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willi neuberger

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Gibt's für die Homepage - Eintracht-Aktuell, ich meine nicht die Foren - kein Feed mehr??? Wenn ihr den RSS-Feed geknickt hättet wäre das mehr als schade, mein Weg, (auch ins Forum), führte oft über die neuen Meldungen in meinem Newsreader, und zwar nicht nur über Meldungen der Profimannschaft. Auch über die U23 und andere Abteilungen habe ich mich so informiert.

Ich weiss - die Nutzung von Feeds kommt in D-Land nicht recht vom Fleck, viele wollen damit nicht umgehen lernen, ausserdem haben alle Webmaster Angst davor, Klicks auf die eigentliche HP zu verlieren, aber für Leute, die sich umfassend informieren wollen, sind Feeds wirklich unverzichtbar.

Sollte ich einfach zu blöd/blind sein, den RSS-Link auf der Startseite zu finden, sorry und just give me a clue...

Zur allgemeinen Umstellung: Viele Probleme, da braucht ihr wohl noch 'ne Weile Zeit. Layout: Prinzipiell ganz gut. Muss halt viel reingepackt werden...

Grüsse aus W-Tal
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Der WSV, so wie die meisten hier ihn vielleicht gekannt haben, ist tot. Mausetot. Wie es dazu gekommen ist, wäre ein Fall für Monty Python's Flying Circus gewesen. Wenn es denn nicht so traurig gewesen wäre.

Ich will gar nicht ins Detail gehen, deshalb der Versuch einer Kurzform: Als der WSV 2003, (gemeinsam mit der Eintracht), aufstieg, (in die RL Nord), und dort mit einem jungen, charismatischen Trainerteam und einer verwurzelten Mannschaft eine sehr gute Rolle spielte, dabei am Ende beinahe sogar einen Durchmarsch geschafft hätte, da sah es ein Jahr lang so aus, als könnte ein jahrzehntelanger Dornröschenschlaf beendet werden, und der Club an eine lange Tradition anknüpfen. Ein Zuschauerdurchschnitt von 8.000 war gar nicht so schlecht, die neue Euphorie verzieh locker den verpassten Zweitligaaufstieg und erstmals seit Generationen verkauften sich rot-blaue Kindergrössen-Trikots in der Stadt wieder besser als fiese schwarz-gelbe oder ebenso fiese blau-weisse. Doch was dann folgte, war Comedy.

Der allmächtige Geldgeber und Präsident, Friedhelm Runge, der seit Jahren keine JHV mehr abgehalten hatte, und deshalb proforma, (fürs Amtsgericht), schon länger neben einem längst Verstorbenen präsidierte, verfügte in der Winterpause dieser Saison, per Ordre de Mufti und auf einer eiligst einberufenen Versammlung der inzwischen senil gewordenen Restmitglieder des Vereins, eine Fusion mit dem lokalen Konkurrenten. Inklusive Namenserweiterung um ein verhasstes Borussia. Die Fans, vor allem die etwa 1.500, die den WSV auch duch die schlimme Oberligazeit begleitet hatten, waren damit gar nicht einverstanden und befürchteten eine stille Übernahme durch verschlagene Markthändler und Versicherungsverteter, die das Gesicht des Stadtteilvereins Borussia über Jahre geprägt hatten. Es gelang jedoch, in mühseligen, teilweise auch sehr rauhen, Gesprächen, einen notdürftigen Frieden zu erhalten. Als Bürge für die bleibende Identität des WSV wurde von den Fans vor allem jener junge Trainer mit seinem Team angesehen, der sich durch grosse Nähe zum Fan-Block ausgezeichnet hatte und dessen gutes und ehrliches Auftreten die Perspektive einer eigenen Lebensfähigkeit des Vereins - jenseits der Geldschatulle eines Sonnenkönigs - überhaupt erst ermöglicht hatte.

