>
Avatar profile square

le god

1570

#
Meine präferierte Aufstellung wäre folgende:

Trapp
Durm - Tuta - Hinti - Ndicka
Jakic - Sow
Barkok - Kamada - Kostic
Borré

#
Anscheinend fehlt Petersen bei Freiburg. Das lässt unsere Chancen natürlich steigen. Und Blanco im Kader, wenn ich das richtig gesehen habe...
Ich lebe in Australien und natürlich verfolge ich die Spiele der Socceroos.
Ajdin Hrustic hat gestern gegen Saudi Arabien ein ganz fanatisches Spiel gemacht und war einer der besten Spieler auf dem Platz.
Vor einigen Wochen hat er gegen Japan einen super Freistoß verwandelt und hat eine große Leistung gebracht.
Ich kann deshalb nicht verstehen warum der Spieler nicht bei der Eintracht von Anfang an dabei ist.
#
Gallusboy schrieb:

Ich kann deshalb nicht verstehen warum der Spieler nicht bei der Eintracht von Anfang an dabei ist.
Das liegt glaube ich auch ein wenig an der Position. Während er in der Nationalmannschaft soweit ich weiß sehr offensiv eingesetzt wird, hat er in Frankfurt meist im defensiven Mittelfeld gespielt, in der Hoffnung, er könne dort eine Art Schweinsteiger-Rolle übernehmen. Diese Hoffnung konnte er in seinen Einsätzen jedoch leider überhaupt nicht erfüllen. Er hält den Ball zu lange, bewegt sich taktisch nicht gut und kommt oft zu spät oder gar nicht in die Zweikämpfe. Vielleicht sollte Glasner ihm auch einmal eine Chance weiter vorne geben, aber dort ist die Konkurrenz mit Kamada, Kostic, Borré, Hauge, Lindström und Barkok natürlich groß.
#
Janzer schrieb:

Sehr guter Beitrag, nur deine Ansicht zu Hasebe teile ich überhaupt nicht.

Sehe ich auch so. Gegen den Ball ist Hase leider ne latente Gefahr. In Kombi mit Toure wirds dann doppelt wild....
#
peter bein schrieb:

Gegen den Ball ist Hase leider ne latente Gefahr.
Das kommt meines Erachtens sehr stark auf den Gegner an. Wenn dieser mit einem körperlich starken Stoßstürmer und schnellen Außen spielt, ist Hasebe tatsächlich nicht mehr der richtige Mann für die Dreierkette. So zu sehen zum Beispiel gegen Bochum, als Tuta und Hinteregger immer wieder nach Außen gezogen wurden und Hasebe in die direkten Duelle gegen Polter musste, wo er körperlich einfach nicht mithalten konnte. So bekommt der Gegner immer wieder Ballbesitz in gefährlichen Räumen. In anderen Konstellationen kann uns Hasebe mit seiner Ruhe und Übersicht aber immer noch sehr helfen.
#
le god schrieb:

Auch die veröffentlichten Kabinenansprachen fand ich eher bieder.


Motivation und pushen wird sehr oft mit diesem Braveheart Klischee gleichgesetzt.

Ganz ehrlich, größter BS ever, das machste zwei Mal hintereinander, dann denkt sich die Truppe, was das Rumpelstilzchen da vorne will.

Ich meine hier pushen über die mentale Schiene, ob das die richtigen Worte sind, Einzelgespräche oder eine Pokemonkarte im Spind, vollkommen schnurz.

Kadenz, Präsenz im Raum, Bewegungen, Gestik, Mimik, die richtigen Trigger im persönlichen Kontakt treffen sind so viel wichtiger als Lorant-Geschrei.
Und hier hat Hütter oft genug eben die richtigen Knöpfe getroffen...

Und (nicht falsch verstehen) was du glaubst ist hier recht wurscht, hier gab es über die Jahre genug Feedback, die dies bestätigen.
#
SemperFi schrieb:

Ganz ehrlich, größter BS ever, das machste zwei Mal hintereinander, dann denkt sich die Truppe, was das Rumpelstilzchen da vorne will.
Trainer wie Simeone, Klopp und teilweise auch Nagelsmann beweisen seit Jahren, dass dies durchaus auch nachhaltig funktionieren kann.

SemperFi schrieb:

Und (nicht falsch verstehen) was du glaubst ist hier recht wurscht, hier gab es über die Jahre genug Feedback, die dies bestätigen.
Wenn Du meinen letzten Satz gelesen hast, habe ich ihm genau die von Dir ausgeführten Attribute auch zugestanden. Nur ein Pusher ist für mich halt tatsächlich etwas komplett anderes.
#
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht, wie schnell und stark Glasner in den letzten Wochen schon teilweise von Fanseite, aber vor allem von Medienseite kritisiert wurde. Da war im Kicker schon die Rede davon, dass Glasner ohne Sieg bis zur Länderspielpause wohl seinen Job verliert. Und auch der HR hat sich bei der Kritik in den letzten Wochen hervorgetan. Ich glaube, da kam diese Woche kein Beitrag oder Artikel ohne das Wort Abstiegskampf aus.

Ich persönlich sehe das etwas anders. Vom Abstiegskampf würde ich ohnehin frühestens nach dem Ende der Hinrunde sprechen. Wir haben in der letzten Relegationssaison unter Veh schon einmal viel zu früh den Abstiegskampf ausgerufen. Und bis zum Spiel gegen die Hertha war für mich zumindest leistungstechnisch alles im Soll. Davor waren wir fast in jedem Spiel die bessere Mannschaft oder hatten die besseren Chancen und einfach nicht die Siege eingefahren. Da habe ich schon vor Wochen eine Parallele zur letzten Saison gezogen.

Deshalb stehe ich genau wie letztes Jahr dafür ein, dass man die Spiele auch nach der Leistung bewerten muss und nicht rein nach dem Ergebnis. Das beste Beispiel ist doch das Spiel gegen Stuttgart. Da machen wir ein gutes und dominantes Spiel, haben alles im Griff und fangen kurz vor Schluss nach eigenem Doppelfehler ein dummes Gegentor. Und am Ende prallt der Ball dann von der Latte an den Hinterkopf des Torwarts und bleibt genau auf der Linie stehen. Es kann doch aber nicht sein, dass diese eine Situation bei exakt demselben Spielverlauf einen so großen Unterschied in der Bewertung ausmacht. Wenn der Ball fünf Zentimeter weiter und über die Linie rollt, ist für viele dann auf einmal alles okay, aber wenn er total unglücklich auf der Linie stehen bleibt, sind viele super unzufrieden.

Natürlich kommt es bei langfristiger Betrachtung und am Ende immer auf die Punkte an. Und nur ein Sieg sowie neun Punkte aus zehn Spielen sind natürlich nicht zufriedenstellend. Aber bei einer Spielbewertung geht es doch in erster Linie um das Spiel an sich und den Verlauf. Und dann kann ich doch nicht wegen des Ergebnisses ein komplett anderes Urteil fällen, nur weil eben der Ball in der einen Situation absolut unglücklich fünf Zentimeter zu früh das Momentum verloren hat. Das habe ich schon letztes Jahr nicht verstanden. Auch damals habe ich gesagt, dass die Ergebnisse schon kommen werden, wenn die Leistung weiterhin stimmt.

Leider ist durch die Siege in München und gegen Olympiakos dann bisher nicht der Knoten geplatzt. Eher ist das Gegenteil eingetreten. Die letzten drei Spiele gegen Hertha, in Bochum und gegen Leipzig waren allesamt schwächer als zuvor. Das muss man schon so festhalten. Auch da wurde mir aber einiges zu kritisch gesehen. Da wurde ja fast schon versucht, sich mit negativen Superlativen in der Bewertung zu überbieten. Da kam ich mir fast so vor wie Völler damals beim Waldi, wo ein tieferer Tiefpunkt auf den nächsten folgen sollte.

Die erste Halbzeit gegen Hertha war eine absolute Katastrophe und auch die erste Halbzeit gegen Leipzig war richtig schlecht. Da gehe ich mit. Das sollte eigentlich auch nicht passieren. Da hat es auch an absoluten Basics gefehlt. Solche Halbzeiten hatten wir aber auch schon unter Hütter mit besseren und eingespielteren Mannschaften zuhauf. Das macht es nicht besser, zeigt aber auf, dass dieses Problem nicht erst unter Glasner entstanden ist.

In Bochum ist dann halt auch vieles zusammengekommen. Wenn du nach zwei Minuten zurückliegst, nach zehn Minuten einen Elfmeter verschießt, dir in der ersten Halbzeit gleich zwei Spieler verletzt wegbrechen, der Gegner eine klare rote Karte nicht erhält und kurz vor Schluss noch deine beste Chance vom Innenpfosten wieder rausfliegt – während bei den Gegnern solche Bälle aktuell reingehen oder Abpraller direkt vor dem Fuß eines Gegenspielers landen (siehe Dortmund, Stuttgart, Fenerbahce, Hertha, Bochum und Leipzig) – kann man auch mal in Bochum verlieren. Die haben zuhause auch gegen Mainz und Hoffenheim gewonnen. Zumal wir in Bochum der Statistik nach ohnehin eh fast immer verlieren. Fünf Siege in 33 Auswärtsspielen. Ist jetzt also auch nichts komplett Neues.

Gegen Leipzig ist ein Punkt am Ende dann aber absolut okay. Klar hätten wir da auch vorher schon höher in Rückstand gehen können. Da herrscht dann aber bei einer fast umgekehrten Situation wie gegen Stuttgart nicht etwa auch eine umgekehrte Stimmungslage. Wenn wir gut spielen und nicht (voll) punkten, ist die Mehrheit unzufrieden. Aber wenn wir schlecht spielen und (nicht voll) punkten, ist die Mehrheit auch unzufrieden. Für mich auch nur bedingt verständlich.

