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Rigobert_G

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Zum bsp. schreibe ich was und dann möchte ich schnell noch ein Zitat einfügen. Geht nicht, weil ich zuvor auf Antworten geklickt habe. Gebe zu, dass das eine Gewöhnungssache ist, die mich aber trotzdem aktuell nervt.

Nach welchem Zufallsprinzip das Springen auf letzten ungelesen Beitrag funktioniert, habe ich auch noch nicht rausbekommen. Mal funktionierts, meistens nicht.

Im alten Forum hat es über den Browser eigenen "Zurück" bzw. Back-Button funktioniert, dass man bei dem Beitrag oder in der Zeile gelandet ist, in der man zuvor gelesen hat bzw. sich aufhielt. Wenn ich jetzt zurück gehe, lande ich automatisch top und muss dann wieder zu dem Beitrag runterscrollen, bei dem ich mich ursprünglich befand. Nervig, da vorher besser gelöst.

Zu der Suchfunktion kann ich nix sagen, da ich die schon im alten Forum selten bis nie benutzt hatte.

Zum Layout wurde schon genug geschrieben.

Nochmal allerdings mein Lob, dass die schlimmsten Bugs gestern sehr schnell beseitigt wurden. Aber ohne Propain ist hier garnix los...  
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Muss Beve zustimmen. Es macht weniger Spaß im Forum zu lesen und zu schreiben, wenn es denn mal nicht gleich ganz ausgefallen ist, wie in der vergangenen Nacht. Finde die ganze Sache sowohl layouterisch, technisch (verbugt ohne Ende, aber gestern wurden immerhin viele Bugs schnell beseitigt) wie auch von der Anwenderfreundlichkeit einen klaren Rückschritt. Leider ein Schnellschuß (obwohl 6 Monate getestet???) der keinen Sinn macht.

Am meisten vermisse ich Propain...  
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Hab ich übersehen @Ded.  
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Dirty-Harry schrieb:
Der Region u. und den Fans gehört -so meine Meinung -unser Mitgefühl und Solidarität.Die Leben und Leiden ebenso mit ihrem Verein mit,wie wir das tun.



Zu den meisten Postings hier äußer ich mich erst gar nicht, weil es mir zu blöd ist. Aber Du knallst mit dem Satz echt den Vogel ab! Wie wär's mit einer Fanfreundschaft? Der Vorschlag kam hier noch gar nicht.
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Alles Gute! In der Sommerpause schaffe wir es auch mit TV-Team bei Dir in der Kneipe einzufallen!  
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Merke gerade, dass es sogar reicht einen Thread (über letzten Beitrag) anzuklicken, um alle anderen Threads als Gelesen präsentiert zu bekommen. Das geht ja mal garnicht.

Wo ist eigentlich mein Freund ZoLo? Ich dachte der hätte das alles getestet...  
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Ohje, das Problem, dass alle Threads als gelesen, obwohl das nicht der Fall ist, markiert sind, wenn man länger in einem Thread verweilte (was gerade im Büroalltag oft vorkommt,  da man diverse Sachen "nebenbei" machen muss), ist leider immer noch vorhanden...  
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Na ja, der Abstieg war mehr als überfällig. Daher gab es von mir auch kein solidarisches Daumendrücken. Nun, man kann es überleben, haben wir auch geschafft - letztes Jahr sogar mit einer jungen Mannschaft.

Dass Wolfsburg und Leverkusen kein Mensch braucht ist das eine, aber meiner schwarzen Seele hat das Rumgeheule von allen Seiten, leider sogar bei uns im Waldstadion (...), am Samstag gut getan. Liegt vielleicht auch daran, dass vor wenigen Jahren alle Eintracht-Hasser im Raum Frankfurt zum "FCKAAAAAR" hielten und diese Deppen sogar bei uns im Hessen Fernsehen eine Bühne bekamen... Nun, das hat sich erledigt, weil dieses ganze Anti-Eintracht-Volk jetzt einen Mainz 05 - Aufkleber auf dem Auto hat oder gleich zu den Oxxen geht.

