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le god

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Um eine Situation verstehen zu können, versetze ich mich grundsätzlich mal in die Lage des anderen. Und wenn ich das tue, komme ich zu dem Schluss, dass ich, wäre ich an Bobics Stelle, das eben nicht so stehen lassen würde. Schließlich geht es um meine Reputation. Und die erfordert es, zumindest eine Antwort auf die geäußerte Kritik zu geben. Würdest du das nicht machen?

Wie so oft wird man dann halt missverstanden: es geht mir gar nicht um den Inhalt der Aussage von Bobic, dazu habe ich mich nicht geäußert. Es geht um das Recht zu antworten. Was du von der Antwort hältst, war nicht mein Thema.

Nicht wahr, Adlerdenis? 🙄
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WuerzburgerAdler schrieb:

Um eine Situation verstehen zu können, versetze ich mich grundsätzlich mal in die Lage des anderen. Und wenn ich das tue, komme ich zu dem Schluss, dass ich, wäre ich an Bobics Stelle, das eben nicht so stehen lassen würde. Schließlich geht es um meine Reputation. Und die erfordert es, zumindest eine Antwort auf die geäußerte Kritik zu geben.
Wenn er es nur bei der Replik auf die Schönrednerei belassen hätte, könnte man diese Argumentation gerade noch gelten lassen, auch wenn ich es immer noch menschlich schwach und unsouverän fände. Spätestens wenn er auch noch Rode kritisiert, der Eintracht die Verbreitung vertraulicher Informationen anhängt und den aktuellen Handlungsträgern Fehler bei der Suche nach dem neuen Sportvorstand und Trainer vorwürft, geht das aber weit über eine Antwort auf die geäußerte Kritik hinaus. Dieses Verhalten ist wirklich fast schon vereinsschädigend, schließlich ist er aktuell immer noch Angestellter der Eintracht.
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Auch wenn dazu noch keine Gerüchte aufgetaucht sind, könnte ich mir Hasenhüttl gut vorstellen. Er hatte in Ingolstadt mit kleineren Mitteln Erfolg und hat danach in Leipzig und Southampton internationale Erfahrung gesammelt. Damit entspricht er denke ich grundsätzlich unserem Anforderungsprofil. Sowohl Leipzig als auch Southampton setzen zudem vornehmlich auf jüngere Spieler, was zu unseren jüngsten Spielerverpflichtungen passen würde. Das Spielsystem sollte ebenfalls kompatibel sein. Mir gefällt auch, dass er kein reiner Motivator oder Taktiker ist, sondern eine gesunde Mischung mitbringt mit einem Schuss Emotionalität, der gut zur Eintracht passt.

Wie schon mein Nick vermuten lässt, hege ich gewisse Sympathien für Southampton und verfolge die Entwicklung dort einigermaßen regelmäßig. Hasenhüttl hat in Southampton im Rahmen der Möglichkeiten in den vergangenen drei Jahren insgesamt ordentliche Arbeit geleistet, wenn auch ohne größeren Ausreißer nach oben. Die vergangene Saison war aber eher wieder ein gewisser Rückschritt und ich könnte mir zumindest vorstellen, dass beide Parteien trotz laufenden Vertrags bis 2024 einer Trennung nicht komplett unaufgeschlossen gegenüberstehen.
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cm47 schrieb:

Gegen den Trainertyp Terzic hätte ich grundsätzlich nichts einzuwenden..ich schätze ihn als kompetent, engagiert und sehr kommunikativ ein.
Mein Problem wäre: er ist Ur-Zecke, kennt nur den Ruhrpott und ob jemand so schnell von Schwarz-Gelb auf Schwarz-Rot umswitchen kann, hab ich starke Zweifel.
Mir kann keiner erzählen, das der plötzlich sein Herz für die Eintracht entdeckt hat...es gibt Trainer, die nur in gewissen Regionen funktionieren und dort sollte man sie auch lassen.


Da stimme ich zu.
Ich halten das auch für einen überaus schwierigen Spagat.
Das glaube ich auch bei Raul.
Der wartet letztlich auch nur darauf,daß bei Real der Zidane geht.

Ich denke es wird Glasner
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DelmeSGE schrieb:

Ich denke es wird Glasner

Auch wenn dazu noch keine Gerüchte aufgetaucht sind, könnte ich mir Hasenhüttl gut vorstellen. Er hatte in Ingolstadt mit kleineren Mitteln Erfolg und hat danach in Leipzig und Southampton internationale Erfahrung gesammelt. Damit entspricht er denke ich grundsätzlich unserem Anforderungsprofil. Sowohl Leipzig als auch Southampton setzen zudem vornehmlich auf jüngere Spieler, was zu unseren jüngsten Spielerverpflichtungen passen würde. Das Spielsystem sollte ebenfalls kompatibel sein. Mir gefällt auch, dass er kein reiner Motivator oder Taktiker ist, sondern eine gesunde Mischung mitbringt mit einem Schuss Emotionalität, der gut zur Eintracht passt.

