HappyViking schrieb: Wann geht eigentlich jetzt die Welt unter, hoffe innerhalb der nächsten halben Stunde, dann kann ich weiter liegen bleiben und muss nicht aufstehen...
*sing*: Am 30.Mai ist der Weltuntergang, wir leben net mehr lang...
HappyViking schrieb: Wann geht eigentlich jetzt die Welt unter, hoffe innerhalb der nächsten halben Stunde, dann kann ich weiter liegen bleiben und muss nicht aufstehen...
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HappyViking schrieb: Wann geht eigentlich jetzt die Welt unter, hoffe innerhalb der nächsten halben Stunde, dann kann ich weiter liegen bleiben und muss nicht aufstehen...
*sing*: Am 30.Mai ist der Weltuntergang, wir leben net mehr lang...
Da sind wir im Pokalfinale, also erst am 31.Mai!
Vergiss es. Bevor die Eintracht nicht deutscher Meister ist, geht hier gar nix unter!
Wohl der namhafteste Kritiker des LHC-Experiments ist der Tübinger Chaosforscher Prof. Dr. Otto E. Rössler. Ich habe mal aus einem Interview mit ihm einen längeren Passus rauskopiert, wo es um das nämliche Thema geht. Der vollständige Text findet sich hier:http://www.golem.de/0802/57477.html
*
Golem.de: Sie sprachen auf der Transmediale in Berlin über die Gefahr schwarzer Löcher. Wie erklären Sie, was ein schwarzes Loch ist?
Rössler: Ein sehr humorvoller Mann, John Wheeler, der berühmte Schüler von Einstein, hat die erfunden. Sein berühmtestes Theorem lautet: "Ein schwarzes Loch hat keine Haare". Das heißt, jedes Objekt, das dort hineinfällt, verliert alle seine Eigenschaften. Bis auf drei: die Masse, die Energie und den Drehimpuls. Wheeler ist mittlerweile 96 Jahre alt. Seit 50 Jahren wartet er auf den Nobelpreis. Er hätte ihn ganz sicher verdient, aber er wird immer übergangen. Warum, weiß ich nicht.
Golem.de: Und jetzt mit den Experimenten in dem Large Hadron Collider am CERN ist seine Chance wieder da?
Rössler: Nein, er hat damit nichts zu tun. Obwohl, ja, doch! Wenn die Welt demnächst untergeht deswegen, wird er mit Sicherheit noch schnell einen Nobelpreis bekommen. Da haben Sie Recht.
Golem.de: Also Sie befürchten, die Welt wird wegen der im LHC vielleicht künstlich erzeugten schwarzen Löcher untergehen?
Rössler: Ja, am CERN wird eine Maschine gebaut, mit der das erste Mal in der Geschichte der Menschheit schwarze Löcher auf der Erde erzeugt werden könnten. Niemand weiß, ob es geht. Die Wahrscheinlichkeit liegt um die 10 Prozent herum.
Golem.de: Aber wie kann man etwas bauen, von dem man gar nicht genau weiß, was es überhaupt ist?
Rössler: Genau. Man hat da so Theorien, die einem voraussagen, dass es gehen könnte und dass es sogar gehen sollte. Aber ganz sicher kann man sich dabei nicht sein. Das ist ja bei allen physikalischen Theorien so, dass man nicht alles durchschaut, worauf es ankommt und man so lange im Dunkeln tappt, bis man etwas fängt und dann von einer Erkenntnis spricht!
Golem.de: Und wie erkennt man, dass man jetzt ein schwarzes Loch gebaut hat?
Rössler: Ja, das ist eine ganz wichtige Frage! Es stellte sich heraus, dass man die Dinger überhaupt nicht finden kann. Obwohl man sie erzeugt hat. Solange, bis es zu spät ist. Die Dinger verstecken sich, denn sie haben keine Strahlungswirkung.
Golem.de: Aber das Hawking-Theorem zu schwarzen Löchern besagt doch etwas anderes.
Rössler: Ja, es gibt dieses berühmte Theorem von Stephen Hawking. Das hat er in den 70er-Jahren aufgestellt. Danach zerstrahlen schwarze Löcher, was bedeutet, dass solche mikro schwarzen Löcher, wie sie im LHC entstehen sollen, sofort verpuffen würden. Diese Erkenntnis basiert auf den eingangs erwähnten Erkenntnissen von Wheeler. Ich kann allerdings beweisen, dass die von einem schwarzen Loch geschluckten Objekte zwar sehr wohl ihre Masse und ihren Drehimpuls behalten, ihre Energie aber verlieren.
Golem.de: Sie widersprechen ihm also?
Rössler: Ja, es ist jedoch sehr schwer, ihn anzugreifen. Nahezu die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft steht hinter ihm. Und so wie der durchökonomisierte Wissenschaftsbetrieb heute läuft, ist die Macht des Konsenses größer als die der Vernunft.
Golem.de: Stehen Sie denn mit dieser Meinung alleine da?
Rössler: Nein, es gibt auch andere Wissenschaftler, die das sagen. Es gibt mindestens zwei international bekannte. Einer heißt Bill Unruh aus Kanada und der andere heißt Adam D. Helfer aus den USA. Beide haben Aufsätze geschrieben, aus denen hervorgeht, dass die schwarzen Löcher wahrscheinlich nicht verdampfen. Nur beweisen können sie es nicht. Damit bin ich meines Wissens der einzige.
Golem.de: Welche Gefahr birgt denn so ein künstlich generiertes schwarzes Loch?
Rössler: Das Erstaunliche ist, kein Mensch glaubt, dass das gefährlich ist. Kürzlich war ein Leserbrief in der Zeitschrift Bild der Wissenschaft, jetzt im Januar, der den Artikel, der im September über das LHC gebracht wurde, kommentiert. Er sagt, das sei ja sehr interessant, dass man hier von dem Experiment so wunderbare Dinge erwarte, wo noch kein Mensch weiß, was überhaupt dabei herauskommt. Aber eines weiß man dagegen ganz sicher, dass es ungefährlich ist! (Lacht) Das ist absurd. Man kann nicht sagen: Ich weiß nicht, was herauskommt, aber ich weiß, dass es ungefährlich ist. Das hat dieser Leser in Bild der Wissenschaft gut aufgespießt. Diese absolut idiotische Naivität von Physikern.
