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Schaedelharry63

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Stargazer64 schrieb:

Nicht ganz. Star der russischen Bloggerszene ist Jen Psaki und man beschwerte sich lauthals, als sie für einige Wochen von der Bildfläche verschwand.

Am Rande zu Pussy Riot....Wurden in erster Linie wegen Beleidigung der Russ. Orthodoxen Kirche und ihres höchsten Repräsentanten verurteilt.


Jen Psaki ist keine russische Kabarettistin, sondern eine ungeschickte amerikanische Pressesprecherin, die für die propagandaverseuchte Öffentlichkeit in Rußland zur Verächtlichmachung des Westens herhalten darf. Nix mit freier, aufgeklärter Gesellschaft. Hast wohl den Smiley vergessen. So lacht der Kalmück.

http://de.globalvoicesonline.org/2014/06/13/jen-psaki-staatsfeind-nummer-1-in-russlands-internet/

Natürlich wurde Pussy Riot NUR wegen der Beleidigung der russischen Kirche verurteilt (lach).

Der Auftritt in der Kirche richtete sich nicht gegen die Gläubigen und die Kirche an sich, sondern gegen die unheilige Allianz von Staatsmacht und Kirchenoberen.

Mit ähnlichen an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen versucht man ja auch  - zum Glück meist vergeblich - hierzulande Satire zu verunglimpfen (Charlie Hebdo, Titanic etc.etc.).

Vermutlich haben wir unterschiedliche Vorstellungen einer freien Gesellschaft. Ist hierzulande aber tolerabel.
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adlerjunge23FFM schrieb:
Nur noch eine letzte Sache:

https://www.youtube.com/watch?v=Uex0TJRB9Hg

Ab ca. Minute 13. Aber alles Putin-Versteher.    


Gutgemachtes Kabarett. Zeichen einer freien, aufgeklärten Gesellschaft.

In Rußland haben sie dagegen sogar Angst vor Pussy Riot.

Da muß der Präsident noch selbst die Witze machen.

http://i.embed.ly/1/display/resize?key=1e6a1a1efdb011df84894040444cdc60&url=http%3A%2F%2Fpbs.twimg.com%2Fmedia%2FB9oLJSxIAAAKnG_.jpg
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Schaedelharry63 schrieb:

Deswegen bin ich auch gegen Waffenlieferungen des Westens, man würde dann dieser Logik Vorschub leisten und sich moralisch zudem mit Putin auf eine Stufe stellen.


Wenn das doch dahingehend eskaliert, dann : RISIKO

http://www.der-postillon.com/2015/02/hasbro-bringt-brettspielklassiker.html

Sorry, adlerjunge23FFM,der mußte noch sein.
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Ihr randoms.
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OK.

Kurz reicht.
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Schaedelharry63 schrieb:
Wird knapp.

Ob Seite 11111 mit post 222222 zusammenfällt ?


Ihr müsst, glaube ich, längere Beiträge schreiben.
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Wird knapp.

Ob Seite 11111 mit post 222222 zusammenfällt ?
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adlerjunge23FFM schrieb:

Um auf Schaedelharry zu kommen: Mir gehts net darum wer, wo, wen annexiert hat und wieviele Tote es gab. Es geht darum, dass die EU und die NATO mit den Anschuldigungen gegen Russland (Annexion, Okkupation der Ostukraine) gewisse Ziele verfolgen.  


Sorry, habe dich dann wohl mißverstanden, als du rethorisch ohne Butter bei die Fische zu geben "Fragt sich wer hier wen annektiert hat" in den Raum gestellt hast.

Auch kann ich dein

Mir ist Putin scheißegal, mir ist Obama, Merkel, Hollande scheißegal, solange da Menschen sterben und einfach nur als Schachfiguren dienen. Und ja, beide Seiten gehen mir hier auf den Sack weil es doch einfach sooo offensichtlich ist, dass es eben nicht um die Menschen geht. Keinen Meter.

verstehen.

Interessen vertreten beide Seiten. Nicht immer moralisch einwandtfrei, geschenkt.

