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Im Wahljahr 2017 - Wie geht es mit der AfD weiter?


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 01. Januar 2018, 20:30 Uhr um 20:30 Uhr gesperrt weil:
Genug diskutiert. Zeit für einen neuen!
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Gauland als neuer Co Vorsitzender der AfD ist in sich konsequent, da er m.E. die Partei bzw. den dominanten rechten Flügel gut repräsentiert. Ob es den AfD Wähler juckt, welche Personen diese Partei repräsentieren, ist ein ganz anderes Thema.
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Das Schlimme ist, dass Gauland innerhalb des Fundi-Flügels bei der AfD noch zu den Gemäßigteren gilt.
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FrankenAdler schrieb:

Meistens wenn es um die AfD geht siehst du halt die Nachteile des Widerstands gegen Rassismus und Nationalismus.
Diese Appeasementpolitik gegenüber solchen Leuten, dieses Ball flach halten, ist schon einmal krachend gescheitert!        


Ja, und Du siehst nur die Vorteile des Widerstands und blendest jeden Nachteil aus. Ich habe schon vor drei Jahren gesagt, dass das verteufeln und in die Ecke schieben von z.B. AfD-Anhängern nicht zu einem Abschwächen der AfD führen, sondern zu einem Solidarisieren und Erstarken, vor allem weil diese Meinungen und Ängste aufgreifen, die durchaus weit verbreitet sind. Und dass man die AfD nicht nur durch rohen Widerstand wieder loswerden wird. Genauso wenig, wie man Rassismus und Nationalismus damit los wird.

Oder kannst Du irgendwann in der Geschichte mir ein Beispiel bringen, wann das konsequente einseitige Handeln, wie Du es gut findest, zu einer Verbesserung geführt hat? Vor allem der Widerstand, egal, ob man dabei Grenzen überschreitet oder nicht? Wenn Du schon die Geschichte bemühst, muss man auch konstatieren, dass das Verhalten des Widerstands gegen Rechts in den letzten Jahren der Weimarer Republik eher zu einer Stärkung des rechten Lagers geführt hat. Dazu kam dann noch die Spaltung zwischen radikalen und moderaten Gegnern des Faschismus.

Meines Erachtens ist das einzig sinnvolle Konzept, die "Rechten" in Lager zu spalten und somit die Solidarisierung untereinander aufzulösen. Dazu bedarf es einem Zugehen auf die "moderateren" (Die FDP macht das z.B. gerade) und das gleichzeitige Abgrenzen gegenüber dem ganz rechten Rand. Also eben das Mischen meines Vorschlags und Deines Vorschlags. Es geht nicht um Appeasement, sondern um taktisches Zuckerbrot und Peitsche.

Man liest die letzten Tage oft in den Kommentaren "Wenn die FDP das Programm so durchzieht, wähle ich beim nä. Mal die FDP und nicht die AfD". Und was ist die Woche passiert? Die AfD in allen Umfragen um zwei Prozent gesunken. Ich habe einfach das Gefühl, dass Dein Konzept genauso wenig alleine funktionieren kann wie meines. Ich kenne mittlerweile einfach zu viele AfD-Wähler. Und die meisten würden sofort zur FDP oder Union zurückkehren, wenn diese ihnen nur ein bisschen entgegen kommen (Obergrenze / kein Familiennachzug). Ob das besser ist, dass die Parteien ihr Programm nach rechts verrücken oder die Leute weiterhin AfD wählen, weil die Parteien das nicht tun... Das überlasse ich jedem selbst. Beides hat ein Geschmäckle.
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die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.
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die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.
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Tafelberg schrieb:

die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.


Ja, weil es nur eine Debatte war. Ohne Folgen. Wäre die Obergrenze vor einem Jahr gekommen, ich bin mir sicher, die CSU hätte ein paar Prozentpunkte mehr.
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Tafelberg schrieb:

die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.


Ja, weil es nur eine Debatte war. Ohne Folgen. Wäre die Obergrenze vor einem Jahr gekommen, ich bin mir sicher, die CSU hätte ein paar Prozentpunkte mehr.
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SGE_Werner schrieb:

Wäre die Obergrenze vor einem Jahr gekommen, ich bin mir sicher, die CSU hätte ein paar Prozentpunkte mehr.

Wäre die Obergrenze vor einem Jahr gekommen, ich bin mir sicher, die AfD hätte ein paar Prozentpunkte mehr.

Es tut mir leid, aber dein gebetsmühlenartiges Wiederholen deiner Thesen machen sie nicht belegbarer. Mer waaß es ebbe net, mer munkelts nur. Aber darauf eine ganze Strategie gegenüber der AfD zu gründen, und die gegenteilige "Bekämpft die Faschisten, wo ihr sie trefft"-Linie für falsch zu erklären,  dafür reicht diese dürftige Faktenbasis eben wirklich nicht.

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SGE_Werner schrieb:

Wäre die Obergrenze vor einem Jahr gekommen, ich bin mir sicher, die CSU hätte ein paar Prozentpunkte mehr.

Wäre die Obergrenze vor einem Jahr gekommen, ich bin mir sicher, die AfD hätte ein paar Prozentpunkte mehr.

Es tut mir leid, aber dein gebetsmühlenartiges Wiederholen deiner Thesen machen sie nicht belegbarer. Mer waaß es ebbe net, mer munkelts nur. Aber darauf eine ganze Strategie gegenüber der AfD zu gründen, und die gegenteilige "Bekämpft die Faschisten, wo ihr sie trefft"-Linie für falsch zu erklären,  dafür reicht diese dürftige Faktenbasis eben wirklich nicht.

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stefank schrieb:

Es tut mir leid, aber dein gebetsmühlenartiges Wiederholen deiner Thesen machen sie nicht belegbarer. Mer waaß es ebbe net, mer munkelts nur. Aber darauf eine ganze Strategie gegenüber der AfD zu gründen, und die gegenteilige "Bekämpft die Faschisten, wo ihr sie trefft"-Linie für falsch zu erklären,  dafür reicht diese dürftige Faktenbasis eben wirklich nicht.


Gut, Du hast recht. Ich habe tatsächlich keine Belege. Nur Vermutungen und Thesen.

Zum Glück schreiben hier andere seit 3 Jahren, dass ihr Kampf gegen Rechts der einzig Richtige ist. Man hat zwar dafür auch keine Belege, aber das wirft man lieber nur der anderen Seite vor.