Golem.de: Aber was ist denn die konkrete Gefahr? Das habe ich noch nicht ganz verstanden.
Rössler: Die Gefahr ist, dass sich ein kleines schwarzes Loch bildet und dann eben nicht zerstrahlt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar recht hoch, dass es wegfliegt, aber es gibt eine ganz kleine Wahrscheinlichkeit, dass es nicht wegfliegt. Man will davon eine Million pro Jahr produzieren. Das sind genug, um zu sagen, dass davon eins ganz sicher nicht zerstrahlen wird. Dieses würde dann in der Erde herumkreisen und von Zeit zu Zeit mit einem Elementarteilchen, einem Atomkern oder einem Quark zusammenstoßen und es auffressen. Die Frage, die bleibt, ist, wie lange es dann dauert, bis dieses kleine schwarze Loch genügend stark gewachsen ist, um schließlich die ganze Welt aufzufressen. Das klingt absurd, ist aber letzten Endes sehr wahrscheinlich. Es gibt eine Abschätzung bei BBC Horizon, dass dies 50 Millionen Jahre dauern wird. Das ist das offizielle Worst Case Scenario. Doch sie vergessen dabei, dass es Chaos und Nichtlinearität gibt. Damit wächst es viel schneller. Ich bin so auf einen Faktor von 50 Monaten gekommen!
Golem.de: So funktioniert ein schwarzes Loch prinzipiell? Es frisst Atome?
Rössler: Ja, es kann nur fressen, es kann nicht abnehmen, es sei denn, es kann zerstrahlen, aber das habe ich ja kaputtgemacht, leider. Das Wachstum funktioniert dabei ähnlich wie sich Geld durch den Zins und Zinseszins auf dem Finanzmarkt vermehrt. Das geschieht auch nicht linear, sondern exponentiell.
Golem.de: Das Gegenmittel wäre ein anderes schwarzes Loch?
Rössler: Nein, es gibt kein Gegenmittel. Die Sache ist hoffnungslos, nach 50 Monaten wäre die Erde auf einen Zentimeter geschrumpft. Es wäre nichts mehr da, nicht nur kein Leben mehr, sondern auch die Erde selbst wäre weg, nur noch ihr Gewicht wäre da – als kleines schwarzes Loch.
Golem.de: Was passiert denn, wenn zwei schwarze Löcher aufeinander treffen?
Rössler: Die vereinen sich. Dann gibt es ein größeres. Da gibt es auch ein Theorem, wieder von Hawking, das besagt, dass schwarze Löcher immer nur wachsen können, sie können nicht abnehmen. Das hat er aufgestellt, bevor er die Zerstrahlung entdeckt hat. Die Zerstrahlung hat dieses Theorem dann sozusagen negiert. Da war er nicht mehr so gut wie vorher. Naja, das stimmt nicht ganz, er hat später auch noch andere gute Sachen gemacht, aber in dem Fall war die erste Theorie besser als die spätere.
Golem.de: Aber ein schwarzes Loch ist kein wirkliches Loch, sondern es ist Materie, nur stark verdichtet?
Rössler: Ein schwarzes Loch ist sozusagen eine so stark komprimierte Materie. So stark, dass sogar das Licht nicht mehr weg kann. Es gibt dort den so genannten Schwarzschild Radius, den Karl Schwarzschild, ein Freund von Einstein, entdeckt hat. Der besagt, dass nach der Einsteinschen Theorie es für jede Masse einen Kompressionsdurchmesser gibt, der so stark ist, dass selbst die kleinste Masse lokal so stark anzieht, dass das Licht davon nicht mehr wegkann. Zudem kann immer noch etwas darauf zufallen. Es dauert aber ewig, bis es dort ankommt. Und man weiß, dass das Licht, das vom Rand eines schwarzen Lochs aufsteigt, nicht nur unendlich rotverschoben ist, also in seiner Wellenlänge verlangsamt bzw. vergrößert ist, sondern dass es auch unendlich lange braucht, bis es herauskommt. Das weiß man. Aber man glaubt merkwürdigerweise, ein Körper könnte da in endlicher Zeit hineinfallen, obwohl das Licht dafür unendlich braucht... Man sieht schon, da stimmt etwas nicht. Da ist ein Rechenfehler dabei. Der Fehler ist aber schon 90 Jahre alt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Wissenschaft auf kurze Sicht akzeptiert, dass er existiert. Weil es so blamabel ist.
Golem.de: Haben schwarze Löcher eigentlich solch eine enorm große Anziehungskraft, wie es ja gerade in Science-Fiction-Filmen oft impliziert wird?
Rössler: Die haben genau dieselbe Anziehungskraft, wie jede Masse von derselben Größe. Also wenn die Erde ein schwarzes Loch mit knapp einem Zentimeter Durchmesser wäre, dann wäre die Anziehungskraft unverändert. Der Mond würde genauso um diesen Punkt herumkreisen wie jetzt um die Erde, weil dieser Punkt genauso schwer wäre wie die Erde.
*
Zur Kritik von Professor Rössler äußerte sich anschließend ein leitender Wissenschaftler des CERN:
Golem.de: Welche Hoffnungen liegen in dem Versuch, schwarze Löcher mit dem LHC zu kreieren?
Michelangelo Mangano (CERN): Zunächst ist es das Hauptziel, mit dem Large Hadron Collider den Higgs-Mechanismus – ein theoretisches Erklärungsmodell für asymmetrisches Verhalten von Elementarteilchen – zu überprüfen. Doch natürlich werden wir versuchen, das Meiste aus dem LHC herauszuholen. Falls es möglich ist, schwarze Löcher zu generieren und dann zu untersuchen, werden wir das natürlich tun. Allerdings reden wir hier nicht von schwarzen Löchern, wie sie von Einstein oder Hawking beschrieben werden – also jenen, die wir als ausgelöschten Stern im Weltall beobachten können. Dazu bräuchte man 10 hoch 16 Mal mehr Energie als wir am CERN zur Verfügung haben. Wir reden hier von mikroskopisch kleinen schwarzen Löchern, von denen es bisher nur theoretische Modelle gibt, wir also gar nicht wissen, ob sie überhaupt existieren.