Es ist jedoch ein Unterschied, ob ich hinter den Kulissen "Nationbuilding" betreibe und dabei meine wirtschaftlichen Interessen u.U. auch über das wirtschaftliche Interesse der dort Betroffenen stelle oder

ob ich offen einen Bürgerkrieg mit tausenden Toten befeuere und fördere.

Verführt etwa das russische Beispiel gelenkter Oligarchen und von Rohstoffeinnahmen überdeckter Korruption potentielle Vasallenstaaten wie die Ukraine nicht ausreichend genug?

Wie, die Mehrheit der Bürger der Ukraine will gar diese "Errungenschaften" überwinden? Dann flugs einen Bürgerkrieg anzetteln, damit man dort auf "andere Gedanken" kommt. Könnten ja ansteckend sein, diese Sehnsüchte.

Deswegen bin ich auch gegen Waffenlieferungen des Westens, man würde dann dieser Logik Vorschub leisten und sich moralisch zudem mit Putin auf eine Stufe stellen.

A propos Moral.

Bin mal gespannt, inwieweit unser liberaler Westen, dessen Werte ich durchaus vertrete, noch an die ukrainischen Bürger denkt, wenn es um die Überwindung von Korruption und Oligarchentum geht. Wenn denn irgendwann noch Zeit dazu bleibt, bei der aktuellen Entwicklung.
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Unvergessene Dialoge:

Karlstadt: " Semmelknödel sind Semmelknödel "
Valentin: " -deln "
Karlstadt: " Deln? "
Valentin: " -deln! "
Karlstadt: " Was deln?!? "
Valentin: " Es heißt Semmelnknödeln! "
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Kleine Verständnisshilfe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Annexion

Annektiert wurde nur die Krim. Von Rußland.

Die Teile der Ostukraine dagegen bislang "nur" okkupiert. Von Rußland

Und nun bitte ich höflichst um Aufklärung, wer sonst noch in Europa in den letzten 20 Jahren wen oder was annektiert oder okkupiert hat. Gerne auch mit Aufzählung der massenhaften Toten.

Falls dies gelingen sollte, bitte ich um Darlegung, ob dies gerechtfertigt war und seinerseits das Vorgehen Putins damit gerechtfertigt werden kann.

Danke.

Kommt aber wahrscheinlich wieder nix.
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adlerjunge23FFM schrieb:
Für mich persönlich sterben da zu viele Menschen, als dass ich über sowas lachen könnte. Net böse gemeint.

Fragt sich wer hier wen annektiert hat. Aber guuuuuuuuuuut, alles halb so wild.  


Für mich persönlich sterben da zu viele Menschen, als dass ich dümmliche Propaganda verbreiten könnte. Da mach ich lieber gleich offensichtliche schlechte Witze.

Wer hat denn Deiner Meinung nach wen mit was annektiert und wie viele Menschenleben hat das gekostet?
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Unglaublich! Militaristische, diffamierende Aufmarschmanöver mitten in Deutschland!

http://www.tagesspiegel.de/images/karneval-duesseldorf-putin/11383922/3-format10.jpg

Wird Putin in einen neuen Konflikt getrieben?
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Stargazer64 schrieb:

Ukraine-Konflikt: USA beteiligen sich an Militärparade vor russischer Grenze


Ich hätte auch nichts gegen Militärparaden (sind immerhin keine Manöver oder gar heiße militärische Handlungen) der russischen Armee, gerne auch innerhalb ihrer Militärbündnisse.

Aber wenigstens haben wir jetzt einen Grund, wenn Mariupol demnächst unter Zuhilfenahme inoffizieller russischer Truppen von den "Faschisten" befreit wird: Der Ami hat provoziert.
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friseurin schrieb:

Nicht falsch verstehen, saubere Politiker wären mir lieber, aber man kann leider nicht alles haben und schon gar nicht binnen kürzester Zeit.


Schon klar. Die aktuellen Geschehnisse werden nun aber für eine positive Entwicklung nicht gerade förderlich sein.

Nicht nur die Separatistenverbände haben eine unklare Struktur untereinander, was zu treffende bzw. einzuhaltende Vereinbarungen erschwert.

