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LDKler_

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Um Werners Nerven zu schonen, hier mal ein reiner ontopic-Beitrag von mir:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-09/corona-ausbruch-stoppen-physik-neuinfektionen-perkolation-zweite-welle/komplettansicht
Ein Plädoyer gegen "mit dem Virus leben lernen" aus physikalischer Sicht, das ganz und gar meiner Meinung entspricht.
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LDKler_ schrieb:

Predige ich hier ja schon Jahr und Tag.


Das tust Du. Und nimm es mir bitte nicht übel: Es nervt mich richtig, dass Du es überall tust, bei jeder noch so kleinen Möglichkeit, das Thema irgendwie unterzubringen.
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SGE_Werner schrieb:
Es nervt mich richtig,

Das mag ja sein, aber trotzdem sind die vielfältigen destruktiven Auswirkungen unseres aktuellen Wirtschaftssystem nunmal Realität. Was kann ich denn dafür?
Und welchen Sinn macht eine Diskussion, die die eigentlichen Ursachen ausblendet?
Warum dürfen Problemlösungen immer nur innerhalb der Systemgrenzen gedacht werden?
Sowas führt uns letztlich in den Untergang, wenn man nur allein an den Klimawandel denkt.
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LDKler_ schrieb:

Brodowin schrieb:
Natürlich ist das nicht schön, aber gesellschaftlich so gewollt. Jeder Arbeitnehmer, der Kinder in diesem Alter hat, wird das schlechte Gewissen kennen, wenn man sich beim Chef schon das 5. Mal in diesem Winter abmelden muss, weil das eigene Kind krank ist. Natürlich schickt man dann das Kind bei leichtem Husten oder Schnupfen noch in die Kita und bleibt erst zuhause, wenn das Fieber einsetzt und natürlich ist das scheiße. Aber in einer Gesellschaft, die mit hohem Druck auf Arbeitsleistung setzt, ist es eben normal (geworden).
Richtig, und genau deswegen sollten wir alles tun, diese gesellschaftlichen Realitäten zu ändern.
Predige ich hier ja schon Jahr und Tag.
Wir leben in einem neoliberalen Wirtschaftsfaschismus, der Eigentum und Rendite über alles stellt, sogar über das menschliche Leben und die Menschenwürde. Er huldigt einem unsichtbaren aber unfehlbaren Führer, dem Markt.
Wie lange wollen wir das noch hinnehmen?

Und wie schaut die Lösung für brodowins Problem in deiner neuen Realität aus?
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Wenn die Wirtschaftsleistung wieder gerechter verteilt würde, wären wesentlich kürzere Arbeitszeiten Standard und damit Kinderbetreuung bei Krankheiten der Kleinen kein Problem mehr.
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Persönlich glaube ich einfach nicht an solche umfangreichen Erklärungen. Die Leute sind überfordert mit dem was passiert und die Solidarisierung mit Konzepten/Sprüchen/Statements und am Ende auch Organisationen die auf komplexe und schwierige Fragen einfache Antworten haben ist dann unausweichlich.

Kurz gesagt ich halte den Großteil derjenigen schlicht und einfach für zu dumm.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:
Persönlich glaube ich einfach nicht an solche umfangreichen Erklärungen. Die Leute sind überfordert mit dem was passiert und die Solidarisierung mit Konzepten/Sprüchen/Statements und am Ende auch Organisationen die auf komplexe und schwierige Fragen einfache Antworten haben ist dann unausweichlich.
Da stimme ich dir prinzipiell zu. Aber diese Überforderung allein auf die Corona-Situation zu schieben, halte ich für zu einfach gedacht. Das Gefühl des Kontrollverlustes war ja schon lange vorher da und das aus vielerlei Ursachen, die aber alle auf den Auswirkungen unseres Wirtschaftssystem basieren.
Erhellender Spiegel-Artikel dazu:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/corona-krise-was-gegen-die-wut-im-land-hilft-kolumne-a-1fc88981-55a4-4e8d-b38c-22ee6f99b8d9?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Kurz gesagt ich halte den Großteil derjenigen schlicht und einfach für zu dumm.
Ich glaube nicht, dass es eine Frage der Intelligenz ist, eher eine der Psyche diese Menschen. Wenn man sich die Bilder der Demos anschaut, scheint mir, dass dort viele psychisch "Angeschlagene" unterwegs sind.
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sgevolker schrieb:

Brodowin schrieb:

Wenn man regulären Schul- und Kitabetrieb möchte, ist es anders nich handhabbar. Ansonsten sind alle Schulen und erst recht alle Kitas von Oktober bis April leer. Sonst würde jede Familie mit schulpflichtigen Kindern und erst recht mit Kita-Kindern in den kommenden Monaten minimum alle 14 Tage einen ganz individuellen Lockdown erleben.