Ich versuche es aber gerne mal mit paar Fakenews-Fakten.

Im Sommer 2015 lag die Union im Bund in den Umfragen bei 41-42 % , die AfD bei ca. 4 %
Zum selben Zeitpunkt lag die CSU bei der LTW-Bayern-Umfrage bei ca. 47-48 % , die AfD bei ca. 4 %

Ein halbes Jahr später, kurz vor der erstmaligen Forderung der Obergrenze lag die Union im Bund bei noch 37 % , die AfD bereits bei knapp 10 %. In Bayern verlor die CSU im selben Zeitraum etwas und lag bei 45 % , die AfD nahm auf 7-8 % zu.

Nachdem die Obergrenze gefordert wurde, passierte folgendes:

Die Bundes-Union setzte das nicht um, zerstritt sich und sank bis Juni auf im Schnitt 32,5 % (also fast 10 Prozent verloren) , die AfD stieg im selben Zeitraum bis knapp 13 % an. Lustigerweise sind beides die selben Werte etwa wie bei der BTW ein Jahr später.
Im selben Zeitraum, in dem die Bundesunion weitere 4-5 % verloren hat und die AfD um weitere 3 % zulegte, passierte in Bayern was? Die CSU stieg wieder auf 48 % , die AfD stagnierte bei 8 %.
Erst als klar wurde, dass die CSU nur schwätzt und nix erreicht, sank sie. Bis heute.

Soll ich mal mit 1992 bis 1994 und den Reps ankommen? 1992 lagen die Reps bei den Umfragen für die Bundestagswahl bei 4-5 % , holten in BaWü 11 % , in SH holte die DVU gut 6 %.
Wir wissen alle zu gut, dass es dann diesen mehr als fragwürdigen Asylkompromiss gab... Nun gut, egal wie man dazu stehen mag, nachdem das Gesetz Mitte 93 in Kraft trat, sanken die Asylbewerberzahlen drastisch von 430000 in 1992 zu 127000 in 1994. Und das lag eben auch an dieser Gesetzesänderung und nicht nur an den sinkenden Zahlen aus dem Ostblock. Und jetzt rate mal , bei welchen zwei Parteien ab Mitte 93 die Werte sanken... Wer dadurch die entscheidenden eins, zwei Prozent verlor, die zum Einzug in den Hamburger Senat 93 oder ins Europaparlament 94 fehlten... Ab da sorgten die inneren Prozesse innerhalb der Reps und danach auch bei der DVU für den Rest in den folgenden 5-8 Jahren.

Bei der letzten Wahl haben fast zwei Drittel der AfD-Wähler gesagt, dass sie die Partei aus Protest wählen und nicht aus Überzeugung. Bei den Wahlen 1992 und 1993 waren die Werte für die Reps für diese Frage in noch höheren Sphären. 88 % der Reps-Wähler sahen die Reps damals als Partei des Protests.

Damals ging es, wie Wiki es schön zusammen fasst, um folgende Punkte in der Debatte:

"Das Thema wurde wiederholt kontrovers diskutiert. Gegenstand der Diskussion war u. a.
-   ob Deutschland ein Einwanderungsland ist (oder sein will)
-   inwieweit Einwanderung eine Bereicherung (Multikulturelle Gesellschaft), eine Belastung oder eine Gefahr darstellt
-   ob Ausländerkriminalität eine Gefahr für den inneren Frieden darstellt
"

Erkennt jemand Parallelen zu heute? Es hat sich eben nicht viel geändert. Die selben Diskussionen, die selben Gedanken, die selben Protestwähler.

Natürlich kann man es so machen wie Du es möchtest und sich abgrenzen von allen Ideen rechts der Union, die die AfD so fordert. Glaubst Du ernsthaft, dass die AfD gestärkt wird, wenn die Union einen Teil ihrer Ideen umsetzt? Wann bitte hat jemals eine kleine Partei davon profitiert, wenn die Union ihre Ideen übernommen haben? Wann?

Die meisten AfD-Wähler, die ich kenne, würden die AfD nicht mehr wählen, wenn die Union ein wenig entgegen kommt und Merkel irgendwann als "Wir-schaffen-das-Ikone" ihren Hut nehmen würde.

Ich glaube, die hier teilweise Schreibenden haben sich noch nie ernsthaft mit mehreren AfD-Wählern unterhalten ohne Vorbehalte und ohne moralische Selbstüberhöhung der eigenen Meinung.

Diese moralische Selbsterhöhung kotzt mich mittlerweile einfach nur noch an. Um es mit dem Antifaschisten Erich Fried zu sagen:

Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloß weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloß weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist
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stefank schrieb:

Es tut mir leid, aber dein gebetsmühlenartiges Wiederholen deiner Thesen machen sie nicht belegbarer. Mer waaß es ebbe net, mer munkelts nur. Aber darauf eine ganze Strategie gegenüber der AfD zu gründen, und die gegenteilige "Bekämpft die Faschisten, wo ihr sie trefft"-Linie für falsch zu erklären,  dafür reicht diese dürftige Faktenbasis eben wirklich nicht.


Gut, Du hast recht. Ich habe tatsächlich keine Belege. Nur Vermutungen und Thesen.

Zum Glück schreiben hier andere seit 3 Jahren, dass ihr Kampf gegen Rechts der einzig Richtige ist. Man hat zwar dafür auch keine Belege, aber das wirft man lieber nur der anderen Seite vor.

Ich versuche es aber gerne mal mit paar Fakenews-Fakten.

Im Sommer 2015 lag die Union im Bund in den Umfragen bei 41-42 % , die AfD bei ca. 4 %
Zum selben Zeitpunkt lag die CSU bei der LTW-Bayern-Umfrage bei ca. 47-48 % , die AfD bei ca. 4 %

Ein halbes Jahr später, kurz vor der erstmaligen Forderung der Obergrenze lag die Union im Bund bei noch 37 % , die AfD bereits bei knapp 10 %. In Bayern verlor die CSU im selben Zeitraum etwas und lag bei 45 % , die AfD nahm auf 7-8 % zu.