Doch die erste Amtshandlung des neuen Fusionsvorstands in der folgenden Sommerpause war dann die Entlassung von Trainer Georg Kreß. Es folgte: Der verzweifelte Versuch, per Gründung einer Supporter-Vereinigung und Massen-Vereinseintritt den Namen zurückzuändern und zukünftig solche Alleingänge zu verhindern, oder zumindest mitzugestalten, böse und leider erfolgreiche Spaltungsversuche seitens des Präsidenten, Diffamierungen der Aktivisten in der lokalen Presse, die Verhängung von Stadionverboten mit dem Hinweis auf Rücknahme bei Einschwenken auf Vorstandslinie, ein gemeinsam mit St.Pauli-Fans durchgeführter Blockboykott beim ersten Saisonspiel der Folgesaison und letztlich der vollständige Niedergang der inzwischen heillos untereinander zerstrittenen Anhängerschaft. In die Annalen der Region ist das alles als 'Sommertheater ff.' eingegangen.

Nachdem dann im letzten Jahr die letzten noch verbliebenen - eher gemässigten - Fans, die nach wie vor auf eine demokratische Beteiligung am Verein gehofft hatten, auf der ersten regulären JHV seit einem Jahrzehnt nach Strich und Faden abgebügelt und vorgeführt wurden, war dann wohl alles vorbei. Die Ultras verliessen das Stadion, die Fanclubs liessen sich von der offiziellen Vereinsliste streichen, der Zuschauerschnitt ging, trotz neuerlicher Aufstiegschance, auf nur noch 3.000 zurück. Der einst stolze Fanblock des WSV besteht heute, soweit ich das aus der Distanz beurteilen kann, vor allem aus 13-15jährigen und einzelnen Übriggebliebenen, die sich standhaft weigern, den Vorstand infrage zu stellen.

Dass die Stadt ursprünglich versprochen hatte, zwei Hintertortribünen zu errichten, nach dem Abriss der alten Kurven aber bemerkte, dass sie das gar nicht bezahlen kann und somit das Stadion selber auch eher an einen Bombentrichter in Bagdad erinnert - (was wohl auch erstmal so bleibt!) - rundet das katastrophale Bild eines Kaninchenzüchtervereins nur ab. Marco Neppe, der jetzt von der Eintracht hierhin gewechselt ist, ist eigentlich zu bedauern. Ich weiss aber nicht, wie der junge Mann tickt. Vielleicht ist ihm das alles auch egal.

Ich selber, der ich seit 1972 WSV-Fan war, damals, als Zwölfjähriger, in der Bundesligazeit des WSV, Grabowski und Holz im Stadion spielen sah und hinfort die SGE zu meiner zweiten Liebe erkor, (nie hätte ich mein Herz mit irgendeinem Lokalkonkurrenten wie Doofmund oder Schalski 06 teilen können - nie!), ich selber habe jetzt seit drei Jahren keinen 'Local Club' mehr. Der gehört Runge. Auf Gedeih und Verderb - und wahrscheinlich war die Erhaltung dieser Abhängigkeit im Endeffekt auch sein eigentliches Ziel.

Ein paar mal musste ich an diese ganze Geschichte denken, als letztes Jahr die UF ihren Rückzug aus dem Waldstadion bekanntgaben und hier im Forum die Debatte darüber tobte. Klar - das sind ganz andere Ursachen und Fragestellungen - aber, die Tatsache, dass ein Fussballverein seinen Fans zunehmend fremder wird und das traurige Loch, das dann übrigbleibt, wenn für einen selbst ein Club aufhört, am Wochenende wichtig zu sein, das wird sich doch ähneln.

Heute abend aber kann ich das erste Mal seit drei Jahren wieder ins Stadion am Zoo gehen. Ohne das Gefühl, aufgegeben zu haben. Mal sehen, vielleicht gehe ich ja zum ersten Mal in meinem Leben in den Gästebehelfsblock. (Der alte Gästebereich wurde ersatzlos abgerissen...)

Für alle, die kommen werden: Viel Spass. Und einen überzeugenden Testspielsieg. Damit die Hysterie im Forum aufhört. Und - geht mit den armen Wuppertalern nicht zu hart ins Gericht. Das war alles gar nicht komisch hier.

Sorry für das dann doch ausführliche Posting.
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willi neuberger schrieb:
(...) Ihm würde ich sogar zutrauen, angesichts der unklaren Entwicklung erstmal komplett die Börse zu verlassen und einstweilen still abzuwarten. Sollte er dies tun, so sollten wir ihm darin absolut vertrauen. Schwächen des Fernsehvertrages, vielleicht auch Dimensionen der Situation in Italien sollte er allemal besser kennen als wir. (...)
Eigenzitat vom 24.05.2006 Den Tag darauf diskutierte Fussball-Land den Rückzug von Eintracht Frankfurt vom Transfergeschehen.

