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Diskussion um Wegfall "50+1-Regelung" - Statement des Präsidiums?!

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"Den" Verein gibt es dann ja nicht mehr.
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Herrenloses Forum sucht Fußballverein.

Antworten bitte unter Chiffre ...
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Mir ischt das wurscht,

wenn der Investor kommt, bin ich raus. Es ist mir völlig unklar, wie Eintrachtfans ernsthaft über so einen Unfug nachdenken können. Klar vershließe ich die Augen nicht davor, aber ein bissi Ars** in der Hose gehört wohl auch dazu.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich die Premier Division an eine (imaginäre Wand rennnt) und nur der härteste Kopf gewinnt.
Gruß
concordi-eagle
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Schön Ce, dass DU das schreibst.
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Die Hauptsache ist, dass wenn es soweit kommt,
unsere Kurve, unsere Stimme, dagegen Kämpft.
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Hier mal ein paar Brainstorming-Einwuerfe bezueglich Premiere League, wo es trotz Investoren kann gut zu funktionieren scheint:

1. Stadien: sind bei hohen Preisen und gefuehlten 100 Saisonspielen pro Team (bei 20 Teams, wobei quasi die Haelfte davon zusaetzlich europaeisch im Rennen ist, dazu gibt es noch 2 Pokal-Wettbewerbe) immer gut besucht.

2. Stimmung: ist in den reinen Stadien gut bis sehr gut (wenn nicht teilweise besser als in Deutschland, speziell hier bei kleineren Vereinen und Werksklubs).

3. Fussballerische Qualitaet (das eigentliche Produkt): sehr hoch, technisch gut anzusehen, das Spiel ist generell ultraschnell (siehe Ballgeschwindigkeit von Caio zum besseren Verstaendnis   smile:

4. Aussichten fuer Vereine: Hier bemaengelt HB zur Zeit die Situation, in der die ersten 6-8 Vereine jedes Jahr vorhersehbar sind (Spirale: Verteilung der Fernsehgelder, internationale Auftritte). Wenn die Tuer fuer Investoren geoffnet wird, koennte das finanziell wieder eine groessere Balance zwischen allen Vereinen herstellen und geschaeftliche/sportliche Entscheidungen wieder mehr in den Vordergrund ruecken lassen (Frage in den Raum)?
Bei entsprechender Qualitaet der Liga spielen mehr Vereine international, und zwischen Platz 4-10 herrscht durchaus eine hohe Fluktuation, wobei dann auch kleinere Vereine eine Chance bekommen, sich fuer internationale Wettbewerbe zu qualifizieren.

Als negativ zu bemerken ist die damit verbundene Anzahl auslaendischer Spieler pro Mannschaft (die Tendenz besteht ja mittlerweile auch schon in der Bundesliga) sowie die schlechten Resultate der Nationalmannschaft (wobei ich hier nicht unbedingt einen Zusammenhang zur oben genannten Situation erkennen kann, denn Talente sowie starke einheimische Fuehrungsspieler sind vorhanden, sodass es moeglicherweise auch andere Gruende haben kann (Einstellung, Taktik, Elfmeterschiessen  smile:).

Wie seht ihr denn die Geschichte?
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concordia-eagle schrieb:
Mir ischt das wurscht,

wenn der Investor kommt, bin ich raus. Es ist mir völlig unklar, wie Eintrachtfans ernsthaft über so einen Unfug nachdenken können. Klar vershließe ich die Augen nicht davor, aber ein bissi Ars** in der Hose gehört wohl auch dazu.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich die Premier Division an eine (imaginäre Wand rennnt) und nur der härteste Kopf gewinnt.
Gruß
concordi-eagle



Tja, ich behaupte mal, dass es so kommt. Was ich davon halte, dass ist eine ganz andere Sache.

Ihr Helden schreibt hier doch bitte nicht, dass ihr dann kein Interesse mehr an dem Verein hättet. Wir stellen uns alle gemeinsam in die Schmoll-Ecke, schimpfen über die Verkommerzialisierung im Sport und Fußball und wenn wir damit fertig sind, werden wir genauso wie früher ins Stadion oder an den Fernseher rennen, wenn unsere Eintracht spielt.