Nachdem die Obergrenze gefordert wurde, passierte folgendes:

Die Bundes-Union setzte das nicht um, zerstritt sich und sank bis Juni auf im Schnitt 32,5 % (also fast 10 Prozent verloren) , die AfD stieg im selben Zeitraum bis knapp 13 % an. Lustigerweise sind beides die selben Werte etwa wie bei der BTW ein Jahr später.
Im selben Zeitraum, in dem die Bundesunion weitere 4-5 % verloren hat und die AfD um weitere 3 % zulegte, passierte in Bayern was? Die CSU stieg wieder auf 48 % , die AfD stagnierte bei 8 %.
Erst als klar wurde, dass die CSU nur schwätzt und nix erreicht, sank sie. Bis heute.

Soll ich mal mit 1992 bis 1994 und den Reps ankommen? 1992 lagen die Reps bei den Umfragen für die Bundestagswahl bei 4-5 % , holten in BaWü 11 % , in SH holte die DVU gut 6 %.
Wir wissen alle zu gut, dass es dann diesen mehr als fragwürdigen Asylkompromiss gab... Nun gut, egal wie man dazu stehen mag, nachdem das Gesetz Mitte 93 in Kraft trat, sanken die Asylbewerberzahlen drastisch von 430000 in 1992 zu 127000 in 1994. Und das lag eben auch an dieser Gesetzesänderung und nicht nur an den sinkenden Zahlen aus dem Ostblock. Und jetzt rate mal , bei welchen zwei Parteien ab Mitte 93 die Werte sanken... Wer dadurch die entscheidenden eins, zwei Prozent verlor, die zum Einzug in den Hamburger Senat 93 oder ins Europaparlament 94 fehlten... Ab da sorgten die inneren Prozesse innerhalb der Reps und danach auch bei der DVU für den Rest in den folgenden 5-8 Jahren.

Bei der letzten Wahl haben fast zwei Drittel der AfD-Wähler gesagt, dass sie die Partei aus Protest wählen und nicht aus Überzeugung. Bei den Wahlen 1992 und 1993 waren die Werte für die Reps für diese Frage in noch höheren Sphären. 88 % der Reps-Wähler sahen die Reps damals als Partei des Protests.

Damals ging es, wie Wiki es schön zusammen fasst, um folgende Punkte in der Debatte:

"Das Thema wurde wiederholt kontrovers diskutiert. Gegenstand der Diskussion war u. a.
-   ob Deutschland ein Einwanderungsland ist (oder sein will)
-   inwieweit Einwanderung eine Bereicherung (Multikulturelle Gesellschaft), eine Belastung oder eine Gefahr darstellt
-   ob Ausländerkriminalität eine Gefahr für den inneren Frieden darstellt
"

Erkennt jemand Parallelen zu heute? Es hat sich eben nicht viel geändert. Die selben Diskussionen, die selben Gedanken, die selben Protestwähler.

Natürlich kann man es so machen wie Du es möchtest und sich abgrenzen von allen Ideen rechts der Union, die die AfD so fordert. Glaubst Du ernsthaft, dass die AfD gestärkt wird, wenn die Union einen Teil ihrer Ideen umsetzt? Wann bitte hat jemals eine kleine Partei davon profitiert, wenn die Union ihre Ideen übernommen haben? Wann?

Die meisten AfD-Wähler, die ich kenne, würden die AfD nicht mehr wählen, wenn die Union ein wenig entgegen kommt und Merkel irgendwann als "Wir-schaffen-das-Ikone" ihren Hut nehmen würde.

Ich glaube, die hier teilweise Schreibenden haben sich noch nie ernsthaft mit mehreren AfD-Wählern unterhalten ohne Vorbehalte und ohne moralische Selbstüberhöhung der eigenen Meinung.

Diese moralische Selbsterhöhung kotzt mich mittlerweile einfach nur noch an. Um es mit dem Antifaschisten Erich Fried zu sagen:

Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloß weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloß weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist
#
Lieber Werner,
zunächst wäre es angemessen, du würdest damit aufhören die Kritik an deiner Hypothese, die Union müsse mehr Positionen der Rechtsradikalen übernehmen und deren unmenschliche Politik umsetzen als moralische Selbstüberhöhung zu titulieren. Das ist jetzt nicht das erste Mal und grad du bist einer von denen die das links/rechts Schema hier immer wieder als wenig hilfreich bezeichnet haben. Ich meine mich auch zu erinnern, dass es hier in der Diskussion vielen wichtig war, Antifaschismus eben nicht als Linke Position zu führen, sondern als demokratische Grundhaltung!

Dann zu deiner Hypothese selbst: du versuchst hier ohne das verifizieren zu können eine Kausalkette zu stricken.
Dabei lässt du gerne viele andere Fakten und Begebenheiten völlig außer Acht.
Nur um mal einen Punkt herauszustellen: dein historischer Vergleich mit der Situation in den 90ern hinkt. Heute haben wir eine völlig andere Organisationsstruktur innerhalb der radikalen Rechten. Menschen mit rassistischen, rückwärts gwandtem Weltbild werden innerhalb der Gesellschaft viel besser abgeholt. Völlig unterschlagen wird von dir auch die Rolle der sozialen Medien und deren Auswirkung auf die Vernetzung der Rechten.
All dies dürfte eben zur Folge haben, dass sich nicht nur diffuser Protest zeigt (der unbestritten Teil des Problems ist) sondern dass sich eine rechtsradikale Bewegung etabliert. Und dafür reicht es eben nicht ein bisserl Konsens zu bieten, in der Realpolitik ein bisserl Ausländerfeidlichkeit zu verankern, dafür braucht es eine klare Politik von unverhandelbaren Positionen - das würde ich als antifaschistische Grundhaltung bezeichnen!
Hier irrst du - und du kannst tatsächlich auch mit noch mehr Wiederholungen nicht belegen, dass du Recht hast weil dir der Beleg fehlt.
Mehr hat dir Stefan auch nicht gesagt.
Also bleib mal cool und lass die Sprüche!
#
Lieber Werner,
zunächst wäre es angemessen, du würdest damit aufhören die Kritik an deiner Hypothese, die Union müsse mehr Positionen der Rechtsradikalen übernehmen und deren unmenschliche Politik umsetzen als moralische Selbstüberhöhung zu titulieren. Das ist jetzt nicht das erste Mal und grad du bist einer von denen die das links/rechts Schema hier immer wieder als wenig hilfreich bezeichnet haben. Ich meine mich auch zu erinnern, dass es hier in der Diskussion vielen wichtig war, Antifaschismus eben nicht als Linke Position zu führen, sondern als demokratische Grundhaltung!