Den Gummi-Punkt, bis auf Weiteres derjenige zu sein, der in diesem Fred eine einigermassen präzise Prognose abgegeben hat - und das ohne einen einzigen Namen zu nennen! - diesen Punkt wollte ich vorab schnell mal machen... Es waren übrigens hierzu weder 'Insiderinformationen' noch klösterliche Einkehr nötig. Aufmerksame Beschäftigung mit den Ideen und Denkweisen von HB reichten vollkommen.

Aber ich wollte eigentlich Zolo widersprechen und letztlich doch zustimmen. Statistiken sind so eine Sache. Ich übergehe sie meist, weil sie eben oft beliebig interpretierbar sind. Nimm' das Beispiel mit dem Ende der Hinrunde: Missgünstige Interpretationen würden daraus auch ableiten können, dass der Erfolg nur da war, solange die Gegner die Eintracht noch nicht kannten. War sie - in der Rückrunde - ausrechenbarer, wurde sie besiegt und Copado z.B. hatte keine Möglichkeit mehr, sich zu entfalten.

Auch die Sache mit der ersten Halbzeit wäre beim Streit über die Qualität einer Fussballmannschaft durchaus ein zweischneidiges Schwert und könnte mein optimistisches Gefühl statistisch nicht wirklich untermauern.

Doch es gab eine Statistik, die mich regelmässig interessiert hat und die sowohl meinem guten Gefühl, als auch Zolo Recht gibt. Dabei handelt es sich um das wöchentliche Arbeitsprotokoll der Liga im kicker. Interessant ist es vor Allem aufgrund der vielen einfliessenden Benotungen. Mag die ein oder andere kicker-Note umstritten sein - in ihrer Gesamtheit, über alle Teams, über alle Spieltage - nivellieren sich die Irrtümer auf ein hinnehmbares Mass. In der Zusammenfassung aller individuellen Notendurchschnitte aller eingesetzten (benoteten) Spieler einer Mannschaft ergibt sich ein Mannschaftswert, der dort zwar erwähnt, aber vom kicker imho niemals tabellarisch umgesetzt worden ist. Gleichwohl habe ich, der ich, aufgrund meines Wohnortes, nur wenige Spiele live im Stadion verfolgen kann, montäglich eine Tabelle aus den Durchschnittsnoten gebildet. Schon, um mir ein Urteil bilden zu können, ob die Mannschaft wirklich 'gut' gespielt hat. Und hier hat die Eintracht seit dem Ende der Hinrunde beständig im oberen Drittel abgeschnitten. Um Zehntelpunkte nur hinter dem 'grossen' HSV mit v.d.Vaart und v.Buyten etc, bis zum Schluss uneinholbar vor Stuttgart, Hannover oder auch MG. Enteilt waren hier nur die 'grossen 3' - Bayern, Schalke und Werder.

Was sagt uns das? Es belegt, dass die These der 'noch nicht fertigen' Mannschaft, der noch das Abgezockte und Erfahrene fehlt, nicht aus der Luft gegriffen ist. Wenn professionelle Beobachter den Teams fast gleiche Bewertungen zuschreiben, worauf sollte z.B. der grosse tabellarische Unterschied zwischen dem HSV und der Eintracht zurückzuführen sein, wenn nicht vor Allem auf zielgerichtete Effizienz? (Eines 'alten' Barbarez, z.B.) Diese hinzuzugewinnen, ist aber lernbar. Talent wäre es nicht.

Bedenkt man dann noch, dass dieser gute Noten-Durchschnittswert - der eigentlich ein Mitspielen um die UEFA-Cup-Pläze ermöglichen würde - gehalten werden konnte, obwohl u.A. mit Chris + Jones zwei der vom kicker mit am Besten benoteten Einzelspieler ausfielen, so grenzt die Sehnsucht Mancher in diesem Fred nach den 'grossen Knallern vonner Transfertheke' an einen üblen Vertrauensentzug, den ich einfach nicht nachvollziehen kann. Eine junge und unerfahrene Mannschaft hat auf Anhieb auf Augenhöhe mit scheinbar längst Etablierten gekickt und leider nachweislich viel Lehrgeld bezahlt und Punkte liegengelassen. Aber Lernfähigkeit und -willigkeit waren für mich über jeden Zweifel erhaben. Für den kicker anscheinend auch. Wo also ist die Basis, den Auszubildenden zu sagen: "Ich glaub' Ihr packt das nicht!"

