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micl

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Mit Beleg meinst Du den Verweis auf eine vorwiegend islamfeindliche Plattform?

Hör mal zu: ich weiß nicht, welchen Teil der Auseinandersetzung, die schon den ganzen Tag schwelt, Du nicht verstanden hast. Aber Deine Unterstellungen und Schlussfolgerungen sowie die daraus resultierenden Forderungen widern mich an. Warum ich den Beitrag gelöscht hatte, habe ich ferner erklärt.

Und da ich Dich nicht überfordern oder überfrachten will: Kannst Du damit leben? Ja oder nein?

Im übrigen hat Brodowin nicht unterstellt, dass Du Dich an NSU-Opfern ergötzen würdest. Ich verstehe das vielmehr so, dass er den Vergleich vorgenommen hat und von Dir eine Stellungsnahme dazu einfordert, warum nun plötzlich das Opfer eines islamistischen Terroraktes gezeigt werden soll, wenn das umgekehrt bei Opfer rechtsradikalen Terrors durch Dich nie thematisiert worden ist. Verstehst Du das? Aus dem Grund hatte ich ja auch schon nachgefragt. Schade, dass Du die Frage nicht verstanden zu haben scheinst.
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Entweder die Medien zeigen generell Opferbilder oder generell nicht. Was ich kritisiert habe, ist das offensichtlich Opferbilder mit Kalkül gezeigt werden, wie eben bei dem Flüchlingskind.
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micl schrieb:

Brodowin schrieb:

micl schrieb:

Die Mainstream-Medien haben uns das tote Flüchtlingskind zum Frühstück präsentiert.

Und sicher hättest du auch gerne Bilder von den durch Kugeln durchlöcherten Körpern der getöteten Opfern des NSU zum Frühstückskaffee konsumiert, nicht wahr?        

OK, das betrachte ich jetzt als persönliche Beleidigung.

wenn ich da kurz nachfragen dürfte, was daran beleidigend ist. Ich sehe schon eine Parallele bei entstellten Opfern hüben wie drüben. In einem Fall fordert Du vehement das Veröffentlichen und versteifst Dich auf krude Theorien warum der Staat/die Medien aus egoistischen Erwägungen davon absehen, in dem anderen Fall findest Du es beleidigend. Habe ich da etwas übersehen? Aber auf mich wirkt das dann doch irgendwie vergleichbar.
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Brodowin unterstellt, ich würde mich an NSU-Opfern ergötzen. So wie sich erschreckenderweise viele Menschen in arabischen Medien über das tote Mädchen ergötzen und das Bild massenweise mit lachende Smilies und Daumen hoch kommentieren (der Beleg wurde ja leider gelöscht).
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micl schrieb:

Die Mainstream-Medien haben uns das tote Flüchtlingskind zum Frühstück präsentiert.

Und sicher hättest du auch gerne Bilder von den durch Kugeln durchlöcherten Körpern der getöteten Opfern des NSU zum Frühstückskaffee konsumiert, nicht wahr?
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Brodowin schrieb:

micl schrieb:

Die Mainstream-Medien haben uns das tote Flüchtlingskind zum Frühstück präsentiert.

Und sicher hättest du auch gerne Bilder von den durch Kugeln durchlöcherten Körpern der getöteten Opfern des NSU zum Frühstückskaffee konsumiert, nicht wahr?        

OK, das betrachte ich jetzt als persönliche Beleidigung.
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Hör doch mal auf Dich so unflätig zu überhöhen. Da steht mitnichten, dass "die Opfer" so denken wie Du. Es wird sicher Betroffene geben (wie der Artikel ja auch sagt), die eine staatliche Trauerkultur vermissen. Keine Ahnung, ob schon immer oder eben jetzt, wo sie selbst betroffen sind. Kann ich nicht beurteilen (Du allerdings vermutlich schon). Aber doch nicht alle und schon immer. Kann ja sein, dass es keine sonderlich ausgeprägte staatliche Trauerkultur in Deutschland gibt. Aber daraus dann politisches Kalkül zu folgern und sich selbst für seine Erkenntnis zu feiern und andere zu diffamieren ist mitnichten die einzig schlüssige Folgerung und nebenbei bemerkt unter aller Sau.
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Haliaeetus schrieb:

Hör doch mal auf Dich so unflätig zu überhöhen. Da steht mitnichten, dass "die Opfer" so denken wie Du.

