
Motoguzzi999
5829
Du hast doch den Dunning-Kruger-Effekt ins Spiel gebracht. Ich fand es nur erheiternd, dass du mit Verweis auf diesen Effekt 99% der User die Kompetenz absprichst, Urteile über Fussball zu fällen und auf den Einwand, woher du das wissen kannst, auf den gesunden Menschenverstand verweist.
Überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht zu erkennen, ist übrigens auch ein Aspekt dieses Effekts.
Ipse se nihil scire id unum sciat.
Überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht zu erkennen, ist übrigens auch ein Aspekt dieses Effekts.
Ipse se nihil scire id unum sciat.
Jetzt fällt auch bei mir der Groschen.
Auf dem Kompost.
Ne, aber das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand.
Nur weil jemand kickt, bedeutet nicht dass er unbedingt auch Profifussball objektiv beurteilen kann.
Sagen wir mal 10-20% hier koennen das?
Und wieviele von denen haben Insider infos, ohne die eine objektive Beurteilung nicht moeglich ist?
10% ? 5% ? oder eher weniger?
In der Summe bist du dann schnell bei 99%.
Das Problem ist eher, dass viele User nicht selbstkritisch genug sind aka Dunning-Kruger-Effekt.
Natuerlich darf jeder eine eigene Meinung haben und auch Kritik ueben. Aber wenn man seiner eigenen Unzulaenglichkeiten bewusst ist, dann haut man in der Regel keinen Scheiss raus, sondern sachliche Kritik.
Nur weil jemand kickt, bedeutet nicht dass er unbedingt auch Profifussball objektiv beurteilen kann.
Sagen wir mal 10-20% hier koennen das?
Und wieviele von denen haben Insider infos, ohne die eine objektive Beurteilung nicht moeglich ist?
10% ? 5% ? oder eher weniger?
In der Summe bist du dann schnell bei 99%.
Das Problem ist eher, dass viele User nicht selbstkritisch genug sind aka Dunning-Kruger-Effekt.
Natuerlich darf jeder eine eigene Meinung haben und auch Kritik ueben. Aber wenn man seiner eigenen Unzulaenglichkeiten bewusst ist, dann haut man in der Regel keinen Scheiss raus, sondern sachliche Kritik.
Biotic schrieb:
Ne, aber das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand.
Ist das nicht genau die Art von Heuristik, die der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt?
Hier können alle Themen genannt werden, für die es einen eigenen Fred geben sollte. Ich überlege dann kurzfristig, ob ich einen aufmache.
Die Lieblingsvereine der User*innen
Hier könnten die Lieblingsvereine der User* herausgearbeitet werden. Bei einigen ist die Sache ja schon recht klar:
SGE_Werner - VfB
FrankenAdler - FCN
DBecki - St. Pauli
Brady - FCB
Knüller - SCF
HessiP - SGE
Würzi - Würzburger Kickers
usw.
Bei anderen ist es nicht so klar, vielleicht wäre hier ein Thread ganz cool?!
Hier könnten die Lieblingsvereine der User* herausgearbeitet werden. Bei einigen ist die Sache ja schon recht klar:
SGE_Werner - VfB
FrankenAdler - FCN
DBecki - St. Pauli
Brady - FCB
Knüller - SCF
HessiP - SGE
Würzi - Würzburger Kickers
usw.
Bei anderen ist es nicht so klar, vielleicht wäre hier ein Thread ganz cool?!
Motoguzzi999 schrieb:
Quer eingebaut oder längs?
Längs natürlich!
Mit Traktionskontrolle oder ohne?
Da vertraue ich lieber auf mein Popometer.
Verhandeln
Fair oder mit dem Finger am Abzug?
Verhandeln
Fair oder mit dem Finger am Abzug?
Motoguzzi999 schrieb:
Aber ich bin FA noch eine Antwort schuldig. Ich würde versuchen Verhandlungsposition der Ukraine so zu verbessern, dass die Russen abziehen müssen. Über die Krim, die ja auch noch nicht lange russisch ist, kann man reden (arme Krimtataren, wahrscheinlich für die meisten ein hinnehmbarer Kolleteralschaden). Warum ich das würde? Weil ich weiß, was die Russen mit den Ukrainern machen in den eroberten Gebieten.
Erstmal danke und sorry für meine Vermutung du wolltest dich drücken. Da habem sich die Beiträge überschnitten.
Grundsätzlich bin ich da ja bei dir, aber wie willst du denn - und das war die konkrete Zielrichtung meiner Frage, jetzt die Verhandlungsposition der Ukraine noch verbessern?