Insofern habe ich lediglich mit dem Spiel gegen die Hertha ein großes Problem. Da haben wir eine Halbzeit komplett verschlafen und in der zweiten Hälfte dann viel zu früh aufgemacht und mit dem gefühlt einzigen Angriff der Hertha in der zweiten Halbzeit durch einen Konter das Spiel verloren. Hätten wir aber nur das eine Spiel mehr gewonnen, wären die Europapokalplätze schon wieder gleich nah wie die Abstiegsränge.

Die Saison ist noch lange, insofern kann ich die aktuelle Aufregung nicht wirklich nachvollziehen. Mal abwarten, wo wir zum Ende der Hinrunde stehen. Dann kann man eher sagen, wo die Reise hingeht. In den drei Jahren unter Hütter sind wir ja auch nicht immer gut in die Saison gekommen. In der ersten Saison hatten wir nach dem fünften Spieltag nur vier Punkte. Da hatten wir dann aber recht früh in der Saison eine Initialzündung. In der zweiten Saison standen wir nach zehn Spieltagen und dem Sieg gegen die Bayern mit 17 Punkten eigentlich gut da. Zum Ende der Hinrunde waren es dann aber auch nur 18 Punkte aus 17 Spielen. Und in der dritten und letzten Saison hatten wir bis zum Durchbruch auch nur 14 Punkte nach zwölf Spielen. Eine Bilanz, die wir übrigens mit den kommenden zwei Spielen noch übertreffen können.

Und da hatten wir teils deutlich bessere und eingespieltere Mannschaften und keinen riesigen Umbruch auf Funktionär- und Trainerebene. Dazu haben wir mit Silva und Younes de facto zwei unserer besten Spieler aus der vergangenen Saison ohne große Mittel für sofortigen Ersatz verloren und hatten wegen Younes und Kostić noch bis weit in die Saison rein eine Menge Unruhe. Plus die relativ kurze Vorbereitung und kaum Trainingsmöglichkeiten während der Saison durch Europapokalspiele und Länderspielpausen.

Diese Saison erwarte ich zwar nicht, dass wir wieder so einen Lauf starten und dann ein ganz heißer Kandidat für die Champions League sind. Aber da sieht man doch trotzdem, was alles passieren kann. Deshalb bleibe ich weiterhin dabei, dass mir angesichts der Situation die Kritik an Glasner zu stark ausfällt. Hütter war letzte Saison zu dem Zeitpunkt zwar auch in der Kritik und einige hatten schon für einen Trainerwechsel plädiert. Aber es kann nicht sein, dass ein Trainer mit schlechteren Voraussetzungen jetzt schärfer kritisiert wird.

Falls wir jetzt mit einem Sieg in Fürth (auch wenn das in der Konstellation eine typische Niederlage für uns werden könnte) in die Länderspielpause gehen, ist meiner Meinung nach alles halbwegs in Ordnung. Natürlich sind wir dann in der Bundesliga noch immer etwas unter Soll, dafür haben wir in der Euro League aber auch schon nach vier Spielen das Weiterkommen im Wettbewerb klargemacht und beste Aussichten auf den Gruppensieg. Wenn wir beispielsweise wie in der Saison 19/20 in der Liga irgendwo zwischen Platz 8-12 im Mittelfeld landen und im Europapokal noch eins, zwei KO-Runden überstehen, wäre das für mich für die Debütsaison von Glasner auch okay.

Auf mich macht Glasner jedenfalls noch immer einen guten und engagierten Eindruck. Ich bin ehrlich gesagt sogar positiv von ihm überrascht. In Wolfsburg hatte ich ihn immer als sehr distanziert wahrgenommen. Das ist hier in Frankfurt aber überhaupt nicht der Fall. Er ist im öffentlichen Umgang sehr offen und während der Spiele sehr leidenschaftlich unterwegs. Die Aktion jetzt in Piräus hätte ich ihm beispielsweise überhaupt nicht zugetraut. Kann man jetzt natürlich auch sowohl positiv als auch negativ auslegen.

Dass wir in der Offensive noch einige Probleme haben, kommt für mich jetzt auch nicht wirklich überraschend. Zum einen, weil im Vergleich zum letzten Jahr eben Silva und Younes fehlen. Zum anderen, weil Glasner eben im Gegensatz zu Hütter nicht unbedingt für Offensivfußball steht. Obwohl ich Glasner grundsätzlich für einen guten Trainer halte, war das für mich im Frühjahr während der Trainersuche mein großer Bedenkpunkt.

Ich will die bisherige Arbeit von Glasner aus meiner Sicht aber noch einmal in mehreren Punkten aufarbeiten:

System

Hier hat Glasner für mich den größten Fehler begangen. Die schnelle und zwischenzeitliche Systemänderung auf die Viererkette war für mich relativ unbegründet und hat der Mannschaft auch nicht wirklich weitergeholfen. Genau wie unter Hütter haben wir die besten Spiele dann doch eher wieder im alten System mit Dreier-/Fünferkette absolviert. Insbesondere die Kommunikation hat für mich hier nicht gepasst, nachdem Glasner noch kurz vor der Umstellung meinte, dass er gar nicht so viel umwerfen will und muss.

Da hat Glasner die Mannschaft möglicherweise etwas überfordert. Es ist ja überliefert, dass er taktisch sehr detailversessen ist und von den Spielern auch viel erwartet. Das soll wohl auch in Wolfsburg nicht bei jedem so gut angekommen sein. Von Problemen mit Spielern war zwar bisher noch nichts zu hören, aber Glasner ist hier ja auch zurückgerudert und hat selbst öffentlich eingeräumt, dass die Mannschaft in bestimmten Dingen vielleicht sogar zu viel macht.

Meiner Meinung nach ist die Mannschaft beziehungsweise der Kader auch immer noch auf das System mit Dreier-/Fünferkette zugeschnitten. Für eine doppelte Flügelbesetzung fehlt uns nach wie vor das passende Personal. Dazu ist Hasebe für mich immer noch der größte Schlüsselspieler im Kader. Mit ihm auf dem Feld haben wir hinten einen stabilen Organisator, welcher der Abwehr Sicherheit gibt. Darüber hinaus ist er weiterhin unser mit Abstand bester Aufbauspieler, ohne den wir hinten spielerisch zu schwach sind.

Personal

Auch hier hat Glasner meiner Meinung nach vereinzelt Fehler begangen. Wie schon alle Trainer vor ihm musste auch Glasner wohl erst mal erkennen, dass es mit Hasebe immer noch am besten läuft. Auch dass er Kamada zwischenzeitlich rausgenommen hat, konnte ich nicht wirklich verstehen. Kamada hat letztes Jahr eine herausragende Saison gespielt und war auch bei seinen Einsätzen in dieser Saison häufig der kreativste Spieler auf dem Feld. Dass Barkok nach guter Vorbereitung zwischenzeitlich komplett außen vor war, fande ich ebenfalls nicht gut. Da hat Glasner teils zu sehr auf Hauge, Lindstrøm und vor allem Lammers gesetzt, die alle noch eher etwas Zeit brauchen.

Auch Paciência hätte ich mal früher einen längeren Einsatz gegönnt. Zumal sich mittlerweile auch die Berichte aus Argentinien bestätigt haben, dass Borré keine alleinige Spitze ist. Gegen Piräus hat es mit Gonca und Rafa vorne super funktioniert, weil die beiden sich auch ergänzen. Ich hoffe, da setzt Glasner jetzt auch zukünftig vermehrt auf zwei richtige Stürmer und gibt auch Ache mal eine Chance. Lammers und Borré sind vorne einfach zu körperlos und sehen in den Zweikämpfen kein Land.

Ansonsten sehe ich Touré und Sow aktuell wieder sehr kritisch. Bei Touré hatte ich im privaten Rahmen die Entwicklung schon vor dessen ersten Einsatz genau vorhergesagt, weil es bei ihm wirklich immer derselbe Film ist. Nach einer Pause spielt er die ersten Spiele (gerade offensiv) richtig gut und viele meinen wieder, dass er unser bester Rechtsverteidiger sei. Bis sich wieder die krassen Fehler einschleichen und er fast jedes Spiel ein Gegentor verschuldet. Siehe die Spiele gegen die Hertha und in Bochum. Ich hoffe, das hat Glasner jetzt auch eingesehen. Aktuell ist bei den Außenverteidigern zwar Not am Mann, aber dass Touré zuletzt selbst Barkok auf rechts vorgezogen wurde, ist sicher kein Zufall.

Und Sow ist meiner Meinung nach mittlerweile fast wieder auf dem Niveau des ersten Jahres angelangt. Sein Formhoch ist jedenfalls wieder deutlich abgeflacht und ich kann die teils immer noch sehr positiven Bewertungen und seinen Status als absoluter Stammspieler nicht wirklich nachvollziehen. Er trabt wieder viel zu lethargisch auf dem Feld rum und hatte die letzten Spiele auch einige üble Ballverluste. Im direkten Vergleich ist der eigentlich defensivere Jakić auch nach vorne viel aktiver und setzt deutlich mehr Akzente. Dabei beweist Sow hin und wieder, dass er es eigentlich deutlich besser kann, wenn er sich mal mit Tempo und Überzeugung vorne einschaltet. Siehe sein Laufweg und die Vorlage beim zweiten Tor im Heimspiel gegen Olympiakos. Das zeigt er aber viel zu selten. Wenn er den Ball hat, dreht er sich fast immer zuerst nach hinten und sucht den Sicherheitsball.

