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Corona - Gedanken zur Wirtschaft

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LDKler_ schrieb:

Aber jeder einzelne Mieter, der durch die Machenschaften der Mithaie leiden muss, ist doch einer zuviel, oder?

Habe ich doch explizit geschrieben.

Ich wohne in einem Einfamilienhaus und bin selbst seit 20 Jahren Vermieter. Wir hatten und haben zu allen Mietern ein tolles Verhältnis. Unsere letzte Vormieterin hat 12 Jahre bei uns gewohnt und 12 Jahre lang die gleiche Miete gezahlt.

Ich verstehe Deinen Hass auf das System nicht so ganz. Sicher ufert das ganze in Sachen Gewinnmaximierung auch mal aus. Aber generell ist es nicht so falsch.
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Basaltkopp schrieb:

Ich verstehe Deinen Hass auf das System nicht so ganz. Sicher ufert das ganze in Sachen Gewinnmaximierung auch mal aus. Aber generell ist es nicht so falsch.

       

Ich glaube es geht nicht um Hass auf das System. Es geht um den Hass, die Unmenschlichkeit und Kälte  die dieses Sytem erzeugt!
Wenn in einer Krisensituation ein Teil der Grsellschaft gnadenlos auf Gewinnmaximierung fixiert bleibt, ist das zum einen unsolidarisch und zum anderen hoch gefährlich!
Gesellschaftlichen Frieden zu gefährden, in dem man selbst in der Krise diese perversen Eigentumsverhältnisse nutzt um weiter Kohle zu schäffeln, allein dass dies so möglich ist macht mehr als nur deutlich wie krank hier auch unsere rechtlichen Gegebenheiten sind.
Eigentum, Gewinnmaximierung werden höher geschätzt als das Wohl von Menschen und einem zuträglichen gesellschaftlichen Miteinander.
Das kritisiert der LDKler völlig zu recht. Und ich würde mir wünschen, dass wir eine Haltung entwickeln, die es möglich macht, solchen asozialen Umtrieben entschlossen entgegentreten zu können.
Sei es, dass an Börsen auf gesellschaftliches Elend Wetten abgeschlossen werden, sei es, dass sich skrupellose Eigentümer in Krisensituationen auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Hier braucht es mehr als nur Regulation. Hier muss der kriminellen Energie dieser Egoisten mit gnadenloser Härte begegnet werden.
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Basaltkopp schrieb:

Ich verstehe Deinen Hass auf das System nicht so ganz. Sicher ufert das ganze in Sachen Gewinnmaximierung auch mal aus. Aber generell ist es nicht so falsch.

       

Ich glaube es geht nicht um Hass auf das System. Es geht um den Hass, die Unmenschlichkeit und Kälte  die dieses Sytem erzeugt!
Wenn in einer Krisensituation ein Teil der Grsellschaft gnadenlos auf Gewinnmaximierung fixiert bleibt, ist das zum einen unsolidarisch und zum anderen hoch gefährlich!
Gesellschaftlichen Frieden zu gefährden, in dem man selbst in der Krise diese perversen Eigentumsverhältnisse nutzt um weiter Kohle zu schäffeln, allein dass dies so möglich ist macht mehr als nur deutlich wie krank hier auch unsere rechtlichen Gegebenheiten sind.
Eigentum, Gewinnmaximierung werden höher geschätzt als das Wohl von Menschen und einem zuträglichen gesellschaftlichen Miteinander.
Das kritisiert der LDKler völlig zu recht. Und ich würde mir wünschen, dass wir eine Haltung entwickeln, die es möglich macht, solchen asozialen Umtrieben entschlossen entgegentreten zu können.
Sei es, dass an Börsen auf gesellschaftliches Elend Wetten abgeschlossen werden, sei es, dass sich skrupellose Eigentümer in Krisensituationen auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Hier braucht es mehr als nur Regulation. Hier muss der kriminellen Energie dieser Egoisten mit gnadenloser Härte begegnet werden.
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Ja, es gibt da aber mehr Seiten. Natürlich gibt es die skrupellosen Menschen, die den Hals nicht voll bekommen und sogar ihre Oma verkaufen würden.

Dann gibt es die Leute, die einfach nur viel arbeiten und sich damit einen gewissen Wohlstand aufbauen. Mein inzwischen verstorbener Nachbar hatte sich mit über 80 Jahren noch nicht zur Ruhe gesetzt.

