>

Europawahl 2024 (inkl. Kommunalwahlen) - Superwahltag 9. Juni


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:04 Uhr um 16:04 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
#
WürzburgerAdler schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Da könnte ich dich jetzt auch fragen, welchen Schaden du persönlich vom Klimawandel nimmst.

Das allerdings könnte ich dir schon sagen.

Ich hätte es wissen müssen.
Ich denke, du verstehst schon was ich meine, nämlich dass ich es nicht sinnvoll finde, bei politischen Diskussionen nach der persönlichen Relevanz zu gehen.
Der Klimawandel fiel mir ein, weil es auch ein reales Problem ist, sich die spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Franken sich aber sicher gerade noch in Grenzen halten.
#
Adlerdenis schrieb:

Der Klimawandel fiel mir ein, weil es auch ein reales Problem ist, sich die spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Franken sich aber sicher gerade noch in Grenzen halten.


Daran sieht man sehr gut wie wenig das Thema Klimawandel leider immer noch nicht verstanden wurde. Wer übrigens Migration (oder eher Flucht) verhindern möchte, der sollte tunlichst dafür sorgen, dass Menschen in Ihrer Heimat vernünftig leben können.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Da könnte ich dich jetzt auch fragen, welchen Schaden du persönlich vom Klimawandel nimmst.

Das allerdings könnte ich dir schon sagen.

Ich hätte es wissen müssen.
Ich denke, du verstehst schon was ich meine, nämlich dass ich es nicht sinnvoll finde, bei politischen Diskussionen nach der persönlichen Relevanz zu gehen.
Der Klimawandel fiel mir ein, weil es auch ein reales Problem ist, sich die spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Franken sich aber sicher gerade noch in Grenzen halten.
#
Adlerdenis schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Da könnte ich dich jetzt auch fragen, welchen Schaden du persönlich vom Klimawandel nimmst.

Das allerdings könnte ich dir schon sagen.

Ich hätte es wissen müssen.
Ich denke, du verstehst schon was ich meine, nämlich dass ich es nicht sinnvoll finde, bei politischen Diskussionen nach der persönlichen Relevanz zu gehen.
Der Klimawandel fiel mir ein, weil es auch ein reales Problem ist, sich die spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Franken sich aber sicher gerade noch in Grenzen halten.

Naja. Du schriebst von "realen Problemen" die die Leute haben. Da frag ich dich, welche konkret du da, auch aus deiner Umgebung, kennst oder hast und du sagst: öhm, naja, äh: keine.
Irgendwie frag ich das ja öfter Leute, die genau das behaupten und seltsamerweise höre ich dann immer wieder: "ich persönlich ja nicht ..."
#
Ich kann das leider nicht lesen, da Bezahlschranke.
Aber ok, dann halt nicht der Klimawandel. Ich hätte ihn genauso auch fragen können, welchen Schaden er selbst durch Netanjahu hat.
#
Adlerdenis schrieb:

Ich kann das leider nicht lesen, da Bezahlschranke.
Aber ok, dann halt nicht der Klimawandel. Ich hätte ihn genauso auch fragen können, welchen Schaden er selbst durch Netanjahu hat.

Du könntest mich fragen, welche konkreten Probleme ich durch Rechtsextremisten habe.
#
Adlerdenis schrieb:

Ich kann das leider nicht lesen, da Bezahlschranke.
Aber ok, dann halt nicht der Klimawandel. Ich hätte ihn genauso auch fragen können, welchen Schaden er selbst durch Netanjahu hat.

Du könntest mich fragen, welche konkreten Probleme ich durch Rechtsextremisten habe.
#
FrankenAdler schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Ich kann das leider nicht lesen, da Bezahlschranke.
Aber ok, dann halt nicht der Klimawandel. Ich hätte ihn genauso auch fragen können, welchen Schaden er selbst durch Netanjahu hat.

Du könntest mich fragen, welche konkreten Probleme ich durch Rechtsextremisten habe.

Und zwar? Vielleicht hilft mir deine Antwort bei der Einschätzung, was genau für dich konkrete Probleme sind, bevor ich nochmal darauf eingehe.
#
Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.
#
Damit hast Du den Finger gut in die Wunde gelegt, Werner. Alte weiße Männer, die die Schuld primär bei TikTok und der Dummheit der Jugend sehen. Vervollständigt von nicht wenigen Mitteljungen, die diese Erklären mit Freude ebenfalls aufnehmen.
Wie soll dies junge Leute abholen, die dazu halt mit offenen Augen durch ihr Leben, die Schule und ihre Umgebung gehen?
Zumindest hier bei uns im RheinMain-Gebiet dürften nicht wenige von ihnen sich resigniert fragen ob die Politiker in einer anderen Welt leben.
#
Eintracht-Laie schrieb:

Damit hast Du den Finger gut in die Wunde gelegt, Werner. Alte weiße Männer, die die Schuld primär bei TikTok und der Dummheit der Jugend sehen. Vervollständigt von nicht wenigen Mitteljungen, die diese Erklären mit Freude ebenfalls aufnehmen.
Wie soll dies junge Leute abholen, die dazu halt mit offenen Augen durch ihr Leben, die Schule und ihre Umgebung gehen?
Zumindest hier bei uns im RheinMain-Gebiet dürften nicht wenige von ihnen sich resigniert fragen ob die Politiker in einer anderen Welt leben.