In diesem Mainstream-Medium (Tagesspiegel) steht: "Angehörige vermissen staatliche Trauerkultur" und genau das habe ich auch geschrieben (nicht "Opfer").
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jetzt sind wir also weg von der angeordneten trauer hin zur medialen darstellung der opfer. und das wird an einem einzigen foto, dem eines ertrunkenen menschen, fest gemacht. einem bild bei dem man zwar darüber nachdenken kann wer die täter sind, das aber nicht zulässt eine einzelne person oder gruppe an zu greifen.

ich finde übrigens, dass es nichts mit trauer zu tun hat ein zerfetztes mädchen zu zeigen sondern lediglich mit sensationsgeilheit und propaganda. oder einem etwas abseitigen geschmack.

aber wir können natürlich die blätter und das internet mit langen seiten von zefetzten menschen füllen, in syrien, afghanistan oder auch die opfer von rasern auf deutschen autobahnen. gibt es eigentlich die "bildleser knipsen für ein paar euro" aktion noch?

nochmal, du willst nicht trauern, du willst anklagen. und dafür käme für dich ein staatsakt genau so in frage wie verstümmelte menschen als lektüre zum frühstück. wenn dir die täter in den kram passen.

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Die Mainstream-Medien haben uns das tote Flüchtlingskind zum Frühstück präsentiert.
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micl schrieb:

Auf die Darstellung von Einzelschicksalen oder gar Fotos von diesen Menschen (auch im unzerfetzten Zustand) wird gerne verzichtet.


Pressekodex

Richtlinie 8.2 – Opferschutz
Die Identität von Opfern ist besonders zu schützen. Für das Verständnis eines Unfallgeschehens, Unglücks- bzw. Tathergangs ist das Wissen um die Identität des Opfers in der Regel unerheblich. Name und Foto eines Opfers können veröffentlicht werden, wenn das Opfer bzw. Angehörige oder sonstige befugte Personen  zugestimmt haben, oder wenn es sich bei dem Opfer um eine Person des öffentlichen Lebens handelt.

Kurzum: In Deutschland muss jeder Medienvertreter bei den Angehörigen die Zustimmung einholen. Ich finde, das ist einer der wichtigsten Opferschutzmaßnahmen. Jemand, der gerade durch einen Terroranschlag einen lieben Menschen verloren hat, möchte bestimmt nicht gegen seinen Willen ein Foto veröffentlicht haben oder von Medienvertretern belagert werden, sondern erstmal den Schock verarbeiten.
Vielleicht verzichten die Medienvertreter einfach aus reinem Respekt vor den Angehörigen nach der Erlaubnis zu betteln? Schon mal darauf gekommen, dass die Welt vllt. nicht so schlecht ist und nicht hinter jedem ein böses Kalkül steckt?

Die einzige Zeitung, die das gerne nicht macht, ist die Bild-Zeitung, die Zahl der Rügen des Presserats deswegen, kann ich Dir gerne auflisten. Die Zahl der Klagen gegen die Bild und einstweiliger Verfügungen auch.
Es gab übrigens Angehörige, die sich an die Medien gewandt haben und ihr Ok gegeben haben. Aber warum sollten seriöse Medien hinter den Angehörigen herbetteln?

