
miraculix250
11249
yeboah1981 schrieb:
Miraculix, du lügst dir da ein bisschen in die Tasche. Einmal musst du irgendwo eine Grenze ziehen. Wenn auf Missstände durch Gewalt an Zivilisten, bzw. dem Eigentum von Zivilisten aufmerksam gemacht werden soll, kannst du auch gleich einen Massenmörder wie Breivik legitimieren.
Vielleicht mit dem Unterschied, dass dessen Ziele nicht mit unseren übereinstimmen, aber wir sind es auch nicht, die definieren dürfen, was ein Missstand ist.
England ist immer noch eine Demokratie. Dann muss man sich eben politisch organisieren, kreativen Protest üben, einbringen. Das ist mühsam und dabei fällt auch kein teures Handy vom Laster, es ist nicht so spektakulär, aber es ist der einzige Weg.
Es ist völlig falsch, seinen Stadtteil zu zerlegen und es bringt auch nichts außer Leid bei den betroffenen Nachbarn.
Schon gar nicht kann ich da irgendetwas revolutionäres erkennen. Es diskreditiert jeglichen sinnvollen sozialen Protest.
Klar ist die Grenze überschritten. Siehe meinen Post, der sich mit deinem zeitlich Überschneidet. Aber - und da wiederhole ich mich - die entscheidenden Frage(n) ist doch immer noch: Wie kam es dazu? Wie lässt sich sowas in zukunft verhindern? Friedlichen Protest gab es doch, er wurde nur nicht erhört. Die einzige Antwort, die den Eliten eingefallen ist, war: Kürzungen im Sozialetat. Klassisches Eigentor würd ich mal sagen. Und nebenan, an der Börse, werden schon wieder fröhlich Milliarde um Milliarde verzockt.
1958 schrieb:miraculix250 schrieb:
Undzur frage, wieso die wohl ihre eigenen Armenviertel anzünden:
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
Und wo ist da das Problem? Oder soll gleich scharf geschossen werden?
Ist die Frage ernst gemeint?
Nur für den Fall, will ich sie beantworten: Natürlich nicht.
Da das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, kannst nur eines tun. Polizei hinschicken, und Leute vorrübergehend in Gewahrsam nehmen. Nun müssen die Polizisten halt den Scheiss, den ihre Dienstherren (aka. Politiker und deren Dienstherren, die Eliten des Landes und deren Lobbyisten) durch ihre kreativlosigkeit und passivität (wohlwollend ausgedrückt!) die letzten Jahre und Jahrzehnte angerichtet haben, unter Einsatz ihrer Gesundheiit ausbaden. Und die Randalierer, die ohne ihre Perspektivlosigkeit wohl nicht zu selbigen geworden wären (zumindest die meisten davon, ein paar grundsätzlich Gestörte gibt es ja immer).
Wobei ich zu meinem ersten Post anfügen muss:
Hoffnung auf Besserung besteht wirklich nur dann, wenn auch entsprechend kreative Politker da sind. Wenn die wieder nur mit ihrem Law $ Order Quatsch daher kommen, dann ändert es sich wirklich nicht zum besseren. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer. Gewaltspirale halt.
Also was bleibt in dem Falle? Eingentlich nur noch eines: Akzeptieren. Toll!
Hoffnung auf Besserung besteht wirklich nur dann, wenn auch entsprechend kreative Politker da sind. Wenn die wieder nur mit ihrem Law $ Order Quatsch daher kommen, dann ändert es sich wirklich nicht zum besseren. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer. Gewaltspirale halt.
Also was bleibt in dem Falle? Eingentlich nur noch eines: Akzeptieren. Toll!
Undzur frage, wieso die wohl ihre eigenen Armenviertel anzünden:
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
Na weil es einfacher ist! Da guggt die Polizei erstmal zu. Wenn die nun die Downing Street oder die Börse bestürmen wohl nicht. Da wird scharf geschossen!
tutzt schrieb:Rheinadler schrieb:
Ich habe nirgendwo gelesen, dass das anzünden von Häusern, egal ob von anderen armen oder reichen Leuten, in irgendeiner Form als legitim angesehen wurde (...)
Doch. Hier im Thread von User ziggo84.
