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DonGuillermo

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War natürlich ein sehr bescheidenes Ergebnis. Mit einem Sieg wäre man quasi schon uneinholbar vor Lautern gewesen und hätte sich zumindest einem direkten Konkurrenten entledigt. Außerdem muss man so jetzt eigentlich schon die beiden Spiele gegen Heidenheim und bei 1860 gewinnen, wenn man nicht wieder auf eine Last-Minute Wunderrettung am letzten Spieltag hoffen will, wie es in den letzten Jahren einige Male bei der U19 der Fall war.

Heidenheim würde man mit einem Sieg im direkten Duell fast ebenso sicher hinter sich lassen. Beim FSV kann man die berechtige Hoffnung haben, dass die gegen Nürnberg und bei den Bayern keinen Punkt mehr holen. Dann müsste man noch entweder die Stuttgarter Kickers oder Lautern hinter sich lassen. Die Schwaben spielen zwar noch gegen die Top 3 der Liga, aber auch noch gegen den Vorletzten Elversberg. Da muss man also noch mit mindestens einem Sieg rechnen, sodass auch die Eintracht noch mindestens genauso viele Punkte braucht. Lautern spielt noch gegen Darmstadt aus dem Mittelfeld und den direkten Konkurrenten Heidenheim. Falls wir die zwei Siege gegen Heidenheim bei 1860 holen, könnte das noch reichen, um am Ende vor Lautern zu landen.
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Barcelona hätte ich ja gerne erst im Halbfinale gehabt und genau wie Leipzig im Viertelfinale vermeiden wollen. Zumal alle anderen Lose auch attraktiv, aber doch machbarer als diese Paarung jetzt waren. Aber bei unserem Losglück in den KO-Runden war klar, dass wir wieder einen ganz dicken Brocken bekommen. Ist natürlich aber auch ein Gegner, den sich sowohl alle Spieler als auch alle Fans herbeisehnen. Dafür spielt man Fußball oder geht ins Stadion. Das wird für einige Spieler im Kader vermutlich auch das Karrierehighlight werden.

Verlieren können wir von der Erwartungshaltung ohnehin nichts. Wir können fast nur Geschichte schreiben. Ich schätze die Chancen mal 90:10 für Barca ein, wobei bei uns im Europapokal halt echt alles möglich ist. Dazu noch mit einer voraussichtlich vollen Hütte und vermutlich einer fünfstelligen Anzahl an Adlern im Camp Nou. Dabei ärgert es mich jetzt fast schon ein bisschen, dass Messi vor der Saison gewechselt ist. Den mal in einem Pflichtspiel gegen die Eintracht im Waldstadion zu sehen, wäre auch etwas Besonderes gewesen.
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Schade, dass die Bude nicht voll war. Da wäre sonst am Ende das Dach weggeflogen. War aber auch so schon sehr emotional und wird sicher lange im Gedächtnis bleiben. Ich bin auch ganz froh drum, dass wir nicht ins Elfmeterschießen mussten. Das hätten wir gegen die abgezockten Spanier denke ich verloren. Da hatte ich wirklich ein ganz schlechtes Gefühl. Ich habe schon zu Beginn der Verlängerung zu meinem Sitznachbarn gesagt, dass wir das Spiel in der Verlängerung entscheiden müssen.

Das Gegentor kurz vor Schluss hatte sich ja leider auch schon abgezeichnet. Obwohl Betis nicht mal wirklich eine Druckphase hatte, sind wir die letzten 15, 20 Minuten einfach wieder viel zu passiv geworden. Dabei hatten wir nicht nur ein Weiterkommen über beide Spiele, sondern auch mindestens ein Unentschieden in diesem Spiel verdient. Schließlich hatten wir Betis weitestgehend im Griff. Bis auf das Tor hatten die nur den Kopfball von Juanmi Mitte der zweiten Halbzeit und den Schuss von Iglesias nach dem Steilpass von Carvalho kurz vor Schluss als Chancen. In der ersten Halbzeit haben die ja nicht mal aufs Tor geschossen.

Genau wie im Hinspiel hätten wir die Paarung in den ersten 60 Minuten auch schon entscheiden können. Zusätzlich zweimal Alu getroffen. Da können wir durchaus auch das Glück in Anspruch nehmen, dass Iglesias in der Verlängerung bei dem abgefälschten Ball auch nur die Latte getroffen hat. Das Gegentor war von allen auf außen Beteiligten (Lindstrøm, Knauff, Tuta) natürlich auch richtig mies verteidigt. Lindstrøm lässt sich im Zweikampf viel zu leicht abkochen, Tuta kommt zu spät und Knauff lässt Fekir einfach durchlaufen. Zudem steht Hinti am Fünfer so, dass er den Pass auf den kurzen Pfosten nicht verteidigen kann. Dass N'Dicka dann gegen einen im Rücken einlaufenden Stürmer keine Chance mehr hat, ist klar und so zu erwarten.

Ansonsten stand die Abwehr aber lange wieder bombastisch und Sow hat sein vielleicht bestes Spiel im Trikot der Eintracht gemacht. Vorne war es nach den Wechseln dann ein bisschen dünn, wobei Hauge wieder sehr gute Ansätze gezeigt hat. Leider verzettelt er sich aber noch zu sehr in kopflose Dribblings und verpasst den richtigen Moment zum Abspiel oder Abschluss. Die ersten ein, zwei Gegenspieler lässt er meist richtig gut stehen, übertreibt es aber dann und dribbelt sich gegen den dritten oder vierten Gegenspieler fest. Gerade bei der Situation in der Nachspielzeit muss ich auch einfach mal aus 15 Metern schießen, statt im Strafraum wieder ins Dribbling gegen die gesamte Abwehr zu gehen. In vorderster Reihe ist es dann aber schon etwas ernüchternd. Borré hat ja leider auch wieder freistehend eine Riesenchance neben das Tor gesetzt, selbst wenn es letztendlich Abseits gewesen wäre. Da haben wir diese Saison vom Personal her schlichtweg ein Stürmerproblem.
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Ich hatte im Stadion auch den Eindruck, dass er ziemlich viele Kleinigkeiten gegen uns gepfiffen, aber denselben Maßstab nicht auf der anderen Seite angelegt hat. Im Re-Live am Bildschirm war es dann im Großen und Ganzen okay. Große Fehler hat er sowieso nicht begangen. Aber etwas mehr Spielfluss hätte er schon zulassen und bei Betis auch früher die erste Karte zücken können. Denn wenn er mal ein Foul für uns gepfiffen hat, haben die schon ganz schön zugelangt.
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Tuta würde ich beim Gegentor aus der Verantwortung nehmen, auch wenn er letztlich das Abseits aufhebt. Der hatte vor sich aber auch noch einen eigenen Gegenspieler, den er im Blick haben muss. Natürlich war der Freistoß schon gut geschossen und auch nicht klar auf den ersten Pfosten gespielt, wo sonst eigentlich jemand von uns klären müsste. Aber ich darf Polter als klaren Zielspieler der Bochumer bei Standards auch nicht frei durchlaufen lassen. Der weiß ja, wo der Ball im Zweifelsfall hinkommen soll und ist dann logischerweise auch als erster Spieler am von den Bochumern anvisierten Ort. Da muss ich vorher Körperkontakt aufnehmen und den Angreifer im besten Fall schon zu Beginn des Laufwegs "chippen", damit das Timing nicht mehr stimmt. In dieser Disziplin war beispielsweise Abraham meiner Erinnerung nach immer ein Meister.