Wenn wir sie allerdings bei unseren Versuchen entdecken, dann würde das beweisen, dass unser Universum nicht nur aus vier Dimensionen (drei Raumdimensionen plus die Zeit), sondern aus viel mehr Dimensionen besteht. Dies würde die Wahrnehmung unserer Umwelt revolutionieren! Denken Sie nur an die Umbrüche in der Philosophie und Kunst, die die Relativitätstheorie hervorgerufen hat! Das wäre eine Sensation! Ähnlich den Phöniziern, die den Magnetismus entdeckt hatten und somit dank des Kompasses ihre Schiffe sicherer navigieren konnten – ohne allerdings zu wissen, dass sie damit die Voraussetzung für Elektrizität und unsere moderne Zivilisation entdeckt hatten.
Golem.de: Wieso denken Sie, dass es nicht gefährlich ist, schwarze Löcher zu erschaffen?
Mangano: Wir sind uns der Sorgen bewusst, die in der Öffentlichkeit kursieren. Das CERN wird in ungefähr einem Monat eine Broschüre zum Thema veröffentlichen. Wir haben hier alle Familie, Freunde, Kinder und Verwandte und wir würden sie nie Gefahr aussetzen. Wir haben uns hier sehr intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. 99,99 Prozent meiner Kollegen glauben, dass die schwarzen Löcher zerstrahlen werden. Nichtsdestotrotz nehmen wir in der genannten Publikation an, dass sie stabil bleiben könnten. Doch selbst dann sollten sie ungefährlich sein: Schwarze Löcher bewegen sich sehr schnell. Somit würden sie theoretisch direkt durch die Erde hindurchfliegen. Schwarze Löcher verhalten sich ein wenig wie das elektrisch neutrale Neutrino. Sie reagieren nur sehr langsam und können durch mehrere tausend Kilometer Eisen fliegen, bevor sie überhaupt mit etwas zusammenstoßen. Jene, die etwas langsamer wären und von der Erdanziehung eingefangen würden, blieben zwar im Erdkern bestehen und könnten tatsächlich Materie aufnehmen. Doch würden sie selbst nach 5 Milliarden Jahren - die Zeit, bis die Sonne erlischt - nur ein paar Kilogramm wiegen.
Golem.de: Woher wissen Sie das?
Mangano: Wenn sie stärker reagieren würden, gäbe es keine Neutronensterne im Weltall. Das Universum ist voll mit kosmischen Strahlen, also hochenergetischen Strahlen, die bei der Explosion von Sternen entstehen. Diese kann man von der Erde aus beobachten. Die meisten dieser Strahlen haben eine erheblich höhere Energie als wir im LHC jemals produzieren könnten. Also wenn das LHC schwarze Löcher kreieren kann, können diese Strahlen es auch. Zudem lässt sich beobachten, dass jeder Neutronenstern, den wir im Universum entdeckt haben, schon von einer großen Zahl solcher kosmischen Strahlen bombardiert wurde und demnach voll mit schwarzen Löchern sein könnte. Neutronensterne haben allerdings eine viel höhere Dichte. Die Materie dort ist 10 Billionen (10.000 Milliarden) Mal dichter als in der Erde, weshalb ein schwarzes Loch – wenn es tatsächlich Schaden verursachen würde – einen solchen Stern 10 Milliarden Mal schneller "fressen" und quasi sofort zerstören würde. Wir wissen aber von Neutronensternen, die 100 Millionen Jahre alt sind.
Mangano: Wenn sie stärker reagieren würden, gäbe es keine Neutronensterne im Weltall. Das Universum ist voll mit kosmischen Strahlen, also hochenergetischen Strahlen, die bei der Explosion von Sternen entstehen. Diese kann man von der Erde aus beobachten. Die meisten dieser Strahlen haben eine erheblich höhere Energie als wir im LHC jemals produzieren könnten. Also wenn das LHC schwarze Löcher kreieren kann, können diese Strahlen es auch. Zudem lässt sich beobachten, dass jeder Neutronenstern, den wir im Universum entdeckt haben, schon von einer großen Zahl solcher kosmischen Strahlen bombardiert wurde und demnach voll mit schwarzen Löchern sein könnte. Neutronensterne haben allerdings eine viel höhere Dichte. Die Materie dort ist 10 Billionen (10.000 Milliarden) Mal dichter als in der Erde, weshalb ein schwarzes Loch – wenn es tatsächlich Schaden verursachen würde – einen solchen Stern 10 Milliarden Mal schneller "fressen" und quasi sofort zerstören würde. Wir wissen aber von Neutronensternen, die 100 Millionen Jahre alt sind.
Das ist uebrigens in meinen Augen das stichhaltigste Argument, das gegen die Gefahr spricht. Ob nun Roesslers "Beweis" oder Hawking's Theorem richtig sind? Immerhin leben Neutronensterne und auch die Erde unter dem Beschuss kosmischer Strahlung noch. Das ist nunmal Fakt...
Da sitzen Politiker und Forscher und Lobbyisten in Klimakonferenzen rum, um dem Planeten begreiflich zu machen, dass er auf 0,2 Grad Erwärmung doch bitteschön zu verzichten habe, wenn wir im Gegenzug online den Kohlendioxidausstoß unseres letztes Urlaubsflugs ausgleichen, und währenddessen schmeißen in der Schweiz durchgeknallte Wissenschaftler vier Milliarden Euro in eine Megaröhre, um die Welt in die Luft zu sprengen. Und bis auf ein paar wachsame Wissenschaftler, die vor den Folgen gewarnt haben, tut keiner was dagegen. Wenn das keine Verschwörung ist. Und wer steckt dahinter? Physiker.
Die habe ich schon in der Schule nicht leiden können. Jetzt weiß ich warum. Jetzt zahlen sie es uns heim, all diese pickeligen Naturwissenschafts-Asse, seit der Pubertät sexuell nie erhört, gefangen in muskellosen Körpern, umhüllt mit kratzigen Pullovern. Jetzt opfern sie uns alle in einem einzigen Orgasmus größenwahnsinnigen, äh, Wahnsinns. Und die furchtbaren Juristen, die machen mit, die haben es nicht verhindert, am Europäischen Gerichtshof, vor den die wenigen aufmerksamen Wissenschaftler gezogen sind. Soll noch einer sagen, die Bombenmoslems seien verrückt. Ha! Die gottlosen Kopffüßler aus den Labors sind es, die uns alle ins schwarze Nichts stürzen werden.