@miraculix250:
Und was "bewegen" jetzt die Randalierer und Plünderer? Außer noch mehr Leute ins Elend zu stürzen und sich auf Kosten armer Menschen, bzw. nicht gerade wohlhabender Unternehmer zu bereichern? Achja, enorme gesellschaftliche Kosten für Polizei- und Feuerwehreinsätze verursachen.
Ich kann zwar die Ursachen für das Geschehen verstehen, Verständnis dafür aber werde ich niemals haben. Und jeder, der das sogar als "gerechtfertigt" ansieht, der hat sie für mich nicht mehr alle. :neutral-face
Das zumindest mal der PM auftaucht, die öffentlichkeit sich der Probleme bewusst wird. Das das ganze politisch diskutiert wird. Und auch gesellschaftlich. Und somit zumindest wieder ein bischen Hoffnung besteht, das sich auf Grund dessen was zum besseren Verändert?!
Hätten diese Deppen von Politikern mal entsprechend auf friedliche Demos in den letzten Jahren reagiert, dann wäre es wohl nicht soweit gekommen. Und davon bin ich überzeugt. Traurig ist das, das es soweit kommt!
Wenn ein Pitbull ein Kind anfällt, dann mache ich dafür weniger den Hund verantwortlich (auch wenn ich nun wohl einschläfern lassen muss! So traurig das ist!) sondern den Halter!
seventh_son schrieb:
Wir haben hier keine homogene Gruppe. Der Inverviewte mag das jetzt so empfinden, dass die Gesellschaft nun aufschaut, das sagt aber noch nichts über die Beweggründe der vielen anderen. Und es sagt auch nichts darüber aus, ob es wirklich die Intention war, damit Aufmerksamkeit für die Probleme zu erzeugen, sondern nur, dass er einfach feststellt, dass aufgrund der Krawalle Aufmerksamkeit entsteht.
Ich denke (ohne es beweisen zu können), dass die Mehrheit nachträglich dazu gekommen ist weil es "abgeht". Aber dafür müßten man jeden Randalierer befragen.
Nichtsdestotrotz sind wir uns über die Gründe ja einig. Und auch wenn Leute aus Langeweile oder reiner Zerstörungswut mitmarschieren, ist ja im Endeffekt die fehlende Aufmerksamkeit der Gesellschaft eine Ursache. Sie machen also quasi auf ihre Probleme aufmerksam, ohne es geplant zu haben.
Eben. Das Ergebnis ist das gleiche. Und die Botschaft ist fatal! "Demonstriert friedlich, und es bockt uns nicht. Streiken könnter eh nicht, ihr seit ja schon arbeitslos. Aber wenn ihr Randaliert, dann kommt der PM vorbei!" Und letztenendes ist Veränderung zum guten hin absolut nötig und alternativlos, wenn man diese "Unerwünschten" nicht langfristig irgendwo im Meer versenken will oder sonstwas.
Um zu verdeutlichen, was ich meinte:
Ich hab 80 Stunden Arbeit zu vergeben. Und habe 10 Leute, die Arbeit brauchen. Nun kann ich 8 Leute je 10 Stunden arbeiten lassen. Und die füttern die anderen 2 mit durch. -> doof
Oder ich gebe 10 Leuten jeweils 8 Stunden arbeit, und alle haben welche. Letzteres wird aber nicht favorisiert, denn Unternehmen wollen ja schlank sein und müssen im Internationalen Vergleich mit Unternehmen aus Ländern mithalten, denen die 2 übriggebliebenen wirklich scheiß egal sind. China zb.
Eine Crux, die wir nur durch fundamentale Änderung des ganzen Wirtschaftssystems ändern können. Ob da der Wille zu besteht? Oder wird einfach aufgegeben (aka Repression)? Man wird sehen!
Ich hab 80 Stunden Arbeit zu vergeben. Und habe 10 Leute, die Arbeit brauchen. Nun kann ich 8 Leute je 10 Stunden arbeiten lassen. Und die füttern die anderen 2 mit durch. -> doof
Oder ich gebe 10 Leuten jeweils 8 Stunden arbeit, und alle haben welche. Letzteres wird aber nicht favorisiert, denn Unternehmen wollen ja schlank sein und müssen im Internationalen Vergleich mit Unternehmen aus Ländern mithalten, denen die 2 übriggebliebenen wirklich scheiß egal sind. China zb.
