Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
ruuuuhig, immer schön ruhig bleiben. wiederleg meine fehler einfach sachlich. ich gehe mal davon aus, dass wir beide nicht unfehlbar sind (ich für meinen teil halte mich jedenfalls nicht für fehlerfrei).
mein letztes posting ist gedankentechnisch eh falsch, da ich die fehlende energie (sollten die fehlenden 110 twh bei abschaltung der AKWs falsch sein, kannst du dies ja sachlich widerlegen) mit den leistungen (hab tatsächlich die gesamtleistung des AKWs seit inbetriebnahme genommen) der meiler verglichen habe.
also von den fehlenden strombedarf hab ich nochmals die gleiche erzeugungsleistung abgezogen (und dann noch die gesamtleistung des AKWs hierfür genommen).
tu ich das... dem vernehmen nach war der tenor in diesem beitrag (ebenso wie in der öffentlichkeit), dass die AKWs so schnell wie möglich abzuschalten seien (hier kam ja auch das argument, dass wir stromexport europameister seien).
ok. der aussteig sah wie folgt aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Laufzeitverl%C3%A4ngerung
scheinen die alten rot-grünen zahlen zu sein. wenn dieser ausstieg so vollzogen worden wäre: wären die regenerativen energien in der lage gewesen, die abschaltung aufzufangen? (ich weiss es nicht).
und nochmals als diskussionspunkt: sollten wir nicht lieber kohlekraftwerke abstellen?!?
Das war doch sachlich.
Die fehlenden Energiemengen pro Jahr (das ist etwas anderes als die Leistung) kannst Du Dir ganz einfach ausrechnen, indem Du die Nettoleistung mit der Laufzeit pro Jahr multiplizierst. Bei Kruemmel ist das also fuer 2009 771kW * 0h = 0 tWh. Bei anderen Reaktoren ist das etwas schwerer, da man wissen muesste, wie lange sie pro Jahr laufen. Tendenziell ist es so, dass regelmaessig eine Reihe von AKWs auf Grund von Wartungs- und Renovierungsarbeiten offline ist, teilweise (wie Kruemmel, Biblis A) sogar die meiste Zeit.
Bei Kruemel kann man sich zum Beispiel schnell ausrechen, dass es von 1977 bis 2005 nur 64% der Zeit Strom produziert hat (wenn man von voller Nettokapazitaetsauslastung ausgeht). Maximal haette man naemlich (wenn wir die ersten Monate 1977 weglassen) 711 kw *24*365*28 h = 171.7 tWh Strom erzeugen koennen, die zitierte Quelle gibt aber in dem Zeitraum nur 111 tWh aus, sodass die gesamte Kapazitaet offenbar nicht genutzt wird. Es ist davon auszugehen, dass die Ruhezeiten mit steigendem Alter zunehmen.
Mit Kernkraft wurden in den letzten Jahren zw. 134 und 148 TWh erzeugt.
http://www.energie-verstehen.de/Energieportal/Navigation/Energieversorgung/stromerzeugung,did=309394.html?view=renderPrint
ganz gute Übersicht mit Auflistung der Kosten für verschiedene Erzeugungsarten.
Daher wird in den Diskussionen immer gesagt, dass die Kernkraft am günstigsten ist, was auf die variablen Kosten bezogen gilt.
hier auch mal eine genaue aufstellung der auslastungen und der produzierten strommenge...
wenn sich einer gerne die mühe macht... gemäß meinen bisherigen recherchen (mögen sie falsch sein, kein problem) ist die durch AKWs produzierte energie nicht "mal eben" mit regenerativen energien aufzufangen (siehe mein beispiel mit dem vergleich der benötigen strommenge und der energieleistung von windkrafträdern, etc.).
die frage ist nun, ob der zuwachs der regenerativen energien den durch rot-grün geplanten ausstieg überhaupt aufgefangen hätte (zum zeitpunkt der damals geplanten jeweiligen abschaltung).