Und es gibt die Leute, die nur dem Staat, den sie über alles hassen, auf der Tasche liegen. Die in ihrem ganzen Leben noch nie etwas gearbeitet haben und dies auch nicht zu tun gedenken. Die blicken neidisch und voller Hass auf die Leute, die sich auf ihre Kosten den Wohlstand aufgebaut haben.
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Wedge schrieb:

Ein befreundetes Pärchen hat nun Probleme seinen Immobilienkredit zu zahlen.
Er ist in Folge der Corona Maßnahmen in Kurzarbeit, sie hat direkt Ihren Job verloren.


Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...
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Diegito schrieb:

Wedge schrieb:

Ein befreundetes Pärchen hat nun Probleme seinen Immobilienkredit zu zahlen.
Er ist in Folge der Corona Maßnahmen in Kurzarbeit, sie hat direkt Ihren Job verloren.


Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Wieso denn Spitz auf Knopf?

Die beiden haben schon so gerechnet, dass sie bei Wegfall eines Gehaltes den Kredit bedienen können.
Das jetzt 1,5 Gehälter wegfallen, das konnte bis vor 4 Wochen keiner erwarten.

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Diegito schrieb:

Wedge schrieb:

Ein befreundetes Pärchen hat nun Probleme seinen Immobilienkredit zu zahlen.
Er ist in Folge der Corona Maßnahmen in Kurzarbeit, sie hat direkt Ihren Job verloren.


Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Wieso denn Spitz auf Knopf?

Die beiden haben schon so gerechnet, dass sie bei Wegfall eines Gehaltes den Kredit bedienen können.
Das jetzt 1,5 Gehälter wegfallen, das konnte bis vor 4 Wochen keiner erwarten.

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Ich finde es auch unangebracht, das einfach so abzutun. Auch Deine vergleichsweise niedrige Miete wirst Du wahrscheinlich nicht mehr so ohne weiteres zahlen können, wenn ganz plötzlich drei Viertel Deines Einkommens wegfallen.

Der Bundestag hat dazu übrigens gestern folgendes verabschiedet:

Für vor dem 08.03.2020 geschlossene Darlehensverträge gilt, dass Ansprüche des Darlehensgebers auf Zins- oder Tilgungsleistungen, die zwischen dem 01.04.2020 und dem 30.06.2020 fällig werden, mit Eintritt der Fälligkeit für die Dauer von drei Monaten gestundet werden, wenn der Darlehensnehmer aufgrund der durch die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie hervorgerufenen außergewöhnlichen Verhältnisse Einnahmeausfälle hat, die dazu führen, dass ihm die Erbringung der geschuldeten Leistungen nicht zumutbar ist. Nach Ablauf dieser Moratoriumsfrist setzt die Zahlungsverpflichtung wieder ein, wobei die einzelnen Zahlungstermine wie auch das Laufzeitende des Darlehens jeweils um drei Monate verschoben werden, soweit die Parteien nichts anderes vereinbaren.
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Ich finde es auch unangebracht, das einfach so abzutun. Auch Deine vergleichsweise niedrige Miete wirst Du wahrscheinlich nicht mehr so ohne weiteres zahlen können, wenn ganz plötzlich drei Viertel Deines Einkommens wegfallen.

Der Bundestag hat dazu übrigens gestern folgendes verabschiedet:

Für vor dem 08.03.2020 geschlossene Darlehensverträge gilt, dass Ansprüche des Darlehensgebers auf Zins- oder Tilgungsleistungen, die zwischen dem 01.04.2020 und dem 30.06.2020 fällig werden, mit Eintritt der Fälligkeit für die Dauer von drei Monaten gestundet werden, wenn der Darlehensnehmer aufgrund der durch die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie hervorgerufenen außergewöhnlichen Verhältnisse Einnahmeausfälle hat, die dazu führen, dass ihm die Erbringung der geschuldeten Leistungen nicht zumutbar ist. Nach Ablauf dieser Moratoriumsfrist setzt die Zahlungsverpflichtung wieder ein, wobei die einzelnen Zahlungstermine wie auch das Laufzeitende des Darlehens jeweils um drei Monate verschoben werden, soweit die Parteien nichts anderes vereinbaren.
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Le God schrieb:

Ich finde es auch unangebracht, das einfach so abzutun. Auch Deine vergleichsweise niedrige Miete wirst Du wahrscheinlich nicht mehr so ohne weiteres zahlen können, wenn ganz plötzlich drei Viertel Deines Einkommens wegfallen.