Wie schon mein Nick vermuten lässt, hege ich gewisse Sympathien für Southampton und verfolge die Entwicklung dort einigermaßen regelmäßig. Hasenhüttl hat in Southampton im Rahmen der Möglichkeiten in den vergangenen drei Jahren insgesamt ordentliche Arbeit geleistet, wenn auch ohne größeren Ausreißer nach oben. Die vergangene Saison war aber eher wieder ein gewisser Rückschritt und ich könnte mir gut vorstellen, dass beide Parteien trotz laufenden Vertrags bis 2024 einer Trennung nicht komplett unaufgeschlossen gegenüberstehen.
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Ich sag ja immer: Wer sich über Peppi Schmitt aufregt, hat noch nie einen echten Behrenbeck gelesen. "Behrenbecks Blick" ist auch wirklich der größte Unsinn, seit es Thomas Berthold gibt.
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Adlerdenis schrieb:

Ich sag ja immer: Wer sich über Peppi Schmitt aufregt, hat noch nie einen echten Behrenbeck gelesen.
Sehr schön und treffend formuliert.
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le god schrieb:

Diese und ähnliche Aussagen werden doch nicht ignoriert. Sie bieten aber durchaus Interpretationsspielraum. Denn wie man an den Aussagen von Hellmann beim Augsburg-Spiel und jetzt oder von Rode nach dem Schalke-Spiel und in den Wochen zuvor sehr gut sieht, sollte man viele Statements, die in dieser Situation gegeben wurden nicht für bare Münze nehmen, weil die Hauptintention war noch mehr Unruhe zu vermeiden.

Das sehe ich durchaus auch so. Man könnte aber auch auf den Gedanken kommen, dass dies auch für Aussagen Hütters gelten könnte.

Im Übrigen finde ich deine Argumentationen nachvollziehbar und angenehm sachlich, auch wenn ich in manchen Punkten anderer Meinung bin. Aber so wie du die Diskussionen angehst, geht's ja offenbar auch.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das sehe ich durchaus auch so. Man könnte aber auch auf den Gedanken kommen, dass dies auch für Aussagen Hütters gelten könnte.
Selbstverständlich gilt das auch für Hütter und deshalb werfe ich ihm sein "ich bleibe" auch überhaupt nicht vor. Der einzige Vorwurf, den ich persönlich Hütter mache, ist der Zeitpunkt für die finalen Vertragsgespräche mit Gladbach sowie seine öffentliche Kommunikation in den darauffolgenden Wochen. Ansonsten bin ich überzeugt, dass er bis zum Schluss alles versucht hat, um einen positiven Ausgang herbeizuführen. Dass nicht jeder ihm dies mehr abgenommen hat, lag sicher auch an manch verunglückter Aussage. Dass gerade der besonnene Hütter hier so viele Fehler macht, hätte ich vorab nicht für möglich gehalten.
WuerzburgerAdler schrieb:

Im Übrigen finde ich deine Argumentationen nachvollziehbar und angenehm sachlich, auch wenn ich in manchen Punkten anderer Meinung bin. Aber so wie du die Diskussionen angehst, geht's ja offenbar auch.
Dito. In vielen Spielanalysen und Spielerbewertungen bin ich bei Dir, hier halt mal nicht. Letztlich lebt ein Forum ja auch von unterschiedlichen Meinungen, sonst wäre es ja irgendwie langweilig...
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Schönesge schrieb:

Wenn man sich aber das Auftreten der Mannschaft in den letzten 5 Spielen anschaut, gab es wohl doch Probleme. Auch die nun wohl sehr ehrlichen Aussagen von Rode lassen darauf schließen.