Überhaupt fehlt es uns im Mittelfeld massiv an Torgefahr. Das ist aktuell auch etwas dem verfügbaren Personal geschuldet, also eher eine Baustelle von Krösche anstatt von Glasner. Aber allein deshalb würde ich statt Sow gerne mal einen anderen Spieler auf der Position sehen. Unter Kovač hatten wir auf der Acht beispielsweise Boateng und Wolf, die in dem gemeinsamen Jahr (bei Boateng teilweise auch als Stürmer und bei Wolf teilweise auch auf der Außenbahn) 21 Scorerpunkte in der Bundesliga beigesteuert haben. Das geht uns mittlerweile komplett ab.

Standards

Hier bin ich etwas zwiegespalten. Da mit Angerschmid ja einer der Co-Trainer auf Standards spezialisiert ist, habe ich hier einiges erwartet. Offensiv haben wir in einigen Spielen – gerade zu Beginn der Saison, wo wir auch noch mehr trainieren konnten – auch ein paar schöne Varianten gespielt, die dann auch prompt meist gefährlich waren. Ansonsten löffeln wir aber zu viele Bälle wieder blind rein, die leicht geklärt werden können. Mit Hinteregger und N'Dicka haben wir leider aber auch meist nur zwei kopfballstarke Spieler auf dem Feld.

Defensiv hingegen haben wir noch massives Verbesserungspotential. Gegen die Hertha und in Bochum haben wir jeweils bei einem gegnerischen Einwurf gepennt und dadurch ein Gegentor gefangen. Gegen Köln haben wir im Anschluss an eine Ecke gepennt, sind nicht ordentlich rausgerückt und der Gegner hat uns mit einem langen Ball überspielt. Und gegen Leipzig stellen wir keinen Mann vorne an die Fünferlinie, der die Ecke auf den kurzen Pfosten verteidigen kann.

Das waren allesamt einfache Gegentore, die sich bei entsprechender Disziplin auch leicht verteidigen lassen. Insbesondere das Gegentor gegen Leipzig stört mich ungemein, weil das mit Ansage war. Schon in den Spielen davor haben wir keinen Spieler für die Fünferlinie abgestellt, um solche Ecken zu verhindern. Im direkten Duell mit dem Gegenspieler hat der Stürmer dann immer den Vorteil, weil er im Zweifelsfall weiß, wo die Ecke hingespielt wird und dadurch schneller am Ball ist. Und wenn der Ball dann erst mal verlängert wird, ist er erst recht schwer zu verteidigen. Siehe das Gegentor gegen Leipzig, wo Poulsen dann mit Tempo und Wucht im Rücken von Touré einläuft und mit ganz anderen Voraussetzungen zum Ball gehen kann.

Da muss schon der erste Ball auf den kurzen Pfosten verteidigt werden. So haben wir übrigens auch schon im Pokal in Mannheim das erste Gegentor gefangen, als Seegert den direkt reinköpft, weil er schneller als Tuta am Ball ist. Als gegnerischer Trainer würde ich gegen uns jede Ecke so spielen, bis wir das mal ordentlich verteidigen. Insofern muss da meiner Meinung nach umgestellt werden und extra ein Spieler für den Raum an der Fünferlinie abgestellt werden, um solche Bälle zu verteidigen. Da muss notfalls auch mal Trapp die Initiative ergreifen und beim Trainerteam vorsprechen. Ich hatte das früher als Torwart jedenfalls immer im Blick und bei jeder Ecke extra jemanden abbeordert.

Offensive

Hier sind die Kritikpunkte eigentlich schon die gesamte Saison über gleich. Da hatte ich auch in den ersten Spielen immer wieder dasselbe bemängelt. Ist für Glasner natürlich auch nicht ganz leicht, weil seit Wochen kaum Zeit zu trainieren ist. Und alles kann man auch nicht an ihm festmachen. Wenn beispielsweise ein Lammers (und das ist nur ein Beispiel, da gab es diese Saison schon mehrere) in Piräus keinen Ball über fünf Meter zum eigenen Mann bringt, kann Glasner da nur bedingt etwas für. Das hat was mit fehlender Abstimmung und mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Das kommt nur über Siege in Spielen. Hat man die letzten Jahre ja bei uns auch schon mehrfach gesehen, als plötzlich der Knoten geplatzt ist und wir auf einmal einen Lauf geschoben haben.

Nach dem Spiel in München meinte Glasner ja beispielsweise auch, dass wir fünf richtig gute Konterchancen hätten haben können, wenn wir die Situationen ordentlich ausspielen würden. Ich war damals sogar bei der doppelten Anzahl. Einmal wären wir ja sogar mit zwei Mann ab der Mittellinie komplett frei durch gewesen, wenn der Pass ordentlich gekommen wäre, sodass der aufgerückte Neuer ihn nicht abfangen kann. In Piräus hatten wir die letzten zehn Minuten auch mehrere gute Konterchancen und haben es erst beim Tor ausgespielt. Vorher sind wir einmal sogar 5 gegen 3 in Überzahl auf die Abwehr zugelaufen und noch nicht mal zum Abschluss gekommen. Das muss einfach besser werden.

Da wir bis mindestens zur Winterpause aber wohl kaum im spielerischen Bereich durch Training die Mannschaft verbessern können, müssen wir mit anderen Mitteln die Durchschlagskraft in der Offensive erhöhen. Deshalb plädiere ich auf eine dauerhafte Doppelspitze, wobei das Duo jeweils aus Borré/Lammers und Paciência/Ache gebildet werden sollte. Borré und Lammers weichen viel zu oft auf die Außen auf und sind auch körperlich nicht robust genug, um als alleinige Sturmspitze oder als Duo zu funktionieren. Deshalb stimmt bei uns oft auch die Strafraumbesetzung überhaupt nicht. Wir hatten diese Saison schon zig Situation, wo wir (hauptsächlich Kostić) über Außen durchgebrochen sind, aber in der Mitte der Strafraum entweder überhaupt nicht oder maximal mit einem Spieler besetzt ist. Weil Borré und Lammers oft zu viel unterwegs sind und die Position nicht halten und aus dem Mittelfeld kaum mal einer nachrückt und in den Strafraum durchläuft.

Mit Paciência und Borré hatte das schon wesentlich besser funktioniert, weil Paciência zentral auch mal lange Bälle festmachen und weiterleiten konnte, während Borré dann vorne jemanden zum mitspielen hatte. Deshalb hoffe ich jetzt auch auf Ache in Fürth und in den kommenden Wochen. Schon gegen Leipzig hatte Ache nach seiner Einwechslung gute Aktionen und überhaupt mal ein Kopfballduell nach langem Ball gewonnen. Er hat zwar technisch seine Defizite, aber seine Schnelligkeit und Körperlichkeit sollten uns aktuell weiterhelfen. Und bei Olympia hat er ja auch bewiesen, dass er vor dem Tor kein Blinder ist.

Weiterhin bleiben für mich die fehlenden Abschlüsse außerhalb des Strafraums ein Manko. Außer Kostić haben wir einfach keinen Spieler im Kader, der aus der zweiten Reihe torgefährlich ist. Hauptsächlich auch, weil es bei uns sonst niemand regelmäßig versucht. Dabei war das in der Vorbereitung sogar einer der Hauptpunkte von Glasner und man hat in den Testspielen auch gemerkt, dass der Fokus darauf lag. Seitdem ist davon aber nichts mehr zu sehen. Wir hatten schon so viele Situationen um den Sechzehner herum, wo wir noch einmal querlegen oder ins Dribbling gehen, statt einfach mal aufs Tor zu schießen.

Paciência hat es gegen Piräus ja vorgemacht. Mal abgezogen, der Torwart hat prallen lassen und dadurch ist das Tor von Kamada entstanden. Man muss halt auch aufs Tor schießen, damit etwas passiert. Der Gegner schenkt einem eher selten ein komplett unbedrängtes Eigentor. In solchen Situationen muss unbedingt mehr Zug zum Tor von der Mannschaft kommen. Das ist meiner Meinung nach auch ein Grund dafür, dass die Gegner oft mehr Torschüsse als wir in der Statistik haben. Weil da eben auch mal öfter abgeschlossen wird.

Defensive

Hier muss man Glasner hingegen ein großes Lob aussprechen. Das kommt mir in der öffentlichen Diskussion ehrlich gesagt auch viel zu kurz. In dem Bereich hat er seinem Ruf alle Ehre gemacht, einer Mannschaft ein laufintensives und kompaktes Defensivkonstrukt zu verpassen. So stabil wie unter Glasner waren wir in sämtlichen drei Jahren unter Hütter nicht. Da hat meiner Meinung nach vor allem auch Jakić einen großen Anteil dran, weil wir jetzt endlich wieder einen richtigen Sechser in der Mannschaft haben und dadurch zentral vor der Abwehr nicht mehr so ein riesiges Loch klafft.

Man muss sich das echt vor Augen führen. Obwohl wir im ersten Spiel in Dortmund fünf Stück kassiert haben, stellen wir aktuell die siebtbeste Abwehr in der Liga. Ich finde das wirklich bemerkenswert. Gerade weil wir mit Bayern, Dortmund und Leipzig auch schon gegen drei der vier besten Offensiven in der Liga gespielt haben. Seit dem Spiel in Dortmund haben wir lediglich 13 Gegentore in 13 Pflichtspielen und nur in zwei dieser Spiele mehr als ein Gegentor gefangen. Das ist wirklich ein guter Schnitt.