Ansonsten muss man auch sagen, dass in dem Spiel wieder einige Probleme aufgetreten sind, die uns schon die ganze Saison über begleiten. Typisch war auch mal wieder, dass wir unsere erste Großchance liegen lassen und der Gegner mit dem ersten Torschuss in Führung geht. Gegen einen eher defensiv stehenden Gegner wie Bochum halte ich es aber auch immer noch für sinnvoll, einen Hasebe oder Hrustić zur Stärkung des spielerischen Elements in die Startelf zu stellen. Gegen Ballbesitzmannschaften wie Bayern und Betis oder verunsicherte Gegner wie Hertha kommen wir auch so gut zurecht, da holen wir uns die Bälle durch unser Pressing ohnehin hauptsächlich weiter vorne. Hinti hat sich in der ersten Halbzeit aber nicht nur das eine oder andere Mal zu leicht aus der Dreierkette rausziehen lassen, sondern auch im Aufbauspiel mal wieder nicht geglänzt.

Im ganzen Team hat es in der ersten Halbzeit aber noch an der Konzentration und dem entscheidenden Biss gefehlt. Bochum hat quasi nur von unseren Ballverlusten gelebt. Da hatten wir auch Glück, dass uns Trapp vor dem zweiten Gegentor bewahrt hat. Wobei man sagen muss, dass das nach Europapokalspielen unter der Woche nicht unüblich ist. Oft ist da eher das Problem, dass die Spieler in der ersten Halbzeit erst die Müdigkeit rauslaufen müssen, statt dass es hintenraus in der zweiten Halbzeit konditionell eng wird. Gerade Knauff und Jakić wirkten in der ersten Halbzeit sehr fahrig und haben unglaublich viele Bälle verloren. Die Krönung war dabei natürlich der falsche Einwurf von Knauff.

Dafür hat sich dann aber gerade Knauff in der zweiten Halbzeit enorm gesteigert. Möglicherweise wird man trotz Kostić auf der linken Außenbahn bald sagen, dass bei uns die rechte Seite die stärkere ist. Mit Knauff und Lindstrøm haben wir da jetzt zwei Spieler mit absolutem Topspeed, die jede Abwehr überrennen können. Gerade wenn dann wie in diesem Spiel auch noch der Außenverteidiger häufig eingerückt ist. Bei den beiden Toren hat das Zusammenspiel jedenfalls schon mal gut funktioniert.

Der Spielverlauf mit den zwei frühen Toren in der zweiten Halbzeit kam uns natürlich sehr entgegen. Dadurch konnte sich Bochum nicht mehr nur auf das Konterspiel beschränken. Sonst wäre das noch eine zähe Nummer geworden. Nachdem wir unsere eigenen Fehler abgestellt haben, hat Bochum aber auch keinen Stich mehr gemacht. Hinten hat die Dreierkette mit überragenden Zweikampfwerten alles abgeräumt. Insbesondere Tuta wird immer stärker und schwingt sich so langsam zum heimlichen Abwehrchef auf. Die einzige echte Chance hatte Bochum erst kurz vor Schluss, als Trapp mal wieder einen Distanzschuss nach vorne prallen ließ.

Dafür hätten wir im Spiel nach vorne mal wieder eine Vielzahl an Situationen besser ausspielen und das Spiel früher entscheiden müssen. Gerade die beiden Szenen, in denen Knauff respektive Hauge alleine auf das Tor zulaufen, sind da exemplarisch. Oft habe ich auch den Eindruck, dass einige Spieler sich den Abschluss gar nicht zutrauen und die Verantwortung lieber weiterreichen. Sogar in zentraler Position kurz vor dem Strafraum - teilweise auch im Sechzehner selbst - wird lieber noch mal quergelegt oder ins Dribbling gegangen, statt zielstrebig den Abschluss zu suchen. Gerade Knauff muss es bei seiner Situation einfach selbst versuchen. Beim Passversuch stand Borré sogar schon möglicherweise im Abseits.

Dazu waren unsere Ecken genau wie schon in Sevilla wieder eine Katastrophe. Bei neun Ecken haben wir keinen einzigen gefährlichen Abschluss zustande gebracht. Darüber hinaus sind wir sogar erneut nach eigenen Ecken öfters in gegnerische Konter gelaufen, statt überhaupt in Ballbesitz zu bleiben. Das muss wieder besser werden.
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J_Boettcher schrieb:
Elfer und rot gegen Buffon war damals zwar dramatisch, aber technisch m.E. Völlig korrekt.


Sehe ich grundsätzlich auch so. Der Elfmeter war in der Konsequenz brutal, aber den kann man schon geben. Die Szene habe ich auch nur angeführt, weil das international wohl das bekannteste Spiel von Michael Oliver war.

yeahboah schrieb:

DonGuillermo schrieb:

mit den anderen beiden Anthony Taylor und Willie Collum haben wir in der Euro League Saison 18/19 leider ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht


Da muss ich mal widersprechen - mit Taylor haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht. Er hat einen Elfer gegen uns gegeben, ja - aber das war ein klarer Elfer. Der Rest von seinem Spiel mit uns in der Ukrainer war absolut gut. Da war er mir auch erstmals als wirklich großartiger Schiedsrichter aufgefallen. Den Gedanken habe ich bei Oliver noch nie gehabt...


Das sehe ich tatsächlich anders. Zum einen was Anthony Taylor insgesamt angeht (siehe beispielsweise das FA Cup Finale 2020), zum anderen die Bewertung des Elfmeters damals in Donezk. Da DAZN nicht mehr die EL-Rechte besitzt, konnte ich auf die Schnelle jetzt keine Videohighlights finden. Nach meiner Erinnerung war der Elfmeter damals aber ziemlich fragwürdig und keinesfalls eine klare Sache.

Ich habe jetzt mal ein paar Spielberichte und Ticker von damals durchforstet und die Medienvertreter haben das mehrheitlich auch so gesehen:

Keine zwei Minuten später schubste Evan Ndicka den Brasilianer Junior Moraes im Strafraum zu Boden und der englische Schiedsrichter Anthony Taylor, der keinesfalls englisch pfiff, entschied auf Strafstoß.
[Frankfurter Rundschau (https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/eintracht-spielt-donnerstag-11766841.html)]

Im Gegenzug bekam Donezk einen schmeichelhaften Elfmeter nach Rempler von Evan N’Dicka.
[Frankfurter Allgemeine Zeitung (https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/eintracht-frankfurt-hofft-nach-2-2-bei-schachtar-donezk-16042511.html)]

Dann kommt der sich mit dem Rücken zum Tor befindende Junior Moraes nach leichtem Kontakt mit Ndicka zu Fall. Referee Taylor entscheidet auf Strafstoß.
[Kicker Liveticker (https://www.kicker.de/schachtar-gegen-frankfurt-2019-europa-league-4554642/ticker)]

Elfmeter für Donezk! Trapp pariert zunächst einen Schuss aus 15 Metern, lässt die Kugel aber prallen. Die Hausherren setzen sofort nach, wobei Moraes nach einem leichten Kontakt mit Fernandes [sic] zu Fall kommt.
[Spox Liveticker (https://www.spox.com/de/sport/fussball/europaleague/1902/Artikel/schachtjor-donezk-gegen-eintracht-frankfurt-im-liveticker.html)]
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Da bin ich mal gespannt. In England einer der prominentesten, aber auch umstrittensten Referees. Generell wird er zwar wohl als der beste englische Referee angesehen (wobei von Fanseite das allgemeine Niveau kritisiert wird), hatte in den letzten Jahren aber auch paar böse Fehlentscheidungen. Rein vom Werdegang kann man ihn ganz gut mit Felix Brych vergleichen. Beide waren bei ihrem Aufstieg in die höchste Spielklasse jeweils der jüngste aktive Referee. Oliver hält mit 25 Jahren sogar den Allzeitrekord für den jüngsten Premier League Referee. Und genau wie Brych seit Jahren beim DFB als der Vorzeigeschiedsrichter gilt, wird Oliver von der FA in dieser Rolle gefördert.

