Europa im Wandel - Populismus, Brexit und Co.
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:02 Uhr um 16:02 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Ich möchte nicht erleben müssen, wie sich Europa wieder aufspalten in kleine Einheiten die dafür von dummen Männern mit dicken Eiern geführt werden.
Ich möchte nicht erleben, wie erneut Kriegstreiber ihre Völker gegeneinander aufhetzen.
Lieber habe ich eine EU mit vielen Fehlern, als völkischen überhöhte Nationalstaaten die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen.
Lieber habe ich genormte Gurken und irgendwelche Schwachsinnsverordnungen und fahre dafür wie heute mitm Moped über Polen nach Tschechien ohne Stundenlang an irgendwelchen Grenzen stehen zu müssen.
Und nicht zuletzt habe ich zwei fast erwachsene Kinder denen ich eine Zukunft in Frieden und Freiheit wünsche!
Ja! Ich bin besorgt!
Ich möchte nicht erleben müssen, wie sich Europa wieder aufspalten in kleine Einheiten die dafür von dummen Männern mit dicken Eiern geführt werden.
Ich möchte nicht erleben, wie erneut Kriegstreiber ihre Völker gegeneinander aufhetzen.
Lieber habe ich eine EU mit vielen Fehlern, als völkischen überhöhte Nationalstaaten die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen.
Lieber habe ich genormte Gurken und irgendwelche Schwachsinnsverordnungen und fahre dafür wie heute mitm Moped über Polen nach Tschechien ohne Stundenlang an irgendwelchen Grenzen stehen zu müssen.
Und nicht zuletzt habe ich zwei fast erwachsene Kinder denen ich eine Zukunft in Frieden und Freiheit wünsche!
Ja! Ich bin besorgt!
Dank dir FA für aufschreiben
Ich möchte nicht erleben müssen, wie sich Europa wieder aufspalten in kleine Einheiten die dafür von dummen Männern mit dicken Eiern geführt werden.
Ich möchte nicht erleben, wie erneut Kriegstreiber ihre Völker gegeneinander aufhetzen.
Lieber habe ich eine EU mit vielen Fehlern, als völkischen überhöhte Nationalstaaten die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen.
Lieber habe ich genormte Gurken und irgendwelche Schwachsinnsverordnungen und fahre dafür wie heute mitm Moped über Polen nach Tschechien ohne Stundenlang an irgendwelchen Grenzen stehen zu müssen.
Und nicht zuletzt habe ich zwei fast erwachsene Kinder denen ich eine Zukunft in Frieden und Freiheit wünsche!
Ja! Ich bin besorgt!
Ich möchte nicht erleben müssen, wie sich Europa wieder aufspalten in kleine Einheiten die dafür von dummen Männern mit dicken Eiern geführt werden.
Ich möchte nicht erleben, wie erneut Kriegstreiber ihre Völker gegeneinander aufhetzen.
Lieber habe ich eine EU mit vielen Fehlern, als völkischen überhöhte Nationalstaaten die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen.
Lieber habe ich genormte Gurken und irgendwelche Schwachsinnsverordnungen und fahre dafür wie heute mitm Moped über Polen nach Tschechien ohne Stundenlang an irgendwelchen Grenzen stehen zu müssen.
Und nicht zuletzt habe ich zwei fast erwachsene Kinder denen ich eine Zukunft in Frieden und Freiheit wünsche!
Ja! Ich bin besorgt!
Dank dir FA für aufschreiben
Ich werfe aber einem Teil dieser "Alten" vor, dass sie sich das anmaßt, ohne auch nur einmal den Kindern zuzuhören, was die darüber denken. Kurzum, mir fehlt die Diskussion zwischen den Generationen. Aber war das jemals anders?
Wenn junge Menschen keine ausreichende politische Stimme haben, was auch schon oft der Fall war, haben sie früher rebelliert. Und diese Rebellion ist m.E. langsam erforderlich. 1968 ist lange her.
