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Ca-Jo

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BaBy-LoVe schrieb:
Hallo, hier weichen alle vom Thema ab !!
Es ist einfach so, dass man alles ins Stadion befördern kann,
wenn man das will...
Egal wie die Kontrollieren!
Und jetzt nach dem Vorfall in Bremen, kann ich nur sagen, dass wer nicht mit sowas rechnet selber schuld ist. Dort wurde wieder mal bewiesen, dass 200 Leute   die nichts gemacht haben, festgenommen wurden.
Wenn das einer von euch für richtig hält, dann bitte
Ich würde euch dann gern mal in der Zelle sitzen und wie schwer verbrecher abgeführt sehen... haha ob das so lustig ist !!


Unglaublich, was manche Leute für einen Schwachsinn verzapfen, wenn sie einsam und alleine vor ihrem Rechner sitzen. Aber immerhin einen Fan hast du ja, der dich süß findet.  
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Dann eben...

Knut wär' gut, aber Eschweiler wär' geiler!
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Judy59 schrieb:
Irgendwer klaut mir immer den Schiri-Thread. *heul*
Hauptsache nicht Fandel oder Rafati.
Ich will den Eschweiler!    


Das war meiner...!  
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Also unser Kater heißt schon seit 8 Jahren Bachirou. Gerufen hat ihn aber jeder bis jetzt nur Bachi.

Sein Bruder hieß Jan-Aage. Der wurde allerdings auf der Bundesstraße überfahren, sehr betrauert von unseren Töchtern.
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riwwelkuche schrieb:
Swartzyn schrieb:
Klasse Jungs macht Spaß zu lesen auf drei Punkte gegen die Bremer, achja ihr  hättet dieses Haake-Beck-Bier von denen ewähnen können, die Plörre ist so ekelhaft das hätte eine Randnotiz verdient.  


Erskonsumenten aufgepasst! Das ist ein Schädel-Pils. Gewöhnungsbedürftig im Geschmack, aber durchaus trinkbar. Als "regionale" Bremer Bierspezialität sollte man es mal probiert haben.


Besser nicht. Ihr werdet es bereuen. Spätestens nach der dritten Flasche kriegt ihr die Migräne-Tabletten gratis dazu.  ,-)
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peter schrieb:
sehr, sehr schöner beitrag. höttges würde heute in jedem dritten spiel gesperrt, ich hab ihn noch spielen sehen.

allerherzlichsten dank für diesen beitrag!


Immerhin wäre er der erste gewesen, der Ribery aus seinen Schwuchtelschlappen getreten hätte.
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Na, da haben wir ja den Salat! Soviel zum Demokratieverständnis eines Herrn P. Vielen Dank an alle, die daran mitgearbeitet haben!      
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Eschweiler wär' geiler!  
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Der Grund ist doch ganz einfach, warum bei anderen Vereinen die Mitgliederzahlen so hoch sind- da sind die vergünstigten DK ausschließlich den Mitgliedern vorbehalten. Ermäßigungen für Fanclubs, insbesondere vergünstigte Dauerkarten, gibt es, m.W. sonst nirgends.

Wie sollte man sich sonst erklären, daß ein Verein wie Stuttgart fast doppelt soviele Mitglieder hat wie wir.  
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Wie einige Forumsuser bereits vermuten haben, ist Thomas Mann in der Tat nicht nur Frankfurt eng verbunden, man könnte ihn fast schon als Chronisten unseres Vereins Eintracht Frankfurt betrachten. Mit viel Hingabe und in aller Ausführlichkeit schildert Mann das Procedere, das ein talentierter Fußballer vom Dorf durchlaufen muss, um in den Erstligakader von Eintracht Frankfurt aufgenommen zu werden. Nach mühevoller Recherche und viel Kleinarbeit, aber auch mit Hilfe einiger Forumsmitglieder, denen ich hier an dieser Stelle noch einmal meinen persönlichen Dank aussprechen möchte, sowie dem Gremium junger Thomas-Mann-Forscher, ist es mir gelungen, ein schon vergessen geglaubtes Dokument zu rekonstruieren, das sonst vermutlich nie mehr ans Tageslicht befördert worden, sondern beim Abriss der Tribüne am Riederwald unwiederbringlich verschollen wäre.  

Die Bekenntnisse des „Felix“ L.  (mehr oder weniger frei nach Thomas Mann)

Unbekannter Leser! Nicht ohne zuvor die geläufige Feder beiseite gelegt und mich durch einiges Nachdenken gesammelt zu haben, betrete ich hiermit ein Gebiet, das ich im bisherigen Verlauf meiner Bekenntnisse schon verschiedentlich gestreift habe, auf dem aber nun die Gewissenhaftigkeit mich etwas zu verweilen nötigt. Ich schicke voraus, dass, wer sich etwa dabei eines lockeren Tones und schlüpfriger Scherze von mir versehen sollte, enttäuscht werden wird. Vielmehr bin ich gewillt, in den folgenden Zeilen den eingangs dieser Aufzeichnungen zugesicherten Freimut sorgfältig mit jener Mäßigung und jenem Ernst zu verbinden, den Moral und Schicklichkeit diktieren. Denn ich habe niemals das so allgemeine Vergnügen an der Zote verstanden, sondern die Ausschweifung des Mundes stets für die abstoßendste erachtet, weil sie die leichtfertigste ist und die Leidenschaft nicht zu ihrer Entschuldigung anführen kann. ...

Jedoch zu meinem Bekenntnis!

Wie leicht, wie ungeduldig, geringschätzig und unbewegt lässt der ins Weite stürmende Jüngling die kleine Heimat hinter sich, ohne sich nach ihrem Turme, ihren Rebenhügeln oder ihren Flutlichtmasten auch nur einmal umzusehen! Und doch, wie sehr er ihr auch entwachsen sein und ferner entwachsen möge, doch bleibt ihr lächerlich-übervertrautes Bild in den Hintergründen seines Bewusstseins stehen oder taucht nach Jahren tiefer Vergessenheit wunderlich wieder daraus hervor.