Als Schulsystemling interessieren mich deine Ausführungen. Zum Einen sehe ich, noch ohne Evidenz, eine grundsätzlich besorgniserregende Entwicklung bzgl. politischer Kompetenten und der eigenen Identität bei der mir zugeteilten Jugend. Und das hat auch mit Tiktok zu tun, aber halt nicht nur. Kann ich bei Gelegenheit mal ausführen.

Auf der anderen Seite frage ich mich, welche Sachverhalte du „gerade im Rhein-Main-Gebiet“ anführen kannst - die Wahlergebnisse in den urbanen Landkreisen sehen doch eher gedämpfte Ergebnisse bei der AfD.

Orientierungslosigkeit würde ich zu allerletzt auf Migrationsprobleme schieben, sondern eher auf die Pandemie, SocialMedia, Vereinsamung, Perspektivlosigkeit, Bildungssystem uvm. - da holt die AfD sicher nicht bei den Sorgen ab, sondern agiert klassisch als Rattenfänger bei nicht gefestigten Menschen.
#
Über 15% in der BRD für die "AfD"!
In Ostdeutschland führende Partei!
Mich haut es um!
Niemals hätte ich mit einem solchen Ergebnis gerechnet, nach allem was man dieser "AfD" nachweisen konnte!

Ich trage mich - im hohen Alter - mit dem Gedanken wieder in eine demokratische Partei einzutreten und mich zu engagieren. Kann das Ergebnis der Europawahl bei uns in Deutschland absolut nicht nachvollziehen.

(Die "Erklärung", dass diejenigen die auf in der Öffentlichkeit nicht gern gehörte Themen immer wieder aufmerksam machen, ist für mich keine Erklärung!)

Bin tatsächlich ratlos!
#
vogeslberger schrieb:

Ich trage mich - im hohen Alter - mit dem Gedanken wieder in eine demokratische Partei einzutreten und mich zu engagieren.

Gute Idee für den Vogelsberg und für Europa!
Vielleicht erfahren wir mal Genaueres von Dir...
Finde ich interessant
#
Wedge schrieb:

Aber der Kern des gesamten Europäischen Rechtsruck bleibt für mich rechte Hetze und die Wirkung der sozialen Medien.

Der Kern bleibt für mich die miserable Politik, die die Ampel betreibt. Ohne die FDP, die wenigstens noch ein kleines bissel aufpasst, dass es nicht noch schlimmer kommt, wäre es zie´mlich nah an "unerträglich". Natürlich ist sie in ihrem Korsett auch nur wenig/unwesentlich besser, als die beiden hanebüchenen Partner. Zum Glück sind die Menschen so klug gewesen (was mich selbst in der Heftigkeit nicht einmal überrascht hat!), haben den Leistungsnachweis mit dem Wahlergebnis dokumentiert.

Mit der von "Linksdermittemenschen" oftmals angeführten rechten Hetze hat das jedenfalls nicht so viel zu tun, wie mit der fürchterlichen Leistung der Herren Scholz und Habeck, sowie deren jeweiliger Partei. Davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Wedge schrieb:

kleine Paschas bei der Zahnbehandlung ...

Kleine Paschas und Zahnbehandlung waren 2 grundverschiedene Dinge. Die Grundproblematiken hätte man aber kommunikativ anders auf den Tisch legen können. Da gebe ich Dir recht ...
#
Landroval schrieb:

Wedge schrieb:

Aber der Kern des gesamten Europäischen Rechtsruck bleibt für mich rechte Hetze und die Wirkung der sozialen Medien.

Der Kern bleibt für mich die miserable Politik, die die Ampel betreibt. Ohne die FDP, die wenigstens noch ein kleines bissel aufpasst, dass es nicht noch schlimmer kommt, wäre es zie´mlich nah an "unerträglich". Natürlich ist sie in ihrem Korsett auch nur wenig/unwesentlich besser, als die beiden hanebüchenen Partner. Zum Glück sind die Menschen so klug gewesen (was mich selbst in der Heftigkeit nicht einmal überrascht hat!), haben den Leistungsnachweis mit dem Wahlergebnis dokumentiert.

Mit der von "Linksdermittemenschen" oftmals angeführten rechten Hetze hat das jedenfalls nicht so viel zu tun, wie mit der fürchterlichen Leistung der Herren Scholz und Habeck, sowie deren jeweiliger Partei. Davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Wedge schrieb:

kleine Paschas bei der Zahnbehandlung ...

Kleine Paschas und Zahnbehandlung waren 2 grundverschiedene Dinge. Die Grundproblematiken hätte man aber kommunikativ anders auf den Tisch legen können. Da gebe ich Dir recht ...


Die einzige Partei, die als Schiffschaukelbremser auftritt und pausenlos einen Streit vom Zaun bricht nennst du noch als.... ufff... manierlich? Na danke.
#
Damit hast Du den Finger gut in die Wunde gelegt, Werner. Alte weiße Männer, die die Schuld primär bei TikTok und der Dummheit der Jugend sehen. Vervollständigt von nicht wenigen Mitteljungen, die diese Erklären mit Freude ebenfalls aufnehmen.
Wie soll dies junge Leute abholen, die dazu halt mit offenen Augen durch ihr Leben, die Schule und ihre Umgebung gehen?
Zumindest hier bei uns im RheinMain-Gebiet dürften nicht wenige von ihnen sich resigniert fragen ob die Politiker in einer anderen Welt leben.
#
Eintracht-Laie schrieb:

Zumindest hier bei uns im RheinMain-Gebiet dürften nicht wenige von ihnen sich resigniert fragen ob die Politiker in einer anderen Welt leben.