Er ist einer von nur drei britischen UEFA Elite Referees (mit den anderen beiden Anthony Taylor und Willie Collum haben wir in der Euro League Saison 18/19 leider ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht) und war auch bei der letztjährigen EM dabei. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht auch noch an das CL-Viertelfinale zwischen Real und Juve aus der Saison 17/18, in dem Oliver in der Nachspielzeit einen Elfmeter gepfiffen und Buffon wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt hat. Diese Saison hat er außerdem im CL-Spiel zwischen Dortmund und Ajax die absurde Rote Karte an Hummels verteilt. Wobei ich da eher den VAR in die Pflicht nehmen würde.
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DonGuillermo schrieb:

Bei Hertha tritt jetzt die Entwicklung ein, die ich unter Bobic hin und wieder auch bei der Eintracht befürchtet habe.


Diese Hertha Entwicklung ist ja nix neues.

Der einzige, der gewusst hat, dass man nichts Besseres ist war Dardai und den wollten die Fans ja auch so los werden, weil er sozusagen ihr Heribert war.

Die Fallhöhe durch die Ansprüche aufgrund von Bobics Installation ist nur höher.

Aber ist ja nicht so, als ob man vorher nicht auch durch Trainer und Abstiegskampf gewatet wäre.
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Mir ging es da auch eher darum, dass Bobic jetzt der Laden komplett um die Ohren fliegt, weil intern alles auf ihn ausgerichtet ist. Genau diese Entwicklung ist der Punkt, wo ich auch während seiner Amtszeit bei uns immer Bedenken hatte. Die Gefahr, dass der Verein irgendwann vielleicht zu abhängig von Bobic ist. Dass die sportliche Krise der Hertha und der geltungssüchtige Windhorst diesen Prozess noch verstärken, ist klar. Und dass gerade Dárdai bei dem ganzen Big City Club Kram nicht mitgemacht hat, hatte ich ja auch erwähnt.

In Berlin hat Bobic jetzt aber auch in sämtlichen Bereichen seine eigenen Gefolgsleute platziert und eigentliche und mögliche andere Charakterköpfe des Vereins wie Dárdai oder Friedrich sind weg, weil sie mehr oder weniger abgesägt wurden. Dárdai wurde von Bobic ja sogar immer wieder öffentlich kritisiert, was jetzt unter dem wesentlich schlechteren Korkut nicht der Fall war. Ich glaube nicht, dass bei der Hertha aktuell noch jemand da ist, der Bobic Kontra geben oder als sportliches Korrektiv wirken kann.

Wie man schon bei uns gesehen hat, identifizieren sich die Gefolgsleute von Bobic eher mit ihm als Chef statt mit dem Verein als Arbeitgeber. Da ist die Loyalität klar verteilt. Und wenn Bobic dann in Zeiten der Krise in der ihm eigenen Art zu stolz oder arrogant dafür ist, um eigene Fehler einzugestehen, rennen die halt sehenden Auges ins Verderben. Klar, den Trainer werden sie jetzt wohl wechseln müssen. Könnte halt nur schon zu spät sein. Und welcher Trainer will sich diesen Scherbenhaufen in dem Wissen antun, dass er selbst wahrscheinlich auch wieder nur ein Übergangskandidat ist?

SemperFi schrieb:
Aber ist ja nicht so, als ob man vorher nicht auch durch Trainer und Abstiegskampf gewatet wäre.


Seit die Großmannssucht mit Windhorst Einzug gehalten hat, ja. Wobei sie 19/20 trotz der vielen Trainerwechsel ja noch halbwegs stabil im Mittelfeld gelandet sind. War halt dann nur zu wenig für deren Ansprüche. Erst letzte Saison sind die wirklich in den Abstiegskampf gerutscht. Witzigerweise waren sie ja die Jahre davor unter Dárdai deutlich besser unterwegs. Da sind die auf den Plätzen 7, 6, 10 und 11 gelandet.
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DonGuillermo schrieb:

Lattenknaller__ schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Aber es ist ja auch vollkommen klar, dass man im Sommer N'Dicka und Kamada verkaufen will.

davon ging man letzte saison allein aufgrund der fabel-stats bei kostic und kamada auch aus. sogar deren ersatz wurde schon im vorfeld mit hauge und lindström geholt. manchmal kommt es halt anders, als man denkt.

und gerade bei kamada gehe ich persönlich ganz fest davon aus, dass bei ihm ein ablösefreier wechsel zum karriereplan gehört. da bin ich bzgl. ablöse sehr skeptisch.


Das habe ich ehrlich gesagt nicht so wahrgenommen.

ich schon.

DonGuillermo schrieb:

Bei einem Topangebot hätte man einen Wechsel wahrscheinlich nicht verweigert, aber gerade bei Kostić war die Tendenz doch ziemlich klar, dass man ihn auf jeden Fall halten wollte.

nein, siehe die nummer mit hauge und der systemumstellung weiter unten.

DonGuillermo schrieb:

Denselben Eindruck hatte ich auch bei Kamada, nachdem sich die Entwicklung bei Younes abgezeichnet hat.

bei kamada war es eher andesherum, also, dass er von sich aus hätte gehen wollen bei einem entsprechend interessanten angebot nach der letzten saison mit diesen scorerwerten.

DonGuillermo schrieb:

Außerdem halte ich es für fraglich, dass man Hauge jemals als Ersatz für Kostić eingeplant hat. Zumindest nicht, wenn man weiterhin an dem System mit Wingbacks festhalten wollte.

war er, denn genau das wollte man nicht (mehr). das system sollte ja - nach dem kostic abgang, mit dem man fest rechnete nach der letzten saison, wo er ja analog kamada dank silvas performance noch mal ordentlich an scorerpunkten nachgelegt hatte - gerade in richtung flachpass und schnell nach vorne mit mehr variabilität und weg von der mit kostics dasein verbundenen linkslastigkeit und flanken gehen. dafür brauchte es schnelle und positionell in einer bestimmten weise varaiable leute.

hauge und lindström waren auf dem papier die perfekten besetzungen für so ein system, weil sie jeweils eine art hybrid aus außenbahnspieler und om sind bzw. quasi beides hinreichend gut abbilden, so dass man hübsch in richtung 4-4-2 / 4-2-3-1 bzw einem mittelding davon hätte gehen und vorne hübsch variabel spielen hätte können. in genau diesem kontext ist auch der borre-transfer zu sehen, der ja stürmer sui generis ist und genau für so ein system passt (nur halt nicht als alleinunterhalter vorne, dafür war er aber auch nie gedacht).
oder eben, dass man zunächst hinten rechts nicht gemacht hatte, weil man meinte, für das angedachte system reiche das vorhandene personal schon. alles puzzlestückchen.

das real life problem, was und dann in den hintern gebissen hat, ist, dass sich gewisse personalien anders als gedacht bzw. erhofft entwickelt haben und das obige so nie zum tragen kommen konnte. stattdessen musste man on the fly rumexperimentieren, was man nun überhaupt am besten machen konnte.

ach ja: in den kontext dieser systemumstellung, an der wir sicher noch ne weile basteln werden, würde cordoba aus dem gerücht hier aufgrund der flexibilität vom typ her gut reinpassen - nur wegen thread-bezug und so...