Geschwind schlüpfe ich über die ersten verworrenen Tage hin, die unserer Ankunft in Frankfurt folgten, denn nur ungern erinnere ich mich der kümmerlichen Rolle, die wir in einer so reichen und prächtigen Handelsstadt zu spielen verurteilt waren. Ich schweige von dem schmutzigen Hospiz oder Absteigequartier in Nähe des Hauptbahnhofs, welches den Namen eines Hotels, den es sich anmaßte, keineswegs verdiente und wo meine Mutter und ich aus Sparsamkeitsrücksichten mehrere Nächte verbrachten: und zwar ich für meine Person auf einem Sofa, das von beißendem sowohl wie stechendem Ungeziefer wimmelte. Ich schweige auch von unseren mühseligen Wanderungen durch die große und kaltherzige, der Armut feindlich gesinnte Stadt, auf der Suche nach einer erschwinglichen Wohnstätte, bis wir endlich, im geringen Viertel Bornheim, eine eben leerstehende ausfindig machten, die den Lebensplänen meiner Mutter für den Anfang ziemlich entsprach. Sie umfasste vier kleine Zimmer nebst einer noch kleineren Küche, war im Erdgeschoss eines Hinterhauses mit dem Blick auf hässliche Höfe gelegen und entbehrte gänzlich des Sonnenscheins. Da sie jedoch nur 40  Mark monatlich kostete und es uns schlecht angestanden hätte, die Mäkligen zu spielen, so mieteten wir sie auf der Stelle und bezogen sie noch des selbigen Tages.

Ich ließ es mich nicht verdrießen, mit dem Hauswirt, einem abstoßend fettleibigen Mann von gemeinstem Betragen, über die in der Wohnung notwendig vorzunehmenden Ausbesserungen zu verhandeln, welche zu bestreiten dieser Wanst sich jedoch hartnäckig weigerte, so dass meine Mutter endlich, damit nicht die Zimmer für die Damen einen verwahrlosten Anblick böten, in die eigene Tasche greifen musste.

Gleich am ersten Abend, als wir in der Küche stehend einige Spiegeleier zu Nacht speisten, hatten wir beschlossen, dass unser Betrieb zu frommer und froher Erinnerung „Pension Backstage“ zu nennen sei. In der Tat hatten wir schon bald Zuspruch. Eine rothaarige Choristin in schmutzigem Schlafrock und mit langen, rosa gefärbten Fingernägeln,- ein kümmerlich leibarmes Geschöpf, welches ihr ständiger Begleiter, ein Sänger jedoch, sei es um irgendwelcher Verfehlungen willen oder auch nur, um seiner allgemeinen Verbitterung Luft zu machen, öfters vermittels seiner Hosenträger empfindlich züchtigte, ohne dass sie darum an ihm und seiner Zuneigung im mindesten irre geworden wäre.

Das „Backstage“ begann zu florieren, vor Gästen sahen wir uns wie sich zeigte, persönlich in die Enge getrieben und mit Recht durfte meine Mutter eine Erweiterung, die Anwerbung einer Dienstmagd von weitem ins Auge fassen. So konnte ich mich zum ersten Male um das Fortgehen meiner persönlichen Karriere bemühen.

Ich oblag dem Schlaf zu jener Zeit fast im Übermaß, meistens bis zum Mittagstische, oft noch bedeutend darüber hinaus, so dass ich nur nachträglich in der Küche einiges Aufgewärmte oder auch Kalte zu mir nahm, zündete hierauf eine Zigarette an und verließ die Pension erst zu vorgerückter Nachmittagsstunde, um vier oder fünf Uhr, wenn das vornehme Leben der Stadt auf seine Höhe kam, die reiche Frauenwelt in ihren Karossen zu Besuchen und Einkäufen unterwegs war, die Kaffeehäuser sich füllten, die Geschäftsauslagen sich prächtig zu erleuchten begannen. Dann also ging ich aus und begab mich schlendernd in die innere Stadt, um durch die menschenreichen Gassen des berühmten Frankfurts jene Lust- und Studienfahrten zu unternehmen, von denen ich oft erst im bleichen Frühschein und im ganzen mit vielem Gewinn zum mütterlichen Herd zurückkehrte.

O Szenen der schönen Welt! Nie habt ihr euch empfänglicheren Augen dargeboten. Der Himmel weiß, warum gerade eines der Sehnsucht erregenden Bilder, die ich damals aufnahm, sich mir so tief eingesenkt hat, so fest in meiner Erinnerung haftet, dass es mich, trotz seiner Unbedeutendheit, ja Nichtigkeit, noch heute mit Entzücken erfüllt.

Der Schauplatz war zu meinen Häupten: ein offener Balkon der Bel-Etage der Haupttribüne im Frankfurter Waldstadion. Auf ihn traten- so einfach war es, ich entschuldige mich- eines Nachmittags zwei junge Leute, jung, wie ich selbst es war, Geschwister offenbar- möglicherweise ein Zwillingspaar- sie sahen einander sehr ähnlich- Herrlein und Fräulein, miteinander ins winterliche Wetter hinaus. Sie taten es ohne Kopfbedeckung, ohne Schutz, aus purem Übermut. Leicht überseeischen Ansehens, dunkelhäuptig, mochten sie spanisch-portugiesische Südamerikaner, Argentinier, Brasilianer- ich rate nur- sein; vielleicht aber auch Juden, - ich möchte mich nicht verbürgen und ließe mich dadurch in meiner Schwärmerei nicht beirren, denn luxuriös erzogene Kinder dieses Stammes können höchst anziehend sein.

Schwärmer und Gaffer! Höre ich den Leser mir zurufen. Wo bleiben deine Abenteuer? Gedenkst du mich durch dein ganzes Buch hin mit solchen empfindsamen Quisquilien, den sogenannten Erlebnissen deiner begehrlichen Schlaffheit zu unterhalten? Drücktest auch wohl, bis etwa ein Konstabler dich an der Wache weitertrieb, Stirn und Nase an großen Glasscheiben, um durch den Spalt cremefarbener Vorhänge in das Innere vornehmer Restaurants zu blicken? Schon hier aber sei berichtet, dass ich es denn doch, dem bloßen Schauen mich entraffend, einige persönliche Berührung mit jener Welt, zu der die Natur mich drängte, suchte und fand, indem ich nämlich nach dem Schlusspfiff am Gleisdreieck mich umhertrieb und als ein behänder und diensteifriger Bursche dem höheren Publikum, das angeregt plaudernd und erhitzt vom gerade zu Ende gegangenen Spiel den Vorhallen entströmte, beim Anhalten der Droschken, beim Herbeirufen wartender Equipagen behilflich war. Jenen warf ich mich in den Weg, um sie vor dem Regendach des Stadionausgangs am Gleisdreieck für meine Auftraggeber zum Stehen zu bringen, oder lief auch wohl ein Stück die Straße hinauf, um eine zu ergattern, neben dem Kutscher vorzufahren und, wie ein Lakai mich herabschwingend, den Wartenden mit einer Verbeugung, deren Artigkeit ihnen zu denken gab, den Schlag zu öffnen.