Was WISSEN schafft Beten wir, dass Hawking recht hat
(...)
Am heutigen Mittwoch wird unweit des Genfer Sees die größte und komplizierteste Maschine angeworfen, die der Mensch je gebaut hat: der Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider). In seinem 27 Kilometer langen Ringtunnel werden Protonen, die positiv geladenen Bestandteile des Atomkerns, in entgegengesetzten Richtungen auf 99,9999991 Prozent der Lichtgeschwindigkeit gebracht, bevor sie frontal zusammenknallen. Die Kollision erzeugt ähnliche Zustände wie beim Urknall, mit dem vor rund 14 Milliarden Jahren das Universum entstand.
Was bei solchen Superkollisionen passiert, lässt sich mit dem heutigen physikalischen Wissen nicht vorhersagen: Das „Standardmodell der Elementarteilchenphysik“, das unser Verständnis vom Aufbau der Materie zusammenfasst, hat nach wie vor Lücken, die durch die Experimente am LHC ja gerade geschlossen werden sollen. Kritiker halten den LHC deshalb für eine Teufelsmaschine, die den Planeten Erde auslöschen könnte. Sie haben erfolglos dagegen geklagt. Ein prominenter Befürworter des Projekts bekam sogar Morddrohungen. Ist eine Handvoll wissensgieriger Atomphysiker womöglich dabei, den Weltuntergang zu riskieren?
Die Europäische Organisation für Kernforschung (Cern) nimmt die Befürchtungen durchaus ernst. Der Betreiber des LHC ließ deshalb in zwei Gutachten die Sicherheit der geplanten Experimente gründlich überprüfen. Die Kernfrage lautet: Kann bei der hochenergetischen Kollision ein winziges Schwarzes Loch entstehen, das sich in einer Kettenreaktion selbst vergrößert und dabei die Materie der Erde in sich aufsaugt?
Die fantastisch anmutende Vorstellung ist physikalisch gar nicht so abwegig. Die aus dem Weltraum bekannten Schwarzen Löcher entstehen, wenn ein sterbender, aufgeblähter Riesenstern (Supernova) in sich zusammenfällt. Dabei werden die Bausteine der Atome (Protonen, Neutronen und Elektronen) zu einer unvorstellbar dichten Masse zusammengequetscht. Deren Gravitationskraft ist so groß, dass alle in der Nähe befindlichen Himmelskörper und auch das Licht hineingesaugt werden, deshalb sind Schwarze Löcher schwarz. Sogar der Raum selbst und die Zeit werden durch Schwarze Löcher gekrümmt. Das der Erde nächste Schwarze Loch ist 1600 Lichtjahre weit entfernt – und das ist auch gut so.
Bei der Kollision zweier Protonen im LHC werden diese so dicht zusammengedrängt, dass theoretisch durchaus ein Schwarzes Loch entstehen könnte. Das derzeit favorisierte Modell zur Erklärung der Gravitation und der Elementarteilchen, die „String-Theorie“, sagt solche mikroskopischen Schwarzen Löcher sogar voraus. Demnach gab es kurz nach dem Urknall unzählige schwarze Mini- Löcher im Universum, die kurz darauf wieder verschwunden sind. Mit dem LHC soll unter anderem diese Theorie der Weltentstehung überprüft werden.
Dass die schwarzen Mini-Löcher jedoch alles in sich aufsaugen und lawinenartig wachsen können, wie ihre großen Verwandten im Weltraum, gilt als sehr unwahrscheinlich. Garant dafür ist das Physik-Genie Stephen Hawking. Er rechnete in den 70er Jahren vor, dass Schwarze Löcher ständig Energie in Form von Strahlung verlieren müssen. Diese „Hawking-Strahlung“ ist umso stärker, je kleiner ein Schwarzes Loch ist. Künstliche Winzlöcher, wie sie im LHC entstehen könnten, wären bereits nach weniger als einer Billionstel Billionstelsekunde wieder verpufft. Wenn Hawking recht hat, kann nichts passieren.
Die CERN-Gutachter verweisen zudem darauf, dass die Erdatmosphäre ständig von kosmischer Strahlung getroffen wird, die viel energiereicher sei als die im LHC beschleunigten Protonen. Allerdings weiß niemand, ob im LHC möglicherweise mehr oder langlebigere Schwarze Löcher entstehen als in der oberen Atmosphäre. Und die Hawking-Strahlung ist bisher reine Theorie, sie wurde noch nie im Experiment beobachtet.
Spannend wird es also auf jeden Fall, wenn in Genf die Protonen aufeinanderprallen. Wenn unser physikalisches Weltbild nicht vollkommen danebenliegt, kann eigentlich nichts Schlimmes passieren. Und wer würde behaupten, das Weltbild der Physik habe jemals danebengelegen?
Der Autor ist Institutsdirektor und Professor für Medizinische Mikrobiologie in Halle.
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 10.09.2008)
Und die furchtbaren Juristen, die machen mit, die haben es nicht verhindert, am Europäischen Gerichtshof, vor den die wenigen aufmerksamen Wissenschaftler gezogen sind.
Jep, dazu ein Auszug aus einem Kommentar aus der heutigen Ausgabe der NZZ:
"Die Apokalyptisches befürchtenden Skeptiker um den Tübinger Chaosforscher Otto Rössler lassen sich durch solche Versicherungen nicht zufriedenstellen. Sie haben beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg eine Beschwerde eingereicht. Ihr Eilantrag, mit dem die Inbetriebnahme des LHC vorläufig gestoppt werden sollte, ist zwar vor einigen Tagen abgelehnt worden, die Beschwerde selbst aber wird noch geprüft. Wenn allerdings an der Sache mit den Schwarzen Löchern auch nur etwas dran sein sollte, kann der sich abermals wundernde Laie das Gericht nur beglückwünschen zu seiner Gemütsruhe.