Gruß Afrigaaner
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Neben den eventuellen positiven Dingen die gerade beschrieben worden sind, halte ich die "Fremdübernahme" für eine mehr als bedenkliche Entwicklung, falls die 50+1 Regel kippen sollte.

Selbst ein Oxxbacher könnte die Eintracht aufkaufen, sie in Grund und Boden wirtschaften und dann sang und klanglos das sinkende Schiff verlassen. Das an solchen Szenarien, die ich durchaus für realistisch halte, Traditionsvereine zu grunde gehen, kann nicht im Interesse von Fussballfans und Funktionäre sein.

Meinungsfreiheit der Fans und Mitbestimmungsrechte der Fanbeauftragten werden der Vergangenheit angehören.
Raubkäufe bei anderen Vereinen, das Zusammenkaufen von 11 Einzelspielern wird das Endresultat der ganzen Geschichte sein. Verbundenheit zum Verein, seitens der Fans/Spieler wird auf ein Minimum reduziert.

Wie schon Rigobert geschrieben hat, wenn das wirklich so kommen sollte, wird das WE des öfteren anders verplant.
Ich könnte doch nicht zu 11 Spieler halten, die nicht mal wissen, was es heißt, Eintracht-Fan zu sein, bzw. was sich hinter Eintracht Frankfurt verbiergt.


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Afrigaaner schrieb:
concordia-eagle schrieb:
Mir ischt das wurscht,

wenn der Investor kommt, bin ich raus. Es ist mir völlig unklar, wie Eintrachtfans ernsthaft über so einen Unfug nachdenken können. Klar vershließe ich die Augen nicht davor, aber ein bissi Ars** in der Hose gehört wohl auch dazu.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich die Premier Division an eine (imaginäre Wand rennnt) und nur der härteste Kopf gewinnt.
Gruß
concordi-eagle



Tja, ich behaupte mal, dass es so kommt. Was ich davon halte, dass ist eine ganz andere Sache.

Ihr Helden schreibt hier doch bitte nicht, dass ihr dann kein Interesse mehr an dem Verein hättet. Wir stellen uns alle gemeinsam in die Schmoll-Ecke, schimpfen über die Verkommerzialisierung im Sport und Fußball und wenn wir damit fertig sind, werden wir genauso wie früher ins Stadion oder an den Fernseher rennen, wenn unsere Eintracht spielt.

Gruß Afrigaaner  


Also ein bißchen Ehrgefühl wird doch wohl jeder haben. Nicht alle Sachen muss/kann man unterstützen...
Im Strom mitschwimmen ist immer leicht...
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Ich denke, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ein Herr Kind aus Hannover hat ein so großes Fass aufgemacht und will die 50+1 Regel um jeden Preis abschaffen. Er hat doch sogar schon mit ner Klage vor dem EuGH gedroht und wenn ich mich recht entsinne stehen seine Chancen da, laut einem Gutachten, mehr als gut.
Meine persönliche Meinung ist ja, dass Hannover, in Form von Herrn Kind auch gerade deshalb so mit dem Geld umsichwirft und Spieler kauft, weil er sich seiner Sache sehr sicher ist und wahrscheinlich schon nen Investor in der Hinterhand hat. Wer weiß was im Hintergrund schon alles gemauschelt wurde.
Öffentlich gegen die Abschaffung der 50+1 Regel haben sich doch bisher nur HB und der  Kalle aus München geäußert.
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Larruso schrieb:
Afrigaaner schrieb:
concordia-eagle schrieb:
Mir ischt das wurscht,

wenn der Investor kommt, bin ich raus. Es ist mir völlig unklar, wie Eintrachtfans ernsthaft über so einen Unfug nachdenken können. Klar vershließe ich die Augen nicht davor, aber ein bissi Ars** in der Hose gehört wohl auch dazu.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich die Premier Division an eine (imaginäre Wand rennnt) und nur der härteste Kopf gewinnt.
Gruß
concordi-eagle



Tja, ich behaupte mal, dass es so kommt. Was ich davon halte, dass ist eine ganz andere Sache.

Ihr Helden schreibt hier doch bitte nicht, dass ihr dann kein Interesse mehr an dem Verein hättet. Wir stellen uns alle gemeinsam in die Schmoll-Ecke, schimpfen über die Verkommerzialisierung im Sport und Fußball und wenn wir damit fertig sind, werden wir genauso wie früher ins Stadion oder an den Fernseher rennen, wenn unsere Eintracht spielt.