Eine Crux, die wir nur durch fundamentale Änderung des ganzen Wirtschaftssystems ändern können. Ob da der Wille zu besteht? Oder wird einfach aufgegeben (aka Repression)? Man wird sehen!
Rheinadler schrieb:
Ich habe nirgendwo gelesen, dass das anzünden von Häusern, egal ob von anderen armen oder reichen Leuten, in irgendeiner Form als legitim angesehen wurde oder eine Amnestie für diese Leute verlangt wurde.
Nur: so lange allgemein solche gesellschaftlichen Zustände herrschen wird es bei einem Funken zum Flächenbrand, eben auch mit Trittbrettfahrern. Dagegen hilft m. E. nur Bildung um den Leuten oder wenigstens den Kindern dieser Leute ein Entkommen aus diesen Umständen zu ermöglichen. Aber das ist ein anderes Thema.
Das Problem ist: selbst Bildung alleine hilft doch nur noch bedingt ob der grundsätzlichen, strukturellen Probleme, die wir als westliche Gesellschaften haben. Es gibt einfach nicht genug Jobs für alle und wird es auch nie mehr geben. Zumindest nicht im derzeitigen System. Zum heulen ist das ganze, aber heulen hilft genausowenig wie Randalieren oder wegsperren. :neutral-face
Edit: Er sagt nicht "vor einigen Wochen" sondern "Vor 2 Monaten"
seventh_son schrieb:miraculix250 schrieb:
So, nun wieder zu dir. Demonstrationen gab es. Siehe zum Beispiel im ebenso von giordani verlinkten Blogeintrag. Friedlich. Und hat es auch nur ein Schwein gebockt? Nur eine Meldung irgendwo?
Das sind meiner Meinung nach zwei völlig verschiedene Gruppen. Demonstriert haben Verwandte, Freunde, Anwohner. Die sitzen aber jetzt vermutlich zum Großteil verängstigt daheim und hoffen, dass der Mob nicht ihre Wohnung erwischt.
Die Leute randalieren aufgrund ihrer sozialen Verhältnisse, aber nicht um auf sie aufmerksam zu machen.
Ich zitiere nochmal den relevanten Abschnitt:
"In one NBC report, a young man in Tottenham was asked if rioting really achieved anything:
"Yes," said the young man. "You wouldn't be talking to me now if we didn't riot, would you?"
"Two months ago we marched to Scotland Yard, more than 2,000 of us, all blacks, and it was peaceful and calm and you know what? Not a word in the press. Last night a bit of rioting and looting and look around you."
Eavesdropping from among the onlookers, I looked around. A dozen TV crews and newspaper reporters interviewing the young men everywhere ‘’’"
Da ich es die Tage eh schonmal übersetzt hatte, auch nochmal auf deutsch:
"Wärend eines BBC Reportes wurde ein junger Mann in Tottenham gefragt, ob die Randale und die Plünderungen denn irgendetwas gebracht hätten.
"Ja" sagte der junge Mann. "Schließlich würden sie jetzt nicht mit mir reden, wenn wir nicht Randaliert hätten, oder?"
"Zwei Monate zuvor haben wir einen (Protest)Marsch zu Scotland Yard durchgeführt, mehr als 2000 von uns. Alle Schwarze. Und es war friedlich und ruhig, und wissen sie was? Nicht ein Wort in der Presse! Letzte Nacht gab es Randale und Plünderung und schauen sie sich mal um."
Zwischen den Zuschauern stehend schaute ich mich um. Duzende von TV-Kameras und Reportern interviewten überall junge Männer.
Es gibt überall im Land (soziale) Gruppen, denen niemand aufmerksamkeit schenkt, außer es wird ein Kind getötet oder es kommt zu Ausschreitungen. Nunja, nun hört man ihnen zu!"
Er spricht von "vor einigen Wochen" und "2000 Schwarzen". Kann also mit diesem Vorfall erstmal nicht direkt zusammengehangen haben. Darüber hinaus interviewen sie einen der Randalierer.
miraculix250 schrieb:tutzt schrieb:miraculix250 schrieb:tutzt schrieb:ziggo84 schrieb:
ob es das rechtfertigt möchte ich nicht diskutieren. weil es keinen sinn hat. ich bin der meinung ja. der staat hat kein recht leute übern haufen zu knallen und es zu vertuschen.
