
Rigobert_G
12844
Alex,
da Du, wie ich gerade im Fanstore-Thread mitbekommen habe, auch mal den ein oder anderen Gedanken bzw. Beschwerden aufnimmst und weiterleitest, möchte ich Dich bitten die Stadionregie auf diesen Thread
http://www.eintracht.de/fans/forum/3/11110224/#f11687872
aufmerksam zu machen.
Insbesondere ab Eintrag #21 ff.
Dazke!
...ansonsten musst Du morgen meine Ausraster ertragen...
da Du, wie ich gerade im Fanstore-Thread mitbekommen habe, auch mal den ein oder anderen Gedanken bzw. Beschwerden aufnimmst und weiterleitest, möchte ich Dich bitten die Stadionregie auf diesen Thread
http://www.eintracht.de/fans/forum/3/11110224/#f11687872
aufmerksam zu machen.
Insbesondere ab Eintrag #21 ff.
Dazke!
...ansonsten musst Du morgen meine Ausraster ertragen...
Freiburger Adler schrieb:
Ei Rickgo,
neidisch, weil der die Haare schön hat ?
Ach, der ist das. Ok, der betreffende Thread ist von mir unbeachtet geblieben...
Egal was hier im Thread steht, ich hab's nicht gelesen, denn wir brauchen keine Einlaufmusik. Punkt!
Neuerdings kommt ja noch nach "Im Herzen" und den Rodgaus diese schlechte absolut nervige Covermusik, die kein Mensch braucht. Das Ding läuft in ohrenbetäubenden Lautstärke bis unmittelbar zum Anpfiff. Dieses unerträgliche Geheule nimmt der Mannschaft den Siegeswillen und mir die Lust am Stadionbesuch. Bitte abschaffen. Sofort!
Neuerdings kommt ja noch nach "Im Herzen" und den Rodgaus diese schlechte absolut nervige Covermusik, die kein Mensch braucht. Das Ding läuft in ohrenbetäubenden Lautstärke bis unmittelbar zum Anpfiff. Dieses unerträgliche Geheule nimmt der Mannschaft den Siegeswillen und mir die Lust am Stadionbesuch. Bitte abschaffen. Sofort!
Die schweigen immer. Außerdem weiß ich nicht wer Timo ist, ohne dem das nichts werden soll.
AndyRodgau schrieb:
Für die Werbung per Mail:
Andy, kannst Du noch einen Standard-Banner (468*60) für Websites erstellen? Dann kommt der bei uns auf die eintrachtfans.TV. Schaffe es leider selbst nicht einen zu machen. Du hast ausserdem bessere Foto-Vorlagen...
@Vael
Du lachst...
Es gab ernsthaft mal irgendwo im Web vor ein paar Jahren die Diskussion, ob Eintrachtfans Nazis wären, wegen der Fahnen auf der Gegentribühne. Und beim Pokal im Januar in München bin ich auf der Leopold als Nazi beschimpft worden, weil ich einen schwarzweißroten Balkenschal um hatte...
Es gab ernsthaft mal irgendwo im Web vor ein paar Jahren die Diskussion, ob Eintrachtfans Nazis wären, wegen der Fahnen auf der Gegentribühne. Und beim Pokal im Januar in München bin ich auf der Leopold als Nazi beschimpft worden, weil ich einen schwarzweißroten Balkenschal um hatte...
Wie läuft das eigentlich wenn wir da spielen? Darf keiner rein, der einen schwarzweißroten Schal oder Fahne dabei hat? Immerhin auch die Farben der braunen Horden.
Ganz ehrlich, Du hast mein Mitgefühl. Sau dumm gelaufen. Schade.
Aber, sozusagen als meine letzte Verzweiflungstat, möchte ich Euch ein Posting von Aquila an die Mailingliste nicht vorenthalten. Leider habe ich jetzt nicht um die Freigabe bei ihm gebeten. Er sitzt jetzt eh im Flieger nach Vigo. Ich denke aber, dass es von seiner Seite in Ordnung geht. Sein Posting zeigt noch mal beispielhaft auf, was in unserem Rechtsstaat alles möclich ist. Und es zeigt auf worum es bei dem Protest geht.