Der Bundestag hat dazu übrigens gestern folgendes verabschiedet:

Für vor dem 08.03.2020 geschlossene Darlehensverträge gilt, dass Ansprüche des Darlehensgebers auf Zins- oder Tilgungsleistungen, die zwischen dem 01.04.2020 und dem 30.06.2020 fällig werden, mit Eintritt der Fälligkeit für die Dauer von drei Monaten gestundet werden, wenn der Darlehensnehmer aufgrund der durch die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie hervorgerufenen außergewöhnlichen Verhältnisse Einnahmeausfälle hat, die dazu führen, dass ihm die Erbringung der geschuldeten Leistungen nicht zumutbar ist. Nach Ablauf dieser Moratoriumsfrist setzt die Zahlungsverpflichtung wieder ein, wobei die einzelnen Zahlungstermine wie auch das Laufzeitende des Darlehens jeweils um drei Monate verschoben werden, soweit die Parteien nichts anderes vereinbaren.


Cool.
Hast Du da eine Quelle bitte, die ich weiterleiten kann?

Gruß und Danke

Wedge
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Wedge schrieb:

Ein befreundetes Pärchen hat nun Probleme seinen Immobilienkredit zu zahlen.
Er ist in Folge der Corona Maßnahmen in Kurzarbeit, sie hat direkt Ihren Job verloren.


Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...
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Diegito schrieb:

Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Pauschaler Bullshit. Hier geht es nicht um Konsumkredite, um mit dem neuesten Apple-Zeugs in der U-Bahn anzugeben.
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Le God schrieb:
Diese Zahlen lassen sich mit wenigen Clicks finden, aber sie passen natürlich nicht zu Deiner ideologisch geprägten Denkweise.
Danke für die Korrektur! Ich habe deine Angaben überprüft und sie sind völlig korrekt. Ich habe diesbezüglich vorher nicht mit der notwendigen Sorgfalt recherchiert und glaub mir, es gibt niemanden, den das mehr betrübt wie mich.

Le God schrieb:
Dass auf dem Mietmarkt trotzdem manches schief läuft, darüber sind wir uns wahrscheinlich alle einig.
Korrekt! Deswegen bleibe ich auch bei meiner Meinung. Nur weil ich quantitaiv daneben lag, ändert sich ja nichts an meiner Analyse und den daraus resultiernden Schlussfolgerungen.

Le God schrieb:
Aber eine Diskussion funktioniert nur, wenn man auch offen für andere Argumente ist und nicht nur seine eigene festgefahrene Sicht der Welt loswerden möchte..
Auch hier volle Zustimmung! Warum hattest du den Eindruck, dass das bei mir nicht so ist? Welcher Beitrag von mir hat dich zu dieser Einschätzung gebracht?
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LDKler_ schrieb:

Danke für die Korrektur! Ich habe deine Angaben überprüft und sie sind völlig korrekt. Ich habe diesbezüglich vorher nicht mit der notwendigen Sorgfalt recherchiert und glaub mir, es gibt niemanden, den das mehr betrübt wie mich.

Ich finde es sympathisch, wenn Menschen zugeben können, dass sie falsch gelegen haben. Dafür: Daumen hoch!
LDKler_ schrieb:

Korrekt! Deswegen bleibe ich auch bei meiner Meinung. Nur weil ich quantitaiv daneben lag, ändert sich ja nichts an meiner Analyse und den daraus resultiernden Schlussfolgerungen

Naja, wenn Deine Analyse ist, dass alle privatwirtschaftlichen Großvermieter ich zitiere "moralisch völlig verkommenes Pack" sind, dann sehe ich das doch deutlich differenzierter. Natürlich gibt es Auswüchse und jedes Schlupfloch wird - wie in anderen Wirtschaftsbereichen auch - leider gnadenlos ausgenutzt. Dagegen muss die Politik Maßnahmen treffen. Aber anders als für Dich sind für mich Enteignungen nicht das Mittel der Wahl. Die Schlupflöcher müssen geschlossen und Anreize so gesetzt werden, dass es attraktiver ist bezahlbaren Wohnraum zu schaffen als irgendwelche Luxuswohntürme.

Aber schon bei Sahra Wagenknecht hatte ich oft den Eindruck: Super Analyse, aber vollkommen falsche Schlussfolgerungen.
LDKler_ schrieb:

Auch hier volle Zustimmung! Warum hattest du den Eindruck, dass das bei mir nicht so ist? Welcher Beitrag von mir hat dich zu dieser Einschätzung gebracht?

Auf der einen Seite gehst Du immer auf andere Beiträge ein, das finde ich super. Wenn Du aber Wirtschaftswissenschaftler pauschal als gehirngewaschen aburteilst, Befürworter liberaler Märkte mit Rechtsradikalen in eine Ecke stellst, Wohlhabenden das Recht absprichst Teil der Gesellschaft zu sein und so weiter, dann macht das eine Diskussion mindestens mal schwierig.
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LDKler_ schrieb:

Danke für die Korrektur! Ich habe deine Angaben überprüft und sie sind völlig korrekt. Ich habe diesbezüglich vorher nicht mit der notwendigen Sorgfalt recherchiert und glaub mir, es gibt niemanden, den das mehr betrübt wie mich.

