>
Avatar profile square

MutterErnst

3119

#
Lucazooka schrieb:

Metzelder ist ein Straftäter. Punkt! Hinterergger hat sich mit einer falschen Person eingelassen. Der eine ist krank oder besser pervers, der andere hatte einen Fehltritt den man ausräumen kann. Der eine wollte seinen Ekeltrieb befriedigen, der andere ein Fussballfest organisieren.

Worthülsen bringen hier auch nicht weiter. Ich stehe weiter zu Hintergger als Spieler der Eintracht, vorallem wenn man das ausdiskutiert, sich distanziert wird und dann ist auch mal wieder gut.



Was zur Hölle hat der eine mit dem anderen zu tun? Weil Du jetzt erfindest, dass Metzelder nicht so schlimm angegangen worden sei? Wer zur Hölle geht hier Hinti besonders schlimm an. 99 % hier sind der Meinung, dass alles locker hätte ausgeräumt werden können, wenn Hinti sich mit dem Verein in Verbindung gesetzt und an einer gemeinsamen Klärung gearbeitet hätte.

Der eine ist komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden und wird nie wieder in dieser Fuß fassen. Beim anderen kann sein, dass er sein Millionengehalt künftig von nem anderen Verein bekommt, weil er scheinbar keinen Bock hat Dinge mit der Eintracht direkt, statt über österreichische Medien zu klären.
#
Exil-Adler-NRW schrieb:

Lucazooka schrieb:

Metzelder ist ein Straftäter. Punkt! Hinterergger hat sich mit einer falschen Person eingelassen. Der eine ist krank oder besser pervers, der andere hatte einen Fehltritt den man ausräumen kann. Der eine wollte seinen Ekeltrieb befriedigen, der andere ein Fussballfest organisieren.

Worthülsen bringen hier auch nicht weiter. Ich stehe weiter zu Hintergger als Spieler der Eintracht, vorallem wenn man das ausdiskutiert, sich distanziert wird und dann ist auch mal wieder gut.



Was zur Hölle hat der eine mit dem anderen zu tun? Weil Du jetzt erfindest, dass Metzelder nicht so schlimm angegangen worden sei? Wer zur Hölle geht hier Hinti besonders schlimm an. 99 % hier sind der Meinung, dass alles locker hätte ausgeräumt werden können, wenn Hinti sich mit dem Verein in Verbindung gesetzt und an einer gemeinsamen Klärung gearbeitet hätte.

Der eine ist komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden und wird nie wieder in dieser Fuß fassen. Beim anderen kann sein, dass er sein Millionengehalt künftig von nem anderen Verein bekommt, weil er scheinbar keinen Bock hat Dinge mit der Eintracht direkt, statt über österreichische Medien zu klären.



Teile ich so weit. Stelle allerdings sehr in Frage, ob Hinti nach der Geschichte so leicht einen neuen Verein findet in der Bundesliga.

Habe nur mal überflogen die Beiträge. Der Vergleich mit Metzelder ist unsäglich.
#
Is doch Schwachsinn. Darf man heutzutage in seiner Freizeit nicht mehr das tun was einem beliebt, ohne moralisch zerschossen zu werden? Meine Güte.
Er ist einer der besten Verteidiger die wir haben und ohne sein Tor in letzter Sekunde, würden wir vermutlich nicht den Europa cup in den Himmel Strecken.
Er hat einen Fehler begangen und ihn erkannt, sowie behoben. Nur weil er nicht zu Kreuze kriecht und den pseudo moralischen gutbürger spielt, wollen ihn plötzlich alle vom Hofe jagen.
Es ist niemand zu Schaden gekommen so what. Anders als bei Metzelders grausamen Taten . Als dies zum Vorschein kam waren weitaus weniger theatralische und anprangernde  Statements zu hören, obwohl es da angebrachter gewesen wäre!
Man sollte hinti eher die Hand reichen und ihm wieder aushelfen anstatt drauf zu hauen wenn er schon am Boden liegt,was aber leider heutzutage ein Sinnbild der Gesellschaft geworden ist.  Es ist auch viel bequemer und leichter, Leute zu verurteilen und Fingerpointing zu betreiben als sich mit ihnen zu beschäftigen, zu reden, erfahren was sie bewegt und letztendlich Hilfe anbieten. Ich denke, wenn man ihn als Verein jetzt in dieser Situation unterstützt und nicht fallen läßt wie es viele hier gern sehen würden, hat man einen Spieler gewonnen, der sich noch mehr für die eintracht aufreibt als ohnehin schon.
#
Ampi schrieb:

Is doch Schwachsinn. Darf man heutzutage in seiner Freizeit nicht mehr das tun was einem beliebt, ohne moralisch zerschossen zu werden? Meine Güte.
Er ist einer der besten Verteidiger die wir haben und ohne sein Tor in letzter Sekunde, würden wir vermutlich nicht den Europa cup in den Himmel Strecken.
Er hat einen Fehler begangen und ihn erkannt, sowie behoben. Nur weil er nicht zu Kreuze kriecht und den pseudo moralischen gutbürger spielt, wollen ihn plötzlich alle vom Hofe jagen.
Es ist niemand zu Schaden gekommen so what. Anders als bei Metzelders grausamen Taten . Als dies zum Vorschein kam waren weitaus weniger theatralische und anprangernde  Statements zu hören, obwohl es da angebrachter gewesen wäre!
Man sollte hinti eher die Hand reichen und ihm wieder aushelfen anstatt drauf zu hauen wenn er schon am Boden liegt,was aber leider heutzutage ein Sinnbild der Gesellschaft geworden ist.  Es ist auch viel bequemer und leichter, Leute zu verurteilen und Fingerpointing zu betreiben als sich mit ihnen zu beschäftigen, zu reden, erfahren was sie bewegt und letztendlich Hilfe anbieten. Ich denke, wenn man ihn als Verein jetzt in dieser Situation unterstützt und nicht fallen läßt wie es viele hier gern sehen würden, hat man einen Spieler gewonnen, der sich noch mehr für die eintracht aufreibt als ohnehin schon.


Es ist für mich erschreckend, dass hier doch ein paar User die Meinung vertreten, dass man nicht mehr tun darf, was einem "beliebt", ohne moralisch zerschossen zu werden. Mehrfach gab es Einträge in Form von Relativierungen, dass Hinti doch ein Typ mit Ecken und Kanten sei. Das ist alles ok, man kann Ecken und Kanten haben (so lange der Verein es akzeptiert, wenn man es mit der Disziplin nicht so hat). Aber eine Grenze wird genau da überschritten, wenn man mit Rechten etwas zusammen macht und dann die Verantwortung nicht ausreichend übernimmt. Nicht Mainstream, mit Ecken und Kanten etc. legitimiert nicht, Rechtspopulisten die Bühne zu bieten.

Ich denke, die Eintracht hätte liebend gerne eine gemeinsame Erklärung mit ihm abgegeben, er hat sich für den anderen und eigenen Weg entschieden. Und ja, sich dann in die Opferrolle wie ein bockiges und streikendes Kind zu verhalten, ist nicht die richtige Reaktion. Aber sie kann zum Erfolg führen, dass haben wir mit Augsburg bereits erlebt, als wir profitiert haben. Nun wird es wohl andersherum laufen und wir ihn weit unter Wert abgeben.
Nach der Sickl Geschichte war Hinti abgefu. und er tut vieles dafür, dass seine Zukunft nicht bei der Eintracht liegt insofern, dass er nicht aktiv geht, aber es dem Verein sehr schwer macht, eine Zukunft für Hinti für gangbar zu halten-




#
Wann kommen ungefähr die Dauerkarten Rechnungen? Habe das nicht mehr auf dem Schirm. Danke vorab
#
Mache mir eher Sorgen um die Fans, die das nicht mehr mitmachen. CL habe ich mir in den letzten beiden Jahren nicht mehr angeschaut , ok, das ändert sich jetzt wieder (:
Nationalmannschaft interessiert viele nicht mehr richtig.
Die Sportschau Quoten für die Bundesliga  sinken enorm und ich glaube , dass bei der WM in Qatar auch die Quoten kein Vergleich zu der Vergangenheit sein werden. Die Leut machen den Käse irgendwann nicht mehr mit
#
Finde die Entwicklung mit Hertha nicht so überraschend. Ein Topclub wird ihn nach der Geschichte, und davon gab es ja nicht nur eine, nicht nehmen, von daher passt Hertha. Hertha freut sich, da wir ihn unter Marktwert abgeben werden (müssen). Damals haben wir auch so Augsburg bekommen, als Hinti sich „freipresste“. Nun andersrum , alles nicht so dramatisch und Krösche wird für den sportlichen Ersatz wieder gute Leute holen. Bitterer ist, dass eine große Identifikationsfigur geht und davon gibt es im Team nicht so viele. Der Abgang scheint für alle Beteiligten dennoch die beste Lösung
#
SGE_Werner schrieb:

SGERafael schrieb:

Hinteregger ist und war im Urlaub und muss nicht für seinen Arbeitgeber erreichbar sein


Formell richtig, aber wenn ich auch nur im Hauch daran interessiert wäre, dass das Verhältnis mit meinem Arbeitgeber vernünftig bleibt, dann agiere ich anders als Hinti es getan hat (Sich bei Insta und Co. melden, aber nicht mit der SGE koordinieren / reden). Auch wenn bekannt ist, dass die heutigen Empörungsmechanismen gerne auch mal drüber sind, so muss ich nicht permanent mich so verhalten, dass diese Mechanismen getriggert werden.