Ich bin mir relativ sicher, dass das Team - Mannschaft + Funkel + Bruchhagen - in der nächsten Saison schon dafür sorgen wird, dass das eigene, alle ins Erstaunen versetzende, fussballerische Vermögen und die tatsächlichen Ergebnisse sich erheblich aneinander annähern. Voraussetzung dafür aber ist, dass das Vertrauen in die Handelnden erhalten bleibt. Dass ein Friedhelm Funkel eben keine Sorge haben muss, an unrealistischen Ansprüchen gemessen zu werden. Dass ein Heribert Bruchhagen eben nicht jede Entscheidung öffentlich zerdröseln und rechtfertigen muss. Dass ein Takahara nach einer vllt. erfolgreichen und stressigen WM nicht sofort abgeschrieben wird, wenn er ein viertel Jahr benötigt, um seine Form zu finden, etc. pp.

Rumzuspinnen und zu träumen ist immer erlaubt. Was Anhängern der Nationalmannschaft recht ist, soll Eintracht-Fans ruhig billig sein. Ärgerlich aber sind solche Querschüsse, wie die des Frederöffners einige Seiten zuvor. Die - im Nebensatz untergebrachte - Spitze gegen den "Lehrer" Bruchhagen grenzte gar an Unflat, auch wenn sie 'nur' der Disqualifizierung eines erfolgreichen Managers dienen sollte. (Seither ist mir auch die Lust an diesem ursprünglich schönen Fred etwas abhanden gekommen.) Viele Grüsse aus Wuppertal
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Zunächst mal vielen Dank für die positiven Anmerkungen zu meinem Beitrag im 6+1-Thread. Mittlerweile befindet sich das Forum ja an mehreren Stellen in einem äusserst lesenswertem Zustand. Unter Anderem auch hier. Vielleicht gibt einem die derzeit fehlende (Spiel-) Tageshysterie einfach die Gelegenheit, mal wieder über alles grundlegender nachzudenken.  

Zur Gesamtsituation des Profifussballs in D-Land bzw. Europa sind mir mittlerweile noch ein paar Gedanken eingefallen, vielleicht später noch mehr dazu.

Zu der Sache mit den Fernsehverträgen, auf die Schnelle einen Link zu einem interessanten Artikel bei "allesaussersport.de". (http://www.allesaussersport.de/archiv/2006/05/26/ein-worst-case-szenario-fur-arena/)
Das ist ein manchmal durchaus lesenswertes Blog eines fersehsportfixierten Maniacs mit Faible für u.s.-amerikanische Sportunterhaltung. Und in Sachen Fussball ist der Autor sicherlich kein SGE-Fan, soviel konnte ich mittlerweile herausfinden... Aber die Artikel sind im Themenbereich 'Profisport und Medien' oft "klösterlich" gut informiert. Das gilt sogar für die manchmal sehr fachkundigen Beiträge seiner Leser in den Kommentaren.

Kurzzusammenfassung des Artikels:
Es geht um die  Situation um die Fernseh-/ IP-verträge und die Ableitung eines GAU-Szenarios für ARENA, sowie dem Geraune dazu auf dem 18. Medienforum NRW. Alles hängt am Verbreitungsweg des Signals, ARENA könnte plötzlicher sterben als gedacht, am Ende könnte der Austritt der Bayern aus der zentralen Vermarktung stehen...
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Schön, dass die "6+1 Wandzeitung" noch fortgeschrieben worden ist, allen Widrigkeiten zum Trotz. Gerne möchte ich jetzt nochmal einen Teil dazu beitragen, diese Diskussion des Eintrachtvolkes am Leben zu erhalten.
(Sorry für das dritte 'x' in xxl)

Da ich - als ausgewiesene Name-Dropping-Niete - zu keinerlei sinnhaften Spekulationen befähigt bin, möchte ich das Ganze erneut etwas grundsätzlicher angehen. Und damit zwangsläufig komplexer anlegen.

Es sind derzeit drei Beiträge, die mich am Meisten beschäftigen.