Ich gehe noch weiter und behaupte: noch nie gab es eine derart offene und konstruktive Kommunikation zwischen den Generationen. Wo es früher hieß "Schweig, Bub!", "So lange du die Füße unter meinen Tisch stellst" oder "Geh doch nach drüben!", wird heute diskutiert - und auch zugehört.
Neu nach dem Brexit sind allerdings, und insofern verstehe ich deinen Gedankengang vollkommen, die Töne junger Menschen, die nicht die Welt zurück haben wollen, in denen die Alten aufwuchsen: Nationalstaaten, Grenzen, Ressentiments. Die Jungen sind es gewohnt, nach England, Frankreich oder Polen genauso zu reisen wie nach Rostock oder Garmisch-Partenkirchen, dort - auch dank ihrer sprachlichen Ausbildung in europaweiten Strukturen (Schüleraustausch etc.) - ebenso einfach mit den Menschen zu sprechen wie in Deutschland, vielleicht sogar dort zu leben.
Dass es diese Töne gibt und dass sie jetzt laut ausgesprochen werden, macht mir Hoffnung. Die Jugend, die im Zusammenwachsen der Nationen aufgewachsen ist, muss diese Stimme erheben. Gegen die Reaktion, die Rückwärtsgewandtheit, gegen alle, die voreilig und wider besseres Wissen Konstrukte wie die EU einfach mal als gescheitert erklären und Kaiser-Wilhelm-Zeiten zurückbeschwören.
Das Aufbegehren kommt spät, aber die jungen Menschen haben auch alle Hände voll zu tun: in FB auf dem Laufenden zu bleiben oder den immensen Anforderungen bei Erwachsenwerden gerecht zu werden - von G8 bis zum Turbostudium. Vielleicht zeigt ihnen und uns allen der Brexit, worum es heute wirklich geht: ein vereintes Europa zu schaffen, das funktioniert. Das immun ist gegen Konzernwillkür, Staatspleiten, Flüchtlings"krisen" oder Björn Höckes.
Auch gab es ja praktisch keine Promis oder Wirtschaftsvereinigungen und -firmen, die für einen Brexit warben.
Das Remain-Lager hatte dagegen massenhaft Fürsprecher, wie z.B. Michael O'Leary, Lindsay Lohan, usw. Die Brexit-Seite hatte diese nicht.
Über diese Fakten sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen, wenn man die Ursachen aufarbeiten will.
Auch gab es ja praktisch keine Promis oder Wirtschaftsvereinigungen und -firmen, die für einen Brexit warben.
Das Remain-Lager hatte dagegen massenhaft Fürsprecher, wie z.B. Michael O'Leary, Lindsay Lohan, usw. Die Brexit-Seite hatte diese nicht.
Über diese Fakten sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen, wenn man die Ursachen aufarbeiten will.
Ich gehe noch weiter und behaupte: noch nie gab es eine derart offene und konstruktive Kommunikation zwischen den Generationen. Wo es früher hieß "Schweig, Bub!", "So lange du die Füße unter meinen Tisch stellst" oder "Geh doch nach drüben!", wird heute diskutiert - und auch zugehört.
Neu nach dem Brexit sind allerdings, und insofern verstehe ich deinen Gedankengang vollkommen, die Töne junger Menschen, die nicht die Welt zurück haben wollen, in denen die Alten aufwuchsen: Nationalstaaten, Grenzen, Ressentiments. Die Jungen sind es gewohnt, nach England, Frankreich oder Polen genauso zu reisen wie nach Rostock oder Garmisch-Partenkirchen, dort - auch dank ihrer sprachlichen Ausbildung in europaweiten Strukturen (Schüleraustausch etc.) - ebenso einfach mit den Menschen zu sprechen wie in Deutschland, vielleicht sogar dort zu leben.
Dass es diese Töne gibt und dass sie jetzt laut ausgesprochen werden, macht mir Hoffnung. Die Jugend, die im Zusammenwachsen der Nationen aufgewachsen ist, muss diese Stimme erheben. Gegen die Reaktion, die Rückwärtsgewandtheit, gegen alle, die voreilig und wider besseres Wissen Konstrukte wie die EU einfach mal als gescheitert erklären und Kaiser-Wilhelm-Zeiten zurückbeschwören.