Allein ich gewahre in des Lesers Miene die Sorge, dass ich über so vielfältigem Anteil der heiklen Frage meines sehnlichsten Berufswunsches leichtsinnigerweise völlig vergessen haben möchte, und so eile ich zu versichern, dass dies ganz und gar nicht der Fall  war, sondern dass ich vielmehr unablässig und nicht ohne Beklemmung mein Augenmerk auf diesen fatalen Punkt gerichtet hielt.

Nur soviel sei gesagt, dass ich mit großer Genauigkeit, ja streng wissenschaftlich zu Werke ging und mich wohl hütete, die sich bietenden Schwierigkeiten für gering zu achten. Denn Dreinstolpern war nie meine Art, eine ernste Sache in Angriff zu nehmen; vielmehr habe ich stets dafür gehalten, dass sich gerade mit dem äußersten, der gemeinen Menge unglaubhaftesten Wagemut kühlste Besonnenheit und zarteste Vorsicht zu verbinden habe, damit das Ende nicht Niederlage, Schande und Gelächter sei, und bin gut damit gefahren. Nicht genug, dass ich mich über Gang und Handhabung der medizinischen Einstellungs- und Eignungsuntersuchung bei einem renommierten Bundesligaverein und die ihm zugrunde liegenden Anforderungen genau unterrichtete (was ich teils in Gesprächen mit einer Rentnergruppe, die regelmäßig dem Trainingsbetrieb beiwohnte, allesamt ausgestattet mit Lederhüten, teils aber auch mit Hilfe eines reich bebilderten allgemeinen Nachschlagewerkes namens Kicker-Sonderheft tat, welches ich in einem der Zimmer unserer Pension beim Aufräumen fand), sondern, nachdem mein Plan erst einmal im großen entworfen war, investierte ich anderthalb Mark, um eine gewisse in dem Fenster einer Buchhandlung ausgestellte Druckschrift klinischen Charakters zu erwerben, in deren Lektüre ich mich mit ebensoviel Eifer als Nutzen vertiefte.

Schon Ende Januar hatte ich mich, der herrschenden Vorschrift genügend, unter Vorlage meines Geburtsscheines, der sich ja in bester Ordnung befand, sowie eines vom Polizeibureau auf der Konstabler Wache eingeholten Leumundszeugnisses, dessen zurückhaltend verneinende Form (dass nämlich über meine Führung dem Amte nichts Nachteiliges bekannt geworden sei) kindischerweise mich ein wenig verdross und beunruhigte, bei der Geschäftsstelle von Eintracht Frankfurt handschriftlich gemeldet. Im März, als eben mit Vogelgezwitscher und süßeren Lüften der Frühling sich lieblich ankündigte, verlangte die Satzung, dass ich meine Person im Aushebungsbezirke zur ersten Besichtigung vorstellte, und begab mich gelassenen Geistes in die DFB-Kantine in der Otto-Fleck-Schneise, denn ich war mir bewusst, dass heute der Würfel kaum fallen werde und dass jeder Mann noch vor jene Instanz gelange, die unter dem Namen der Einstellungsuntersuchung über Einreihung und Verpflichtung von Jungprofis zu entscheiden habe und endgültig befindet. Meine Erwartungen bestätigten sich. Die Handlung war kurz, flüchtig, unbedeutend und meine Erinnerungen daran sind verblasst. Man maß mich in Länge und Breite, man behorchte und befragte mich obenhin und enthielt sich jeder Rückäußerung. Im Anschluss promenierte ich in den herrlichen Parkanlagen des Frankfurter Waldstadions.

Allein als zwei weitere Monate ins Land gezogen waren, erschien der Tag, da ich mich der Kommission zu stellen hatte. Nicht wenig schlug mir das Herz, als ich, wiederum zusammen mit allerlei Gestalten aus dem niederen Volk, der Entscheidung entgegen getragen fühlte.

Noch sehe ich den niedrigen, doch weitläufigen Balkensaal vor Augen, in welchen sportliche Rauhigkeit mich wies, und den ich bei meinem bescheidenen Eintritt von einer großen Menge männlicher Jugend bevölkert vorfand. Im ersten Stockwerk einer baufälligen und verlassenen Tribüne am Frankfurter Riederwald gelegen, am Außenrande der Stadt, bot der freudlose Raum durch seine vier kahlen Fenster den Blick auf lehmige und von allerlei Wegwurf, Blechbüchsen, Schutt und Abfällen verunzierte Sportanlagen. Hinter einem gemeinen Küchentisch saß, Akten und Schreibzeug vor sich, der Leiter der Lizenzspielerabteilung und rief die Namen derjenigen auf, welche, um sich in natürlichen Zustand zu versetzen, durch eine flügellose Tür einen Verschlag betreten mussten, der von dem anstoßenden Zimmer, dem eigentlichen Schauplatz der Untersuchung, abgegliedert war. Das Gebaren dieses Mannes war brutal und auf Einschüchterung berechnet. Öfters streckte er, tierisch gähnend, Fäuste und Beine von sich oder machte sich über den edleren Bildungsgrad derer lustig, die er an Hand der Papiere zum entscheidenden Gang aufforderte. „Doktor der Philosophie!“ rief er höhnisch und lachte, als wollte er sagen: „Auf dich haben wir hier gerade noch gewartet, Freundchen!“ Dies alles erregte Furcht und Abneigung in meinem Herzen.

