>

Pegida, Kagida, Bogida, Dügida...

#
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:

Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?
#
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?
#
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


Die These halte ich für sehr gewagt. Die Statistik die du hier zitierst zeigt Japan auf Platz 1 bei der gerechten Einkommensverteilung, ein Land das zu den fremdenfeindlichsten der Welt gehört.
#
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:
Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


Also für mich geht es hier  eher weniger darum, mir selber zu beweisen, was für ein cooler und weltoffener Typ ich bin, glaube ich zumindest. Ich bin mir  nicht sicher, ob beide Adjektiv (also cool und weltoffen) auf mich zutreffen. Da habe ich mir aber ehrlich gesagt auch noch nicht so viele Gedanken drüber gemacht.

An einem Erkenntisgewinn wäre ich schon interessiert. Interessieren würde mich tatsächlich, wenn mal ein Mensch der sich als Pegida bezeichnet, oder zumindest mit denen sympathisiert, hier sowas schreiben würde wie:

- Eine zunehmende  Islamisierung bedeutet für mich das und das....
- Eine zunehmende  Islamisierung wird für mich aus den und den Gründen in unserem Land sichtbar....
- Unser Land, unsere Gesellschaft unsere Werte sind aus diesen und jenen Gründen akut durch eine zunehmende  Islamisierung bedroht

....usw... usw.

Das ganze dann noch untermauert mit ein paar Fakten und Zahlen (möglichst nicht aus irgendwelchen dubiosen Quellen) wäre auch nicht schlecht.

Das wäre ungefähr das, was ich mir unter einer Diskussionsgrundlage vorstelle.
Leider kommt von Seiten der Pegidas da nichts. Außer irgendwelcher diffusen Angst-Äußerungen vielleicht.

Es ist halt schwer mit jemandem zu diskutieren, der erstens nur Parolen aber keine Argumente bringt und zweitens auch nicht ernsthaft an einem Austausch interessiert ist. Viel bleibt da meiner Ansicht nach nicht übrig, außer  in Polemik oder Ignoranz zu verfallen.
#
Brodowin schrieb:
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:
Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


Also für mich geht es hier  eher weniger darum, mir selber zu beweisen, was für ein cooler und weltoffener Typ ich bin, glaube ich zumindest. Ich bin mir  nicht sicher, ob beide Adjektiv (also cool und weltoffen) auf mich zutreffen. Da habe ich mir aber ehrlich gesagt auch noch nicht so viele Gedanken drüber gemacht.

An einem Erkenntisgewinn wäre ich schon interessiert. Interessieren würde mich tatsächlich, wenn mal ein Mensch der sich als Pegida bezeichnet, oder zumindest mit denen sympathisiert, hier sowas schreiben würde wie:

- Eine zunehmende  Islamisierung bedeutet für mich das und das....
- Eine zunehmende  Islamisierung wird für mich aus den und den Gründen in unserem Land sichtbar....
- Unser Land, unsere Gesellschaft unsere Werte sind aus diesen und jenen Gründen akut durch eine zunehmende  Islamisierung bedroht

....usw... usw.

Das ganze dann noch untermauert mit ein paar Fakten und Zahlen (möglichst nicht aus irgendwelchen dubiosen Quellen) wäre auch nicht schlecht.

Das wäre ungefähr das, was ich mir unter einer Diskussionsgrundlage vorstelle.
Leider kommt von Seiten der Pegidas da nichts. Außer irgendwelcher diffusen Angst-Äußerungen vielleicht.

Es ist halt schwer mit jemandem zu diskutieren, der erstens nur Parolen aber keine Argumente bringt und zweitens auch nicht ernsthaft an einem Austausch interessiert ist. Viel bleibt da meiner Ansicht nach nicht übrig, außer  in Polemik oder Ignoranz zu verfallen.


genau das sind die Punkte die mich auch bei den Pegida Leuten stören: Stumpfe Parolen ohne Argumente.
So wird in der FAZ heute ein Sprecher aus Dresden zitiert mit den Worten "die meisten Flüchtlinge sind junge Männer und nicht gebrechliche Alten"....
was soll das?
#
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094
#
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:

Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?  


beweisen muss ich mir das in meinem mittlerweile fortgeschrittenem alter jetzt auch nicht mehr, die erkenntnis meiner coolen weltoffenheit liegt ja schon ein paar jahrzehnte zurück, sicherlich durch den geist meiner heimatstadt geprägt.

und welche erkenntnis könnte ich hier gewinnen? maße mir an zu sagen, dass ich die pegida-region gut genug kennen gelernt habe und habe von den freunden der patriotischen abendländern hier bislang noch kein schlüssiges argument vernommen.

findste doof, wenn jemand haltung zeigt? oder anhand fakten die absurdität aufzeigt?
#
reggaetyp schrieb:
Aragorn, schreib doch mal in eigenen Worten kurz auf, was der Mensch im heute journal gesagt hat. Und weshalb es dich so begeistert.
Sollte nicht so schwer sein.