Wie ich dazu stehe,dass Hinteregger mit der Eintracht in diesem Fall nicht zusammengearbeitet hat, habe ich hier bereits erläutert. Es hätte vieles evtl. anders laufen können.

Formell allerdings,wie Du schon sagst,hatte er Urlaub. Gefällt uns und der Eintracht nicht, aber ob wir das vorwerfen können?! Eher schwierig. Hinteregger macht da halt sein eigenes Ding - wie schon während seiner gesamten Karriere. Und das weiß und wusste auch die Eintracht jederzeit.
Er ist kein abgerichteter Profi,wie man sie so schon überall kennt, sondern ein Charakterkopf, der polarisiert - war bei Basler/Kahn etc. früher auch so. Das wusste man vor seiner Verpflichtung und hat das auch zu nutzen gewusst.
Klar sollte sich Hinti auf seinen Beruf konzentrieren. Aber wenn er abliefern sollte,hat er abgeliefert. Dafür haben wir ihn doch bislang so geliebt...

Mit geht diese Empörung um seine Person echt auf den Keks. Ich mag Hinti und hoffe,dass er noch eine Zukunft bei der Eintracht haben wird - ein Spieler mit Ecken und Kanten,der auch schon einiges falsch gemacht hat.
Wer fehlerfrei ist, werfe den ersten Stein.
#

[/quote]

Mit geht diese Empörung um seine Person echt auf den Keks. Ich mag Hinti und hoffe,dass er noch eine Zukunft bei der Eintracht haben wird - ein Spieler mit Ecken und Kanten,der auch schon einiges falsch gemacht hat.
Wer fehlerfrei ist, werfe den ersten Stein.
[/quote]

Das ist der Knackpunkt. Fehler passieren. Es geht eben nicht nur um den einen kausalen. Danach ist es aber umso wichtiger, wie man mit dem Fehler umgeht und sich verhält. Da sollte man sich tatsächlich und nicht oberflächlich einsichtig zeigen und mit seinem Arbeitgeber kooperieren. Sturheit und Widerwilligkeit sind schlechte Berater
#
Was Hinteregger gemacht hat wurde ja nun ausführlich diskutiert.
Er hat sich entschuldigt und seine Geschäftsbedingungen sofort beendet.

Egal wie Hinteregger nach der Geschichte agiert hätte,irgendeiner findet immer eine Form der Kritik.

Hinteregger hat nun diese Form der Entschuldigung gewählt.

Hinteregger ist und war im Urlaub und muss nicht für seinen Arbeitgeber erreichbar sein - sofern er Sondervereinbarungen gibt ->

https://www.bund-verlag.de/aktuelles~7-fragen-zur-erreichbarkeit-im-urlaub~.html

Mit kommt es nun vor,als ob einige User hier bewusst Stimmung erzeugen wollen. Argumentieren im Kreis und lassen kaum andere Meinungen zu, wiederholen sich in fast jedem zweiten Beitrag.

Ich warte ab,wie Eintracht Frankfurt reagiert. Nahezu alle sind sich einig,dass man mit Faschos keine Geschäfte machen sollte - inwieweit Hinteregger da komplett involviert war oder inwieweit andere für ihn die Organisation des Hinti-Cups durchgeführt haben,kann hier niemand beurteilen.

Von daher sollten hier einige deutlich zurückfahren und Hinti nicht gleich ans Kreuz nageln. Es gleicht fast schon einer Hexenjagd und ist Spiegelbild der heutigen Gesellschaft.

Die Eintracht wird das sicherlich zu 100% aufklären - wie das Ergebnis dann sein wird,werden wir schon früh genug erfahren.


#
SGERafael schrieb:

Egal wie Hinteregger nach der Geschichte agiert hätte,irgendeiner findet immer eine Form der Kritik.


In diesem Punkt widerspreche ich Dir ganz eindeutig. Hätte er in dem Statement wahrhaftig Einsicht  gezeigt , hätte es einen anderen Verlauf nehmen können. Einfach , „ich habe scheisse gebaut“ und selbst wenn jemand tatsächlich glaubt , dass Hinti nichts von Sickls Hintergrund wusste, hätte er sagen müssen , ich trage die Verantwortung dafür (und es nicht geprüft zu haben). Mit dem einleitenden Bashing - wenn wir schon beim Bashing sind - des Journalisten war das Kind in den Brunnen gefallen. Sickl selbst beklagt übrigens auch eine Hetzjagd, gerade der, welch Doppelmoral.

Bin auch sicher , dass bei einem anderen Statement Hintis  in Bezug auf die Eintracht seriöse Medien wie der HR, Julian Franzke und die FR anders kommentiert hätten. Hinti zu Gute muss man halten, dass er sich gestern schon anders geäußert hat! Was zwischen  Vereinsführung und Hinti kommuniziert wird aktuell , wissen wir verlässlich nicht. Die Vereinsführung scheint die Faxen dicke zu haben und das liegt sicherlich nicht daran, dass für ein paar User auch der Bogen überspannt ist.
#
Um mal bei Hinti zu bleiben. Er provoziert halt und eskaliert gerne. Das sind die negativen neben den positiven Seiten an ihm. Hierzu ein Auszug des aktuellen FR Kommentars von Ingo Durstewitz. Vielleicht sollte das Kapitel einfach geschlossen werden , damit die Vorbereitung in Ruhe angegangen werden kann. Es geht dann darum, noch etwas Ablöse zu kassieren. Wie er dann ticken kann, wissen wir allzu gut:

„ Bei der Eintracht wussten sie damals, was auf sie zukommt, dass da ein unangepasster Freigeist kommt, der seinen eigenen Kopf hat, gerne mal um die Häuser zieht und für Ärger und schlechte Stimmung sorgen kann. Als Hinteregger dem Augsburger Manager Stefan Reuter auf den Kopf zu sagte, er werde seine Karriere beenden, wenn er ihn nicht nach Frankfurt ziehen lasse, haben sie das bei der Eintracht mit einigem Bauchgrimmen registriert. Klar haben sie durch diese dreiste, aber ernstgemeinte Drohung den Lieblingsspieler von Ex-Trainer Adi Hütter bekommen, doch sie ahnten, dass das schwierig werden könnte mit dem eigenwilligen Typen aus Kärnten. „So was oder so was ähnliches kann uns eines Tages auch blühen. Da bin ich mir sicher“, sagte damals einer aus der Führungscrew. Er sollte Recht behalten. (Ingo Durstewitz)“
#
…aus diesem Grund ist das einzig positive an der Geschichte neben der wichtigen Aufdeckung, dass es in das (Fußball) Sommerloch fällt. So tangiert es die Mannschaft nur bedingt und auch wenn das Thema jetzt noch paar Tage hochkocht, in 3 Wochen interessiert kaum noch jemanden. Zudem sieht die Mannschaft, dass man und auch Hinti sich nicht alles erlauben kann. Und am Ende bleibt auch, dass der Verein mit seinem klaren Statement glaubwürdig bleibt. Ich kenne einige , die wegen der gesellschaftspolitischen Haltung , die nicht nur vom Peter ausgeht, die Eintracht geil finden und deshalb eingetreten sind. Das mag nicht jedem gefallen und die Popularität ist sicher auch der EL zu verdanken, aber es ist nicht zu unterschätzen, was diese Haltung teilweise für eine Zustimmung und Zulauf erhält. Fußball in dieser Dimension und Politik sind nicht trennbar. Und dieses „ich (oder wir) wussten nichts“ oder man soll das Ding nicht so groß machen. Ne, sorry, das kennt man irgendwo her.