Noch nah an der Sache: der Mönchsdarsteller und seine Aussagen. Imho hat er sich an einem Punkt ausserordetlich weit aus dem Fenster gelehnt, der hier nur kurz besprochen wurde, vielleicht wg. der allumfassenden Allergie gegen das Thema. Ich meine den Punkt, an dem von einer 'ausstehenden behördlichen Zusage', oder so ähnlich, gesprochen wurde, und wir kurz über Aufenthaltsgenehmigungen und Dpooelbesteuerungsabkommen geschwätzt haben. Zum Einen schlösse diese Behauptung einen innerdeutschen Transfer 'grösserer Ordnung' definitiv aus - was sollte hier 'gedreht' werden können? - zum Anderen werde ich den 'Pater Brown' dieses Forums an dieser Aussage letztlich messen.

Entweder es kommt ein 'Kracher' aus dem Ausland, oder es kommt keiner und wir werden definitiv irgendwann durchgesteckt bekommen, dass eine Finanzbehörde nicht mitgespielt und den Transfer dadurch verdorben hat.
Oder aber, der Threaderöffner wusste: nix!

Die beiden anderen Beiträge, die mich nicht ruhen lassen, gehören eher in die Kategorie "Grundwissen und - voraussetzung des Tranfergschäftes". Und damit in diese Wandzeitung - wohin sonst?!

Gemeint ist der, (seltsamerweise unbeantwortete), Beitrag zu den Fernsehverträgen sowie die Diskussion um Juve. Beides sind im Rahmen der Wirtschaftswelt Fussball - und genau das schliesslich ist die Transferbörse: eine rein wirtschaftliche Unternehmung! - absolute Alarmmeldungen, bzw. -gerüchte, die umsichtige Akteure u.U. sehr defensiv agieren lassen. (In unser aller Interesse!)

Jedes dieser Themen alleine wäre ausreichend, den nationalen Akteur DFL - und damit die Clubs, speziell 'hochspekulative' Konzerne wie Hertha oder Schalke, mglw. auch den HSV - in Erschütterungen zu treiben, die unsere Namensdiskussionen u.U. schon in drei Monaten aussehen lassen wie einen Kindergeburtstag.

Schliesslich geht es nicht nur darum, ob 'ARENA' von geschlossenen Verträgen zurücktreten kann, sondern auch darum, ob 'ARENA' denn letztlich wird alles bezahlen können. Kirch hat seinerzeit schliesslich auch verabredete Zahlungen einfach nicht mehr leisten können, weil Banken nicht mehr mitspielten. Und dass der 'PREMIERE-TELEKOM'- Deal die eh schon kleine Zahl der Abonnenten beim neuen Anbieter nicht gerade in die Höhe treiben wird, scheint wohl klar. Wieviele Leute kennt Ihr eigentlich, die schon 'gezeichnet' haben? Wielange kann der neue Neben-Hauptsponsor aller Vereine (sic! Der andere ist der öffentlich rechtliche Rundfunk - "Eure Gebühren für Bayern München!" ) das durchhalten?

Wer sich erinnert, wie knapp - und verlogen! - einstige Oligarchen wie Niebaums BVB die Kirchkrise überlebt haben, kann sich in etwa ein Bild davon machen, was passieren wird, wenn die DFL mit dem neuen Vertragspartner 'ARENA' und dem (billigen) Verkauf der Datenrechte ein zu grosses Risiko eingegangen sein sollte.

Der gesamte europäische Profifussball hingegen steht vor einer regelrechten wirtschaftlichen Katatstrophe, wenn der italiensche Markt zusammenbricht, d.h. wirklich drei, vier oder gar mehr Spitzenclubs ihre Kader - mithin ihr Betriebskapital - ablösefrei verlieren würden. Der Wert des 'Wirtschaftgutes' Profifussballer erlebte einen Kursrutsch, quer durch alle Ligen, quer durch alle Vereine - weil es sofort an der Spitze des Marktes ein Überangebot geben wird. Das Zögern Bayern Münchens bei den Ablösen für Podolski etc. würde ich schonmal darauf zurückführen. Die Eruptionen, die soetwas letzthin im gesamten Transfergeschehen, aber auch darüber hinaus, auslöste, liessen sich jetzt noch gar nicht überblicken. Nicht von ungefähr steht das Neueste zur Sache heutzutage im 'FAZ'-Wirtschaftsteil. Da brechen bereits jetzt Teilmärkte ein, d.h. da ist reales - (von aussen zugeführtes) - Geld einfach mal weg!