Dann zu deiner Hypothese selbst: du versuchst hier ohne das verifizieren zu können eine Kausalkette zu stricken.
Dabei lässt du gerne viele andere Fakten und Begebenheiten völlig außer Acht.
Nur um mal einen Punkt herauszustellen: dein historischer Vergleich mit der Situation in den 90ern hinkt. Heute haben wir eine völlig andere Organisationsstruktur innerhalb der radikalen Rechten. Menschen mit rassistischen, rückwärts gwandtem Weltbild werden innerhalb der Gesellschaft viel besser abgeholt. Völlig unterschlagen wird von dir auch die Rolle der sozialen Medien und deren Auswirkung auf die Vernetzung der Rechten.
All dies dürfte eben zur Folge haben, dass sich nicht nur diffuser Protest zeigt (der unbestritten Teil des Problems ist) sondern dass sich eine rechtsradikale Bewegung etabliert. Und dafür reicht es eben nicht ein bisserl Konsens zu bieten, in der Realpolitik ein bisserl Ausländerfeidlichkeit zu verankern, dafür braucht es eine klare Politik von unverhandelbaren Positionen - das würde ich als antifaschistische Grundhaltung bezeichnen!
Hier irrst du - und du kannst tatsächlich auch mit noch mehr Wiederholungen nicht belegen, dass du Recht hast weil dir der Beleg fehlt.
Mehr hat dir Stefan auch nicht gesagt.
Also bleib mal cool und lass die Sprüche!
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FrankenAdler schrieb:

Mehr hat dir Stefan auch nicht gesagt.
Also bleib mal cool und lass die Sprüche!


Nein. Hat Stefan auch nicht gesagt.
Ich weiß aber, dass Du und Stefan hier seit Jahren so tun, als wären Eure Rezepte die, die Erfolg bringen. Und Ihr habt auch nie Belege gebracht. Bis auf "Appeasement war nie erfolgreich" kam da wenig. Ich habe es immerhin mit Zusammenhängen versucht. Ihr bringt 1932 und 1938 und sagt, man könne die 90er nicht mit heute vergleichen, die 30er aber schon.

Und ja, es gibt einen Unterschied zwischen 90er und heute. Damals war der Protestwähleranteil größer und die Rechten durch mehrere Parteien zerrissener.

Macht weiter so, wie ihr es macht. Damit schweißt ihr die AfD Anhänger zusammen (gemeinsamer Feind) statt das fragile Gebilde auseinander zu nehmen. Und alle rechts der SPD sind hier eh nicht mehr aktiv, weil sie dieses Wertende in einer Diskussion nicht ertragen können.

Und das mit den Sprüchen und cool bleiben überlese ich mal mit einem Schmunzeln. Wenn das von Dir kommt, ist das irgendwo schon fast ironisch.

Ich bin dann wieder raus. Es macht einfach keinen Sinn mehr.
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stefank schrieb:

Es tut mir leid, aber dein gebetsmühlenartiges Wiederholen deiner Thesen machen sie nicht belegbarer. Mer waaß es ebbe net, mer munkelts nur. Aber darauf eine ganze Strategie gegenüber der AfD zu gründen, und die gegenteilige "Bekämpft die Faschisten, wo ihr sie trefft"-Linie für falsch zu erklären,  dafür reicht diese dürftige Faktenbasis eben wirklich nicht.


Gut, Du hast recht. Ich habe tatsächlich keine Belege. Nur Vermutungen und Thesen.

Zum Glück schreiben hier andere seit 3 Jahren, dass ihr Kampf gegen Rechts der einzig Richtige ist. Man hat zwar dafür auch keine Belege, aber das wirft man lieber nur der anderen Seite vor.

Ich versuche es aber gerne mal mit paar Fakenews-Fakten.

Im Sommer 2015 lag die Union im Bund in den Umfragen bei 41-42 % , die AfD bei ca. 4 %
Zum selben Zeitpunkt lag die CSU bei der LTW-Bayern-Umfrage bei ca. 47-48 % , die AfD bei ca. 4 %

Ein halbes Jahr später, kurz vor der erstmaligen Forderung der Obergrenze lag die Union im Bund bei noch 37 % , die AfD bereits bei knapp 10 %. In Bayern verlor die CSU im selben Zeitraum etwas und lag bei 45 % , die AfD nahm auf 7-8 % zu.

Nachdem die Obergrenze gefordert wurde, passierte folgendes:

Die Bundes-Union setzte das nicht um, zerstritt sich und sank bis Juni auf im Schnitt 32,5 % (also fast 10 Prozent verloren) , die AfD stieg im selben Zeitraum bis knapp 13 % an. Lustigerweise sind beides die selben Werte etwa wie bei der BTW ein Jahr später.
Im selben Zeitraum, in dem die Bundesunion weitere 4-5 % verloren hat und die AfD um weitere 3 % zulegte, passierte in Bayern was? Die CSU stieg wieder auf 48 % , die AfD stagnierte bei 8 %.
Erst als klar wurde, dass die CSU nur schwätzt und nix erreicht, sank sie. Bis heute.

Soll ich mal mit 1992 bis 1994 und den Reps ankommen? 1992 lagen die Reps bei den Umfragen für die Bundestagswahl bei 4-5 % , holten in BaWü 11 % , in SH holte die DVU gut 6 %.
Wir wissen alle zu gut, dass es dann diesen mehr als fragwürdigen Asylkompromiss gab... Nun gut, egal wie man dazu stehen mag, nachdem das Gesetz Mitte 93 in Kraft trat, sanken die Asylbewerberzahlen drastisch von 430000 in 1992 zu 127000 in 1994. Und das lag eben auch an dieser Gesetzesänderung und nicht nur an den sinkenden Zahlen aus dem Ostblock. Und jetzt rate mal , bei welchen zwei Parteien ab Mitte 93 die Werte sanken... Wer dadurch die entscheidenden eins, zwei Prozent verlor, die zum Einzug in den Hamburger Senat 93 oder ins Europaparlament 94 fehlten... Ab da sorgten die inneren Prozesse innerhalb der Reps und danach auch bei der DVU für den Rest in den folgenden 5-8 Jahren.

Bei der letzten Wahl haben fast zwei Drittel der AfD-Wähler gesagt, dass sie die Partei aus Protest wählen und nicht aus Überzeugung. Bei den Wahlen 1992 und 1993 waren die Werte für die Reps für diese Frage in noch höheren Sphären. 88 % der Reps-Wähler sahen die Reps damals als Partei des Protests.