Ich will nicht ausschließen, dass die Mannschaft anfangs noch überzeugt war, die Sache mit Hütter durchziehen zu können. Das Spiel am Samstag war dann wohl der Punkt, an dem Rode dann eingeräumt hat, dass das nicht funktioniert hat. Womöglich hat er damit auch die Fehleinschätzung der Situation eingeräumt?
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Basaltkopp schrieb:

Ich will nicht ausschließen, dass die Mannschaft anfangs noch überzeugt war, die Sache mit Hütter durchziehen zu können. Das Spiel am Samstag war dann wohl der Punkt, an dem Rode dann eingeräumt hat, dass das nicht funktioniert hat. Womöglich hat er damit auch die Fehleinschätzung der Situation eingeräumt?
Das ist doch auch ganz normal. Jede Mannschaft, die gerade Dortmund und Wolfsburg geschlagen hat wird überspitzt ausgedrückt zunächst denken "Natürlich bekommen wir die 7 Punkte Vorsprung auch mit Hütter ins Ziel selbst wenn das Verhältnis zum Trainer unter dem Abgang leidet". Hätte auch klappen können, wenn Dortmund gegen Stuttgart, Union oder Bremen weitere Punkte gelassen hätte was durchaus im Bereich des Möglichen war. So kam zu den internen Problemen noch der wachsende Ergebnisdruck verstärkt durch die Ansetzungen gegen Leverkusen und Mainz. Das war dann in Summe zu viel.

Die Fehleinschätzung der Situation war absolut nachvollziehbar. Alle Beteiligten, genauso wie ich als Außenstehender, haben sich darauf verlassen, dass der Vorsprung schon groß genug ist, um trotz des Störeffekts der Hütter-Entscheidung das Ziel zu erreichen. Ex-post war es aber halt genau das: eine Fehleinschätzung.
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Ich teile auch seine Meinung. Aber was soll man hier noch schreiben?
Hier werden gesprochene Worte seitens Hübner, Hellmann etc. ignoriert, da man als Fan offensichtlich besser informiert ist.
Nur ein Beispiel: Hübner sagte, er ist in jeder Sitzung dabei und er empfinde nicht, dass es zwischen Spieler und Trainer Probleme gibt. Ansonsten würde man entsprechend reagieren.
Das kann man jetzt einfach so stehen lassen und als Grundlage zu einer Diskussion benutzen. Oder man ignoriert es und behauptet Hübner hat keine Ahnung, ist sowieso der Spezi von AH etc.
Insofern- hier dreht sich seit Tagen das Karussell und irgendwann schreibt wieder jemand AH wäre eine Lügenbaron und man hätte ihn nach Gladbach freistellen müssen.
Und dann geht es wieder vom vorne los.
Kann man machen, ist ja ein Forum, aber für mich wird es dann irgendwann sinnlos.
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Bankdruecker schrieb:

Hier werden gesprochene Worte seitens Hübner, Hellmann etc. ignoriert, da man als Fan offensichtlich besser informiert ist.
Nur ein Beispiel: Hübner sagte, er ist in jeder Sitzung dabei und er empfinde nicht, dass es zwischen Spieler und Trainer Probleme gibt. Ansonsten würde man entsprechend reagieren.
Das kann man jetzt einfach so stehen lassen und als Grundlage zu einer Diskussion benutzen. Oder man ignoriert es und behauptet Hübner hat keine Ahnung, ist sowieso der Spezi von AH etc.
Diese und ähnliche Aussagen werden doch nicht ignoriert. Sie bieten aber durchaus Interpretationsspielraum. Denn wie man an den Aussagen von Hellmann beim Augsburg-Spiel und jetzt oder von Rode nach dem Schalke-Spiel und in den Wochen zuvor sehr gut sieht, sollte man viele Statements, die in dieser Situation gegeben wurden nicht für bare Münze nehmen, weil die Hauptintention war noch mehr Unruhe zu vermeiden. Oder glaubst Du ernsthaft, Hübner würde in dieser Saisonphase öffentlich von evtl. Problemen zwischen Trainer und Mannschaft berichten? Zumal wenn Vorstand und AR sich nachvollziehbarer Weise dazu entschieden hatten trotz der Umstände am Trainer festzuhalten.
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Die Diskussion ist tatsächlich festgefahren. Genauso wie plumpe Schimpftiraden gegen Hütter deplatziert sind, nervt es aber auch wenn jetzt jegliche – in vielen Fällen durchaus differenzierte – Kritik als Jagd disqualifiziert wird und einem so nebenbei gleich noch Verstand und Empathie abgesprochen werden. Gerade WA hat sich in seiner Rolle als des Hütters redlicher Hüter m.E. zuletzt doch ein wenig verrannt und liest in anderen Posts teilweise Dinge heraus, die dort so gar nicht stehen.