Ich finds geil, wenn Rechtspopulisten nicht willkommen geheißen werden und klare Kante gezeigt wird und glaube, dass es gut für die Eintracht ist. Anderen mag das nicht gefallen, sie haben eine andere politische Haltung oder wollen keine politischen Themen um die Eintracht, was auch ok ist. Rein kam der politische Konflikt allerdings nicht durch die Eintracht, sondern aus Kärnten.
#
Nun, das nimmt hier eine Entwicklung, dass ich mich langsam ausklinke. Weil es am eigentlichen Thema zunehmend vorbeigeht. Depressionen sind einen eine schlimme und (selbst)zerstörische Erkrankung, aber passt es , dies hier in den Zusammenhang zu bringen?  Martin Hinteregger ist ein erwachsener Mensch. Die psychischen Probleme möchte ich in keiner Weise in Abrede stellen, eher habe ich vor (s)einem offenen Umgang damit großen Respekt. Dennoch dürfen weder Depressionen, Naivität , Dummheit oder eine Lausbub Mentalität als Entschuldigung oder Erklärung gesehen werden. Hinti ist ein Fusballprofi und damit Vorbild für viele. Hinti hat das Statement und die Planung des Cups nicht alleine „gemanagt“ sondern wurde dabei beraten. Heute wurde ich informiert, dass sein Berater der gleiche wie der von Adi Hüttter ist, also offenbar ein ziemlicher Griff ins Klo. Insofern mag dies die Fehler erklären, aber nicht entschuldigen. Sein Vater mag ihn da mit reingeritten haben, dennoch denn hat er und niemand anders als Profi eine große Verantwortung dafür , was mit und vor allem unter seinem Namen passiert. Wie schon geschrieben, wäre das noch auszubügeln gewesen, wenn Hinti  den Mist eingestanden hätte und den Journalisten nicht zum Sündenbock gemacht hätte . Wenn es einer verbockt hat, dann Hinti und sein(e) Berater.

Wir können bis übermorgen darüber schwadronieren , ob der Journalist gut und schlecht recherchiert hat. Es scheint so zu sein, dass die vorgetragenen Fakten stimmen , die sonst so nichts ans Licht gekommen wären. Das ist  für mich entscheidend. Es ist nicht an den Haaren herbeigezogen, dass Sickl die eingenommene Kohle erneut dazu verwendet hätte , rechtsextremistische Initiativen zu unterstützen. Über Jahrzehnte hat er dies bereits offensichtlich getan. Alleine weil dies konterkariert wurde, war die „Aufdeckung“ eln Segen. Ein Auftritt von Vega vor diesem Hintergrund hätte ohnehin nicht gepasst.
#
Adler_Steigflug schrieb:

Was eine Flachzange!      

Absolut.

Irgendwie ist es auch immer wieder dasselbe Verhaltensmuster bei den Schmocks.

Hier wäre ich vorsichtig mit, denn - ja diese Verhaltensmuster sind extrem auffällig - auch Martin Hinteregger ist diesem Verhaltensmuster nicht sehr fern mit in seinem Statement. Schuld bei anderen, zwar nicht den "Hetzern" aber insbesondere den "Unbekannten" (dem Journalisten) suchend und ein Verteidigungsschirm um sich herum aufbauen ggü. Vorwürfen, die nie getätigt wurden.


Seis drum, hier gibt es reihenweise sachlich und faktisch begründete Aussagen, die darstellen, warum das Verhalten des Spieler dem Vertragsverhältnis und dem Verein gegenüber schädlich wirken können.

Dass Martin Hinteregger keinerlei rechtes Gedankengut in sich trägt und dieses ganz sicher nicht unterstützt, ist denke ich völlig unbestritten.
Um Martin Hinteregger ging es in dem zugrunde liegenden Artikel auch nur nebensächlich, Ziel der Recherche war eben der bekannte Faschist. Dass dieser nun ausgerechnet Geschäftspartner eines (ohnehin schon polsrisierenden) Bundesligaprofis und österreichischen Nationalspielers ist, ist leider der bittere Beigeschmack.

Fakt ist:
Das Geschäftsverhältnis ist nun beendet und damit ist das Thema grundsätzlich erstmal erledigt und der von einigen aufgegriffene Vorwurf, Martin Hinteregger sei (gezielt) in die rechte Ecke gedrängt, sollte auch vom Tisch sein. Denn darum ging es nie. Wer den Artiekl gelesen hat, sollte das auch erkannt haben. Klarer und eindeutiger kann es nicht in einem Artikel benannt werden. Und viele die hier Kritik  äußern, äußern diese auch nicht aufgrund möglicher persönlicher Haltungen der Person Martin Hinteregger (die ohehin die Wenigsten tatsächlich einschätzen können).

Vielmehr dreht sich Vieles insbesondere um das zugrunde liegende Geschäftsverhältnis, welches nun beendet ist. Ob Martin Hinteregger die politische Haltung des Geschäftspartner kannte oder hätte kennen müssen - dahin gestellt. Darüber lässt sich ohnehin nur spekulieren.

Was aber bleibt - und darüber muss auch weiterhin diskutiert werden - ist der Umgang des Arbeitnehmers Martin Hintereggers im Nachgang zu dem Artikel.  Dass er ein Statement veröffentlicht, steht ihm völlig frei - gut zu werten ist sicherlich die Konsequenz, die er gezogen hat.

Alles weitere, die offene Kritik an Journalisten, die ihre Arbeit verrichten (in diesem Fall im Übrigen extrem fundiert), sowie nicht ansatzweise erkennendes Bedauern des Vorgangs, stattdessen einen Abwehrturm um sich herum aufbauend und dem Arbeitgeber nicht für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen, bleibt letztlich wenig akzeptabel. Selbstverständlich ist er dazu nicht verpflichtet, hätte ihm aber ganz sicherlich nicht geschadet. Insbesondere dann nicht, wenn die Vorgeschichte des Spielers betrachtet wird. Dass der Verein am Ende irgendwann reagieren und sich öffentlich klarstellen muss, ist völlig nachvollziehbar. Die Klarheit und Schärfe der Verlautbarung begrüße ich - das klärenden Gespräch im Vorfeld wäre aber sicherlich hilfreich gewesen. Insbesondere weil es die Möglichkeit gebracht hätte eine klare, gemeinsame Linie zu fahren und Einigkeit symbolisiert hätte.

Insgesamt wird diese Geschichte, leider, hängen bleiben - so oder so. Zumal es eben, anders als auch hier schon zu lesen, eben kein Einzelfall ist und die fehlende Professionalität außerhalb des Platzes, bzw. vorhandene Naivität/Leichtigkeit oder wie auch immer man es nennen möchte, schon mehrfach thematisiert wurde.


Dass Rassismus und Faschismus jeglicher Art nicht mit den Werten von Eintracht Frankfurt übereinstimmen und dieses menschenverachtende Weltbild in der Mitte der Gesellschaft nichts zu suchen hat, ist immerhin etwas Positives, das man aus dieser ganzen Geschichte ziehen kann. Danke an dieser Stelle an alle mutigen Journalisten und Mitmenschen, die bereit sind für Toleranz und Miteinander einzutreten und demokratische Werte gegen Aufschrei und Entrüstung - und teilweise Bedrohung von Leib und Leben - verteidigen!
#
cyberboy schrieb:

Dass Rassismus und Faschismus jeglicher Art nicht mit den Werten von Eintracht Frankfurt übereinstimmen und dieses menschenverachtende Weltbild in der Mitte der Gesellschaft nichts zu suchen hat, ist immerhin etwas Positives, das man aus dieser ganzen Geschichte ziehen kann. Danke an dieser Stelle an alle mutigen Journalisten und Mitmenschen, die bereit sind für Toleranz und Miteinander einzutreten und demokratische Werte gegen Aufschrei und Entrüstung - und teilweise Bedrohung von Leib und Leben - verteidigen!


Dem Beitrag und Ausschnitt schließe ich mich vollumfänglich an. Ich bedauere, dass Hinti vermutlich gehen wird, weil er besonders war und für ein Verein auch nicht nur ein Trikot war, das man wechselt wie seine Unterhose. Aber es war am Ende eindeutig zu viel des  Guten. Das Thema ist unschön. Man kann nur froh sein, dass die Aufdeckung von Hinti (Papas) Spezi nicht im Zeitraum der EL an die Öffentlichkeit kam. Das hätte eine totale Unruhe gebracht und die EL gefährden können. Umso wichtiger aber, dass das Thema schlussendlich an die Öffentlichkeit kam. Der Journalist ist für mich ein richtig Guter. Denn ich bin dankbar, dass es solche Menschen gibt, die gerade im halbbraunen Österreich nicht ungefährlich leben und dennoch nicht aufgeben, rechte Tendenzen und Machenschaften aufzudecken und dies in diesem Fall absolut seriös.

#
Punkasaurus schrieb:

Wenn ich mit jemanden eine GmbH Gründe sichere ich mich eben ab. Das ist einfach vernünftig damit genau solche Dinge nicht passieren. Ob das jetzt Hinteregger, seine Berater oder sein Vater war, irgendwer hat da einfach naiv gehandelt.