***
Am 25.10.06 schrieb Christian B.:
>
> Was ich allerdings nicht verstehe: Warum werden dann nicht einfach, wie
> aufgefordert, die Täter genannt? (...) ist doch jeder
> Verpflichtet, zur Aufklärung einer Straftat beizutragen. Da wird sich auf
> der einen Seite beklagt, dass man in seinen Rechten verletzt wird und
> gleichzeitig werden die Pflichten vernachlässigt. Ansprüche stellen ohne
> Gegenleistung klappt nunmal nicht. Weder im Beruf, noch in der Familie und
> schon gar nicht in einer Gesellschaft.
>
> Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Ich bin gegen
> Stadionverbote gegen Leute, die an der eigentlichen Aktion nicht
> teilgenommen haben. Aber ich bin auch dagegen, wenn versucht wird, dass
> Leute, die solche Straftäter vorsätzlich schützen, ungestraft davonkommen.
> Und wenn 40 Leute zusammen in nem Bus fahren, dann kenne ich doch wenigstens
> einen Teil davon. Oder ich kann zumindest die Leute beschreiben, die die Tat
> begangen haben. Wenn selbst das nicht passiert, dann ist eine Strafe in
> meinen Augen durchaus gerechtfertigt.
>
> So, und jetzt prügelt mal auf mich ein...
>
> Gruß
> Christian
Na ja, dann "prügel" ich mal los:
1) Dein Rechtsverständnis ist... hm.. etwas seltsam. Ich weiß nicht,
wie Du darauf kommst, irgendein Businsasse sei zur Aussage
verpflichtet. Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: ENTWEDER die
betroffenen Businsassen sind Beschuldigte eines Strafverfahrens - dann
haben sie schlichtweg ein Recht auf Aussageverweigerung! (Nur früher,
z.B. im Mittelalter bzw. im Rahmen der Inquisition, fand man es
schick, auch Beschuldigte zu Aussagen zu zwingen - notfalls mit der
Streckbank..., seit der Aufklärung ist der zivilisierte Westeuropäer
da aber etwas weiter). ODER es läuft gegen diese Personen kein
Ermittlungsverfahren - dann allerdings wären die Stadionverbote
eindeutig ungerechtfertigt. Oder findest Du Stadionverbote
gerechtfertigt, wenn noch nicht einmal die zuständige
Staatsanwaltschaft auch nur den Anfangsverdacht einer Straftat bejaht?
2) Generell sollte man auch bedenken, dass die Dinge meist etwas
komplizierter liegen als sie (verkürzt) in der Presse landen. Ich war
- wie Ihr Euch denken könnt - natürlich auch nicht in dem Bus und/oder
bei der konkreten Situation dabei.
Allerdings vertrete ich einen der - im Bus sitzengebliebenen -
Businsassen (der nun von Schalke Stadionverbot bis 2012 hat)
anwaltlich und habe auch mit ein paar anderen Businsassen darüber
gesprochen, was dort vorgefallen ist. Aber - erstens - gibt es eine
anwaltliche Schweigepflicht; und - zweitens - hatte ich noch keine
Akteneinsicht aus Gelsenkirchen (könnte also zu etwaigen polizeilichen
Feststellungen eh noch nichts sagen), und sehe - drittens - ohnehin
und erst recht keinen Sinn darin, in diesem Stadium des Verfahrens
öffentlich zu diskutieren, wie es möglicherweise tatsächlich war.
Nur soviel: Durch die (verkürzte, im Zusammenhang mit dem Artikel
vielleicht gerade noch ausreichende) Darstellung in der FNP entsteht
der Eindruck, als wären 12-15 Leute in die Kneipe, hätten sich
gehauen, wären dann wieder in den Bus, welcher dann erst später mit
allen 40 Leuten von der Polizei "aufgegriffen" bzw. angehalten wird.