Also nochmal: Die wenigsten sehen Hütter als Alleinschuldigen. Aber er hat die Dinge mit seiner (legitimen) Entscheidung pro Gladbach ins Rollen gebracht und mit seinen begleitenden Kommentaren Unruhe und Vertrauensverlust noch verstärkt. Auch für den Zeitpunkt der Veröffentlichung war er in letzter Instanz verantwortlich. So klar wie Eberl sich zu Hütter positioniert hat, bin ich mir sicher, dass er es insgeheim sogar positiv bewertet hätte, wenn sein künftiger Trainer ihm gesagt hätte, dass er sich bis zur Pause nach dem Leverkusen-Spiel noch voll auf die Eintracht konzentrieren möchte und erst dann für finale Vertragsgespräche zur Verfügung steht.

Dass die Spieler und insbesondere die Führungsspieler weder auf dem Platz noch abseits des Platzes eine gute Figur abgegeben haben ist davon unbenommen. Auf dem Platz ist es ihnen nicht mehr gelungen ihre Leistung abzurufen und neben dem Platz haben Sie es allem Anschein nach weder geschafft positiv auf die Stimmung im Team einzuwirken noch evtl. Bedenken zur weiteren Zusammenarbeit mit dem Trainer intern rechtzeitig zu äußern.

Ich wehre mich aber gegen die These, die Ergebnisse der letzten fünf Spiele seinen auf die mangelnde Qualität der Spieler zurückzuführen. Wer über 28 Spieltage sehr stabil und mit relativ kleinen Schwankungen gute bis sehr gute Leistungen abruft, der hat seine Qualität ausreichend nachgewiesen. Dass gerade jüngere Spieler wie Tuta oder Ndicka unter dem besonderen Druck der letzten Wochen keine Top-Leistungen mehr bringen, spricht nicht gegen ihre grundsätzliche Leistungsstärke.

Eine überzeugende Erklärung für unseren Einbruch, habe ich von den Usern, die den Abgang von Hütter als Begründung für zu billig halten, jedenfalls noch nicht vernommen.  
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le god schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Eben. Und ein AR einer AG, der sich entgegen seiner ureigenen Aufgaben in's operative Geschäft einmischt und den Trainer bei X Punkten Vorsprung auf Platz 5 feuert, einen Trainer, der mit einer beispiellosen Siegesserie die Mannschaft erst dahin gebracht hat, wo sie steht - und dann die Restsaison genau so oder ähnlich verläuft (siehe HSV) - was meinst du, was man mit diesem AR gemacht hätte?

Seid ihr euch eigentlich über die Konsequenzen von dem, was ihr da fordert, bewusst?
Gut, ihr müsst sie ja nicht tragen. Da kann ich auch leicht reden.

Du hast ja vollkommen Recht, dass eine Freistellung Hütters nach dem Gladbach-Spiel (später hätte wahrscheinlich keinen Sinn mehr gemacht, weil Vorsprung und Selbstvertrauen dann schon weg waren) kaum vermittelbar gewesen wäre und ein hohes Maß an Risiko für die Entscheidungsträger bedeutet hätte. Zumal es persönlich wenig zu Gewinnen gab, weil ja selbst im Erfolgsfall jeder gesagt hätte, dass wir das mit Hütter auch geschafft hätten. Von daher ist die Entscheidung absolut nachvollziehbar und die allermeisten hätten an Stelle von Vorstand und AR wohl genauso gehandelt.

Dennoch war es im Nachhinein wahrscheinlich die falsche Entscheidung, zumal Zweifel intern ja scheinbar durchaus vorhanden waren. So interpretiere ich zumindest die Aussage von Sebastian Rode, man habe sich eingeredet, dass es funktioniert. Sollte es stimmen, dass man nicht mehr von Hütter überzeugt war, aber gehofft hat, dass der Vorsprung halt reicht, wäre es für mich immer noch absolut nachvollziehbar, aber halt auch kein Zeichen für Führungsstärke.

So wie wir von unseren Politikern erwarten Entscheidungen zu treffen, die sich am bestmöglichen Erfolg für das Land und nicht am eigenen Machterhalt ausrichten, so sollte auch ein Vorstand oder Aufsichtsrat die zum Wohle des Vereins bestmögliche Entscheidung treffen auch wenn dies mit medialem Gegenwind und einem persönlichen Risiko verbunden ist. Dass die Prioritäten am Ende doch meist anders gesetzt werden, ist wie gesagt nachvollziehbar, aber schade.


Da gehe ich mit. Alles nachvollziehbar, was du schreibst.

Der Unterschied ist einzig und allein der, dass du "im Nachhinein" urteilst und ich die Situation von Vorstand und AR zum Zeitpunkt der jetzt geforderten Entscheidungsfindung betrachtet habe.