und nochmals zum CO²: wie hoch ist der gesamt-ausstoss-anteil der fossilen kraftwerke an der gesamtemission deutschlands? weil für meinen teil sind die kohlekraftwerke das erste, was man abschalten sollte. wirtschaftlich gesehen auch zunächst die gas- und erdölkraftwerke (aufgrund der gestiegenden ölnachfrage).
es ist doch fandenscheinig zu behaupten, dass die großen vier nicht in der lage waren mehr regenerative energieerzeugungsanlagen zu bauen. man kann alles bauen was man will. ergo sie wollten das nicht, damit man heute sagen kann "wir können die kkws nicht abschalten, weil in deutschland sonst versorgungslücken entstehen." so sieht praktische lobbypolitik aus.
der atomausstiegsplan von rot-grün war zu erfüllen, aber die großen vier haben sich gesagt, "lasst uns die regenerativen anlagen so langsam aufbauen, dass wir den atomausstieg zum vorhergesehenen zeitpunkt garnicht machen können" und diese taktik ist aufgegangen. das problem ist, dass rot-grün damals auch kein energiekonzept vorgelegt hatte. allerdings wäre die forderung nach aufbau von regenerativen kws und abbau von kkws wohl als sozialistischer energiemarschallplan verstanden worden. für mich ist es nachvollziehbar, dass die regierung damals darauf verzichtet hat.
was mich wundert ist, dass der ärger über diese gewinnoptimierungspolitik auf kosten der sicherheit der bürger und künftiger generationen nicht nachvollzogen wird, trotzdem es immer wieder von diversen anwesenden so formuliert wird. wo soll man sich denn sonst aufregen? auf demos läuft man ja nur mit und setzt sich oft wenig inhaltlich auseinander. nichtsdestotrotz werde ich wohl in diesem jahr seit 1998 mal wieder auf die strasse gehen. diese thema regt mich zu sehr auf. wem es genauso geht, der sollte ebenfalls aktiv werden. die politik hat sich in diesem punkt meilenweit vom bürger entfernt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,717282,00.html
es geht nicht um emission. natürlich sollte man die auch weitestgehend zurück fahren. es geht um sicherheit.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,717368,00.html
Wobei man in dieser Frage natuerlich sagen muss, dass wir den Schlamassel haben, ob die Kraftwerke nun laenger laufen oder nicht. Denn die Endlagerfrage ist ja keine Frage der Quantitaet, sondern der Qualitaet. Insofern ist dieser Kritikpunkt zwar berechtigt, der Zug hier aber eigentlich schon abgefahren, seit AKWs in Deutschland laufen.
Daher finde ich es auch nicht verkehrt, immer den Status alternativer Energien und auch andere Faktoren wie eben die Klimapolitik zu betrachten und daraus moeglicherweise Modifikationen im Ausstieg abzuleiten. Nur kann ich das eben im neuen "Atomkompromiss" nicht erkennen. Denn dann haetten die AKW-Betreiber mit dem Eingestaendnis, in der beschlossenen Entwicklung alternativer Energiequellen entgegen der Vereinbarungen von 2002 versagt zu haben, in die Verhandlungen gehen muessen. Dass man hinterherhinkt, das kann ja auch passieren, ist ja nunmal Forschung und nicht 100% vorausseh- und -planbar. Nur ist der neue Atomplan ja so gestrickt, dass die laengeren Laufzeiten sich fuer die Betreiber offenbar lohnen und so die Versaeumnisse in der Entwicklung neuer Technologien nachtraeglich belohnt werden. Das ist natuerlich fatal.
Der Aufbau von EE wird durch das entsprechende Gesetz gefördert. Durch die Abnahmepflicht und festgeschriebene Vergütung, stehen die EE nicht in Konkurrenz zu konventionellen Kraftwerken, egal ob Kernkraft, Kohle oder Gas.
Die Herausforderungen die mit dem ausbau von EE einhergehen, habe ich bereits beschrieben, auch da gibt es Proteste, gegen Hochspannungsleitungen und Windkrafträder, die die Landschaft verschandeln und notwendige Speicherkraftwerke, für die täler überflutet werden müssen.
Außerdem kostet Strom aus EE drei bis fünfmal soviel, wie Strom aus konventionellen und Kernkraftwerken.