Deshalb habe ich ja auf die Mediathek verwiesen, da ich soetwas auch nicht falsch bzw. bruchstückhaft wiedergeben möchte. Ich habe ihn so verstanden, daß er den derzeitigen Umgang mit Pegida, was unsere Politiker angeht, für nicht gerade förderlich hält. Kannst ja mal schauen, ob das Interview beim ZDF in der Mediathek reingestellt wurde, falls es Dich interessiert. Unbestritten ist für mich auch, welche zwielichtigen Gestalten sich da rumtreiben, besonders dieser Mannheimer. Vom Auftreten und der Rhetorik her ganz klar ein "Braunhemd".
#
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094


Auch das spricht gegen deine These. Bei Studien zur Lebenszufriedenheit landet die "ungerechte" Schweiz immer ganz weit vorne (2013 auf Platz 3 von 156 Ländern).

http://unsdsn.org/wp-content/uploads/2014/02/WorldHappinessReport2013_online.pdf
#
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094


Ich kenne diese Forschung und würde dem in der Tendenz sogar nicht widersprechen, auch wenn es rational keinen Sinn macht. Stichwort Neidgesellschaft.

Nichtsdestotrotz würde ich den Osten Deutschlands eher mit Dorf A assoziieren und die Schweiz mit Dorf B, natürlich überspitzt. Fremdenfeindlichkeit findet man in beiden. Für mich ist Fremdenfeindlichkeit eine Frage von Toleranz und Weltoffenheit. Bin ich in der Lage, über den Tellerrand zu blicken, kann ich mich in andere Perspektiven reinversetzen und so weiter.... weniger eine materielle Frage.

Daher ist mMn auch Fremdenfeindlichkeit in Stadt - Land so unterschiedlich (der reiche Bauer in der Innerschweiz, der tagein-tagaus unter seinesgleichen lebt, ist oft fremdenfeindlicher, als der Strassenkehrer in Zürich). Wer mit dem "Fremden" von klein an konfrontiert wird und die verschiedenen Facetten (positive wie auch negative) kennenlernt, entwickelt tendenziell weniger pauschale und diffuse Ängste.
#
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:

Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


Ach, olli, was soll ich dir auf diese rhetorische Frage antworten?
Wir beide haben jede Menge gleiche Interessen, von Apfelwein, SGE, Frauen bis Bob Marley.  ,-)

Aber wir haben halt unterschiedliche Prämissen, was uns stört in unserer Gesellschaft oder von dem, was für sie gefährlich ist.

Wie es brodowin formuliert hat, geht's mir auch.

Beweisen muss ich mir oder dir oder anderen hier sicher nix.
Dazu bin ich bereits in einem zu fortgeschrittenen Alter.  
#
Brodowin schrieb:
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:
Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


... Es ist halt schwer mit jemandem zu diskutieren, der erstens nur Parolen aber keine Argumente bringt und zweitens auch nicht ernsthaft an einem Austausch interessiert ist. Viel bleibt da meiner Ansicht nach nicht übrig, außer  in Polemik oder Ignoranz zu verfallen.


Wenn Du das Interview mit Maaz gestern tatsächlich gesehen hast, lieferte dieses genug sachliche Argumente zur Pegida-Problematik und zur möglichen Spaltung der Gesellschaft. Diese Punkte halte ich für durchaus plausibel.. Selbst darauf kam von Dir nichts anderes als Polemik.
#
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094


Ich kenne diese Forschung und würde dem in der Tendenz sogar nicht widersprechen, auch wenn es rational keinen Sinn macht. Stichwort Neidgesellschaft.