Gruß Afrigaaner  


Also ein bißchen Ehrgefühl wird doch wohl jeder haben. Nicht alle Sachen muss/kann man unterstützen...
Im Strom mitschwimmen ist immer leicht...  


Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin ein absoluter Gegner. Nur es wird so kommen und wir werden uns nicht von unserer Eintracht abwenden, egal, wie es kommt ,-)

Gruß Afrigaaner  
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nicole1611983 schrieb:
Ich denke, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ein Herr Kind aus Hannover hat ein so großes Fass aufgemacht und will die 50+1 Regel um jeden Preis abschaffen. Er hat doch sogar schon mit ner Klage vor dem EuGH gedroht und wenn ich mich recht entsinne stehen seine Chancen da, laut einem Gutachten, mehr als gut.
Meine persönliche Meinung ist ja, dass Hannover, in Form von Herrn Kind auch gerade deshalb so mit dem Geld umsichwirft und Spieler kauft, weil er sich seiner Sache sehr sicher ist und wahrscheinlich schon nen Investor in der Hinterhand hat. Wer weiß was im Hintergrund schon alles gemauschelt wurde.
Öffentlich gegen die Abschaffung der 50+1 Regel haben sich doch bisher nur HB und der  Kalle aus München geäußert.






Sehr richtig. Es werden jetzt noch ein paar "Tapfere" dagegen ankämpfen und früher oder spaeter muss man diesen Weg mitgehen, denn "Ehrgefühl" und Moral werden einem nicht gedankt - leider
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Du irrst Afrigaaner. Es wird eben nicht mehr Eintracht Frankfurt sein die da unten spielt.
Möglicherweise Haklefeuchtvierlagig Frankfurt oder OBTampon Frankfurt. Mag sein das dies für einige keinen Unterschied macht. Für mich schon.
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Afrigaaner schrieb:
Wir stellen uns alle gemeinsam in die Schmoll-Ecke, schimpfen über die Verkommerzialisierung im Sport und Fußball und wenn wir damit fertig sind, werden wir genauso wie früher ins Stadion oder an den Fernseher rennen, wenn unsere Eintracht spielt.

Gruß Afrigaaner  


Das Problem, mein lieber Afrigaaner ist doch, dass es unsere Eintracht gar nicht mehr gibt. Wenn es dem späteren Eigentümer gefällt und er sich ein größeres Publikumsinteresse davon verspricht, zieht der Verein einfach nach Köln, Kaiserslautern oder Leipzig um.....und das wars mit unsere Eintracht (mal von allen anderen negativen Einflüssen abgesehen).
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HeinzGründel schrieb:
Du irrst Afrigaaner. Es wird eben nicht mehr Eintracht Frankfurt sein die da unten spielt.
Möglicherweise Haklefeuchtvierlagig Frankfurt oder OBTampon Frankfurt. Mag sein das dies für einige keinen Unterschied macht. Für mich schon.



Für mich ebenfalls.

Das ich von Herzem Eintrachtler bin, steh außer Frage, aber schlägt dann mein Herz für einen Verein, der vielleicht, ich betone vielleicht, nichts mehr mit der ursprünglichen Eintracht zu tun hat....
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Es wird sicherlich genug Leute geben, die weiterhin in die Commerzbank-Arena gehen würden.
Das Waldstadion gäbe es für mich bei einer solchen Entscheidung nicht mehr.

Irgendwann werden dann vielleicht die Lizenzen, wie im Basketball und Eishockey in andere Städt vertickert.

Mag sein, dass die Spieler auf dem Platz weiterhin ihre Leistung bringen. Für mich wäre der Fall allerdings erledigt.
Alle 14 Tage 140 km einfacher Weg, viel Zeit und Geld investiere ich für die Emotion Eintracht Frankfurt. Einen entgültigen Wandel zum Fußballkonzern Frankfurt (einen Teil dieses Weges sind wir notgedrungen ja schon gegangen) würde ich nicht mitmachen.
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Nur mal so damit ihr lesen könnt worum es geht. Stammt aus dem Hanoi Forum.


Was soll an Abramowitsch falsch sein?"