Letztlich indes ist auch der Laie von solcher Ruhe beseelt. Er ist zwar weder Richter noch Wissenschafter, aber – doch – voller Vertrauen in die beiden Institutionen der Wahrheitsfindung. Und dem Cern, der Europäischen Organisation für Kernforschung, vertraut er ganz besonders gern, weil dort eine neue Stufe der Bewusstseinsentwicklung erklommen worden ist, auf der nur mehr das vernünftige Kollektiv zählt und nicht der ängstliche Einzelne. So zumindest lässt sich einer Andeutung Rolf Landuas entnehmen, des Leiters der Cern-Abteilung für öffentliche Fortbildung: «Nur das Kollektiv» sei in der Lage, ein solch komplexes Gerät wie den LHC «zu verstehen und richtig zu nutzen». – Und wenn das Kollektiv sich, ausnahmsweise, diesmal doch irren sollte? Dann dürfen wir uns immer noch – einen Moment lang wenigstens – glücklich schätzen, das Ende nicht etwa aus krudem Machtstreben oder aus Geldgier heraufgeführt zu haben, auch nicht aus schierer Dummheit, sondern aus reiner und zweckfreier Neugierde, aus dem Übermut des freien Forschens heraus."
... Und wenn das Kollektiv sich, ausnahmsweise, diesmal doch irren sollte? Dann dürfen wir uns immer noch – einen Moment lang wenigstens – glücklich schätzen, das Ende nicht etwa aus krudem Machtstreben oder aus Geldgier heraufgeführt zu haben, auch nicht aus schierer Dummheit, sondern aus reiner und zweckfreier Neugierde, aus dem Übermut des freien Forschens heraus."
Und vor allem können wir sagen wir " Wir sind dabei gewesen" Welche Generation erlebt schon einen Weltungergang mit. Man muß das auch mal von dieser Seite betrachten.
*sing*: Am 30.Mai ist der Weltuntergang, wir leben net mehr lang...
Da sind wir im Pokalfinale, also erst am 31.Mai!
Vergiss es. Bevor die Eintracht nicht deutscher Meister ist, geht hier gar nix unter!
"Wenn ich jemanden von Schrödingers Katze sprechen höre greife ich nach meinem Gewehr"
Wohl der namhafteste Kritiker des LHC-Experiments ist der Tübinger Chaosforscher Prof. Dr. Otto E. Rössler. Ich habe mal aus einem Interview mit ihm einen längeren Passus rauskopiert, wo es um das nämliche Thema geht. Der vollständige Text findet sich hier: http://www.golem.de/0802/57477.html
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Golem.de: Sie sprachen auf der Transmediale in Berlin über die Gefahr schwarzer Löcher. Wie erklären Sie, was ein schwarzes Loch ist?
Rössler: Ein sehr humorvoller Mann, John Wheeler, der berühmte Schüler von Einstein, hat die erfunden. Sein berühmtestes Theorem lautet: "Ein schwarzes Loch hat keine Haare". Das heißt, jedes Objekt, das dort hineinfällt, verliert alle seine Eigenschaften. Bis auf drei: die Masse, die Energie und den Drehimpuls. Wheeler ist mittlerweile 96 Jahre alt. Seit 50 Jahren wartet er auf den Nobelpreis. Er hätte ihn ganz sicher verdient, aber er wird immer übergangen. Warum, weiß ich nicht.
Golem.de: Und jetzt mit den Experimenten in dem Large Hadron Collider am CERN ist seine Chance wieder da?
Rössler: Nein, er hat damit nichts zu tun. Obwohl, ja, doch! Wenn die Welt demnächst untergeht deswegen, wird er mit Sicherheit noch schnell einen Nobelpreis bekommen. Da haben Sie Recht.
Golem.de: Also Sie befürchten, die Welt wird wegen der im LHC vielleicht künstlich erzeugten schwarzen Löcher untergehen?
Rössler: Ja, am CERN wird eine Maschine gebaut, mit der das erste Mal in der Geschichte der Menschheit schwarze Löcher auf der Erde erzeugt werden könnten. Niemand weiß, ob es geht. Die Wahrscheinlichkeit liegt um die 10 Prozent herum.
Golem.de: Aber wie kann man etwas bauen, von dem man gar nicht genau weiß, was es überhaupt ist?
Rössler: Genau. Man hat da so Theorien, die einem voraussagen, dass es gehen könnte und dass es sogar gehen sollte. Aber ganz sicher kann man sich dabei nicht sein. Das ist ja bei allen physikalischen Theorien so, dass man nicht alles durchschaut, worauf es ankommt und man so lange im Dunkeln tappt, bis man etwas fängt und dann von einer Erkenntnis spricht!
Golem.de: Und wie erkennt man, dass man jetzt ein schwarzes Loch gebaut hat?
Rössler: Ja, das ist eine ganz wichtige Frage! Es stellte sich heraus, dass man die Dinger überhaupt nicht finden kann. Obwohl man sie erzeugt hat. Solange, bis es zu spät ist. Die Dinger verstecken sich, denn sie haben keine Strahlungswirkung.
Golem.de: Aber das Hawking-Theorem zu schwarzen Löchern besagt doch etwas anderes.
Rössler: Ja, es gibt dieses berühmte Theorem von Stephen Hawking. Das hat er in den 70er-Jahren aufgestellt. Danach zerstrahlen schwarze Löcher, was bedeutet, dass solche mikro schwarzen Löcher, wie sie im LHC entstehen sollen, sofort verpuffen würden. Diese Erkenntnis basiert auf den eingangs erwähnten Erkenntnissen von Wheeler. Ich kann allerdings beweisen, dass die von einem schwarzen Loch geschluckten Objekte zwar sehr wohl ihre Masse und ihren Drehimpuls behalten, ihre Energie aber verlieren.
Golem.de: Sie widersprechen ihm also?
Rössler: Ja, es ist jedoch sehr schwer, ihn anzugreifen. Nahezu die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft steht hinter ihm. Und so wie der durchökonomisierte Wissenschaftsbetrieb heute läuft, ist die Macht des Konsenses größer als die der Vernunft.
Golem.de: Stehen Sie denn mit dieser Meinung alleine da?
Rössler: Nein, es gibt auch andere Wissenschaftler, die das sagen. Es gibt mindestens zwei international bekannte. Einer heißt Bill Unruh aus Kanada und der andere heißt Adam D. Helfer aus den USA. Beide haben Aufsätze geschrieben, aus denen hervorgeht, dass die schwarzen Löcher wahrscheinlich nicht verdampfen. Nur beweisen können sie es nicht. Damit bin ich meines Wissens der einzige.
Golem.de: Welche Gefahr birgt denn so ein künstlich generiertes schwarzes Loch?