Weil -evtl. nichts genaues weiß man nicht- Polizisten einen jedenfalls bewaffneten Menschen ohne Notwendigkeit erschossen haben, rechtfertigt das deiner Meinung nach also völlig unbeteiligten Menschen ihre Wohnungen anzuzünden, zu plündern, kleinen Geschäftsleuten ihre Läden zu verwüsten und noch mehr Tote und viele Verletzte billigend in Kauf zu nehmen? Weia...
Erstgemeinte Frage: Was würdest du denn (als wohl besser gebildeter, integrierter und wohlhabender Mensch) angesichts dieser Zahlen (siehe Beitrag giordani) tun?
Und antworte bitte nicht "jedenfalls nicht randalieren", denn das weiß ich und hab auch nicht danach gefragt. Also, was konkret würdest du unternehmen? Oder einfach hinnehmen, ignorieren und wegschauen?
Demonstrieren, wie eben die Freunde/Verwandten des Toten auch. Öffentlichkeit erzeugen.
Auch eine Frage: Findest du das auch gerechtfertigt wie ziggo84? Anderen armen Menschen ihre Wohnung anzünden? Völlig Unbeteiligten Kleinunternehmern, die mit viel Einsatz und Engagement ein selbstbestimmtes Leben wollen dieses ruinieren?
Natürlich nicht. Aber ich kann mich in diese Leute hineinversetzen. Ungebildet (und das haben die sich sicher nicht so ausgesucht), ohne Sprachrohr und ignoriert. Ich kanns zumindest irgendwie nachvollziehen.
So, nun wieder zu dir. Demonstrationen gab es. Siehe zum Beispiel im ebenso von giordani verlinkten Blogeintrag. Friedlich. Und hat es auch nur ein Schwein gebockt? Nur eine Meldung irgendwo?
Add: Und Meldung oder "gebockt" ist auch noch lange nicht "etwas bewegt" bzw. verändert. Wäre aber zumindest mal ein Anfang!
tutzt schrieb:miraculix250 schrieb:tutzt schrieb:ziggo84 schrieb:
ob es das rechtfertigt möchte ich nicht diskutieren. weil es keinen sinn hat. ich bin der meinung ja. der staat hat kein recht leute übern haufen zu knallen und es zu vertuschen.
Weil -evtl. nichts genaues weiß man nicht- Polizisten einen jedenfalls bewaffneten Menschen ohne Notwendigkeit erschossen haben, rechtfertigt das deiner Meinung nach also völlig unbeteiligten Menschen ihre Wohnungen anzuzünden, zu plündern, kleinen Geschäftsleuten ihre Läden zu verwüsten und noch mehr Tote und viele Verletzte billigend in Kauf zu nehmen? Weia...
Erstgemeinte Frage: Was würdest du denn (als wohl besser gebildeter, integrierter und wohlhabender Mensch) angesichts dieser Zahlen (siehe Beitrag giordani) tun?
Und antworte bitte nicht "jedenfalls nicht randalieren", denn das weiß ich und hab auch nicht danach gefragt. Also, was konkret würdest du unternehmen? Oder einfach hinnehmen, ignorieren und wegschauen?
Demonstrieren, wie eben die Freunde/Verwandten des Toten auch. Öffentlichkeit erzeugen.
Auch eine Frage: Findest du das auch gerechtfertigt wie ziggo84? Anderen armen Menschen ihre Wohnung anzünden? Völlig Unbeteiligten Kleinunternehmern, die mit viel Einsatz und Engagement ein selbstbestimmtes Leben wollen dieses ruinieren?
Natürlich nicht. Aber ich kann mich in diese Leute hineinversetzen. Ungebildet (und das haben die sich sicher nicht so ausgesucht), ohne Sprachrohr und ignoriert. Ich kanns zumindest irgendwie nachvollziehen.
So, nun wieder zu dir. Demonstrationen gab es. Siehe zum Beispiel im ebenso von giordani verlinkten Blogeintrag. Friedlich. Und hat es auch nur ein Schwein gebockt? Nur eine Meldung irgendwo?
tutzt schrieb:ziggo84 schrieb:
ob es das rechtfertigt möchte ich nicht diskutieren. weil es keinen sinn hat. ich bin der meinung ja. der staat hat kein recht leute übern haufen zu knallen und es zu vertuschen.