Das Aushebungsgeschäft war in vollem Gange, doch schritt es langsam voran, und da es alphabetisch betrieben wurde, hatten die, deren Namen mit späteren Buchstaben begannen, sich auf ein langes Warten gefasst zu machen. Eine bedrückte Stille herrschte in der Versammlung, die sich aus Jünglingen der verschiedensten Stände zusammensetzte. Man sah hilflose Bauerntölpel und aufsässig gestimmte junge Vertreter des städtischen Proletariats; halbfeine Kaufmannsgehilfen und schlichte Söhne des Handwerks; einen Angehörigen des Schauspielerstandes sogar, fast sicher brasilianischer Herkunft, welcher durch fette und dunkle Erscheinung viel verstohlene Heiterkeit erregte; hohläugige Burschen unbestimmbaren Berufs, ohne Halskragen und mit zersprungenen Fußballstiefeln; Muttersöhnchen, eben der Lateinschule entwachsen und an Jahren fortgeschrittene Herren, schon mit Spitzbärten, bleich und von der zarten Haltung des Gelehrten, welche im Gefühl ihrer unwürdigen Lage unruhig den Saal durchmaßen.

Manchmal drangen Gerüchte aus dem Saal, dass die Zahl der Neuverpflichtungen schon sehr groß und dass die Glücksaussichten der noch nicht Untersuchten also im Sinken war. Botschaften, die niemand nachzuprüfen imstande war. Ich für meine Person hielt mich einsam nach meiner Art, nahm am müßigen Geschwätz keinerlei Anteil und antwortete fremd und ausweichend, wenn eine Rede an mich erging. An einem offenen Fenster stehend, denn der Menschengeruch war peinlich geworden im Saal, überblickte ich bald die wüste Landschaft dort draußen, bald auch die gemischte Versammlung im Raum und ließ die Stunden verrinnen. Gern hätte ich in das anstoßende Zimmer, dasjenige, wo die Kommission zu Gericht saß, einen Blick getan, um von dem amtierenden Trainer ein Bild zu erhaschen; doch war dies unmöglich, und eindringlich hielt ich mir vor, dass an der Person dieses Mannes ja auch wenig gelegen und nicht in seine Hand, sondern einzig und allein in meine eigenen mein Schicksal gegeben sei. Der Tag war schon gegen seine Mitte vorgedrungen, als Namen mein Ohr trafen, die mit dem Buchstaben L begannen. Aber, als wollte das Schicksal mich froh stimmen, gab es heute sehr viele davon und die Reihe der Lahm, Lala, Laumen, Lakis oder Lebeaux wollte kein Ende nehmen, so dass ich schließlich, als mein Name genannt wurde, ziemlich entnervt und erschöpft die vorgeschrieben Toilette zu machen begann.

So überschritt ich denn auf bloßen Sohlen die Schwelle, legte, allein im Verschlag, meine Kleider neben die meines Vorgängers auf die daselbst befindliche Bank, stellte meine Schuhe darunter und entledigte mich auch meines Stärkehemdes, das ich, reichlich gefaltet, der übrigen Garderobe hinzufügte. Dann erwartete ich lauschend weitere Verfügungen. Splitterfasernackt betrat ich den Tagungsraum.

„Treten Sie näher heran!“ sagte der Cheftrainer. Seine Stimme war meckernd und etwas schwach. Ich gehorchte ihm willig, und dicht vor ihm stehend tat ich mit einer gefälligen Bestimmtheit den Ausspruch: „ Ich bin vollkommen erstligatauglich!“

„Das entzieht sich Ihrer Beurteilung!“ versetzte ärgerlich jener, indem er den Kopf vorstreckte und lebhaft schüttelte. „Antworten Sie auf das, was ich Sie frage und enthalten Sie sich eigener Bemerkungen!“

„Gewiss, Herr Bundestrainer!“, sprach ich leise, obgleich ich natürlich wusste, dass er nur ein Bundesligatrainer war, und blickte ich mit erschrockenen Augen an. Ich erkannte ihn jetzt ein wenig besser. Er war mager von Gestalt, fast asketisch, und seine weiße Trainingsjacke saß ihm faltig und schlottrig am Leib. Die Ärmel waren zu lang, so dass sie einen Teil der Hände bedeckten und nur die dürren Finger daraus hervorragten. Ein ungepflegte Dreitagesbart, farblos dunkel wie das Haupthaar, verlängerte sein Gesicht und zwar umso mehr, als er den Unterkiefer, bei halboffenem Mund und hohlen Wangen, hängen zu lassen liebte.

„Heben Sie die Arme! Nennen Sie Ihr Zivilverhältnis!“ sagte er und legte gleichzeitig wie der Schneider es tut, ein grünes, weißbeziffertes Meterband um Brust und Rücken.

„Ich beabsichtige, Bundesligaspieler zu werden! Und Nationalspieler!“

„Bundesligaspieler? So, Sie beabsichtigen? Nämlich zu welchem Zeitpunkt?“

„Ich und die Meinen sind übereingekommen, dass ich diese Karriere anstreben werde, wenn ich diese Untersuchung hier glücklich hinter mich gebracht habe!“

„Hm. Ich habe nicht nach den Ihren gefragt. Wer sind die Ihren?“

„Mein Pate und meine Mutter, Witwe eines Champagnerfabrikanten!“

So, so eines Champagnerfabrikanten. Und was treiben Sie denn zur Zeit? Sind Sie nervös? Warum rucken und zucken Sie so mit den Schultern?“

Ich erwiderte nachdenklich: “Nein, dass ich nervös sein könnte, ist mir noch nie in den Sinn gekommen.“

„Dann unterlassen Sie das Zucken!“

„Ja, Herr Präsident!“

„Ich bin nicht der Präsident!“ fuhr er mich scharf meckernd an und schüttelte den vorgestreckten Kopf so heftig, dass ihm der Nasenzwicker zu entfallen drohte und er genötigt war, ihn mit allen Fingern der rechten Hand wieder festzusetzen.

„Dann bitte ich um Verzeihung.“ sagte ich sehr leise und beschämt.