Man schickt doch Kinder mit Erkältungssympthomen nicht in die Schule. Natürlich ist es mist wenn das Kind statt vielleicht 2-3 Tagen jetzt 10-14 Tage zu Hause sein muss, aber ich würde bei meinen Kindern so handeln.

Naja, aber die Realität sieht doch jeden Winter so aus, dass in der Kita die komplette Gruppe mit Rotznase in die Kita kommt, in der Grundschule die halbe Klasse und an den weiterführenden Schulen sind es auch noch immer mindestens 5-10 Schüler/innen. Natürlich ist das nicht schön, aber gesellschaftlich so gewollt. Jeder Arbeitnehmer, der Kinder in diesem Alter hat, wird das schlechte Gewissen kennen, wenn man sich beim Chef schon das 5. Mal in diesem Winter abmelden muss, weil das eigene Kind krank ist. Natürlich schickt man dann das Kind bei leichtem Husten oder Schnupfen noch in die Kita und bleibt erst zuhause, wenn das Fieber einsetzt und natürlich ist das scheiße. Aber in einer Gesellschaft, die mit hohem Druck auf Arbeitsleistung setzt, ist es eben normal (geworden). Und ich fürchte, daran wird auch die Pandemie erstmal nix ändern.
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Brodowin schrieb:
Natürlich ist das nicht schön, aber gesellschaftlich so gewollt. Jeder Arbeitnehmer, der Kinder in diesem Alter hat, wird das schlechte Gewissen kennen, wenn man sich beim Chef schon das 5. Mal in diesem Winter abmelden muss, weil das eigene Kind krank ist. Natürlich schickt man dann das Kind bei leichtem Husten oder Schnupfen noch in die Kita und bleibt erst zuhause, wenn das Fieber einsetzt und natürlich ist das scheiße. Aber in einer Gesellschaft, die mit hohem Druck auf Arbeitsleistung setzt, ist es eben normal (geworden).
Richtig, und genau deswegen sollten wir alles tun, diese gesellschaftlichen Realitäten zu ändern.
Predige ich hier ja schon Jahr und Tag.
Wir leben in einem neoliberalen Wirtschaftsfaschismus, der Eigentum und Rendite über alles stellt, sogar über das menschliche Leben und die Menschenwürde. Er huldigt einem unsichtbaren aber unfehlbaren Führer, dem Markt.
Wie lange wollen wir das noch hinnehmen?
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Lesenswertes Interview des Historikers Timothy Snyder über die US-Wahl und was danach passieren könnte:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-09/timothy-snyder-usa-corona-krise-donald-trump-briefwahl-rassismus/komplettansicht

Ist schwer zusammenzufassen, deswegen verzichte ich darauf. Hoffe, dass der link trotzdem ok ist.
Das Interview gibt aber auf jeden Fall eine in meinen Augen nachvollziehbare und interessante Einschätzung der Lage.
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rätselhaft bleibt für mich, warum Leute, die tatsächlich wirtschaftliche Existenzängste haben durch Corona oder grundsätzliche Probleme haben (Umgang in der Schule bspw. mit dem Thema), dann genau auf einer Demo in Berlin mitlaufen.
Sie müssen doch wissen was sie tun! Ich würde sie dennoch nicht zu den rechten bzw. hoffnungslosen Fällen zählen.
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Tafelberg schrieb:

rätselhaft bleibt für mich, warum Leute, die tatsächlich wirtschaftliche Existenzängste haben durch Corona oder grundsätzliche Probleme haben (Umgang in der Schule bspw. mit dem Thema), dann genau auf einer Demo in Berlin mitlaufen.