Bei einem Gesinnungscheck erwischt man aber auch nur die ganz bekannten Leute. Ok, bei Sickl hätte das geklappt, aber sehr oft kommt man da nicht zu richtigen Ergebnissen. Ja, das war scheiße vom Hinti, aber wie das von einigen aufgebauscht wird ist schon daneben, packt mal die große Keule wieder ein.
#
propain schrieb:

Punkasaurus schrieb:

Wenn ich mit jemanden eine GmbH Gründe sichere ich mich eben ab. Das ist einfach vernünftig damit genau solche Dinge nicht passieren. Ob das jetzt Hinteregger, seine Berater oder sein Vater war, irgendwer hat da einfach naiv gehandelt.

Bei einem Gesinnungscheck erwischt man aber auch nur die ganz bekannten Leute. Ok, bei Sickl hätte das geklappt, aber sehr oft kommt man da nicht zu richtigen Ergebnissen. Ja, das war scheiße vom Hinti, aber wie das von einigen aufgebauscht wird ist schon daneben, packt mal die große Keule wieder ein.


Nö. Nichts ist daneben, wenn es darum geht, worum es hier geht. Es geht um Verbindungen bzw. Geschäftsbeziehungen zu einem gefährlichen Rechten. Da von einer großen Keule zu sprechen ist deplatziert. Ich bin froh, dass die Reaktionen von Verein und nicht unwesentlichen Teilen hier und den Medien so ausfallen. Gerade die Kommentare von Kicker, HR sind hier sehr zutreffend.

Wenn Hinti (mit seinem Post) richtig einsichtig gewesen wäre, dann hätte das Thema einen anderen Verlauf nehmen können. Leider wurde der Journalist einleitend in die Mangel genommen - das ist völlig daneben!
#
naggedei schrieb:

zeigt wo wir 2022 hingekommen sind.

Also dass wir Faschisten keine Möglichkeit geben wollen sich politisch mit solchen Veranstaltungen zu legitimieren und dass Journalisten so etwas aufdecken ist für mich eher etwas Positives.
#
also, ich sehe den Journalisten als letzten Schuldigen. Der hat seinen Job gemacht und dies ziemlich seriös und fundiert. Einige wollen hinter ihrer Hinti Fanbrille nicht sehen, was das eigentliche Problem ist. Hinti ist keine 8 Jahre und er ruft auch nicht mal auf dem Schulhof paar Buben zum Kicken zusammen, sondern das sollte ein ganz schön großes Event werden, mit teuren VIP Tickets etc. Alles kein Problem, so lange ok man das nicht mit einem Rechten zusammen organisiert, der Geld in rechte Gruppierungen  investiert.

Umso schlimmer dann die Reaktion von Hinti, vor allem mit der einleitenden Kritik am Journalisten. Ich habe Hinti wie viele geliebt, mit seiner Hingabe, seinem anders sein, seine Authenzität und Leidenschaft. Aber all dies und was er für uns (unbestritten) geleistet hat, tut nichts zur Sache.
#
Also eins vorweg, ich möchte jetzt nicht in Hintereggers Haut stecken. Ich wähle jetzt bewusst keine besonders ausgefeilten Worte, schreibe einfach mal meine Gedanken von der Leber weg, die in mir nach dem Lesen der vielen Beiträge einfallen:

Grundsätzlich finde ich, dass die Geschehnisse um den "Hinti-Cup" in diesem Thread sehr leidenschaftlich und überwiegend auch sachlich mit sehr guten Beiträgen diskutiert werden – was hier im Forum ja nicht immer der Fall ist.

Martin Hinteregger, das kann man wohl schon unterschreiben, ist vom Typ her weder Rassist, Querdenker noch Nazi; das ist mMn in diesem Zusammenhang zunächst einmal das Wichtigste zu seiner Person.

Ich unterstelle weiter, dass der Mit-Initiator des Hinti-Cups von Anfang an, also mit dem ganzen „Drumherum“, sein Vater gewesen ist und von seinem Sohn Martin alles blauäugig und blind „gegengezeichnet“ wurde, was ihm sein Vater vorgelegt hat – Bedenken gegenüber seinem Vater hegte Hinti nicht (wie die meisten Söhne gegenüber ihrem Vater). Vermutlich, das will ich zu seiner Verteidigung mal annehmen, entstand der „Cup-Gedanke“ zu einer Zeit, wo es bei Hinteregger sportlich nicht gerade so toll gelaufen ist und daher sein Kopf auch nicht ganz frei von Sorgen gewesen sein mag (BL-/EL- Doppelbelastungen). Sicher hatte sich Hinti bei diesem Event ausschließlich als Initiator für Sport, Spiel, Spaß und Vergnügen gesehen und dabei übersehen, mit wem er sich dabei eingelassen hat. Fraglich, ob das als mögliche Entschuldigung ausreicht – zumindest teilweise oder überhaupt nicht?

Diesen (angenommen) Hintergrund mal unterstellt, hat Hinti die über ihn jetzt eingebrochene Kritik hart und unerwartet getroffen, worauf er spontan mit einem Statement unüberlegt und falsch reagiert hat – menschlich gesehen durchaus nachvollziehbar. Vermutlich ist für ihn eine Welt zusammengebrochen, wie dumm, gutgläubig und vielleicht auch wie verblendet er sich zu diesem Event von seinem Vater führen ließ. Hinteregger wird daher garantiert erstmal wieder zu sich selbst finden und realisieren müssen, was über ihn mit welchen einschneidenden Folgen eingebrochen ist. Menschlich zwar nachvollziehbar aber eher schlecht, wenn dabei selbst verursachte Fehler dann zunächst einmal bei Anderen (Journalisten) gesucht werden.

Ich bin ehrlich gesagt hin- und hergerissen – und möchte nicht in Hintereggers Haut stecken. Es wird mMn verdammt schwer, in dieser noch nicht ganz aufgeklärten Angelegenheit (die sicher gut gedacht war) zu einem gerechten, fairen, richtigen und nachvollziehbaren Ausgang für Hinteregger selbst, der Eintracht und der Ösi-Nationalmannschaft zu finden - was wünschenswert möglichst schnell erfolgten sollte.
#
Anfänger schrieb:

Martin Hinteregger, das kann man wohl schon unterschreiben, ist vom Typ her weder Rassist, Querdenker noch Nazi; das ist mMn in diesem Zusammenhang zunächst einmal das Wichtigste zu seiner Person.


Das ist spekulativ. Wissen wir nicht  und ist auch nicht das Thema. Der Autor, der es "aufgedeckt" hat, hat Hinti dies auch nicht unterstellt. In jedem Fall hat Hinti sich von rechtem Gedankengut distanziert in seinem Post.

Anfänger schrieb:

Diesen (angenommen) Hintergrund mal unterstellt, hat Hinti die über ihn jetzt eingebrochene Kritik hart und unerwartet getroffen, worauf er spontan mit einem Statement unüberlegt und falsch reagiert hat – menschlich gesehen durchaus nachvollziehbar. Vermutlich ist für ihn eine Welt zusammengebrochen, wie dumm, gutgläubig und vielleicht auch wie verblendet er sich zu diesem Event von seinem Vater führen ließ. Hinteregger wird daher garantiert erstmal wieder zu sich selbst finden und realisieren müssen, was über ihn mit welchen einschneidenden Folgen eingebrochen ist. Menschlich zwar nachvollziehbar aber eher schlecht, wenn dabei selbst verursachte Fehler dann zunächst einmal bei Anderen (Journalisten) gesucht werden.


Es spielt keine Rolle, ob es menschlich nachvollziehbar ist. Ganz schwach war und ist, dass er als erstes den Journalisten angeht. Das alleine zeigt schon, dass Hinti wenig verstanden hat. Denn er wollte ja nur ein Turnier ausrichten. Das klingt wie ein Schuljunge, der den Ball von der Lehrerin weggenommen bekommt. Das ganze Event hätte u.a. Sickl Kohl eingebracht. Und wie der tickt, ist keine Spekulation. Menschlich stark wäre es gewesen, zu sagen. Ich habe scheisse gebaut. Ich hätte das Event nicht mit einem Rechten organisieren dürfen. Dann wäre das Ding noch zu retten gewesen, aber dafür braucht es wirkliche Einsicht.


#
Puh, da wollte ich so langsam mal wieder ins Forum zurückkehren, nachdem ich die positiven Erlebnisse der vergangenen Wochen und Monate verarbeitet habe (und mich dazu in den kommenden Tagen auch noch äußern will) und dann kommt so ein richtiger Einschlag.