Natürlich hätten es hier und da auch etwas mehr sein können. In Bochum und gegen Leipzig haben wir beispielsweise zum Ende hin viele Konterchancen zugelassen, weil wir hinten aufgemacht haben. Und in München und gegen Leipzig haben wir auch einen starken Trapp benötigt. Aber das gehört dazu und dieses Niveau erwarte ich auch regelmäßig von einem Nationaltorwart. Gerade nachdem Trapp für seine Ansprüche zuletzt zwei höchst durchschnittliche Jahre hatte und in den Wochen davor auch den einen oder anderen Patzer drin hatte, die teilweise nur durch das Eingreifen des VARs nicht zu weiteren Gegentoren geführt haben.

Wenn man sich dann noch anschaut, wie die Gegentore gefallen sind, dann war es selten so, dass uns die Gegner auseinander genommen und an die Wand gespielt haben. Aus dem geordneten Ballbesitzspiel der Gegner heraus haben wir sogar fast kaum Gegentore gefangen.

Augsburg: /
Bielefeld: Distanzschuss nach zweitem Ball
Stuttgart: Zweiter Ball nach doppeltem individuellen Fehler im Strafraum (Hinti)
Fenerbahce: Zweiter Ball nach Parade
Wolfsburg: Zweiter Ball nach Parade
Köln: Langer Ball nach abgewehrter Ecke
Antwerpen: /
Bayern: Individueller Fehler am Strafraum (Hinti)
Hertha: Tor nach Einwurf, Tor nach individuellem Fehler (Touré)
Piräus (H): Tor durch Elfmeter
Bochum: Tor nach Einwurf und individuellem Fehler (Touré), Zweiter Ball nach Parade
Leipzig: Tor nach Ecke
Piräus (A): Tor aus dem Spiel

Wir haben also jeweils vier Gegentore nach Standards (2x Einwurf, 1x Ecke, 1x Elfmeter, plus der zweite Ball nach Ecke gegen Köln) und durch zweite Bälle im Strafraum kassiert. Da müssen wir also noch deutlich aufmerksamer und enger an den Gegenspielern dran sein. Auch die schwache Zweikampfbilanz spricht dafür, dass wir bei den individuellen Duellen noch zulegen und aggressiver sein müssen. Dazu waren bei vier Gegentoren schwere individuelle Fehler (2x Hinti, 2x Touré) im Spiel. Das lässt sich aber alles eher vermeiden als eine allgemein löchrige Abwehr. Und im Verbund ist das meiner Meinung nach eben schon deutlich besser als die letzten Jahre.

Über Touré habe ich ja schon alles gesagt, für mich ist er auf Dauer einfach ein defensives Sicherheitsrisiko, das ich nicht eingehen würde. Sobald sich die Personallage bei den Außenverteidigern entspannt hat, sehe ich da eher wieder Durm. Hinti war diese Saison bisher auch ziemlich außer Form und hatte einige Böcke, aber das führe ich auch darauf zurück, dass er seit Wochen mit einer kaputten Schulter spielt und sich wahrscheinlich mit Schmerzmitteln zuballert. Da fande ich es gut, dass Glasner ihm in Piräus mal eine Auszeit gegönnt hat. Wahrscheinlich würde ihm mal eine längere Pause gut tun, aber das ist mit den zusätzlichen Länderspielen wohl nicht drin, weil auch Tuta bisweilen immer noch wackelt.

Insgesamt finde ich angesichts dieser Bilanz aber, dass wir uns unter Glasner defensiv schon wirklich stabilisiert haben. Deshalb war ich sehr erstaunt, dass der HR auch beim Spiel in Piräus wieder von einer wackligen Abwehr sprach. Tuta hatte ein paar individuelle Wackler und Barkok wurde in der ersten Halbzeit defensiv oft allein gegen zwei Gegenspieler gelassen. Insgesamt war aber auch der Auftritt okay und mir scheint die Kritik etwas zu forciert.

Im Endeffekt hatte Piräus vier gefährliche Abschlüsse: Das Tor, eine Großchance (Fußparade Trapp), einen weiteren Abschluss aufs Tor (Faustparade Trapp) und einen Abschluss neben das Tor von Onyekuru. Das hat sich mit unseren Chancen (die beiden Tore bei freiem Abschluss im Strafraum sowie der Distanzschuss von Lindstrøm) die Waage gehalten. Ansonsten hatten wir das Spiel weitestgehend im Griff, zumal Olympiakos eh fast nur auf Konter gelauert hat. Gerade als Olympiakos gegen Ende des Spiels immer offensiver wurde, haben wir nichts mehr zugelassen. Das ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung für ein Auswärtsspiel bei einer Mannschaft, die zwischen CL-Gruppenphase und EL-KO-Spielen pendelt.
#
DonGuillermo schrieb:

Deshalb stehe ich genau wie letztes Jahr dafür ein, dass man die Spiele auch nach der Leistung bewerten muss und nicht rein nach dem Ergebnis.
Da bin ich grundsätzlich völlig bei Dir. Allerdings gibt es schon einige Unterschiede zur letzten Vorrunde. Damals waren wir in vielen der anfänglichen Unentschieden tatsächlich die überlegene Mannschaft und der spielerische Fortschritt war bereits klar erkennbar. Diese Saison waren wir über 90 Minuten betrachtet nur gegen Augsburg und Stuttgart wirklich (halbwegs) dominant, in einigen der anderen Spiele haben wir sogar eher glücklich gepunktet. Auch spielerisch braucht es jetzt deutlich mehr Phantasie, um gute Ansätze wahrzunehmen.

Wie Du sehe ich aber auch defensiv gewisse Fortschritte und die vielen guten Balleroberungen im vorderen Drittel werden sich hoffentlich irgendwann öfter so auszahlen wie gestern beim 1:0. Da ist auch durchaus ein System zu erkennen (weil es ja immer wieder heißt, es sei kein System sichtbar). Wenn wir die vielen technischen Fehler endlich reduzieren könnten, würde das noch deutlicher.

DonGuillermo schrieb:

Unter Kovač hatten wir auf der Acht beispielsweise Boateng und Wolf, die in dem gemeinsamen Jahr (bei Boateng teilweise auch als Stürmer und bei Wolf teilweise auch auf der Außenbahn) 21 Scorerpunkte in der Bundesliga beigesteuert haben. Das geht uns mittlerweile komplett ab.
Das ist richtig, war aber auch unter Hütter schon so. Dort wurde es nur durch die super Bilanzen unserer jeweiligen Stürmer (inkl. Hintereggersmile:) überdeckt. Ohne Top-Stürmer fällt es jetzt natürlich umso stärker ins Gewicht, dass Kamada sich im eigenen Abschluss nach wie vor deutlich verbessern muss, Sow mit der Schusstechnik in hundert Jahren kein Tor schießen wird und über rechts (mit Ausnahme von Timmys kurzem Lauf letzte Saison) seit Wolf niemand mehr eigene Torgefahr ausstrahlt.
#
Hab mir das Spiel jetzt auch mal angesehen.

1. Halbzeit: ich glaube nicht, dass Glasner erstmal verteidigen wollte - so wie sie Mannschaft zu Werke ging, sah es schon so aus, als ob man eine Dominanz herstellen und sich vor allem in den Zweikämpfen verbessern wollte. Dies ging grandios daneben, vor allem weil die Fürther gerade in den Zweikämpfen wesentlich geschickter waren. Dazu kamen die altbekannten Stock- und Abspielfehler (Kamada gleich zweimal hintereinander mit schlechter Ballannahme, Jakic und Sow mit Fehlern, Durm indiskutabel), die ein geordnetes Spiel unmöglich machten.

Das Spiel aus der Abwehr heraus: grauenhaft.

2. Halbzeit dann wesentlich besser. Mit zunehmender Ermüdung der Fürther lief endlich auch mal der Ball in den eigenen Reihen und über mehrere Stationen, was mit zunehmender Spielzeit zu deutlichem Druck auf das Fürther Tor wurde. Der Treffer dann folgerichtig und eine schöne Vorleistung von Kamada.
Das nunmehr offene Spiel führte natürlich auch zu besseren Chancen für Fürth, die aber Trapp auf dem Posten fanden.

Schlussphase dann chaotisch mit dem verdienten Ende für Borré, der nie aufsteckte und endlich mal den Abnehmer für Kostics berühmte Flanken an den langen Pfosten spielte.

Insgesamt kann man vor allem mit der Steigerung in Halbzeit 2 zufrieden sein. Immer mit dem Gedanken daran, dass es der abgeschlagene Tabellenletzte war, der zudem 12 Spieler ersetzen musste. Dafür hat Fürth das sehr gut gemacht, vor allem in Halbzeit 1, als wir gar kein Land sahen. Als dann folgerichtig die Kräfte bei Fürth schwanden, haben wir das ganz gut genutzt, endlich auch unser Spiel durchzubringen.

Lindström mit klar aufsteigender Tendenz, Sow und Jakic ohne Ordnung, Rode war da besser. Die Einstellung bei der Eintracht stimmte, Laufleistung und Wille vollkommen OK. Nur spielerisch war das vielleicht gerade mal 30 Minuten gut.
#
Gute Analyse, das unterschreibe ich so fast komplett.

WürzburgerAdler schrieb:

Lindström mit klar aufsteigender Tendenz
Fast, weil ich diesen Punkt hier komplett anders sehe. Das war leider wie in eigentlich allen seinen Startelfeinsätzen absolut ungenügend. In den Offensivzweikämpfen abwechselnd naiv und mutlos und oftmals auch nicht handlungsschnell genug. Dazu defensiv teilweise desorientiert. Ähnlich wie zuletzt bei Lammers gefühlt ein Mann weniger.