Was ich nicht verstehe, dass es angeblich so viele Beileidsbekundungen aus Köln geben soll. Dort im Forum freut man sich einen Ast. Aber egal.

Das bei uns gern vorgebrachte Argument mit den wenigen Zuschauer gegen Golfsburg, Cottbus usw. kann ich auch nicht gelten lassen. Dann kommen eben weniger Erfolgsfans. So what? Bei anderen Vereinen brennt die Hütte auch, egal wer der Gegner ist. Nur bei uns ist das alles davon abhängig, ob Lautern dabei ist oder nicht? Bin grundsätzlich eh lieber gegen unattraktive Gegner im Stadion unter meinsegleichen (was selbst bei 30.000 schon schwer genug ist), als dass bei voller Hütte nur Volldeppen um mich herum sind, die die Eintracht als ein ähnliches Event ansehen, wie Galaxy oder Lions. War schon früher lieber gegen Uerdingen oder FC Homburg/Saar als gegen Bayern im Stadion.

Vermissen werde ich das kulinarische hochprozentige Angebot im und um das Stadion in Lautern. Aber dann fahren wir eben im Pokal auf dem Weg nach Berlin dort vorbei. Bis dann.
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Tube schrieb:


Genau darauf klicke ich. Bei mir springt er da einfach nur zum allerletzen Beitrag im thread, egal wieviele davor stehen, die ich noch nicht kenne. Dumdidum..



Ja, bei mir leider auch, hoffe das wird sich noch ändern.

Was mich auch noch spontan stört, dass man nicht mehr sehen kann, wann ein Thread erstellt wurde. Es steht jetzt nur noch die Zeitpunkt des neusten Posting. Gerade wenn ich länger nicht im Forum war, ist das für mich ein ganz wichtiges Kriterium wann ein Thread ursprünglich erstellt wurde.  

Dann habe ich irgendwo gelesen, dass es eine Berwertungsfunktion geben würde. Nachdem ich länger gebraucht hatte die Zitierfunktion zu finden (sorry...), habe ich die Bewertungsmöglichkeit noch gar nicht entdeckt. Wo soll die sein?
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Anhand der verschiedenen Threads hier, scheint es doch kein Scherz zu sein. Danke, hatte mich so über den Abstieg der Kartoffelbauern gefreut und jetzt wird mir *ruckzuck* selbst die Freude daran genommen...
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Ich hoffe auf einen verspäteten April-Scherz. Was sollen wir mit so einen Blinden??? Kann mich einem Vorredner nur anschließen, dass das Beste an der Winterpause die Nichtverpflichtung war.
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karatekidd schrieb:
Allein die Gesichter von diesen fetten, schnauzbärtigen Bauern, die da so hemmungslos am heulen waren, sind mir 10 sinnlose Auswärtsfahrten nach Wolfsburg wert. Traumhaftes Saisonfinale, danke VfL!

Bauern, Bauern, zweite Liigaaa...


*Unterschreib*
Wäre aber schön, wenn sich Wolfsburg nächstes Jahr verabschiedet. Und falls Kotzbus aufsteigen sollte, bitte auch gleich wieder weg.
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Wäre wenigstens eine(r) der Mods so nett und könnte die Thread-Überschrift ändern? Wäre schade, nur weil hier anhand der Überschrift von den Meisten so was wie Bambi erwartet wird, wenn ein wirklich sehenswerter Film, der auch noch von Eintrachtfans miterstellt wurde, unter gehen würde. Ich hatte diesen Thread z.B. überhaupt nicht beachtet...

Dazke.
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Kinder, ich stelle hier mal den offiziellen Pressetext rein, weil der Film ist einfach nur HAMMERGEIL!!! Hatte schon das Vergnügen die Vorabversion zu sehen. Nur Gänsehaut und fast so geil wie Sex...