TEIL 1 des Doppelinterviews

München - Die 50+1-Regelung spaltet die Bundesliga. Soll es in Deutschland weiterhin verboten bleiben, dass ein Investor mehr als die Hälfte der Anteile - sprich 50 Prozent plus eine Stimme - eines Vereins übernehmen kann? Oder ist die Regelung antiquiert?

Im Doppelinterview von SPOX.com diskutieren Hannovers Geschäftsführer Martin Kind, vehementer Gegner der 50+1-Lösung, und Jürgen L. Born, Bremens Vorsitzender der Geschäftsführung, über das Für und Wider einer möglichen Abschaffung der Regelung.

SPOX: Eine Aufhebung der 50+1-Regelung soll Investoren in die Bundesliga locken. Ist es so denkbar, dass in einigen Jahren ein Superstar wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo aus Spanien oder England nach Deutschland wechselt?

Jürgen L. Born: Wir haben mit Diego bereits einen solchen Spieler, auch wenn er günstiger war als die genannten Namen. Bremen ist organisch sehr gut gewachsen, aber in der Preiskategorie eines Messis oder Ronaldos werden wir uns auch in der Zukunft nicht bewegen. Da ist es egal, ob Großinvestoren zugelassen werden oder nicht.

Martin Kind: Solche Superstars werden mit Sicherheit nicht zu Hannover 96 wechseln. Und das ist auch gar nicht unser Ziel. Mir ist es vielmehr ein Anliegen, dass Grundsatzentscheidungen getroffen werden, indem einem Verein wie Hannover die Möglichkeit gegeben wird, frisches Geld zu akquirieren - nicht um absolute Topspieler zu holen, sondern um mittel- und langfristig etwas aufzubauen.

SPOX: Was heißt "etwas aufbauen"?

Kind: Der FC Bayern oder Bremen sind so stark, dass sie selber die Spielregeln bestimmen können. Andere Vereine wie wir sind dafür aber zu schwach, daher müssen wir einen anderen Weg der Kapitalbeschaffung gehen. Während 96 keinen Gewinn verbucht, erwirtschafteten die Bayern knapp 20 Millionen. Daher ist klar, dass Hannover nicht konkurrenzfähig ist und Geld braucht, um den nächsten Schritt einzuleiten. Wenn nicht, stagnieren wir. Und Stagnation bedeutet Rückschritt.

SPOX: Herr Born, Bremen ist einer der deutschen Vorzeigeklubs. Warum kommt ein Kauf eines Superstars dennoch nicht in Frage, wenn die 50+1-Regelung kippen sollte?

Born: Sollte uns frisches Kapital zufließen, würde ich es lieber sehen, wenn wir zum Beispiel die 50 Prozent des Weser-Stadions, die der Stadt gehören, ihr abkaufen, um zukünftig die Miete zu sparen. Dadurch würden wir nachhaltig einen Finanzierungsvorteil schaffen.

SPOX: Herr Kind, polemisch formuliert könnte man sagen: Sie wollen mit einem Fingerschnipp eines Investors das aufholen, was Uli Hoeneß oder Werder Bremen in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben.

Kind: Nein. Das wäre auch absolut unrealistisch. Kein Investor wird kommen und uns einfach mal so 100 Millionen zur Verfügung stellen, um es mit dem FC Bayern aufzunehmen. Die Realität ist eine ganz andere: Die Spitzenvereine sind eine andere Liga und die Entwicklung von Hannover 96 wird noch eine Zeit dauern, bis wir in deren Nähe kommen.

SPOX: Herr Kind, können Sie als Gegner der 50+1-Regelung erklären, warum nicht nur Ihr Verein, sondern die Liga davon profitieren wird, wenn die Regelung aufgehoben wird?

Kind: Das ist ganz einfach: Die Vereine werden wettbewerbsfähiger. International tritt die Bundesliga auf der Stelle. Die 50+1-Regelung ist typisch deutsch, kein anderes Land, egal ob England, Spanien, Italien oder Frankreich, hat etwas Vergleichbares. Deutschland ist einen Sonderweg gegangen. Ein Sonderweg, der einen Nachteil im Wettbewerb darstellt.

Born: Schauen Sie sich die Fünfjahreswertung der UEFA an. Wir haben mittlerweile Probleme, uns gegen Länder wie Rumänien oder Portugal durchzusetzen. Wenn wir international vorwärts kommen wollen, müssen wir uns was einfallen lassen.