Das wird hier erklärt:
https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/493/der-kryptokonformist-6983.html
Woher kommt also das Aufbegehren der "Querdenker"? Bei der Suche nach Antworten fällt ins Auge, dass im sehr heterogenen Publikum ... auffällig viele Mittelständler vertreten sind.
Zahlreiche "Querdenken"-Anhänger neigen dazu, die Ursachen der gegenwärtigen Krisen zu personalisieren.

Bei vielen, die sich beteiligen an den Demonstrationen, scheint es sich – wie ja beim Initiator selbst – um Menschen zu handeln, die erst durch die aktuellen Krisenerscheinungen politisiert wurden. Ein Übervertrauen in die Politik, diese Geschehnisse kontrollieren zu können, führt zu einer Personalisierung der Krisenursachen, eng verbunden mit der Vorstellung, man müsse nur die Schuldigen abwählen oder loswerden, um die Welt wieder ins Lot zu bringen. Unter diesem Gesichtspunkt erscheinen zahlreiche "Querdenker" und ihr Chef als Kryptokonformisten: Sie sind gerade keine fundamentalen Systemkritiker, sondern gehen so sehr von der prinzipiellen Funktionstüchtigkeit der alten und geschätzten Ordnung aus, dass auftretende Probleme nicht auf strukturelle Defizite, sondern konsequent auf individuelles Fehlverhalten zurückgeführt werden. So vermutet ein Oberleutnant a.D. auf einer Demo in Stuttgart, hinter der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise stecke in Wahrheit der böswillige Plan, Deutschland absichtlich zu vernichten. Seine Lösung: Merkel muss weg.


Also paktiert man mit denen, deren Parole seit jeher Merkel muss weg ist.
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FrankenAdler schrieb:

Warum sollte man da was sagen?
Man sagt da garnix.
Wenn mir jemand sagt, ich müsste statt Kalium Schüssler Salze mit homöopathischem Kalium nehmen wenn ich Krämpfe habe, dann sag ich da auch nichts.
Wenn jemand aber öffentlich versucht  das zur Wahrheit zu erklären, dann geh ich ab wie ein Schnitzel!

Ich probiers bei Krämpfen immer mit Magnesium.
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Conner30 schrieb:
Ich probiers bei Krämpfen immer mit Magnesium.
Seit ich zusätzlich zum Magnesium regelmäßig Kalium nehme habe ich keinen Krampf mehr gehabt. Von daher hat der Franke nicht unrecht.
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LDKler_ schrieb:

Ich weiß, dass ich damit hier auf wenig Verständnis stoßen werde, weil wir uns in Deutschland dank Schuldenexport via Exportüberschüsse noch mehr oder weniger in der Bubble befinden und hier noch vergleichsweise wenig von der kommenden Krise zu merken ist.

Das würde ich so gar nicht mal sagen. Dass wir uns in einem kolossal ungerechten Wirtschaftssystem befinden, welches die Menschen und die Ressourcen des Planeten soweit ausbeutet, dass es in absehbarer Zeit in der absoluten Katastrophe endet, wenn man nicht zeitnah umsteuert, sehen hier viele (wenn nicht gar die meisten) so.

Dass aber irrlichternde Individuen, die einen angeblichen Mangel an Freiheit beklagen, die von manipulierten "Staats-Medien" sprechen, die die Meinungsfreiheit  beschnitten sehen und hinter jeder Ecke die Weltverschwörung wittern nicht ein Produkt des ungerechten Systems sind, sondern eher eine Manifestation der Egozentrik, des Egoismus und des "Ich-Scheiße-Auf-Die-Bedürfnisse-Anderer", ist für mich offensichtlich.

Wer Putin anhimmelt, Trump als Befreier ansieht und die Flagge des Deutschen Reiches trägt, ist mit Sicherheit kein Opfer der ungerechten kapitalistischen Weltordnung. Er oder sie ist ein Vasall von eben diesem.