So war das Ganze aber ganz sicher nicht!
Wie gesagt, ich kann und will das aus den o.g. Gründen nicht näher
erläutern: Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die
Polizei/Staatsanwaltschaft mindestens bei dem Großteil der
"unbeteiligten" Businsassen ganz genau weiß, dass diese NICHT in der
Kneipe waren. Das würde natürlich auch bedeuten, dass der
Polizei/Staatsanwaltschaft bewußt sein muss, dass diese Leute am Ende
NICHT verurteilt werden. Warum dann gleichwohl die
Ermittlungsverfahren eingeleitet, dem FC Schalke 04 gemeldet und 5
1/2-jährige Stadionverbote "angeregt" (man könnte auch sagen:
"gefordert" oder "veranlaßt") werden, darüber mag ein jeder selbst
spekulieren. Mir persönlich fällt da z.B. ein, dass es sich um die
postmoderne Variante der Streckbank handeln könnte...
3) Bevor an dieser Stelle jetzt wieder die Stichworte "Hausrecht", "SV
ist keine strafrechtliche Sanktion" oder "rein zivilrechtliche
Angelegenheit zwischen Verein und Fan" kommen und als absolutes
Totschlagargument "in meiner Wohnung kann ich ja auch allein
entscheiden, wen ich reinlasse" angeführt wird, folgende Anmerkung:
Das Beispiel der eigenen Wohnung hinkt nicht nur, es ist falsch. Bei
Wohnraum steht der Schutz von Intim- und Privatsphäre im Vordergrund,
wobei die Unverletzlichkeit der Wohnung zudem auch von der Verfassung
geschützt bzw. den Grundrechten garantiert ist. Auf diesen Schutz
können sich die Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen
nicht berufen.
Wir reden hier nicht von Privatwohnungen, sondern von kommerziellen
und öffentlichen Veranstaltungen. Wir reden von
Wirtschaftsunternehmen, die sich mit ihren Angeboten grundsätzlich an
"jedermann" richten. Das ist zwar auch noch Zivilrecht, aber doch
etwas anderes als eine Wohnung. Wenn ich Rassist und ********* bin
(letzteres wäre zwingende Folge des ersteren), kann ich durchsetzen,
dass in meine Wohnung keine Menschen schwarzer Hautfarbe dürfen. Wenn
ich aber eine Diskothek betreibe und hänge ein Schild heraus "Neger
haben keinen Zutritt", bekomme ich die Konzession entzogen und ggf.
eine Anzeige wegen Volksverhetzung/Aufstachelung zum Rassenhass. Nicht
alles, was unters Zivilrecht fällt, erlaubt des´halb zugleich
Willkür...
Stadionverbote liegen durchaus an der Grenze zwischen Zivil- und
Strafrecht. Das sieht man allein daran, dass nach den
Stadionverbotsrichtlinien diese "automatische" Folge von staatlichem
Handeln (Einleitung eines Ermittlungsverfahrens) sind und
ausschließlich auf Wahrnehmungen/Handlungen staatlicher Organe der
Strafverfolgung beruhen. Praktisch alle Stadionverbote werden zwar
formal von den Vereinen ausgesprochen, aber immer nur auf "Vorschlag"
bzw. Veranlassung der Polizeibehörden.
In Wolfsburg liegen auf der Stadion-Polizeiwache Blankoformulare für
Stadionverbote, die vom VfL-Verantwortlichen bereits unterschrieben
sind. Da trägt die Polizei dann nur noch den Namen des angeblichen
Delinquenten ein... Aber ne, is schon klar, ist ja alles bloß
Zivilrecht... da gelten und braucht man keine rechtsstaatlichen
Garantien...