Leider hat auch Ache in seinen Einsatzminuten wenig Eigenwerbung betrieben und eher gezeigt, warum Glasner bislang kaum auf ihn setzt. Das ist technisch einfach sehr dünn und zumindest mit Ball war auch von der erhofften Geschwindigkeit nicht viel zu sehen. Als er links frei durch war, muss er einfach direkt nach innen ziehen und so verhindern, dass sein Gegenspieler ihn noch abdrängen kann. Nur das eine oder andere Kopfballduell zu gewinnen reicht halt nicht. Was nicht heißt, dass er in manchen Spielkonstellationen nicht trotzdem wertvoll sein kann.
#
Ich bleibe dabei, man hat auf allen Ebenen die Positivläufe, die wir hatten überschätzt und die Negativläufe unterschätzt.

Oder nicht entsprechend gehandelt bzw. handeln können.

Dass Glasner gestern nach dem Spiel offen sagt, dass man sich mit Mentalität bis zur Winterpause durchbeißen muss um dann in Ruhe arbeiten zu können, mag verständlich und nachvollziehbar sein, es ist aber auch harte Kost.

Ich kenne es aber auch, dass es oft schwieriger ist Leute auf Kurs zu bringen, die etwas falsch gelernt haben als Leute, die frisch rangehen.

Für mich bleiben zwei Grundpfeiler, die diese Saison so schwer machen, zum einen ist die Mannschaft mental tot aus der letzten Saison gekommen und damit meine ich nicht den Einsatz, sondern die Überzeugung, die Selbstverständlichkeit.

Ich glaube Hütter hat sehr über die Motivationsschiene gearbeitet und dieses Loch welches am Ende der letzten Saison sich aufgetan hat muss wirklich unfassbar groß gewesen sein.

Jetzt der nächste Punkt, man wollte einen Trainer, der die Mannschaft taktisch besser macht, weg vom One-Trick-Pony hin zu einem Team was verschiedene Lösungen finden kann.

Das ist für mich durchaus vergleichbar mit der Heynckes Saison (ja ist gut, nicht so rumschreien, ich erkläre es ja). Nach Jahren der sehr sehr langen Leine wollte man den nächsten Schritt gehen und Heynckes war vom Namen her eine gute Wahl, man hatte aber komplett unterschätzt wie sich "Disziplinfanatiker trifft auf Freigeister und dann ersetzt man Uwe Bein durch Legat" auf das Team auswirkt.
Wenn jetzt auch der letzte den Schaum vor dem Mund weggewischt hat, hier mein Vergleich, vom Motivator und Pusher Hütter, der die Mannschaft in seiner Paradedisziplin "Überzeugung" suboptimal zurückgelassen hat, ist man zum Strategen Glasner gewechselt.
Dadurch haben wir einen kaderweiten "Streich-Effekt" (neue Spieler in Freiburg benötigen meist länger um in Fahrt zu kommen, weil Streich sehr genaue Vorstellungen hat, wer wie was spielen soll)

Beide Faktoren führen zum Gerumpel was wir gerade haben, so wie damals es zur Implosion in der Mannschaft kam.

Wenn wir Glasner jetzt absägen (was nicht passieren wird) wäre das gleichbedeutend mit der Hinnahme, dass wir ziemlich sicher wieder und wieder hoffen müssen dieses One-Trick-Pony zu finden, welches wir reiten können.
Ich verspreche mir eben von Glasner (so wie er es auch formulierte), dass wir die Entwicklungen nach der Winterpause sehen und dadurch langfristige Mechanismen entwickeln.
Ich halte Glasner zusammen mit Streich durchaus für den anspruchsvollsten Trainer im taktischen Bereich und deswegen glaube ich, dass es sich lohnt die Zähne zusammenzubeißen und ja es werden etliche Spieler auf der Strecke bleiben, aber meine Überzeugung ist es, dass es sich langfristig lohnt.

Wenn wir es tatsächlich schaffen mit unseren Mitteln ein "großes Freiburg" auf die Beine zu stellen, dabei akzeptieren, dass der eine oder andere vielleicht auch gute Kicker hinten runterfällt, Neuzugänge eben ein Jahr benötigen bis sie wirklich funktionieren (ist ja nichts neues), dann lohnt sich die Rohkost jetzt um später mehr Steak zu haben.

Für mich werden die 5 Spiele nach der Winterpause der Gradmesser, bis dahin ist es mir egal wie unverdient oder dreckig wir punkten, solange wir punkten.
#
SemperFi schrieb:

Motivator und Pusher Hütter
Ich finde Du hast einige gute Punkte in Deinem Beitrag und ich sehe das vom Fazit her ähnlich. Nur mit der Darstellung von Hütter als großem Motivator und Pusher tue ich mich schwer. Dass der distanzierte und floskelschwingende Hütter gerade dort seine Stärken gehabt haben soll, kann ich nicht so recht glauben. Auch die veröffentlichten Kabinenansprachen fand ich eher bieder. Mich hätte das als Spieler jedenfalls nicht gepusht. Richtig ist aber wohl, dass Hütter (bis zu seiner Abschiedsverkündung) einen guten Draht zur Mannschaft hatte und schon auch etwas von Menschenführung versteht.
#
Sagen wir es mal so. Wir haben aktuell eine sehr gute Chancenverwertung, bei leider sehr wenig Chancen.

Dazu eine Verteidiger/Torhüter Kombination, die dafür sorgt, dass die Chancen des Gegners weniger häufig im Tor landen.

Die xGoals Statistik ist jetzt auch für mich nicht der einzig wahre Faktor, ob ein Sieg/Punkt verdient jeweils war oder nicht.

Wenn man aber in fast jedem einzelnen Spiel hier schlechter dasteht als der Gegner, ist das schon beachtenswert.

1,26 zu 2,75 gegen Fürth
0,6  zu 2,5 gegen Leipzig
1,51 zu 3,07 gegen Bochum (hier dürfte durch den Elfer die Statistik hier uns einiges stärker gemacht haben)
1,78 zu 2,41 gegen Hertha
0,65 zu 2,85 gegen Bayern
0,8 zu 1,64 gegen Köln
0,85 zu 2,73 gegen VW
1,17 zu 1,65 gegen Stuttgart
2,04 zu 1,07 gegen Bielefeld
2,02 zu 0,23 gegen Augsburg
1,73 zu 2,91 gegen BVB
#
Exil-Adler-NRW schrieb:

Die xGoals Statistik ist jetzt auch für mich nicht der einzig wahre Faktor, ob ein Sieg/Punkt verdient jeweils war oder nicht.
Ganz ehrlich, die xGoals haben so viele Verzerrungen, das ist aus meiner Sicht wirklich nicht viel mehr als eine Spielerei.

Das größte Defizit ist wahrscheinlich, dass nur tatsächliche Abschlüsse gewertet werden. Aussichtsreiche Angriffe ohne Abschluss fallen komplett raus. So taucht zum Beispiel die Großchance von Ache letztes Jahr gegen Bayern nicht in der xGoals Statistik auf, weil Kimmich ihn durch sein nicht geahndetes Foulspiel am (erfolgreichen) Torschuss gehindert hat. Das ist sicher ein Extrembeispiel, aber gerade diese Saison ist ja unser größtes Manko, dass wir in vielversprechenden Situationen gar nicht erst zum Abschluss kommen.

Der Fokus auf den Torabschluss führt zudem dazu, dass ähnliche Chancen komplett unterschiedlich bewertet werden: Läuft ein Spieler z.B. allein auf den Torwart zu und schießt den Ball an diesem vorbei ins Tor, gibt es wahrscheinlich einen xGoals Wert irgendwo zwischen 0,3 und 0,5. Dribbelt der Spieler den Torwart hingegen aus und schiebt den Ball ins leere Tor, steigt der Wert auf annähernd 1,0. Ein riesiger Unterschied, obwohl die Torchance die gleiche war.

Anderes Beispiel aus dem gestrigen Spiel: Fürth bekommt allein für das Tor einen Wert von 0,97, während das Tor von Rode nur mit 0,37 berechnet wird. Klar ist die Trefferwahrscheinlichkeit beim finalen Abschluss höher, wenn Du den Ball nur noch über die Linie drücken musst. Aber die Qualität der ausgehenden Torchance wird dadurch doch null widergespiegelt.

Das sind nur ein paar Beispiele, warum ich diese Statistik für relativ unbrauchbar halte, um abzubilden wer die bessere Mannschaft war. Das soll natürlich nicht heißen, dass wir nicht in vielen Spielen trotzdem die schlechtere Mannschaft waren. Außer gegen Augsburg und Stuttgart habe ich uns zumindest nirgendwo besser gesehen. Ich würde das nur nicht an den xGoals  festmachen.
#
WürzburgerAdler schrieb:

Basaltkopp schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Basaltkopp schrieb:

sondern dass wir das Spiel im Griff hatten

Und eben das führt zu meiner Vermutung, dass die Betrachter ein anderes Spiel gesehen haben. Mit Begründung, beispielsweise den Ballbesitz, die Anzahl der Chancen und die Zweikampfquote.

Wie viele Chancen hatten denn die Leipziger vorm 1:0 herausgespielt? Also echte, keine gefühlten 417.

Zählt ein Spiel jetzt nur noch bis zur 35. Minute?
Aber bitte: Heidara (17.), Nkunku und Poulsen (20.). Und gleich weiter ging's mit Szoboszlai (38. und 45.). Dann kam noch die zweite Hälfte.
Wie weit willst du dieses Spiel jetzt noch treiben?