Nichtsdestotrotz würde ich den Osten Deutschlands eher mit Dorf A assoziieren und die Schweiz mit Dorf B, natürlich überspitzt. Fremdenfeindlichkeit findet man in beiden. Für mich ist Fremdenfeindlichkeit eine Frage von Toleranz und Weltoffenheit. Bin ich in der Lage, über den Tellerrand zu blicken, kann ich mich in andere Perspektiven reinversetzen und so weiter.... weniger eine materielle Frage.

Daher ist mMn auch Fremdenfeindlichkeit in Stadt - Land so unterschiedlich (der reiche Bauer in der Innerschweiz, der tagein-tagaus unter seinesgleichen lebt, ist oft fremdenfeindlicher, als der Strassenkehrer in Zürich). Wer mit dem "Fremden" von klein an konfrontiert wird und die verschiedenen Facetten (positive wie auch negative) kennenlernt, entwickelt tendenziell weniger pauschale und diffuse Ängste.  

Ich kann deinem Beitrag grundsätzlich zustimmen, denn anders als es in meinen vorherigen Beiträgen scheint, halte auch ich die Ursache von Fremdenfeindlichkeit nicht für monokausal. Allerdings halte ich soziale Ungleichheit nachwievor für einen wichtigen Faktor, vor allem als den Auslöser dafür, dass der ressentmentbehaftete Bevölkerungsteil den Schritt weg vom reinen Grummeln an den Stammtischen hin auf die Straße macht.
#
Aragorn schrieb:
Brodowin schrieb:
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:
Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


... Es ist halt schwer mit jemandem zu diskutieren, der erstens nur Parolen aber keine Argumente bringt und zweitens auch nicht ernsthaft an einem Austausch interessiert ist. Viel bleibt da meiner Ansicht nach nicht übrig, außer  in Polemik oder Ignoranz zu verfallen.


Wenn Du das Interview mit Maaz gestern tatsächlich gesehen hast, lieferte dieses genug sachliche Argumente zur Pegida-Problematik und zur möglichen Spaltung der Gesellschaft. Diese Punkte halte ich für durchaus plausibel.. Selbst darauf kam von Dir nichts anderes als Polemik.


siehste, haste wieder was im netz gefunden. ich hab dir vorn paar tagen was vom echten leben erzählt, darauf kam null...

...aber ich will mir hier ja auch nur meine coole weltoffenheit beweisen...
#
reggaetyp schrieb:
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:

Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


Ach, olli, was soll ich dir auf diese rhetorische Frage antworten?
Wir beide haben jede Menge gleiche Interessen, von Apfelwein, SGE, Frauen bis Bob Marley.  ,-)

Aber wir haben halt unterschiedliche Prämissen, was uns stört in unserer Gesellschaft oder von dem, was für sie gefährlich ist.

Wie es brodowin formuliert hat, geht's mir auch.

Beweisen muss ich mir oder dir oder anderen hier sicher nix.
Dazu bin ich bereits in einem zu fortgeschrittenen Alter.    


und warum tolerierst du das beim Oli u. bei anderen nicht ?
#
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094


Ich kenne diese Forschung und würde dem in der Tendenz sogar nicht widersprechen, auch wenn es rational keinen Sinn macht. Stichwort Neidgesellschaft.

Nichtsdestotrotz würde ich den Osten Deutschlands eher mit Dorf A assoziieren und die Schweiz mit Dorf B, natürlich überspitzt. Fremdenfeindlichkeit findet man in beiden. Für mich ist Fremdenfeindlichkeit eine Frage von Toleranz und Weltoffenheit. Bin ich in der Lage, über den Tellerrand zu blicken, kann ich mich in andere Perspektiven reinversetzen und so weiter.... weniger eine materielle Frage.

Daher ist mMn auch Fremdenfeindlichkeit in Stadt - Land so unterschiedlich (der reiche Bauer in der Innerschweiz, der tagein-tagaus unter seinesgleichen lebt, ist oft fremdenfeindlicher, als der Strassenkehrer in Zürich). Wer mit dem "Fremden" von klein an konfrontiert wird und die verschiedenen Facetten (positive wie auch negative) kennenlernt, entwickelt tendenziell weniger pauschale und diffuse Ängste.  

