fanclub Nationalmannschaft powered by Coca-Cola und ähnliche Dinge zu ersetzen.


Ist es nicht eher die Fankultur, die du da beschreibst?

Und davon abgesehen existiert doch aber die Fankultur/Fußballkultur nur in Abhängigkeit vom Fußball davor.
Natürlich kann man sich autonom sehen und sich differenzieren von den Vorgängen innerhalb des Profifußballs. Man kann stets betonen, dass man nicht einverstanden ist, wenn beispielsweise irgendwo ein Investor einsteigt.
Aber sobald man dann im Stadion steht/sitzt und dem Spektakel beiwohnt, spätestens dann ist man doch wieder Teil des ganzen.
Es sei denn, man sagt sich eben komplett von dem ganzen los - so wie es pipapo im letzten Absatz seines Beitrags beschrieben hat.
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brockman schrieb:

Schön, dass du mich noch mal zusammenfasst  . Ich schreib auch noch mal die Moral dazu: diese Entwicklung wird dazu führen, dass sich viele, die heute noch dabei sind, vom Fußball abwenden und Samstags um halb 4 lieber selber kicken gehen. (Falls da in der Zukunft noch Spiele sein werden, man muss ja auch Rücksicht auf den asiatischen Markt nehmen). Gegen RBL zu sein, heißt ja nicht generell gegen Konzerne im Fußball zu sein, aber es darf halt nicht zu Abhängigkeiten kommen. Und wenn du schon fragst, was wäre Eintracht Frankfurt ohne Sponsoren usw. wäre. Vielleicht nicht in der Bundesliga, aber ein Verein mit Fußball, wo Leute nach wie vor hingehen würden. Und weißt du was? Das wäre auch ok.


Völlige Zustimmung.

Doch die Abhängigkeiten haben wir im Profifußball doch bereits. Da kann kein Verein ohne die großen/vielen Geldgeber dahinter mithalten.


Und um deine Moral nochmal zu unterstützen:
Eben deswegen stehe ich noch immer am liebsten am Wochenende selbst aufm Platz in der Kreisliga.
#
sgevolker schrieb:
Attila schrieb:
sgevolker schrieb:
Attila schrieb:
Auf kurz oder lang ist es dann bei jedem Verein Firma X.
Und wer da nicht mitmacht, bleibt letztlich auf der Strecke, weil die Firmen der anderen das große Geld haben.


Und das findest Du gut?  


Selbstverständlich nicht, hab ich ja auch nirgends geschrieben.


Den Eindruck habe ich nicht.  



Dann machst du womöglich den gleichen Fehler wie einige andere und steckst mich in eine Schublade, weil ich differenziere und mehr als eine Sichtweise zulasse.

Oder weshalb hast du den Eindruckt nicht?
Hab ich denn irgendwo geschrieben, dass ich die Entwicklung bzw. den Kapitalismus im Fußball gut finde?

Einzig und allein erfreulich fände ich, dass man in Leipzig, in der Stadt wo ich wohne, eventuell hin und wieder mal hochklassigen Fußball bzw. sogar die Eintracht sehen könnte. (Und ich somit dafür nicht ewig weit durch Deutschland fahren muss.) Ist natürlich nur ne Randerscheinung, über die ich persönlich mich freue. Genauso gut würde ich aber gänzlich drauf verzichten, wenn dafür die Fußballkultur gänzlich vom Kommerz verschont bliebe (was aber eben bereits nicht mehr der Fall ist.).
#
sgevolker schrieb:
Attila schrieb:
Auf kurz oder lang ist es dann bei jedem Verein Firma X.
Und wer da nicht mitmacht, bleibt letztlich auf der Strecke, weil die Firmen der anderen das große Geld haben.


Und das findest Du gut?  


Selbstverständlich nicht, hab ich ja auch nirgends geschrieben.
#
Na dann brauchste dir die Mühe ja nicht zu machen.  
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Brady schrieb:
Attila schrieb:
MrBoccia schrieb:
... hier gibts aufs Maul.


Applaus.


Wir könnten mal klatschen...aber keine Applaus...



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