RB hat schlicht und ergreifend den Fehler gemacht unsere kapitalen Schwächen nicht ausgenutzt zu haben, in vielen Situationen gepaart mit einer Prise Arroganz. In der ersten Hälfte habe ich 5 oder 6 Hackentricks gezählt.
Mit mehr Stringenz und Effizienz hätten die uns gnadenlos abschiessen können, eigentlich müssen.
Wir hatten einfach unfassbares Spielglück, wenn man von der irrugelären Ecke mal absieht...
#
Diegito schrieb:

Mit mehr Stringenz und Effizienz hätten die uns gnadenlos abschiessen können, eigentlich müssen.
Wir hatten einfach unfassbares Spielglück, wenn man von der irrugelären Ecke mal absieht...
Ich fand das Spiel tatsächlich bei weitem nicht so einseitig, wie es hier von Dir und dem Würzburger oder einigen Medien beschrieben wird. Beide Mannschaften haben sich über weite Strecken neutralisiert und es aus dem Spiel heraus kaum geschafft Torgefahr zu entwickeln. Leipzig hatte den Vorteil glücklich in Führung zu gehen, so dass sich am Ende Konterchancen ergeben haben. Dass sie diese nicht genutzt haben und uns dann noch der späte Ausgleich gelungen ist, war am Ende natürlich glücklich für uns. Bis zur Schlussphase habe ich aber ein Spiel auf Augenhöhe gesehen - wenn auch kein sehr gutes. Dass aber der Kicker der Eintracht ernsthaft einen bundesligauntauglichen Auftritt attestiert während den Leipzigern teils schöne Angriffe bescheinigt werden, lässt mich doch ein wenig an der analytischen Kompetenz der zuständigen Redakteure zweifeln.
#
amsterdam_stranded schrieb:
Ja. Die Maximalforderungen der Klimabewegung in Richtung Degrowth gehen aber deutlich darüber hinaus.
Das ist auch gut so. Eine Lösung der Klimakrise kann es unter kapitalistischem Wachstumszwang nicht geben. Auch Erneuerbare verbrauchen Ressourcen, die auf einem endlichen Planeten irgendwann ausgehen. Wer mehr zu den wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Klimabewegung lesen möchte:
https://www.fridaysforfutureffm.de/24-09-21-globalstrike/

amsterdam_stranded schrieb:
Es ist eher ein Mythos, dass dafür kein Preis zu bezahlen sein wird.
Derzeit zahlt die junge Generation vor allem einen hohen Preis für das kapitalistische Wirtschaftssystem. Immer mehr von ihnen haben darauf keine Lust mehr. Im zutiefst neoliberalen GB z. B. wendet sich schon heute ein Großteil der Jugend ab von einem System, was ihnen nichts mehr zu bieten hat:
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/esst-die-reichen-kapitalismus-sozialismus-millenials

Sorgen wir dafür, dass der Jugendprotest weiter links bleibt, die Alternative ist nicht der StatusQuo, sondern eine rechtsradikale Revolution und die will hier ja hoffentlich niemand.
#
LDKler_neu schrieb:

Wer mehr zu den wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Klimabewegung lesen möchte
Ich war wirklich gespannt was da drin steht, aber die Lektüre lässt mich dann doch enttäuscht zurück. Der Text ist gespickt mit hochtrabenden Worthülsen und Rechtschreibfehlern, irgendwelche konkreten Vorstellungen oder Vorschläge sucht man vergebens. Das ist fast schon Politikerdeutsch in Perfektion. Was ich mir unter "demokratisch gesteuerter Marktwirtschaft" vorstellen und wie diese funktionieren soll, weiß ich jetzt jedenfalls genauso wenig wie vorher.
#
So, jetzt wie angekündigt in Gänze:

Trapp - 4,5: Eine echte Parade ist mir ehrlich gesagt nicht in Erinnerung. Stattdessen zahlreiche Flanken, die unbeirrt durch den Fünfmeterraum segelten und dieser grobe Patzer, der zum Glück nicht das Spiel gekostet hat. Für seinen Anspruch ist das im Moment arg wackelig.

Durm - ohne Note: Das sah fies aus - gute Besserung!

Da Costa - 5,0: In der Vorwärtsbewegung blitzt hin und wieder die alte Dynamik auf. Nutzt aber wenig, wenn zum einen keine anständigen Hereingaben kommen und zum anderen unzählige Fehlpässe den Ballbesitz herschenken und den Gegner zum kontern einladen. Dass Hauge defensiv keine große Hilfe ist, kommt erschwerend hinzu. Sein Hauptproblem ist meines Erachtens aber der oft sehr schlechte erste Ballkontakt. Bis er seine Beine sortiert und den Ball kontrolliert hat, ist er oft schon unter Druck und agiert dann überhastet und ungenau. Ob vor dem Gegentor Zeit war in die normale Grundordnung zu wechseln, so dass da Costa und nicht Borré gegen Hector hätte stehen müssen, kann ich nicht sagen.

Chandler - 3,0: Ging mit Einsatz voran und hatte seine Seite eigentlich ganz gut im Griff. Auch offensiv schaltete er sich ein paarmal gut ein. Als dauerhafte Optimalbesetzung sehe ich ihn links hinten trotzdem nicht.

Hinti - 3,0: Beim Gegentor relativ weit weg vom Abwehrzentrum wenn ich mich richtig erinnere. Ansonsten aber auch er mit starkem Einsatz und insgesamt war vom Kölner Sturmduo eigentlich nicht viel zu sehen. Dazu eine starke Offensivaktion, die ein Tor verdient gehabt hätte. Wenn der Ball einen halben Meter höher kommt, ist er drin.

N'Dicka - 2,5: N'Dicka spielt bislang eine richtig starke Saison und ist wahrscheinlich unser konstantester Spieler. Er ist meistens extrem nah am Gegenspieler und stört diesen direkt bei der Ballannahme, so dass erst gar keine gefährlichen Situationen entstehen. Insgesamt finde ich unsere Innenverteidigung, jetzt wo Hinti sich seinem normalen Level annähert, ziemlich stabil. Wenn wir durch die vielen Ballverluste in der Vorwärtsbewegung nicht immer wieder in Unterzahlsituationen kommen, kann das ein echtes Bollwerk werden.

Sow - 3,0: Ein solider Auftritt - nicht mehr und nicht weniger. Mit seiner Schnelligkeit und Lauffreude ist er für unser Spiel aber eminent wichtig und ich hätte ihn auch nicht ausgewechselt. Auch seinen üblichen groben Fehlpass hat er dieses Mal weggelassen.

Jakic - 3,5: Wieder mit einer ordentlichen Leistung, ohne groß zu glänzen. Harmoniert gut mit Sow, gefällt mir als zentrales Mittelfeldduo wirklich gut und die Balance zwischen Zweikampfstärke und technischen Fertigkeiten stimmt. Auffällig war lediglich, dass wie schon gegen Wolfsburg viele der zweiten Bälle bei Köln landeten. Inwieweit Sow und Jakic daran durch anderes Stellungsspiel etwas ändern könnten, wage ich nicht zu beurteilen.

Kostic - 3,5: Half defensiv gut mit und auch offensiv an fast allen gefährlichen Situationen beteiligt. Die Flanken und die Standards waren allerdings überwiegend schwach.

Hauge - 4,0: Einen Pluspunkt gibt es in erster Linie für die Einleitung des Treffers. Die ein oder zwei tollen Dribblings fallen hingegen eher in die Kategorie brotlose Kunst. Zumindest so lange der finale Pass dann nicht oder zu spät kommt. Trotzdem können uns diese Qualitäten natürlich helfen wenn er sie effizienter einsetzt. Was er aber so schnell wie möglich abstellen muss, sind das körperlose Defensivverhalten und die naiven Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die uns immer wieder in Nöte bringen.

Borré - 2,5: Borré gefällt mir richtig gut. Er arbeitet richtig gut mit, nervt den Gegner im Aufbau, bewegt sich gut und erarbeitet sich in jedem Spiel seine Torchancen. Dass es jetzt endlich mit dem ersten Treffer geklappt hat, freut mich deshalb sehr. Das hat er überlegt gemacht, unser Fußballgott a.D. dürfte zufrieden gewesen sein.
Nach der Umstellung war dann weniger von ihm zu sehen. Obwohl er seinen Körper geschickt einsetzt und sich auch gegen größere Gegenspieler immer wieder durchsetzt, tut er sich als alleinige Spitze naturgemäß schwer, insbesondere wenn die Unterstützung aus dem Mittelfeld fehlt.

Lammers - 5,0: Das war diesmal sehr wenig. Konnte sich kaum einmal durchsetzen und als er in guter Abschlussposition war, hat er die Ballannahme verpatzt. Aber auch bei ihm gefällt mir der Einsatz und wenn mehr Bälle aus dem Mittelfeld durchkommen wird er sich auch besser in Szene setzen können. Dass er Tore machen kann, haben ja schon seine ersten beiden Spiele gezeigt.

Kamada - 3,0: Noch letzte Saison war ich trotz der vielen Scorer relativ kritisch gegenüber Kamada, weil er es meines Erachtens zu oft versäumt hat, defensiv mit kurzen Antritten Räume zuzustellen. Diese Saison finde ich ihn diesbezüglich stark verbessert und auch offensiv scheint er robuster geworden zu sein. War nach seiner Einwechslung sofort präsent und ist in dieser Verfassung für mich gesetzt, auch wenn nicht alles gelingt. Das liegt aber auch ein Stück weit daran, dass ihm mit Silva und Younes die kongenialen Mitspieler fehlen.

Lindström - 5,5: Obwohl schon Hauge keine Bäume ausgerissen hat, wurde es mit Lindström nochmal deutlich schwächer. Hat bis jetzt nur in homöopathischen Dosen aufblitzen lassen, warum wir ihn geholt haben. In der aktuellen Verfassung darf er eigentlich nicht spielen, aber besser wird es wahrscheinlich nur mit regelmäßigen Einsätzen. Ein Dilemma, gerade in unserer aktuellen Situation.