Ich kann deinem Beitrag grundsätzlich zustimmen, denn anders als es in meinen vorherigen Beiträgen scheint, halte auch ich die Ursache von Fremdenfeindlichkeit nicht für monokausal. Allerdings halte ich soziale Ungleichheit nachwievor für einen wichtigen Faktor, vor allem als den Auslöser dafür, dass der ressentmentbehaftete Bevölkerungsteil den Schritt weg vom reinen Grummeln an den Stammtischen hin auf die Straße macht.


Mag ja sein, ich kritisiere allerdings dein Mass für das soziale Ungleichgewicht. In Ländern, wo sich der Mittelstand in Gated Communities hinter Stacheldraht verbarrikadieren muss, während gleichzeitig massenweise Leute in Slums wohnen,  herrscht Potential für gewaltige soziale Spannungen. Soweit sind wir hier aber lange nicht.

Der Pegida-Wutbürger in Sachsen, Bayern, Hessen wohnt doch eher im kleinen EFH irgendwo in Pirna, Limburg usw. Die erzkonservative Klientel sind doch oft gar nicht die "Verlierer" der Gesellschaft.
#
Aragorn schrieb:
Brodowin schrieb:
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:
Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


... Es ist halt schwer mit jemandem zu diskutieren, der erstens nur Parolen aber keine Argumente bringt und zweitens auch nicht ernsthaft an einem Austausch interessiert ist. Viel bleibt da meiner Ansicht nach nicht übrig, außer  in Polemik oder Ignoranz zu verfallen.


Wenn Du das Interview mit Maaz gestern tatsächlich gesehen hast, lieferte dieses genug sachliche Argumente zur Pegida-Problematik und zur möglichen Spaltung der Gesellschaft. Diese Punkte halte ich für durchaus plausibel.. Selbst darauf kam von Dir nichts anderes als Polemik.


Gut, ich versuch es eben noch mal anders:
Ich habe mir jetzt zum 2. Mal dieses von dir hier andauernd herangeführte Gespräch aus dem heute-journal mit diesem Maaz angesehen. Ich kann aber immer noch kein einizges Argumente zur Pegida-Problematik von dem heraus hören. Ganz ehrlich und beim besten Willen nicht. Da musst du mir helfen. Was sind den seine Argumente???

Meiner Ansicht nach ist seine Kernaussage, dass er es für falsch hält, wenn Politiker die Pegidas als böse hinstellen. Die Politiker sollten demnach eher mit denen reden und danach fragen, woher denn der Hass und die feindlichkeit der Pegidas kommt und mit denen reden.

Wie zur Hölle soll den die Politik mit jemandem reden, der nicht reden will? Und noch mal: Wie soll man eine argumentative Auseinandersetzung mit jemandem führen, der keine Argumente - dafür aber permanent Parolen bringt?

Der Maaz  sagt doch selber, dass die Pegida-Demos nicht der richtige Ort sind, um mit denen ins Gespräch zu kommen. Dafür müssten andere Orte und Formen gefunden werden.

Hier im Thread wäre so eine Möglichkeit sich auszutauschen. Habe ich ja oben schon geschrieben:  Arguemtativ kommt von den Pegida-Gut-Findern hier aber bislang null komma null. Führt doch bitte mal Argumente pro Pegida auf! Echt jetzt!

btw: Der Kleber hat den Maaz ja mehrfach gefragt, ob es denn nicht der richtige Weg ist, den Parolen der Pegidas mit Argumenten entgegen zu treten. Eine klare Antwort hat er darauf nicht bekommen.
#
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094


Ich kenne diese Forschung und würde dem in der Tendenz sogar nicht widersprechen, auch wenn es rational keinen Sinn macht. Stichwort Neidgesellschaft.

Nichtsdestotrotz würde ich den Osten Deutschlands eher mit Dorf A assoziieren und die Schweiz mit Dorf B, natürlich überspitzt. Fremdenfeindlichkeit findet man in beiden. Für mich ist Fremdenfeindlichkeit eine Frage von Toleranz und Weltoffenheit. Bin ich in der Lage, über den Tellerrand zu blicken, kann ich mich in andere Perspektiven reinversetzen und so weiter.... weniger eine materielle Frage.

Daher ist mMn auch Fremdenfeindlichkeit in Stadt - Land so unterschiedlich (der reiche Bauer in der Innerschweiz, der tagein-tagaus unter seinesgleichen lebt, ist oft fremdenfeindlicher, als der Strassenkehrer in Zürich). Wer mit dem "Fremden" von klein an konfrontiert wird und die verschiedenen Facetten (positive wie auch negative) kennenlernt, entwickelt tendenziell weniger pauschale und diffuse Ängste.  