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Fan- und Förderabteilung von Eintracht Frankfurt e.V., Ultras Frankfurt und "Fan geht vor" präsentieren:

Futbol fanatico

Eine Film-Dokumentation von Carlo Farsang und Jörg Heinisch, Argentinien/Deutschland 2006

Die Leidenschaft, mit der Fußball-Anhänger ihre Mannschaften begleiten und unterstützen, hat auf der Welt die unterschiedlichsten Ausprägungen. Die fanatischsten sind in Südamerika anzutreffen. Vor allem in Argentinien wird auf den Rängen ein visuelles Erlebnis in farbreichen Fahnen, Bändern, Papierschlangen und Konfetti geboten, das von Gesängen unterstützt wird, die den eigenen Klub huldigen. Das Spielgeschehen auf dem Rasen gerät dadurch oft nicht nur kurzzeitig in den Hintergrund. Für die Anhänger steht ihr Klub im Vordergrund ihres Lebens. Entsprechend entladen sich die Emotionen an den Spieltagen. Diese fanatische Leidenschaft kannte man in Europa bisher höchstens vom Hörensagen. Carlo Farsang, Fotograf und gleichzeitig Deutschlands bekanntester "Groundhopper" mit besuchten Fußballspielen in über 100 Ländern, und Jörg Heinisch, Autor mehrerer Fußballbücher und Redakteuer des Frankfurter Fanmagazins "Fan geht vor", haben diese Leidenschaft in einer ca. 75-minütigen Dokumentation auf Film festgehalten. Teilweise wurde mit versteckter Kamera gearbeitet.

Einige Reaktionen von Frankfurter Fanköpfen nach der Vorpremiere, in der ausgewählten Personen der Film vorgestellt wurde:

Guido Derkum, Leiter er Fan- und Förderabteilung: "Das ist sensationell!"

Henning Schwarz, Ultras Frankfurt: "Ich habe eine Gänsehaut!"

Daniel Reith, Ultras Frankfurt und Frankfurter Fanprojekt: "Können wir nochmal anfangen?"

Rainer Kaufmann, Fanhouse Frankfurt: "Geniale Bilder aus einer anderen Welt."

Am 28. Mai wird ab ca. 16 Uhr im Cinestar Metropolis in Frankfurt die Premiere stattfinden (Empfang ab 15 Uhr). Für das beschränkte Sitzplatzkontingent begann der Vorverkauf am 11. Mai. Karten für 5 EUR sind bei Cinestar Metropolis erhältlich (auch im Internet). Ein Kontingent verkauft auch die Fan- und Förderabteilung. Weitere Aufführungstermine sind der 3., 4. und 5. Juni (jeweils 16 Uhr). Als zweiter Aufführungsort steht auch der Schlachthof Wiesbaden am 24. bzw. 25 Juni fest (nur am Argentinien-Spieltag). Bei entsprechender Nachfrage, die aber erwartet wird, wird Cinestar Metropolis in Frankfurt den Film auch kurzfristig während der WM noch einmal oder mehrmals zeigen. Wer über dieser weiteren, kurzfristigen Termine unterrichtet werden möchte, schreibt einfach eine E-Mail an fgv@gmx.net und schreibt in Betreff nur "Film".

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Den Trailer zum Film gibt es übrigens u.a. hier:

http://www.eintrachtfans.de/futbal/trailer.wmv
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@Alle: Ein ganz großes Dazke an Euch, für die wirklich überwältigende Resonanz! Da habe ich ja gleich Lust bekommen die nächste Geschichte zu erzählen.

Aber jetzt sind erstmal andere Geschichten-Erzähler dran. Freue mich schon auf die hoffentlich ganz vielen Beiträge, die dieses Forum über die Sommerpause bereichern werden. Alleine die ganzen Nicks in diesem Thread, stellen schon ein überwältigendes Unterhaltungs-Potential dar. Also, haut in die Tasten!
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Rigobert_G schrieb:
...ich bin ernsthaft gerührt für diese Reaktionen hier...


*stammel*
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Goetterfunker schrieb:
Kann man vielleicht die komplette Platte online stellen oder ist da ein Copyright drauf?


Keine Ahnung. Google und surf Dich mal durch die ganzen SGE-Fanpages durch. Dürftest dann die Platte schnell zusammenhaben.
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Kinder, ich bin ernsthaft gerührt für diese Reaktionen hier und sprachlos zugleich...