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Brodowin schrieb:
Dass aber irrlichternde Individuen, die einen angeblichen Mangel an Freiheit beklagen, die von manipulierten "Staats-Medien" sprechen, die die Meinungsfreiheit  beschnitten sehen und hinter jeder Ecke die Weltverschwörung wittern nicht ein Produkt des ungerechten Systems sind, sondern eher eine Manifestation der Egozentrik, des Egoismus und des "Ich-Scheiße-Auf-Die-Bedürfnisse-Anderer", ist für mich offensichtlich.
Erstmal muss ich dir recht geben, was die charakterlichen Eigenschaften der Demonstrierenden betrifft.
Dieser Tagesspiegel-Artikel führt es näher aus:
https://www.tagesspiegel.de/politik/sozialpsychologin-ueber-corona-demonstranten-narzissmus-spielt-auch-eine-rolle/26145256.html

Aber wie die Interviewpartnerin sehe ich keinen Widerspruch zwischen charakterlichen Eigenschaften und den Auswirkungen des ungerechten Wirtschaftssystems für die Motivation auf die Straße zu gehen. Und damit, dass die Wahnwichtel auf die Krisenfolgen irrational und z. T. kontraproduktiv reagieren, hast du ja durchaus recht. Die Gründe dafür hat aber der der von mir zuletzt verlinkte Artikel ja doch eigentlich gut nachvollziehbar erklärt.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Berichten kann ich auch. Von einer Begegnung mit einem Corona-Betroffenen und seinen Erzählungen.

Danke für diesen Bericht!

Selbst ein leichter Verlauf, kann einem enorm viel Lebensqualität rauben: seit Mai hat eine guter Bekannter keinen Geruchssinn mehr, man weiss auch nicht, ob er den wiederbekommt. "Leichter Verlauf" kann also bedeuten, dass man monatelang (sein Leben lang?) nicht mehr riechen kann, mit entsprechender Auswirkung auf den Geschmackssinn.

Freunde der Sonne. Das ist kein Spaß.
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Das kenne ich von der Grippe. Im Winter 2018 hatte ich eine Fortbildungsveranstaltung abgehalten mit 12 Teilnehmern in einem EDV-Raum. Einer hatte die Grippe und alle anderen angesteckt. Und das, obwohl Grippe ja eher weniger über Aerosole, sondern mehr über Tröpfchen übertragen wird. Von daher graut mir vor dem Winter, aber das nur am Rande.
Was ich eigentlich sagen will ist, dass ich 10 Tage keinen Geschmackssinn hatte. Das war furchtbar, weil nämlich alles nicht nach "nichts" geschmeckt aht, sondern nach Gülle. Egal, was ich gegessen habe, ob Steak oder Bananen, alles hat gleich ekelhaft geschmeckt. Echt der Horror und das will ich nicht nochmal erleben, schon gar nicht über Wochen oder Monate.
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SemperFi schrieb:

Wir haben als Spezies gewisse Standardwerte seit Beginn der Zeit, diese zu verleugnen oder ignorieren hilft niemandem, man muss sich dessen bewusst sein und dann kann man an den nach unseren gesellschaftlichen und moralischen Standards negativen Auswüchsen auch arbeiten.

Was ja spätestens seit Samstag bewiesen ist. Die, die dort auf der Straße ihr absurdes Theater abgezogen haben, unterscheiden sich durch nichts von denen, die im Mittelalter Hexen, Brunnenvergifter  oder Juden für den Ausbruch der Pest verantwortlich gemacht haben. Wenn Menschen mit der Komplexität der Welt überfordert sind, suchen sie sich infantile Erklärungsmuster und vor allem Sündenböcke. Und seien die Begründungen dazu noch so absurd.
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Brodowin schrieb:
Wenn Menschen mit der Komplexität der Welt überfordert sind, suchen sie sich infantile Erklärungsmuster und vor allem Sündenböcke. Und seien die Begründungen dazu noch so absurd.
Genau das meine ich!
Wobei ich statt Komplexität eher Krisenursachen sagen würde, aber ich denke, das macht keinen großen Unterschied.
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SemperFi schrieb:

LDKler_ schrieb:

Nicht, dass ich hier irgendwas rechtfertigen wollte, aber um besser verstehen zu können, was hier gerade abläuft, sollte sich folgenden Artikel mal durchlesen:
https://www.heise.de/tp/features/Die-Verbrechen-des-Bill-Gates-4727474.html


...