Nö, sorry, das ist wirklich keine Argumentation. Wir haben in Deutschland vllt. eine Eigenschaft, die aber eher im Gesellschaftlichen zu suchen ist... Der Tod und die Trauer sind recht tabuisiert. Jemand, der nach einem Tod eines Angehörigen die Öffentlichkeit sucht, wird auch noch schräg angeschaut.
Das wiederum liegt aber eben nicht an Merkel und Co. , das ist schon seit Jahrzehnten so.
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arg, nur der Formhalber

Wiki
"Eine in vielen Staaten der Welt praktizierte Staatstrauer, die über die Trauerbeflaggung hinausgeht und das öffentliche Leben zum Erliegen bringt, kann der Bundespräsident wegen seiner Kompetenzgrenzen in der föderalen Struktur Deutschlands, insbesondere infolge der in Art. 30 des Grundgesetzes verankerten Eigenstaatlichkeit und Kulturhoheit der Länder, nicht anordnen."
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Ffm60ziger schrieb:

arg, nur der Formhalber

Wiki
"Eine in vielen Staaten der Welt praktizierte Staatstrauer, die über die Trauerbeflaggung hinausgeht und das öffentliche Leben zum Erliegen bringt, kann der Bundespräsident wegen seiner Kompetenzgrenzen in der föderalen Struktur Deutschlands, insbesondere infolge der in Art. 30 des Grundgesetzes verankerten Eigenstaatlichkeit und Kulturhoheit der Länder, nicht anordnen."

Trauerbeflaggung, landesweite Schweigeminute, große Kundgebung "Gemeinsam gegen Terror" o.ä. Wäre alles möglich und mMn auch angesagt gewesen. International dürfte der Verzicht darauf mindestens Stirnrunzeln ausgelöst haben. Die ausländischen Opfer haben jedenfalls in ihrem Land Staatsbegräbnisse bekommen.
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micl schrieb:

Es gibt wie gesagt wenig Quellen, aber danach möchte Ebbas Mutter, das die Welt erfährt, wer das zerfetzte Mädchen auf der Straße ist.
     


Ja, die Quellen möchte ich gerne sehen. Ich habe mal die deutschsprachigen Quellen geschaut, auf denen das Handyfoto zu sehen ist (übrigens nicht wirklich empfehlenswert, abgerissene Gliedmaßen etc.).

Auf denen stehen krude Vorwürfe gegen Merkel, dazu in den Kommentaren Beleidigungen gegen Merkel etc., das Foto wird eindeutig auf rechtslastigen, gar rechtsradikalen Seiten gepostet.

Es steht übrigens nirgends, dass die Mutter die Veröffenltichung des Fotos gutheißt. Und da mein schwedisch doch sehr begrenzt ist, werde ich mich jetzt kaum durch die schwedischen Nachrichtenseiten klicken, um Deine Behauptungen, die Du nicht belegst, zu stützen.

Und ich glaube, Dir sind Ebba, die Opfer usw. völlig scheissegal. Du hast hier bisher nur gezeigt, dass Du sie als Instrumentalisierung Deiner Kritik nutzen willst.
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SGE_Werner schrieb:

das Foto wird eindeutig auf rechtslastigen, gar rechtsradikalen Seiten gepostet.

Genau das ist es ja, was ich bemängele. Auf den Mainstream-Seiten werden die Opfer überwiegend anonymisiert. So war das auch schon beim Anschlag in Berlin. Auf die Darstellung von Einzelschicksalen oder gar Fotos von diesen Menschen (auch im unzerfetzten Zustand) wird gerne verzichtet. Ertrunkene Flüchtlinge werden aber gezeigt. Keine Manipulation oder Kalkül?
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Werter micl,
dass weder unser "Grüßaugust", noch Frau Merkel, eine Staatstrauer angeordnet hatten, ist weniger mit politischem Kalkül zu erklären, als damit, dass das bundesrepublikanische Protokoll dergleichen nicht vorsieht. Soll heißen: Gibt es nicht.