Das Aufbegehren kommt spät, aber die jungen Menschen haben auch alle Hände voll zu tun: in FB auf dem Laufenden zu bleiben oder den immensen Anforderungen bei Erwachsenwerden gerecht zu werden - von G8 bis zum Turbostudium. Vielleicht zeigt ihnen und uns allen der Brexit, worum es heute wirklich geht: ein vereintes Europa zu schaffen, das funktioniert. Das immun ist gegen Konzernwillkür, Staatspleiten, Flüchtlings"krisen" oder Björn Höckes.
Ich denke schon, dass die Brexits in Mehrheit die EU als das Problem und nicht als Teil der Lösung sahen. Und dass die Entscheidung für den Ausstieg zu einem hohen Prozentsatz emotional geprägt war. Und da kam immer: "Was die uns alles vorschreiben wollen..."
Ich denke schon, dass die Brexits in Mehrheit die EU als das Problem und nicht als Teil der Lösung sahen. Und dass die Entscheidung für den Ausstieg zu einem hohen Prozentsatz emotional geprägt war. Und da kam immer: "Was die uns alles vorschreiben wollen..."
http://www.thetimes.co.uk/article/eu-army-plans-kept-secret-from-voters-3j3kg3zwj
https://www.youtube.com/watch?v=aUWWAWafCuE
Diese 16-Jährige, die eher 12-13 zu sein scheint, spricht ein wesentliches Problem an, nämlich die strukturellen Unterschiede der EU, vor allem bei den Löhnen.
Es gelang uns Deutschen ja nicht mal innerhalb von 25 Jahren, Ostdeutschland auf das Level von Westdeutschland zu heben. Seit der Wiedervereinigung wurden über den Soli und andere Föderalismen hunderte (!) Milliarden in die neuen Bundesländer gepumpt. Natürlich will niemand die Wiedervereinigung deshalb in Frage stellen, aber es war und ist ein Kraftakt, und trotzdem gibt es noch starke strukturelle Unterschiede.
Das Mädchen gibt in der Tat zu bedenken, dass die heimische Wirtschaft durch Arbeitnehmer unter Druck gesetzt wird, die aus Ländern strömen, mit einem Zehntel der Durchschnittseinkommen der Briten.
Die Briten stimmten damals der Arbeitnehmer-Freizügigkeitsregelung zu, weil sie naiv dachten, die Insel sei geographisch zu weit weg und sowieso schlecht zu erreichen. Sollen doch Deutschland und die Niederlande die Hauptlast abfedern und mit den paar Polen und Tschechen, die dann noch über den Ärmelkanal kommen, komme man schon zurecht.
Womit weder Frankreich noch GB rechneten, war die Tatsache, dass Merkel kein Problem damit hatte, die Löhne in Deutschland derart stark unter Druck zu setzen, dass der Niedriglohnsektor in D mittlerweile auf einem Level stagniert, auf dem selbst der osteuropäische Mittelstand längst angekommen ist.
Früher kamen polnische Lehrer und Ärzte in den Ferien nach Deutschland und den Niederlanden zum Erdbeerpflücken und Spargelstechen. Heute lohnt das kaum noch, weil sich hier nichts mehr verdienen lässt.
In GB konnte man hingegen als Hilfsarbeiter auf dem Bau bislang gut verdienen, vor allem durch das Pfund.
Der Exit von GB ist ein unglaubliches Schwergewicht, das die Kalkulation der EU in allen Teilen ins Wanken bringen wird.
Die wegfallende Arbeitnehmerfreizügigkeit dürfte massive Auswirkungen für Deutschland und die NL mit sich bringen.
Es geht hier nicht um Gurken, Bananen, Glühbirnen und das ganze "offensichtliche" Geplänkel, sondern um ganz andere Verordnungen.