Wenn alle gewusst hätten, wie alles abläuft, würden so manche Entscheidungen "im Nachhinein" anders getroffen werden. Um Entscheidungen oder Nichtentscheidungen aber einordnen und auch verstehen zu können, muss man sich halt auch in die Situation der Entscheider zum gegebenen Zeitpunkt hineinversetzen.

Und da bin ich nach wir vor bei Hellmann, Frankenbach und dem AR.
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Auch hier noch einmal eine kurze Replik:

WuerzburgerAdler schrieb:

Der Unterschied ist einzig und allein der, dass du "im Nachhinein" urteilst und ich die Situation von Vorstand und AR zum Zeitpunkt der jetzt geforderten Entscheidungsfindung betrachtet habe.
Ich urteile überhaupt nicht im Nachhinein. Ich habe doch klar geschrieben, dass die Entscheidung für mich zum damaligen Zeitpunkt nachvollziehbar war und ich sie selbst im Nachhinein immer noch für nachvollziehbar halte. Dass sie aus heutiger Sicht dennoch falsch erscheint, ist ja kein Urteil.

WuerzburgerAdler schrieb:

muss man sich halt auch in die Situation der Entscheider zum gegebenen Zeitpunkt hineinversetzen.
Du scheinst meinen Beitrag wirklich nicht richtig gelesen zu haben. Denn nichts anderes habe ich getan. Aus Sicht von Vorstand und AR war das Festhalten an Hütter mit unserem Wissensstand zu jedem Zeitpunkt erklär- und nachvollziehbar. Schwieriger wird es, falls es intern stichhaltige Vorbehalte dagegen gegeben haben sollte und man sich trotz Bauchschmerzen für ein Festhalten entschieden hätte (Stichwort "eingeredet"). Aber selbst dann halte ich das Vorgehen von Vorstand und AR wie geschrieben für nachvollziehbar, aber halt nicht mehr komplett bar jeder Kritik. Da wir nicht den gleichen Informationsstand wie Hellmann, Holzer & Co. haben, ist das aber sowieso rein hypothetisch.
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le god schrieb:

Hütter hat mit seiner Entscheidung und dem Zeitpunkt der Verkündung (ich behaupte einfach mal, er hätte den Vertrag mit Gladbach auch zwei Wochen später unterschreiben können) für ein Störelement gesorgt und die Mannschaft konnte damit nicht umgehen und war unter dem steigenden Druck am Ende komplett verunsichert.

Ein gutes Beispiel wie diese ganze Diskussion hier läuft:

Klingt alles plausibel, was du schreibst. Auffällig sind nur zwei Dinge:

a) "ich behaupte einfach mal"
Klar, was willst du auch anderes machen? Du weißt es ja nicht.
Aber das Ding steht im Raum. Und der Nächste zitiert es schon als Fakt. Und schon entstehen "Lüge", "vereinsschädigendes Verhalten" und und und.

b) Die Mannschaft. Ein besseres Alibi kann man der Mannschaft nicht ausstellen. Ich will jetzt nicht im Detail die Fehler oder Unzulänglichkeiten einzelner Spieler aufführen. Aber beispielhaft erkläre mir mal, wie der selbe Spieler (N'Dicka), nachdem er mit großem Willen und Einsatz ein Klasse Kopfballtor erzielt hat, 1 Minute später sich den Ball wie ein Anfänger vorlegt und damit den erneuten Ausgleich der Schalker herbeiführt?
Verunsicherung? Nicht umgehen können mit dem Hütterabschied? Oder vielleicht doch eine Qualitätsfrage?

Bitte nicht persönlich nehmen. Dein Beitrag bot sich nur an, diese Fragen mal in den Raum zu stellen.
Hellmann sieht es ja ähnlich.
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WuerzburgerAdler schrieb:

a) "ich behaupte einfach mal"
Klar, was willst du auch anderes machen? Du weißt es ja nicht.
Aber das Ding steht im Raum. Und der Nächste zitiert es schon als Fakt. Und schon entstehen "Lüge", "vereinsschädigendes Verhalten" und und und.


Puh, das war ja jetzt wirklich ein absoluter Nebenaspekt in meinem Beitrag, aber sei es drum. Zunächst einmal ist das hier immer noch ein Forum. Da darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, zumal ich ja explizit geschrieben habe, dass dies sozusagen eine Annahme meinerseits ist. Allerdings eine ziemlich naheliegende. Denn Eberl hätte Hütter ja nicht zwingen können, den Vertrag gerade vor dem Gladbach-Spiel zu unterschreiben. Wenn Hütter gesagt hätte, dass er sich bis zur nächsten Länderspielpause (nach dem Leverkusen-Spiel) voll auf die Eintracht konzentrieren möchte, hätte Eberl genau zwei Möglichkeiten gehabt: Darauf eingehen oder unter diesen Umständen einen anderen Kandidaten bevorzugen. Die Aussage, dass Hütter von Februar an der absolute Wunschkandidat in Gladbach war, lässt darauf schließen, dass Ersteres wahrscheinlicher gewesen wäre. Insofern geht mir Dein Vorwurf hier der Lüge Vorschub zu leisten deutlich zu weit.