Das wiederum hängt weit weniger mit der AfD zusammen - nämlich gar nicht - als mit dem in Deutschland grundgesetzlich verankerten Föderalismusprinzip.

Klingt komisch. Ist aber so.
Und darum muss man da nicht so ein Gesumms drum machen.
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Wikipedia:
"In Deutschland ist der Bundespräsident als Staatsoberhaupt im Einvernehmen mit der Bundesregierung bevollmächtigt, sogenannte Trauerstaatsakte anzuordnen."
Das wäre doch das mindeste gewesen.
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micl schrieb:

Das Bild des toten 11-jähringen Mädchens Ebba Akalund vom Stockholm-Anschlag ist hingegen nur in "alternativen" Medien zu finden


Wie steht denn die Familie dazu, dass das Mädchen tot für alle öffentlich zu sehen ist?

micl schrieb:

Mir geht es darum, Dinge logisch zu analysieren und damit im Idealfall die Wahrheit ans Licht zu bringen.


Sagt auch niemand was dagegen. Nur dummerweise stellst Du Deine Theorien teils von Deiner Rhetorik her schon als Wahrheit dar. Du stellst Thesen auf, kommst zu einem Schluss. Aber deswegen muss niemand Deine Wahrheit teilen. Es ist Deine Wahrheit. Es kann sein, dass es die Wahrheit generell ist. Aber das kannst Du eben nicht belegen.
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SGE_Werner schrieb:

Wie steht denn die Familie dazu, dass das Mädchen tot für alle öffentlich zu sehen ist?

Es gibt wie gesagt wenig Quellen, aber danach möchte Ebbas Mutter, das die Welt erfährt, wer das zerfetzte Mädchen auf der Straße ist.
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Hinter den Aussagen von micl steckt Kalkül. Da er hier aus der Reihe tanzt und keine andere Begründung liefert, ist er erwiesenermaßen einfach ein rechter AfD-Anhänger, der Opfer für seine politischen Ideologien instrumentalisiert.

Wärst Du über so eine Aussage beleidigt, micl?
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Beleidigt bin ich noch nie gewesen, weil ich da schlichtweg drüber stehe . Wenn ich irgendwo antikapitalistische Aussagen tätige, nennt man mich linken Spinner, bei dir bin ich jetzt ein AfD-Anhänger. Soll jeder denken und schreiben, was er will. Mir geht es darum, Dinge logisch zu analysieren und damit im Idealfall die Wahrheit ans Licht zu bringen. Insbesondere wenn midial einseitig berichtet und gewertet wird. So war beispielsweise das Bild des toten Flüchtlings-Jungen am Strand auf fast jeder Titelseite zu sehen. Das Bild des toten 11-jähringen Mädchens Ebba Akalund vom Stockholm-Anschlag ist hingegen nur in "alternativen" Medien zu finden. Da ist die grausame Abbildung der Wahrheit für die sensible Öffentlichkeit anscheinend nicht zumutbar. Klar, man macht das so, um den rechten Mob im Zaum zu halten. Für manche Journalisten ein ehrenwertes Motiv, was auch Nachrichtenmanipulation rechtfertigt. Ich hingegen möchte gern vollständig und ausgewogen informiert werden, um mir ein korrektes Bild von der Welt machen zu können. Das ist heutzutage nicht wirklich einfach.
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@micl

aber das ist doch genau das was ich schreibe. dir geht es nicht um trauer, dir geht es um symbole, darum ein zeichen zu setzen. trauer funktioniert aber anders.

ich glaube übrigens nicht, dass politisches kalkül da eine rolle gespielt hat. Erstens wäre es die aufgabe des bundespräsidenten gewesen da ein zeichen zu setzen und zweitens werden solche momente von politikern eher dazu genutzt um das volk hinter sich zu bringen. ich finde das extrem unaufrichtig und häufig unangemessen.

aber, und darauf wollte ich schon in meinem ersten post hinaus, du redest von trauer aber du meinst strategie.
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peter schrieb:

ich glaube übrigens nicht, dass politisches kalkül da eine rolle gespielt hat. Erstens wäre es die aufgabe des bundespräsidenten gewesen da ein zeichen zu setzen und zweitens werden solche momente von politikern eher dazu genutzt um das volk hinter sich zu bringen. ich finde das extrem unaufrichtig und häufig unangemessen.