„Beantworten Sie also meine Frage! Nach Ihrer derzeitigen Beschäftigung habe ich Sie gefragt!“

„Ich unterstütze“ antwortete ich sofort mit verhaltener Fröhlichkeit, „meine Mutter bei dem Betrieb eines größeren Freudenheims oder Bordells zu Frankfurt am Main!“

„Allen Respekt! Was es so alles gibt.“, sagte er ironisch. „Husten Sie!“ befahl er unmittelbar darauf, denn er hatte mir nun sein schwarzes Hörrohr angesetzt und horchte gebückt auf die Schläge meines Herzens. „Haben Sie schwere Krankheiten überstanden?“ fragte er zwischendurch.

„Nein, Herr Vorstandsvorsitzender! Schwere niemals! Meines Wissens bin ich ganz gesund, war es auch jederzeit, wenn ich von unbedeutenden Schwankungen meines Befindens absehen darf und fühle mich für alle Mannschaftsteile bestens geeignet, sogar für die Position des Mittelstürmers!“

„Schweigen Sie! Lassen Sie Ihre Tauglichkeit meine Sache sein und reden Sie nichts Überflüssiges! Sie reden fortgesetzt Überflüssiges! Stammen Sie etwa aus dem kurfürstlichen Mainz? Dort ist dieses geschwätzige Gehabe weit verbreitet!“ wiederholte er, indem er gleichsam abgelenkt, die Untersuchung fahren ließ, sich aufrichtete und etwas von mir zurücktrat. „Ihre Redeweise ist von einer gewissen Hemmungslosigkeit, die mir schon längst aufgefallen ist. Was ist eigentlich mit Ihnen? Welche Schulen haben Sie besucht?“

„Ich durchlief sechs Klassen der Oberrealschule.“ versetzte ich leise und anscheinend bekümmert darüber, dass ich ihn befremdet und bei ihm angestoßen hatte.

„Und warum nicht die siebente?“

Ich senkte das Haupt und warf ihm einen Blick zu, der soviel bedeuten sollte wie „Warum quälst du mich? Warum zwingst du mich zu reden? Merkst du nicht, dass ich ein feiner und besonderer Jüngling bin, der unter freundlich gesittetem Außenwesen tiefe Wunden verbirgt, welche das feindliche Leben ihm schlug?“ Dann seufzte ich tief.

„Antworten Sie!“ sagte der Trainer in milderem Ton.

„Ich blieb in der Schule zurück, weil ein wiederkehrendes Unwohlsein mich öfter bettlägerig machte und damals häufig den Unterricht zu versäumen zwang.“ Hier fand ich kein Wort mehr, verwirrte mich, schwieg und zuckte sonderbar mit den Schultern.

„Halt! Sind Sie denn schwerhörig? Gehen Sie dorthin weiter zurück! Wiederholen Sie, was ich sage!“ Und nun begann er unter überaus lächerlichen Verrenkungen, seines mageren Mundes und dünnen Bartes „ Grabowski...,-  Hölzenbein...,- Nickel...“ und andere Spielernamen sorgfältig zu flüstern, welche pünktlich und exakt zurückzugeben ich mich nicht verdrießen ließ. Denn wie alle meine Sinne war auch mein Gehör nicht allein durchschnittlich bedacht, sondern sogar von besonderer Schärfe und Feinheit, und ich sah keinerlei Anlass, ein Hehl daraus zu machen. So verstand ich dann auch die kompliziertesten und zusammengesetztesten Namen wie Uwe Bindewald, Dragoslav Stepanovic oder gar Kachaber Tschadadse, die er nur hauchweise vorbrachte, und meine schöne Gabe schien ihn zu fesseln, denn er trieb den Versuch immer weiter, sandte mich in den entlegensten Winkel des Raumes, um mir über den Abstand von sechs oder sieben Meter hinweg weitere Namen mehr zu verhehlen als mitzuteilen und richtete gekniffenen Mundes nach dem Kommissionstisch bedeutende Blicke, wenn ich, halb ratend, alles erfasste, was er kaum über die Lippen zu lassen geglaubt hatte. Lediglich bei den Namen Caio und Copado hatte ich Schwierigkeiten, ihn zu verstehen, was ihm aber nicht aufzufallen schien.

„Nun“ sagte er endlich mit gespielter Gleichgültigkeit, „Sie hören recht gut. Treten Sie wieder heran und sagen Sie uns einmal ganz genau, wie sich das Unwohlsein äußerte, das Sie zuweilen vom Schulbesuch abhielt.!

Gefällig kam ich herbei. „Unser Hausarzt, Sanitätsrat Müller-Wohlfahrt, pflegte es für eine Art Migräne zu erklären.“

„So, Sie hatten einen Hausarzt? Sanitätsrat war er? Und für Migräne erklärte er es? Nun, wie trat sie denn also auf, diese Migräne? Beschreiben Sie uns den Anfall? Stellten sich Kopfschmerzen ein?“

„Kopfschmerzen auch! Sowie ein Sausen in beiden Ohren und hauptsächlich eine große Not und Furcht oder vielmehr Verzagtheit des ganzen Körpers, welche endlich in heftige Würgekrämpfe übergeht, so dass es mich fast aus dem Bett schleuderte.“

„Würgekrämpfe also! Andere Krämpfe auch?“

„Nein, andere gewiss nicht“, versicherte ich mit größter Bestimmtheit.

„Aber Ohrensausen!“

„Ohrensausen war allerdings vielfach dabei!“

„Und wann hat der Anfall sich eingestellt? Etwa wenn eine Erregung vorangegangen war? Bei besonderem Anlass?“

„Ja, Herr Aufsichtsratsvorsitzender. Manches begreife ich nicht an meiner Natur, und auch zu Hause bereitet sie mir Ungelegenheiten, denn zuweilen merke ich wohl, dass ich bei Tische unversehens den Löffel habe fallen lassen und meine Mutter schilt mich hernach, dass ich in Gegenwart unserer Gäste- Bühnenkünstler und Gelehrte sind es hauptsächlich- mich so tölpelhaft aufführe.“

„So, den Löffel lassen Sie fallen! Und bemerken es erst ein bisschen später? Sagen Sie mal, haben Sie Ihrem Hausarzt, diesem Herrn Sanitätsrat oder welchen bürgerlichen Titel er nun führt, niemals etwas von diesen kleinen Unregelmäßigkeiten erzählt?“ Leise und niedergeschlagen verneinte ich seine Frage.