DonGuillermo schrieb:

Und bei Kamada gilt das, was ich oben geschrieben habe. Natürlich kann man einen Spieler im Zweifelsfall nicht zu einem vorzeitigen Wechsel zwingen, aber es ist ein klar ausgegebenes Ziel, dass Leistungsträger nicht ablösefrei den Verein verlassen sollen.

das war schon zu hradeckys zeiten hier so und ich bleibe genau aus diesem grund bei meiner befürchtung, nämlich der, dass kamada (spätestens) mittlerweile gecheckt hat, dass, wenn selbst letzte saison nichts für alle seiten hinreichend adäquat interessantes an angeboten dabei war, sein nächster karriereschritt nur über einen ablösefreien wechsel laufen können wird. wie bei hradecky halt...
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Ohne das jetzt zu sehr ausarten zu lassen: Wie gesagt, dass man Hauge und Lenz für eine mögliche Doppelbesetzung am Flügel geholt hat und Glasner am Anfang auch auf Viererkette umgestellt hat, könnte schon dafür sprechen, dass das von Anfang an der Plan gewesen ist. Allerdings wurde die Verpflichtung von Lenz schon unter Bobic und Hütter abgewickelt und Hauge kam erst Mitte August, also zu einem Zeitpunkt, wo der Verbleib von Kostić bereits ziemlich wahrscheinlich war, weil bis dahin eben noch kein Topangebot reingekommen ist.

Meines Wissens war es - gerade nach dem Wechsel von Silva und dem Wegfall von Younes - oberstes Gebot, keine weiteren Leistungsträger abzugeben - sofern kein Topangebot reinkommt. Und damit meine ich bei Kostić jetzt auch nicht erst die Phase, als kurz vor Schluss das Witzangebot aus Italien reingeflogen kam. Da hat man Kostić ja trotz des Streiks jede mögliche Brücke für einen weiteren Verbleib gebaut. Das galt aber auch schon vorher. Wir hatten schließlich schon auf allen anderen Ebenen einen riesigen Umbruch und mussten uns auch für die Dreifachbelastung rüsten. Krösche hat im Gegensatz zu Bobic auch nie groß öffentlich für Wechsel geworben.

Durch den Verkauf von Silva hatten wir auch schon den geforderten Transferüberschuss für das Jahr erzielt. Ein ähnlicher Überschuss soll auch für dieses Jahr noch einmal anvisiert sein. Und bei der Vertragssituation sind dann natürlich vor allem N'Dicka und Kamada im Sommer Verkaufskandidaten.

Und bei Kamada sind wir uns ja einig. Da hast du mich offensichtlich falsch verstanden. Natürlich wäre der letzten Sommer nach seiner Topsaison möglicherweise gerne gewechselt. Und bevor Younes die Biege gemacht hat, wäre die Eintracht bei einem passenden Angebot wohl auch nicht abgeneigt gewesen. Aber nachdem man mit Younes nicht mehr planen konnte, weiß ich nicht, ob man dann auch noch Kamada abgegeben hätte.

Dass man natürlich noch nie Leistungsträger ablösefrei abgeben wollte, ist mir auch klar. Früher hat man einen Verkauf von Spielern wie Jung, Rode oder Schwegler zwecks Transfererlösen ja aber auch nie ernsthaft in Erwägung gezogen, sondern wollte sie lieber so lange wie möglich halten. Hrádecký ist da meiner Meinung nach auch ein schlechtes Beispiel. Da hat man trotz des Hickhacks um eine mögliche Vertragsverlängerung im Sommer 2017 nie wirklich auf einen Verkauf gedrängt, sondern wollte bis zuletzt mit ihm verlängern. Er hatte ja bei seiner Verpflichtung sowieso nur einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Normalerweise will man ja zwei Jahre vor Vertragsende verkaufen. Darüber hinaus erzielen Torhüter in der Regel ohnehin die geringsten Ablösen, gerade im Vergleich zu Offensivspielern.

Kovač wollte Hrádecký unbedingt behalten. Ein angebliches Angebot von Benfica über fünf Millionen war der Eintracht zu wenig, weil man kurzfristig auch noch adäquaten Ersatz hätte verpflichten müssen. Also hatte man sich darauf geeinigt, dass er doch bis mindestens 2018 als Stammtorwart bleibt und man gemeinsam noch mal schaut, ob man sich im letzten Vertragsjahr nicht doch noch auf eine Verlängerung einigen kann.

Hier auch noch mal zwei Artikel als Quelle:

https://www.wiesbadener-kurier.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-noch-ist-lukas-hradecky-nicht-weg-noch_18095809
https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/teambuilding-stadtwald-11035440.html
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DBecki schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Das Ding auf Schalke in der 99. Minute

Wobei man sagen muss, dass es ja auch nur die 99. Minute war, weil der Kotzbrocken Burgstaller 10 Minuten auf den Schiri eingeredet hat.        


Das ist wohl wahr. Der Elfmeter wurde zudem vorher ja auch noch in der Review Area geprüft. Das Handspiel an sich dürfte in der 94. oder 95. Minute gewesen sein. Ist dafür aber immerhin zum Bundesligarekord für das späteste Elfmetertor geworden.Und gerade unter diesen Umständen war das auch ein richtig geiler Elfer. Das späteste Tor überhaupt (zumindest seit Beginn der Datenerfassung) hat leider zwei Jahre zuvor Holtby für den HSV in der 100. Minute erzielt.

philadlerist schrieb:
Haller spielt jetzt für die Elfenbeinküste?
Haben die Franzosen ihn am Ende einfach nicht gewollt. Wie dumm …


Allerdings. Ist aber auch 2020/21 gewechselt, als er bei West Ham schon nicht mehr so überragend funktioniert hatte. Und die Franzosen haben auf fast allen Positionen schon eine brutale Auswahl. N'Dicka wird es da auch schwer haben. Der hat ja selbst für die französische U21 nur einmal gespielt, weil die in den entsprechenden Jahren in der Innenverteidigung unter anderem auch Upamecano, Konaté, Koundé, Kamara, Zagadou, Niakhaté, Badiashile, Kalulu, Saliba und Malang Sarr zur Verfügung hatten. Aber gut, die Elfenbeinküste hat auch keine schlechte Nationalmannschaft und N'Dicka könnte ebenfalls noch zur kamerunischen Nationalelf wechseln.
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Erfreuliches Ergebnis. Ich habe diese Saison nicht viel von unseren Jugendmannschaften gesehen, aber das war ein wirklich souveräner Sieg über einen guten Gegner. Der hätte bei einer besseren Chancenverwertung auch durchaus höher ausfallen können. Damit kann man dann wohl doch mit Fug und Recht behaupten, dass die U19 in diesem Jahr zu den Topteams gehört.

Wie gesagt, nach dem Sieg besteht beim Restprogramm jetzt sogar erstmals seit vielen Jahren eine realistische Chance auf die Qualifikation einer Jugendmannschaft der Eintracht für eine Meisterrunde. Wenn die Jungs weiterhin so durchziehen, könnten sie das durchaus schaffen. Walldorf, Ingolstadt und Lautern sind jetzt kein Fallobst, aber machbare Gegner. Die werden sich aber aufgrund ihrer eigenen Lage im Abstiegskampf auch alle zerreißen. Haching könnte dann auch noch mal ein Stolperstein sein.

Aber die Jungs haben ja in diesem Jahr bisher noch nicht verloren und überhaupt nur gegen Mainz mit einem Unentschieden Punkte liegen gelassen. Und in dem Spiel hat man eine Halbzeit lang in Unterzahl gespielt. Mit dem damaligen Tabellenführer Nürnberg und jetzt Hoffenheim hat man dabei auch zwei Topteams geschlagen.

Den VfB würde ich eigentlich schon als beste Mannschaft der Liga einschätzen, die haben im Gegensatz zu den anderen Topteams auch eine stabilere Defensive. Aber nachdem sie zuvor nur ein Spiel verloren und unmittelbar davor auch gegen die Topteams Nürnberg und Mainz gewonnen hatten, gingen die letzten beiden Spiele gegen den KSC und Walldorf überraschend verloren. Möglicherweise gehen mit denen im Endspurt die Nerven durch. Mit Ingolstadt, Haching, Lautern und den Stuttgarter Kickers haben die im Restprogramm kurioserweise auch noch drei der vier Gegner, gegen die wir auch noch spielen müssen.