Der Bundespräsident ist in D bekanntermaßen ein Grüßaugust und tut das, was die Regierung von ihm verlangt. Welcher Bundespräsident hat jemals aktiv gegen den Willen der Regierung gehandelt? Staatstrauer gibt es, wenn die Regierung das beschließt. Der Grüßaugust darf sie dann offiziell verkünden.

Mag sein, dass Staatstrauer und ähnliche Dinge teilweise auch mit politischem Kalkül beschlossen werden. Bei Terroranschlägen der Größenordnung von Berlin ist dies international aber die Regel. Wenn Deutschland hier aus der Reihe tanzt, ist das mit Sicherheit Kalkül, zumal Merkel keine andere Begründung geliefert hat.
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es gibt trauern und meckern. trauer ist individuell und lässt sich nicht erzwingen. der eine trauert um die toten von berlin, der andere um die tausenden toten im mittelmeer, der dritte und die zehntausenden im nahen osten und wieder andere trauern um all diese menschen zur gleichen zeit. manche trauern öffentlich, manche im stillen kämmerlein. staatstrauer ist keine trauer sondern eine demonstration, ein staat kann nicht trauern, das könnnen lediglich dessen einwohner.

und dann gibt es das meckern. über die einreisepolitik, über die kanzlerin und das leben als solches. das ist auch legitim, sollte aber nicht als trauer verkauft werden. und schon gar nicht als strategisches mittel für oder gegen eine partei, dann wird trauer nämlich zur strategie und damit zur farce.

wenn du, micl, findest, dass andere zu wenig trauern, dann ist das deine einschätzung, die wirst du weder begründen noch irgend wie den nachweis führen können, auch du kannst nicht in die herzen der menschen schauen. dir geht es aber in erster linie um symbolik. und um merkel. das solltest du nicht vermischen.
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peter schrieb:

wenn du, micl, findest, dass andere zu wenig trauern, dann ist das deine einschätzung, die wirst du weder begründen noch irgend wie den nachweis führen können, auch du kannst nicht in die herzen der menschen schauen. dir geht es aber in erster linie um symbolik. und um merkel. das solltest du nicht vermischen.        

Ich erwarte nicht von Frau Merkel, dass sie persönlich um die Toten trauert. Aber wenn bei solch schrecklichen Ereignisen bestimmte Dinge als Zeichen des Staates üblich sind und nur unsere Regierung diese Zeichen nicht setzt, dann frage ich mich, wieso. Und hier sehe ich als einzig plausible Motivation, dass man die Bedeutung des Ereignisses und die Beschäftigung der Bevölkerung damit, bewusst möglichst klein halten möchte. Und warum möchte man sie klein halten? Die einzig plausible Antwort ist für mich, damit der politische Gegner nicht profitiert. Und ja, es ärgert mich, wenn aus politischem Kalkül heraus die Angehörigen nicht die international übliche, angemessene Reaktion des Staates erfahren. Das heißt für sie doch, im europäischen Maßstab gesehen sind die Toten nur Terroropfer zweiter Klasse. Deshalb ist der Umgang in Schweden für die Angehörigen von Berlin ein erneuter Schlag ins Gesicht, den Frau Merkel zu verantworten hat. Sie hätte die Macht gehabt, das ganze bei uns in einem ebenso großen und der Sache angemessenen Rahmen zu behandeln, hat dies den trauernden Menschen aber bewusst nicht zugestanden.
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micl schrieb:

Es war ja sehr bald klar, dass der Attentäter wärend der unkontrollierten "Wir schaffen das"-Zeit 2015 nach Deutschland kam.