Nachtrag: mein Post klingt glaube ich aggressiver als es gemeint war.
Ich finde nur in der heutigen Zeit Diskussionen absurd, die 6000+ Jahre konstantes menschliches Verhalten als Auswüchse moderner Ströme interpretieren.

Das ist für mich auf dem selben Niveau wie von Däniken, der den Menschen die Fähigkeiten abspricht Pyramiden zu planen und bauen und das lieber Außerirdischen anpinnt.

Wir haben als Spezies gewisse Standardwerte seit Beginn der Zeit, diese zu verleugnen oder ignorieren hilft niemandem, man muss sich dessen bewusst sein und dann kann man an den nach unseren gesellschaftlichen und moralischen Standards negativen Auswüchsen auch arbeiten.
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SemperFi schrieb:
Nachtrag: mein Post klingt glaube ich aggressiver als es gemeint war..
Danke, hatte mich auch schon etwas gewundert.
Wobei es mir beim Verlinken auch gar nicht so sehr um die Kritik an Gates ging, das kann jeder sehen, wie er will.
Mir ging es mehr um den zweiten Teil, indem die Verbindung zwischen einer anscheinend immer größer werdenden Unzufriedenheit der Menschen und den immer verheerenderen Auswirkungen des Spätkapitalismus gezogen wird.

Und ja, die heutige Krise ist nun wirklich nicht die erste Krise des Kapitalismus, sein systemimanenter Wachstumszwang und noch mehr die mit ihm einhergehenden Konzentrationsprozesse von Vermögen und Macht bei Verelendung der Massen hat schon immer periodisch in Krieg und Katastrophen geführt, bei denen Vermögen entwertet bzw. neu verteilt wurde, so dass das kapitalistische Spiel von neuem beginnen konnte. Heute in Zeiten von Massenvernichtungswaffen, ausgeplünderter Ressourcen und zerstörter Umwelt wird das aber nicht erneut funktionieren. Entweder es gelingt uns eine friedliche und gesteuerte Transformation hin zu einem anderen Wirtschaftssystem, dass für die Bedürfnisse der Menschen da ist und nicht primär für den Profit einiger weniger, oder die Menschheit wird in die finale Katastrophe stürzen. Sei es durch den ungebremsten Klimawandel oder durch kriegerische Konflikte in großem Maßstab, die die Herrschenden (insbesondere die Nationalisten) anzetteln werden, ja anzetteln müssen, um von der wirtschaftlichen Misere abzulenken und die zunehmende Anzahl der Verlierer dieses Systems unter Kontrolle zu halten.
Und der Zeitpunkt dafür ist in meinen Augen nicht mehr fern.

Das ganze System kapitalistischen Wachstums läuft seit 30 Jahren nur noch schuldengetrieben. Die weltweiten Vermögen bzw. ihnen gegenüberstehenden Schulden sind im Verhältnis zum BIP gerade zu explodiert. Und viele Länder an der kapitalistischen Peripherie sind schon bankrott und erhalten keine Kredite mehr, Argentinien, Libanon, Ukraine, Türkei, ...
Nur noch die Zentren des Systems mit ihren Weltleitwährungen können durch absurde Gelddruckerei eine funktionierende kapitalistische Volkswirtschaft simulieren - aber auch hier wird der Zusammenbruch der in absurde Dimensionen aufgeblähten Schuldenberge unausweichlich sein.

Ich weiß, dass ich damit hier auf wenig Verständnis stoßen werde, weil wir uns in Deutschland dank Schuldenexport via Exportüberschüsse noch mehr oder weniger in der Bubble befinden und hier noch vergleichsweise wenig von der kommenden Krise zu merken ist. Trotzdem sollte man sich mit der Thematik befassen, um nicht völlig überrascht zu werden, wenn es soweit ist. Die andere Seite wird nämlich nicht überrascht sein, ganz im Gegenteil, sie wartet sehnsüchtig auf die Krise, um uns wieder in den Faschismus zu führen. 33 ist heute aktueller denn je. Der Samstag in Berlin war nur ein kleiner Vorgeschmack des Kommenden, wenn wir jetzt nicht gegensteuern. Wird der Kapitalismus nicht eingegrenzt, wird das Heer der Unzufriedenden immer weiter wachsen, sich Sundenböcke suchen und den einfachen Lösungsversprechen folgen, anstatt die wahren aber leider auch abstrakten Krisenursachen zu erkennen und sich gegen diese zu wehren.  
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Nicht, dass ich hier irgendwas rechtfertigen wollte, aber um besser verstehen zu können, was hier gerade abläuft, sollte sich folgenden Artikel mal durchlesen:
https://www.heise.de/tp/features/Die-Verbrechen-des-Bill-Gates-4727474.html