Schön dass Ihr alle, deren Namen ich hier so gerne lese, noch da seid, trotz des Chaos in den letzten Wochen. Hoffe jetzt aber auch, dass über die Sommer-Monate noch der ein oder andere Beitrag hinzukommt, der uns die Vorfreude auf den UEFA-Cup (...und wenn's nur eine Runde ist...) etwas verkürzt. Ich habe da bestimmt auch noch eine Story zu bieten, die noch nicht erzählt ist...
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Angeregt durch eine Bemerkung von junkdeluxe ("In den 90ern, als der Erfolg da war, habe ich z.B. gar nichts von der Existenz des guten Liedgutes vom Polizeichor Frankfurt mitbekommen") im nachfolgend verlinkten Thread: http://www.eintracht.de/forum/list.php?thread=10914146, habe ich mir gedacht, dass es doch eine willkommene Gelegenheit für eine kleine Sommerpausen-Serie im Forum sein könnte.

Eintracht Frankfurt ist deutlich mehr, als Du-Ri Cha, Ioannis Amanatidis oder Heribert Bruchhagen. Eintracht Frankfurt lebt, das hat nicht nur Berlin vor zwei Wochen bewiesen, gerade oder insbesondere durch die Fanszene. Vieles rund um die Eintracht, was heute als selbstverständlich erscheint, hat oft ihre ursprüngliche Wurzel innerhalb der Eintrachtfans. Doch über die Jahre hinweg wachsen viele Generationen nach, die sich dessen überhaupt nicht bewusst sind bzw. sein können, wie ein Ritual, eine Fan-Bewegung oder der ein oder andere Schlachtruf entstanden ist. Mittlerweile gibt es ja auch schon einige junge Fans, die nicht mal mehr das alte Waldstadion kennen gelernt haben.

Vielleicht findet sich ja der ein oder andere Schreiber in den nächsten Wochen, der uns über die Sommerpause mit Geschichten und Wissenswertes rund um die Eintracht und Ihre Fans beglückt. Ich mache heute mal den Anfang.


Die älteren Fans unter uns, für die die Eintracht seit jeher erstklassig und auf ewig unabsteigbar war, können sich natürlich noch daran erinnern, wie geschockt wir alle 1996 nach dem ersten Abstieg in der bis dahin 97 jährigen Vereinsgeschichte waren. Ein Schock, den ich übrigens bis heute noch nicht so richtig verdaut habe.

Damals hießen auf einmal die Gegner nicht mehr SSC Neapel, Juventus Turin, Bayern München oder Hamburger SV, sondern Lübeck, Meppen, Gütersloh, Zwickau oder Oldenburg. Das galt es erst mal zu verkraften. Gegner, die man zuvor allenfalls in der ersten Pokalrunde wahrnahm, gehörten nun zum Standard-Programm. Eine Liga, die Sonntags in der Glotze von der Bedeutung irgendwo zwischen DTM, Heike Drechsler Portrait und Springreiten eingeordnet war, sollte nun die neue Heimat sein. Eine Heimat, die bis dahin mit dem FSV Frankfurt oder den ungeliebten Nachbarn von der anderen Mainseite besetzt war, auch wenn diese Vereine zu jenem Zeitpunkt längst in der Oberliga Hessen angesiedelt waren. Hinzu kam, dass an Spieltagen ein Menze oder Pejovic mit dem Ball ähnlich unbeholfen über den Platz stolperten, wie sich in etwa ein Maulwurf beim Tontauben-Wettschießen anstellen dürfte. Und das geschah alles in einem Eintracht-Trikot, in dem wenige Jahre zuvor noch ein Grabowski, Hölzenbein, Detari, Bein, Yeboah oder Okocha die hohe Frankfurter Fußballkunst zelebrierten, die uns doch so wohltuend von dem einfach gestrickten Kratz- und Beißfußball im Stile von Lautern oder Oxxenbach unterschied. Vorbei.