4) Was im übrigen das eigentliche Thema angeht, nämlich die Empörung
weiter Teile der Fanszene über (willkürliche) Stadionverbote, da muss
man nicht nur Schalke nennen, sondern im gleichen Atemzug auch die
etwa 30 Stadionverbote, die aus Köln kamen. Diese sind nämlich zu
einem Großteil (vermutlich sogar vollständig) mindestens so absurd wie
jene aus Schalke. Oder noch absurder, weil in Köln ja viel weniger
vorgefallen ist.
Das Kölnspiel war ja am 25.03.2006 - die Stadionverbote kamen Mitte
August. Zumindest teilweise sind davon Leute betroffen, die seit dem
Spiel nie wieder etwas gehört hatten, insbesondere keine polizeiliche
Vorladung oder sonst eine Benachrichtigung über ein gegen sie
eingeleitetes Verfahren. Dann kriegst Du fünf Monate nach dem Spiel
plötzlich Post vom FC Köln, dass wegen eines - angeblichen -
Verfahrens gegen Dich Stadionverbot erteilt wird.
Mir wurde kürzlich erzählt, dass es einem - nicht anwaltlich
vertetenen - Betroffenen wie folgt ergangen sei:
Betroffener wendet sich an FC Köln, er wisse nichts von einem
Verfahren und sei nie bestraft worden. Der FC Köln will von ihm eine
Bestätigung der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren nach § 170 II
StPO eingestellt ist - sonst bleibt es beim SV. Der Bub telefoniert
der StA Köln hinterher und erhält zur Auskunft, dass er eine solche
Bestätigung nicht kriegen könne. Warum? Weil es, soweit ersichtlich,
nie ein Verfahren gegen ihn gegeben habe - folglich wäre auch kein
Verfahren nach § 170 II StPO eingestellt worden. Ob er denn eine
Bestätigung bekommen könne, dass es kein Verfahren gegeben habe? Nein,
das ginge nicht... Schließlich könnte ja irgendwo vielleicht doch eine
Akte sein, die nur nicht registriert und/oder momentan nicht
auffindbar ist...
Und während dieses Gangs durch Absurdistan spielt die Eintracht im
UEFA-Cup, bleibt in der Liga und im Pokal ungeschlagen etc. - alles
ohne diesen Betroffenen.
Übrigens soll sich der Vater dieses (recht jungen) Betroffenen auch
noch an den Staatsanwalt gewandt haben. Angeblich bekäme er jetzt doch
noch einen Brief. Wenn er Glück hat, wird dann irgendwann das SV
aufgehoben, und er darf zur Rückrunde wieder ins Stadion.
Und warum hat er die Vorrunde verpasst? Wegen des Hausrechts, das
nichts mit dem Strafrecht zu tun hat? Weil er seiner
staatsbürgerlichen Pflicht nicht nachkam, der Polizei mitzuteilen, wer
in der Kölner Altstadt vielleicht irgendwas gemacht haben könnte?
Fragen über Fragen
SM
***
Am 25.10.06 schrieb Christian B.:
>
> Was ich allerdings nicht verstehe: Warum werden dann nicht einfach, wie
> aufgefordert, die Täter genannt? (...) ist doch jeder
> Verpflichtet, zur Aufklärung einer Straftat beizutragen. Da wird sich auf
> der einen Seite beklagt, dass man in seinen Rechten verletzt wird und
> gleichzeitig werden die Pflichten vernachlässigt. Ansprüche stellen ohne
> Gegenleistung klappt nunmal nicht. Weder im Beruf, noch in der Familie und
> schon gar nicht in einer Gesellschaft.
>
> Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Ich bin gegen
> Stadionverbote gegen Leute, die an der eigentlichen Aktion nicht
> teilgenommen haben. Aber ich bin auch dagegen, wenn versucht wird, dass
> Leute, die solche Straftäter vorsätzlich schützen, ungestraft davonkommen.
> Und wenn 40 Leute zusammen in nem Bus fahren, dann kenne ich doch wenigstens
> einen Teil davon. Oder ich kann zumindest die Leute beschreiben, die die Tat
> begangen haben. Wenn selbst das nicht passiert, dann ist eine Strafe in
> meinen Augen durchaus gerechtfertigt.