Bei der Photovotaik ist es ein vielfaches mehr.
Und der Ausbau der Windenergie in Deutschland findet in Zukunft auf dem Meer statt, das ist eine neue Technik, die noch nicht lange erprobt wurde. Es gibt auch nicht unnbegrenzte Kapazitäten an Anlagenbauren und Spezialschiffen, die dies Anlagen aufbauen können.
Das braucht schon etwas Zeit.
Eine Versorgungslücke ist nicht zu befürchten, das war ein ergebnis der Studie für die Bundesregierung, aber sehr viel mehr Importe, die vor allem aus franz. Atomstrom bestehen.
Vllt. bauen die dann sogar neue KKW um unseren Bedarf zu decken.
Die vier EVU sind übrigens die größten Erzeuger von EE in Deutschland.
richtig, sie stehen nicht in konkurrenz zueinander. trotzdem haben die großen vier (natürlich "die größten Erzeuger von EE in Deutschland" - wer sonst? die stadtwerke?) diese situation ausgenutzt um den atomausstieg zu verschieben, indem sie wie schon gesagt den ausbau von alternativen kraftwerken (jetzt mal weg von den EEs) verzögert haben. das atomausstiegsgesetzt stand schon lange, aber es wurde nicht in die planung neuer kraftwerke umgesetzt. und jetzt steht man da uns kann die kkws nicht abschalten, weil andere kraftwerke fehlen, wie schon xfach gesagt.
da haben wir anscheinend unterschiedliche quellen. meinen quellen nach kostet strom aus erneuerbaren energien nicht automatisch mehr und schon garnicht 3-5mal soviel:
http://www.wind-energie.de/de/aktuelles/article/strompreise-beitrag-der-erneuerbaren-energien-an-preissteigerungen-ist-marginal/498/browser/1284279982/
hast du quellen für diese abenteuerliche these?
das man sinnvolle projekte plant und bei unsinnigen projekten (photovotalik-kws in D kann man vergessen) sich die bürger aufregen ist auch gut so. das spricht aber in keinster weise gegen erneuerbare energien. denn über kkws regen sich auch viele auf. und für die gibt es keinen geeigneten standort im katastrophenfall, für atommüll nach wie vor kein endlager - weltweit. und die windkraft an land mit einem satz wegzuwischen halte ich auch für vorschnell, v.a. wenn man sieht was bereits getan wurde.
wenn in frankreich ein kkw hochgeht oder gesprengt wird, haben wir darauf keinen einfluss solange es keine europäische energiepolitik gibt. aber wir haben durchaus einfluss auf die kkws in deutschland und deren auswirkungen, die bereits mehr als sichtbar sind. viele bürger fürchten sich vor den bereits eingetretetenen ereignissen in der vergangenheit. wie willst du diese ängste entkräften?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Unf%C3%A4lle_in_kerntechnischen_Anlagen
http://www.energie-verstehen.de/Energieportal/Navigation/Energieversorgung/stromerzeugung,did=309394.html?view=renderPrint
etwas runter scrollen.
Die Graphik zeigt auch die Kapitalkosten an, die für die Entscheidung ein Kraftwerk laufen zu lassen keine Rolle spielen, weil es ja schon dasteht. Warum die Betriebskosten bei der Windkraft so hoch sind, versteh ich grad nicht, bei Wind produzieren die Dinger jedenfalls Strom und werden entsprechend vergütet.
Dass Investitionen zurückgehalten wurden ist korrekt, was aber dem Punkt geschuldet ist, dass die Parteien der jetzigen Bundesregierung vor den Wahlen 2005 und 2009 angekündigt hatten die Laufzeiten zu verlängern und vllt. nicht unbedingt deswegen, aber eben auch dafür 2009 eine Mehrheit bekamen.
Diese Unsicherheit ist bei Investitionen in Kohle- und Gaskraftwerke, die 25-45 Jahre laufen sollen eben ausreichend 5 Jahre zu warten, wenn sich bei einem so entscheidenden Punkt etwas tun kann.