WuerzburgerAdler schrieb:

b) Die Mannschaft. Ein besseres Alibi kann man der Mannschaft nicht ausstellen. Ich will jetzt nicht im Detail die Fehler oder Unzulänglichkeiten einzelner Spieler aufführen. Aber beispielhaft erkläre mir mal, wie der selbe Spieler (N'Dicka), nachdem er mit großem Willen und Einsatz ein Klasse Kopfballtor erzielt hat, 1 Minute später sich den Ball wie ein Anfänger vorlegt und damit den erneuten Ausgleich der Schalker herbeiführt?
Verunsicherung? Nicht umgehen können mit dem Hütterabschied? Oder vielleicht doch eine Qualitätsfrage?

Dein zweiter Punkt ist deutlich interessanter. Ich habe der Mannschaft überhaupt kein Alibi ausgestellt, denn ich hätte diesen Einbruch in der Form trotz der Umstände nicht erwartet und den Spielern zugetraut, in den letzten drei Spielen noch einmal alles abzurufen. Ich suche nur im Nachhinein eine Erklärung für das was in den letzten Spielen sichtbar war.

Meine Antwort lautet: Der Hütter-Abgang hat kurzfristig für Frust und Verunsicherung gesorgt und unsere Erfolgsserie abgewürgt. Danach war der Vorsprung auf Dortmund fast weg und unter diesem Druck und mit schwindendem Selbstvertrauen ist es nicht mehr gelungen nochmal zurück in die Spur zu finden.

Deine Antwort lautet wenn ich es richtig herauslese: Die Spieler sind eigentlich doch nicht so gut, wie die Leistungen der ersten 28 Spieltage vermuten ließen. Damit schließt Du Dich der These von Hütter an, dass wir zwischendurch einfach überperformed hätten.

Mich überzeugt das genauso wenig wie Hellmann. N'Dicka, um auf Dein Beispiel einzugehen, hat definitiv Champions-League-Niveau. Ein zu weit vorgelegter Ball ist in der Bundesliga sowieso in den seltensten Fällen eine Frage der reinen technischen Qualität, sondern eher Merkmal für mangelnde Konzentration. Genauso wie bei Ilsanker gegen Ginter in Gladbach. Womit wir wieder beim Kopf wären.

Wenn "Qualität" bei einem Bundesligaspieler für Dich die Fähigkeit Randgeräusche auszublenden und mit Drucksituation umzugehen beinhaltet,  kommen wir am Ende vielleicht doch noch zusammen. Ansonsten halt nicht, was ja auch nicht weiter tragisch wäre.

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Schönesge schrieb:

Die Auftritte waren einfach im Vergleich zu den Spielen ab Gladbach signifikant anders. Auch gegen Stuttgart waren wir schon wieder gut dabei, gegen Union ebenfalls. Bremen und Wolfsburg in der Vorrunde waren in etwa so, wie dir Auftritte ab Gladbach. Aber hier waren es eben nur einzelne Spiele, ab Gladbach zum ersten Mal eine negative Serie hinsichtlich des Auftretens (Unsicherheiten, extrem viele Abspielfehler etc.).

Klar, kannst du gerne anders sehen.


Darum geht es nicht,wir haben dort Punkte liegengelassen,die uns fehlen.
Wobei man eben auch nicht die Erwartung haben darf,daß man 37 Punkte als Eintracht Frankfurt in der Rückrunde holt,die es jetzt wohl gebraucht hätte.

Was ich damit sagen will ist,daß eine Mannschaft wie Eintracht nun mal Leistungsschwankungen unterliegt,speziell dann,wenn einzelne extrem wichtige Spieler nicht optimal funktionieren,oder Ausfälle hinzukommen.
Ich streite ja gar nicht den Faktor Hütter ab,aber alles darauf abzuwälzen,daß es am Ende für Platz 4 nicht gereicht hat,ist dann tatsächlich ein wenig simpel.

Es gibt eben auch sportliche Erklärungen:

Leistungsschwankungen,wenig Alternativen auf Schlüsselpositionen,Sperren etc.

Das ist für eine Mannschaft wie die Eintracht eben nicht so einfach aufzufangen.