Das eben ist ja das Dilemma, dass die ukrainische Position zunehmend schwächer, die russische zunehmend stärker wird.
Was also bedeutet das konkret?
Motoguzzi999 schrieb:
Über die Krim, die ja auch noch nicht lange russisch ist, kann man reden (arme Krimtataren, wahrscheinlich für die meisten ein hinnehmbarer Kolleteralschaden).
Diesen Satz hättest du dir sparen können. Wirklich. Das Schicksal der Krimtartaren ist spätestens seit der Deportationswelle 44 ein ganz übles.
Zugegebenermaßen haben sie mit der Wehrmacht halt auch auf ein fragwürdiges Pferd gesetzt vorher. Und Stalin hat dann halt Stalin-Dinge getan in der Folge.
Wie es derzeit für die Tartaren ausschaut weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich ahne allerdings nichts allzugutes
Jetzt hat es sich schon wieder überschnitten . Das mit den Krimtataren war natürlich Sarkasmus. Vielleicht unangebracht, sorry.
Die Verhandlungen kommen ja meist dann zustande, wenn man seine Position auf dem Schlachtfeld nicht verbessern kann und der Opponent das genauso sieht. Die Alternative wäre eine bedingungslose Kapitulation. Jetzt bin ich kein Experte für Militärfragen und weiß daher nicht, was der Ukraine außer Munition konkret hilft. Ich glaube aber, dass wir heute vielleicht woanders stehen könnten und schon verhandeln würden, wenn die Ukraine stärker unterstützt worden wäre. Leider liest Putin unsere berechtigten Sorgen und unser Zögern als Schwäche. Ich wünschte mir auch es wäre anders, aber sehe da wenig Hoffnung.
Die Verhandlungen kommen ja meist dann zustande, wenn man seine Position auf dem Schlachtfeld nicht verbessern kann und der Opponent das genauso sieht. Die Alternative wäre eine bedingungslose Kapitulation. Jetzt bin ich kein Experte für Militärfragen und weiß daher nicht, was der Ukraine außer Munition konkret hilft. Ich glaube aber, dass wir heute vielleicht woanders stehen könnten und schon verhandeln würden, wenn die Ukraine stärker unterstützt worden wäre. Leider liest Putin unsere berechtigten Sorgen und unser Zögern als Schwäche. Ich wünschte mir auch es wäre anders, aber sehe da wenig Hoffnung.
Motoguzzi999 schrieb:
Dein Wissen über die Ukraine ist ausbaufähig. Russischstämmige Ukrainer im Osten? Junge Nation? Sorry, aber da bin ich raus.
Du machst es dir schon ein wenig leicht oder?
Wenn ich das Konzept des Nationalstaates auf die Ukraine anwende, dann ist das ein wirklich junger Nationalstaat. Dass es ein ukrainisches Volk gibt, ist davon erstmal unabhängig.
Ich denke auch nicht, dass ich mich zu wenig mit der Ukraine beschäftigt hätte.
Polen-Litauen, Österreich-Ungarn, Teile beim zaristischen Russland und Preußen, nach dem deutsch-russischen Waffenstillstand 1917 die von Deutschland gepamperte Marionettenregierung, dann die "revolutionäre Befreiung" durch die Rotarmisten und Anschluss an die Sowjetunion.
Welche Nationalstaatliche Tradition bitte führst du hier an?
Außerdem dünkt mir, du möchtest die Frage nach den Alternativen zu einem Verhandlungsfrieden nicht benennen und hast einen "guten" Grund gefunden auszusteigen.
Bisschen enttäuschend!
Ich hatte oben noch geschrieben, wie ich zu den Verhandlungen stehe. Mit Nation meinte ich Staat, da das Konzept Nationalstaat ja relativ modern ist und die ukrainische Tradition der Staatlichkeit (wie auch die russische) nicht gänzlich abbilden kann. Deutschland ist eigentlich das beste Beispiel, wie wenig sinnvoll das ist. Putin instrumentalisiert Geschichte und vielleicht versteht er ja wirklich nicht, was das Konzept Geschichte umfasst, nämlich Entwicklung, Veränderung. Das Land, das im 19.. Jahrhundert Teil des Zarenreichs war, ist ein anderes Land als die Kiewer Rus‘ und die heutige Ukraine ein anderer Staat als die Sowjetrepublik, die selbst kein Staat der Russen war.