Für einen normalen Eintrachtfan, mit einem Mindestanspruch für Ästhetik, war das damals natürlich kaum noch erträglich. Die gesamte Fanszene hatte daher nur noch zwei Wahlmöglichkeiten. Entweder man verfiel in einen kollektiven dauerhaften Dämmerzustand, oder versuchte irgendwas anderes - was neues auszuprobieren. Es wurde was neues ausprobiert, indem Aktivitäten geboren wurden, die über das Spielfeld und den jeweiligen Spieltag hinaus gingen. Im Stadion stieg die Stimmung. Man war eh quasi unter sich. Der Erfolgs- und Gelegenheitszuschauer blieb der zweiten Liga fern. Es war die Geburtsstunde von Pyros (unvergessen die Heimspiele gegen Essen oder Mainz, als die komplette Gegentribüne eingenebelt wurde), Ultra-Gedanken und Martin Stein auf der Zwischenmauer der Gegentribüne, der versuchte dem chaotischen Haufen, der sich da vor ihm versammelte, den Takt vorzugeben.

Außerhalb des Stadions bekam das Bewusstsein für Tradition und deren Pflege einen immer wichtigeren Stellenwert. Die Zeiten, in denen man sich, ohne zu murren, orange-, grün-weiße oder gelb-blaue Trikots gefallen ließ, schienen vorbei zu sein. Selbst der rot-weiße Traditionsadler aus den 60er Jahren feierte in der Szene, nicht zuletzt durch Rainer Kaufmanns Fanhouse, eine Renaissance. Um so mehr die Eintracht in der Tabelle der 2. Liga abrutschte, um so mehr erinnerte man sich den alten, den so viel besseren Zeiten.

Der Star war nun nicht mehr der Spieler. Diesen gab es eh kaum noch in der zweiten Liga. Zum Star mutierte der Verein und dessen Historie. Eine Historie, die als mentale Basis für eine hoffnungsvolle Zukunft herhalten musste. Die damalige Mannschaft  wie auch die wirtschaftliche Situation konnte das nicht leisten. Aber die Vergangenheit bewies uns, dass wir zu höherem berufen sind. Die gesamte Saison zusammenreduziert auf die erste Runde des Pokalwettbewerbs. Denn wir fühlten uns als Erstligist. Wir legten nur eine Pause ein. Und da diese schier endlos erschien, wurde auf den Rängen eine (für Deutschland) ganz neue Form des "Anfeuerns" entwickelt und abseits des Stadions der Staub von den Remington-Trikots und Grabowski-Autogrammkarte aus Papis Dachboden-Kiste gepustet.

Es passte in diese Zeit der gleichzeitig stattfindenden Neu- und Altorientierung innerhalb der Fanszene, als Jens G. (dem dieser Beitrag hier gewidmet ist - im Forum mit dem Nick StefanNossek leider nur ein stiller Mitleser *wink einmal* smile: eines Tages mit einer Eintracht Langspielplatte aus den siebziger Jahren unter dem Arm zu mir kam. Keine Ahnung mehr was der genaue Grund dafür war, aber ich legte sie gleich bei mir auf und überspielte sie per Soundkarte auf meinen Rechner und brannte sie auf CD.

Ehrensache, dass diese CD wenig später auf den damals noch eher selten stattfindenden, aber daher zu den absoluten Höhepunkten gehörenden Geiselgangster/Analsextour-Auswärtsfahrten gespielt und besungen werden musste. Ob Liesel Christ, Walter v. Mende, die Endspiel-Reportage 1959 oder eben der Polizeichor. Das alles ließ Niederlagen in Uerdingen, Gütersloh oder Jena etwas leichter verkraften. Eintracht-Oldies als Droge gegen den tristen sportlichen Alltag.