Angeblich haben sich jetzt auch mehrere Oligarchen-Milizen auf ukrainischer Seite verselbstständigt.

Vermutlich haben sowohl Poroschenko als auch Putin keinen vollumfassenden Einfluß mehr auf die Warlords. Was letzterem egal ist, schickt er doch von Anfang an Menschen und Material in die Region ohne dafür verantwortlich sein zu wollen.

Für Poroschenko ist das Dilemma größer; die reguläre ukrainische Armee ist schlecht ausgerüstet und kriegsmüde. Sein Einfluß schwindet.
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friseurin schrieb:

Was hast denn erwartet? Dass man sich ungekauftes Frischfleisch ohne jegliche Lebenserfahrung ins Parlament holt bzw. wählt?
Nachdem Nazi-Deutschland zusammenbrach, sind ja nicht gleich alle Nazis verschwunden. Einige sollen auch in Ministerien und der Bundeswehr untergekommen sein.


Nur zu diesem Punkt; man soll ja eigene Meinungen vertreten, wie ich erbat, zudem war meine Darstellung bewußt verdichtet.

Zwar sind nicht alle Nazis bei Gründung der BRD sofort verschwunden (übrigens waren sie dies auch in der DDR nicht), jedoch, und das ist entscheidend, die nationalsozialistischen Strukturen.

Oligarchentum und Korruption gedeihen dagegen auch, wenn nicht noch besser, hervorragend in formell demokratischen Strukturen.

 
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Stargazer64 schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:


So. Das war die andere Seite der Medaille.


Wobei weder die eine noch die andere Seite für sich in Anspruch nehmen kann, der Weisheit letzter Schluss zu sein.


Wohl war.

Wenn Du es so siehst.

Mir war es nur unangenehm aufgestoßen, meine Forderung nach möglicher Vermeidung von unkommentierten einseitigen links hier im Forum  derart zu beantworten.

Daher meine harsche Reaktion in Form einer ebenso einseitigen Darstellung.

Der Unterschied: Diese ist auf meinem Mist gewachsen, ich versuche mich nicht dem Ruch auszusetzen, vorgefertigte Propaganda unkommentiert zu verbreiten.

Dem setzt Du dich aus, auch wenn Du guter Absicht bist.

Du verfährst nach dem Motto: Es gibt verschiedene Ansichten, die Wahrheit liegt in der Mitte.

Ich sage eher: es gibt verschiedene Lügen, die Wahrheit muß man selbst für sich herausfinden.

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Ist denn noch niemand auf den Gedanken gekommen, dass äußere Konflikte gesucht werden, um von eigenen Problemen abzulenken? Das "Eingekreist sein" von der Nato ist m.E. vorgeschoben, schließlich ist man militärisch, wenn auch nicht wirtschaftlich, noch Supermacht und sollte so gesehen nichts zu befürchten haben.

Putin hat zwar innenpolitisch die eigenen Oligarchen angegangen, aber nur, indem er mißliebige beseitigt und ihm Ergebene  - zum Teil alte Geheimdienst- und Benzinschieberkumpels aus St. Petersburger Zeiten - an deren Stelle gesetzt hat. Hinsichtlich Korruption und nicht diversifizierter Industrie blieb alles beim Alten. Und das ist Putins Achillesferse. Solange Öl und Gas genug einbringen, die Leute zu versorgen, war kein Grund vorhanden, hier Abhilfe zu schaffen.

Nun hat in der strukturell ähnlichen Ukraine - hier hatten und haben die Oligarchen ebenso das Sagen, nur ohne einen "Zuchtmeister" wie Putin - es die aufgeklärte Jugend gewagt, Reformen einzufordern. Inwieweit dies, der ursprüngliche Maidan, von "angloamerikanischen Thinktanks" ausgenutzt und umgedeutet wurde, spielt im weiteren Verlauf jedenfalls nicht die einzig wirksame Rolle.