Die nationale Frage in der Ukraine (so wie auch in Polen) und die Unabhängigkeitsbestrebungen im Baltikum und in Finnland entstanden, als das russische Imperium nach Westeuropa hineinexpandierte und Russland zu der imperialen Großmacht wurde, die es heute noch ist. Man kann das, was in der Ukraine passiert als Restaurationsversuch ansehen, aber sollte nicht vergessen, dass sich um eine (zwar 300-jährige) Hegemonialherrschaft handelt, also haben wir es eigentlich mit Dekolonalisierungsprozessen zu tun. Aktuell gibt’s da nix zu verhandeln.
Die nationale Frage in der Ukraine (so wie auch in Polen) und die Unabhängigkeitsbestrebungen im Baltikum und in Finnland entstanden, als das russische Imperium nach Westeuropa hineinexpandierte und Russland zu der imperialen Großmacht wurde, die es heute noch ist. Man kann das, was in der Ukraine passiert als Restaurationsversuch ansehen, aber sollte nicht vergessen, dass sich um eine (zwar 300-jährige) Hegemonialherrschaft handelt, also haben wir es eigentlich mit Dekolonalisierungsprozessen zu tun. Aktuell gibt’s da nix zu verhandeln.
Motoguzzi999 schrieb:Du meinst, es müsste eher ungefähr umgekehrt lauten? Weil das heutige Russland in Teilen aus früheren Völkern der heutigen Ukraine hervorging, z.B. der Kiewer Rus? Bzw. die war ja irgendwo im jetzigen Belarus, Ukraine und Russland.
Russischstämmige Ukrainer im Osten?
Oder so.
Ich weiß nicht, als was sich die Vorfahren der heutigen Russen oder Ukrainer gefühlt haben, genauso wenig, wie ich weiß, als was sich die Franken oder die Langobarden gefühlt haben. Ich weiß aber, dass es keinen Sinn macht, von der Sprache auf die Nationalität zu schließen, sonst wären die Schweizer ja auch deutschstämmig oder die Elsässer oder die Niederländer. Die Mexikaner wären eigentlich Spanier und die Amerikaner Engländer usw. Es hat jetzt auch keinen Erkenntniswert, wenn man da Traditionslinien konstruiert, die von den Betroffenen vehement bestritten werden.
Aber ich bin FA noch eine Antwort schuldig. Ich würde versuchen Verhandlungsposition der Ukraine so zu verbessern, dass die Russen abziehen müssen. Über die Krim, die ja auch noch nicht lange russisch ist, kann man reden (arme Krimtataren, wahrscheinlich für die meisten ein hinnehmbarer Kolleteralschaden). Warum ich das würde? Weil ich weiß, was die Russen mit den Ukrainern machen in den eroberten Gebieten.
Aber ich bin FA noch eine Antwort schuldig. Ich würde versuchen Verhandlungsposition der Ukraine so zu verbessern, dass die Russen abziehen müssen. Über die Krim, die ja auch noch nicht lange russisch ist, kann man reden (arme Krimtataren, wahrscheinlich für die meisten ein hinnehmbarer Kolleteralschaden). Warum ich das würde? Weil ich weiß, was die Russen mit den Ukrainern machen in den eroberten Gebieten.
Motoguzzi999 schrieb:
Aber ich bin FA noch eine Antwort schuldig. Ich würde versuchen Verhandlungsposition der Ukraine so zu verbessern, dass die Russen abziehen müssen. Über die Krim, die ja auch noch nicht lange russisch ist, kann man reden (arme Krimtataren, wahrscheinlich für die meisten ein hinnehmbarer Kolleteralschaden). Warum ich das würde? Weil ich weiß, was die Russen mit den Ukrainern machen in den eroberten Gebieten.
Erstmal danke und sorry für meine Vermutung du wolltest dich drücken. Da habem sich die Beiträge überschnitten.
Grundsätzlich bin ich da ja bei dir, aber wie willst du denn - und das war die konkrete Zielrichtung meiner Frage, jetzt die Verhandlungsposition der Ukraine noch verbessern?
Das eben ist ja das Dilemma, dass die ukrainische Position zunehmend schwächer, die russische zunehmend stärker wird.
Was also bedeutet das konkret?
Motoguzzi999 schrieb:
Über die Krim, die ja auch noch nicht lange russisch ist, kann man reden (arme Krimtataren, wahrscheinlich für die meisten ein hinnehmbarer Kolleteralschaden).
Diesen Satz hättest du dir sparen können. Wirklich. Das Schicksal der Krimtartaren ist spätestens seit der Deportationswelle 44 ein ganz übles.