Richtig ist auch, dass kleinere Stadtwerke oder Zusammenschlüsse wie Trianel schon Kraftwerke gebaut bzw. geplant haben. Aber auch gegen solche Kraftwerke gibt es immer wieder Proteste, wie in Hamburg-Moorburg? wenn ich mich recht erinnere. verschuiedene Stadtwerke fordern dafür jetzt Entschädigung. Wie das ausgeht weiß ich nicht.
Die von dir angesprochenen Ängste will ich gar nicht entkräften, aber in einer Demokratie gilt zunächst mal der Mehrheitsbeschluss und der ist seit der letzten Wahl eindeutig, auch wenn Umfragen heute anders sind.
Der Wähler wusste was die vorhaben und hat sich dafür entschieden oder es eben nicht als so schlimm erachtet sie deswegen nicht zu wählen.
Mir geht es eher darum, dass wenn eine solche Entscheidung gefällt wird, ein möglicht genauer Überblick da ist und die Größen, die man bewerten kann, bewertet werden. Und wenn man am Ende vor den Alternativen Verlängerung oder nicht steht, weiß wie viel das kostet, bei aller Ungenauigkeit die Aussagen über die Zunkunft in 20-30 Jahren in sich bergen.
Danach listet man die relevanten Punkte auf und bewetet sie, in echt machen das Unis und Institute und die Miniterien.
z.B.
Atommüllproblem: nicht relevant, da die zusätzliche Menge keinen Unterschied bei der Lösung der Endlagerproblems macht.
Kosten: sehr relevant und sehr komplex Windeinspeißung, Netzausbau, Co2-emissionen...
...
Am ende steht dann eine Zahl, soundsoviel Mio. oder Mrd. €, soviel Arbeitsplätze, soviel Steuern...etc.
Und diese Zahl beziffert, dann den Wert, den die Gesamtheit der Bevölkerung bereit sein muss zu zahlen, wenn sie eine Verlängernug nicht will. Dabei geht es in erster Linie um volkswirtschftliche Größen.
Wenn davon die Rede ist, dass die Strompreise niedriger sind bei einer Laufzeitverlängerung, bedeutet das zunächst, dass sie im Vergleich zum früheren Ausstieg nierdriger sind. Es heißt eben und mit Betonung nicht, dass die Preise sinken.
Nominal schonmal gar nicht und real auch nicht.
Strom wird teurer in Zukunft, mit längeren Laufzeiten weniger schnell und stark als ohne.
Wenn die Mehrheit der Deutschen das will, ist das eine demokratische Entscheidung, aber sie sollte auf Grundlage von Informationen und nicht auf Grundlage von Emotionen gefällt werden.
Die Asuwirkungen sollten in ihren Grundzügen klar sein und wie in meinem ersten langen Post von gestern bschrieben, sind das einige Asuwirkungen.
auch mir fehlt das verständnis dafür, dass kraftwerke bei denen man einen stoff hinzufügen muss (z.b. kohle, gas, atom) billiger strom produzieren als jene, die die vorhandenen ressourcen nutzen (wasser, wind, sonne). vielleicht kann da ja mal jmd ein bisl klarheit schaffen.
ich gebe dir recht, wenn du sagst, dass das volk als ganzes selber schuld daran ist, wenn sie rot-grün abwählen und als konsequenz davon sich die energiepolitik ändert, zumal das auch angekündigt wurde. aber ich gehöre nicht zu den lagerwechslern und andere bereuen ihre entscheidung u.a. wegen der energiepolitik schon wieder. zumal die frage ja auch ist, wieso die aktuelle regierung einen derart konträren kurs zu rot-grün in der energiepolitik fährt. diese frage haben viele bürger für sich bereits mit der lobbypolitik von schwarz-gelb erklärt, welche meiner meinung nach eindeutig zu erkennen ist. aus sicherheitspolitischer sicht ist ein atomausstieg jedenfalls kontraproduktiv. dieses thema wird von schwarz-gelb aber in keinster weise kommentiert.