„Und warum nicht?“ beharrte jener.

„Weil ich mich schämte“ antwortete ich stockend, „und es niemandem sagen mochte; denn mir war, als müsse es ein Geheimnis bleiben. Und nie hätte ich gedacht, dass ich zu jemandem soviel Vertrauen fassen könnte, um ihm einzubekennen, wie sehr sonderbar es mir oftmals ergeht.“

„Denn Sie dachten wohl, dass man alles schlechtweg für Migräne erklären würde. Sagten Sie nicht, dass Ihr Vater Schnapsbrenner war?“

„Ja, das heißt, er besaß eine Schaumweinfabrik am Rheine“, sagte ich höflich, indem ich seine Worte gleichzeitig bestätigte und verbesserte.

„Richtig, eine Schaumweinfabrik! Und da war er denn also wohl ein vorzüglicher Weinkenner, Ihr Vater?“

„Das will ich meinen, Herr Meyer-Vorfelder!“ sprach ich fröhlich, während im übrigen Saal eine Bewegung der Heiterkeit sich bemerkbar machte. „Ja, das war er!“

„Und auch kein Duckmäuser für seine Person, sondern Liebhaber eines guten Tropfens, nicht wahr, und, wie man sagt, ein rechter Zecher vor dem Herrn?“

„Mein Vater war die Lebenslust selbst! Soviel kann ich bejahen!“

„So, so, die Lebenslust. Und woran starb er?“

Ich verstummte. Ich blickte ihn an, ich schlug mein Gesicht zu Boden. Und mit veränderter Stimme erwiderte ich: „Wenn ich den Herrn Kadertrainer höflichst bitten dürfte, auf diese Frage gütigst nicht weiter bestehen zu wollen...“

„Sie haben hier keinerlei Auskunft zu verweigern!“ antwortete er mit strengem Meckern.       „Was ich Sie frage, frage ich mit Bedacht, und Ihre Angaben sind von Wichtigkeit. In Ihrem eigenen Interesse ermahne ich Sie, uns die Todesart Ihres Vaters wahrheitsgemäß zu nennen.“

„Er empfing ein kirchliches Begräbnis“ sagte ich mit ringender Brust, und meine Erregung war zu groß, als dass ich die Dinge der Ordnung nach hätte vortragen können. „Dafür kann ich Beweis und Papiere beibringen, dass er kirchlich bestattet wurde, und Erkundigungen werden ergeben, dass mehrere gestandene Bundesligaspieler und auch ein Delegierter vom DFB, wenn auch von unterem Stande, hinter dem Sarg schritten. Der geistliche Rat Pater Egidius erwähnte selbst in seiner Gedächtnisrede“, fuhr ich immer heftiger fort, „dass das Schießzeug unversehens losgegangen sei, als mein Vater prüfungsweise damit hantiert habe, und wenn seine Hand gezittert hat und er nicht völlig Herr seiner selbst war, so geschah es, weil groß Ungemach uns heimgesucht hatte. Denn mein Vater war in die Netze böser Bankenmanager gefallen, Blutsauger, die ihm den Hals abschnitten, und es wurde alles verkauft und verschleudert...“ stotterte ich unsinnig und verfärbte mich spürbar, denn nun geschah etwas absolut Abenteuerliches mit mir.

Mein Gesicht verzerrte sich auf eine schreckerregende Art, so wie keine menschliche Leidenschaft, sondern nur teuflischer Einfluss und Antrieb ein Menschenantlitz verzerren kann. Meine Gesichtszüge wurden buchstäblich nach allen vier Seiten auseinandergesprengt, um gleich darauf wieder gegen die Mitte gewaltsam zusammenzuschrumpfen. Mein Kopf rollte umher und drehte sich mehrmals fast ins Genick, nicht anders, als sei der Leibhaftige im Begriff, mir den Hals zu brechen.

Ich war ohne Besinnung während dieser Zeit. Raue Zurufe drangen wie aus weiter Ferne an mein Ohr, ohne dass ich in der Lage gewesen wäre, ihnen Gehör zu schenken. Der Trainer war zurückgetreten, noch immer hielt er ein Wasserglas in der Hand.

„Sind Sie bei Sinnen?“ fragte er mich mit einer Mischung von Ärgerlichkeit und Teilnahme in der Stimme...

„Zu Befehl, Herr Finanzvorstand!“ erwiderte ich in dienstfertigem Tone. „Ich war einen Augenblick etwas zerstreut.“

„Sie schienen allerdings nicht ganz bei der Sache zu sein. Erwarteten Sie die Entscheidung Ihrer Dienstfähigkeit mit großer Spannung?“

„Ich gebe zu, dass es mir eine große Enttäuschung gewesen wäre, abgewiesen zu werden, und ich wüsste nicht, wie ich meiner Mutter mit einem solchen Bescheid unter die Augen treten sollte. Sie sah früher zahlreiche Angehörige der ersten Mannschaft in ihrem Hause und bringt dem Verein Eintracht Frankfurt die wärmste Bewunderung entgegen. Deswegen liegt es ihr besonders am Herzen, dass ich die Aufnahmeuntersuchung bestehe, denn sie verspricht sich dadurch nicht nur bedeutende Vorteile für meine Bildung, sondern namentlich auch eine wünschenswerte Kräftigung meiner zuweilen schwankenden Gesundheit.“

Er schien meine Worte zu verachten und keines Eingehens für würdig zu halten.

„Durchgefallen!“ sagte er, indem er das Wasserglas auf das Tischchen stellte. „“Unsere Eintracht ist keine Heilanstalt, auch wenn man in letzter Zeit durchaus diesen Eindruck gewinnen konnte. Aber in dieser Beziehung haben wir bereits Probleme genug.“ warf er noch über die Schulter gegen mich hin und wandte sich dann den Herren vom Vorstand zu.