Rössler: Das Erstaunliche ist, kein Mensch glaubt, dass das gefährlich ist. Kürzlich war ein Leserbrief in der Zeitschrift Bild der Wissenschaft, jetzt im Januar, der den Artikel, der im September über das LHC gebracht wurde, kommentiert. Er sagt, das sei ja sehr interessant, dass man hier von dem Experiment so wunderbare Dinge erwarte, wo noch kein Mensch weiß, was überhaupt dabei herauskommt. Aber eines weiß man dagegen ganz sicher, dass es ungefährlich ist! (Lacht) Das ist absurd. Man kann nicht sagen: Ich weiß nicht, was herauskommt, aber ich weiß, dass es ungefährlich ist. Das hat dieser Leser in Bild der Wissenschaft gut aufgespießt. Diese absolut idiotische Naivität von Physikern.
Golem.de: Aber was ist denn die konkrete Gefahr? Das habe ich noch nicht ganz verstanden.
Rössler: Die Gefahr ist, dass sich ein kleines schwarzes Loch bildet und dann eben nicht zerstrahlt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar recht hoch, dass es wegfliegt, aber es gibt eine ganz kleine Wahrscheinlichkeit, dass es nicht wegfliegt. Man will davon eine Million pro Jahr produzieren. Das sind genug, um zu sagen, dass davon eins ganz sicher nicht zerstrahlen wird. Dieses würde dann in der Erde herumkreisen und von Zeit zu Zeit mit einem Elementarteilchen, einem Atomkern oder einem Quark zusammenstoßen und es auffressen. Die Frage, die bleibt, ist, wie lange es dann dauert, bis dieses kleine schwarze Loch genügend stark gewachsen ist, um schließlich die ganze Welt aufzufressen. Das klingt absurd, ist aber letzten Endes sehr wahrscheinlich. Es gibt eine Abschätzung bei BBC Horizon, dass dies 50 Millionen Jahre dauern wird. Das ist das offizielle Worst Case Scenario. Doch sie vergessen dabei, dass es Chaos und Nichtlinearität gibt. Damit wächst es viel schneller. Ich bin so auf einen Faktor von 50 Monaten gekommen!
Golem.de: So funktioniert ein schwarzes Loch prinzipiell? Es frisst Atome?
Rössler: Ja, es kann nur fressen, es kann nicht abnehmen, es sei denn, es kann zerstrahlen, aber das habe ich ja kaputtgemacht, leider. Das Wachstum funktioniert dabei ähnlich wie sich Geld durch den Zins und Zinseszins auf dem Finanzmarkt vermehrt. Das geschieht auch nicht linear, sondern exponentiell.
Golem.de: Das Gegenmittel wäre ein anderes schwarzes Loch?
Rössler: Nein, es gibt kein Gegenmittel. Die Sache ist hoffnungslos, nach 50 Monaten wäre die Erde auf einen Zentimeter geschrumpft. Es wäre nichts mehr da, nicht nur kein Leben mehr, sondern auch die Erde selbst wäre weg, nur noch ihr Gewicht wäre da – als kleines schwarzes Loch.
Golem.de: Was passiert denn, wenn zwei schwarze Löcher aufeinander treffen?
Rössler: Die vereinen sich. Dann gibt es ein größeres. Da gibt es auch ein Theorem, wieder von Hawking, das besagt, dass schwarze Löcher immer nur wachsen können, sie können nicht abnehmen. Das hat er aufgestellt, bevor er die Zerstrahlung entdeckt hat. Die Zerstrahlung hat dieses Theorem dann sozusagen negiert. Da war er nicht mehr so gut wie vorher. Naja, das stimmt nicht ganz, er hat später auch noch andere gute Sachen gemacht, aber in dem Fall war die erste Theorie besser als die spätere.
Golem.de: Aber ein schwarzes Loch ist kein wirkliches Loch, sondern es ist Materie, nur stark verdichtet?
Rössler: Ein schwarzes Loch ist sozusagen eine so stark komprimierte Materie. So stark, dass sogar das Licht nicht mehr weg kann. Es gibt dort den so genannten Schwarzschild Radius, den Karl Schwarzschild, ein Freund von Einstein, entdeckt hat. Der besagt, dass nach der Einsteinschen Theorie es für jede Masse einen Kompressionsdurchmesser gibt, der so stark ist, dass selbst die kleinste Masse lokal so stark anzieht, dass das Licht davon nicht mehr wegkann. Zudem kann immer noch etwas darauf zufallen. Es dauert aber ewig, bis es dort ankommt. Und man weiß, dass das Licht, das vom Rand eines schwarzen Lochs aufsteigt, nicht nur unendlich rotverschoben ist, also in seiner Wellenlänge verlangsamt bzw. vergrößert ist, sondern dass es auch unendlich lange braucht, bis es herauskommt. Das weiß man. Aber man glaubt merkwürdigerweise, ein Körper könnte da in endlicher Zeit hineinfallen, obwohl das Licht dafür unendlich braucht... Man sieht schon, da stimmt etwas nicht. Da ist ein Rechenfehler dabei. Der Fehler ist aber schon 90 Jahre alt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Wissenschaft auf kurze Sicht akzeptiert, dass er existiert. Weil es so blamabel ist.
Golem.de: Haben schwarze Löcher eigentlich solch eine enorm große Anziehungskraft, wie es ja gerade in Science-Fiction-Filmen oft impliziert wird?
Rössler: Die haben genau dieselbe Anziehungskraft, wie jede Masse von derselben Größe. Also wenn die Erde ein schwarzes Loch mit knapp einem Zentimeter Durchmesser wäre, dann wäre die Anziehungskraft unverändert. Der Mond würde genauso um diesen Punkt herumkreisen wie jetzt um die Erde, weil dieser Punkt genauso schwer wäre wie die Erde.
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Zur Kritik von Professor Rössler äußerte sich anschließend ein leitender Wissenschaftler des CERN:
Golem.de: Welche Hoffnungen liegen in dem Versuch, schwarze Löcher mit dem LHC zu kreieren?