       

Das dachten viele Jugendliche schon in den 70ern, da hat sich nichts geändert. Vom richtigen Leben haben die meisten Landes- und Bundespolitiker nicht viel Ahnung.
#
Landroval schrieb:

Wedge schrieb:

Aber der Kern des gesamten Europäischen Rechtsruck bleibt für mich rechte Hetze und die Wirkung der sozialen Medien.

Der Kern bleibt für mich die miserable Politik, die die Ampel betreibt. Ohne die FDP, die wenigstens noch ein kleines bissel aufpasst, dass es nicht noch schlimmer kommt, wäre es zie´mlich nah an "unerträglich". Natürlich ist sie in ihrem Korsett auch nur wenig/unwesentlich besser, als die beiden hanebüchenen Partner. Zum Glück sind die Menschen so klug gewesen (was mich selbst in der Heftigkeit nicht einmal überrascht hat!), haben den Leistungsnachweis mit dem Wahlergebnis dokumentiert.

Mit der von "Linksdermittemenschen" oftmals angeführten rechten Hetze hat das jedenfalls nicht so viel zu tun, wie mit der fürchterlichen Leistung der Herren Scholz und Habeck, sowie deren jeweiliger Partei. Davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Wedge schrieb:

kleine Paschas bei der Zahnbehandlung ...

Kleine Paschas und Zahnbehandlung waren 2 grundverschiedene Dinge. Die Grundproblematiken hätte man aber kommunikativ anders auf den Tisch legen können. Da gebe ich Dir recht ...


Die einzige Partei, die als Schiffschaukelbremser auftritt und pausenlos einen Streit vom Zaun bricht nennst du noch als.... ufff... manierlich? Na danke.
#
Vielleicht wäre es ja mal ein Anfang, zumindenst hier im Forum, endlich mal wieder verbal abzurüsten und aufzuhören andere Parteien bzw. deren Anhänger als "Schiffschaukelbremser", "Putin-Freunde, "Hamas-Unterstützer", "Nazis", "links-grüne" etc. zu klassifizieren oder dem "Gegenüber" Unterstellungen an den Kopf zu werfen  und somit die Lagerbildung weiter voran zu treiben. Diese Art der Diskussion bringt uns weder hier, noch auf politischer Ebene weiter.

Spätestens die Europawahl hat doch gezeigt, dass die Probleme und Sorgen der Menschen im Land und europaweit, vielfältig sind. Und ganz offensichtlich scheint ein Großteil der Menschen an "einfachen" Lösungen interessiert, nicht an einer Politik, die die Menschen zunehmend überfordert und - gefühlt bevormundet. Völlig egal, ob das tatsächlich so ist oder letztlich nur gefühlt. Eine Vielzahl von Menschen, speziell in unserem Land, scheint sich mit der aktuellen Politik nicht mehr zu identifizieren. Hier wäre es an der Zeit, die Menschen wieder mitzunehmen und insbesondere diese ernst zu nehmen. Pauschale Abwertungen als "dumm" etc. und sich selbst höher stellen, kann keine Lösung sein. Wenn man nicht ansatzweise versucht zu verstehen, warum Menschen in Scharen weg von den demokratischen Parteien aller Strömungen, hin zu rechtsextremen Parteien wandern, kann man dem Problem auch nicht mehr Herr werden.  Dazu muss man aber auch erst einmal die Bereitschaft aufbringen, sich mit diesen Menschen, die mitnichten zu Millionen Nazis sind, ernsthaft zu befassen.
#
Vielleicht wäre es ja mal ein Anfang, zumindenst hier im Forum, endlich mal wieder verbal abzurüsten und aufzuhören andere Parteien bzw. deren Anhänger als "Schiffschaukelbremser", "Putin-Freunde, "Hamas-Unterstützer", "Nazis", "links-grüne" etc. zu klassifizieren oder dem "Gegenüber" Unterstellungen an den Kopf zu werfen  und somit die Lagerbildung weiter voran zu treiben. Diese Art der Diskussion bringt uns weder hier, noch auf politischer Ebene weiter.

Spätestens die Europawahl hat doch gezeigt, dass die Probleme und Sorgen der Menschen im Land und europaweit, vielfältig sind. Und ganz offensichtlich scheint ein Großteil der Menschen an "einfachen" Lösungen interessiert, nicht an einer Politik, die die Menschen zunehmend überfordert und - gefühlt bevormundet. Völlig egal, ob das tatsächlich so ist oder letztlich nur gefühlt. Eine Vielzahl von Menschen, speziell in unserem Land, scheint sich mit der aktuellen Politik nicht mehr zu identifizieren. Hier wäre es an der Zeit, die Menschen wieder mitzunehmen und insbesondere diese ernst zu nehmen. Pauschale Abwertungen als "dumm" etc. und sich selbst höher stellen, kann keine Lösung sein. Wenn man nicht ansatzweise versucht zu verstehen, warum Menschen in Scharen weg von den demokratischen Parteien aller Strömungen, hin zu rechtsextremen Parteien wandern, kann man dem Problem auch nicht mehr Herr werden.  Dazu muss man aber auch erst einmal die Bereitschaft aufbringen, sich mit diesen Menschen, die mitnichten zu Millionen Nazis sind, ernsthaft zu befassen.
#
Danke dir cyberboy für diesen Versuch.
#
Eintracht-Laie schrieb:

Zumindest hier bei uns im RheinMain-Gebiet dürften nicht wenige von ihnen sich resigniert fragen ob die Politiker in einer anderen Welt leben.