SPOX: Herr Born, das klingt fast so, als ob Sie sich mit dem Wegfall der 50+1-Regelung abfinden könnten. Dabei gelten Sie als Gegner der Aufhebung.

Born: Ich bin nicht prinzipiell dagegen. Nur für Bremen kommt es nicht in Frage, dass ein Investor mehr als die Hälfte der Anteile aufkauft. Als der Profibereich mit der Zustimmung der Vereinsmitglieder ausgegliedert wurde, hat man ihnen ein Mitspracherecht bei der Veräußerung von Besitzanteilen zugebilligt. Auch wenn wir damals sehr viel weniger Mitglieder hatten als heute, nehmen wir dieses Abkommen weiterhin ernst.

SPOX: Warum gehen Sie davon aus, dass die Vereinsmitglieder dagegen votieren würden, wenn ein Investor mit Millionen lockt?

Born: Unsere Mitglieder haben eine gewisse, sagen wir hanseatische Mentalität, da findet kein rascher Sinneswandel statt. Wir haben eine über 109 Jahre alte Klubkultur und eine etablierte Marke. Wir können nicht unser Image, unser Wappen, unsere grün-weiße Vereinsfarbe an irgendjemanden verkaufen, von dem wir nicht wissen, was er mit uns vorhat.

Kind: Aber es gibt doch ausreichend Möglichkeiten, die Interessen eines Vereins zu wahren, wenn ein Investor kommt. Wer sagt denn, dass ein Klub die Vereinsfarbe wechseln muss? Darüber hinaus kann, wenn sich ein Investor engagiert, alles vertraglich so geregelt werden, dass die Identität und die Marke des Vereins nicht verloren gehen.

SPOX: Besteht nicht die Gefahr, dass sich ein Investor abseits von Wappen und Klubfarben zu sehr in das Alltagsgeschäft einmischt?

Born: Eine berechtigte Frage. Was passiert denn, wenn ein Investor über die Hälfte der Anteile besitzt, bei der Aktionärsversammlung sein Stimmrecht ausnutzt und die Geschäftsleitung, den Trainer oder die Mannschaft austauscht? Insofern fände ich es gut, wenn nicht nur der Klub den Investor prüfen würde, sondern auch eine neutrale Stelle wie die DFL. Der Klub muss in seinen finanziellen Entscheidungen autonom bleiben.

Kind: Diese Haltung ist natürlich legitim. Bremen hat die letzten Jahrzehnte sehr professionell gearbeitet und so lange Werder wirtschaftlich derart stark ist, haben sie einen Investor sicherlich weniger nötig. Die Situation bei 96 ist aber deutlich anders. Mittlerweile sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir überlegen müssen, wie wir national und mittelfristig auch international konkurrenzfähig sein können.

Der Profi-Fußball und die Investoren

SPOX: Herr Born, Sie betonen die Bedeutung von Tradition und Geschichte. Ist solch eine Haltung im kommerziellen Fußball noch zeitgemäß?

Born: Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn wir mehr Geld erwirtschaften würden. Der entscheidende Punkt ist aber, dass Wachstum langfristig anhalten muss. Im Gegensatz zu einem Investor, der einmalig einen Betrag einzahlt, ist mir ein Sponsor lieber, der sich zehn Jahre engagiert, und auf den wir uns verlassen und somit langfristig planen können.

SPOX: Herr Kind, sehen Sie keine Gefahr darin, wenn ein Neureicher aus Russland einen Bundesligisten aufkauft, so wie es Roman Abramowitsch mit dem FC Chelsea tat?

Kind: Die Angst vor den Russen ist eine typisch deutsche Hybris. Warum soll Geld aus Russland schlechter sein als aus anderen Ländern? Und was soll schlimm daran sein, wenn ein Herr Abramowitsch ankommt und den FC Chelsea mit viel Geld von einer grauen Maus in einen Spitzenklub verwandelt? Abramowitsch macht einen guten Job. Punkt. Die in Deutschland gängige Stigmatisierung sollte man schleunigst vergessen.

TEIL2 des Doppelinterviews

"Red Bull ist ein Vorbild"
München - Im zweiten Teil des Doppelinterviews von SPOX.com sprechen Hannovers Geschäftsführer Martin Kind und Jürgen L. Born, Bremens Vorsitzender der Geschäftsführung, über Gelder aus Moskau, Probleme beim FC Liverpool und den Zuschauermagneten FC Arsenal.