Damals ging es, wie Wiki es schön zusammen fasst, um folgende Punkte in der Debatte:

"Das Thema wurde wiederholt kontrovers diskutiert. Gegenstand der Diskussion war u. a.
-   ob Deutschland ein Einwanderungsland ist (oder sein will)
-   inwieweit Einwanderung eine Bereicherung (Multikulturelle Gesellschaft), eine Belastung oder eine Gefahr darstellt
-   ob Ausländerkriminalität eine Gefahr für den inneren Frieden darstellt
"

Erkennt jemand Parallelen zu heute? Es hat sich eben nicht viel geändert. Die selben Diskussionen, die selben Gedanken, die selben Protestwähler.

Natürlich kann man es so machen wie Du es möchtest und sich abgrenzen von allen Ideen rechts der Union, die die AfD so fordert. Glaubst Du ernsthaft, dass die AfD gestärkt wird, wenn die Union einen Teil ihrer Ideen umsetzt? Wann bitte hat jemals eine kleine Partei davon profitiert, wenn die Union ihre Ideen übernommen haben? Wann?

Die meisten AfD-Wähler, die ich kenne, würden die AfD nicht mehr wählen, wenn die Union ein wenig entgegen kommt und Merkel irgendwann als "Wir-schaffen-das-Ikone" ihren Hut nehmen würde.

Ich glaube, die hier teilweise Schreibenden haben sich noch nie ernsthaft mit mehreren AfD-Wählern unterhalten ohne Vorbehalte und ohne moralische Selbstüberhöhung der eigenen Meinung.

Diese moralische Selbsterhöhung kotzt mich mittlerweile einfach nur noch an. Um es mit dem Antifaschisten Erich Fried zu sagen:

Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloß weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloß weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist
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SGE_Werner schrieb:

Die meisten AfD-Wähler, die ich kenne, würden die AfD nicht mehr wählen, wenn die Union ein wenig entgegen kommt und Merkel irgendwann als "Wir-schaffen-das-Ikone" ihren Hut nehmen würde.



merkel ist eine Hass Figur der AfD Wähler, würde die Politik bei einem Kandidaten Jens Spahn oder Klöckner sich ändern? Ja, die CDU braucht eine personelle Veränderung, aber wegen "Merkel weg" AfD wählen, finde ich absurd, zumal die GroKo ja damit wieder kommt.
Ein Entgegenkommen inhaltlicher Art seitens der Union Richtung AfD halte ich immer noch für völlig falsch, auch wenn man weitere % Sätze verliert.
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FrankenAdler schrieb:

Mehr hat dir Stefan auch nicht gesagt.
Also bleib mal cool und lass die Sprüche!


Nein. Hat Stefan auch nicht gesagt.
Ich weiß aber, dass Du und Stefan hier seit Jahren so tun, als wären Eure Rezepte die, die Erfolg bringen. Und Ihr habt auch nie Belege gebracht. Bis auf "Appeasement war nie erfolgreich" kam da wenig. Ich habe es immerhin mit Zusammenhängen versucht. Ihr bringt 1932 und 1938 und sagt, man könne die 90er nicht mit heute vergleichen, die 30er aber schon.

Und ja, es gibt einen Unterschied zwischen 90er und heute. Damals war der Protestwähleranteil größer und die Rechten durch mehrere Parteien zerrissener.

Macht weiter so, wie ihr es macht. Damit schweißt ihr die AfD Anhänger zusammen (gemeinsamer Feind) statt das fragile Gebilde auseinander zu nehmen. Und alle rechts der SPD sind hier eh nicht mehr aktiv, weil sie dieses Wertende in einer Diskussion nicht ertragen können.

Und das mit den Sprüchen und cool bleiben überlese ich mal mit einem Schmunzeln. Wenn das von Dir kommt, ist das irgendwo schon fast ironisch.

Ich bin dann wieder raus. Es macht einfach keinen Sinn mehr.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bin dann wieder raus. Es macht einfach keinen Sinn mehr.

Weiß ich nicht, ob es "noch Sinn " macht.

Ich verstehe deine Argumentation vollkommen, halte sie auch für stringent, allein ich halte den Weg für falsch.
Du sagst, man muss den Extremisten das Wasser abgraben, indem man ihnen ihre Argumente nimmt. Klingt vernünftig, aber was heißt das im Endeffekt? Es heißt doch, dass man auf sie zugeht und Punkte ihrer Forderungen übernimmt, um Wähler zurückzuholen. Und da sage ich: es ist mir - um mal ein Beispiel zu nennen - egal, ob die AfD oder die CSU den Familiennachzug verhindert. Ich halte es in jedem Fall für menschlich falsch und politisch kontraproduktiv, weil es die geforderte Integration hintertreibt.

Was nützt es also, wenn die CSU mit solchen Forderungen der AfD Wähler wieder abnimmt?
Richtig: nix.
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FrankenAdler schrieb:

Mehr hat dir Stefan auch nicht gesagt.
Also bleib mal cool und lass die Sprüche!


Nein. Hat Stefan auch nicht gesagt.
Ich weiß aber, dass Du und Stefan hier seit Jahren so tun, als wären Eure Rezepte die, die Erfolg bringen. Und Ihr habt auch nie Belege gebracht. Bis auf "Appeasement war nie erfolgreich" kam da wenig. Ich habe es immerhin mit Zusammenhängen versucht. Ihr bringt 1932 und 1938 und sagt, man könne die 90er nicht mit heute vergleichen, die 30er aber schon.

Und ja, es gibt einen Unterschied zwischen 90er und heute. Damals war der Protestwähleranteil größer und die Rechten durch mehrere Parteien zerrissener.

Macht weiter so, wie ihr es macht. Damit schweißt ihr die AfD Anhänger zusammen (gemeinsamer Feind) statt das fragile Gebilde auseinander zu nehmen. Und alle rechts der SPD sind hier eh nicht mehr aktiv, weil sie dieses Wertende in einer Diskussion nicht ertragen können.

Und das mit den Sprüchen und cool bleiben überlese ich mal mit einem Schmunzeln. Wenn das von Dir kommt, ist das irgendwo schon fast ironisch.