Vor der Saison habe ich den Kader ja schon als sehr ordentlich bewertet und die obere Tabellenhälfte vermutet. Da habe ich die Jungs vermutlich sogar etwas unterschätzt. Das Mittelfeld und die Flügel sind aber wie vermutet (selbst ohne Blanco) die große Stärke. Foti scheint mit 14 Toren und 4 Vorlagen einer der überragenden Spieler der Liga zu sein. Auch Hyryläinen (der ja schon in den Testspielen bei den Profis gute Ansätze gezeigt hatte), Damar und Loune gehören zu den Leistungsträgern. Dazu hat man mit Maqkaj noch einen, der sowohl von Anfang an als auch als Joker funktioniert. Und im Sturm läuft es, seit Ferri endlich fit ist, auch besser. Mehičević hatte zwar auch keine schlechte Quote, aber Ferri hat das mit vier Toren in sechs Spielen gleich mal übertroffen. Selbst die Abwehr, die ich vor der Saison eher als Schwachstelle ausgemacht hatte, scheint jetzt besser als erwartet zu funktionieren. Da wurde zuletzt vor allem Gebuhr von einigen gelobt. Auch der von Schalke geholte Maurer ist gesetzt und scheint einen soliden Job zu machen.

In dem Sinne ist es fast schon ärgerlich, dass wir nicht schon ein Jahr früher die Wiedereinführung der zweiten Mannschaft beantragt haben. Schließlich wäre bereits vor der aktuellen Saison eine Änderung der Spielordnung, um die Reserve direkt für die Hessenliga zu melden, möglich gewesen, wenn man sich rechtzeitig und wie wohl in den letzten Monaten mit Nachdruck darum bemüht hätte. Dem Vernehmen nach hatte man dieses Vorhaben unter Bobic aber 2020 wieder hinten angestellt, nachdem die Pandemie ausgebrochen war.

So hätte der eine oder andere aus der aktuellen Jugend schon mal in der Hessenliga im Seniorenbereich die ersten Minuten sammeln und nächste Saison möglicherweise direkt in der Regionalliga durchstarten können. Zumal ich bekanntlich auch auf die letztjährige U19 sehr große Stücke gehalten und sie sogar noch besser als den diesjährigen Jahrgang eingeschätzt habe. Von den damaligen Spielern standen Seo (Dresden) und Iroriere (KSC) diese Saison regelmäßig im Spieltagskader von Zweitligisten, Bördner (Viktoria Köln) und Otto (Halle) haben ein paar Einsätze bei Drittligisten bestritten und Komljenovic (Nürnberg II), Littmann (Aschaffenburg), Bakirsu (Schott Mainz) sowie der ältere Loune (Nürnberg II) sind allesamt mehr oder weniger Stammspieler in der Regionalliga. Und das, obwohl all den Jungs das letzte Jahr Jugendfußball fast komplett gefehlt hat.

Mit den beiden Jahrgängen hätten wir glaube ich schon ein ziemlich geiles Gerüst für die zweite Mannschaft gehabt, denen ich sowohl den sofortigen Aufstieg in der Hessenliga als auch eine gute Rolle in der Regionalliga zugetraut hätte. Und wer weiß, dann wäre vielleicht auch dem einen oder anderen der (dauerhafte) Sprung in die Profimannschaft geglückt. Für die Jungs aus dem aktuellen Jahrgang ist es ja noch möglich. Bördner und Otto werden ja nächste Saison auch wieder zurückkehren, die sind ja nur ausgeliehen. Vielleicht kommt ja auch darüber hinaus der eine oder andere nach der Wiedereinführung der zweiten Mannschaft wieder zurück nach Frankfurt. Beispielsweise Ali Loune, dessen beide jüngeren Brüder ja noch bei der Eintracht kicken oder Nikola Komljenovic, dessen Vater hier in Frankfurt und bei der Eintracht ja auch noch eng vernetzt ist.
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cm47 schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Von Bruchhagen mal ganz zu schweigen, der während seiner gesamten Amtszeit am liebsten immer erklären wollte, was seiner Meinung nach alles nicht möglich sei.

Ich bin zwar auch ein Gegner davon, immer zu erklären, was nicht geht, aber in Herris Gedankenwelt war eine expansive Weiterentwicklung aufgrund der Situationen in seiner Amtszeit schlicht nicht vorstellbar....das sage ich ohne Vorwurf....er war der Sachwalter des für ihn Möglichen, Visionen und Innovation war nicht sein Ding....trotzdem war er der richtige Mann zur richtigen Zeit und er hat manche Basis für alles gelegt, was danach kam...so fair muß man bleiben....        


Das bestreite ich auch nicht. Gerade während der ersten Hälfte seiner Amtszeit war er hier der richtige Mann. Wie auch später Bobic nach dem jahrelangen Stillstand unter Bruchhagen. Aber nach den Funkeljahren waren wir bis auf den Betriebsunfall unter Skibbe wieder ein etablierter Bundesligist mit einem Etat, der sich eigentlich immer im Mittelfeld der Bundesliga bewegt hat. Da war die ewige öffentliche Bremse von Bruchhagen einfach nicht mehr angemessen und meiner Meinung nach sogar kontraproduktiv. Zumal wir es in seinen letzten Jahren ja auch in anderen Bereichen wie dem Scouting haben schleifen lassen, was dann alles grunderneuert werden musste.

Lattenknaller__ schrieb:

Jojo1994 schrieb:

Ich glaube es gibt einfach niemanden, der eine 100% Quote im Elferschießen hat.

Interessante Frage. Silva hatte eine Bombenquote, aber, wenn ich mich recht erinnere, nicht makellos.Helmut aber hat seine 11er zumindest bei uns alle reingemacht - oder?


wenn transfermarkt recht hat, haben beide für uns alle reingemacht:

https://www.transfermarkt.de/sebastien-haller/elfmetertore/spieler/181375

https://www.transfermarkt.de/andre-silva/elfmetertore/spieler/198008

wobei haller für mich aufgrund seiner besonderen vorgehensweise schon ein phänomen ist und seine gesamtquote ist dementsprechend heftig mit 26 verwandelten elfern und nur einer fahrkarte...        


Ich bin mir auch sicher, dass beide Spieler jeden Elfmeter für uns verwandelt haben. Und Jović hat auch seine beiden Elfmeter für uns verwandelt. Das Ding auf Schalke in der 99. Minute und im Elfmeterschießen bei Chelsea. Mit Meier hatten wir davor auch einen recht sicheren Elfmeterschützen. Der hatte zwar damals im Pokal beim Elferschießen in Aachen verschossen, aber ansonsten bis zu seiner letzten richtigen Saison eine Bilanz von zehn Treffern und zwei Fehlschüssen.

An den einen der beiden Fehlschüsse kann ich mich auch noch gut erinnern. Das war in einem Heimspiel gegen den HSV, nachdem Hübner unter der Woche kritisiert hatte, dass Alex immer unauffällig sei, wenn er nicht treffe und man "diese Kröte schlucken" müsse. Da hat Meier dann gleich zwei Buden gemacht und in der Nachspielzeit noch einen Elfer gegen die Latte gesetzt. Erst in der Saison 16/17 hat Alex dann noch mal zwei verschossen.

Zu Haller kann ich auch einen alten Post von mir zitieren. Da ist auch ein Link zum einzigen verschossenen Elfmeter von Haller dabei.