Was auch noch übersehen wird, ist die Tatsache, dass mit GB ein Land austritt, das nicht den Euro und seine Auswirkungen hat.
Erst zwei Tage vor dem Votum urteilte das BverfG, das der Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB quasi legal sei und der EuGH das mit sich ausmachen müsse. Schon beim ESM hatte das Gericht sich nicht getraut, hier eine Grenze zu ziehen.
Angst machen muss einem auch der Ausspruch von Ex-Bundesbanker Otmar Issing:
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8703434-ezb-geldpolitik-ex-notenbanker-issing-geldpolitik-grenzen-erreicht-wir-beten
Ich stelle mir gerade vor, wie das Votum ausgegangen wäre, wenn die Bank of England hier auch noch im Boot säße? Die Briten können was die Währungsfrage angeht, aus der zweiten Reihe zuschauen. Die Turbulenzen, die da ständig drohen, sind alles andere als vertrauenserweckend.
Ich denke schon, dass die Brexits in Mehrheit die EU als das Problem und nicht als Teil der Lösung sahen. Und dass die Entscheidung für den Ausstieg zu einem hohen Prozentsatz emotional geprägt war. Und da kam immer: "Was die uns alles vorschreiben wollen..."
Die zwei Hauptargumente der Brexits waren doch:
Das 1. Argument verkennt, dass sich die Welt geändert hat. Genauso wie EU-Bürger nach GB kommen, um dort zu arbeiten, gehen Briten nach Europa, um dort Geld zu verdienen. Das war freilich zu Zeiten Churchills noch anders.
Das 2. Argument ist noch frappierender. Will man den globalen Herausforderungen unserer Zeit begegnen, muss man Macht und Einfluss haben. Beispiel Klimawandel: wenn jedes kleine Land sein eigenes Süppchen kocht, wird da nie etwas passieren.Wenn aber die EU mit Elektrogeräten das macht, was sie bereits mit den Autos erfolgreich gemacht hat, nämlich durch Vorschriften und Regulierungen die Industrie zu zwingen, umweltfreundlichere Autos herzustellen, regt sich der EU-Bürger auf, dass er keine Staubsauger mit hoher Wattzahl mehr kaufen kann. Das wäre so, als würde er sich aufregen, dass er kein Auto mehr kaufen kann, das 15 Liter/100 km verbraucht. Was für ein Schwachsinn!
Ich bleibe dabei: der Brexit als Protest derjenigen, die sich von der allgemeinen Prosperität abgekoppelt sehen, gegen die politischen und wirtschaftlichen Eliten: nachvollziehbar und verständlich. Der Brexit als Protest gegen Bevormundung und gegen ein starkes und in seinen Handlungen auch mächtiges Europa: Schwachsinn.
Ich denke schon, dass die Brexits in Mehrheit die EU als das Problem und nicht als Teil der Lösung sahen. Und dass die Entscheidung für den Ausstieg zu einem hohen Prozentsatz emotional geprägt war. Und da kam immer: "Was die uns alles vorschreiben wollen..."
http://www.thetimes.co.uk/article/eu-army-plans-kept-secret-from-voters-3j3kg3zwj
Ich denke schon, dass die Brexits in Mehrheit die EU als das Problem und nicht als Teil der Lösung sahen. Und dass die Entscheidung für den Ausstieg zu einem hohen Prozentsatz emotional geprägt war. Und da kam immer: "Was die uns alles vorschreiben wollen..."
https://www.youtube.com/watch?v=aUWWAWafCuE
Diese 16-Jährige, die eher 12-13 zu sein scheint, spricht ein wesentliches Problem an, nämlich die strukturellen Unterschiede der EU, vor allem bei den Löhnen.
Es gelang uns Deutschen ja nicht mal innerhalb von 25 Jahren, Ostdeutschland auf das Level von Westdeutschland zu heben. Seit der Wiedervereinigung wurden über den Soli und andere Föderalismen hunderte (!) Milliarden in die neuen Bundesländer gepumpt. Natürlich will niemand die Wiedervereinigung deshalb in Frage stellen, aber es war und ist ein Kraftakt, und trotzdem gibt es noch starke strukturelle Unterschiede.