Nehmen wir das Leverkusenspiel: wenn ich daran denke,wie seinerzeit Leverkusen wechseln konnte...
Die haben quasi die Entscheidung eingewechselt,konnten 1:1 nachlegen.
Das konnten wir nicht.

All diese Faktoren spielen eine Rolle,es kam halt dann vieles zusammen,zum Beispiel
auch ein Abweichen vom so erfolgreichen Spielsystem,weil man mit ein wenig Nostalgie dachte,daß Jovic nur das Eintracht Trikot sehen muss und dann funktioniert.
War auch nicht der Fall.

                   
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Sorry, dass ich mich schon wieder an Dir "abarbeite", aber irgendwie triggern mich Deine Beiträge heute. Vielleicht, weil ich vieles ganz ähnlich sehe, aber Deine Schlussfolgerung daraus einfach nicht nachvollziehen kann.

DelmeSGE schrieb:

Was ich damit sagen will ist,daß eine Mannschaft wie Eintracht nun mal Leistungsschwankungen unterliegt,speziell dann,wenn einzelne extrem wichtige Spieler nicht optimal funktionieren,oder Ausfälle hinzukommen.

Absolut d'accord. Das erklärt sehr gut den Unterschied zwischen den vielen ordentlichen, guten und sehr guten Leistungen, die wir über den Großteil der Saison gezeigt haben. Auch einzelne Ausreißer wie die Spiele gegen Bielefeld (Vorrunde), Wolfsburg (Vorrunde) oder Bremen (Rückrunde) fallen darunter. Insgesamt waren wir aber so konstant wie selten und richtig schwache Spiele die absolute Ausnahme, was auch die nur drei Niederlagen bis zum Gladbach-Spiel unterstreichen.

Was ab Gladbach passiert ist, war dann allerdings keine Leistungsschwankung, sondern ein drastischer Leistungseinbruch. Fünf schwache Spiele am Stück, ich habe da keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Spielen gesehen. Gegen Augsburg hatten wir Spielglück, gegen den Rest eher nicht, das war es auch schon. Dieser deutlich sichtbare Leistungsabfall lässt sich nicht durch normale Schwankungen oder einzelne Ausfälle erklären. Es war wie wenn ein Stecker gezogen worden wäre.

Hütter hat mit seiner Entscheidung und dem Zeitpunkt der Verkündung (ich behaupte einfach mal, er hätte den Vertrag mit Gladbach auch zwei Wochen später unterschreiben können) für ein Störelement gesorgt und die Mannschaft konnte damit nicht umgehen und war unter dem steigenden Druck am Ende komplett verunsichert. Gewollt haben die schon, genau wie Hütter, es hat nur einfach nicht mehr funktioniert. Da ist dann vieles zusammengekommen, insofern bin ich wieder bei Dir. Auslöser war aber die Entscheidung von Hütter mitsamt der miserablen Begleitkommunikation.
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le god schrieb:

DelmeSGE schrieb:

Der grosse Lauf,da sollten wir ehrlich sein,war mit dem Spiel in Bremen vorbei,dann in der Folge gab es Spiele mit Höhen und Tiefen.

Ich stimme Dir eigentlich in vielen Punkten zu, aber dieser Satz wird nicht richtiger, nur weil Du ihn ständig wiederholst. Nach Bremen kamen bis Gladbach fünf ungeschlagene Spiele mit drei Siegen gegen starke Mannschaften (Tabellenplätze 2, 3, 5, 7, 10). Ich sehe da ehrlich gesagt keine Tiefen. Dass man es gegen Union nach klarer Führung und vier herausragend herausgespielten Toren etwas hat schleifen lassen ist richtig, aber verzeihbar. Der Rest war überzeugend und vor allem voller Selbstvertrauen. Rückstände wurden genauso weggesteckt wie unglückliche Schiedsrichterentscheidungen.

Von daher war Bremen eine Ausnahme, weil wir dort nach dem Bayern-Sieg zu lässig agiert haben. Der Lauf war erst mit dem Gladbach-Spiel vorbei. Der heutige FAZ-Kommentar beschreibt es ganz gut. Natürlich erklärt der Hütter-Abgang allein nicht all die individuellen Aussetzer der vergangenen Wochen. Aber die Entscheidung mit den begleitenden Aussagen hat ganz klar das Momentum gebrochen. Statt dem Glauben an die eigene Stärke waren da auf einmal Angst und Zweifel. Lag natürlich auch an der näher rückenden Konkurrenz. Hätte Dortmund gegen Stuttgart, Bremen oder Union etwas weniger Glück mit Aluminium oder Schiedsrichterentscheidungen gehabt, wäre es vielleicht anders gelaufen. Wir hätten unsere Situation mit etwas weniger Druck wahrscheinlich besser meistern können und Dortmund sich irgendwann wohl aufgegeben statt doch noch einen Lauf zu entwickeln.