Weil -evtl. nichts genaues weiß man nicht- Polizisten einen jedenfalls bewaffneten Menschen ohne Notwendigkeit erschossen haben, rechtfertigt das deiner Meinung nach also völlig unbeteiligten Menschen ihre Wohnungen anzuzünden, zu plündern, kleinen Geschäftsleuten ihre Läden zu verwüsten und noch mehr Tote und viele Verletzte billigend in Kauf zu nehmen? Weia...
Erstgemeinte Frage: Was würdest du denn (als wohl besser gebildeter, integrierter und wohlhabender Mensch) angesichts dieser Zahlen (siehe Beitrag giordani) tun?
Und antworte bitte nicht "jedenfalls nicht randalieren", denn das weiß ich und hab auch nicht danach gefragt. Also, was konkret würdest du unternehmen? Oder einfach hinnehmen, ignorieren und wegschauen?
Dirty-Harry schrieb:giordani schrieb:Philosoph schrieb:
Ich habe mehrere Jahre in einem Suedostasiatischen Land gelebt, wo 'sozial' nicht vom Staat vorgegeben wird, sondern von den Familien gelebt wird. Dort gibt es noch eine wesentlich groessere Schere zwischen arm und reich als in Europa und sozial schwache koennen von Sozialleistungen, die Menschen in Europa bekommen, nur traeumen. Trotzdem gibt es da kein Chaos wie jetzt in England.
In Europa wird auf sehr hohem Niveau gejammert und das koennte unser Untergang werden gegenueber sog. unsozialen Systemen.
Es ist kein Zufall, das wenn man die Arbeit vorrangig in diese Länder ohne große Arbeiterrechte und Sozialstaat verlagert die frühere Arbeiterklasse in den westlichen Ländern deswegen vermehrt auf Sozialleistungen angewiesen ist.
Das daraus eine perspektivlose Jugend erwächst, die merkt das sie sich die ihnen täglich angepriesenen Konsumgüter der kapitalistischen Warenwelt nicht mehr anders als durch kriminelle Handlungen beschaffen können ist auch kein Zufall, sondern logische Folge.
Man kann nun im Westen den mühsam erkämpften Sozialstaat auf das frühkapitalistische Niveau der Schwellenländer herunterstreichen und langfristig mittels Aufstandsbekämpfung versuchen den Deckel drauf zu halten oder aber dafür sorgen das sich global etwas an diesen ungerechten Produktionsweisen ändert.
Gefällt mir der Ansatz. Der mit Sicherheit noch um einige Facetten erweitert werden könnte.
Aufstandbekämpfung, wenn die hinlänglich versuchte Verblödung dann doch mal nicht mehr nutzt.
Aber machen wir uns nicht vor. Wir alle(ich beziehe mich ein)sind doch längst selbst auf zuschauende kleine Miesepeter(hat bestimmt nichts mit unserem Forums-Peter zu tun)reduziert.
In unserem Fall sesselpupsende PC Hocker.
Wer von uns war schon mal bei ner Demo gegen soziale Ungerechtigkeiten?Oder hat sich sonst gegen die zunehmenden Mißstände eingesetzt?
Die letzten beiden Antworten waren rethorischer Natur? Dann verkneif ich mir die Antwort mal.
... oder T-Hemd, wie man wohl in geneigten Kreisen dazu sagt. Zumindest laut Süddeutsche. Eine pfiffige Idee, grandios Umgesetzt. Aber lest selbst:
GNIHIHIHIHIHIHIHI
Ob man nicht auch mal ein Spendenkonto für "Oxxen"-Shirts einrichten sollte, um unseren "Freunden" von der annern seit mal die dringend benötigte Kleiderspende zukommen zu lassen?
GNIHIHIHIHIHIHIHI
Ob man nicht auch mal ein Spendenkonto für "Oxxen"-Shirts einrichten sollte, um unseren "Freunden" von der annern seit mal die dringend benötigte Kleiderspende zukommen zu lassen?
giordani schrieb:Philosoph schrieb:
Ich habe mehrere Jahre in einem Suedostasiatischen Land gelebt, wo 'sozial' nicht vom Staat vorgegeben wird, sondern von den Familien gelebt wird. Dort gibt es noch eine wesentlich groessere Schere zwischen arm und reich als in Europa und sozial schwache koennen von Sozialleistungen, die Menschen in Europa bekommen, nur traeumen. Trotzdem gibt es da kein Chaos wie jetzt in England.