       

Das dachten viele Jugendliche schon in den 70ern, da hat sich nichts geändert. Vom richtigen Leben haben die meisten Landes- und Bundespolitiker nicht viel Ahnung.
#
propain schrieb:

Vom richtigen Leben haben die meisten Landes- und Bundespolitiker nicht viel Ahnung.


Vom richtigen Leben der anderen Menschen haben die meisten Menschen keine Ahnung.
Liegt in der Natur der Sache.
#
Vielleicht wäre es ja mal ein Anfang, zumindenst hier im Forum, endlich mal wieder verbal abzurüsten und aufzuhören andere Parteien bzw. deren Anhänger als "Schiffschaukelbremser", "Putin-Freunde, "Hamas-Unterstützer", "Nazis", "links-grüne" etc. zu klassifizieren oder dem "Gegenüber" Unterstellungen an den Kopf zu werfen  und somit die Lagerbildung weiter voran zu treiben. Diese Art der Diskussion bringt uns weder hier, noch auf politischer Ebene weiter.

Spätestens die Europawahl hat doch gezeigt, dass die Probleme und Sorgen der Menschen im Land und europaweit, vielfältig sind. Und ganz offensichtlich scheint ein Großteil der Menschen an "einfachen" Lösungen interessiert, nicht an einer Politik, die die Menschen zunehmend überfordert und - gefühlt bevormundet. Völlig egal, ob das tatsächlich so ist oder letztlich nur gefühlt. Eine Vielzahl von Menschen, speziell in unserem Land, scheint sich mit der aktuellen Politik nicht mehr zu identifizieren. Hier wäre es an der Zeit, die Menschen wieder mitzunehmen und insbesondere diese ernst zu nehmen. Pauschale Abwertungen als "dumm" etc. und sich selbst höher stellen, kann keine Lösung sein. Wenn man nicht ansatzweise versucht zu verstehen, warum Menschen in Scharen weg von den demokratischen Parteien aller Strömungen, hin zu rechtsextremen Parteien wandern, kann man dem Problem auch nicht mehr Herr werden.  Dazu muss man aber auch erst einmal die Bereitschaft aufbringen, sich mit diesen Menschen, die mitnichten zu Millionen Nazis sind, ernsthaft zu befassen.
#
cyberboy schrieb:

Spätestens die Europawahl hat doch gezeigt, dass die Probleme und Sorgen der Menschen im Land und europaweit, vielfältig sind. Und ganz offensichtlich scheint ein Großteil der Menschen an "einfachen" Lösungen interessiert, nicht an einer Politik, die die Menschen zunehmend überfordert und - gefühlt bevormundet. Völlig egal, ob das tatsächlich so ist oder letztlich nur gefühlt. Eine Vielzahl von Menschen, speziell in unserem Land, scheint sich mit der aktuellen Politik nicht mehr zu identifizieren. Hier wäre es an der Zeit, die Menschen wieder mitzunehmen und insbesondere diese ernst zu nehmen. Pauschale Abwertungen als "dumm" etc. und sich selbst höher stellen, kann keine Lösung sein. Wenn man nicht ansatzweise versucht zu verstehen, warum Menschen in Scharen weg von den demokratischen Parteien aller Strömungen, hin zu rechtsextremen Parteien wandern, kann man dem Problem auch nicht mehr Herr werden.  Dazu muss man aber auch erst einmal die Bereitschaft aufbringen, sich mit diesen Menschen, die mitnichten zu Millionen Nazis sind, ernsthaft zu befassen.

Du hast es verdient, auf einen solchen Beitrag eine ernsthafte und ausführliche Antwort zu bekommen. Und auch wenn Werner gleich wieder "Eindimensionalität" ruft, verdeutliche ich meine Haltung am Beispiel der Grünen.

Nehmen wir an, du bist ein Grünen-Politiker. Du fühlst dich sowohl deinem Gewissen als auch deinem Wählerauftrag verpflichtet, die von der Vorregierung ausgerufenen Klimaziele zu erreichen.
Nun stellst du Berechnungen an und kommst zu dem Schluss, dass die Ziele nur zu erreichen sind, wenn u. a. im Gebäudesektor eine schnelle und drastische Abkehr von fossilen Brennstoffen erreicht wird. Du musst also die Menschen dazu bringen, mitzuziehen.

Also überlegst du: die Leute zu zwingen, ihre Heizungen zu tauschen, wird wohl nicht funktionieren. Aber wenn ihre Heizungen kaputt sind, dann statt einer neuen fossilen Heizung eine halbwegs klimaneutrale Heizung einzubauen, das könnte gehen. Also legst du fest: mindestens 65 % erneuerbare Energien sollen es sein.