Ich finde es sympathisch, wenn Menschen zugeben können, dass sie falsch gelegen haben. Dafür: Daumen hoch!
LDKler_ schrieb:

Korrekt! Deswegen bleibe ich auch bei meiner Meinung. Nur weil ich quantitaiv daneben lag, ändert sich ja nichts an meiner Analyse und den daraus resultiernden Schlussfolgerungen

Naja, wenn Deine Analyse ist, dass alle privatwirtschaftlichen Großvermieter ich zitiere "moralisch völlig verkommenes Pack" sind, dann sehe ich das doch deutlich differenzierter. Natürlich gibt es Auswüchse und jedes Schlupfloch wird - wie in anderen Wirtschaftsbereichen auch - leider gnadenlos ausgenutzt. Dagegen muss die Politik Maßnahmen treffen. Aber anders als für Dich sind für mich Enteignungen nicht das Mittel der Wahl. Die Schlupflöcher müssen geschlossen und Anreize so gesetzt werden, dass es attraktiver ist bezahlbaren Wohnraum zu schaffen als irgendwelche Luxuswohntürme.

Aber schon bei Sahra Wagenknecht hatte ich oft den Eindruck: Super Analyse, aber vollkommen falsche Schlussfolgerungen.
LDKler_ schrieb:

Auch hier volle Zustimmung! Warum hattest du den Eindruck, dass das bei mir nicht so ist? Welcher Beitrag von mir hat dich zu dieser Einschätzung gebracht?

Auf der einen Seite gehst Du immer auf andere Beiträge ein, das finde ich super. Wenn Du aber Wirtschaftswissenschaftler pauschal als gehirngewaschen aburteilst, Befürworter liberaler Märkte mit Rechtsradikalen in eine Ecke stellst, Wohlhabenden das Recht absprichst Teil der Gesellschaft zu sein und so weiter, dann macht das eine Diskussion mindestens mal schwierig.
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Zumindest ist er meinungsstabil. Auch gegen alle Fakten.
Basaltkopp schrieb:

Die sterben gar nicht an Corona, sondern weil andere Menschen Reichtum anhäufen?
Womöglich mit dem Verkauf von Aluhüten?

Ich denke schon, dass der LDKler einen wichtigen Aspekt der Coronakrise genannt hat. Ich kann das kurz erklären:

Natürlich, @ Adlerdenis, im Moment gilt unser Fokus anderen Dingen. Aber irgendwann, spätestes beim Erscheinen eines Impfstoffs, wird auch diese Krise vorüber sein und dann werden wir vielleicht vor einem Scherbenhaufen an zerstörten Existenzen, verarmten Menschen und einer am Boden liegenden Wirtschaft stehen. Und warum? Weil diese auf stetes Wachstum ausgerichtete Wirtschaft nicht in der Lage ist, einen derartigen Einbruch zu überstehen. Und weil zahllose Menschen, die auf Herrn Merz und andere gehört haben und ihre Ersparnisse mangels Zinsen in Aktien gesteckt haben, mittellos sind, gerade in dem Moment, in dem sie das Geld brauchen.

Sicher, wir können oder sollten das vielleicht in einem eigenen Thread diskutieren, der Danke Corona-Thread hat ja zumindest in dieser Richtung begonnen. Aber recht hat der LDKler vor allem in einem: wenn wir das wirtschaftliche Desaster nach Corona in eine Chance ummünzen wollen, sollten wir jetzt damit anfangen, uns damit zu beschäftigen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Und weil zahllose Menschen, die auf Herrn Merz und andere gehört haben und ihre Ersparnisse mangels Zinsen in Aktien gesteckt haben, mittellos sind, gerade in dem Moment, in dem sie das Geld brauchen.

Das halte ich für eine gewagte These. Es ist ja nicht so, dass die Aktien auf einmal komplett wertlos wären. Je nachdem wann jemand investiert hat, sind sie trotz der Verluste der vergangenen Wochen vielleicht sogar immer noch deutlich mehr wert als beim Kauf.

Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen - gerade in so einer Krise wie der aktuellen - deutlich besser dastehen würden, wenn sie langfristig in Aktien investiert hätten. Statt Privatanlegern also immer neue Steine in den Weg zu legen (Stichwort Finanztransaktionssteuer oder Doppelbesteuerung), sollten Gewinne nach einer gewissen Haltefrist (von mir aus fünf oder sogar 10 Jahre) steuerfrei sein und Anreize (vielleicht sogar in Form von Zuschüssen) geschaffen werden, dass auch Menschen mit niedrigen Einkommen sich eine Vorsorge in Form von Aktien leisten können.