DonGuillermo schrieb:
Übrigens kann man hier auch unseren guten Seb Haller anführen. Die Geschichte wird nicht oft angeführt, ist mir aber gut bekannt (kann man sich auch auf Youtube anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=RMhALXg247Q). In seiner gesamten Karriere hat Haller 24 Elfmeter geschossen. 23 davon waren drin. Sein einziger Fehlschuss war in seinem letzten Spiel für Utrecht. Für die ging es damals im Finale der Playoffs um die Qualifikation für die Euro League. Alkmaar hatte das Hinspiel 3:0 gewonnen. Utrecht hatte im Rückspiel zehn Minuten vor Schluss gerade das ausgleichende 3:0 erzielt und bekam in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter zugesprochen. Es ist die 96. Minute, die letzte Aktion im Spiel. Ist der Elfer drin, ist Utrecht in der Euro League Quali dabei. Allerdings vergibt ausgerechnet in dem Moment der Elfmeterspezialist Haller. Fairerweise muss man sagen, dass es anschließend noch zum Elfmeterschießen kam und Haller dort den ersten Elfer für Utrecht wieder verwandelt hat.


Mittlerweile steht Haller bei 26 Elfmetertoren (29 inklusive Elfmeterschießen) und dem einen beschriebenen Fehlschuss. Beim diesjährigen Africa Cup of Nations ist Haller leider vor dem Elfmeterschießen zwischen der Elfenbeinküste und Ägypten ausgewechselt worden.
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Rückrundenauftakt mit 3:1 in Augsburg verloren. Wird dieses Jahr ganz schwierig mit dem Klassenerhalt. Kennt sich jemand genauer mit dem Jahrgang aus? Ist der wirklich so schlecht oder woran liegen die schlechten Ergebnisse?
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calynn78 schrieb:
Rückrundenauftakt mit 3:1 in Augsburg verloren. Wird dieses Jahr ganz schwierig mit dem Klassenerhalt. Kennt sich jemand genauer mit dem Jahrgang aus? Ist der wirklich so schlecht oder woran liegen die schlechten Ergebnisse?


Ein großer Nachteil (den allerdings viele Teams haben dürften) ist die letzte Coronasaison. Das hat vor allem die (amals künftigen) U17 Spieler getroffen. Da die Saison nach bereits fünf Spieltagen abgebrochen wurde, konnte aus dem aktuellen Jahrgang keiner mal vorzeitig Bundesligaluft schnuppern. Die Mannschaft ist wirklich komplett neu, da hatte vor der Saison glaube ich kein einziger Spieler Erfahrung auf dem Niveau. Das gibt es so ja auch nicht jedes Jahr. Sonst wird ja schon auch mal jemand früher hochgezogen. Und unterhalb der Jugendbundesligen wurde der Spielbetrieb letzte Saison ja genauso vorzeitig abgebrochen.

Ansonsten gilt das, was ich parallel im U19 Thread geschildert habe, für die U17 in diesem Jahr eher umgekehrt. Die U17-Bundesliga Liga ist dieses Jahr abgesehen von den zwei besten Teams noch ein bisschen enger als die U19-Bundesliga, gerade im Abstiegskampf. Da kämpfen realistisch gesehen noch sieben Mannschaften drei Absteiger aus. In der U19-Bundesliga kämpfen sechs oder sieben Teams hingegen nur noch einen Absteiger aus.

Und durch die ebenfalls auf 21 Teams aufgeblähte Liga gibt es eben analog zur U19-Bundesliga eben sowohl insgesamt als auch gegen die direkten Konkurrenten weniger Spiele. Da kann sich ein negatives Ergebnis in so einer engen Lage schon massiv auswirken, zumindest deutlich mehr als im normalen Ligabetrieb.

Dazu hat es der Spielplan bisher nicht so gut mit der U17 gemeint. In den letzten vier Spielen hat man mit Lautern, Heidenheim und 1860 noch drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf und mit Hoffenheim nur noch eine Topmannschaft als Gegner. Gegen die Mannschaften, die zum Zeitpunkt des Spiels schlechter als Platz 10 standen, haben wir aus 7 Spielen 14 Punkte geholt. Das ist fast derselbe Schnitt, den die U19 gegen die gleiche Gruppe an Mannschaften geholt hat. Wenn die U17 den Schnitt in den drei genannten Spielen beibehält, halten sie die Klasse. Durch den geschilderten Effekt haben diese Spiele fast schon KO-Charakter.

Gegen die Mannschaften, die jeweils auf Platz 10 oder besser standen, haben wir lediglich 5 Punkte aus 9 Spielen geholt. Der Schnitt ist halt deutlich schlechter im Vergleich zur U19 bei der gleichen Gruppe an Mannschaften. Aber es waren bisher eben auch mehr Spiele gegen Teams die gut in der Tabelle standen und weniger Spiele gegen Teams die schlecht in der Tabelle standen im Vergleich zur bisherigen U19 Saison.

Das wird bis zum Saisonende auch so bleiben. Dadurch, dass es weniger Spiele und keine Hin- und Rückrunde gibt, hat der Spielplan eben einen größeren Effekt. Die U19 wird voraussichtlich nur 8 Spiele gegen Teams bestreiten, die zum Zeitpunkt des Spiels auf Platz 10 oder besser standen. Die U17 wird am Ende 10 Spiele gegen diese Teams bestritten haben. Darüber hinaus werden 6 von diesen 10 Spielen voraussichtlich auch noch Spiele gegen Top 5 Teams gewesen sein. Bei der U19 werden nur 4 von den 8 Spielen gegen Top 5 Teams sein.
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Tafelberg schrieb:

wird U19 Trainer Jürgen Kramny bald abgelöst?
Es gibt anscheinend Gerüchte dazu

https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/aus-von-nachwuchs-chef-andreas-moeller-bei-eintracht-frankfurt-besiegelt,moeller-aus-100.html


Das könnte ich mir trotz der guten Saison übrigens durchaus vorstellen. Zum einen war Kramny auch vor allem eine Bobic Verpflichtung. Während der vierjährigen Amtszeit von Bobic in Stuttgart war Kramny ein Jahr lang Trainer der A-Jugend und drei Jahre lang Trainer der Reserve in der Dritten Liga. Und vor seinem Engagement bei uns war Kramny über drei Jahre lang ohne Job im bezahlten Fußball. Zum anderen werden Krösche und Richter als neue Verantwortliche im Jugendbereich sicher ihre eigenen Vorstellungen einbringen wollen. Und der Posten des Cheftrainers der U19 ist in diesem Bereich nun einmal die wichtigste Personalie.

Mit einem Sieg im heutigen Spiel gegen den direkten und punktgleichen Konkurrenten Hoffenheim könnte man ja tatsächlich bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer Stuttgart heranrücken und hätte dann sogar durchaus eine realistische Chance, sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Das Restprogramm wäre dann zumindest machbar. Ich bin bezüglich der Leistungsstärke der Mannschaft aber etwas skeptischer als es die Ergebnisse aussehen lassen.

Uns kommt es meiner Meinung nach zugute, dass die Liga nach zwei Coronajahren - in denen es Aufsteiger, aber keine Absteiger gab - mit 21 Teams stark aufgebläht ist. Normalerweise spielt man ja in einer 14er Liga zweimal gegen alle anderen Teams, also 26 Spiele. Diese Saison gibt es eben nur eine einfache Runde mit 20 Spielen. In der Regel hat man immer nur ein, manchmal auch zwei Teams in der Liga dabei, die nicht konkurrenzfähig sind, während es gerade im Mittelfeld meist unheimlich eng zugeht.

Diese Saison sind es gleich sechs Teams, die quasi die gesamte Saison über die Abstiegsplätze belegt haben und auch schon jetzt, vier Spieltage vor Schluss, mehr oder weniger fix abgestiegen sind. Die Stuttgarter Kickers besitzen zwar als sechstletztes Team von der Punktzahl her noch eine halbwegs realistische Chance, spielen in zwei der letzten vier Spiele aber noch mit Stuttgart und Augsburg gegen die beiden besten Teams der Liga.