Weil du weißt, dass das wesentlich teurer ist als eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung, überlegst du im nächsten Schritt, wie du dieses Missverhältnis bei den Kosten beheben oder zumindest deutlich mindern kannst. Du entwickelst ein Förderprogramm, sozial abgestuft, sodass in der Höchststufe Menschen mit einem Einkommen unter 40.000 Euro eine Förderung von 70 % der Kosten bekommen. Du hältst das für großzügig, denn eine neue Gas- oder Ölheizung hätten die Leute ja auch bezahlen müssen. Und die Heizung aus Erneuerbaren ist im Betrieb wesentlich günstiger. Berechnungen sprechen von 10.000 Euro über die Lebensdauer einer herkömmlichen Heizung.

Jetzt denkst du, du hast die Menschen mitgenommen und nicht überfordert. Auch weil du hoffst, dass inzwischen angesichts der Hitzerekorde und Hochwasserkatastrophen eine gewisse Einsicht eingekehrt ist, dass schnelles Handeln dringend geboten erscheint.

Stattdessen bricht ein Sturm der Empörung, der Wut und des Hasses über dich herein. Du wirst Terrorist genannt und Schlimmeres. Die Medien beschießen dich mit Beschimpfungen, desgleichen der politische "Gegner". Alternativlösungen zum Erreichen der Klimaziele bietet keiner an. Stattdessen hast du den "Arsxx offen".

Und jetzt sag du mir, wie dieser Grüne die Menschen "mitnehmen und nicht überfordern" soll. Im klaren Wissen, dass die Klimaziele, die ja gar nicht mal seine eigenen sind, verfehlt werden, wenn man nichts tut. Im klaren Wissen, dass dann die Erderwärmung mit all ihren Folgen und Folgekosten weitergeht. Und nach dem Erarbeiten eines Konzepts, das die Menschen angesichts der massiven Förderungen vor keine unlösbaren Probleme stellt und ihre Sorgen ("Wie soll ich das bezahlen?") bereits einkalkuliert hat.

Welches Rezept hast du? Und wie füllst du die Worthülse "mitnehmen und nicht überfordern" mit Leben?
#
Hier übrigens, wie ich finde, weitreichende Erklärungen des Jugendforschers Simon Schnetzer für den Rechtsruck, insbesondere bei der Jugend:

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100424948/europawahl-in-deutschland-tiktok-als-ursache-warum-die-gen-z-afd-waehlt.html

Schlagworte daraus:
-  Inflation, teurer Wohnraum und Angst vor Altersarmut
- Angst vor Wohlstandsverlusten
- Die Rolle von tiktok und die Informationshoheit der AfD
- 51 % aller Jugendlichen glauben,  dass die Regierung sich mehr um Flüchtlinge als um hilfsbedürftige Deutsche kümmert
- Grünen-Themen eine starke Gefahr für ihren eigenen Wohlstand – also etwa Klimaschutz und eher offene als geschlossene Grenzen
- Geldsorgen wirken sich akuter im Alltag aus, wenn man nicht gerade selbst vom Hochwasser oder einer anderen Naturkatastrophe betroffen ist

und andere, in meinen Augen sehr klare und eindeutige Erkenntnisse.
Absolut lesenswert, Lesedauer ca. 3 Minuten.
#
Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.
#
FrankenAdler schrieb:

Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.

Ok, das ist heftig. Darf man fragen, wieso diese Leute dich hassen?
#
FrankenAdler schrieb:

Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.

Ok, das ist heftig. Darf man fragen, wieso diese Leute dich hassen?
#
Adlerdenis schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.

Ok, das ist heftig. Darf man fragen, wieso diese Leute dich hassen?

Ich rate.
Weil FA was mit der Arbeit mit Asylsuchenden zu tun hat.
#
Adlerdenis schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Da könnte ich dich jetzt auch fragen, welchen Schaden du persönlich vom Klimawandel nimmst.

Das allerdings könnte ich dir schon sagen.

Ich hätte es wissen müssen.
Ich denke, du verstehst schon was ich meine, nämlich dass ich es nicht sinnvoll finde, bei politischen Diskussionen nach der persönlichen Relevanz zu gehen.
Der Klimawandel fiel mir ein, weil es auch ein reales Problem ist, sich die spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Franken sich aber sicher gerade noch in Grenzen halten.

Naja. Du schriebst von "realen Problemen" die die Leute haben. Da frag ich dich, welche konkret du da, auch aus deiner Umgebung, kennst oder hast und du sagst: öhm, naja, äh: keine.
Irgendwie frag ich das ja öfter Leute, die genau das behaupten und seltsamerweise höre ich dann immer wieder: "ich persönlich ja nicht ..."
#
Wenn du hier noch ne ehrliche Antwort willst:
Ich kenne aus meiner Ungebung zum Beispiel das Bahnhofsviertel mit seiner offen auftretenden organisierten Kriminalität durch meist ausländische Gangs.
Oder die Konsti mit ihren überwiegend arabischen Dealern, die da auch recht offen ihrem Geschäft nachgehen.
Oder den Goethe-Platz, der während Corona bundesweit mit Ausschreitung bekannt  wurde, und wo ich das Klientel, das Merz als kleine Paschas tituliert selbst gesehen habe.
Was ich auch kenne, sind Leute im öffentlichen Dienst, für die solche Probleme tatsächlich konkret sind.
Und leider kenne ich aus meiner eigenen Umgebung auch islamische Fundamentalisten und Antisemiten, und solche, die zumindest offen für deren Propaganda sind.