Ich muss sagen, dass ich den Artikeln in den Medien (siehe Kicker oder Hessenschau) in großen Teilen nur zustimmen kann. Dass sich Hinti von der Familie Sickl öffentlich distanziert und die Geschäftsbeziehung aufgekündigt hat, ist richtig und wichtig. Wenn wir ehrlich sind, musste dieser Schritt aber auch zwingend erfolgen und war mehr oder weniger das Minimum. Alles andere hätte zumindest bei Eintracht Frankfurt seine Karriere beendet. Denn das wäre dann gerade bei uns wirklich nicht mehr vermittelbar gewesen.

Dass er sein Statement aber gleich mit einem Angriff auf einen Journalisten startet, sehe ich sehr kritisch. Sicher auch berufsbedingt, weil ich selbst einen journalistischen Hintergrund habe. Aber auch hier sollte das Motto "don't shoot the messenger" lauten. Nicht die Veröffentlichung ist das Problem, sondern der Sachverhalt. Leider wird heutzutage aber immer wieder die Presse für solche kritischen Recherchen und Berichte angegangen - obwohl das ihre ureigene Aufgabe ist. Wie sagt man so schön: "Journalism is printing something what somebody else does not want printed - everything else is public relations." Pauschale und übertriebene Medienschelten bei kritischen Berichten habe ich ja auch hier im Forum schon mehrfach angeprangert, weil sie absolut fehl am Platze sind.

Ich erinnere da gerne an die Reaktionen auf die ersten Berichte vor den Abgängen von Kovač, Bobic oder Hütter. Da wurde auch gerne davon gesprochen, dass die bösen Medien ja nur eine Kampagne gegen die Eintracht fahren würden, um deren Erfolg zu verhindern oder die eigene Aufmerksamkeit zu erhöhen. Ich finde das absolut befremdlich, zumal eine solche Argumentation gerne auch aus einer anderen Ecke kommt. Passenderweise bezeichnet der Herr Sickl die aktuelle Berichterstattung zu dem Thema ja auch als "Hetzjagd" auf seine Person. Wer nur positive und seichte Berichterstattung über die Eintracht konsumieren will, kann sich ja gerne auf die vereinseigenen Medien beschränken. Die haben in den letzten Jahren ja (vereinsübergreifend) ohnehin mehr und mehr die Meinungshoheit bei den Anhängern gewonnen. Ich finde das Angebot ja auch größtenteils gut, aber da wird es sicher nicht die schmerzhaften Wahrheiten geben.

Dass der entsprechende Journalist Hinti nicht persönlich kennt, kann ja wohl auch kein Kriterium sein und ist als eigener Kritikpunkt an der Berichterstattung absolut unverständlich. Wo kämen wir denn hin, wenn nur noch persönliche Weggefährten - und damit eindeutig befangene Personen - über andere Personen und damit zusammenhängende Sachverhalte berichten würden? Ein komplett objektiver Journalismus ist ja so schon schlichtweg unmöglich. Aber die Pressefreiheit ist in einer Demokratie nun einmal vollkommen berechtigt ein sehr hohes Gut.

Insofern stellt sich für mich auch nicht die Frage, was genau die Intention des Journalisten war oder warum er ausgerechnet jetzt darüber berichtet. Das mag vielleicht untergeordnet eine Rolle spielen (der Journalist berichtet wohl schon länger über Martin Sellner, die Familie Sickl und Konsorten), die Gesellschaft scheint es ja wohl auch schon etwas länger zu geben und eventuell hätte man auch Hinti vor Veröffentlichung des Artikels einen längeren Zeitrahmen für eine Stellungnahme einräumen können. Aber hätte das denn etwas am Sachverhalt geändert? Hinti hat in seinem Statement ja jetzt auch keinen einzigen Punkt aus dem Artikel faktisch widerlegt.

Ansonsten will ich Hinti gerne glauben, dass er keine rechtsorientierte Gesinnung hat. Seine Begründung im Statement wird bei solchen Fällen zwar klassischerweise hervorgekramt, aber es gab meines Wissens bisher auch keinerlei Anlass, in irgendeiner Weise etwas in diese Richtung zu vermuten. Bisweilen kommt er in einigen Punkten ja auch einfach nur sehr unbeholfen vor, um das mal noch positiv auszudrücken. Das könnte man auch hier mal wieder anführen. Eine Person mit rechter Gesinnung würde beispielsweise wahrscheinlich auch nicht so oft im Yok Yok rumhängen. Es hat ihm aber auch niemand eine böswillige Absicht unterstellt, auch der Journalist im Artikel nicht. Da wurde nur vollkommen zu Recht die Frage aufgeworfen, inwieweit Hinti über die Aktivitäten seines Mitgesellschafters Bescheid wusste. Und da muss ich persönlich auch sagen: Mir kann keiner erzählen, dass er über den Typen und dessen Einstellung absolut gar nichts wusste.

Die wohnen in einem österreichischen 300-Seelen-Dorf. Da kennt jeder jeden persönlich. Vor allem, wenn die Familie ein Schloss mit regelmäßige Veranstaltungen besitzt (unter anderem eben nicht nur Konzerte, sondern auch von der Identitären Bewegung und für weitere rechtsextreme Veranstaltungen, da Schlösser in Privathand in der rechten Szene geradezu angestrebt werden), die Mutter mal Bundesministerin war und auch der Sohn relativ oft in den Medien steht, unter anderem weil es laute Kritik an seinem Amtseintritt in den Grazer (zweitgrößte Stadt Österreichs) Gemeinderat gab. Hintis Vater ist zudem noch der Leiter des Gemeindeamts in dem Kaff, ist also erst recht bestens vernetzt. Mag sein, dass es da einen gewissen Zusammenhalt oder Pragmatismus gibt, um anderen nicht ans Bein zu pissen oder sich nicht zu isolieren. Aber gekannt haben die sich sicherlich irgendwie.

Ich komme aus einer Stadt mit 40.000 Einwohnern. Wenn man sich hier ein bisschen auskennt, weiß man trotzdem, wo sich hier die rechte Szenekneipe befindet. Selbst bei der Eintracht in der Fanszene mit über 100.000 Mitgliedern, über 50.000 Zuschauern im Stadion und Hunderten von Fanklubs kann man einzelne Gruppierungen ganz gut einschätzen, wenn man schon etwas länger dabei ist und ein bisschen Kenntnis hat. Zumindest weiß man dann auch, welchen Gruppen gerne nachgesagt wird, bisweilen auch rechtsoffen zu sein.

Es würde im Zweifelsfall auch eine einfache Internetsuche ausreichen, um sich über die Familie Sickl zu informieren. Denn selbst für den Fall, dass Hinti wirklich überhaupt nicht Bescheid wusste, halte ich es für ziemlich fragwürdig, dass viele Leute offensichtlich im Vorfeld des Endspiels in Sevilla einen größeren Backgroundcheck über potenzielle Verkäufer von Tickets gemacht haben, um deren Seriosität einschätzen zu können, als Hinti vor der Gründung einer gemeinsamen Firma mit dem Typen.

Dazu kommt, dass Hinti jetzt meint, die Familie Sickl sei tief verwurzelt in seinem Heimatdorf. Trotzdem will er nichts über deren Aktivitäten gewusst haben. Hintis Vater (der laut dem Artikel von 11 Freunde das ja hauptsächlich eingefädelt haben soll) hingegen meint, dass die Familie zugezogen sei und man nichts über deren politischen Aktivitäten wisse, weil man ja nicht von jedem den Lebenslauf kontrollieren würde. Gut, in solchen Dörfern gilt man bisweilen auch nach 100 Jahren in dritter Generation noch als zugezogen. Aber auch der Herr Sickl selbst sagt aus, dass er mit Hintis Vater früher zusammen gekickt und Hinti beim Aufwachsen zugesehen habe. Da wird er vielleicht noch nicht so viel persönlichen Kontakt mit Hinti selbst gehabt haben, aber dann scheinen die Mitglieder der Familie Sickl zumindest mal keine komplett Unbekannten gewesen zu sein.

Kärnten ist zwar schon ein ziemlich spezieller Fall (siehe Jörg Haider, der lange Zeit Landeshauptmann war) und die FPÖ ist in Österreich auch allgemein gesellschaftlich ziemlich stark verankert, teils sogar als (stets inkompetente, peinliche und skandalträchtige) Regierungspartei. Das ist dort (leider) die gelebte Realität. Aber zum einen gilt, was die Eintracht in ihrem Statement gesagt hat: Ein gemeinsamer Heimatort darf keine Entschuldigung sein und kann Widersprüche in der Wertvorstellung nicht auflösen. Und zum anderen muss man hier auch noch einmal ganz klar sagen, dass es sich bei dem Herrn Sickl auch um keinen normalen FPÖ-Politiker handelt.