Aber in Deutschland gibt es nun mal kein Aktienkultur. Gerade viele linksorientierte Politiker und Wähler trennen immer strikt zwischen "Arbeitern" und Aktionären, wobei letztere das personifizierte "Böse" sind. Das habe ich noch nie verstanden, denn auch Arbeiter können doch gleichzeitig Aktionäre sein. Ob im eigenen Unternehmen durch Mitarbeiterbeteiligungsprogramme von denen es viel mehr geben sollte oder durch private Anlagen in andere Unternehmen. Würden deutlich mehr Angestellte in Aktien investieren, könnten sie zusammen irgendwann auch mehr Einfluss auf die Geschäftspolitik der Firmen nehmen. Quasi der Weg durch die Institutionen...

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Le God schrieb:

Ich finde es auch unangebracht, das einfach so abzutun. Auch Deine vergleichsweise niedrige Miete wirst Du wahrscheinlich nicht mehr so ohne weiteres zahlen können, wenn ganz plötzlich drei Viertel Deines Einkommens wegfallen.

Der Bundestag hat dazu übrigens gestern folgendes verabschiedet:

Für vor dem 08.03.2020 geschlossene Darlehensverträge gilt, dass Ansprüche des Darlehensgebers auf Zins- oder Tilgungsleistungen, die zwischen dem 01.04.2020 und dem 30.06.2020 fällig werden, mit Eintritt der Fälligkeit für die Dauer von drei Monaten gestundet werden, wenn der Darlehensnehmer aufgrund der durch die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie hervorgerufenen außergewöhnlichen Verhältnisse Einnahmeausfälle hat, die dazu führen, dass ihm die Erbringung der geschuldeten Leistungen nicht zumutbar ist. Nach Ablauf dieser Moratoriumsfrist setzt die Zahlungsverpflichtung wieder ein, wobei die einzelnen Zahlungstermine wie auch das Laufzeitende des Darlehens jeweils um drei Monate verschoben werden, soweit die Parteien nichts anderes vereinbaren.


Cool.
Hast Du da eine Quelle bitte, die ich weiterleiten kann?

Gruß und Danke

Wedge
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Wedge schrieb:

Hast Du da eine Quelle bitte, die ich weiterleiten kann?

Hier ist eine Zusammenfassung von einer Anwaltskanzlei:
https://www.heuking.de/de/news-events/fachbeitraege/corona-info-der-gesetzgeber-handelt-wir-fassen-fuer-sie-zusammen-1.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Gesetzes%C3%A4nderungen+anl%C3%A4sslich+von+COVID-19+verabschiedet&utm_content=Mailing_11886403

Gibt aber bestimmt auch was offizielles von der Regierung...
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Diegito schrieb:

Wedge schrieb:

Ein befreundetes Pärchen hat nun Probleme seinen Immobilienkredit zu zahlen.
Er ist in Folge der Corona Maßnahmen in Kurzarbeit, sie hat direkt Ihren Job verloren.


Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Wieso denn Spitz auf Knopf?

Die beiden haben schon so gerechnet, dass sie bei Wegfall eines Gehaltes den Kredit bedienen können.
Das jetzt 1,5 Gehälter wegfallen, das konnte bis vor 4 Wochen keiner erwarten.

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Wedge schrieb:

Wieso denn Spitz auf Knopf?

Die beiden haben schon so gerechnet, dass sie bei Wegfall eines Gehaltes den Kredit bedienen können.
Das jetzt 1,5 Gehälter wegfallen, das konnte bis vor 4 Wochen keiner erwarten.


Dann haben die beiden das völlig richtig gemacht und weitsichtig gehandelt. Aber das tun nicht alle.
Zum Hauskredit kommt dann noch die Auto-Finanzierung, die Rate für das neueste Apple-IPhone usw usw...

Diese "ich leb jetzt mal auf Pump" Lebeweise fällt jetzt halt manchen auf die Füße...
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Diegito schrieb:

Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Pauschaler Bullshit. Hier geht es nicht um Konsumkredite, um mit dem neuesten Apple-Zeugs in der U-Bahn anzugeben.
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Andy schrieb:

Diegito schrieb:

Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Pauschaler Bullshit. Hier geht es nicht um Konsumkredite, um mit dem neuesten Apple-Zeugs in der U-Bahn anzugeben.