SPOX: Herr Born, was halten Sie von russischen Investoren?

Born: Als langjähriger Bankier weiß ich, dass die geografische Herkunft von Geld keine Rolle spielt. Ob jetzt ein Geldgeber aus Miami, Moskau oder Nairobi kommt, das ist egal. Geld ist Geld. Wenn aus Russland oder aus den USA Interesse besteht, in die Bundesliga zu investieren, dann muss man sich dem öffnen.

SPOX: Gerüchte, wonach Abramowitsch mit der organisierten Kriminalität in Verbindung gebracht wird, sind nicht weiter von Belang?

Kind: Ich habe aus England noch nie etwas gehört, das darauf hinweist, dass dort unseriös gewirtschaftet wird. Uns ist kein Vorgang bekannt, in dem Probleme mit Investoren entstanden sind.

Born: Mir sind auch keine Beispiele bekannt, die für Werder Bremen abschreckend wirken könnten. Dennoch kommt es für uns nicht in Frage, mehr als die Hälfte des Vereins zu verkaufen. Wenn überhaupt, würde uns eine strategische Partnerschaft interessieren, so wie es der FC Bayern vorgemacht hat, indem er zehn Prozent der Anteile für 75 Millionen Euro an "Adidas" weitergegeben hat. Das ist eine tolle Sache, zumal die Bayern die Einnahmen auch dafür genutzt haben, um die Allianz-Arena zu bauen. So werden nachhaltig Werte geschaffen.

SPOX: Herr Kind, befürchten Sie nicht, dass ein Investor seinen Einfluss auch auf sportliche Belange ausdehnt? Beim FC Liverpool etwa diktieren offenbar die neuen amerikanischen Besitzer die Transferpolitik des Trainers.

Kind: Wo soll das Problem sein? Die Sachlage ist einfach: Wer viel Geld gibt, hat das Sagen. Die Kapitaleigner wollen natürlich Einfluss nehmen auf den Verein, auf die Besetzung der Geschäftsführung, auf die Ausgaben des Vereins, auf alles, was ihnen relevant erscheint.

SPOX: Über die Fußballkompetenz der Geldgeber kann man jedoch streiten.

Kind: Aber kein Kapitalgeber wirft sein Geld aus dem Fenster, um es zu vernichten. Jeder Investor will Rendite sehen, und das geht nur mit sportlichem Erfolg. Daher gehe ich davon aus, dass die Finanziers das Wohl des Vereins im Blick haben.

SPOX: Herr Kind, gibt es im Ausland einen Verein, der ein Vorbild sein könnte für die Bundesliga, was die Integration eines Investors anbelangt?

Kind: Bei Red Bull Salzburg läuft es sehr gut, auch in der Schweiz oder in England gibt es entsprechende Beispiele.

SPOX: Stichwort "Red Bull". Es heißt, Besitzer Dieter Mateschitz wäre neben der amerikanischen "Anschutz-Gruppe" sehr daran interessiert, in Deutschland einzusteigen. Aber besteht nicht die Gefahr einer neuen Ungleichheit in der Bundesliga, wenn einige Vereine von solchen Weltkonzernen unterstützt werden und andere nicht?

Kind: Sicherlich würde sich die Bundesliga verändern. Nehmen wir das Beispiel Leipzig: "Red Bull" würde sich dort allzu gerne engagieren, um Rahmenbedingungen für den Profifußball zu schaffen. Selbstredend würde sich dadurch die Fußball-Landkarte ändern, aber das Engagement eines großen Geldgebers könnte den Markt neu beleben. Und das kann nur förderlich sein. Solange die Abschaffung der 50+1-Regelung sauber geregelt wird, bin ich davon überzeugt, dass weiterhin ein funktionaler Wettbewerb gewährleistet sein wird.

SPOX: Was verstehen Sie unter "sauber geregelt"?

Kind: Die DFL müsste über die Lizenzierung sehr umfassend sowie mit einem tiefen Reglungswerk sich weiter entwickeln und außerdem Wirtschaftprüfungsgesellschaften einbinden.

Born: Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn schon, müsste ein Katalog an Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit wie angesprochen die Klubidentität gewahrt werden würde.