Nach allen vorliegenden Informationen war und ist Heinrich Sickl weit über seine Parteizugehörigkeit hinaus in der rechtsextremen Szene vernetzt und aktiv. Und ich wähle diesen Begriff hier ganz bewusst, obwohl mir die Trennschärfe zwischen "politisch rechts", "rechtsoffen", "rechtskonservativ", "rechtspopulistisch", "rechtsradikal" und "rechtsextrem" in der öffentlichen Diskussion oft viel zu ungenau ist. In diesem Fall scheint mir rechtsextrem aber absolut angebracht zu sein.

Hier auch noch mal ein paar weitere Hintergrundinformationen zu dem Herrn Sickl:

https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/10/15/heinrich-sickl/

Als selbsternannte "antifaschistische Recherche" ist die Seite diesbezüglich sicher nicht neutral, aber es ist soweit alles mit Quellen hinterlegt. Dieser Absatz stach mir da besonders ins Auge:

Anfang der 90er Jahre betätigte sich Sickl in der österreichischen Neonaziszene: Er schloss sich der „Nationalistischen Front“ (NF) an und schaffte es innerhalb eines Jahres als Mitglied aufgenommen zu werden. Die NF war Ende der 80er Jahre die bedeutendste militante neonazistische Organisation in Deutschland, die sich die SS zum Vorbild genommen hatte. Die NF führte regelmäßig Wehrsportübungen durch und begann mit dem Aufbau „Nationaler Einsatzkommandos“ als bewaffnete Kampftruppen gegen „Ausländerverbrecherbanden”, „Linke” und die „Staatsgewalt”. 1992 wurde die NF schließlich verboten, existierte aber in der Illegalität weiter. Ihre Organisation war strikt hierarchisch und setzte absoluten Gehorsam voraus, so dass auch AnwärterInnen erst nach genauer Überprüfung und einer Probezeit Mitglieder werden konnten. Sickl wurde 1991 in den Unterlagen der NF als einer der wenigen ÖsterreicherInnen als reguläres Mitglied geführt – unter dem Code 02 (während z.B. AktivistInnen bloß unter 03 firmierten).

Hört sich doch nach einem sympathischen Zeitgenossen an. Die Mutter hat das übrigens später als "Jugendsünde" abgetan und mit "Drogen wie Haschisch nehmen" verglichen, weil es ja so lange her sei und der Sohnemann zu diesem Zeitpunkt noch keine 20 Jahre alt gewesen war. Die Gesinnung des Herrn Sickl scheint sich aber auch in den letzten 30 Jahren nicht signifikant geändert zu haben, wie man diversen anderen Quellen ebenfalls entnehmen kann. Und das ist auch alles nicht jetzt erst bekannt geworden, sondern geht schon seit Jahren durch die Öffentlichkeit.

Das nur noch mal als kleinen Exkurs, da ja einige die Situation auch in diese Richtung versucht haben zu relativieren. Bei dem Hintergrund spielt es für mich schon eine Rolle wer der Herr Sickl ist, was der Herr Sickl so macht und warum Hinti mit dem Herrn Sickl eine Geschäftsbeziehung eingeht. Denn das steht nun einmal diametral zu den festgelegten Werten von Eintracht Frankfurt und damit auch deren Mitarbeitern und Repräsentanten.

Überhaupt fand ich es auf verschiedenen Plattformen ganz schwach, enttäuschend und erschreckend, wie sich einige Fans geäußert haben, weil es denen bestenfalls schlichtweg egal war. Wichtig schien da nur, dass die Sache schnellstmöglich durch ist, weil es ja ein unangenehmes Thema ist. Dann brauchen wir uns aber auch nicht mehr auf die Werte von Eintracht Frankfurt beziehen und diese Gemeinschaft eines Traditionsvereins überhöhen.

Ein Verein, in dem ein Tony Yeboah nach rassistischen Beleidigungen zum ersten afrikanischen Kapitän der Bundesliga aufgestiegen ist. Ein Verein, der sich öffentlich klar gegen Parteien wie die AfD (die sich übrigens wechselseitig mit der FPÖ als Schwesterpartei ansieht) ausspricht. Ein Verein, der sich nach den gezielten rechtsextremen Mordanschlägen auf neun Mitmenschen vor der Haustür in Hanau bedingungslos an die Seite der Angehörigen gestellt hat. Dann ist das nämlich vollkommen wertlos. Zumal zu dieser Tradition eben auch eine gewichtige jüdische Historie gehört. Da will ich sicher nicht, dass ein Spieler von Eintracht Frankfurt gemeinsame Sache mit jemandem macht, der Teil einer Organisation war, die sich die SS zum Vorbild genommen hat.

Insofern finde ich schon, dass das eben nicht reine Privatsache ist und dass das auch jeden Eintrachtfan etwas angehen sollte. Gerade als stolzes Vereinsmitglied, das für diese Werte einsteht. Ich finde das Statement von Hinti jedenfalls enttäuschend und kritikwürdig, ohne dass ich darüber hinaus über ihn richten möchte. Ich denke, dass auch der Verein mit diesem Statement nicht zufrieden ist. Das lässt sich aus der eigenen Meldung durchaus herauslesen. Dass Hinti offensichtlich nicht mehr zu einem gemeinsamen Statement mit dem Verein erreichbar war, tut da sein Übriges. Da wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein und sicher noch etwas kommen.
#
DonGuillermo schrieb:

Puh, da wollte ich so langsam mal wieder ins Forum zurückkehren, nachdem ich die positiven Erlebnisse der vergangenen Wochen und Monate verarbeitet habe (und mich dazu in den kommenden Tagen auch noch äußern will) und dann kommt so ein richtiger Einschlag.

Ich muss sagen, dass ich den Artikeln in den Medien (siehe Kicker oder Hessenschau) in großen Teilen nur zustimmen kann. Dass sich Hinti von der Familie Sickl öffentlich distanziert und die Geschäftsbeziehung aufgekündigt hat, ist richtig und wichtig. Wenn wir ehrlich sind, musste dieser Schritt aber auch zwingend erfolgen und war mehr oder weniger das Minimum. Alles andere hätte zumindest bei Eintracht Frankfurt seine Karriere beendet. Denn das wäre dann gerade bei uns wirklich nicht mehr vermittelbar gewesen.

Dass er sein Statement aber gleich mit einem Angriff auf einen Journalisten startet, sehe ich sehr kritisch. Sicher auch berufsbedingt, weil ich selbst einen journalistischen Hintergrund habe. Aber auch hier sollte das Motto "don't shoot the messenger" lauten. Nicht die Veröffentlichung ist das Problem, sondern der Sachverhalt. Leider wird heutzutage aber immer wieder die Presse für solche kritischen Recherchen und Berichte angegangen - obwohl das ihre ureigene Aufgabe ist. Wie sagt man so schön: "Journalism is printing something what somebody else does not want printed - everything else is public relations." Pauschale und übertriebene Medienschelten bei kritischen Berichten habe ich ja auch hier im Forum schon mehrfach angeprangert, weil sie absolut fehl am Platze sind.

Ich erinnere da gerne an die Reaktionen auf die ersten Berichte vor den Abgängen von Kovač, Bobic oder Hütter. Da wurde auch gerne davon gesprochen, dass die bösen Medien ja nur eine Kampagne gegen die Eintracht fahren würden, um deren Erfolg zu verhindern oder die eigene Aufmerksamkeit zu erhöhen. Ich finde das absolut befremdlich, zumal eine solche Argumentation gerne auch aus einer anderen Ecke kommt. Passenderweise bezeichnet der Herr Sickl die aktuelle Berichterstattung zu dem Thema ja auch als "Hetzjagd" auf seine Person. Wer nur positive und seichte Berichterstattung über die Eintracht konsumieren will, kann sich ja gerne auf die vereinseigenen Medien beschränken. Die haben in den letzten Jahren ja (vereinsübergreifend) ohnehin mehr und mehr die Meinungshoheit bei den Anhängern gewonnen. Ich finde das Angebot ja auch größtenteils gut, aber da wird es sicher nicht die schmerzhaften Wahrheiten geben.

Dass der entsprechende Journalist Hinti nicht persönlich kennt, kann ja wohl auch kein Kriterium sein und ist als eigener Kritikpunkt an der Berichterstattung absolut unverständlich. Wo kämen wir denn hin, wenn nur noch persönliche Weggefährten - und damit eindeutig befangene Personen - über andere Personen und damit zusammenhängende Sachverhalte berichten würden? Ein komplett objektiver Journalismus ist ja so schon schlichtweg unmöglich. Aber die Pressefreiheit ist in einer Demokratie nun einmal vollkommen berechtigt ein sehr hohes Gut.