Das Mädchen gibt in der Tat zu bedenken, dass die heimische Wirtschaft durch Arbeitnehmer unter Druck gesetzt wird, die aus Ländern strömen, mit einem Zehntel der Durchschnittseinkommen der Briten.
Die Briten stimmten damals der Arbeitnehmer-Freizügigkeitsregelung zu, weil sie naiv dachten, die Insel sei geographisch zu weit weg und sowieso schlecht zu erreichen. Sollen doch Deutschland und die Niederlande die Hauptlast abfedern und mit den paar Polen und Tschechen, die dann noch über den Ärmelkanal kommen, komme man schon zurecht.
Womit weder Frankreich noch GB rechneten, war die Tatsache, dass Merkel kein Problem damit hatte, die Löhne in Deutschland derart stark unter Druck zu setzen, dass der Niedriglohnsektor in D mittlerweile auf einem Level stagniert, auf dem selbst der osteuropäische Mittelstand längst angekommen ist.
Früher kamen polnische Lehrer und Ärzte in den Ferien nach Deutschland und den Niederlanden zum Erdbeerpflücken und Spargelstechen. Heute lohnt das kaum noch, weil sich hier nichts mehr verdienen lässt.
In GB konnte man hingegen als Hilfsarbeiter auf dem Bau bislang gut verdienen, vor allem durch das Pfund.
Der Exit von GB ist ein unglaubliches Schwergewicht, das die Kalkulation der EU in allen Teilen ins Wanken bringen wird.
Die wegfallende Arbeitnehmerfreizügigkeit dürfte massive Auswirkungen für Deutschland und die NL mit sich bringen.
Es geht hier nicht um Gurken, Bananen, Glühbirnen und das ganze "offensichtliche" Geplänkel, sondern um ganz andere Verordnungen.
Was auch noch übersehen wird, ist die Tatsache, dass mit GB ein Land austritt, das nicht den Euro und seine Auswirkungen hat.
Erst zwei Tage vor dem Votum urteilte das BverfG, das der Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB quasi legal sei und der EuGH das mit sich ausmachen müsse. Schon beim ESM hatte das Gericht sich nicht getraut, hier eine Grenze zu ziehen.
Angst machen muss einem auch der Ausspruch von Ex-Bundesbanker Otmar Issing:
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8703434-ezb-geldpolitik-ex-notenbanker-issing-geldpolitik-grenzen-erreicht-wir-beten
Ich stelle mir gerade vor, wie das Votum ausgegangen wäre, wenn die Bank of England hier auch noch im Boot säße? Die Briten können was die Währungsfrage angeht, aus der zweiten Reihe zuschauen. Die Turbulenzen, die da ständig drohen, sind alles andere als vertrauenserweckend.
Das eine schließt das andere nicht aus. Zeigt aber genau wie die gesamte Diskussion hier, wie komplex die Thematik eigentlich ist. Ich bestreite auch nicht, dass sich die Brexitbefürworter eingehend mit der Materie auseinandergesetzt haben. Ich bestreite aber, dass dies diejenigen getan haben, die dort am Ende ihr Kreuzchen dort gemacht haben. Wie gesagt: Bei den Wählern unter den Brexits habe ich viel Populismus und Emotionalität gehört. Und auf Nachfrage nur wenige Argumente.
Dann besteht halt UK nur noch aus Wales, England und dem östlichen Teil Nordirlands.
Das zweite Geschmäckle ist einfach das Wahlverhalten nach Altersgruppen. Hier geht es nicht darum, eine Entscheidung zur Herstellung der Vergangenheit zu erlangen, sondern eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Die jungen Wähler haben hier deutlich, die mittleren Alters immer noch mehrheitlich für einen Verbleib in der EU gestimmt. Die Eltern und Großeltern, die vllt. noch 10, 20 Jahre zu leben haben, haben über die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder entschieden, die das zumeist ganz anders sehen. Ich frage mich, wieviele der Brexit-Wähler höheren Alters sich eigentlich gefragt haben, was für ihre Kinder am besten ist...