Zugegebenermaßen haben sie mit der Wehrmacht halt auch auf ein fragwürdiges Pferd gesetzt vorher. Und Stalin hat dann halt Stalin-Dinge getan in der Folge.
Wie es derzeit für die Tartaren ausschaut weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich ahne allerdings nichts allzugutes
Motoguzzi999 schrieb:
Die Ukrainer sind eine Nation, die sich seit ihrer Loslösung von der Sowjetunion und seit 2014 (Euromaidan) beschleunigt in einem Transformations- und Demokratisierungsprozess befindet. Mehrfach hat die Mehrheit ihrer Bevölkerung bekundet, zu Europa, dem Westen gehören zu wollen.
Ganz davon abgesehen, dass das Konstrukt "Nation" an sich durchaus problematisch ist: die Ukraine ist ein eher junges, wenig homogenes Nationalstaatsgebilde mit einigen starken ethnischen Minderheiten. Die Krim wurde der Ukraine, wenn man schon die Definition einer Willkürherrschaft auf die Sowjetunion anwenden will, willkürlich der Ukraine zugeschlagen. Hier könnte man aus einer neutralen Position durchaus Russlands Haltung eben mit dem Verlust der Krim Opfer sowjetischer Willkür geworden zu sein nachvollziehen.
Ich schreibe das nicht um eine Meinung zur Krim kund zu tun, sondern um die Problematik nationaler Integrität bei jungen Nationalstaaten zu thematisieren.
In der Mehrheit hat die ukrainische Bevölkerung ein klares Bekenntnis zum Westen abgebeben. Hier darf man aber nicht verschweigen, dass dies nicht für den, jetzt weitgehend annektierten Osten des Landes galt, wo eine hohe Zahl russischstämmiger Menschen lebt.
Motoguzzi999 schrieb:
Auch wenn noch vieles im Argen liegt, hat dieses faszinierende Land, das ich schon mehrfach bereisen durfte, große Schritte gemacht und viel erreicht. Deshalb darf (auch wenn die russische Propaganda ein anderes Narrativ bedient) die Politik der ukrainischen Regierung als legitimer Ausdruck des Volkswillens verstanden werden. Genauso wie man das von Deutschland oder jeder anderen Demokratie annehmen muss (auch wenn sich faktisch natürlich nicht die Interessen jeder Gruppe durchsetzen).
Bis zum Beginn des Krieges wurde die ukrainische Demokratie überwiegend als eine defekte Demokratie wahrgenommen. Nicht zuvorderst wegen autokratischer Bestrebungen, sondern wegen der alles bestimmenden Korruption und der entsprechend korumpierten Behörden und Bürokratien.
Noch im Jahr vor Kriegsbeginn ist Selensky genau deshalb in den Fokus der Panamapapers gekommen.
Motoguzzi999 schrieb:
Würde Deutschland unfreiwillig Kriegspartei, also angegriffen, gäbe es sicherlich ähnlich Maßnahmen zur Verteidigung und sicherlich würden auch viele versuchen, zu fliehen, weil sie keine Lust haben zu sterben. Daraus folgt aber noch kein Auftrag für die Regierung umgehend Verhandlungen aufzunehmen.
Das stimmt. Der Auftrag für Verhandlungen ergibt sich nicht aus partieller Ablehnung des Regierungskurses. Darüber habe ich das auch nicht argumentiert, sondern Basalti lediglich diese Aspekte entgegengestellt um dem Narrativ "die Ukrainer wollen" mit gebotener Differenzierung zu begegnen.
Motoguzzi999 schrieb:
Sicherlich können Kriege durch Verhandlungen enden, meistens tun sie dies aber nicht.
Ist das so?
Sicherlich hat die Zunahme von hybriden Kriegen den klasischen Verhandlungsfrieden schwieriger gemacht. Dass Kriege zwischen Staaten "meistens" anders enden würden, ist historisch betrachtet allerdings eine sehr gewagte Aussage.
Spätestens mit dem Westphälischen Frieden, gilt der Verhandlungsfriede in nationalen Konflikten als State of Art. Ausnahmen bilden hier sicherlich die beiden Weltkriege, vor allem der Diktatfriede im ersten Weltkrieg, trotzdem werden Konflikte zwischen Staaten überwiegend am Verhandlungstisch beendet.
Motoguzzi999 schrieb:
Im Übrigen will Russland gar nicht verhandeln, denn es hat seine Ziele noch gar nicht erreicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Das ist eine interessante These, der ich angesichts der derzeitigen Situation nicht unumwunden widersprechen kann.