Ist auch kein Verschwörungskram, wie man bei dem Titel denken könnte, sondern in meinen Aufen eine kluge Analyse. Hier nur mal ein kleiner Auszug, es lohnt sich aber mehr zu lesen, insb. den unteren Teil des Artikels:

Insofern ahnen Deutschlands Folienkartoffeln, die sich heiser Schreien im Schattenkampf gegen die NWO, dass ungeheure Erschütterungen auf das morsche spätkapitalistische System zukommen, dass das Kapital - im blinden Wachstumswahn verfangen - de facto seine Entwicklungsmöglichkeiten erschöpft hat und der Menschheit die ökologischen Lebensgrundlagen entzieht (Dies ist die reelle Grundlage der apokalyptischen Bilder, die in dieser Bewegung auftauchen). Die Krise manifestiert sich somit als Angst, als ein unreflektiertes Bauchgefühl, dass die Bewegung irrational in den entsprechenden Verschwörungsnarrativen verarbeitet.
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Danke auch an Tafelberg und Luzbert!
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LDKler_ schrieb:

Korrekt, aber das ist ja wohl etwas ganz anderes als der Klassenkamerad von Tafelberg gemeint hat.
Dem gings sicher um die angeblichen Lockdown-Folgen, nicht wie mir um den tödlichen Neoliberalismus.
Hier nochmal mein Beitrag von damals:
https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/135236?page=19#5178318
Ein weiteres Opfer des gefühllosen neoliberalen Marktradikalismus.
Wie lange wollen wir dem noch zusehen? Wieviel Menschen müssen noch sterben, bis wir endlich die Reisleine ziehen?


Warum stellt man mich jetzt in die Ecke der "Querdenker"?
Das Gegenteil ist der Fall!
Wenns nach mir ginge, sollten wir hier den griechischen Kurs fahren:
https://www.heise.de/tp/features/Corona-Leugnung-in-Griechenland-strafbar-4881977.html


Ich hatte es anders in Erinnerung und Entschuldige mich hier mit bei dir.
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Ok, danke!
Und meine Anerkennung dafür, denn den charakterlichen Anstand, Fehler zuzugeben, haben leider nicht sonderlich viele Menschen.

Von daher: Alles gut!


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Ich meine mich an einige Beiträge von ihm zu erinnern, in denen er den Selbstmord als Folge des drohenden Zusammenbruchs des Wirtschaftssystems und die Verzweiflung Schäfers darüber darstellte.
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Korrekt, aber das ist ja wohl etwas ganz anderes als der Klassenkamerad von Tafelberg gemeint hat.
Dem gings sicher um die angeblichen Lockdown-Folgen, nicht wie mir um den tödlichen Neoliberalismus.
Hier nochmal mein Beitrag von damals:
https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/135236?page=19#5178318
Ein weiteres Opfer des gefühllosen neoliberalen Marktradikalismus.
Wie lange wollen wir dem noch zusehen? Wieviel Menschen müssen noch sterben, bis wir endlich die Reisleine ziehen?


Warum stellt man mich jetzt in die Ecke der "Querdenker"?
Das Gegenteil ist der Fall!
Wenns nach mir ginge, sollten wir hier den griechischen Kurs fahren:
https://www.heise.de/tp/features/Corona-Leugnung-in-Griechenland-strafbar-4881977.html
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Tafelberg schrieb:

ja, das war so, z.T. auch hier im Forum.

Mein Klassenkamerad hatte mir geschrieben, es werden ganz viele dem Finanzminister Schäfer wegen Corona folgen. Auf so was reagiere ich nicht.