Auch das verstehe ich nicht. Es ist zwar richtig, dass er im Juli 2015 nach Deutschland kam, also mit der wie Nazis und andere Idioten sagen "Wir schaffen das"-Zeit. Aber er wurde im selben Monat wegen illegaler Einreise aufgegriffen, registriert und erkennungsdienstlich behandelt. Was also willst Du uns wirklich sagen mit Deiner Suggestion?
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Für Merkel war das doch der GAU. Das, was ihr immer vorgeworfen wurde, nämlich dass mit der von ihr geduldeten Flüchtlingswelle auch Terroristen ins Land kommen, ist nachweislich eingetreten (unabhängig davon, wie es danach weiterging). Da gilt es natürlich, die ganze Geschichte auf so niedriger Flamme wie möglich zu kochen. Das ist polit-taktisch für mich auch absolut nachvollziehbar.
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Die große Veranstaltung in Stockholm war mit staatlicher Beteiligung geplant und durchgeführt. Doch bereits am Sonntag versammelten sich 20.000 Menschen am Anschlagsort - spontan und staatlicherseits  unaufgefordert.
Der deutsche Micl scheint hingegen nicht so mitfühlend und trauerbedürftig gewesen zu sein. Dafür kommt er jetzt hervor, um unbelegte haltlose Beschuldigungen aufzustellen. Nun ja, jeder nach seiner Facon.
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Wieso beschuldigen? Ich kritisiere die Regierung, allen voran die Kanzlerin als ihre Chefin, für ihr mMn unangemessenes Verhalten nach dem Anschlag in Berlin. In allen europäischen Ländern, in denen es zu Anschlägen kam, ist die Regierung anschließend offensiv damit umgegangen. Es gab Staatstrauer, landesweite Schweigeminuten und es wurden große Kundgebungen organisiert. Warum verzichtet gerade unsere Regierung auf diese wichtigen Zeichen (auch für die Angehörigen)? Die einzig plausible Erklärung für mich ist die Angst, durch ein "Hochhängen" des Themas den politischen Gegner zu fördern. Ein anderes Motiv sehe ich nicht.
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Lustigerweise erwähnt der Artikel noch, dass die Bundestagsabgeordneten sich zu schade waren, für eine Schweigeminute in den Bundestag im Weihnachtsurlaub vorbei zu kommen.

Also kurzum: Über 600 Abgeordnete sollen aus ihrem Urlaub herausgerissen werden, den sie zumeist zuhause mit Familie verbringen, die ihre Väter und Mütter usw. ohnehin schon selten sehen, damit diese für eine Minute Schweigen in den Bundestag kommen.

Gott sei Dank war ja noch ein Bundesligaspieltag nach den Anschlägen. Sonst hätte man alle Bundesligisten und Dauerkarteninhaber noch ins Stadion zitiert, um die Gedenkminute zeitnah zu zelebrieren.

Ganz ehrlich: Man kann wirklich kritisieren, dass wir Deutschen ein ziemlich unsentimentales Land sind, das nicht auf große Gesten steht. Aber einzelnen Politikern Dinge unterstellen, die man nicht belegen kann und hier im Dies&Das nur Beiträge zu schreiben, die den Eindruck erwecken, dass es eben 0,0 um Mitgefühl mit den Angehörigen geht, sondern nur darum, dass man endlich was gefunden hat, um Opfer und deren Leid für die eigenen politischen Wünsche zu instrumentalisieren...

Wenn wir einmal mit diesem Trauerkult anfangen, wird immer und immer wieder verglichen werden. Beispiel letztens die Diskussion, warum das Brandenburger Tor bei den Anschlägen in St. Petersburg nicht in den russischen Farben erleuchtet... Schlägt man den Leuten vor, das jetzt bei jedem Anschlag im Irak, der Türkei, in Syrien etc. mit deren Flaggenfarben zu machen, ist es sofort still.