Tatsächlich ist Putin mittlerweile weit mehr als vor noch einem Jahr in der Position der Stärke.
Wirtschaftlich geht es Russland erstaunlich gut, das Knüpfen von (neuen) internationalen Netzwerken läuft ebenfalls gut für Putin und die diffuse Angst vor massiven kriegerischen Rückschlägen mit anschließenden Protesten aus der Bevölkerung konnte eingedämmt werden. Tatsächlich ist wie von mir erwartet, nicht etwa die Ukrainische Position stärker geworden, sondern die russische.
Aber das ist die Kröte die jetzt auf dem Teller liegt.
Was ist denn aus deiner Sicht eine realistische Alternative zu Verhandlungen?
Dein Wissen über die Ukraine ist ausbaufähig. Russischstämmige Ukrainer im Osten? Junge Nation? Sorry, aber da bin ich raus.
Motoguzzi999 schrieb:Du meinst, es müsste eher ungefähr umgekehrt lauten? Weil das heutige Russland in Teilen aus früheren Völkern der heutigen Ukraine hervorging, z.B. der Kiewer Rus? Bzw. die war ja irgendwo im jetzigen Belarus, Ukraine und Russland.
Russischstämmige Ukrainer im Osten?
Oder so.
Motoguzzi999 schrieb:
Dein Wissen über die Ukraine ist ausbaufähig. Russischstämmige Ukrainer im Osten? Junge Nation? Sorry, aber da bin ich raus.
Du machst es dir schon ein wenig leicht oder?
Wenn ich das Konzept des Nationalstaates auf die Ukraine anwende, dann ist das ein wirklich junger Nationalstaat. Dass es ein ukrainisches Volk gibt, ist davon erstmal unabhängig.
Ich denke auch nicht, dass ich mich zu wenig mit der Ukraine beschäftigt hätte.
Polen-Litauen, Österreich-Ungarn, Teile beim zaristischen Russland und Preußen, nach dem deutsch-russischen Waffenstillstand 1917 die von Deutschland gepamperte Marionettenregierung, dann die "revolutionäre Befreiung" durch die Rotarmisten und Anschluss an die Sowjetunion.
Welche Nationalstaatliche Tradition bitte führst du hier an?
Außerdem dünkt mir, du möchtest die Frage nach den Alternativen zu einem Verhandlungsfrieden nicht benennen und hast einen "guten" Grund gefunden auszusteigen.
Bisschen enttäuschend!
Magst du mal konkretisieren, wer "die Ukrainer" sind?
In der Ukraine gibt es ganz unterschiedliche Strömungen. Nicht jede/r ist begeistert davon in den Krieg zu ziehen, viele junge Männer versuchen auch deswegen zu flüchten (bei Androhung harter Strafen), auch weil nicht wenige in der Ukraine sehr klar sehen, dass keine Chance besteht, das Patt aufzulösen.
Spätestens seit der kläglich gescheiterten Winteroffensive, hat sich auch in der Ukraine zunehmend Kriegsmüdigkeit breit gemacht. Selbst aus der militärischen Führung wurde zunehmend Kritik laut, die Selensky mit Personalwechseln versucht hat zu eleminieren.
Ich spreche den Ukrainer*innen überhaupt nichts ab. Ich weise lediglich darauf hin, dass sie nicht um einen Verhandlungsfrieden herum kommen werden. Entweder früher unter jetzt noch vergleichsweise guten Bedingungen oder später unter dann hohem Druck.
Das ist alles.
In der Ukraine gibt es ganz unterschiedliche Strömungen. Nicht jede/r ist begeistert davon in den Krieg zu ziehen, viele junge Männer versuchen auch deswegen zu flüchten (bei Androhung harter Strafen), auch weil nicht wenige in der Ukraine sehr klar sehen, dass keine Chance besteht, das Patt aufzulösen.
Spätestens seit der kläglich gescheiterten Winteroffensive, hat sich auch in der Ukraine zunehmend Kriegsmüdigkeit breit gemacht. Selbst aus der militärischen Führung wurde zunehmend Kritik laut, die Selensky mit Personalwechseln versucht hat zu eleminieren.
Ich spreche den Ukrainer*innen überhaupt nichts ab. Ich weise lediglich darauf hin, dass sie nicht um einen Verhandlungsfrieden herum kommen werden. Entweder früher unter jetzt noch vergleichsweise guten Bedingungen oder später unter dann hohem Druck.
Das ist alles.