Ilsanker - ohne Note: Konnte das Spiel nicht mehr beruhigen, sondern gefährdete mit einem unnötigen Fehler sogar noch den Punkte. Aufgrund der Kürze der Einsatzzeit dennoch ohne Bewertung.

Glasner: Ich kann verstehen, dass er an der Viererkette festhält. In der festen Grundordnung sind wir so schon relativ stabil. Dass wir den Gegner durch unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung immer wieder in aussichtsreiche Positionen bringen, liegt ja nicht am System, sondern an individuellen Mängeln. Allerdings fehlt uns nach vorne einfach ein Spieler. Weil Lammers und Borré beide nicht als alleinige Sturmspitze funktionieren, fällt mit Viererkette die Zehnerposition weg. Das betrifft vor allem Kamada, der dann auf rechts ausweichen müsste. Oder er spielt als hängende Spitze, was aber zur Folge hat, dass Borré nach außen ausweichen muss. Beides ist nicht optimal. In einem 3-5-2 System wäre das anders. Ist halt eine Abwägung zwischen defensiver Stabilität und offensiver Kreativität.
#
Kühnert sollte auch kein Minister werden. Der kleine Kevin sollte gar nichts werden (wie auch der kleine Philipp, aber das nur am Rande).

Ich sehe Laschet nicht als Kanzler. Meines Erachtens kann und darf es nur eine Regierung geben, nämlich die Ampel. Wo bitte soll Laschet vom Wähler einen Regierungsauftrag erhalten haben?
Mehr als 75% der Wahlberechtigten haben ihn nicht gewählt. Okay, das ist bei Scholz auch nur unwesentlich anders. Liegt aber auch daran, dass inzwischen 6 Parteien im BT sind (plus SSW) statt wir vor 1980 nur 3 und dann bis nach der Wende 4. Sind ja rund 30% insgesamt, die sich sonst für eine der 3 anderen Parteien entschieden hätten.
Mehr als 85% wollen ihn gar nicht als Kanzler haben. Das sieht bei Scholz dann deutlich anders aus. Den hätte immerhin fast jeder dritte Wahlberechtigte gewählt.

Eine sog. Jamaika Koalition wäre in meinen Augen eine totale Verarsche der Wähler und eine klare Entscheidung gegen den Wählerwillen. Hier sind dann die Grünen das Zünglein an der Waage. Die sind eigentlich deutlich näher an der SPD, haben ja auch beide Kandidaten im Triell beton, während die FDP deutlich näher an der Union sind. Wenn die Grünen jetzt die Beine für Laschet breit machen wird der halt Kanzler.

Dann haben wir einen Kanzler, der im Frühjahr Umfragewerte von ca 35% und 20% Vorsprung vor der SPD übernommen hat. Während Scholz gut 10%  aufgeholt hat, hat Laschet gut 10% verloren. Wo sieht der also einen Regierungsauftrag für sich. Der Mann soll sich vom Acker machen und der CDU die Chance geben, sich in vier Jahre Opposition von innen zu erneuern, modernisieren und neu aufzustellen.

Interessant übrigens, dass die CSU nur in Bayern mehr Stimmen (mit jedem anderen KK als Laschet hätte die CSU auch IMHO viel besser abgeschnitten) holen konnte als die Linken in ganz Deutschland. Das tut doch schon weh. In dem Zusammenhang ist es eine Schwäche im Wahlrecht, dass die Linken wohl 39 Abgeordnete haben werden. Die sollten meines Erachtens ihre Kandidaten mit den Direktmandaten in den BT setzen dürfen und das war es dann. Scheinbar wählen die (inzwischen nur noch relativ) neuen Bundesländer, wo die PDS und später dann die Linken stark waren jetzt lieber AfD?
#
Basaltkopp schrieb:

Wenn die Grünen jetzt die Beine für Laschet breit machen wird der halt Kanzler.
Grundsätzlich stimme ich Dir in den allermeisten Punkten zu. Hier wird aber denke ich eher anders herum ein Schuh draus: Die CDU scheint bereit sich komplett zu prostituieren, um an der Macht zu bleiben. Viel Programm war da ja sowieso schon nicht und nach den gestrigen Aussagen gewinne ich den Eindruck, dass man bereit wäre, die Inhalte quasi komplett den Grünen und der FDP zu überlassen, wenn man dafür weiter den Kanzler stellt und zumindest nach außen die Regierung führt. Ob das aufgeht wird davon abhängen, zu welchen Zugeständnissen die SPD umgekehrt bereit ist (in erster Linie natürlich gegenüber der FDP). Da wird sich jetzt zeigen, wer wirklich die Hosen anhat: Der Kanzlerkandidat oder die Parteivorsitzenden.
#
le god schrieb:

Eine Deutschland-Koalition würde ich zu 100 Prozent ausschließen


Aktuell hätte die GroKo eh ne Mehrheit, da brauchts dann auch keine FDP. Daher ist das eh ja kein Thema vorläufig.

Es geht am Ende um Ampel oder Jamaika erstmal und dann um Alternativen.
#
SGE_Werner schrieb:

Aktuell hätte die GroKo eh ne Mehrheit, da brauchts dann auch keine FDP. Daher ist das eh ja kein Thema vorläufig.
Das stimmt natürlich. Für eine große Koalition gilt letztlich aber das gleiche. Da wird niemand bei 1-2 Prozent Unterschied einen Führungsanspruch des anderen anerkennen. Ist aber auch egal, denn eine Fortsetzung der großen Koalition will glaube ich wirklich niemand.
#
Adlerdenis schrieb:

Brady74 schrieb:

franzzufuss schrieb:

Ich teilte ja mein Befürchtungen schon mit.


Ein schöner Tag!

Ja für Rot-Rot-Grün siehts schmal aus, das ist schon mal wichtig.


Die Idee wird sich so auch erledigt haben. Ich bleibe dabei: Je nachdem wird es Ampel oder Deutschland.
#
Adler_Steigflug schrieb:

Ich bleibe dabei: Je nachdem wird es Ampel oder Deutschland.
Eine Deutschland-Koalition würde ich zu 100 Prozent ausschließen. Wenn es zwischen SPD und CDU so eng bleibt, wird sich da sicherlich niemand dem anderen unterordnen. Von allen anderen Gründen dagegen mal abgesehen...
#
Irgendwie ist mir gerade danach, mich mal wieder an einem "Bewertungsthread" zu versuchen...

Trapp: Seit Wochen - gefühlt seit seine Verlobte regelmäßiger im Stadion weilt - strahlt er nicht mehr diese Sicherheit aus, die die Mannschaft benötigt. Zu viele Bälle prallen nach vorne ab, zu oft ist er einen Schritt zu spät. Und seine Abschläge, puh... Note 4

Durm: Heute zu kurz auf dem Platz - gute Besserung! Keine Bewertung

Da Costa: Was ist nur mit dem Jungen los. In rund 80 Minuten eine (!) gute Flanke, ein oder zwei Aktionen nach vorne, und ansonsten war gefühlt jeder Ball weg, auch und gerade die vorher mühsam erkämpften. Note 5+

Chandler: Ich gebe offen zu, dass ich ihn schwächer erwartet habe. Machte seine Sache auf links ordentlich, wenngleich manchmal zu offensiv, was dann hinten den Kölnern Zeit zum Flanken gab. Kämpfte wie ein Löwe. Note 3

Hinti: Brauchte zu lange, um ins Spiel zu kommen - da stand es schon 0:1. In der Spieleröffnung heute ohne Esprit, dafür defensiv von Minute zu Minute besser. Note 3

N'Dicka: Schon sehr souverän, was er da Woche für Woche so abliefert. Auch heute lies er kaum etwas zu und bügelte ein ums andere Mal Fehler von DDC aus. Note 2-

Sow: Sein Einsatz stimmte auch heute, wenngleich er sich offensiv nicht so gut in Szene setzen konnte wie zuletzt. Dafür defensiv sehr bissig. Note 3

Jakic: Ihm gelang zwar nicht alles, aber er ist für mich bisher der Toptransfer der Saison. Stabilisierte einmal mehr das Mittelfeld und trieb das Spiel nach vorne. Note 2-

Kostic: Brauchte lange, um seinen linken Fuß zu justieren, gab aber auch nach einigen Flanken ins Nirvana Vollgas und setzte seinen Assist genau zur richtigen Zeit. Leider fehlte ihm danach etwas die Abschlussgenauigkeit, sonst wäre er zum Matchwinner geworden. Er wirkte motiviert und lies den Kopf nicht hängen, offenbar ist das Thema Wechseltheater wirklich abgehakt. Note 3+

Hauge: Das war sein erster Auftritt, in dem er mir das Gefühl gab zu wissen, was er tut oder zumindest vor hat. Ein einziges Mal mit der Hacke zum Gegner, hatte er ansonsten heute mehr klare Aktionen und mehr Zug zum Tor. Passte vor dem 1:1 traumhaft auf Kostic und sorgte hin und wieder für Wirbel in der Kölner Abwehr. Wirkt manchmal etwas phantommäßig, was aber nicht per se verkehrt sein muss, wie wir seit Alex Meier wissen Note 3+

Borré: Wieder viel unterwegs und dieses Mal mit der nötigen Ruhe, den Ball zu versenken...endlich...hat er sich auch verdient. In der Doppelspitze durchaus gut aufgehoben, aber leider eben nicht mit der nötigen Körpergröße, um in der Luft für Gefahr zu sorgen. Note 3+