ja, ist ja auch grundsätzlich richtig, dass man nicht einfach alle kkws schließen kann und man deren ersatz langfristig planen muss. es wäre auch sicherlich eine annehmbare lösung zu sagen, die unsichersten/ältesten kkws werden gemäß dem beschlossenen atomausstiegsgesetz abgeschaltet, aber die sicheren/neue kkws müssen verlängert werden. das wäre ein kompromiss mit dem viele sicher leben könnten. aber zu sagen "wir verwerfen die planung komplett und verlängern alle" ist überhupt kein kompromiß. das ist eine völlig einseitige entscheidung gegen die aktuellen mehrheiten im volk, übrigens auch gegen viele kleinere stadtwerke, die nicht mit dem subventionierten atomstrom mithalten können, zugunsten der großen energieunternehmen.
naja, aber wenn sicherheit höhere kosten bedeutet, macht man doch keinen rückzieher. wenn wir nicht anders in der lage sind strom zu produzieren, der auch sicher ist, wieso sollten wir dann nicht auch mehr dafür bezahlen - mal angenommen es wird deutlich mehr. es ist ja auch merkwürdig, dass die gewinne der energiekonzerne seit jahren dramatisch steigen, ähnlich wie die strompreise. also ob das wirklich so viel teurer wird, wie von diversen seiten geäußert, davon bin ich noch nicht wirklich überzeugt (s.o.).
ich bleibe dabei, wenn man alle fürs und wieders gegeneinander abwägt, dann ist es aus meiner sicht das schlauste am von rot-grün beschlossenen atomausttiegszeitplan in weiten teilen festzuhalten. begründete gegenmeinungen sind aber durchaus nachvollziehbar - aber bitte nicht so einseitg wie es die regierung derzeit tut. das ist nix als einseitige verschleierungs- und lobbyismuspolitik, für die ich keinerlei verständnis aufbringen kann. wie man es richtig macht, haben die schweden uns gezeigt:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11174360,142571/goto/
findest du es nicht selbst ziemlich krude mit einer seite hier stimmung zu machen, auf der ein buch von eva hermann beworben wird?
Zu der Frage warum Strom aus erneuerbaren Energien teurer ist.
Zunächst mal, Wind, Wasser und Sonne wehen, scheinen und fließen umsonst, klar.
Das bedeutet für die entsprechenden Kraftwerke, dass sie auch für Brennstoffkosten von 0€ Strom produzieren.
Die Erzeugungskosten bestehen aber nicht nur aus Brennstoffkosten, sonder auch aus Baukosten(Kapital- oder Investitonskosten), dazu kommen noch Betriebskosten, wie eine Leitstelle, bei konventionellen Kraftwerken oder Pachtkosten bei Winkraftanlagen onshore.
Nun ist die Kostenstruktur unterschiedlich, je nach Kraftwerkstyp. Kernkraftwerke haben sehr hohe Investitionskosten, dafür aber sehr geringe variable Kosten, deshalb können sie auch bei niedrigen Preisen laufen und bedienen die Grundlast. Braunkohlekraftwerken ging es lange ähnlich, aber seitdem Zertifikate für CO2-Emissionen notwendig sind, kommen diese Kosten oben drauf und machen diesen Strom teurer, was ja auch gewollt ist.
Gaskraftwerke sind im Vergleich billiger zu bauen, aber das Gas ist teuerer als die Kohle, ab einem entsprechend hohen CO2-Preis ändert das sich zu Gunsten des Erdgases, weil das beim Verbrennen weniger CO2 freisetzt als Kohle. Deswegen werden heute auch vermehrt Gaskraftwerke gebaut, weil die Energieunternehmen mit höheren CO2-Preisen rechnen.
Außerdem werden die Gaskraftwerke am ehesten Regelenergie vorhalten können, um Schwankungen beim Wind zukünftig auszugleichen.
Bei den EE sieht es nun folgendermaßen aus. Ein Windrad kostet natürlich sehr viel weniger als ein Kohlekraftwerk z.B., aber produziert eben auch viel weniger Strom, der dazu noch unregelmäßig weht.