Sind halt alles Dinge, die mich nicht schlecht schlafen lassen, oder wegen denen ich mich unsicher fühle - aber frag mal  Frauen, ob die sich in Frankfurt nachts überall hintrauen. Oder Juden, ob die sich noch trauen, überall ihre Kippa zu tragen.
Und nein, ich sage nicht, dass diese alle nur durch Migration kommen.
Aber Migration und mangelnde Integration sind definitiv einer der Treiber für ein solches Stadtbild, und zwar nicht nur hier.

Ich weiß halt nicht, ob du das als Argumente anerkennst, ob das, so wie bei Werners Innenstadt-Stories, weggewischt wird, da es ja nur anektdotisch ist.
Aber du wolltest ja wissen, was ich in meiner Umgebung selbst wahrnehme, und das sind Dinge, die ich hier in FFM sehe und höre.
#
cyberboy schrieb:

Spätestens die Europawahl hat doch gezeigt, dass die Probleme und Sorgen der Menschen im Land und europaweit, vielfältig sind. Und ganz offensichtlich scheint ein Großteil der Menschen an "einfachen" Lösungen interessiert, nicht an einer Politik, die die Menschen zunehmend überfordert und - gefühlt bevormundet. Völlig egal, ob das tatsächlich so ist oder letztlich nur gefühlt. Eine Vielzahl von Menschen, speziell in unserem Land, scheint sich mit der aktuellen Politik nicht mehr zu identifizieren. Hier wäre es an der Zeit, die Menschen wieder mitzunehmen und insbesondere diese ernst zu nehmen. Pauschale Abwertungen als "dumm" etc. und sich selbst höher stellen, kann keine Lösung sein. Wenn man nicht ansatzweise versucht zu verstehen, warum Menschen in Scharen weg von den demokratischen Parteien aller Strömungen, hin zu rechtsextremen Parteien wandern, kann man dem Problem auch nicht mehr Herr werden.  Dazu muss man aber auch erst einmal die Bereitschaft aufbringen, sich mit diesen Menschen, die mitnichten zu Millionen Nazis sind, ernsthaft zu befassen.

Du hast es verdient, auf einen solchen Beitrag eine ernsthafte und ausführliche Antwort zu bekommen. Und auch wenn Werner gleich wieder "Eindimensionalität" ruft, verdeutliche ich meine Haltung am Beispiel der Grünen.

Nehmen wir an, du bist ein Grünen-Politiker. Du fühlst dich sowohl deinem Gewissen als auch deinem Wählerauftrag verpflichtet, die von der Vorregierung ausgerufenen Klimaziele zu erreichen.
Nun stellst du Berechnungen an und kommst zu dem Schluss, dass die Ziele nur zu erreichen sind, wenn u. a. im Gebäudesektor eine schnelle und drastische Abkehr von fossilen Brennstoffen erreicht wird. Du musst also die Menschen dazu bringen, mitzuziehen.

Also überlegst du: die Leute zu zwingen, ihre Heizungen zu tauschen, wird wohl nicht funktionieren. Aber wenn ihre Heizungen kaputt sind, dann statt einer neuen fossilen Heizung eine halbwegs klimaneutrale Heizung einzubauen, das könnte gehen. Also legst du fest: mindestens 65 % erneuerbare Energien sollen es sein.

Weil du weißt, dass das wesentlich teurer ist als eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung, überlegst du im nächsten Schritt, wie du dieses Missverhältnis bei den Kosten beheben oder zumindest deutlich mindern kannst. Du entwickelst ein Förderprogramm, sozial abgestuft, sodass in der Höchststufe Menschen mit einem Einkommen unter 40.000 Euro eine Förderung von 70 % der Kosten bekommen. Du hältst das für großzügig, denn eine neue Gas- oder Ölheizung hätten die Leute ja auch bezahlen müssen. Und die Heizung aus Erneuerbaren ist im Betrieb wesentlich günstiger. Berechnungen sprechen von 10.000 Euro über die Lebensdauer einer herkömmlichen Heizung.

Jetzt denkst du, du hast die Menschen mitgenommen und nicht überfordert. Auch weil du hoffst, dass inzwischen angesichts der Hitzerekorde und Hochwasserkatastrophen eine gewisse Einsicht eingekehrt ist, dass schnelles Handeln dringend geboten erscheint.

Stattdessen bricht ein Sturm der Empörung, der Wut und des Hasses über dich herein. Du wirst Terrorist genannt und Schlimmeres. Die Medien beschießen dich mit Beschimpfungen, desgleichen der politische "Gegner". Alternativlösungen zum Erreichen der Klimaziele bietet keiner an. Stattdessen hast du den "Arsxx offen".

Und jetzt sag du mir, wie dieser Grüne die Menschen "mitnehmen und nicht überfordern" soll. Im klaren Wissen, dass die Klimaziele, die ja gar nicht mal seine eigenen sind, verfehlt werden, wenn man nichts tut. Im klaren Wissen, dass dann die Erderwärmung mit all ihren Folgen und Folgekosten weitergeht. Und nach dem Erarbeiten eines Konzepts, das die Menschen angesichts der massiven Förderungen vor keine unlösbaren Probleme stellt und ihre Sorgen ("Wie soll ich das bezahlen?") bereits einkalkuliert hat.

Welches Rezept hast du? Und wie füllst du die Worthülse "mitnehmen und nicht überfordern" mit Leben?
#
WürzburgerAdler schrieb:

Welches Rezept hast du?