Dazu fällt mir etwas ein:
Die Ukrainer sind eine Nation, die sich seit ihrer Loslösung von der Sowjetunion und seit 2014 (Euromaidan) beschleunigt in einem Transformations- und Demokratisierungsprozess befindet. Mehrfach hat die Mehrheit ihrer Bevölkerung bekundet, zu Europa, dem Westen gehören zu wollen. Auch wenn noch vieles im Argen liegt, hat dieses faszinierende Land, das ich schon mehrfach bereisen durfte, große Schritte gemacht und viel erreicht. Deshalb darf (auch wenn die russische Propaganda ein anderes Narrativ bedient) die Politik der ukrainischen Regierung als legitimer Ausdruck des Volkswillens verstanden werden. Genauso wie man das von Deutschland oder jeder anderen Demokratie annehmen muss (auch wenn sich faktisch natürlich nicht die Interessen jeder Gruppe durchsetzen). Würde Deutschland unfreiwillig Kriegspartei, also angegriffen, gäbe es sicherlich ähnlich Maßnahmen zur Verteidigung und sicherlich würden auch viele versuchen, zu fliehen, weil sie keine Lust haben zu sterben. Daraus folgt aber noch kein Auftrag für die Regierung umgehend Verhandlungen aufzunehmen. Sicherlich können Kriege durch Verhandlungen enden, meistens tun sie dies aber nicht. Im Übrigen will Russland gar nicht verhandeln, denn es hat seine Ziele noch gar nicht erreicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Die Ukrainer sind eine Nation, die sich seit ihrer Loslösung von der Sowjetunion und seit 2014 (Euromaidan) beschleunigt in einem Transformations- und Demokratisierungsprozess befindet. Mehrfach hat die Mehrheit ihrer Bevölkerung bekundet, zu Europa, dem Westen gehören zu wollen. Auch wenn noch vieles im Argen liegt, hat dieses faszinierende Land, das ich schon mehrfach bereisen durfte, große Schritte gemacht und viel erreicht. Deshalb darf (auch wenn die russische Propaganda ein anderes Narrativ bedient) die Politik der ukrainischen Regierung als legitimer Ausdruck des Volkswillens verstanden werden. Genauso wie man das von Deutschland oder jeder anderen Demokratie annehmen muss (auch wenn sich faktisch natürlich nicht die Interessen jeder Gruppe durchsetzen). Würde Deutschland unfreiwillig Kriegspartei, also angegriffen, gäbe es sicherlich ähnlich Maßnahmen zur Verteidigung und sicherlich würden auch viele versuchen, zu fliehen, weil sie keine Lust haben zu sterben. Daraus folgt aber noch kein Auftrag für die Regierung umgehend Verhandlungen aufzunehmen. Sicherlich können Kriege durch Verhandlungen enden, meistens tun sie dies aber nicht. Im Übrigen will Russland gar nicht verhandeln, denn es hat seine Ziele noch gar nicht erreicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Motoguzzi999 schrieb:
Die Ukrainer sind eine Nation, die sich seit ihrer Loslösung von der Sowjetunion und seit 2014 (Euromaidan) beschleunigt in einem Transformations- und Demokratisierungsprozess befindet. Mehrfach hat die Mehrheit ihrer Bevölkerung bekundet, zu Europa, dem Westen gehören zu wollen.
Ganz davon abgesehen, dass das Konstrukt "Nation" an sich durchaus problematisch ist: die Ukraine ist ein eher junges, wenig homogenes Nationalstaatsgebilde mit einigen starken ethnischen Minderheiten. Die Krim wurde der Ukraine, wenn man schon die Definition einer Willkürherrschaft auf die Sowjetunion anwenden will, willkürlich der Ukraine zugeschlagen. Hier könnte man aus einer neutralen Position durchaus Russlands Haltung eben mit dem Verlust der Krim Opfer sowjetischer Willkür geworden zu sein nachvollziehen.
Ich schreibe das nicht um eine Meinung zur Krim kund zu tun, sondern um die Problematik nationaler Integrität bei jungen Nationalstaaten zu thematisieren.
In der Mehrheit hat die ukrainische Bevölkerung ein klares Bekenntnis zum Westen abgebeben. Hier darf man aber nicht verschweigen, dass dies nicht für den, jetzt weitgehend annektierten Osten des Landes galt, wo eine hohe Zahl russischstämmiger Menschen lebt.