Ich kann deinem Beitrag grundsätzlich zustimmen, denn anders als es in meinen vorherigen Beiträgen scheint, halte auch ich die Ursache von Fremdenfeindlichkeit nicht für monokausal. Allerdings halte ich soziale Ungleichheit nachwievor für einen wichtigen Faktor, vor allem als den Auslöser dafür, dass der ressentmentbehaftete Bevölkerungsteil den Schritt weg vom reinen Grummeln an den Stammtischen hin auf die Straße macht.


Mag ja sein, ich kritisiere allerdings dein Mass für das soziale Ungleichgewicht. In Ländern, wo sich der Mittelstand in Gated Communities hinter Stacheldraht verbarrikadieren muss, während gleichzeitig massenweise Leute in Slums wohnen,  herrscht Potential für gewaltige soziale Spannungen. Soweit sind wir hier aber lange nicht.

Der Pegida-Wutbürger in Sachsen, Bayern, Hessen wohnt doch eher im kleinen EFH irgendwo in Pirna, Limburg usw. Die erzkonservative Klientel sind doch oft gar nicht die "Verlierer" der Gesellschaft.


nimm doch bayern und hessen da mal mit raus. ich war schon auf deutlich besser besuchten demos, die nirgendwo eine berichterstattung erfahren haben.

die 300 bärgida-hanseln zb. setzen sich aus den üblich verdächtigen rechtsradikalen der stadt zusammen...
#
pelo schrieb:
reggaetyp schrieb:
Bigbamboo schrieb:
@kreuzbuerger, reggaetyp, Brodowin & co:

Um was geht's Euch hier eigentlich? Um einen Erkenntnisgewinn in Sachen Pegida oder darum Euch zu beweisen, was für coole, weltoffene Typen ihr doch seid?


Ach, olli, was soll ich dir auf diese rhetorische Frage antworten?
Wir beide haben jede Menge gleiche Interessen, von Apfelwein, SGE, Frauen bis Bob Marley.  ,-)

Aber wir haben halt unterschiedliche Prämissen, was uns stört in unserer Gesellschaft oder von dem, was für sie gefährlich ist.

Wie es brodowin formuliert hat, geht's mir auch.

Beweisen muss ich mir oder dir oder anderen hier sicher nix.
Dazu bin ich bereits in einem zu fortgeschrittenen Alter.    


und warum tolerierst du das beim Oli u. bei anderen nicht ?


Weil er erstens (weitgehend) sachlich argumentiert und seine Meinung in der Regel nicht mit Links von zweifelhaften Seiten unterfüttert, sondern auch eigene Gedanken ausformuliert. Und weil ich ihn zweitens ganz gut kenne.
Und drittens zwar mal polemisch werden kann, dies aber ganz gut aushalten kann, wenn man ihm darauf hin kontra gibt.

Ist doch logisch, dass man solchen Leuten anders begegnet. Wir haben auch schon oft genug persönlich Diskussionen geführt.
#
kreuzbuerger schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Inwieweit "soziale Ungerechtigkeit" nun massgeblich zur latenten Angst vor fremden Kulturen beiträgt, ist mMn tatsächlich nicht so eindeutig. Hier in der Schweiz z.B. ist das Wohlstandsniveau bekanntermassen sehr hoch
Was hat soziale Ungerechtigkeit mit dem Wohlstandsniveau zu tun?
Natürlich ist das Wohlstandsniveau in der Schweiz ziemlich hoch, aber was die soziale Ungerechtigkeit angeht, liegt die Schweiz weltweit auf dem drittletzten Platz, nur knapp vor Zimbabwe und Namibia aber noch hinter den USA:
http://www.reichtum-in-der-schweiz.ch/fakten/unu_global_wealth_databook.html

Außerdem wächst die Ungerechtigkeit sowohl bei Einkommen als auch bei Vermögen in der Schweiz seit den 70.-Jahren immer weiter an:
http://inequalities.ch/wp-content/uploads/2014/10/Wealth-Inequality.pdf

Die Ablehnung fremder Kulturen lässt sich also auch oder besser gerade in der Schweiz durch soziale Ungerechtigkeit erklären!