Ich fange mit dem einfachen und zugleich frustrierenden Teil an: Gar keins.
Ich habe kein Rezept, wenn ich eins hätte, würde ich vermutlich auch nicht hier sitzen, sondern es an anderer Stelle versuchen umzusetzen. Im Gegenteil, ich bin desillusioniert und frustriert zugleich.

Um bei deinem grünen Beispiel zu bleiben (die Eindimensionalität sehe ich dabei überhaupt nicht), und ich denke da weißt du, dass ich im Grundsatz durchaus nahe bei dir bin, zeigt aber leider wo der Hase begraben liegt:

WürzburgerAdler schrieb:

Du entwickelst ein Förderprogramm, sozial abgestuft, sodass in der Höchststufe Menschen mit einem Einkommen unter 40.000 Euro eine Förderung von 70 % der Kosten bekommen. Du hältst das für großzügig, denn eine neue Gas- oder Ölheizung hätten die Leute ja auch bezahlen müssen. Und die Heizung aus Erneuerbaren ist im Betrieb wesentlich günstiger. Berechnungen sprechen von 10.000 Euro über die Lebensdauer einer herkömmlichen Heizung.


Hier, denke ich inzwischen, ist der fundamentale Fehler zu sehen - so "richtig" der Ansatz im Sinne des Klimaschutzes auch sein mag. Der Ansatz muss noch sehr viel niederschwelliger sein. Die Förderprogramme sind meiner Meinung nach auch kein Argument mehr, die Maßnahmen zu rechtfertigen. Jemand, der dem Staatsapparat ohnehin schon (ich bezeichne es bewusst vorsichtig als) distanziert gegenüber steht, wird ein solches Förderprogramm nicht als "Bonus" oder "Förderung" ansehen, sondern dem kritisch gegenüberstehen. Jetzt muss er schon eine erneuerbare Heizung anschaffen und soll dann auch noch beim Staat, der ihn zu diesem Schwachsinn zwingt, ankriechen. Ganz zu schweigen davon, dass alles was mit staatlichen, bürokratischen Anträgen zu tun hat, einem Großteil der Bevölkerung ganz einfach nicht zugänglich ist - auch und insbesondere im Sinne von verständlich zugänglich. Und da geht das gar nicht zwingend um "Wie soll ich das bezahlen?", sondern vielfach um "Was bedeutet diese Förderung überhaupt? Wie geht das?" etc.  Das ist ganz zweifelsohne eine Überforderung. Vielleicht nicht für dich oder mich, für sehr viele Menschen aber schon. Und da nützt es nichts zu sagen, ja die müssten aber und haben doch die Chance... die wollen einfach nicht. Nein, ich kenne sehr viele die durchaus wollen, aber mit den bürokratischen Hürden und dem "Amtsdeutsch" einfach nicht zurecht kommen alleine.

Daher bin ich zwischenzeitig an dem Punkt angelangt zu sagen, dem Klimaschutz ist inzwischen mehr geholfen, bauenergetische Maßnahmen auf freiwilliger Basis, mit Anreizen durch Förderprogramme zu gestalten. Wer den Bedarf sieht und nachhaltig sanieren möchte, wird das ohnehin machen. Damit fällt dann auch die immer wiederkehrende Kritik von wegen "Gängelei", "Bevormundung" etc. weg. Meiner Meinung nach, wäre ein solches vorgehen sehr viel zielführender. Mag auf den ersten Blick vielleicht ein Schritt zurück sein, dürfte aber sehr viel mehr Zustimmung haben und langfristig vielleicht auch nachhaltiger. Somit hätte dein Grüner in deinem Beispiel nicht nichts getan, sondern durchaus einen Weg bereitet und Maßnahmen ergriffen. Natürlich ginge immer noch mehr - andersrum wird aber ein Schuh drauf. Wird dieser Grüne letztlich nämlich abgewählt und sämtliche Maßnahmen anschließend einkassiert und wieder umgekehrt, wäre dies fatal.

Und auch wenn es über dein Beispiel hinaus geht, nicht vergessen sollte man hierbei auch die Verkehrspolitik, die ebenfalls einen fundamentalen Kern des Widerstands gegenüber grüner Politik ausmacht. So richtig und sinnvoll politische Maßnahmen sein mögen, wenn sie gegen den Willen (aus welchem Grund auch immer) weiter Teile der Bevölkerung  durchgedrückt werden (oder alleine schon dieses Gefühl entsteht), schwindet das Vertrauen in politische Akteure. Und nicht nur in die aktuell regierenden, sondern in alle, die diesem System angehören.

Aber... die Klimapolitik ist ohnehin „nur“ ein Teil des Problems, wenn auch möglicherweise das, das den größten Widerstand verursacht. Die eigentlichen Gründe dafür sind aber sehr viel tiefgreifender. Die gesamt-gesellschaftliche Verrohung und Unzufriedenheit mit der Politik (und generell allen staatlichen und öffentlichen Akteuren) ist derart vielfältig, dass es einer Vielzahl von Maßnahmen (sozialpolitisch, bildungspolitisch, wohnpolitisch, verkehrspolitisch....) bedarf, diesen Sorgen/Ängsten und grundsätzlichen Unzufriedenheiten nochmal entgegen zu wirken. Daher  hilft es ganz sicher nciht, diese Menschen, die jetzt in Massen von SPD, CDU, Grünen und FDP nach Rechts gewandert sind,  zu stigmatisieren, abzuwerten und grundsätzlich als Nazis zu beschreiben. Ziel muss es vielmehr sein, gerade diese wieder zu erreichen und zurück ins demokratische Spektrum zu ziehen. Hier sind alle demokratischen Parteien gefordert.
#
FrankenAdler schrieb:

Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.