„Der Bewerber leidet an epileptoiden Zufällen, sogenannten Äquivalenten, die hinreichen, seine Tauglichkeit für die erste Liga unbedingt auszuschließen. Meiner Exploration zufolge liegt erbliche Belastung von seiten eines trunksüchtigen Vaters vor, der nach seinem wirtschaftlichen Zusammenbruch durch Selbstmord endete. Außerordentlich bezeichnend für die Natur des Leidens ist die Verschwiegenheit, die der Bewerber über seine Erfahrungen beobachtete; denn bei offenbar mitteilsamem Charakter hielt er sie geheim gegen jedermann. Hierher kam der Spieler in aufgeregter und gespannter Verfassung. Schon seine exaltierte Redeweise machte mich stutzig. Auf nervöse Konstitution deutete sodann die äußerst unregelmäßige, wenn auch organisch tadellose Herztätigkeit und das habituelle Schulterzucken, das, wie es scheint, unbeherrschbar ist. Als besonders fesselndes Symptom möchte ich die geradezu erstaunliche Überfeinerung des Hörsinnes ansprechen, die der Spieler bei weiterer Untersuchung an den Tag legte. Ich empfehle Ihnen“, schloss er seine klare und gelehrte Übersicht, „sich mit diesen Symptomen in der Nachbarstadt Offenbach am Bieberer Berg zu melden.  Wir können Sie hier jedenfalls nicht brauchen!“

Entgeistert stand ich und regte mich nicht vom Fleck.

„Bitte gehen Sie jetzt!“

Da erhob ich mich auf die Zehenspitzen und sagte mit flehend emporgezogenen Brauen: „Könnte denn nicht ein Versuch gemacht werden. Bis jetzt haben wir ja noch gar nicht über meine besonderen Fähigkeiten im Zweikampf und besonders bei den Standards gesprochen! Wäre es nicht möglich, dass solche Fähigkeiten wie Kampfkraft, Zähigkeit und Behauptungswillen in der ersten Bundesliga wieder vermehrt gebraucht werden?“

Einige Herren am Vorstandstisch lachten mit den Schultern und der Cheftrainer blieb unerbittlich: „Ich wiederhole Ihnen“ warf er mir unhöflich vor die Füße hin, „unsere Eintracht ist keine Kloppertruppe. Weggetreten, Herr Legat!“

Der Lizenzspielerbetreuer richtete zum Abschluss dann doch noch mal das Wort an mich.

„Schade“, sagte er indem er mir zusah, wie ich mich anzog. „schade um Sie, Legat, oder wie Sie sich schreiben. Sie sind ein properer Kerl, Sie hätten es zu einer anderen Zeit zu was bringen können bei der Eintracht. Das sieht man jedem gleich an, or er es zu etwas bringen kann bei uns. Schade um Sie, Sie haben das Zeug auf den ersten Blick. Sie gäben bestimmt einen feinen Spielmacher ab. Und wer weiß, ob sie nicht Nationalmannschaftskapitän hätten werden können, wenn unser alter Trainer noch bei uns wäre.
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sCarecrow schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Ca-Jo schrieb:
stefank schrieb:
Letztlich bleibt es beim alten Problem, soviel auch für den Fernsehbeweis in all seinen Ausprägungen spricht: Fussball hat seine Faszination vor allem dadurch, dass man ihn von der Championsleague bis zur letzten Dorfliga in Timbuktu nach genau den gleichen Regeln spielt. Wo will man da die Grenze ziehen, ab wann mit technischen Beweisen arbeiten, und ab wann darauf verzichten?  


Spätestens, seit der nachträgliche Fernsehbeweis für Fouls eingeführt wurde, ist es mit der Regelgleichheit doch ohnehin vorbei. De facto haben wir den Videobeweis doch schon seit Jahrzehnten. Interessanterweise gestattet man hier den Schiedsrichtern durchaus Fehleinschätzungen. Die Autorität hat darunter nicht gelitten.


Stimmt nicht so ganz. Der seit Jahrzehnten zugelassene Videobeweis gilt nur und ausschließlich für die Fälle, in dennen ein SR etwas nicht gesehen hat. Hat er es gesehen, aber nicht geahndet (erkennbar zB durch Weiterspielen-Gesten) kommt der Videobeweis nicht zum Tragen. Getroffene Fehlurteile des SR werden nicht revidiert.

Strittige Ausnahme: das Helmertor gegen Nürnberg. Hier scheiden sich noch heute die Geister, ob der Videobeweis zulässig war oder nicht. Ändert aber nichts an den derzeitigen Gepflogenheiten.


Naja. Wie war das denn damals bei Möller?
Der Schiri entschied gar auf Strafstoß. Im Nachhinein wurde Möller aber für 2 Spiele gesperrt. ---> Videobeweis!


Genau das meinte ich damit.
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sotirios005 schrieb:
Also, gestern VOR dem Spiel war mir nach der Lektüre von Heckings Spruch der "Auswärtsschlaffis" schon ein wenig mulmig zumute: Er hätte unter Umständen auch eine Reaktion seiner Truppe dergestalt rausfordern können damit, dass die sich ins Zeug gelegt hätten, um ihrem Trainer zu zeigen, dass sie gerade das Gegenteil davon sind.

Zum Glück für Eintracht hat er sein Ziel des Anstachelns doch nicht erreicht.


Die "Auswärtsschlaffis" haben ihren Titel ja nicht zu Unrecht. Genau so haben sie ja auch gespielt. Für die Motivation ist so ein Ausspruch in dieser Situation ganz bestimmt nicht förderlich und es würde mich nicht wundern, wenn der Hörgeräte-Kinskopp da nicht ganz genau hingehört hätte. Der sucht nämlich wahrscheinlich schon nach einem Argument, mal wieder den Trainer zu tauschen.

Daß man mit solchen destruktiven Äußerungen vorsichtig sein muß, hat auch Armin Veh feststellen müssen. Wenn man sich als Trainer hinstellt und vor einem Spiel verkündet, man habe die falschen Leute geholt, dann werden sich diese Leute eben sagen, ..."na, wenn er uns nicht haben will, dann brauchen wir uns ja auch nicht anzustrengen..."
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Nano82 schrieb:
...in der Spieltaganalyse jede Mannschaft wird gezeigt ausser unser Spiel.....