>
> So, und jetzt prügelt mal auf mich ein...
>
> Gruß
> Christian
Na ja, dann "prügel" ich mal los:
1) Dein Rechtsverständnis ist... hm.. etwas seltsam. Ich weiß nicht,
wie Du darauf kommst, irgendein Businsasse sei zur Aussage
verpflichtet. Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: ENTWEDER die
betroffenen Businsassen sind Beschuldigte eines Strafverfahrens - dann
haben sie schlichtweg ein Recht auf Aussageverweigerung! (Nur früher,
z.B. im Mittelalter bzw. im Rahmen der Inquisition, fand man es
schick, auch Beschuldigte zu Aussagen zu zwingen - notfalls mit der
Streckbank..., seit der Aufklärung ist der zivilisierte Westeuropäer
da aber etwas weiter). ODER es läuft gegen diese Personen kein
Ermittlungsverfahren - dann allerdings wären die Stadionverbote
eindeutig ungerechtfertigt. Oder findest Du Stadionverbote
gerechtfertigt, wenn noch nicht einmal die zuständige
Staatsanwaltschaft auch nur den Anfangsverdacht einer Straftat bejaht?
2) Generell sollte man auch bedenken, dass die Dinge meist etwas
komplizierter liegen als sie (verkürzt) in der Presse landen. Ich war
- wie Ihr Euch denken könnt - natürlich auch nicht in dem Bus und/oder
bei der konkreten Situation dabei.
Allerdings vertrete ich einen der - im Bus sitzengebliebenen -
Businsassen (der nun von Schalke Stadionverbot bis 2012 hat)
anwaltlich und habe auch mit ein paar anderen Businsassen darüber
gesprochen, was dort vorgefallen ist. Aber - erstens - gibt es eine
anwaltliche Schweigepflicht; und - zweitens - hatte ich noch keine
Akteneinsicht aus Gelsenkirchen (könnte also zu etwaigen polizeilichen
Feststellungen eh noch nichts sagen), und sehe - drittens - ohnehin
und erst recht keinen Sinn darin, in diesem Stadium des Verfahrens
öffentlich zu diskutieren, wie es möglicherweise tatsächlich war.
Nur soviel: Durch die (verkürzte, im Zusammenhang mit dem Artikel
vielleicht gerade noch ausreichende) Darstellung in der FNP entsteht
der Eindruck, als wären 12-15 Leute in die Kneipe, hätten sich
gehauen, wären dann wieder in den Bus, welcher dann erst später mit
allen 40 Leuten von der Polizei "aufgegriffen" bzw. angehalten wird.
So war das Ganze aber ganz sicher nicht!
Wie gesagt, ich kann und will das aus den o.g. Gründen nicht näher
erläutern: Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die
Polizei/Staatsanwaltschaft mindestens bei dem Großteil der
"unbeteiligten" Businsassen ganz genau weiß, dass diese NICHT in der
Kneipe waren. Das würde natürlich auch bedeuten, dass der
Polizei/Staatsanwaltschaft bewußt sein muss, dass diese Leute am Ende
NICHT verurteilt werden. Warum dann gleichwohl die
Ermittlungsverfahren eingeleitet, dem FC Schalke 04 gemeldet und 5
1/2-jährige Stadionverbote "angeregt" (man könnte auch sagen:
"gefordert" oder "veranlaßt") werden, darüber mag ein jeder selbst
spekulieren. Mir persönlich fällt da z.B. ein, dass es sich um die
postmoderne Variante der Streckbank handeln könnte...