Das eine fließt doch ins andere... es gibt Menschen die wollen auf nichts verzichten. Da wird halt auf Pump gelebt.
Wenn ich weiß das ich ab und zu mal verreisen möchte, alle paar Jahre ein neues Auto brauche, hin und wieder ein Restaurantbesuch plane und das neueste Handy haben will kaufe ich halt nicht für ne halbe Million oder mehr ein Haus wo ich genau weiß es klebt mir 30 Jahre am Bein und es darf nichts großartiges passieren sonst wird's knapp... ist natürlich ein Rechenmodell und kommt immer darauf an wo man wohnt, was man verdient usw...
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Andy schrieb:

Diegito schrieb:

Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Pauschaler Bullshit. Hier geht es nicht um Konsumkredite, um mit dem neuesten Apple-Zeugs in der U-Bahn anzugeben.


Das eine fließt doch ins andere... es gibt Menschen die wollen auf nichts verzichten. Da wird halt auf Pump gelebt.
Wenn ich weiß das ich ab und zu mal verreisen möchte, alle paar Jahre ein neues Auto brauche, hin und wieder ein Restaurantbesuch plane und das neueste Handy haben will kaufe ich halt nicht für ne halbe Million oder mehr ein Haus wo ich genau weiß es klebt mir 30 Jahre am Bein und es darf nichts großartiges passieren sonst wird's knapp... ist natürlich ein Rechenmodell und kommt immer darauf an wo man wohnt, was man verdient usw...
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Immer noch pauschaler Unsinn.

Die meisten Leute, die auf Pump leben und sich mit diversen Ratenkäufen überschulden, haben wahrscheinlich keinen Hauskredit laufen.

In die Schuldenfalle von der Du sprichst tappen eher Jugendliche/junge Erwachsene oder die (jugendlichen) Schantalles oder Torben Hendriks. Sprich die Klientel die in der vierten Klasse schon mit dem Auto in die Schule kommen würde, wenn sie die theoretische Prüfung bestehen würde.
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Wedge schrieb:

Hast Du da eine Quelle bitte, die ich weiterleiten kann?

Hier ist eine Zusammenfassung von einer Anwaltskanzlei:
https://www.heuking.de/de/news-events/fachbeitraege/corona-info-der-gesetzgeber-handelt-wir-fassen-fuer-sie-zusammen-1.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Gesetzes%C3%A4nderungen+anl%C3%A4sslich+von+COVID-19+verabschiedet&utm_content=Mailing_11886403

Gibt aber bestimmt auch was offizielles von der Regierung...
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Le God schrieb:

Wedge schrieb:

Hast Du da eine Quelle bitte, die ich weiterleiten kann?

Hier ist eine Zusammenfassung von einer Anwaltskanzlei:
https://www.heuking.de/de/news-events/fachbeitraege/corona-info-der-gesetzgeber-handelt-wir-fassen-fuer-sie-zusammen-1.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Gesetzes%C3%A4nderungen+anl%C3%A4sslich+von+COVID-19+verabschiedet&utm_content=Mailing_11886403

Gibt aber bestimmt auch was offizielles von der Regierung...


Danke
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Le God schrieb:

Wedge schrieb:

Hast Du da eine Quelle bitte, die ich weiterleiten kann?

Hier ist eine Zusammenfassung von einer Anwaltskanzlei:
https://www.heuking.de/de/news-events/fachbeitraege/corona-info-der-gesetzgeber-handelt-wir-fassen-fuer-sie-zusammen-1.html?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=Gesetzes%C3%A4nderungen+anl%C3%A4sslich+von+COVID-19+verabschiedet&utm_content=Mailing_11886403

Gibt aber bestimmt auch was offizielles von der Regierung...


Danke
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Auf der Site des BMJV sind die Schutzpakete der Bundesregierung bereits mit FAQs nachzulesen.
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Andy schrieb:

Diegito schrieb:

Tja, so ist das halt wenn man heutzutage völlig überteuert kauft, mit dem Kredit Spitz auf Knopf im Monat so einigermaßen hinkommt... ich kenne einige die das in den letzten 1-2 Jahren gemacht haben.

Ich wurde dann immer mit einem mitleidigen Blick angeschaut warum ich denn nicht ein bisschen ins Risiko gehen würde, für's Alter usw... und Eigentum ist doch eh viel besser bla bla…. meine Antwort war immer das ich mir lieber ein bisschen Geld zurücklege für harte Zeiten und mit meiner vergleichsweise niedrigen Miete recht gut fahre...

That's Life...


Pauschaler Bullshit. Hier geht es nicht um Konsumkredite, um mit dem neuesten Apple-Zeugs in der U-Bahn anzugeben.