Motoguzzi999 schrieb:
Auch wenn noch vieles im Argen liegt, hat dieses faszinierende Land, das ich schon mehrfach bereisen durfte, große Schritte gemacht und viel erreicht. Deshalb darf (auch wenn die russische Propaganda ein anderes Narrativ bedient) die Politik der ukrainischen Regierung als legitimer Ausdruck des Volkswillens verstanden werden. Genauso wie man das von Deutschland oder jeder anderen Demokratie annehmen muss (auch wenn sich faktisch natürlich nicht die Interessen jeder Gruppe durchsetzen).
Bis zum Beginn des Krieges wurde die ukrainische Demokratie überwiegend als eine defekte Demokratie wahrgenommen. Nicht zuvorderst wegen autokratischer Bestrebungen, sondern wegen der alles bestimmenden Korruption und der entsprechend korumpierten Behörden und Bürokratien.
Noch im Jahr vor Kriegsbeginn ist Selensky genau deshalb in den Fokus der Panamapapers gekommen.
Motoguzzi999 schrieb:
Würde Deutschland unfreiwillig Kriegspartei, also angegriffen, gäbe es sicherlich ähnlich Maßnahmen zur Verteidigung und sicherlich würden auch viele versuchen, zu fliehen, weil sie keine Lust haben zu sterben. Daraus folgt aber noch kein Auftrag für die Regierung umgehend Verhandlungen aufzunehmen.
Das stimmt. Der Auftrag für Verhandlungen ergibt sich nicht aus partieller Ablehnung des Regierungskurses. Darüber habe ich das auch nicht argumentiert, sondern Basalti lediglich diese Aspekte entgegengestellt um dem Narrativ "die Ukrainer wollen" mit gebotener Differenzierung zu begegnen.
Motoguzzi999 schrieb:
Sicherlich können Kriege durch Verhandlungen enden, meistens tun sie dies aber nicht.
Ist das so?
Sicherlich hat die Zunahme von hybriden Kriegen den klasischen Verhandlungsfrieden schwieriger gemacht. Dass Kriege zwischen Staaten "meistens" anders enden würden, ist historisch betrachtet allerdings eine sehr gewagte Aussage.
Spätestens mit dem Westphälischen Frieden, gilt der Verhandlungsfriede in nationalen Konflikten als State of Art. Ausnahmen bilden hier sicherlich die beiden Weltkriege, vor allem der Diktatfriede im ersten Weltkrieg, trotzdem werden Konflikte zwischen Staaten überwiegend am Verhandlungstisch beendet.
Motoguzzi999 schrieb:
Im Übrigen will Russland gar nicht verhandeln, denn es hat seine Ziele noch gar nicht erreicht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Das ist eine interessante These, der ich angesichts der derzeitigen Situation nicht unumwunden widersprechen kann.
Tatsächlich ist Putin mittlerweile weit mehr als vor noch einem Jahr in der Position der Stärke.
Wirtschaftlich geht es Russland erstaunlich gut, das Knüpfen von (neuen) internationalen Netzwerken läuft ebenfalls gut für Putin und die diffuse Angst vor massiven kriegerischen Rückschlägen mit anschließenden Protesten aus der Bevölkerung konnte eingedämmt werden. Tatsächlich ist wie von mir erwartet, nicht etwa die Ukrainische Position stärker geworden, sondern die russische.
Aber das ist die Kröte die jetzt auf dem Teller liegt.
Was ist denn aus deiner Sicht eine realistische Alternative zu Verhandlungen?
Dumme Frage:
Interessiert es Dich überhaupt, was die Ukrainer so wollen? Bisher wollten die ihr Land doch verteidigen.
Und da kommst Du und sagst: Nein, das dürft ihr nicht, am Ende hat auch der Böse Westen was davon.
Ja, der Krieg ist aussichtslos, aber ich kann die Ukrainer verstehen, dass sie nicht vor Putin kapitulieren wollen und dann zu Russen umetikettiert werden, die dann nicht nur ihre Identität sondern auch ihre Freiheit verlieren. Wird sicher auch so kommen, aber sie können wenigstens sagen, dass sie es versucht haben. Egal, wie sinnvoll Du das findest!
Interessiert es Dich überhaupt, was die Ukrainer so wollen? Bisher wollten die ihr Land doch verteidigen.
Und da kommst Du und sagst: Nein, das dürft ihr nicht, am Ende hat auch der Böse Westen was davon.
Ja, der Krieg ist aussichtslos, aber ich kann die Ukrainer verstehen, dass sie nicht vor Putin kapitulieren wollen und dann zu Russen umetikettiert werden, die dann nicht nur ihre Identität sondern auch ihre Freiheit verlieren. Wird sicher auch so kommen, aber sie können wenigstens sagen, dass sie es versucht haben. Egal, wie sinnvoll Du das findest!