Ja der LDKler wartet wohl auch noch darauf.
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Was soll denn die Sch..... ???
Ich habe nie behauptet, dass die Selbstmordrate durch die Corona-Maßnahmen zunehmen würde, ganz im Gegenteil, es waren die Lockdown-Gegner wie DrLove, die das immer wieder behauptet haben:
https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/135236?page=11#5177583

Und auch von Werner kam das:
https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/134918?page=296#5182840

Meine Aussage war, dass das kapitalistische System tötet, nicht nur durch Suizide der wirtschaftlich Aussortierten sondern auch durch die vom Austeritätssadismus erzwungenen Einsparungen im Gesundheitssystem, der die Corona-Todeszahlen in Italien und Spanien in die Höhe getrieben hat, oder schon vorher durch die Nichtbehandlung Krebskranker in Griechenland usw.

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Berthold muss sich am Wochenende was anderes vornehmen, die Demo in Berlin wird nicht zugelassen

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-verbietet-corona-demonstration-am-wochenende-a-dcffb771-9506-4af6-b7d7-2df1c2f8eb57
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Absolut überfällige Entscheidung!
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Die AfD will den Wald in Hessen schützen. Den ganzen Wald? Nein, nur dort, wo Windkraftanlagen gebaut werden sollen:
https://taz.de/Initiative-kritisiert-falsche-Fakten/!5704334/

Wird hingegen ein uralter Mischwald, der zugleich Trinkwasserschutzgebiet und unverzichtbar für die Wasserversorgung Mittelhessens ist, für eine Autobahn gerodet, dann begrüßt man das hingegen ausdrücklich:
https://www.oberhessen-live.de/2020/06/24/das-sind-die-reaktionen-auf-das-urteil-zur-a49/
Uwe Schulz, Abgeordneter der AfD im Bundestag:
„Ich begrüße den Weiterbau der A49 ausdrücklich."

Was für eine widerliche Doppelmoral!
Die zeigt, dass es der AfD null um Waldschutz geht, sondern allein um die Fortführung des fossilen Geschäftsmodells. Oder hat man je einen Kommentar der AfD zum klimawandelverursachten Massensterben in den hessischen Wäldern gehört?

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Xaver08 schrieb:

ich habe studien gesehen, die aufgezeigt haben, dass es zusammenhaenge z.b. zwischen libertarismus und einer empfaenglichkeit zu vts gibt, aber ich bezweifele nachwievor die pauschale validitaet dieser aussage.


hierzu moechte ich ergaenzen, dass ich nicht weiss, ob ich die wiederfinde, das ist ewigkeiten her.

der quellenbeleg wird schwierig werden.
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Xaver08 schrieb:

ich habe studien gesehen, die aufgezeigt haben, dass es zusammenhaenge z.b. zwischen libertarismus und einer empfaenglichkeit zu vts gibt, aber ich bezweifele nachwievor die pauschale validitaet dieser aussage.

hierzu moechte ich ergaenzen, dass ich nicht weiss, ob ich die wiederfinde, das ist ewigkeiten her.
der quellenbeleg wird schwierig werden.
Für die Leugnung des menschengemachten Klimawandels ist das durch viele Studien tatsächlich belegt. Es gibt dazu viel Forschung von Lawrence C. Hamilton, Soziologe an der University of New Hampshire und auch vom Australier Stephan Lewandowsky, hier ein Beispiel:
https://www.readcube.com/articles/10.1371/journal.pone.0075637

Von daher hat auch der Franke mit seiner Religionskritik nicht ganz unrecht, denn Marktglaube ist wie der Name ja schon sagt auch eine Religion, eigentlich die vorherrschende Religion unserer Zeit. Und genau wie klassische Religionen sind Marktgläubige dann wissenschaftlichen Fakten nicht zugänglich, wenn sie ihren Glauben in Frage stellen, so wie es der Klimawandel aber auch die Corona-Pandemie ja zwangsläufig tun. Beide Krisen legen die Irrationalität des Marktglaubens ja schonungslos offen.
Bestes Beispiel für diesen Zusammenhang war doch das Auftreten des DrLoves. Seine Faktenfeindlichkeit war doch ganz offensichtlich aus Angst vor einem Zusammenbruch des aktuellen Wirtschaftssystem getrieben, das mit seinem quasi-religiösen Status niemals in Frage gestellt werden durfte.