Das eine fließt doch ins andere... es gibt Menschen die wollen auf nichts verzichten. Da wird halt auf Pump gelebt.
Wenn ich weiß das ich ab und zu mal verreisen möchte, alle paar Jahre ein neues Auto brauche, hin und wieder ein Restaurantbesuch plane und das neueste Handy haben will kaufe ich halt nicht für ne halbe Million oder mehr ein Haus wo ich genau weiß es klebt mir 30 Jahre am Bein und es darf nichts großartiges passieren sonst wird's knapp... ist natürlich ein Rechenmodell und kommt immer darauf an wo man wohnt, was man verdient usw...
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Diegito schrieb:

es gibt Menschen die wollen auf nichts verzichten. Da wird halt auf Pump gelebt.

So liest sich das gleich ganz anders und da teile ich auch Deine Meinung weitestgehend. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Artikel zum Thema Geldanlage für junge Menschen gelesen und die Kommentare dazu waren erschreckend. Der allgemeine Tenor war: "Wer spart ist doof und wenn ich später mal in eine Notlage komme, wird der Staat mich schon auffangen."

Dazu eine kurze in die Jahreszeit passende Anekdote: Zu Ostern wurden bei uns in der Familie alle Schokoladeneier, immer ganz gleich zwischen uns drei Kindern aufgeteilt. Während meine Geschwister ihre Ostereier immer ganz schnell aufgegessen hatten, teilte ich mir das über mehrere Tage auf. Da kam dann jedes Mal schnell der Ruf: Du hast ja noch ganz viel, Du musst uns was abgeben.

So kommt mir das in der Gesellschaft auch manchmal vor. Erst wird fleißig konsumiert, notfalls auf Pump und später wird denen, die jahrelang gespart haben ihr Besitz geneidet und nach Umverteilung geschrien...
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Wow. Da galoppiert ja der Sachverstand!
Der eine meint er wüßte, welche Menschen in die Schuldenfalle tappen würden und welche nicht (hast du auch ne Quelle Basalti?) der andere transportiert seine ererbten Mittelschichtsphantasien, jeder sei seines Glückes Schmied incl. "spare in der Not dann hast du in der Zeit" Weisheiten und führt dafür seine Ostereiererfahrungen an.
Die Realitäten von Menschen, die trotz Fleiß und hohem Aufwand aufgrund von Dumpinglöhnen, exorbitanten Mieten (nicht jeder hat ein Haus geerbt) überhaupt keine Rücklagen bilden können, geschenkt. Davon lässt man sich in seiner Mittelschichtseuphorie doch nichtbeeindrucken.
Man ist ja so fleißig, man hat's ja sowas von gecheckt!
Leute! Wärt ihr wenigstens dazu in der Lage ein bisschen in den Perspektivwechsel zu gehen, ihr müsstet euch vor Scham verstecken!
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Diegito schrieb:

es gibt Menschen die wollen auf nichts verzichten. Da wird halt auf Pump gelebt.

So liest sich das gleich ganz anders und da teile ich auch Deine Meinung weitestgehend. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Artikel zum Thema Geldanlage für junge Menschen gelesen und die Kommentare dazu waren erschreckend. Der allgemeine Tenor war: "Wer spart ist doof und wenn ich später mal in eine Notlage komme, wird der Staat mich schon auffangen."

Dazu eine kurze in die Jahreszeit passende Anekdote: Zu Ostern wurden bei uns in der Familie alle Schokoladeneier, immer ganz gleich zwischen uns drei Kindern aufgeteilt. Während meine Geschwister ihre Ostereier immer ganz schnell aufgegessen hatten, teilte ich mir das über mehrere Tage auf. Da kam dann jedes Mal schnell der Ruf: Du hast ja noch ganz viel, Du musst uns was abgeben.

So kommt mir das in der Gesellschaft auch manchmal vor. Erst wird fleißig konsumiert, notfalls auf Pump und später wird denen, die jahrelang gespart haben ihr Besitz geneidet und nach Umverteilung geschrien...
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Le God schrieb:

Ich habe vor einiger Zeit mal einen Artikel zum Thema Geldanlage für junge Menschen gelesen und die Kommentare dazu waren erschreckend. Der allgemeine Tenor war: "Wer spart ist doof und wenn ich später mal in eine Notlage komme, wird der Staat mich schon auffangen."