Ich wäre nichtmal verwundert, wenn es nach einem solchen GAU am Ende zur endgültigen Abspaltung jener Witschaftsunternehmen käme, deren Wirtschaftsbasis letztlich von einer Verbandsgerichtsbarkeit infragegestellt würde. Das wäre dann die berüchtigte "EUROLIGA". Nicht in zehn Jahren, sondern schon bald. Und eigentlich wäre sie konsequent. Was ist denn schon noch von der Chamionsleague zu halten in Zukunft, nachdem sich rauststellt, dass Moggis Clan auch hier rumgedreht hat? Sollen Sie doch ihre Wrestling-Bude aufmachen - von mir aus!

Und kommt mir nicht mit: "In Italien wird sowieso nix passieren." Die Italiener sind nämlich ein recht komisches Volk. Das hat immerhin vor Jahren eine korrupte christdemokratische Partei komplett entsorgt, während hier noch immer ein, in die Parteispendenaffäre verstrickter Mensch im Regierungsamt den Einsatz der Bundeswehr gegen Fussballfans fordern darf. Der Regierungswechsel im "Heimatland von Gut & Böse" bietet sich darüberhinaus geradezu an, eine "Aktion saubere Hände" im Fussball durchzuführen - (so hiess das damals, als die Parteien verschwanden). Schön populäre Anti-Korruptions-Kampagnen halt, ohne jedoch an die ganz grossen Strippenzieher ranzugehen. Gegen die sind nämlich auch Juve, Moggi + Komplizen nur kleine Lichter.

Doch zurück zum Thema:
Vor dem Hintergrund dieser Gesamtsituation kann sich die Eintracht definitiv glücklich schätzen, über Bruchhagen als Manager zu verfügen. Ich bin mir nämlich sicher, dass die Eintracht letztlich auf der lächelnden Seite des Schutthaufens stehen wird, während andere nur noch ihre rauchenden Trümmer begutachten. Der Wind kann sich schnell drehen, siehe die vertauschten Rollen Werder Bremen - BVB, wenn man mal das Heute mit der Kirch-Epoche vergleicht. Oder sich auch mal die aktuellen Hazzles von HB's Widerpart in der 'Fernsehgelddiskussion' anguckt. Der hat plötzlich einen defizitären Zweitligisten am Hals um die neugebaute Versicherungsbude nicht alleine finanzieren zu müssen. Der muss nachher noch an sein Festgeldkonto ran, nur weil die Wasserrechnung bezahlt werden muss...

Ich bin sicher, dass speziell der Bruchhagen alle diese Hintergründe viel genauer kennt und berücksichtigt als 90% der anderen Verantwortlichen bei den DFL-Clubs. Nicht umsonst ist er der Einzige, der immer wieder Sinnhaftes zur Diskussion der wirtschaftlichen Gesamtsituation des Fussballs beiträgt. Ihm würde ich sogar zutrauen, angesichts der unklaren Entwicklung erstmal komplett die Börse zu verlassen und einstweilen still abzuwarten. Sollte er dies tun, so sollten wir ihm darin absolut vertrauen. Schwächen des Fernsehvertrages, vielleicht auch Dimensionen der Situation in Italien sollte er allemal besser kennen als wir. Gleichzeitig sollten wir jedoch nicht vor dem Ende der WM damit rechnen, dass irgendetwas Endgültiges zur Entwicklung rauskommt. Da wird jetzt das "Jahrhundert-Ereignis" wie eine kuschelige Wolldecke drübergeworfen. Sollte aber an diesen möglichen Wirtschaftskrisen des Profifussballs wirklich etwas dran sein, würde ich mir als teuren Schnellschuss für die Eintracht wünschen: Niemanden!