SPOX: Abgesehen von "Red Bull" und "Anschutz": Wie groß wäre überhaupt das Interesse von Investoren an der Bundesliga?

Born: Sie stehen nicht Schlange. Wenn man wirklich Investoren anlocken will, müsste man aktiv dafür werben - genauso wie für alle anderen schönen Dinge auf der Welt auch.

SPOX: Dementsprechend haben noch keine russischen Milliardäre angerufen?

Born: Nein.

SPOX: Und bei Ihnen, Herr Kind? Immerhin soll Hannover dank Alt-Kanzler Gerhard Schröder glänzende Beziehungen nach Russland haben.

Kind: Das stimmt nicht. Ich kenne einige Persönlichkeiten, die bereit wären, sich für 96 zu engagieren - aber sie alle haben einen Bezug zu Hannover, was uns auch äußerst wichtig ist. 96 will regionale Investoren, keine Russen und auch sonst keine aus dem restlichen Deutschland.

SPOX: In der Premier League führte die Öffnung des Marktes dazu, dass die Eintrittspreise extrem angestiegen sind. Erwartet das auch die deutschen Fans, wenn die 50+1-Regelung gekippt wird?

Born: Beim FC Arsenal etwa liegt der Ticketpreis im Schnitt bei zirka 70 Euro, im Weser-Stadion bei rund 15 Euro. Das Emirates-Stadion ist trotzdem immer sehr gut gefüllt, so dass Arsenal alleine durch den Kartenverkauf bei Heimspielen 85 Millionen Euro pro Saison einnimmt. Das ist fast soviel wie unser gesamter Umsatz in einem Jahr. Also warum soll die Premier League da etwas falsch machen?

Kind: Ich sehe das ähnlich. Der Markt wird es regeln. Wenn die Eintrittspreise zu sehr steigen, wird es weniger Zuschauer geben, und dann wird die Schraube wieder zurückgedreht.

SPOX: Herr Kind und Herr Born, Sie sind mit ihren Positionen gar nicht soweit entfernt. Dennoch glaubt DFL-Präsident Reinhard Rauball, dass in der Bundesliga nicht die benötigte Zweidrittel-Mehrheit vorhanden ist, um die 50+1-Regelung aufzuheben. Warum?

Kind: Ich glaube, dass sich einige Entscheidungsträger in der Liga noch nicht ausreichend tief mit der Materie auseinandergesetzt haben. Ich gehe aber davon aus, dass wir einen Konsens finden werden, der alle Befürchtungen vor den Investoren berücksichtigt, aber am Ende eine Öffnung des Marktes bewirkt. Nur um das zu betonen: Kein Verein würde gezwungen werden, seine Anteile zu verkaufen. Nur sollte es in der Entscheidungsgewalt eines jeden Klubs liegen, ob man Investoren haben will oder nicht.

SPOX: Weil?

Kind: Weil wir uns dem Kapitalmarkt öffnen und entsprechende Strukturen schaffen müssen, damit wir wettbewerbsfähig bleiben.

Born: Als Verfechter der Marktfreiheit muss man mit der Zeit gehen und modern denken. Daher bin ich nicht kategorisch gegen Veränderungen - solange man darauf achtet, die eigene Entscheidungsgewalt zu wahren. Die Aufhebung der 50+1-Regelung wird aber nur schrittweise voran gehen und es wird lange an den Rahmenbedingungen geschraubt werden. Ich denke, es kann zwei bis fünf Jahre dauern, bis sich die Tür öffnet.

Kind: Auch wenn es eine gewisse Zeit dauern sollte, eines ist klar: Die 50+1-Regelung muss fallen. Als es vor über 30 Jahren mit Jägermeister den ersten Trikotsponsor gab, war der Aufschrei groß. Aber Märkte leben, Märkte entwickeln sich. Und die Bundesliga muss Schritt halten.
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Die Frage sei gestattet ,was passiert denn wenn die Rendite ausbleibt?
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Larruso schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Du irrst Afrigaaner. Es wird eben nicht mehr Eintracht Frankfurt sein die da unten spielt.
Möglicherweise Haklefeuchtvierlagig Frankfurt oder OBTampon Frankfurt. Mag sein das dies für einige keinen Unterschied macht. Für mich schon.



Für mich ebenfalls.