Ich bin dann wieder raus. Es macht einfach keinen Sinn mehr.
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SGE_Werner schrieb:

Macht weiter so, wie ihr es macht. Damit schweißt ihr die AfD Anhänger zusammen (gemeinsamer Feind) statt das fragile Gebilde auseinander zu nehmen. Und alle rechts der SPD sind hier eh nicht mehr aktiv, weil sie dieses Wertende in einer Diskussion nicht ertragen können.


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stefank schrieb:

Es tut mir leid, aber dein gebetsmühlenartiges Wiederholen deiner Thesen machen sie nicht belegbarer. Mer waaß es ebbe net, mer munkelts nur. Aber darauf eine ganze Strategie gegenüber der AfD zu gründen, und die gegenteilige "Bekämpft die Faschisten, wo ihr sie trefft"-Linie für falsch zu erklären,  dafür reicht diese dürftige Faktenbasis eben wirklich nicht.


Gut, Du hast recht. Ich habe tatsächlich keine Belege. Nur Vermutungen und Thesen.

Zum Glück schreiben hier andere seit 3 Jahren, dass ihr Kampf gegen Rechts der einzig Richtige ist. Man hat zwar dafür auch keine Belege, aber das wirft man lieber nur der anderen Seite vor.

Ich versuche es aber gerne mal mit paar Fakenews-Fakten.

Im Sommer 2015 lag die Union im Bund in den Umfragen bei 41-42 % , die AfD bei ca. 4 %
Zum selben Zeitpunkt lag die CSU bei der LTW-Bayern-Umfrage bei ca. 47-48 % , die AfD bei ca. 4 %

Ein halbes Jahr später, kurz vor der erstmaligen Forderung der Obergrenze lag die Union im Bund bei noch 37 % , die AfD bereits bei knapp 10 %. In Bayern verlor die CSU im selben Zeitraum etwas und lag bei 45 % , die AfD nahm auf 7-8 % zu.

Nachdem die Obergrenze gefordert wurde, passierte folgendes:

Die Bundes-Union setzte das nicht um, zerstritt sich und sank bis Juni auf im Schnitt 32,5 % (also fast 10 Prozent verloren) , die AfD stieg im selben Zeitraum bis knapp 13 % an. Lustigerweise sind beides die selben Werte etwa wie bei der BTW ein Jahr später.
Im selben Zeitraum, in dem die Bundesunion weitere 4-5 % verloren hat und die AfD um weitere 3 % zulegte, passierte in Bayern was? Die CSU stieg wieder auf 48 % , die AfD stagnierte bei 8 %.
Erst als klar wurde, dass die CSU nur schwätzt und nix erreicht, sank sie. Bis heute.

Soll ich mal mit 1992 bis 1994 und den Reps ankommen? 1992 lagen die Reps bei den Umfragen für die Bundestagswahl bei 4-5 % , holten in BaWü 11 % , in SH holte die DVU gut 6 %.
Wir wissen alle zu gut, dass es dann diesen mehr als fragwürdigen Asylkompromiss gab... Nun gut, egal wie man dazu stehen mag, nachdem das Gesetz Mitte 93 in Kraft trat, sanken die Asylbewerberzahlen drastisch von 430000 in 1992 zu 127000 in 1994. Und das lag eben auch an dieser Gesetzesänderung und nicht nur an den sinkenden Zahlen aus dem Ostblock. Und jetzt rate mal , bei welchen zwei Parteien ab Mitte 93 die Werte sanken... Wer dadurch die entscheidenden eins, zwei Prozent verlor, die zum Einzug in den Hamburger Senat 93 oder ins Europaparlament 94 fehlten... Ab da sorgten die inneren Prozesse innerhalb der Reps und danach auch bei der DVU für den Rest in den folgenden 5-8 Jahren.

Bei der letzten Wahl haben fast zwei Drittel der AfD-Wähler gesagt, dass sie die Partei aus Protest wählen und nicht aus Überzeugung. Bei den Wahlen 1992 und 1993 waren die Werte für die Reps für diese Frage in noch höheren Sphären. 88 % der Reps-Wähler sahen die Reps damals als Partei des Protests.

Damals ging es, wie Wiki es schön zusammen fasst, um folgende Punkte in der Debatte:

"Das Thema wurde wiederholt kontrovers diskutiert. Gegenstand der Diskussion war u. a.
-   ob Deutschland ein Einwanderungsland ist (oder sein will)
-   inwieweit Einwanderung eine Bereicherung (Multikulturelle Gesellschaft), eine Belastung oder eine Gefahr darstellt
-   ob Ausländerkriminalität eine Gefahr für den inneren Frieden darstellt
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Erkennt jemand Parallelen zu heute? Es hat sich eben nicht viel geändert. Die selben Diskussionen, die selben Gedanken, die selben Protestwähler.

Natürlich kann man es so machen wie Du es möchtest und sich abgrenzen von allen Ideen rechts der Union, die die AfD so fordert. Glaubst Du ernsthaft, dass die AfD gestärkt wird, wenn die Union einen Teil ihrer Ideen umsetzt? Wann bitte hat jemals eine kleine Partei davon profitiert, wenn die Union ihre Ideen übernommen haben? Wann?

Die meisten AfD-Wähler, die ich kenne, würden die AfD nicht mehr wählen, wenn die Union ein wenig entgegen kommt und Merkel irgendwann als "Wir-schaffen-das-Ikone" ihren Hut nehmen würde.

Ich glaube, die hier teilweise Schreibenden haben sich noch nie ernsthaft mit mehreren AfD-Wählern unterhalten ohne Vorbehalte und ohne moralische Selbstüberhöhung der eigenen Meinung.

Diese moralische Selbsterhöhung kotzt mich mittlerweile einfach nur noch an. Um es mit dem Antifaschisten Erich Fried zu sagen:

Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloß weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloß weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist
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SGE_Werner schrieb:


Die meisten AfD-Wähler, die ich kenne, würden die AfD nicht mehr wählen, wenn die Union ein wenig entgegen kommt und Merkel irgendwann als "Wir-schaffen-das-Ikone" ihren Hut nehmen würde.

Ich glaube, die hier teilweise Schreibenden haben sich noch nie ernsthaft mit mehreren AfD-Wählern unterhalten ohne Vorbehalte und ohne moralische Selbstüberhöhung der eigenen Meinung.