Irgendwann, mittlerweile löste der junge André Rothe den Zwischendurch-Stadionsprecher Joachim Böttcher ab, überkam mir die Idee, dass diese CD, zumindest aber ausgewählte Stücke, wie z.B. "Im Wald, da spielt die Eintracht", "Schönes Franfurt am Main" oder "Im Herzen von Europa" im Waldstadion gespielt werden sollte. Ich drückte die CD André Rothe in die Hand, mit der Aufforderung, dort reinzuhören und im Stadion abzuspielen. Ein Heimspiel später wirkte der gute André nicht wirklich begeistert von meinen Musikwünschen. Er konnte nicht verstehen, wie mir so "alte Kamellen" gefallen könnten. Ich sagte ihm einfach, dass das Eintracht-Geschichte und auf jeden Fall kultiger ist, als der ganze Peter Maffay und sonstige Blödsinn, der seit Jahren als sogenannte Eintracht-Hymne verkauft wird. Er solle die CD einfach mal im Stadion spielen. André spielte Im Herzen von Europa, ohne dass er dabei sonderlich glücklich wirkte. Auch im Stadion nahm das kaum jemand zur Kenntnis. Die, die es zur Kenntnis nahmen, waren entweder verzückt, weil sie es aus dem Geiselgangster-Bus kannten, oder ähnlich entsetzt wie unser Stadionsprecher.

André Rothe spielte den Polizeichor trotzdem öfters ab, ohne dass dieser auch nur annähernd den Stellenwert einnahm, den er heute hat. Als neue Hymne entpuppte sich damals Tore Netzmachers Eintrachtsong "Wenn die Sonne scheint". Der Polizeichor spielte, wenn er denn überhaupt gespielt wurde, eine Randnotiz.

Ich weiß es jetzt nicht mehr genau wie es weiterging, aber ich glaube, nachdem der HR zwischenzeitlich kein Medienpartner mehr war, übernahm Radio FFH das Rahmenprogramm im Stadion. Tore Netzmacher, eine Produktion von HR-Mitarbeitern, spielte da keine sonderlich große Rolle mehr. Außerdem erkannten die FFH Leute das Kultpotential von "Im Herzen von Europa"(im Internet zog das Stück schließlich auf fast allen Fanpages seine Kreise, auf Auswärtsspielen ertönte es immer öfters im Eintracht-Block) und blendeten sogar den Liedtext zum Mitsingen auf die Videotafel.

Wie dem auch sei, hätte mir damals einer ins Ohr geflüstert, als ich mit der CD vor André Rothe wild herumfuchtelte, dass knappe neun Jahre später bei einem Pokalendspiel in Berlin rund 30.000 Frankfurter durchdrehen, während der Polizeichor gespielt wird, wäre ich wahrscheinlich gemeinsam mit Zampe nackt durchs Waldstadion geflitzt.

So, und hier ist das Original-Stück von Jens Platte (mit allen dazugehörigen Knacksern), wie es im Geiselgängster-Bus lief und erstmals (!) 1997 im Frankfurter Waldstadion abgespielt wurde:

http://eintrachtfans.de/download/HERZEN.MP3

Lieber Jens, ich hoffe Du liest diesen Beitrag und denkst am Samstag gegen Gladbach daran, wenn Im Herzen gespielt wird, dass Du mit Deiner Platte alles angestoßen hast. Eigentlich gehört uns dafür ein Denkmal gebaut. Aber zumindest ich gebe mich auch mit der UEFA-Cup-Teilnahme zufrieden.




Eintracht, Eintracht über alles



Seite A
Eintracht wird Meister (Bundesliga Fanchor)
Nachtgebet für die Frankfurter Eintracht (Fred Metzler)
Schönes Frankfurt am Main (Polizeichor Frankfurt)
Endspiel-Reportage 1959 (Herbert Zimmermann)
Wie kann nur e Mensch net für die Eintracht sei (Liesel Christ/Benny Maro und die Frankfurter Schrammeln)
Stadion-Nostalgisches (Walter v. Mende)
Im Wald, da spielt die Eintracht (Benny Maro und die Frankfurter Schrammeln)

Seite B
Bitte noch ein Tor (Bundesliga Fanchor)
Fan-Club "Schwarzer Geier" (Walter v. Mende)
Bundesliga-Polka (Bundesliga-Blasmusiker)
Liebe Eintracht-Fans (Liesel Christ)
Im Herzen von Europa (Polizeichor Frankfurt)
(1977)

(Ein großes Dazke an Frank: http://www.eintracht-archiv.de)

Andy Klünder für die Initiatve "Rettet das Forum"