Das ich von Herzem Eintrachtler bin, steh außer Frage, aber schlägt dann mein Herz für einen Verein, der vielleicht, ich betone vielleicht, nichts mehr mit der ursprünglichen Eintracht zu tun hat....


Ich und irren - ich bin unfehlbar ,-)  ,-)  ,-)  Ach ne, das war ja ein anderer.

Für mich war es undenkbar, dass man ein Stadion umbenennt. Aus kommerziellen Gründen hat man das getan.

Erinnert euch an meine Worte (und ich bin nicht stolz darauf)

Erster Schritt - Auf dem Trikot wird ganz groß der neue Geldgeber, Anteilseigner stehen.

Zweiter Schritt - Der Name wird auf Eintracht Hakle Frankfurt geändert

Dritter Schritt - Der Geldgeber setzt durch, der neue Name ist Hakle Frankfurt,
was bleibt ist der Adler auf dem Trikot (und das nur, damit die Traditionalisten, wie HG, CE, andere und ich, noch einen Bezug zum Verein haben.


Hoffen wir nur der Wegfall nicht so bald kommt.

Gruß Afrigaaner
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"Born: Unsere Mitglieder haben eine gewisse, sagen wir hanseatische Mentalität, da findet kein rascher Sinneswandel statt. Wir haben eine über 109 Jahre alte Klubkultur und eine etablierte Marke. Wir können nicht unser Image, unser Wappen, unsere grün-weiße Vereinsfarbe an irgendjemanden verkaufen, von dem wir nicht wissen, was er mit uns vorhat. "

Das finde ich einen sehr entscheidenden Satz, der auch auf uns zutreffen ist.

Unsere Fankultur und Vereinsgeschichte, die schon Jahrzehnte beseht,  könnte innerhalb weniger Jahre von Eintracht Frankfurt zu Tampon Frankfurt, von rot-schwarz-weiß zu pink mit lila Flecken, vom Adler zum Löwen oder ähnliches UMGEKAUFT werden.

Trägt man dann immer noch den Adler im Herzen, oder dann doch den Löwen...

Auch das Argument, die Bundesliga wird interessanter für Investoren zählt für mich nicht.
Wieviel Vereine stehen denn an der Spitze des englischen Fussballs? 4 oder 5 Mannschaften, dort wo Geld geflossen ist.
Die anderen dümpeln doch weiter vor sich hin und beschweren sich, warum Sie keiner unterstüzt. Die Klupft zwischen reichen und armen Vereinen ist doch noch größer, als es in der jetzigen Bundesliga der Fall ist.
Dann hätte man das Ganze doch auch lassen können. Eine Reformierung des englischen Fussballs hat das Ganze nicht bewirkt.
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Der FCB ist gegen 50+1 Wegfall, weil sie dadurch ihre Vormachtstellung als Gehaltskrösus der Liga verlieren würden.
Die SGE ist dagegen, weil wir finanziell auf einem sehr guten Weg sind und wir uns durch 50+1 Wegfall der eventuelle Vorteil verloren ginge finanziell gesund zu sein wenn andere die jetzt auf Pump leben endlich pleite sind.

Ein Wegfall der 50+1 Regel wäre eine Katastroph ohne besonderen Vorteil.

Es würde nur dafür sorgen, dass mittelmäßige Spieler und abgetakelte Altprofis unverhältnismäßig mehr verdienen würden. Ein Ronaldinho würde doch nicht zu Hannover 96 wechseln nur weil die ihm plötzlich das gleiche zahlen können wie Barca.
Vereine mit großem Namen und Standing, wie Real, ManU, Milan oder Bayern werden immer die besseren Spieler abgreifen, weil sie einfach einen guten Namen haben.

Es hätte den bitteren Effekt, dass Mitläufer aus den ganz großen Teams oder der 2. Garde im westeuropäischen Ausland wegen besserer Gehaltsaussichten nach Deutschland wechseln und hier floppen weil sie einfach keine Leader in schlechteren Teams sind sondern einfach nur Mitläufer in Klasseteams.

Was wiederum dafür sorgt, dass Investoren keinen Erfolg und somit keinen Gewinn sehen und ihr Geld wieder raus ziehen.
Was bleibt sind verschuldete Vereine mit Spielern die überteuerte Gehälter beziehen und noch ewig Vertrag beim VEREIN haben.


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