Insofern stellt sich für mich auch nicht die Frage, was genau die Intention des Journalisten war oder warum er ausgerechnet jetzt darüber berichtet. Das mag vielleicht untergeordnet eine Rolle spielen (der Journalist berichtet wohl schon länger über Martin Sellner, die Familie Sickl und Konsorten), die Gesellschaft scheint es ja wohl auch schon etwas länger zu geben und eventuell hätte man auch Hinti vor Veröffentlichung des Artikels einen längeren Zeitrahmen für eine Stellungnahme einräumen können. Aber hätte das denn etwas am Sachverhalt geändert? Hinti hat in seinem Statement ja jetzt auch keinen einzigen Punkt aus dem Artikel faktisch widerlegt.

Ansonsten will ich Hinti gerne glauben, dass er keine rechtsorientierte Gesinnung hat. Seine Begründung im Statement wird bei solchen Fällen zwar klassischerweise hervorgekramt, aber es gab meines Wissens bisher auch keinerlei Anlass, in irgendeiner Weise etwas in diese Richtung zu vermuten. Bisweilen kommt er in einigen Punkten ja auch einfach nur sehr unbeholfen vor, um das mal noch positiv auszudrücken. Das könnte man auch hier mal wieder anführen. Eine Person mit rechter Gesinnung würde beispielsweise wahrscheinlich auch nicht so oft im Yok Yok rumhängen. Es hat ihm aber auch niemand eine böswillige Absicht unterstellt, auch der Journalist im Artikel nicht. Da wurde nur vollkommen zu Recht die Frage aufgeworfen, inwieweit Hinti über die Aktivitäten seines Mitgesellschafters Bescheid wusste. Und da muss ich persönlich auch sagen: Mir kann keiner erzählen, dass er über den Typen und dessen Einstellung absolut gar nichts wusste.

Die wohnen in einem österreichischen 300-Seelen-Dorf. Da kennt jeder jeden persönlich. Vor allem, wenn die Familie ein Schloss mit regelmäßige Veranstaltungen besitzt (unter anderem eben nicht nur Konzerte, sondern auch von der Identitären Bewegung und für weitere rechtsextreme Veranstaltungen, da Schlösser in Privathand in der rechten Szene geradezu angestrebt werden), die Mutter mal Bundesministerin war und auch der Sohn relativ oft in den Medien steht, unter anderem weil es laute Kritik an seinem Amtseintritt in den Grazer (zweitgrößte Stadt Österreichs) Gemeinderat gab. Hintis Vater ist zudem noch der Leiter des Gemeindeamts in dem Kaff, ist also erst recht bestens vernetzt. Mag sein, dass es da einen gewissen Zusammenhalt oder Pragmatismus gibt, um anderen nicht ans Bein zu pissen oder sich nicht zu isolieren. Aber gekannt haben die sich sicherlich irgendwie.

Ich komme aus einer Stadt mit 40.000 Einwohnern. Wenn man sich hier ein bisschen auskennt, weiß man trotzdem, wo sich hier die rechte Szenekneipe befindet. Selbst bei der Eintracht in der Fanszene mit über 100.000 Mitgliedern, über 50.000 Zuschauern im Stadion und Hunderten von Fanklubs kann man einzelne Gruppierungen ganz gut einschätzen, wenn man schon etwas länger dabei ist und ein bisschen Kenntnis hat. Zumindest weiß man dann auch, welchen Gruppen gerne nachgesagt wird, bisweilen auch rechtsoffen zu sein.

Es würde im Zweifelsfall auch eine einfache Internetsuche ausreichen, um sich über die Familie Sickl zu informieren. Denn selbst für den Fall, dass Hinti wirklich überhaupt nicht Bescheid wusste, halte ich es für ziemlich fragwürdig, dass viele Leute offensichtlich im Vorfeld des Endspiels in Sevilla einen größeren Backgroundcheck über potenzielle Verkäufer von Tickets gemacht haben, um deren Seriosität einschätzen zu können, als Hinti vor der Gründung einer gemeinsamen Firma mit dem Typen.

Dazu kommt, dass Hinti jetzt meint, die Familie Sickl sei tief verwurzelt in seinem Heimatdorf. Trotzdem will er nichts über deren Aktivitäten gewusst haben. Hintis Vater (der laut dem Artikel von 11 Freunde das ja hauptsächlich eingefädelt haben soll) hingegen meint, dass die Familie zugezogen sei und man nichts über deren politischen Aktivitäten wisse, weil man ja nicht von jedem den Lebenslauf kontrollieren würde. Gut, in solchen Dörfern gilt man bisweilen auch nach 100 Jahren in dritter Generation noch als zugezogen. Aber auch der Herr Sickl selbst sagt aus, dass er mit Hintis Vater früher zusammen gekickt und Hinti beim Aufwachsen zugesehen habe. Da wird er vielleicht noch nicht so viel persönlichen Kontakt mit Hinti selbst gehabt haben, aber dann scheinen die Mitglieder der Familie Sickl zumindest mal keine komplett Unbekannten gewesen zu sein.

Kärnten ist zwar schon ein ziemlich spezieller Fall (siehe Jörg Haider, der lange Zeit Landeshauptmann war) und die FPÖ ist in Österreich auch allgemein gesellschaftlich ziemlich stark verankert, teils sogar als (stets inkompetente, peinliche und skandalträchtige) Regierungspartei. Das ist dort (leider) die gelebte Realität. Aber zum einen gilt, was die Eintracht in ihrem Statement gesagt hat: Ein gemeinsamer Heimatort darf keine Entschuldigung sein und kann Widersprüche in der Wertvorstellung nicht auflösen. Und zum anderen muss man hier auch noch einmal ganz klar sagen, dass es sich bei dem Herrn Sickl auch um keinen normalen FPÖ-Politiker handelt.

Nach allen vorliegenden Informationen war und ist Heinrich Sickl weit über seine Parteizugehörigkeit hinaus in der rechtsextremen Szene vernetzt und aktiv. Und ich wähle diesen Begriff hier ganz bewusst, obwohl mir die Trennschärfe zwischen "politisch rechts", "rechtsoffen", "rechtskonservativ", "rechtspopulistisch", "rechtsradikal" und "rechtsextrem" in der öffentlichen Diskussion oft viel zu ungenau ist. In diesem Fall scheint mir rechtsextrem aber absolut angebracht zu sein.

Hier auch noch mal ein paar weitere Hintergrundinformationen zu dem Herrn Sickl:

https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/10/15/heinrich-sickl/

Als selbsternannte "antifaschistische Recherche" ist die Seite diesbezüglich sicher nicht neutral, aber es ist soweit alles mit Quellen hinterlegt. Dieser Absatz stach mir da besonders ins Auge:

Anfang der 90er Jahre betätigte sich Sickl in der österreichischen Neonaziszene: Er schloss sich der „Nationalistischen Front“ (NF) an und schaffte es innerhalb eines Jahres als Mitglied aufgenommen zu werden. Die NF war Ende der 80er Jahre die bedeutendste militante neonazistische Organisation in Deutschland, die sich die SS zum Vorbild genommen hatte. Die NF führte regelmäßig Wehrsportübungen durch und begann mit dem Aufbau „Nationaler Einsatzkommandos“ als bewaffnete Kampftruppen gegen „Ausländerverbrecherbanden”, „Linke” und die „Staatsgewalt”. 1992 wurde die NF schließlich verboten, existierte aber in der Illegalität weiter. Ihre Organisation war strikt hierarchisch und setzte absoluten Gehorsam voraus, so dass auch AnwärterInnen erst nach genauer Überprüfung und einer Probezeit Mitglieder werden konnten. Sickl wurde 1991 in den Unterlagen der NF als einer der wenigen ÖsterreicherInnen als reguläres Mitglied geführt – unter dem Code 02 (während z.B. AktivistInnen bloß unter 03 firmierten).

Hört sich doch nach einem sympathischen Zeitgenossen an. Die Mutter hat das übrigens später als "Jugendsünde" abgetan und mit "Drogen wie Haschisch nehmen" verglichen, weil es ja so lange her sei und der Sohnemann zu diesem Zeitpunkt noch keine 20 Jahre alt gewesen war. Die Gesinnung des Herrn Sickl scheint sich aber auch in den letzten 30 Jahren nicht signifikant geändert zu haben, wie man diversen anderen Quellen ebenfalls entnehmen kann. Und das ist auch alles nicht jetzt erst bekannt geworden, sondern geht schon seit Jahren durch die Öffentlichkeit.