Michelangelo Mangano (CERN): Zunächst ist es das Hauptziel, mit dem Large Hadron Collider den Higgs-Mechanismus – ein theoretisches Erklärungsmodell für asymmetrisches Verhalten von Elementarteilchen – zu überprüfen. Doch natürlich werden wir versuchen, das Meiste aus dem LHC herauszuholen. Falls es möglich ist, schwarze Löcher zu generieren und dann zu untersuchen, werden wir das natürlich tun. Allerdings reden wir hier nicht von schwarzen Löchern, wie sie von Einstein oder Hawking beschrieben werden – also jenen, die wir als ausgelöschten Stern im Weltall beobachten können. Dazu bräuchte man 10 hoch 16 Mal mehr Energie als wir am CERN zur Verfügung haben. Wir reden hier von mikroskopisch kleinen schwarzen Löchern, von denen es bisher nur theoretische Modelle gibt, wir also gar nicht wissen, ob sie überhaupt existieren.
Wenn wir sie allerdings bei unseren Versuchen entdecken, dann würde das beweisen, dass unser Universum nicht nur aus vier Dimensionen (drei Raumdimensionen plus die Zeit), sondern aus viel mehr Dimensionen besteht. Dies würde die Wahrnehmung unserer Umwelt revolutionieren! Denken Sie nur an die Umbrüche in der Philosophie und Kunst, die die Relativitätstheorie hervorgerufen hat! Das wäre eine Sensation! Ähnlich den Phöniziern, die den Magnetismus entdeckt hatten und somit dank des Kompasses ihre Schiffe sicherer navigieren konnten – ohne allerdings zu wissen, dass sie damit die Voraussetzung für Elektrizität und unsere moderne Zivilisation entdeckt hatten.
Golem.de: Wieso denken Sie, dass es nicht gefährlich ist, schwarze Löcher zu erschaffen?
Mangano: Wir sind uns der Sorgen bewusst, die in der Öffentlichkeit kursieren. Das CERN wird in ungefähr einem Monat eine Broschüre zum Thema veröffentlichen. Wir haben hier alle Familie, Freunde, Kinder und Verwandte und wir würden sie nie Gefahr aussetzen. Wir haben uns hier sehr intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. 99,99 Prozent meiner Kollegen glauben, dass die schwarzen Löcher zerstrahlen werden. Nichtsdestotrotz nehmen wir in der genannten Publikation an, dass sie stabil bleiben könnten. Doch selbst dann sollten sie ungefährlich sein: Schwarze Löcher bewegen sich sehr schnell. Somit würden sie theoretisch direkt durch die Erde hindurchfliegen. Schwarze Löcher verhalten sich ein wenig wie das elektrisch neutrale Neutrino. Sie reagieren nur sehr langsam und können durch mehrere tausend Kilometer Eisen fliegen, bevor sie überhaupt mit etwas zusammenstoßen. Jene, die etwas langsamer wären und von der Erdanziehung eingefangen würden, blieben zwar im Erdkern bestehen und könnten tatsächlich Materie aufnehmen. Doch würden sie selbst nach 5 Milliarden Jahren - die Zeit, bis die Sonne erlischt - nur ein paar Kilogramm wiegen.
Golem.de: Woher wissen Sie das?
Mangano: Wenn sie stärker reagieren würden, gäbe es keine Neutronensterne im Weltall. Das Universum ist voll mit kosmischen Strahlen, also hochenergetischen Strahlen, die bei der Explosion von Sternen entstehen. Diese kann man von der Erde aus beobachten. Die meisten dieser Strahlen haben eine erheblich höhere Energie als wir im LHC jemals produzieren könnten. Also wenn das LHC schwarze Löcher kreieren kann, können diese Strahlen es auch. Zudem lässt sich beobachten, dass jeder Neutronenstern, den wir im Universum entdeckt haben, schon von einer großen Zahl solcher kosmischen Strahlen bombardiert wurde und demnach voll mit schwarzen Löchern sein könnte. Neutronensterne haben allerdings eine viel höhere Dichte. Die Materie dort ist 10 Billionen (10.000 Milliarden) Mal dichter als in der Erde, weshalb ein schwarzes Loch – wenn es tatsächlich Schaden verursachen würde – einen solchen Stern 10 Milliarden Mal schneller "fressen" und quasi sofort zerstören würde. Wir wissen aber von Neutronensternen, die 100 Millionen Jahre alt sind.
Das ist uebrigens in meinen Augen das stichhaltigste Argument, das gegen die Gefahr spricht. Ob nun Roesslers "Beweis" oder Hawking's Theorem richtig sind? Immerhin leben Neutronensterne und auch die Erde unter dem Beschuss kosmischer Strahlung noch. Das ist nunmal Fakt...
Alles andere Theorie....
Die habe ich schon in der Schule nicht leiden können. Jetzt weiß ich warum. Jetzt zahlen sie es uns heim, all diese pickeligen Naturwissenschafts-Asse, seit der Pubertät sexuell nie erhört, gefangen in muskellosen Körpern, umhüllt mit kratzigen Pullovern. Jetzt opfern sie uns alle in einem einzigen Orgasmus größenwahnsinnigen, äh, Wahnsinns. Und die furchtbaren Juristen, die machen mit, die haben es nicht verhindert, am Europäischen Gerichtshof, vor den die wenigen aufmerksamen Wissenschaftler gezogen sind. Soll noch einer sagen, die Bombenmoslems seien verrückt. Ha! Die gottlosen Kopffüßler aus den Labors sind es, die uns alle ins schwarze Nichts stürzen werden.
Tagesspiegel.de
URL: http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/LHC-Physik;art141,2611220
Was WISSEN schafft
Beten wir, dass Hawking recht hat
(...)
Am heutigen Mittwoch wird unweit des Genfer Sees die größte und komplizierteste Maschine angeworfen, die der Mensch je gebaut hat: der Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider). In seinem 27 Kilometer langen Ringtunnel werden Protonen, die positiv geladenen Bestandteile des Atomkerns, in entgegengesetzten Richtungen auf 99,9999991 Prozent der Lichtgeschwindigkeit gebracht, bevor sie frontal zusammenknallen. Die Kollision erzeugt ähnliche Zustände wie beim Urknall, mit dem vor rund 14 Milliarden Jahren das Universum entstand.