Also muss man entsprechend viele WKA (Windkraftanlagen) betrachten um vergleichen zu können. Und da sind die eben sehr viel teurer. Genau weiß ich es nicht, aber der Verschleiß ist auch höher, so dass glaube ich eine WKA etwa 20 Jahre laufen kann, ein Kohlekraftwerk etwa 40 Jahre, bei entsprechendern Wartungskosten, die aber bei meinem Link von oben miteinbezogen wurden.
Das macht den Strom aus Wind in der Gesamtrechnung so teuer.
Hinzu kommen die Kosten, die für das System entstehen. Besonders bei der Regelenergie, deswegen ist der Ausbau der Netze europaweit und der Ausbau von Speichern bzw. die Erforschung solcher Speicher sehr wichtig.
Das braucht Zeit und kostet Geld.
Da für uns in Deutschland die größte Zubau auf dem Meer stattfinden wird, kann man davon ausgehen, dass die Kosten sinken werden, weil die Anlagenbauer mehr Erfahrung sammeln werden bei dieser neuen Technologie und bessere Anlagen bauen können. Wenn aber zum Beispiel die Wirtschaft global mal wieder anspringt in den nächsten Jahren und die Stahlpreise steigen, hat das direkt Auswirkungen auf den Bau einer WKA und aller anderen Kraftwerke auch.
Die Marktmacht der Unternehmen hat das Bundeskartellamt zu verantworten, das Ende der 90er die Fusionen genehmigte, die zu den 4 heutigen Unternehmen führte. Allerdings ist diese Marktmacht nicht besonders groß, wie Fachstudien zeigen.
Die Gewinne sind wirklich hoch, aber (und da weiß ich wieder nicht genau wie viel), sie sind nötig, damit die Unternehmen wieder Investitonen tätigen können, wie zum Beispiel WKA bauen, deswegen bin ich der Meinung, dass man die Dividende zum Maßstab nehmen muss, wenn man die höhe der Gewinne kritisiert. Die sind bestimmt auch nicht nierdrig, vllt, sollte ich sparen und mir mal aktien kaufen...
Ein Kraftwerk zu bauen kostet Geld und wenn ein Spitzenlastkraftwerk nur wenige stunden im Jahr läuft muss es in diesen wenigen stunden auch die Kapitalkosten für das gesamte Jahr erwirtschaften, sonst wird es nciht gebaut. Deswegen kommt es zu Preisspitzen, es muss sie notgedrungen geben. Das bedeutet nicht, dass die Haushaltstromkosten niedriger sein könnten, aber da sollte der Verbraucher den Anbieter wechseln, das ist die einzige Sprache die Unternehmen verstehen.
wenns das nur wäre ...
E.ON beispielsweise bezahlt 1,50 € pro Aktie (2009 u. 2010). Bei einem Kurs 22,52 € von heute sind das schlappe 6,66 % !! Ich glaube mehr brauche ich nicht zu sagen. ,-)
und, gibts in köln auch nen RWE standort? vielleicht ist igelF1 ja nen arbeitskollege von mir
Das Konzept mit den genannten diversen erneuerbaren Engergiequellen beruht - wie seit Jahren beschrieben (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11125209/?page=1) - auf einem sukzessiven Wandel, langfristig geplant mit einem schrittweisen Abschalten der AKWs (alte Laufzeitenregelung) und Zurückführen des Kohle-, Öl- und Gasbedarfs.
Die Möglichkeit zur verlustarmen Übertragung von Strom existiert seit Jahrzehnten (Hochspannungsgleichstromübertragung=HGÜ=HVDC). Pro 1000 km lägen die Energieverluste bei 3%, u.a. Siemens und ABB bauen derartige Leitungen seit vielen Jahren.
http://www.desertec.org/de/konzept/technologien/
danke für die ausführliche erklärung. mir fehlt aber irgendwie noch deine persönliche meinung zu dem thema. atomausstieg - ja oder nein? und wenn ja wie?
mich würde ausserdem interessieren, wie deine persönliche einschätzung zur aktuellen atompolitik der regierung ist, vielleicht ausgehend von dem vergleich mit schweden:
http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E8FC2FAEB5475483D8FFF81E632773A29~ATpl~Ecommon~Scontent.html