Das nur noch mal als kleinen Exkurs, da ja einige die Situation auch in diese Richtung versucht haben zu relativieren. Bei dem Hintergrund spielt es für mich schon eine Rolle wer der Herr Sickl ist, was der Herr Sickl so macht und warum Hinti mit dem Herrn Sickl eine Geschäftsbeziehung eingeht. Denn das steht nun einmal diametral zu den festgelegten Werten von Eintracht Frankfurt und damit auch deren Mitarbeitern und Repräsentanten.

Überhaupt fand ich es auf verschiedenen Plattformen ganz schwach, enttäuschend und erschreckend, wie sich einige Fans geäußert haben, weil es denen bestenfalls schlichtweg egal war. Wichtig schien da nur, dass die Sache schnellstmöglich durch ist, weil es ja ein unangenehmes Thema ist. Dann brauchen wir uns aber auch nicht mehr auf die Werte von Eintracht Frankfurt beziehen und diese Gemeinschaft eines Traditionsvereins überhöhen.

Ein Verein, in dem ein Tony Yeboah nach rassistischen Beleidigungen zum ersten afrikanischen Kapitän der Bundesliga aufgestiegen ist. Ein Verein, der sich öffentlich klar gegen Parteien wie die AfD (die sich übrigens wechselseitig mit der FPÖ als Schwesterpartei ansieht) ausspricht. Ein Verein, der sich nach den gezielten rechtsextremen Mordanschlägen auf neun Mitmenschen vor der Haustür in Hanau bedingungslos an die Seite der Angehörigen gestellt hat. Dann ist das nämlich vollkommen wertlos. Zumal zu dieser Tradition eben auch eine gewichtige jüdische Historie gehört. Da will ich sicher nicht, dass ein Spieler von Eintracht Frankfurt gemeinsame Sache mit jemandem macht, der Teil einer Organisation war, die sich die SS zum Vorbild genommen hat.

Insofern finde ich schon, dass das eben nicht reine Privatsache ist und dass das auch jeden Eintrachtfan etwas angehen sollte. Gerade als stolzes Vereinsmitglied, das für diese Werte einsteht. Ich finde das Statement von Hinti jedenfalls enttäuschend und kritikwürdig, ohne dass ich darüber hinaus über ihn richten möchte. Ich denke, dass auch der Verein mit diesem Statement nicht zufrieden ist. Das lässt sich aus der eigenen Meldung durchaus herauslesen. Dass Hinti offensichtlich nicht mehr zu einem gemeinsamen Statement mit dem Verein erreichbar war, tut da sein Übriges. Da wird das letzte Wort noch nicht gesprochen sein und sicher noch etwas kommen.


Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen, danke
#
Irritierend finde ich, dass hier mitunter von Hetze gegen Hinti gesprochen wurde. Was glauben die eigentlich? Dass Hinti keinen Plan hatte, mit wem er die geplante Gaudi managt. Auch das hier teilweise versucht wurde zu relativieren, irritiert. Den Fehler hat die Eintracht nicht gemacht.

Sickl hat sich übrigens massiv gegen die "Hetzkampagne" über ihn beklagt. Welch Hohn, dass Hintis Geschäftspartner / Pressesprecher / Co-Turnierveranstalter, der gegen Minderheiten hetzt und gefährliche Bewegungen wie die Identitären unterstützt, über Hetze klagt. ich bin sehr froh, dass und vor allem wie sich unser Verein positioniert hat. Da wurde gleich die Tragweite erkannt und ein deutliches Zeichen gesetzt. Danke dafür. Das ist wichtig und bleibt. Die Geschichte ist insgesamt unschön, fällt zum Glück in die Sommerpause und sollte ein schnelles Ende finden. Hintis Verdienste auf dem Platz bleiben, neben dem Platz war es nicht nur Gold.
#
vonNachtmahr1982 schrieb:

Doch, das haben 2 User getan.


Es gibt inhaltlich keinen Grund Herrn Bonvalot zu kritisieren. Ob aber die Headline "Die rechten Verbindungen des Martin Hinteregger" unbedingt mit dieser Wortwahl und im Plural sein musste? Führte dann nämlich vergangene Nacht dazu, dass sich auf Twitter schon das aufgebrachte Volk mit Mistgabeln und Fackeln bewaffnete, während der Server mit dem Artikel abstürzte und somit dann nur die reißerische Überschrift der Allgemeinheit bekannt war. Über Peter Fischer machten sich dann auch einige Helden und Offenbacher lustig, weil er seinen Laden nicht im Griff habe und die Eintracht (damit wir alle) doppelmoralisch sei.

Evtl. hat die Eintracht hier wirklich gepennt, wenn sie denn wirklich 24 Stunden zuvor den gesamten Text zur Stellungnahme vor sich liegen hatte.

Wie gesagt, die Wäsche wird nicht mehr fleckenrein aus der Maschine kommen. Da bleibt einiges hängen.


#
Genau diese Doppelmoral meine ich, die der Eintracht schlecht stünde. Das ist wie das Respect Motto der UEFA und die WM nach Qatar zu "vergeben". Wer tatsächlich meint, dass Hinti nicht wusste, mit wem er da Geschäfte macht, dem ist nicht zu helfen. Ich behaupte nicht, dass Hinti rechtes Gedankengut pflegt, aber man macht mit Rechten keine gemeinsamen Sachen. Währet den Anfängen. Zu RB verkaufen und wir haben eine ruhige Saison, denn das Fass ist spätestens jetzt übergelaufen. Die Verantwortlichen wussten möglicherweise, warum sie ihn im April loswerden wollten.

Ich vertraue den Verantwortlichen unseres Vereins und dass sie richtig damit umgehen werden. Hier ein Kommentar auf der Sge4ever FB Seite eines Lesers:

"Wer Schilder mit "Kein Platz für Rassismus" hoch hält, wer Aufkleber mit diesen Worten aufklebt, wer diesen Verein und dessen Geschichte liebt, der muss all dies auch bei einem Fanliebling ernst nehmen. Ohne wenn und aber. Kein Schönreden, keine Ausflüchte, keine Relativierung, keine Diskussion. Ansonsten bleibt alles, was wir uns in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben, Makulatur. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sollte Hinteregger etwas davon gewusst haben, bleibt nur die Trennung. Man macht keine Geschäfte mit Nazis und Rechtsradikalen."
#
Nach meiner Ansicht muss Hinti weg. Er hat sich zu viel erlaubt und seine Stellungnahme ist nicht wirklich überzeugend. Vor allem stört mich, dass er den Journalisten angeht und kritisitiert, dass Unbekannte etwas über ihn behaupten. Dass es solche Menschen / Journalisten gibt, ist in Zeiten aufkommenden Rechtspopulismus und -nationalismus Gold wert, Respekt dafür.

Man geht nicht mit Nazis auf den Querdenkerdemos spazieren. Wer das macht, disqualifiziert sich und wird unglaubwürdig. Genau so machten man mit Rechtsextremen keine Geschäfte. Und wer meint, die Ursache sei Naivität , irrt gewaltig. In dem Dorf kennt doch jeder jeden. Und das rechts Gedankengut und Kärnten salonfähig ist, ist nicht erst heute bekannt. Die Eintracht stellt sich eindeutig gegen Rassismus und entsprechend sehe ich jetzt keinen Ausweg, als sich von Hinti zu trennen. Genug ist genug!
#
Meines Erachtens gibt es keine Alternative zu einer Trennung, so weh es tut. Hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass was irgendetwas ist, wovon die Öffentlichkeit nichts weiß. Wir können uns nicht stets mit unserer Internationalität rühmen und dann so etwas hinnehmen. Ich bin sehr froh, dass unser Präsident wie kein anderer gegen die AFD, Rassismus, Ausländerhass und Antisemitismus Stellung bezieht. Entsprechend muss jetzt gehandelt werden. Hinti war (m)ein Liebling. Es ist jedoch sehr naiv zu glauben, dass Hinti nicht wusste, mit wem er den Hinticup schmeisst und mit wem er Geschäfte macht. Ein Klick bei Google reicht selbst für Menschen, die die Gesellen aus Kärnten nicht kennen.
#
Ich hoffe dein Kumpel weiss was er da tut (er ist danach sein Abo los) und eure Freundschaft hält noch etwas...wäre mir zu risikoreich...
#
Aendy78 schrieb:

Ich hoffe dein Kumpel weiss was er da tut (er ist danach sein Abo los) und eure Freundschaft hält noch etwas...wäre mir zu risikoreich...


es geht einfach darum, dass wir Karten zusammen kaufen können, falls es wieder zu einem Sonderspielbetrieb kommt. Das war damals so nervig, keine Tickets zusammen kaufen zu können im Sonderspielbetrieb, der hoffentlich nicht mehr kommt. Das Abo kann dann auch wieder in einem oder paar Jahren wieder auf ihn übertragen werden, oder?