3) Bevor an dieser Stelle jetzt wieder die Stichworte "Hausrecht", "SV
ist keine strafrechtliche Sanktion" oder "rein zivilrechtliche
Angelegenheit zwischen Verein und Fan" kommen und als absolutes
Totschlagargument "in meiner Wohnung kann ich ja auch allein
entscheiden, wen ich reinlasse" angeführt wird, folgende Anmerkung:
Das Beispiel der eigenen Wohnung hinkt nicht nur, es ist falsch. Bei
Wohnraum steht der Schutz von Intim- und Privatsphäre im Vordergrund,
wobei die Unverletzlichkeit der Wohnung zudem auch von der Verfassung
geschützt bzw. den Grundrechten garantiert ist. Auf diesen Schutz
können sich die Vereine und Kapitalgesellschaften der Lizenzligen
nicht berufen.
Wir reden hier nicht von Privatwohnungen, sondern von kommerziellen
und öffentlichen Veranstaltungen. Wir reden von
Wirtschaftsunternehmen, die sich mit ihren Angeboten grundsätzlich an
"jedermann" richten. Das ist zwar auch noch Zivilrecht, aber doch
etwas anderes als eine Wohnung. Wenn ich Rassist und ********* bin
(letzteres wäre zwingende Folge des ersteren), kann ich durchsetzen,
dass in meine Wohnung keine Menschen schwarzer Hautfarbe dürfen. Wenn
ich aber eine Diskothek betreibe und hänge ein Schild heraus "Neger
haben keinen Zutritt", bekomme ich die Konzession entzogen und ggf.
eine Anzeige wegen Volksverhetzung/Aufstachelung zum Rassenhass. Nicht
alles, was unters Zivilrecht fällt, erlaubt des´halb zugleich
Willkür...
Stadionverbote liegen durchaus an der Grenze zwischen Zivil- und
Strafrecht. Das sieht man allein daran, dass nach den
Stadionverbotsrichtlinien diese "automatische" Folge von staatlichem
Handeln (Einleitung eines Ermittlungsverfahrens) sind und
ausschließlich auf Wahrnehmungen/Handlungen staatlicher Organe der
Strafverfolgung beruhen. Praktisch alle Stadionverbote werden zwar
formal von den Vereinen ausgesprochen, aber immer nur auf "Vorschlag"
bzw. Veranlassung der Polizeibehörden.
In Wolfsburg liegen auf der Stadion-Polizeiwache Blankoformulare für
Stadionverbote, die vom VfL-Verantwortlichen bereits unterschrieben
sind. Da trägt die Polizei dann nur noch den Namen des angeblichen
Delinquenten ein... Aber ne, is schon klar, ist ja alles bloß
Zivilrecht... da gelten und braucht man keine rechtsstaatlichen
Garantien...
4) Was im übrigen das eigentliche Thema angeht, nämlich die Empörung
weiter Teile der Fanszene über (willkürliche) Stadionverbote, da muss
man nicht nur Schalke nennen, sondern im gleichen Atemzug auch die
etwa 30 Stadionverbote, die aus Köln kamen. Diese sind nämlich zu
einem Großteil (vermutlich sogar vollständig) mindestens so absurd wie
jene aus Schalke. Oder noch absurder, weil in Köln ja viel weniger
vorgefallen ist.
Das Kölnspiel war ja am 25.03.2006 - die Stadionverbote kamen Mitte
August. Zumindest teilweise sind davon Leute betroffen, die seit dem
Spiel nie wieder etwas gehört hatten, insbesondere keine polizeiliche
Vorladung oder sonst eine Benachrichtigung über ein gegen sie
eingeleitetes Verfahren. Dann kriegst Du fünf Monate nach dem Spiel
plötzlich Post vom FC Köln, dass wegen eines - angeblichen -
Verfahrens gegen Dich Stadionverbot erteilt wird.