Nochmal: Bruchhagen ist für mich - vielleicht neben Allofs in Bremen - der sensationellste Manager der Liga seit dem früheren Assauer. Der hat damals auch einen fast schon toten Club recht schnell in - (zunächst) - solide finanzielle Fahrwasser geführt, ohne dessen Identität zu verraten. Bis es eben irgendwann das 'Bier zuviel' gab und er dem Grössenwahn verfiel. Und dass Bruchhagen dem Äppler verfällt, wollen wir doch hoffentlich ausschliessen... Grüsse aus Wuppertal.
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JCD schrieb:
bezweifel, dass es die möglichkeit gibt, dass cheva seine steuern in monaco zahlt und nich in Deutschland wenn er zu uns kommen sollte, da er ja für gewöhnlich doch länger als 6 monate hier verbringen dürfte, es sei denn er machts wie klinsi und fliegt morgens hin und fliegt abends wieder heim...


Ähm - zunächst mal, um den Wirt - äh MOD - dieser Kneipe, an deren Tresen dieses vergnügliche Gespräch seit einigen Tagen läuft, nicht wieder zu erzürnen : Wenn - dann ist nicht klar, dass "ER" kommt, sondern nur, dass der schwarzgekleidete Mönchsbiertrinker "IHN" gemeint hat... Inwieweit dass identisch ist, mag jeder Kneipenbesucher selbst beurteilen. Hatten wir ja schon.

Zum obigen Zitat: Es stimmt, dass scheint ein Problem. War es für die Kölner - die jahrelang gerne so gearbeitet haben - nur deshalb nicht, weil die haufenweise gemeldeten Wohnsitze ihrer Spieler in Belgien per KFZ zu erreichen waren. Aber: Vielleicht hilft es ja manchmal, dass das Geschäftsjahr der Bundesliga nicht identisch mit dem Kalenderjahr ist. Stellt man sich vor, ein Künstler kommt erstmal einstweilen - dh.zunächstmal nur für die nächste Spielzeit eines Theaters, und beginnt diese im August - na, wielange lebt er dann in 2006 in D'land? Same procedure next season...

Klar wäre jedoch, dass umsichtige Intendanten sowas vorher mit den örtlichen Finanzbehörden abklären würden, bevor am Ende horrende Nachforderungen wegen eines einzelnen Opernsängers auf das Theater zukämen.
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Stimmt. Ikpeba. Dass der bis zuletzt in Monaco "gewohnt" hat - da kam er her - war damals bei den gelbverseuchten Freunden hier im Westen immer ein Grund ihm fehlende Idenfikation vorzuwerfen.

Tatsache jedenfalls ist, dass Künstler die hier nur "auftreten", jedoch im Ausland leben, auf ihre Honorare nur einen Teil der eigentlich anfallenden Steuern berappen müssen. Bei sowas geht es um Tage Anwesenheit in D'land gehen. Da könnte Matula ja nochmal seinen Freund Becker befragen, der weiss das ganz genau...
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Dieses Tages-Rätsel scheint fast zu einfach. Mit dem steuerbevorteilten Ort ist die Wohnanlage des mediterranen Spielcasinos gemeint, mit der Behörde der verlängerte Arm von Steinbrück.

Da man ausschliessen kann, dass HB sich auf Schwindelgeschäfte á la Kaiserslautern einlässt - gemeint ist der Verkauf von Marketingrechten und dubiose Brutto/Netto-Konstukte, und da zudem der Name Meier gefallen ist, musste ich an dieses spielerische Missverständnis denken, welches mal beim BVB versuchte zu kicken, welches aber aufgrund tragischer familiärer Entwicklungen und allgemeiner Skepsis nie funktioniert hat. Der Name ist mir leider gerade entfallen...

Dieser Spieler jedenfalls hat - soweit mich die Erinnerung nicht trügt - seinen Erst-Wohnsitz damals in der Nähe dieses Roulette-Tisches behalten - "der Familie wegen". Wenn's also in diesem Tagesrätsel um sowas geht, dann um die Frage nach Erst- u. Zweitwohnsitz, Aufenthaltsdauer in Deutschland und die Akzeptanz einer solchen Konstruktion bei den Eintreibern.

Wie hiess denn noch dieser Dortmunder Flop?

Grüsse aus Wuppertal
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N'Abend.

Hab' ja ganz lange nix mehr gepostet. Muss Jahre her sein... Dieser grossartige Fred aber lässt mich mal wieder die Tastatur benutzen. Ganz grosses Kino!