18-24: 36%
25-34: 58%
35-44: 72%
45-54: 75%
55-64: 81%
65+: 83%
https://twitter.com/SkyData/status/746700869656256512
Nicht abstimmen gehen, aber hinterher dann rumheulen, weil einem das Ergebnis nicht passt ist deshalb auch etwas armselig.
Vllt. sollte man den jungen Menschen mal erklären, dass Wahlen kein Ponyhof sind.
Das hat etwa die Verblödungsqualität von jenen, die am Freitag den unverzüglichen Vollzug von "Volkes Wille" fordern, um dann am Samstag darüber zu motzen, daß die EU schnell machen möchte, da ja das Referendum nicht bindend sei und die Briten ja vielleicht entgegen "Volkes Willen" doch drin bleiben könnten.
Merkste selbst, ne? Was glaubste, was los wäre, wenn da noch von Europa reingebuttert werden würde? Selbst bei den Griechen, die nun wirklich arm dran sind, wurde ja geheult und gestrampelt bis zum geht nicht mehr. Aber das weisst du auch selbst... hauptsache was zum Mosern. Vornehmlich gegen Mutti oder Linke.
Mal schauen, wo sich noch genug Blöde zusammenfinden. Das wird die Zukunft zeigen. Aber von diesen Erpressen lassen? So nach dem Motto: 'Geld her, oder wir sind weg.'? Gewiss nicht...
Selbstreflexion. Schlag das mal im Duden nach.
Bitte was? Diesen Satz auf Harryisch verstehe ich nicht.
Dunkelbraun ist eh viel besser? Ach stimmt... Blau ist ja das neue Braun. Wirkt nicht so aggressiv, ein wirklich toller Schafspelz ist das.
Die jetzt diskutierten Vorteile beim Verbleib und die Probleme eines Austritts für alle Beteiligten waren vor der Abstimmung bekannt, möglicherweise aber nicht jedem Brexitfan.
Wer hätte denn unsere EU-Führungsgranaten davon abhalten können die Briten rechtzeitig und intensiv darüber aufzuklären was zur Abstimmung und was auf dem Spiel steht?
Stattdessen hat man den Superstaatsmann Cameron wursteln lassen. Soviel zu Deiner "Verblödungsqualität"
Bei Dir doch nicht!
Also geh in den Wald, Misteln schneiden, koch Dir einen Mistelkrauttee, der tut gut und beruhigt die Nerven!
https://www.youtube.com/watch?v=aUWWAWafCuE
Diese 16-Jährige, die eher 12-13 zu sein scheint, spricht ein wesentliches Problem an, nämlich die strukturellen Unterschiede der EU, vor allem bei den Löhnen.
Es gelang uns Deutschen ja nicht mal innerhalb von 25 Jahren, Ostdeutschland auf das Level von Westdeutschland zu heben. Seit der Wiedervereinigung wurden über den Soli und andere Föderalismen hunderte (!) Milliarden in die neuen Bundesländer gepumpt. Natürlich will niemand die Wiedervereinigung deshalb in Frage stellen, aber es war und ist ein Kraftakt, und trotzdem gibt es noch starke strukturelle Unterschiede.
Das Mädchen gibt in der Tat zu bedenken, dass die heimische Wirtschaft durch Arbeitnehmer unter Druck gesetzt wird, die aus Ländern strömen, mit einem Zehntel der Durchschnittseinkommen der Briten.
Die Briten stimmten damals der Arbeitnehmer-Freizügigkeitsregelung zu, weil sie naiv dachten, die Insel sei geographisch zu weit weg und sowieso schlecht zu erreichen. Sollen doch Deutschland und die Niederlande die Hauptlast abfedern und mit den paar Polen und Tschechen, die dann noch über den Ärmelkanal kommen, komme man schon zurecht.