Mir wurde kürzlich erzählt, dass es einem - nicht anwaltlich
vertetenen - Betroffenen wie folgt ergangen sei:
Betroffener wendet sich an FC Köln, er wisse nichts von einem
Verfahren und sei nie bestraft worden. Der FC Köln will von ihm eine
Bestätigung der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren nach § 170 II
StPO eingestellt ist - sonst bleibt es beim SV. Der Bub telefoniert
der StA Köln hinterher und erhält zur Auskunft, dass er eine solche
Bestätigung nicht kriegen könne. Warum? Weil es, soweit ersichtlich,
nie ein Verfahren gegen ihn gegeben habe - folglich wäre auch kein
Verfahren nach § 170 II StPO eingestellt worden. Ob er denn eine
Bestätigung bekommen könne, dass es kein Verfahren gegeben habe? Nein,
das ginge nicht... Schließlich könnte ja irgendwo vielleicht doch eine
Akte sein, die nur nicht registriert und/oder momentan nicht
auffindbar ist...
Und während dieses Gangs durch Absurdistan spielt die Eintracht im
UEFA-Cup, bleibt in der Liga und im Pokal ungeschlagen etc. - alles
ohne diesen Betroffenen.
Übrigens soll sich der Vater dieses (recht jungen) Betroffenen auch
noch an den Staatsanwalt gewandt haben. Angeblich bekäme er jetzt doch
noch einen Brief. Wenn er Glück hat, wird dann irgendwann das SV
aufgehoben, und er darf zur Rückrunde wieder ins Stadion.
Und warum hat er die Vorrunde verpasst? Wegen des Hausrechts, das
nichts mit dem Strafrecht zu tun hat? Weil er seiner
staatsbürgerlichen Pflicht nicht nachkam, der Polizei mitzuteilen, wer
in der Kölner Altstadt vielleicht irgendwas gemacht haben könnte?
Fragen über Fragen
SM
ZoLo schrieb:
Schade, eigentlich!
Auch Du solltest mittlerweile gemerkt haben, dass in diesem Thread schon alle Argumente für und wider ausgetauscht wurden. Kurz: Wir drehen uns im Kreis. Dass Du jetzt auch noch zu den Lese-Resistenten gehörst, erstaunt mich.
Zu der Aufklärung:
Fanomania
Fan geht vor
eintrachtfans.TV
Erklärung UF
viele Postings in diesem Forum
befassen sich mit diesem Thema ausführlich und gerade mit dem Ziel auf die Problematik aufmerksam zu machen und für Aufklärung zu sorgen. Sogar weitestgehend objektiv. Wenn man dann nur als Antwort hört, dass zwischen 70 - 90 % der SVs eh gerechtfertigt sind. Die Mannschaft es nicht verdient hat, mal eine Halbzeit nicht angefeuert zu werden uswusf. verläßt einen, zumindest mich, die Kraft alles tausendmal wiederzukauen.
Schade eigentlich...
PS: Für mich funktioniert übrigens auch dann noch ein Protest, wenn nicht alle mitmachen. Und bevor Jermi und Co. nur halbherzig mitmachen, sollen sie es gleich ganz sein lassen. Wo ist da das Problem?
Nein, ich sitze im Büro. Meine Kunden nehmen weder terminlich noch von der Zahlungsmoral her Rücksicht auf den UEFA-Cup...
Die Größen alle hier? Ist denn überhaupt einer aus unserem EFC KAH nach Vigo gedüst?
Er denkt, dass diese zu 70 % berechtigt sind. Da benötigt es keiner Quelle. Nun, er hat den Thread hier nicht gelesen, nicht begriffen, um was es bei der Aktion geht oder was auch immer. Sei's drum.
Hab keine Freikarte bekommen.
FSG schrieb:
Die Eintracht nimmt diese Angelegenheit ernst und behält sich vor, in Zukunft EFC`s, die Bayern-Fans mit in Ihren Bussen mitnehmen und sie in unseren Gästeblock einschleusen, Karten zu den Spielen zu verweigern.
Ich würde denen sogar den offiziellen EFC-Status aberkennen.
Und jetzt gehts gleich in den Tagesthemen weiter...
*scnr*
Ne, nicht falsch verstehen, tolle Sache. Konnte mir aber auch ohne Übersetzung denken, dass genau das da drin stehen würde..