Es gibt also weniger Spiele insgesamt und gleichzeitig mehr Spiele gegen schwächere Gegner. Das verzerrt das Tabellenbild im Vergleich zum normalen Ligabetrieb schon etwas, weil es im Umkehrschluss eben auch viel weniger Spiele gegen die Mannschaften auf Augenhöhe und die Topteams gibt und das Ergebnis in diesen Spielen dann natürlich einen deutlich größeren Einfluss auf die Tabelle als normalerweise hat. Man kann mit ein paar glücklichen Ergebnissen also deutlich leichter weiter vorne landen als es die Leistungsfähigkeit eigentlich hergibt.

Wobei man schon sagen muss, dass wir gegen die fünf Teams vor uns bisher auch fünf Punkte aus vier Spielen geholt haben. Da haben wir uns schon recht gut verkauft. Stand unser jeweiliger Gegner zum Zeitpunkt des Spiels auf Platz 10 oder besser, haben wir 11 Punkte aus 6 Spielen geholt. Stand der Gegner schlechter als Platz 10, haben wir 19 Punkte aus 9 Spielen geholt.

Zweiteres (2,1 Punkte pro Spiel) ist vom Schnitt her kein riesiger Unterschied zu Ersterem (1,8 Punkte pro Spiel), obwohl bei den Spielen des zweiteren Schnitts nur die ärgerliche Derbyniederlage gegen Darmstadt wirklich unnötig war. Das Spiel gegen Hoffenheim kann ersteren Schnitt aber noch mal gehörig senken, die Bilanz gegen die fünf Topteams sowieso. Da wird sich dann zeigen, ob wir wirklich zu den Topteams gehören, oder nicht.
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Freut mich, dass Glasner offensichtlich meine Einstellung zu Saisonzielen teilt. Kein Rumgeeiere, keine Rechnerei, keine komischen Saisonziele. Einfach jedes Spiel gewinnen wollen und auf Sieg spielen und am Ende schaut man dann, was dabei rumkommt. Ich sage ja immer, eigentlich sollte das Maximum - also im besten Fall die Deutsche Meisterschaft - das Ziel sein. Natürlich ist das nur für einen Verein in der Liga wirklich realistisch, aber das ist allemal besser als irgendwelche künstlich anvisierten Punktemarken oder voreilig ausgerufenen Tabellenplätze.

Bei uns war ja in den Funkeljahren auch hin und wieder die Luft raus, obwohl noch mehr möglich gewesen wäre, denn man hatte "das vor der Saison ausgerufene Ziel ja schon erreicht". Oder ich erinnere an Veh, der in der Relegationssaison bereits nach dem zehnten Spieltag den Abstiegskampf ausgerufen und damit suggeriert hatte, dass mit der Mannschaft nicht mehr drin sei - wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als wir den Europapokalplätzen näher als den Abstiegsrängen waren.

Wenn Glasner diese Saison ebenfalls am Tiefpunkt nach zehn Spieltagen (als wir punktgleich mit dem Relegationsplatz und sieben Punkte hinter den Europapokalrängen waren) den Abstiegskampf ausgerufen hätte, weiß ich nicht, ob wir dann noch 18 Punkte aus den sieben Bundesligapartien bis zur Winterpause geholt hätten. Von Bruchhagen mal ganz zu schweigen, der während seiner gesamten Amtszeit am liebsten immer erklären wollte, was seiner Meinung nach alles nicht möglich sei.
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jetzt ist endlich an den beiden Medientürmen der Eintracht-Adler zu sehen in 3mx3m und leuchtend bei Nacht. Dazu an der anderen Seite das Logo der Deutschen Bank.
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Also hat man da endlich zumindest mal ein bisschen was gemacht. Sieht auf dem einen Bild, das ich gesehen habe, jetzt nicht nach wahnsinnig viel aus (sind halt hauptsächlich immer noch zwei riesige graue Türme), aber ich kann es mir am Sonntag ja mal persönlich aus der Nähe anschauen. Vielleicht macht es gerade im Dunkeln doch etwas mehr her als auf dem Bild.
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Wenn man sich bei den Gladbachern mal die unsouveränen Auftritte vom neuen sportlichen Chef Virkus ansieht, dann müssen die echt Angst und Bange haben. Da wäre ich auch für die Zukunft nicht zuversichtlich. Dazu funktioniert der teuer eingekaufte Trainer nicht und wirkt - zumindest nach den kürzlichen Interviews von Sommer und Kramer zu urteilen - planlos und hat möglicherweise bereits die Mannschaft verloren und eben jene Mannschaft verdient den Namen nicht und zerfällt in ihre Einzelteile, weil viele Spieler offensichtlich weg wollen.

Das ist für einen Abstiegskampf echt keine gute Mischung bei denen und da hat die persönliche Situation von Eberl in den letzten Monaten offensichtlich vieles in Schieflage gebracht. Ich bin echt auf das "Topspiel" am Samstag gegen die Hertha gespannt, da habe ich ja auch schon etwas zur Situation geschrieben. Da ich die Hertha aber noch desolater als Gladbach einschätze, gehe ich davon aus, dass sich Hütter mit einem Sieg vorerst rettet und die Gladbacher dann mit mindestens sieben Punkten Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze aus dem Gröbsten raus sind. Im Falle einer Niederlage brennt bei denen aber richtig der Baum. Dann sind es maximal nur noch zwei Punkte auf den Relegationsplatz und vielleicht nur noch ebenso viele Punkte auf die Abstiegsplätze.

In der Konstellation schätze ich die Gladbacher auch am wenigsten geeignet für den Abstiegskampf ein. Die Spieler sind da ja reihenweise total verunsichert oder liefern Leistungen an der Grenze zur Arbeitsverweigerung ab. Aber selbst wenn die den Klassenerhalt schaffen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die langjährige positive Entwicklung der Gladbacher ein jähes Ende nimmt. Bei den ehemals aussichtsreichen Verkaufskandidaten werden nach Corona gerade durch die Leistungen Unmengen an Werte zerstört. Zakaria und Ginter sind ja schon für vergleichsweise wenig beziehungsweise kein Geld weg. Bei Thuram, Pléa, Embolo und Bensebaini - und damit einem großen Teil des Tafelsilbers - laufen allesamt im kommenden Jahr die Verträge aus. Dazu ist die Führungsriege der verlässlichen Spieler um Sommer (33), Kramer (31), Hofmann (29), Herrmann (31) und Stindl (33) bis auf eine Ausnahme auch schon 30+ und könnte in ein bis zwei Jahren komplett wegbrechen.
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Bei Hertha tritt jetzt die Entwicklung ein, die ich unter Bobic hin und wieder auch bei der Eintracht befürchtet habe. Da habe ich es ja auch recht kritisch gesehen, dass Bobic einen ganzen Hofstaat von eigenen Gefolgsleuten in nahezu allen Bereichen und teils eigens dafür geschaffenen Positionen untergebracht und dabei auch nicht davor zurückgeschreckt hat, langjährige und verdiente Mitarbeiter abzusägen.

Bei uns war dieser Umbruch in gewissem Maße zum damaligen Zeitpunkt sicher auch notwendig (und ich schätze mal, bei der Hertha auch), es birgt aber eben auch eine gewisse Gefahr. Das kann gerade bei einem Traditionsverein auch viel kaputt machen und spalten. Gerade wenn man dann wie bei uns im vergangenen Jahr sieht, dass sich diese Leute mehr mit Bobic als mit dem Verein identifizieren. Wir hatten halt das Glück, dass wir mit Fischer, Hellmann, Frankenbach und Steubing noch alte Eintrachtler in den weiteren Führungspositionen hatten, die das mitgetragen und intern bestimmt auch etwas moderiert haben. Dazu auch starke und erfolgreiche Trainer und mit Hübner auch einen Sportdirektor mit einem gewissen Standing.