Womit weder Frankreich noch GB rechneten, war die Tatsache, dass Merkel kein Problem damit hatte, die Löhne in Deutschland derart stark unter Druck zu setzen, dass der Niedriglohnsektor in D mittlerweile auf einem Level stagniert, auf dem selbst der osteuropäische Mittelstand längst angekommen ist.
Früher kamen polnische Lehrer und Ärzte in den Ferien nach Deutschland und den Niederlanden zum Erdbeerpflücken und Spargelstechen. Heute lohnt das kaum noch, weil sich hier nichts mehr verdienen lässt.
In GB konnte man hingegen als Hilfsarbeiter auf dem Bau bislang gut verdienen, vor allem durch das Pfund.
Der Exit von GB ist ein unglaubliches Schwergewicht, das die Kalkulation der EU in allen Teilen ins Wanken bringen wird.
Die wegfallende Arbeitnehmerfreizügigkeit dürfte massive Auswirkungen für Deutschland und die NL mit sich bringen.
Es geht hier nicht um Gurken, Bananen, Glühbirnen und das ganze "offensichtliche" Geplänkel, sondern um ganz andere Verordnungen.
Was auch noch übersehen wird, ist die Tatsache, dass mit GB ein Land austritt, das nicht den Euro und seine Auswirkungen hat.
Erst zwei Tage vor dem Votum urteilte das BverfG, das der Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB quasi legal sei und der EuGH das mit sich ausmachen müsse. Schon beim ESM hatte das Gericht sich nicht getraut, hier eine Grenze zu ziehen.
Angst machen muss einem auch der Ausspruch von Ex-Bundesbanker Otmar Issing:
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8703434-ezb-geldpolitik-ex-notenbanker-issing-geldpolitik-grenzen-erreicht-wir-beten
Ich stelle mir gerade vor, wie das Votum ausgegangen wäre, wenn die Bank of England hier auch noch im Boot säße? Die Briten können was die Währungsfrage angeht, aus der zweiten Reihe zuschauen. Die Turbulenzen, die da ständig drohen, sind alles andere als vertrauenserweckend.
Das eine schließt das andere nicht aus. Zeigt aber genau wie die gesamte Diskussion hier, wie komplex die Thematik eigentlich ist. Ich bestreite auch nicht, dass sich die Brexitbefürworter eingehend mit der Materie auseinandergesetzt haben. Ich bestreite aber, dass dies diejenigen getan haben, die dort am Ende ihr Kreuzchen dort gemacht haben. Wie gesagt: Bei den Wählern unter den Brexits habe ich viel Populismus und Emotionalität gehört. Und auf Nachfrage nur wenige Argumente.
Schottland hat bereits angekündigt, ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum abzuhalten. Wie immer das auch ausgeht, es wird die EU in gravierende Konflikte bringen, denn Spanien will nicht für die Aufnahme des Neumitglieds stimmen, aus Sorge, Katalonien könnte sich abspalten.
Bisher war das UK immer so etwas wie ein Deckel auf innereuropäischen Grenzverschiebungen und Renationalisierungsbestrebungen. Jetzt bricht gleich an 4-5 Stellen etwas auf: Schottland als eigenständiger Staat, die Grenze zwischen Nordirland und Irland wird in Frage gestellt, Gibraltar könnte einen schweren spanisch-britischen Konflikt auslösen und Spanien würde innenpolitisch Konflikte bekommen.
Als nächstes schätze ich, wird Dänemark einen Austritt ins Visier nehmen. Sie hielten ja bereits ein Referendum ab, das mehrheitlich gegen die Einführung des Euro ausging. Im Dezember 2015 hielten sie sogar eine Volksabstimmung ab über die Zusammenarbeit mit Europol. Ergebnis war klar gegen EU.
Allein um all diese Konflikte im Zaum zu halten, schätze ich, wird die EU versuchen, GB den Austritt so schwer wie möglich zu machen.