LDKler, an sich schätze ich deine Beiträge ja, auch wen wir selten auf einen Nenner kommen. Was den den Gini- Koeffizient betrifft, hab ich allerdings bereits in mehreren Threads in der Vergangenheit erläutert, warum dieser starke Limitationen hat, was die Charakterisierung des Wohlstands einer Menge von Individuen hat. Ich wiederhole das gern für dich nochmal anhnad eines stilisierten Beispiels.

Nehmen wir zwei Dörfer in Deutschland an... in Dorf A leben alle von Hartz 4, in Dorf B gibt es ausschliesslich Einkommensmillionäre und einen superreichen Multi-Milliardär. Dorf A liegt im Ranking der "sozialen Gerechtigkeit" gemaess Gini-Koeffizient auf Platz 1, da alle gleich viel haben, Dorf B ganz weit hinten. Wo würdest du denn tendenziell mehr Unzufriedenheit und Frustration sowie möglicherweise auch Fremdenfeindlichkeit (wenn man diesen Zusammenhang schon herstellt) erwarten?

Erstaunlicherweise tatsächlich im Dorf B!
Die Glücksforschung hat nämlich gezeigt, dass die Lebenszufriedenheit der Menschen ab einem bestimmten, allerdings relativ niedrig liegendem Wohlstandsniveau mehr von einer gleichmäßigen Wohlstandsverteilung abhängt als von der absoluten Höhe des Wohlstands:
http://www.amazon.de/Gleichheit-ist-Gl%C3%BCck-gerechte-Gesellschaften/dp/3942048094


Ich kenne diese Forschung und würde dem in der Tendenz sogar nicht widersprechen, auch wenn es rational keinen Sinn macht. Stichwort Neidgesellschaft.

Nichtsdestotrotz würde ich den Osten Deutschlands eher mit Dorf A assoziieren und die Schweiz mit Dorf B, natürlich überspitzt. Fremdenfeindlichkeit findet man in beiden. Für mich ist Fremdenfeindlichkeit eine Frage von Toleranz und Weltoffenheit. Bin ich in der Lage, über den Tellerrand zu blicken, kann ich mich in andere Perspektiven reinversetzen und so weiter.... weniger eine materielle Frage.

Daher ist mMn auch Fremdenfeindlichkeit in Stadt - Land so unterschiedlich (der reiche Bauer in der Innerschweiz, der tagein-tagaus unter seinesgleichen lebt, ist oft fremdenfeindlicher, als der Strassenkehrer in Zürich). Wer mit dem "Fremden" von klein an konfrontiert wird und die verschiedenen Facetten (positive wie auch negative) kennenlernt, entwickelt tendenziell weniger pauschale und diffuse Ängste.  

Ich kann deinem Beitrag grundsätzlich zustimmen, denn anders als es in meinen vorherigen Beiträgen scheint, halte auch ich die Ursache von Fremdenfeindlichkeit nicht für monokausal. Allerdings halte ich soziale Ungleichheit nachwievor für einen wichtigen Faktor, vor allem als den Auslöser dafür, dass der ressentmentbehaftete Bevölkerungsteil den Schritt weg vom reinen Grummeln an den Stammtischen hin auf die Straße macht.


Mag ja sein, ich kritisiere allerdings dein Mass für das soziale Ungleichgewicht. In Ländern, wo sich der Mittelstand in Gated Communities hinter Stacheldraht verbarrikadieren muss, während gleichzeitig massenweise Leute in Slums wohnen,  herrscht Potential für gewaltige soziale Spannungen. Soweit sind wir hier aber lange nicht.

Der Pegida-Wutbürger in Sachsen, Bayern, Hessen wohnt doch eher im kleinen EFH irgendwo in Pirna, Limburg usw. Die erzkonservative Klientel sind doch oft gar nicht die "Verlierer" der Gesellschaft.


nimm doch bayern und hessen da mal mit raus. ich war schon auf deutlich besser besuchten demos, die nirgendwo eine berichterstattung erfahren haben.

die 300 bärgida-hanseln zb. setzen sich aus den üblich verdächtigen rechtsradikalen der stadt zusammen...


Man liest ja immer wieder, dass in Dresden mitnichten nur Dresdner sind. U.a. eben auch Interviews von Leuten aus u.a. Hessen. Wahrscheinlich fahren die lieber nach Dresden, weil sie da eben schon eine kritische Masse beisammen haben.


Teilen