Da bin ich im Prinzip vollkommen bein dir. Konterkariert wird das allerdings dadurch, dass man Grundrenten nur nach "Bedarfsprüfung" gewähren will (die "normale" Rente bekommt dagegen jeder) oder den Deppen, die gespart haben, jetzt sagt, wer Privatvermögen hat, bekommt keine Corona-Soforthilfe.
Da hätte ja der "allgemeine Tenor", den du oben beschrieben hast, ja recht.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Und weil zahllose Menschen, die auf Herrn Merz und andere gehört haben und ihre Ersparnisse mangels Zinsen in Aktien gesteckt haben, mittellos sind, gerade in dem Moment, in dem sie das Geld brauchen.

Das halte ich für eine gewagte These. Es ist ja nicht so, dass die Aktien auf einmal komplett wertlos wären. Je nachdem wann jemand investiert hat, sind sie trotz der Verluste der vergangenen Wochen vielleicht sogar immer noch deutlich mehr wert als beim Kauf.

Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen - gerade in so einer Krise wie der aktuellen - deutlich besser dastehen würden, wenn sie langfristig in Aktien investiert hätten. Statt Privatanlegern also immer neue Steine in den Weg zu legen (Stichwort Finanztransaktionssteuer oder Doppelbesteuerung), sollten Gewinne nach einer gewissen Haltefrist (von mir aus fünf oder sogar 10 Jahre) steuerfrei sein und Anreize (vielleicht sogar in Form von Zuschüssen) geschaffen werden, dass auch Menschen mit niedrigen Einkommen sich eine Vorsorge in Form von Aktien leisten können.

Aber in Deutschland gibt es nun mal kein Aktienkultur. Gerade viele linksorientierte Politiker und Wähler trennen immer strikt zwischen "Arbeitern" und Aktionären, wobei letztere das personifizierte "Böse" sind. Das habe ich noch nie verstanden, denn auch Arbeiter können doch gleichzeitig Aktionäre sein. Ob im eigenen Unternehmen durch Mitarbeiterbeteiligungsprogramme von denen es viel mehr geben sollte oder durch private Anlagen in andere Unternehmen. Würden deutlich mehr Angestellte in Aktien investieren, könnten sie zusammen irgendwann auch mehr Einfluss auf die Geschäftspolitik der Firmen nehmen. Quasi der Weg durch die Institutionen...

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Das alles mag schon sein, macht aber meine Aussage nicht falsch. Der Börsensturz von 40 % und mehr ist ja noch nicht ausgestanden. Und das Problem ist nach wie vor, dass der Kleinsparer oft gerade dann das Geld braucht, wenn seine Aktien im Keller sind, sprich: in Notlagen. So wie gerade jetzt.

Hätte er z. B. vor Jahren Daimler-Aktien gekauft ("eine sichere Sache!"), stünde er jetzt, wo er das Geld bräuchte, vor einem Scherbenhaufen.

Deine Aussagen zu Haltefristen und Unterstützung einer Aktienkultur (sofern weg von der kurzfristigen Spekulation) unterstütze ich hingegen.
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Wow. Da galoppiert ja der Sachverstand!
Der eine meint er wüßte, welche Menschen in die Schuldenfalle tappen würden und welche nicht (hast du auch ne Quelle Basalti?) der andere transportiert seine ererbten Mittelschichtsphantasien, jeder sei seines Glückes Schmied incl. "spare in der Not dann hast du in der Zeit" Weisheiten und führt dafür seine Ostereiererfahrungen an.
Die Realitäten von Menschen, die trotz Fleiß und hohem Aufwand aufgrund von Dumpinglöhnen, exorbitanten Mieten (nicht jeder hat ein Haus geerbt) überhaupt keine Rücklagen bilden können, geschenkt. Davon lässt man sich in seiner Mittelschichtseuphorie doch nichtbeeindrucken.
Man ist ja so fleißig, man hat's ja sowas von gecheckt!
Leute! Wärt ihr wenigstens dazu in der Lage ein bisschen in den Perspektivwechsel zu gehen, ihr müsstet euch vor Scham verstecken!
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Hättest Du meinen Beitrag genau gelesen bzw beachtet, worauf ich mich beziehe, dann hättest Du Dir die Antwort selber geben können.

Ich habe mich bezogen auf die Leute, die auf nichts verzichten wollen und immer das neueste haben müssen. Und das sind eben eher nicht die Häuslebauer bzw - käufer, sonder in aller Regel jüngere Menschen. Oft eben nicht die Intelligentesten.

Natürlich wird es auch bei den Besitzern von Wohneigentum Leute geben, die nicht mit Geld umgehen können und Ratenkauf um Ratenkauf machen ohne die monatliche Belastung im Auge zu haben.

Von Leuten, die aufgrund von Dumpinglöhnen auf keinen grünen Zweig kommen habe ich überhaupt nicht geredet.


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