Ich bin mal ins SGE-Forum geraten, als der Eintracht das Mitspielen verboten werden sollte, und damals haben mich das virtuelle Tresengespräch rund um Gerichtssaal-Ticker und Paragraphen, die Spekulationen über Strategien der Münchner Vorstädter und Neuigkeiten zu unserem grossen Leiden in ihren Bann gezogen. Das Forum glänzte damals. Vor Intelligenz, vor Emotion, Sprachwitz, Solidarität und Information. Damals habe ich begonnen, daran zu glauben, dass das Eintracht-Forum einen durchschnittlich höheren IQ besitzt, als die gewöhnliche Kick+Run Schwatzbude, wie man sie bei den meisten Clubs vorfindet.

Ja - seinerzeit habe ich überhaupt erstmals begriffen, dass Kommunikation "von unten" der gewöhnlichen Presselektüre einiges voraus haben kann. Deshalb - (+ wegen der Eintracht natürlich) - hänge ich bis heute an diesem Forum.

Deshalb habe ich auch den geistigen Niedergang und den verlorengegangen Sprachwitz ertragen, das Ausscheiden damals verdienter Poster verkraftet und einfach all' die Jahre weitergelesen und darauf gehofft, das Forum möge sich nochmals aufschwingen in jene Sphären, die ein hohes Suchtpotential bieten.

Vor ein paar Tagen bin ich nun auf dieses "6+1" Tresengespräch gestossen und habe hier alles das wiedergefunden, von dem ich normalerweise - (Ausnahmen haben die Regel immer nur bestätigt...) - nur noch in meiner Erinnerung an jene Zeit der Lizenzkrankheit zehrte. Humor, Tempo, Phantasie, Sprachwitz, Intelligenz, Ironie und Ideen. Auf über 50 Seiten! Es war fast wie damals: Pause machen, Kaffee holen und gucken, ob es eine neue Antwort gibt. Ich habe laut gelacht - z.B. über den Fascho-Römer - mitgeraten - "Machen Sie doch mal eine typische Handbewegung..." - und gespannt die nächsten Verbalspielzüge der User erwartet.

Und es trifft sich, dass es ausgerechnet nach der Saison passiert ist, in der auch das Team wieder an gute Zeiten anknüpfen konnte und zu den schönste Hoffnungen Anlass gegeben hat. Was für ein schöner Zufall!

Ja - ich habe "geglaubt". An die Möglichkeiten dieser Community! Und ich bin nicht enttäuscht worden. Es fällt mir jetzt wieder wesentlich leichter, den ganzen "Wie wäre es denn mit Skela?"- Müll zu ertragen. Verantwortlich dafür ist imho auch kein einzelner User, ob er nun über einen, zwei, oder hundert Nicks verfügt. Lest euch doch nochmal den Anfangsbeitrag durch. Fängt man so eine grosse Inszenierung an an? Nein. Es haben sich einfach an einem irrwitzigen Ort - (im Gerüchte-Forum) - zur richtigen Zeit die richtigen entspannten Leute eingefunden. Und dann hat "es" sich gemacht.

Dafür Danke. Allen "Zweiflern" und allen "Jüngern". Es mag sein, dass "es", so, wie "es" sich gemacht hat, nun mit einer unvermeidlichen Eigendynamik in abseitige Fahrwasser triggert und stirbt. Weil zuviele phantasielose Neueinsteiger jetzt alles für bare Münze nehmen vielleicht, vielleicht auch, weil einzelne inzwischen hochkant aus der Eitelkeitskurve fliegen. Egal - dann ist diese grossartige UNTERHALTUNG halt vorbei - ich weiss jetzt wieder, dass in diesem Forum jederzeit Höhenflüge des Wortes möglich sind.

Aber schade wär's. Dank auch an die MODS, die das hier einfach laufen liessen. (...und weiter laufen lassen?)

Ach ja: es ist mir im Übrigen völlig gleichgültig, wer hier wer ist. Und es interessiert mich eigentlich auch nur am Rande, welche Spekulationen und Namen nun (zufällig) stimmen. Spieler kommen und gehen - so wie seinerzeit mein Namenspatron vom WSV zur Eintracht. Ich habe vollstes Vertrauen in die sportliche und geschäftliche Leitung. Schon die aktuelle Mannschaft bewegt sich schliesslich im Schnitt aller Kickernoten aller Spieler im oberen Tabellendrittel und spielt daher auch zurecht nächste Saison international. Wer auch immer kommt - ich freue mich auf das nächste Jahr.

Viele Grüsse aus Wuppertal.