Putin sah sich seiner Marionette Janukowitsch beraubt und mußte zudem fürchten, auch in Moskau einen Maidan unzufriedener Bürger zu erleben. Wirtschaftliche Unzulänglichkeiten und Korruption waren ja ähnlich,und die Unruhen nach der Wahl in Moskau 2012 nicht vergessen. Seine Beliebtheitswerte waren mäßig. So mußte  die äußere Bedrohung "Faschismus" dafür herhalten, sich zunächst die Krim einzuverleiben und in der Ostukraine eine ständige Einflusszone zu errichten. Nicht, um die Ukraine vor der NATO zu schützen (die NATO lehnte einen kurz-oder mittelfristigen Beitritt von Anfang an ab), sondern  um zu verhindern, dass eine Assoziierung mit der EU (kein Beitritt!) dafür sorgen könnte, möglicherweise einen prosperierenden EX-SU-Staat in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben, der oppositionellen Kräften in Rußland als Beispiel dienen könnte.

Was parallel zu diesen Ereignissen verfolgt wurde und wird, war die Desavouierung "des Westens" als degenerierte "Liberasten" (ein russisches propagendakunstwort aus liberal und Päderast) sowie die Unterstützung rechtsradikaler Parteien in Europa (le Pen u.a.; wo man doch gegen den "Faschismus" ist) oder gleich ganzer Staaten (aktuell Ungarn, dessen Chef Orban ausdrücklich dem liberalen Staatsgedanken abgeschworen hat und Putin zum Vorbild nimmt. Wo ist den hier der allumfassend Einfluß nehmende "Angloamerikanische Thinktank"?). Ich sehe hier den Versuch Putins, die europäische liberaldemokratische Werteordnung zu untergraben. In der Heimat wird derweil ein abstruses heiliges Rußland, ideologisch untermauert von nationalistischen Verschwörungstheoretikern wie Dugin sowie der orthodoxen Kirche, als Gegenentwurf propagiert. Das dabei sowohl Versatzstücke aus zaristischen wie auch stalinistischen Vorbildern beliebig verbraten werden, ist nur für eigendtändig Denkende verwunderlich.

Die Destabilisierung der Ukraine ist ihm jedenfalls gelungen. Statt, wie vom ursprünglichen Maidan eingefordert, moderne staatliche Strukturen zu entwickeln, kämpft der junge Staat ums nackte Überleben. Die Oligarchen unterhalten auf beiden Seiten Freischärlerbrigaden und werden mangels gewachsener Alternative als Regionalgouverneure eingesetzt. Ein Gutteil der demokratisch gewählten Abgeordneten im Ukrainischen Parlament sind, wie auch früher schon, bezahlte Gewährsleute der Oligarchen.

In Rußland selbst ist Putin beliebt wie nie, bewahrt er doch die russischen Landsleute  in der Ukraine vor dem stets beschworenen Faschismus (den er im restl. Europa wie oben bereits erwähnt gerne unterstützt) und holt die urrussische Krim heim ins Reich.

Soll niemand mehr sagen, Rußland sei nur eine Regionalmacht. Von den weiterhin nicht gelösten innenpolitischen Problemen insbesondere den wirtschaftlichen redet zumindest zuhause niemand mehr. Man ist ja wieder wer.

So.

Das war die andere Seite der Medaille.

Was so ein pensionierter südhessischer seitenbetreibender Linkspädagogemit zuviel Tagesfreizeit schafft, bekomme ich auch noch hin.
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Stargazer64 schrieb:

Durch Eigenrecherche und Auseinandersetzung mit beiden Seiten der Medaille.
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/02/02/systematische-lugen-als-methode-der-politik-die-verdrehungen-im-ukraine-konflikt/


Schön. Und wo ist die andere Seite der Medaille ?
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Chris__94 schrieb:

Kennt jemand ungefähr die Kosten für so eine Aktion ? (ja ich weiß über Geld redet man nicht   ,-) )


Eben.

Man kann aber ohne groß zu spekulieren davon ausgehen, dass der größte Posten die zeitaufwändige unentgeltliche Eigeninitiative der Organisatoren darstellt.

Wobei die Materialien in ihrer schieren Masse auch nicht billig sein dürften.