Ok, das ist heftig. Darf man fragen, wieso diese Leute dich hassen?
#
Adlerdenis schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Ich werde in Ausübung meines Jobs durch Rechtsextremisten, libertäre Esoteriker und Reichsbürger als Systemsklave verunglimpft, mit dem Tod bedroht und übelst beleidigt.

Ok, das ist heftig. Darf man fragen, wieso diese Leute dich hassen?

Na weil ich als Mitarbeiter eines Jugendamtes ein Systemknecht bin (mittlerweile: war). Leute die fest davon überzeugt sind, dass ich als Vertreter der Exekutive meine Entscheidungen parteiisch ausgerichtet am linksgrüversifften, woken Zeitgeist treffe, statt nach Recht und Gesetz. Die sich verfolgt und überwacht fühlen, die alles was passiert in ihrer Umgebung aus einer Opferrolle heraus betrachten und völlig überzeugt davon sind, dass ihnen großes Unrecht geschieht.
Da wird dann um sich geschlagen, der/die Gegenüber, dessen/deren Familie bedroht, gern auch mit dem Tod oder dem Standgericht, wenn nach der Machtübernahme "aufgeräumt" wird. Dem Hass und der Niedertracht sind keine Grenzen gesetzt.

Ich hab das nicht mehr ausgehalten!
#
Wenn du hier noch ne ehrliche Antwort willst:
Ich kenne aus meiner Ungebung zum Beispiel das Bahnhofsviertel mit seiner offen auftretenden organisierten Kriminalität durch meist ausländische Gangs.
Oder die Konsti mit ihren überwiegend arabischen Dealern, die da auch recht offen ihrem Geschäft nachgehen.
Oder den Goethe-Platz, der während Corona bundesweit mit Ausschreitung bekannt  wurde, und wo ich das Klientel, das Merz als kleine Paschas tituliert selbst gesehen habe.
Was ich auch kenne, sind Leute im öffentlichen Dienst, für die solche Probleme tatsächlich konkret sind.
Und leider kenne ich aus meiner eigenen Umgebung auch islamische Fundamentalisten und Antisemiten, und solche, die zumindest offen für deren Propaganda sind.

Sind halt alles Dinge, die mich nicht schlecht schlafen lassen, oder wegen denen ich mich unsicher fühle - aber frag mal  Frauen, ob die sich in Frankfurt nachts überall hintrauen. Oder Juden, ob die sich noch trauen, überall ihre Kippa zu tragen.
Und nein, ich sage nicht, dass diese alle nur durch Migration kommen.
Aber Migration und mangelnde Integration sind definitiv einer der Treiber für ein solches Stadtbild, und zwar nicht nur hier.

Ich weiß halt nicht, ob du das als Argumente anerkennst, ob das, so wie bei Werners Innenstadt-Stories, weggewischt wird, da es ja nur anektdotisch ist.
Aber du wolltest ja wissen, was ich in meiner Umgebung selbst wahrnehme, und das sind Dinge, die ich hier in FFM sehe und höre.
#
Adlerdenis schrieb:

Aber Migration und mangelnde Integration sind definitiv einer der Treiber für ein solches Stadtbild, und zwar nicht nur hier.

Ich weiß halt nicht, ob du das als Argumente anerkennst, ob das, so wie bei Werners Innenstadt-Stories, weggewischt wird, da es ja nur anektdotisch ist.
Aber du wolltest ja wissen, was ich in meiner Umgebung selbst wahrnehme, und das sind Dinge, die ich hier in FFM sehe und höre.        

Schon klar. Das ist es was wir sehen. Vieles davon ist erklärbar, vieles hausgemacht.
Marginalisierung ist ein zirkuläres Phänomen.
Du hast Menschen, die auf Grund ihres auländerrechtlichen Status keinerlei Möglichkeit haben zu partizipieren, die nicht arbeiten dürfen und eben keine Möglichkeiten haben am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Und das schafft und vertieft Parallelstrukturen.
Wenn du Menschen daran hinderst zu partizipieren, dann suchen sie Wege diese Hindernisse zu umgehen. Das kannst du ganz ähnlich auch bei Menschen sehen, die dauerhaft von Transferleistungen abhängig sind, das siehst du in jeder Gesellschaft, in der Gruppen, bis hin zu weiten Teilen der Bevölkerung keine legale Chance auf eine Verbesserung ihrer Lebensumstände haben.
Ob das die süditalienische Mafia war, Banden im urbanen Raum in Europa oder schlicht der Schwarzmarkt nach dem Krieg - Menschen suchen Wege ihre Situation besser, mindestens erträglich zu gestalten.
Und da sind wir halt beim Punkt Integration. Schwierig ist es, wenn man mit einer großen Zahl an geflüchteten Menschen in sehr kurzer Zeit umgehen muss. Da kommt jedes System an seine Grenzen. Wenn man dann aber noch zuvorderst an Abschreckung und Ausgrenzung durch gültiges Recht festhält, dann hat man plötzlich eine große Zahl an Menschen, die völlig ohne Perspektive sind. Wie gesagt, ein zirkulärer Prozess.



Teilen