Was bei solchen Superkollisionen passiert, lässt sich mit dem heutigen physikalischen Wissen nicht vorhersagen: Das „Standardmodell der Elementarteilchenphysik“, das unser Verständnis vom Aufbau der Materie zusammenfasst, hat nach wie vor Lücken, die durch die Experimente am LHC ja gerade geschlossen werden sollen. Kritiker halten den LHC deshalb für eine Teufelsmaschine, die den Planeten Erde auslöschen könnte. Sie haben erfolglos dagegen geklagt. Ein prominenter Befürworter des Projekts bekam sogar Morddrohungen. Ist eine Handvoll wissensgieriger Atomphysiker womöglich dabei, den Weltuntergang zu riskieren?
Die Europäische Organisation für Kernforschung (Cern) nimmt die Befürchtungen durchaus ernst. Der Betreiber des LHC ließ deshalb in zwei Gutachten die Sicherheit der geplanten Experimente gründlich überprüfen. Die Kernfrage lautet: Kann bei der hochenergetischen Kollision ein winziges Schwarzes Loch entstehen, das sich in einer Kettenreaktion selbst vergrößert und dabei die Materie der Erde in sich aufsaugt?
Die fantastisch anmutende Vorstellung ist physikalisch gar nicht so abwegig. Die aus dem Weltraum bekannten Schwarzen Löcher entstehen, wenn ein sterbender, aufgeblähter Riesenstern (Supernova) in sich zusammenfällt. Dabei werden die Bausteine der Atome (Protonen, Neutronen und Elektronen) zu einer unvorstellbar dichten Masse zusammengequetscht. Deren Gravitationskraft ist so groß, dass alle in der Nähe befindlichen Himmelskörper und auch das Licht hineingesaugt werden, deshalb sind Schwarze Löcher schwarz. Sogar der Raum selbst und die Zeit werden durch Schwarze Löcher gekrümmt. Das der Erde nächste Schwarze Loch ist 1600 Lichtjahre weit entfernt – und das ist auch gut so.
Bei der Kollision zweier Protonen im LHC werden diese so dicht zusammengedrängt, dass theoretisch durchaus ein Schwarzes Loch entstehen könnte. Das derzeit favorisierte Modell zur Erklärung der Gravitation und der Elementarteilchen, die „String-Theorie“, sagt solche mikroskopischen Schwarzen Löcher sogar voraus. Demnach gab es kurz nach dem Urknall unzählige schwarze Mini- Löcher im Universum, die kurz darauf wieder verschwunden sind. Mit dem LHC soll unter anderem diese Theorie der Weltentstehung überprüft werden.
Dass die schwarzen Mini-Löcher jedoch alles in sich aufsaugen und lawinenartig wachsen können, wie ihre großen Verwandten im Weltraum, gilt als sehr unwahrscheinlich. Garant dafür ist das Physik-Genie Stephen Hawking. Er rechnete in den 70er Jahren vor, dass Schwarze Löcher ständig Energie in Form von Strahlung verlieren müssen. Diese „Hawking-Strahlung“ ist umso stärker, je kleiner ein Schwarzes Loch ist. Künstliche Winzlöcher, wie sie im LHC entstehen könnten, wären bereits nach weniger als einer Billionstel Billionstelsekunde wieder verpufft. Wenn Hawking recht hat, kann nichts passieren.
Die CERN-Gutachter verweisen zudem darauf, dass die Erdatmosphäre ständig von kosmischer Strahlung getroffen wird, die viel energiereicher sei als die im LHC beschleunigten Protonen. Allerdings weiß niemand, ob im LHC möglicherweise mehr oder langlebigere Schwarze Löcher entstehen als in der oberen Atmosphäre. Und die Hawking-Strahlung ist bisher reine Theorie, sie wurde noch nie im Experiment beobachtet.
Spannend wird es also auf jeden Fall, wenn in Genf die Protonen aufeinanderprallen. Wenn unser physikalisches Weltbild nicht vollkommen danebenliegt, kann eigentlich nichts Schlimmes passieren. Und wer würde behaupten, das Weltbild der Physik habe jemals danebengelegen?
Der Autor ist Institutsdirektor und Professor für Medizinische Mikrobiologie in Halle.
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 10.09.2008)
Jep, dazu ein Auszug aus einem Kommentar aus der heutigen Ausgabe der NZZ:
"Die Apokalyptisches befürchtenden Skeptiker um den Tübinger Chaosforscher Otto Rössler lassen sich durch solche Versicherungen nicht zufriedenstellen. Sie haben beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg eine Beschwerde eingereicht. Ihr Eilantrag, mit dem die Inbetriebnahme des LHC vorläufig gestoppt werden sollte, ist zwar vor einigen Tagen abgelehnt worden, die Beschwerde selbst aber wird noch geprüft. Wenn allerdings an der Sache mit den Schwarzen Löchern auch nur etwas dran sein sollte, kann der sich abermals wundernde Laie das Gericht nur beglückwünschen zu seiner Gemütsruhe.
Letztlich indes ist auch der Laie von solcher Ruhe beseelt. Er ist zwar weder Richter noch Wissenschafter, aber – doch – voller Vertrauen in die beiden Institutionen der Wahrheitsfindung. Und dem Cern, der Europäischen Organisation für Kernforschung, vertraut er ganz besonders gern, weil dort eine neue Stufe der Bewusstseinsentwicklung erklommen worden ist, auf der nur mehr das vernünftige Kollektiv zählt und nicht der ängstliche Einzelne. So zumindest lässt sich einer Andeutung Rolf Landuas entnehmen, des Leiters der Cern-Abteilung für öffentliche Fortbildung: «Nur das Kollektiv» sei in der Lage, ein solch komplexes Gerät wie den LHC «zu verstehen und richtig zu nutzen». – Und wenn das Kollektiv sich, ausnahmsweise, diesmal doch irren sollte? Dann dürfen wir uns immer noch – einen Moment lang wenigstens – glücklich schätzen, das Ende nicht etwa aus krudem Machtstreben oder aus Geldgier heraufgeführt zu haben, auch nicht aus schierer Dummheit, sondern aus reiner und zweckfreier Neugierde, aus dem Übermut des freien Forschens heraus."
Dann ist ja alles in Ordnung
tobago
Da sehe ich schwarz für Dich.
Du solltest Dir nochmal die Auswirkungen, die das schwarze Loch mit sich bringt, durchlesen. Vielleicht eher ein Nachtsichtgerät...
tobago
http://www.ssd.noaa.gov/goes/flt/t4/ir2-l.jpg