Diese moralische Selbsterhöhung kotzt mich mittlerweile einfach nur noch an. Um es mit dem Antifaschisten Erich Fried zu sagen:

Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloß weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloß weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist


Ich möchte mal hierauf eingehen. Ich für meinen Teil habe mich schon mit AfD-Wählern unterhalten oder zumindest mit Menschen, die deren Positionen nahestellen. Und es ist unglaublich mühsam, da sich deren Haltung aus selektiver Wahrnehmung, Irrationalität und vor allem Vorurteilen, Angst und Ablehnung zusammensetzt. Der Wert, den gerade du hochhältst, nämlich die Empirie, spielt, wenn überhaupt, eine marginale Rolle. So wie du hier einigen vorwirfst, sich nie mit einem AfD-Wähler unterhalten zu haben, haben sich die nie mit einem Muslim oder einem Flüchtling unterhalten, qualifizieren diese Gruppen am laufenden Band pauschal wegen Herkunft ("die Afrikaner"), Religion ("der Islam"), Geschlecht ("die jungen Männer"), unterstelltem Familienbild ("kriegen alle viel mehr Kinder") oder Kombinationen dieser oder anderer Punkte ab.
Oft genug sind diese Aussagen blanker Rassismus. Und das Problem ist nicht, dass die Union diesen Leuten zu wenig "entgegen kommt", das Problem ist die Gefahr, diesen Rassismus, der in manchen Regionen ja schon strukturell ist, zur legitimen politischen Position aufzuwerten, anstatt ihn als das zu benennen und gesellschaftlich zu ächten, was er ist. Und ich finde es schon bemerkenswert, dass es für dich schon selbstgerecht und eine "moralische Selbsterhöhung" ist, einen Rassisten als Rassisten zu bezeichnen.
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Moralische Selbstüberhöhung ist es, wenn man nur seine eigenen Argumente gelten lässt und die Kriterien, die man bei anderen ansetzt, nicht bei sich selbst anwendet. Das geschieht hier regelmäßig. Vermutlich auch von mir.

P.s. Würzi. Völlig richtig. Die Frage ist halt, wollen wir nach rechts rücken und die AfD schlucken oder wollen wir da bleiben, wo wir sind und müssen uns dann damit abfinden, dass diese Partei 15 Prozent holt. Das darf jeder für sich entscheiden, was der bessere Weg für dieses Land wie auch für die politische Stabilität ist.
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Fakt ist, die Bevölkerung wird mehr und mehr die AFD wählen und auch im Alltag unterstützen. Meine persönliche Aufassung dazu: es ist nuntatsächlich salonfähig geworden auch deren Vokabular aufzunehmen.

PS ... durch die AFD wird es eben deutlich wie viele sich u.a. in der CSU, bzw. hinter Roland Koch usw. versteckt haben! Achso ich war am Sa. in Hannover und habe Angst, große Angst!
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Moralische Selbstüberhöhung ist es, wenn man nur seine eigenen Argumente gelten lässt und die Kriterien, die man bei anderen ansetzt, nicht bei sich selbst anwendet. Das geschieht hier regelmäßig. Vermutlich auch von mir.

P.s. Würzi. Völlig richtig. Die Frage ist halt, wollen wir nach rechts rücken und die AfD schlucken oder wollen wir da bleiben, wo wir sind und müssen uns dann damit abfinden, dass diese Partei 15 Prozent holt. Das darf jeder für sich entscheiden, was der bessere Weg für dieses Land wie auch für die politische Stabilität ist.
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wieso, die politik ist doch nach rechts gerückt, wieder, massiv. genau das hat dazu geführt, daß die positionen der afd im mainstream anerkannt wurden und sich die menschen, die solche positoinen goutieren besätigt fühlen. ein effekt, ich kann mich da nur wiederholen, der schon in den 90er dazu beigetragen hat, daß rostock-lichtenhagen stattgefunden hat.

wo willst du denn bei den thesen der afd die grenze ziehen? die obergrenze --> wird übernommen, was machst du dann mit den positionen, die die religionsfreiheit eingrenzen sollen, die ganzen fremdenfeindlichen positionen? auch übernehmen? wielange soll dieses spiel denn dann weitergehen.

nein werner, es ist nicht entweder die fremdenfeindlichen positionen der afd übernehmen oder 15% afd, das sind nicht die einzigen optionen.

selbstverständlich ist der andere weg, der weg des widerspruchs und der aufklärung ein wenig, der deutlich mehr energie bedarf (s. auch brandolinis gesetz, daß durch die afd mal wieder eindrucksvoll beweisen wird) als simples copy und paste mit den positionen der afd, aber es ist ein gangbarer weg, den man allerdings dauerhaft durchhalten muß.

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SGE_Werner schrieb:

Ich bin dann wieder raus. Es macht einfach keinen Sinn mehr.

Weiß ich nicht, ob es "noch Sinn " macht.

Ich verstehe deine Argumentation vollkommen, halte sie auch für stringent, allein ich halte den Weg für falsch.
Du sagst, man muss den Extremisten das Wasser abgraben, indem man ihnen ihre Argumente nimmt. Klingt vernünftig, aber was heißt das im Endeffekt? Es heißt doch, dass man auf sie zugeht und Punkte ihrer Forderungen übernimmt, um Wähler zurückzuholen. Und da sage ich: es ist mir - um mal ein Beispiel zu nennen - egal, ob die AfD oder die CSU den Familiennachzug verhindert. Ich halte es in jedem Fall für menschlich falsch und politisch kontraproduktiv, weil es die geforderte Integration hintertreibt.

Was nützt es also, wenn die CSU mit solchen Forderungen der AfD Wähler wieder abnimmt?
Richtig: nix.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was nützt es also, wenn die CSU mit solchen Forderungen der AfD Wähler wieder abnimmt?
Richtig: nix.        


Danke nach Würzburg... und nein das ist kein sogenannter CE.
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die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.
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Tafelberg schrieb:

die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.

Was soll das auch nutzen? Die grossen Parteien sollten eher mal überlegen ihre korrupte Politik für die Großindustrie abzulegen und sich wieder um diejenigen zu kümmern die sie wählen, nämlich das Volk. Das würde viel mehr bringen als diese AFD-Nazis zu versuchen mit ihren menschenverachtenden Themen auszustechen.
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Also, ich bin durchaus der Ansicht, dass die AfD weniger Stimmen bekommen würde, wenn die etablierten Parteien nach rechts driften und denjenigen, die bereit sind rechtsoffen zu wählen quasi entgegen zu kommen. Dass die richtigen Nazis weiterhin das Original wählen werden, also eine Partei rechts des traditionellen demokratischen Spektrums, dürfte allerdings klar sein. Wie viel das in Prozent ist, kann ich nicht einschätzen. Auf jeden Fall, nach dem "Salonfähigwerden" rechter Hetze, mehr als noch vor wenigen Jahren.