Echtes Mitgefühl zeigt man nicht mit Staatsakten. Das ist reine Symbolpolitik, bei der sich Politiker teils mit Krokodilstränchen hinhocken können und dann die selben, die den Staatsakt forderten, rumjammern, dass die Politiker ja ohnehin nur aus politischer Profilierung dort sind und weinen. Spätestens beim dritten, vierten Terroranschlag verpufft die Wirkung ohnehin dann auf Null.

Und ja, um mal zu vergleichen, die Schweden gehen gut mit der Situation um. Und zwar nicht die Politiker, sondern das Volk, das mit Liebe und Zusammenhalt kontert. Ganz von sich aus. Das kommt von Herzen. Nicht angeordnet.

Wo war micl nach den Anschlägen und hat selbiges getan?
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SGE_Werner schrieb:

Und ja, um mal zu vergleichen, die Schweden gehen gut mit der Situation um. Und zwar nicht die Politiker, sondern das Volk, das mit Liebe und Zusammenhalt kontert. Ganz von sich aus. Das kommt von Herzen. Nicht angeordnet.

Du willst also damit sagen, dass sich die große Kundgebung in Schweden spontan gebildet hat und Deutschland so unsentimental ist, dass das Volk von sich aus nichts entsprechendes auf die Beine gestellt hat?

Ich behaupte, man hätte in Berlin mit einem entsprechenden Aufruf der Regierung hunderttausende Menschen auf die Straße gebracht, wenn man gewollt hätte. Man hätte mit einer großen Kundgebung "Gemeinsam gegen Terror" ein Signal setzen können. Man hat es nicht getan, weil man (unbegründet) Angst hatte, damit die AfD damit zu fördern.
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merkt den keiner was der Mensch und User Micl hier wirklich will?
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Dann erzähl mal...
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Kommentar unter dem Tagesschau-Artikel, der die Problematik trifft:

"Andere Länder, andere Sitten: Die Schweden stehen, obwohl sie eine der liberalsten Gesellschaften der Welt sind, zu Ihren Opfern. Diese Anteilnahme muss uns die Schamesröte ins Gesicht treiben, wo wir aus angeblich politisch korrekten Motiven nicht willens sind, unsere eigenen 12 Terror-Opfer aus Berlin öffentlich zu betrauern! Mein Beileid nach Schweden und Berlin!!"
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dass in Deutschland bei dem Behörden Chaos Fehler gemacht wurden (Amri) ist unbestritten, ich frage mich nur was dies explizit mit der Trauerkultur zu tun hat. Werner hat die Problematik "was ist angemessen" sehr gut umrissen.
Ich fand die Trauerveranstaltungen in Deutschland nach dem Berlin Attentat angemessen, andere finden es zu wenig, andere zu viel....
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Tafelberg schrieb:

Ich fand die Trauerveranstaltungen in Deutschland nach dem Berlin Attentat angemessen, andere finden es zu wenig, andere zu viel

Wer fand es zu viel? Ich habe nur Kritik gelesen, wonach großes Unverständnis geäußert wurde, dass es keine Staatstrauer gab. Die Erklärung ist einfach. Merkel hatte ein, sagen wir mal schlechtes Gewissen. Es war ja sehr bald klar, dass der Attentäter wärend der unkontrollierten "Wir schaffen das"-Zeit 2015 nach Deutschland kam.
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Entscheidend ist, dass eine klare, deutlich vernehmbare Aussage getroffen wird, dass Änderung stattfinden werden, die die Wahrscheinlichkeit solcher Anschläge reduzieren. Noch entscheidender ist die zeitnahe Umsetzung dieser Änderungen.

Offensiver Umgang mit einem brennenden Problem ist immer besser als defensiver. Das wird dir jeder Psychologe bestätigen.