Lammers: Nach seinen zwei Treffern in den letzten beiden Spielen, hatte er heute irgendwie gar keine Bindung zum Spiel. Konnte sich praktisch nicht in Szene setzen. Note 5

Kamada: Ach wenn er doch nur etwas mehr Ruhe beim Abschluss hätte! Was für eine Chance! Naja, fiel ansonsten nicht entscheidend auf, weder positiv noch negativ. Note 4

Lindström: Stets bemüht, verzettelt sich immer wieder. Noch scheint die Bundesliga eine Nummer zu groß für ihn, körperlich und vom Tempo. Note 5

Ilsanker: Kam, sah und verlor fast noch das Spiel. War aber zu kurz im Spiel, um ihn seriös zu beurteilen, zumal vielleicht auch ihm nicht ganz klar war, was in den letzten Minuten dieses Spiels von ihm gefordert war. Keine Bewertung

Glasner: Seine Spielidee ist erkennbar, seine personelle Wahl und seine Auswechslungen werfen Fragen auf. Ist Touré wirklich keine Alternative auf der rechten Seite? Warum nimmt er Hauge vom Platz, wenn er endlich mal richtig im Spiel ist? Weshalb bringt er den defensiven Ilsanker für Sow (Hrustic saß auch auf der Bank)? Warum wechselt er für Lammers nicht einen Stürmer (Ache) ein? Note 4-
#
Matzel schrieb:

Warum nimmt er Hauge vom Platz, wenn er endlich mal richtig im Spiel ist?
Weil Hauge die Kölner ein ums andere Mal mit überflüssigen Ballverlusten zum kontern eingeladen hat. U.a. kurz vor seiner Auswechslung, wahrscheinlich ist Glasner an dieser Stelle einfach der Kragen geplatzt.

Ja, Hauge hatte offensiv 2 bis 3 gute Aktionen, aber gerade defensiv ist das noch viel zu naiv. Von daher konnte ich die Auswechslung absolut nachvollziehen. Allerdings trifft das halt auf Lindström mindestens genauso zu, weshalb es auch nicht besser wurde. Von daher hätte ich lieber Barkok eingewechselt gesehen (falls er im Kader war, was ich gerade nicht sicher weiß).

Aber schön, dass es den Thread wieder gibt, eine ausführliche Bewertung folgt wenn ich mehr Zeit habe.
#
Puh, der Wille war da, aber sonst war das heute doch ziemlich dünn. So lange wir weiter so viele einfachste Fehlpässe spielen - gerade nach Ballgewinnen - werden wir uns schwer tun mehr Chancen zu erspielen.

Und auch wenn mir Spieler-Bashing wirklich fern liegt muss ich eines doch loswerden: Immer wenn Lindström auf dem Platz steht habe ich das Gefühl, dass  wir zu zehnt spielen. Weder offensiv noch defensiv kommt da bislang irgendein Beitrag.

Für Borre freue ich mich sehr, der gefällt mir richtig gut mit seiner Galligkeit.
#
Was mir bei Jakic neben seiner Grundaggressivität, einer guten Raumorientierung und dem geschickten Zweikampfverhalten bislang am besten gefällt, ist die Fähigkeit durch schnelles Umschalten Überzahlsituationen zu schaffen.

Spieler wie Sow, Rode oder Ilsanker genauso wie vorher Fernandes oder Mascarell orientieren sich - wenn sie nicht komplett frei stehen - mit dem ersten Ballkontakt grundsätzlich nach hinten. Oberstes Ziel ist es, Ballverluste zu vermeiden, erst dann erfolgt die Drehung und es wird geschaut welche Anspielstationen nach vorne bestehen. Meist hat der Gegner die gefährlichen Räume dann schon längst wieder zugestellt und es muss quer oder zurück gespielt werden.

Bei Jakic ist das anders. Er hat mit Ballannahme immer direkt den Weg nach vorne im Blick und düpiert auch mal einen Gegenspieler mit einer unerwarteten Bewegung. Dadurch macht er das Spiel schnell, öffnet Räume und schafft Überzahlsituationen. Möglich wird das, weil er bereits vor der Ballannahme Lösungen im Kopf hat und diese durch seine gute Technik und Ballabschirmung auch umsetzten kann. Anders als beispielsweise Gacinovic, der das auch oft versucht, dabei aber mangels Robustheit häufig Ballverluste in der eigenen Hälfte produziert hat. Zwar hatte auch Jakic schon den einen oder anderen Ballverlust, aber vor allem dann wenn er sich weiter vorne in die Offensive eingeschaltet hat. Hier hält er den Ball manchmal noch zu lange, aber das dürfte mit zunehmender Eingespieltheit besser werden und die Kontergefahr ist nicht ganz so hoch wie bei Ballverlusten im Aufbauspiel.

Ich hatte die 6er-Position ja seit mehreren Transferperioden als Top-Priorität herausgestellt und bin mit Jakic nach den ersten Eindrücken sehr happy!
#
Ein Punkt in Wolfsburg ist grundsätzlich nicht verkehrt. Das Tor war toll herausgespielt und zeigt was möglich ist. Wichtig ist für mich, dass die elementaren Dinge wie Einsatz und Laufbereitschaft stimmen. Auch das Pressing gefällt mir immer besser und führt zu Ballgewinnen und gefährlichen Umschaltsituationen. Was wir daraus machen ist leider (noch) katastrophal. Mit Ungenauigkeiten, falschen Entscheidungen und technischen Fehlern bringen wir uns selbst um jede Menge potentieller Großchancen. Teilweise kassieren wir daraus dann sogar noch selbst gefährliche Konter.

Die große Frage ist, ob dies auf mangelnde Klasse oder die sicher noch fehlende Eingespieltheit zurückzuführen ist. Als Optimist hoffe ich mal auf letzteres. Gerade in der Offensive haben wir ja doch einige Neuzugänge, die noch nicht so häufig zusammen trainiert haben, so dass die Laufwege sicher noch nicht perfekt aufeinander abgestimmt sind. Lammers, Borre, Kostic und Kamada (ja, der hatte gestern einen wirklich schlechten Tag, aber das kommt immer mal vor und ich sehe ihn sonst wie manch anderer hier hinsichtlich Einsatz und Robustheit sichtbar verbessert) sollten alle genug Qualität haben, um gefährliche Umschaltsituationen künftig auch öfter in Abschlüsse und Tore umzumünzen.

Ein Problem gegen Wolfsburg war ansonsten für mich unsere körperliche Unterlegenheit. Mit ihren Kanten hat VW jede Menge zweiter Bälle gewonnen. Viele von den ganzen langen Bällen, zu denen wir sie mit unserem Pressing gezwungen haben, sind deshalb am Ende doch wieder bei Wolfsburg gelandet. Ein wenig hat mich das an unsere Büffelsaison erinnert, wo wir das Mittelfeld auch oft mit langen Bällen auf Haller überbrückt haben.

Vielleicht hätte eine frühere Einwechslung von Ilsanker helfen können, allerdings wüsste ich nicht für wen ich ihn gebracht hätte. Denn defensiv gefallen mir Sow und Jakic im Zentrum sehr gut. Jakic war gestern zwar nicht so auffällig wie bei seinen ersten beiden Auftritten, aber der hilft uns definitiv weiter. Auch Hinteregger und Ndicka haben sich finde ich stabilisiert und lassen eigentlich nicht so viel zu. Wenn es gefährlich wird, dann meist über außen. Hier fremdelt Durm doch merklich mit der für ihn zuletzt ungewohnten linken Seite und sah mehrfach nicht gut aus. Da Costa hat sowieso immer mal einen Stellungsfehler drin, aber ich fand ihn deutlich stärker als noch gegen Istanbul.

Ernüchtert haben mich gestern unsere Einwechselspieler. War ich anfangs verwundert, dass Glasner auf jegliche Rotation verzichtet, hat sich das später relativiert. Lindström hat sicher Talent, aber aktuell ist das einfach noch kein Bundesliganiveau. Der gewinnt ja keinen Zweikampf. Von Hauge kamen auch kaum Impulse, nach seinem starken Debüt gegen Dortmund und dem tollen Tor in Bielefeld tut er sich momentan noch ziemlich schwer. Und Hrustic ist der Form wie gegen Stuttgart und Wolfsburg fast schon unspielbar. Schade, ich hatte ihm diese Saison eigentlich den Durchbruch zugetraut. Ich möchte ihn zwar noch nicht abschreiben, aber aktuell scheint es als wäre er nur gegen tiefstehende Mannschaften wo wir mehr Zeit und Ballbesitz haben eine Alternative.

Unter dem Strich ein durchwachsenes Spiel. Wenn wir die Kampf- und Laufbereitschaft beibehalten und unsere Angriffe etwas besser ausspielen, setzte ich gegen Köln aber auf den ersten Saisonsieg. Und dann heißt es plötzlich, dass wir seit 6 Spielen ungeschlagen sind.
#
Was man auf jeden Fall festhalten muss, ist, dass die Qualität des französischen Essens indirekt proportional zum Sauberkeitszustand der dortigen Toiletten ist. In den USA ist es umgekehrt, dort ist das Essen meist unsäglich, man wird danach aber bei einer ausgiebigen Sitzung z.B. auf einer Ferguson („Die Stradivari unter den Toiletten“) zumindest teilweise entschädigt. Gäbe es ein Land, das beide Vorzüge vereinigte, ich täte dort urlauben.
#
Motoguzzi999 schrieb:

Gäbe es ein Land, das beide Vorzüge vereinigte, ich täte dort urlauben.
Versuch es doch einmal mit Japan. Ich kann zwar nur aus zweiter Hand berichten, aber nach allem, was ich von Freunden gehört habe, könntest Du dort Erfüllung finden.