Darüber hinaus wissen wir ja auch alle, dass Bobic auf Kritik nicht immer wirklich souverän reagiert. Da kann er schon mal sehr arrogant und pampig rüber kommen. Siehe beispielsweise damals seine Aussagen nach der Kritik aus der Fankurve zur Verpflichtung von Möller. Und wenn es dann auch noch sportlich nicht läuft und du vielleicht nur noch von eigenen Gefolgsleuten umgeben bist, die dir nicht mal ordentliches Kontra geben beziehungsweise mittlerweile dein vielleicht ehemals bester Mitarbeiter (Ben Manga) als sportliches Korrektiv und Fachkraft fehlt, dann kann so eine Situation herauskommen.

Die Transferpolitik der Hertha sieht diese Saison ja wirklich grausam aus und öffentlich gibt man auch ein völlig zerstrittenes Bild ab. Ich schätze mal, dass Arne Friedrich nicht grundlos aufgehört hat. Er hat ja auch mehr als deutlich gesagt, dass sein Einfluss quasi nicht mehr vorhanden sei. Auch da gibt es ja Parallelen, wo Hübner sich unter Bobic immer mehr zurückgezogen hat - oder sich vielleicht sogar zurückziehen musste. Bevor Bobic dann ebenfalls gegangen ist, gab es ja auch Gerüchte, dass sein Vertrauter Sebastian Zelichowski in der Hierarchie aufsteigen und mehr oder weniger den Posten von Hübner übernehmen sollte.

Mit Dárdai hat er ja vorher schon auf der Trainerposition einen eigenwilligen und starken Charakterkopf unter fadenscheinigen Gürnden abgesägt, um mit Korkut (nebenbei auch Teil der alten Schwaben-Connection) einen sehr schwachen Trainer zu installieren, der quasi von Anfang an nur von Bobic' Gnaden agieren durfte. Dárdai mag jetzt auch kein Übertrainer sein, aber mit dem hätte Hertha meiner Meinung nach sicher die Klasse gehalten. Der wusste aber auch von Anfang an, dass er bei den Ambitionen der Hertha und von Bobic nur ein Übergangstrainer ist und hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass er selbst die ganzen Spinnereien nicht mitträgt und im Zweifelsfall wie nach seiner ersten Amtszeit wieder eine Auszeit einlegt oder in den Jugendbereich zurückkehrt, statt als Bundesligatrainer weiterzumachen oder anderswo ein lukratives Angebot anzunehmen. Das hat er ja sogar kurz vor seiner Entlassung genauso öffentlich gesagt.

Jetzt stehen die halt übel auf der Kippe. Bobic hat wohl gedacht, dass er mit einem Low-Budget Übergangsjahr sportlich irgendwie durchkommt und dabei schon einmal seine eigenen Strukturen im Verein einrichten kann. Oder er war aufgrund von fehlenden Geldern tatsächlich dazu gezwungen. Auf jeden Fall hat er sich in dieser Situation massiv verschätzt. Jetzt nimmt die Kritik an ihm im Umfeld aber ebenso massiv zu und wenn er mit Korkut jetzt in dieser Saison noch den zweiten und eigens von ihm geholten Trainer entlässt, nimmt sein Standing im Verein erst recht Schaden. Wenn er aber zu stolz dafür ist, um eigene Fehler einzugestehen (bisher gibt er ja allen anderen die Schuld und schießt selbst öffentlich gegen Mannschaft und Investor), steigt die Hertha möglicherweise ab und erleidet den Totalschaden.
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DonGuillermo schrieb:

Danke, auf die Idee, schnell einen kurzen Blick in den offiziellen Spielbericht zu werfen, bin ich gestern wohl nicht mehr gekommen. Dann habe ich mich bei der Anzeige der Fouls von Betis entweder verschaut beziehungsweise hat diese mit den offiziellen Daten nicht ganz übereingestimmt oder es kamen kurz vor Schluss noch drei weitere Fouls von Betis hinzu.

Trotzdem besteht bei einer Foulstatistik von 20:6 immer noch eine enorme Diskrepanz. Das unterstreicht also meinen Eindruck. Betis hatte natürlich auch mehr Ballbesitz, aber wie bereits im Originalpost geschrieben, kann ich mir das nur mit einer unterschiedlichen Auslegung für beide Seiten erklären und das bei uns eben irgendwann selbst Kleinigkeiten abgepfiffen wurden. Wie gesagt, war jetzt keine große Sache, aber dennoch ziemlich auffällig.


War keine Kritik. Ich habe das auch erst so wie du bei RTL gesehen und mich hat das dann jetzt ebenfalls interessiert. Der Kicker gibt in seinem Spielbericht z. B. auch an es wären 18 zu 3 Fouls gewesen (https://www.kicker.de/betis-gegen-frankfurt-2022-europa-league-4766839/spieldaten). Also keine Ahnung wie diese verschiedenen Daten zustande kommen.

Spannend ist aber auch, dass die Freistoßverteilung bei 20 zu 5 steht (siehe unter "Verteilung"). Ich habs jetzt das Spiel nicht noch einmal geschaut, aber war da ein Foul zum Halbzeitpfiff oderso? Oder wie kam das zustande? Oder wird das Handspiel, das zum Elfmeter führte als "Foul" aber nicht als "Freistoß" gewertet?
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Das war auch gar nicht böse oder sarkastisch gemeint. Ich wollte mich tatsächlich bedanken, dass du dir die Mühe gemacht hast. Auf die Idee hätte ich halt gestern selbst kommen können

Ja, mit den Daten ist das bei unterschiedlichen Anbietern immer so eine Sache. Da kann es schon mal zu geringfügigen Unterschieden kommen. Den Unterschied bei der Anzahl Fouls könnte man sich vielleicht noch so erklären, dass Handspiele in der Statistik nicht mit klassischen Fouls gleichgesetzt werden. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass Betis bis auf den Elfmeter noch zweimal Hand gespielt hätte, bei uns ebenfalls nicht. Bei der Freistoßverteilung gehe ich aber mal stark davon aus, dass es da um den Handelfmeter geht, der halt als "Foulspiel", aber eben nicht als "Freistoß" gewertet wird.
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Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass wir jetzt noch kurzfristig jemanden holen. Außer man sagt sich im Verein tatsächlich, dass wir für den Endspurt unbedingt noch einen Stürmer benötigen. Dann wäre gerade ein Botheim noch eine halbwegs realistische Option, weil der bis vor ein paar Monaten lediglich in der norwegischen Eliteserien gespielt hat.

Aber ob sich die Eintracht wirklich den Stress antut, einen Spieler zu verpflichten, der dann im Sommer vermutlich wieder nach Russland geschickt werden muss? Im Falle von Botheim hat Krasnodar ihre ausländischen Spieler zwar schon vor dem Urteil der FIFA bis zum Saisonende freigestellt. Viktor Claesson und Rémy Cabella haben sich mit Krasnodar sogar schon jeweils einvernehmlich auf eine Vertragsauflösung geeinigt, könnten also auch längerfristig wechseln. Aber ich schätze mal, dass es bei dem einen oder anderen Spieler auch zu einem komplizierten Rechtsstreit kommen könnte, falls der bisherige Verein da auf den bestehenden Vertrag pocht.

Zumal man für etwaige kommende Euro League Runden ohnehin keine Spieler mehr nachmelden kann - außer die UEFA gewährt den entsprechenden Spielern, die aus der Ukraine oder Russland kommen, auch dafür noch eine Ausnahmegenehmigung. Nur für die Bundesliga bräuchten wir aber denke ich keinen Notfalltransfer mehr. Ohne eine weitere Siegesserie wie in der Hinrunde dürfte da eh nur noch die Conference League drin sein, falls sich einer aus Leipzig, Freiburg oder Union gleichzeitig für die CL/EL qualifiziert und den Pokal gewinnt. Ansonsten ist der Abstand mit aktuell sieben Punkten doch schon recht groß und wir landen eher entspannt im Mittelfeld.