Keiner mag uns...aber egal.....


trotzdem arm fürs DSF


Was verlangst du? Ne Viertelstunde die Bauern, ne Viertelstunde Werbung- da ist ne halbe Stunde schnell rum.  
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BaBy-LoVe schrieb:
Also möchtest du mir ernsthaft erzählen,
dass du zu jedem Spiel der Eintracht mit einem guten Gefühl gehst und genau weist, dass nie etwas passieren wird ?!
Dann zweifle ich ganz Stark an deiner Einstellung    


Es geht um Fußball und nicht um die Planung der Weltrevolution.  Warum sollte ich mit einem schlechten Gefühl ins Stadion gehen? Hatte dein Vater ein schlechtes Gefühl, als er dich mit 2 Jahren irgendwo auf eine Stange gesetzt hat? Oder hat er dich darauf vorbereitet, daß aus dem Gästeblock in absehbarer Zeit ein Knallkörper geflogen kommt?  

Wenn alle Eltern mit kleinen Kindern in den Langneseblock gehen müßten, wäre es dort ganz schön eng. Ich glaube aber kaum, daß du der typische Familienblockbesucher bist. Also, wie bereitest du deine Kleine auf ein solches Ereignis vor?
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Was für ein geiles Brett. So muß man mit Staatsbetrieben umgehen!  
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BaBy-LoVe schrieb:
Das sehe ich nicht so.
Denn hat jemand Respekt vor mir, wenn er beim Torjubel mir sein Bier überschüttet ?!
Noch dazu habe ich diese Einstellung, weil ich an Silvester einen Hörsturz erlitten habe, weil mich ein kleines Kind mit Böllern beschmissen hat !!
So und nochmal zu den Kindern zu kommen, es gibt den Familienblock, wenn man sich dort hinstetzt geht man jeglicher Gefahr mit den Gästen in Kontak zu kommen aus dem Weg, wer dies nicht tut, der muss sich einfach im Klaren sein und dem muss Bewusst sein, was er seinem Kind damit antut...


Mann oh Mann! Wie krank muß man mit so einer Einstellung sein...?      
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Wieder nicht der Eschweiler. Langsam glaub' ich, der mag uns nicht.
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Schmidti.82 schrieb:
[quote=Peters]"Ich stelle zur Diskussion, die traditionelle Auswechselregelung abzulösen und ein unbegrenztes Ein- und Auswechseln auch während des laufenden Spiels (Interchanging) im Fußball zu ermöglichen. Es gibt nach meiner Einschätzung und Erfahrung aus dem Hockey viele Vorteile.


Insbesondere für Vereine, die eine gut sortierte Ersatzbank ihr eigen nennen. Der Vorteil liegt eindeutig bei den Bauern und ein paar wenigen anderen.

Ich stelle mir gerade unsere Eintracht mit den ganzen Verletzten vor....!  
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stefank schrieb:
Letztlich bleibt es beim alten Problem, soviel auch für den Fernsehbeweis in all seinen Ausprägungen spricht: Fussball hat seine Faszination vor allem dadurch, dass man ihn von der Championsleague bis zur letzten Dorfliga in Timbuktu nach genau den gleichen Regeln spielt. Wo will man da die Grenze ziehen, ab wann mit technischen Beweisen arbeiten, und ab wann darauf verzichten?  


Spätestens, seit der nachträgliche Fernsehbeweis für Fouls eingeführt wurde, ist es mit der Regelgleichheit doch ohnehin vorbei. De facto haben wir den Videobeweis doch schon seit Jahrzehnten. Interessanterweise gestattet man hier den Schiedsrichtern durchaus Fehleinschätzungen. Die Autorität hat darunter nicht gelitten.
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Ozzy schrieb:


Ich will ja gar kein Hasspamphlet gegen die Schiris verfassen. Wir brauchen sie, das steht völlig außer Frage.
Nur geht die Leistungstendenz der Herren zur Zeit einfach steil nach unten und da ist Kritik bzw. das Durchdenken von möglichen Gegenmaßnahmen durchaus angebracht.

Und ja: Wenn ich die Wahl gehabt häte, dass alle spielentscheidenden Schiedsrichterpfiffe am Sonntag korrekt gewesen wären, auch mit der Möglichkeit, dass wir dann verloren hätten, ich hätte es grundsätzlich so haben wollen.

Logisch freut man sich mal, wenn der Gegner einen Elfer nicht kriegt oder unser 2:1, obwohl regelwidrig, gegeben wird.
Aber es ist zur Zeit einfach viel zu viel des Guten bzw. des Schlechten und langsam werden die Kritiker - Gott sei Dank - lauter.



Volle Zustimmung zunächst mal.

Es kann ja sein, daß ich mich wiederhole, aber ist es nicht ziemlich auffällig, wie wenige Elfmeter zu unseren Gunsten in den letzten knapp 20 Jahren gepfiffen worden sind? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo Peter dieses Gerechtigkeitsgefühl hernimmt und die diebische Freude, wenn mal eine Schiri-Entscheidung zu unseren Gunsten gesprochen hat und dadurch ein Spiel für uns gewonnen wurde. Das muß schon lange her sein und kann die unzählgen krassen Fehlentscheidungen gegen uns bei weitem nicht aufwiegen. Ich erinnere da exemplarisch nur an die Reimann-Saison, als wir durch unglaubliche Fehlentscheidungen im Endeffekt in den Abstieg getrieben wurden.

Wenn wirklich alles regulär entschieden würde, wie es tatsächlich abgelaufen ist, dann würden wir als Eintracht Frankfurt davon profitieren. Also, wovor fürchten sich hier einige? Daß die Emotionalität verloren geht? Die ist doch schon lange verschwunden! Spieler werden für Trikot-Ausziehen oder Zaunhochklettern mit gelben Karten bestraft. Und warum? Weil der Spielfluß davon unterbrochen wird? Ich hab diese Regel bis heute nicht kapiert.

Heute wurde gegen uns doch schon wieder ein möglicherweise spielentscheidener Fehler erkennbar. Vor dem 2-0 stand Valdez im Abseits, da er Nikolov in der Sicht behindert hat. Ob man das jetzt aktives oder passives Abseits nennt, ist mir eigentlich vollkommen egal. Mit dem Videobeweis hätte man gerade mal eine einzige Einstellung gebraucht, um dieses Tor zu annulieren.