Und da liegt für mich der Punkt, dass ich das nicht gutheiße, auch wenn es die AfD sicher kurzfristig Stimmen kosten würde. So wird das Gedankengut nämlich in die Mitte der Gesellschaft transportiert und das darf nicht sein.

Was spräche denn dagegen, dass man klipp und klar erklärt, welche Rechte und Pflichten der Staat sich gegeben hat. Völlig losgelöst davon, dass wir uns aus gutem Grund humanistische Ziele in die Verfassung geschrieben haben und daran auch gar nichts ändern wollen (dann kommen wir nicht mal zu dem Punkt, dass wir wohl kaum eine Zweidrittelmehrheit dafür zusammen bekommen, das Grundgesetz abzuändern, wenn wir nicht mal die 50 % für eine Regierungsbildung finden. Man muss halt mal klar verkaufen, dass es überhaupt nicht zur Debatte steht wegen einer handvoll Nazis das Grundgesetz zu ändern).

Und dann kommen wir eben zu Punkten, wie propain sie anspricht: wenn man das Volk nicht verarscht sondern die Lasten fair verteilt, dann wird man auch wieder wählbar. Dass Nazis dann immer noch Nazis wählen werden, dürfte klar sein. Aber - das hoffe ich jedenfalls - das werden dann keine knapp 15 % mehr sein. Und es hätte den Vorteil, dass dann eben sicher gestellt ist, dass diese Parolen rechtsradikaler Unsinn sind, weil sie eben nicht aufgegriffen oder übernommen werden. Das dürfte dazu beitragen, dass es deutlich weniger Leute geben dürfte, wie kürzlich in Altena, die als Trittbrettfahrer wirken.
Es klingt also schon irgendwie charmant, den Rechten die Stimmen abzugraben, indem man auf sie zugeht. Aber ich halte das für brandgefährlich. Klare Kante und Aufklärung wären mir deutlich lieber.
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Tafelberg schrieb:

die Obergrenzen Debatte bzw. das nach weiter rechts rücken hat der CSU bspw. überhaupt nicht genutzt.

Was soll das auch nutzen? Die grossen Parteien sollten eher mal überlegen ihre korrupte Politik für die Großindustrie abzulegen und sich wieder um diejenigen zu kümmern die sie wählen, nämlich das Volk. Das würde viel mehr bringen als diese AFD-Nazis zu versuchen mit ihren menschenverachtenden Themen auszustechen.
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propain schrieb:

korrupte Politik für die Großindustrie abzulegen und sich wieder um diejenigen zu kümmern die sie wählen



Das ist sicher ein wichtiger Kernpunkt!  Spätestens seit dem Lambsdorff-Papier 1982 ununterbrochen!  Info dazu

Ähmm, das aber Menschen nicht erst seit Kurzem, den Rechtsaussen nachhecheln/nachlaufen, ich verstehe es nicht, habe es noch nie verstanden!
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Also, ich bin durchaus der Ansicht, dass die AfD weniger Stimmen bekommen würde, wenn die etablierten Parteien nach rechts driften und denjenigen, die bereit sind rechtsoffen zu wählen quasi entgegen zu kommen. Dass die richtigen Nazis weiterhin das Original wählen werden, also eine Partei rechts des traditionellen demokratischen Spektrums, dürfte allerdings klar sein. Wie viel das in Prozent ist, kann ich nicht einschätzen. Auf jeden Fall, nach dem "Salonfähigwerden" rechter Hetze, mehr als noch vor wenigen Jahren.

Und da liegt für mich der Punkt, dass ich das nicht gutheiße, auch wenn es die AfD sicher kurzfristig Stimmen kosten würde. So wird das Gedankengut nämlich in die Mitte der Gesellschaft transportiert und das darf nicht sein.

Was spräche denn dagegen, dass man klipp und klar erklärt, welche Rechte und Pflichten der Staat sich gegeben hat. Völlig losgelöst davon, dass wir uns aus gutem Grund humanistische Ziele in die Verfassung geschrieben haben und daran auch gar nichts ändern wollen (dann kommen wir nicht mal zu dem Punkt, dass wir wohl kaum eine Zweidrittelmehrheit dafür zusammen bekommen, das Grundgesetz abzuändern, wenn wir nicht mal die 50 % für eine Regierungsbildung finden. Man muss halt mal klar verkaufen, dass es überhaupt nicht zur Debatte steht wegen einer handvoll Nazis das Grundgesetz zu ändern).

Und dann kommen wir eben zu Punkten, wie propain sie anspricht: wenn man das Volk nicht verarscht sondern die Lasten fair verteilt, dann wird man auch wieder wählbar. Dass Nazis dann immer noch Nazis wählen werden, dürfte klar sein. Aber - das hoffe ich jedenfalls - das werden dann keine knapp 15 % mehr sein. Und es hätte den Vorteil, dass dann eben sicher gestellt ist, dass diese Parolen rechtsradikaler Unsinn sind, weil sie eben nicht aufgegriffen oder übernommen werden. Das dürfte dazu beitragen, dass es deutlich weniger Leute geben dürfte, wie kürzlich in Altena, die als Trittbrettfahrer wirken.
Es klingt also schon irgendwie charmant, den Rechten die Stimmen abzugraben, indem man auf sie zugeht. Aber ich halte das für brandgefährlich. Klare Kante und Aufklärung wären mir deutlich lieber.
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Haliaeetus schrieb:

Es klingt also schon irgendwie charmant, den Rechten die Stimmen abzugraben, indem man auf sie zugeht. Aber ich halte das für brandgefährlich.

Seehofer hat doch die letzten Monate nichts anderes gemacht, es verging doch kein Tag an dem Seehofer nicht gegen irgendwelche Migranten gehetzt hat und von seiner bescheuerten Obergrenze gelabert hat. Was hat es gebracht, die Stimmung im Land hat sich aufgeheizt, die CSU hat Stimmen verloren, die AFD hat Stimmen gewonnen. Wer versucht zuviel abzugraben, wie es Seehofer gemacht hat, treibt die Wähler nur dem Original zu.


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