In Europa wird auf sehr hohem Niveau gejammert und das koennte unser Untergang werden gegenueber sog. unsozialen Systemen.
Es ist kein Zufall, das wenn man die Arbeit vorrangig in diese Länder ohne große Arbeiterrechte und Sozialstaat verlagert die frühere Arbeiterklasse in den westlichen Ländern deswegen vermehrt auf Sozialleistungen angewiesen ist.
Das daraus eine perspektivlose Jugend erwächst, die merkt das sie sich die ihnen täglich angepriesenen Konsumgüter der kapitalistischen Warenwelt nicht mehr anders als durch kriminelle Handlungen beschaffen können ist auch kein Zufall, sondern logische Folge.
Man kann nun im Westen den mühsam erkämpften Sozialstaat auf das frühkapitalistische Niveau der Schwellenländer herunterstreichen und langfristig mittels Aufstandsbekämpfung versuchen den Deckel drauf zu halten oder aber dafür sorgen das sich global etwas an diesen ungerechten Produktionsweisen ändert.
Und genau der von mir unterstrichene Abschnitt wird nicht funktionieren. Das zeigt die Vergangenheit doch zu genüge. Das ist noch viel utopischer (und auch weniger wünschenswert) als nachhaltige Veränderungen unseres Wirtschaftssystem.
sotirios005 schrieb:
Gibts eigentlich für die Leute, die in Tottenham randaliert haben, auch rein vorsorglich Stadionverbote?
Dann hat's ja auch in Liverpool und andernorts in England noch nächtliche Randale gegeben.
Irgnedwie bezweifel ich, daß die meisten dieser Leute sich Tickets leisten können für Spiele der Premier-Leage. Sozusagen ein "natürliches Stadionverbot". Problem solved!
giordani schrieb:reggaetyp schrieb:
Muss sich nicht ausschließen, Brennpunkt und gescheite Hintergrundberichterstattung.
Die Korrespondenten sind schließlich die selben wie im Weltspiegel.
Seit Samstag sollte genug Zeit gewesen sein, um mal hinter brennende Fassaden zu schauen und mit Menschen zu sprechen jenseits von Sensationsgeilheit.
Das ist schon richtig. Die Korrespondenten sind im Weltspiegel ja auch die selben wie in der Tagesschau.
Aber im Brennpunkt bekommen die meist auch nur unwesentlich mehr Zeit wie die üblichen 1:30 in der Nachrichtensendung, der Rest wird leider mit altklugem Moderatorengeschwafel und bräsigen selbsternannten "Experten" für wahlweise Terror, Schneefall, Atompanik, Börsenpanik und Nationalmannschaftsknien aufgefüllt.
Zeit ist Geld!
YZ schrieb:Basaltkopp schrieb:
Verwüstungen und Plünderungen können niemals eine akzeptable Art von Protest sein.
Niemals?
Wenn Basaltkopp sagt, niemals, dann heißt das NIEMALS! Die Boston Tea Party, nur Randalierer. Der Aufstand am Platz des Himmlischen Friedens, alles Chaoten, dieses Studentenpack. Und der Stauffenberg, ein bombenlegender Terrorist war das. [bad]********[/bad]! Ganz zu schweigen von Gesellen wie diesem Simon Bolivar...
Achja, richtig, bevor ich es vergesse: Stilistische Übertreibung. Ich möchte nicht den Aufstand der Londoner Unterschichten-Kids mit dem Freiheitskampf eines Simon Bolivar gleichsetzen.
Naja, aber Jobs erschaffen sich doch nicht aus dem nichts. Ist ein kleines bisschen wie beim Fussball. Es kann nur einen Meister geben.
Deshalb bringt Bildung alleine auch nur bedingt etwas. Die Probleme verlagern sich nur. Was def. nicht heißen soll, daß ich Bildung für schlecht halte. Ganz im gegenteil. Aber das langt einfach noch nicht. Strukturelle Reformen müssen her. Der Begriff von Arbeit und Leistung muss reformiert werden. Vielleicht noch nicht heute, direkt. Aber bald!