Das ist keine dumme, sondern eine berechtigte Frage. Leider gibt es in Deutschland eine ungute jahrhundertealte Tradition zusammen mi Russland den ostmitteleuropäischen Raum ordnen zu wollen. Die dort sich befindenden Staaten werden nicht mit ihren eigenen Interessen wahrgenommen. Beispiele sind die Teilungen Polens, der Hitler-Stalin-Pakt und die ausgebliebene Unterstützung der Solidarnosc in Polen. In Russland sieht man das übrigens genauso. Diese Perspektive schränkt die Handlungsmöglichkeiten leider immer wieder ein.
Entfernen! Fast immer.
Motorräder: V2 oder Reihenvierer?
Motorräder: V2 oder Reihenvierer?
V2
Quer eingebaut oder längs?
Quer eingebaut oder längs?
Motoguzzi999 schrieb:
Quer eingebaut oder längs?
Längs natürlich!
Mit Traktionskontrolle oder ohne?
FrankenAdler schrieb:
Einen Verhandlungsfrieden mit Unterstützung von EU und USA oder langsames ausbluten mit unabsehbaren Folgen für die nationale Souveränität des Landes.
Da haste recht. Ein Verhandlungsfrieden hat tatsächlich keine unabsehbaren Folgen. Die Folgen sind, dass sich Putin halt den Rest in paar Jahren holt, weil er einen Verhandlungsfrieden bestenfalls wie das Minsker Abkommen als Pause zum Aufrüsten ansieht und ein Verhandlungsfrieden mit NATO-Mitgliedschaft der Rest-Ukraine eh nicht akzeptiert wird, solange die Ukraine nicht Putins Armee in ernsthafte Bedrängnis bringt.
Aber vermutlich wird man die Ukraine Stück für Stück bis zu ihrer vollständigen Eroberung aufgeben. Genauso wie Moldawien. Und das liegt vor allem daran, dass Russland den längeren Atem hat, weil es denen praktisch egal ist wie viele Menschen auf deren Seite elendig in den Schützengräben sterben. Allmählich sollte man nach all der Geschichte der letzten über 200 Jahre wissen, dass Russland da nen langen Atem hat.
Gegen Japan, das Kaiserreich, Finnland und Afghanistan hat der lange Atem aber nicht viel geholfen. Und ob der Atem noch so lang ist, wenn die „Bauerntrottel“ als Mobiks ausgehen, ist auch noch nicht ausgemacht.
U3 (ist nicht so proletarisches Publikum)
Selbstverteidigung
Capoeira oder 38er?
Selbstverteidigung
Capoeira oder 38er?
Motoguzzi999 schrieb:
38er
Hohlspitzgeschoss oder
Schrot-Patronen?
Rohrohrzucker
Eigene Sachen ausdenken oder von anderen klauen?
Eigene Sachen ausdenken oder von anderen klauen?
Eigene Sachen von der KI ausdenken lassen.
Keine Kohle für die Öffis.
schwarzfahren oder zu Fussgehen
(franzzufuss von der Teilnahme ausgeschlossen)
Keine Kohle für die Öffis.
schwarzfahren oder zu Fussgehen
(franzzufuss von der Teilnahme ausgeschlossen)
Schwarzfahren
Dabei:
Entspannt aus dem Fenster gucken oder gestresst nach den Kontrollettis Ausschau halten?
Dabei:
Entspannt aus dem Fenster gucken oder gestresst nach den Kontrollettis Ausschau halten?
Verständnisfrage: den Stein mitessen oder nicht? Oder mit oder ohne Stein kaufen?
Ich bin beim Beitrag verfassen kurz eingenickt.
propain schrieb:HessiP schrieb:
Es ist schon ziemlich kurios, die Frau in einer/ihrer(?) Wohnung in Berlin Kreuzberg zu finden. Dort lebte sie wohl mit italienischem Pass. Man kannte sie dort als Claudia und sie gab Nachhilfe. Untergrund stellt man sich eher anders vor.
Sie soll da ca. 20 Jahre gewohnt haben. Da haben die jetzt in dem Haus ein länger dauerndes Gesprächtsthema.
Wie man es in Kreuzberg schafft, über 20 Jahre trotz 8-facher Mieterhöhung in derselben Wohnung zu bleiben?
Vielleicht hat sie „Ulrike Meinhof: Ein Leben im Widerspruch“ gelesen.
Dein Beitrag war eben noch nicht da.
Willst du mit Spitzfindigkeiten von der eigentlichen Diskussion / Thema ablenken ?