Ist eine Frage der Sichweise,man kann es auch so sehen,daß nach dem Münchenspiel drei Spiele ohne Sieg kamen.
Bremen,Stuttgart und Leipzig.
Da hatte man sicherlich im Vorfeld der Partien mit 6 Punkten kalkuliert,es wurden nur 2.
Man kann Zahlen immer in die eine oder andere Richtung interpretieren.







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DelmeSGE schrieb:

Man kann Zahlen immer in die eine oder andere Richtung interpretieren.

Das stimmt, deshalb habe ich auch nicht nur die nackten Zahlen herangezogen, sondern auf die Leistungen abgestellt. Wie sind wir aufgetreten, wie sind wir mit Rückschlägen innerhalb der Spiele umgegangen. Das war für mich in allen fünf Spielen stabil und überzeugend und nur die Bayern haben in diesem Zeitraum mehr Punkte als wir geholt. Bremen als Endpunkt unseres Laufs zu sehen, finde ich deshalb nach wie vor verkehrt.

DelmeSGE schrieb:

Ist eine Frage der Sichweise,man kann es auch so sehen,daß nach dem Münchenspiel drei Spiele ohne Sieg kamen.
Bremen,Stuttgart und Leipzig.
Da hatte man sicherlich im Vorfeld der Partien mit 6 Punkten kalkuliert,es wurden nur 2.

Außer uns Fans kalkuliert so doch niemand ernsthaft. Dafür sind die meisten Bundesligaspiele viel zu eng und der Ausgang abhängig von Kleinigkeiten (Chancenverwertung, Spielglück, Schiedsrichterentscheidungen, Tagesform, etc.). Entscheidend ist die Leistung. Wenn die stimmt, kommen früher oder später auch die Punkte. Ob Du dann gegen Stuttgart unentschieden spielst und gegen Wolfsburg gewinnst oder umgekehrt, ist am Ende doch fast egal. Übrigens haben wir in der Vorrunde auch nur einen Punkt mehr aus den genannten drei Spielen geholt.

Letztlich sind wir aber ja gar nicht so weit auseinander, von daher alles gut.  
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Eben. Und ein AR einer AG, der sich entgegen seiner ureigenen Aufgaben in's operative Geschäft einmischt und den Trainer bei X Punkten Vorsprung auf Platz 5 feuert, einen Trainer, der mit einer beispiellosen Siegesserie die Mannschaft erst dahin gebracht hat, wo sie steht - und dann die Restsaison genau so oder ähnlich verläuft (siehe HSV) - was meinst du, was man mit diesem AR gemacht hätte?

Seid ihr euch eigentlich über die Konsequenzen von dem, was ihr da fordert, bewusst?
Gut, ihr müsst sie ja nicht tragen. Da kann ich auch leicht reden.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Eben. Und ein AR einer AG, der sich entgegen seiner ureigenen Aufgaben in's operative Geschäft einmischt und den Trainer bei X Punkten Vorsprung auf Platz 5 feuert, einen Trainer, der mit einer beispiellosen Siegesserie die Mannschaft erst dahin gebracht hat, wo sie steht - und dann die Restsaison genau so oder ähnlich verläuft (siehe HSV) - was meinst du, was man mit diesem AR gemacht hätte?

Seid ihr euch eigentlich über die Konsequenzen von dem, was ihr da fordert, bewusst?
Gut, ihr müsst sie ja nicht tragen. Da kann ich auch leicht reden.

Du hast ja vollkommen Recht, dass eine Freistellung Hütters nach dem Gladbach-Spiel (später hätte wahrscheinlich keinen Sinn mehr gemacht, weil Vorsprung und Selbstvertrauen dann schon weg waren) kaum vermittelbar gewesen wäre und ein hohes Maß an Risiko für die Entscheidungsträger bedeutet hätte. Zumal es persönlich wenig zu Gewinnen gab, weil ja selbst im Erfolgsfall jeder gesagt hätte, dass wir das mit Hütter auch geschafft hätten. Von daher ist die Entscheidung absolut nachvollziehbar und die allermeisten hätten an Stelle von Vorstand und AR wohl genauso gehandelt.

Dennoch war es im Nachhinein wahrscheinlich die falsche Entscheidung, zumal Zweifel intern ja scheinbar durchaus vorhanden waren. So interpretiere ich zumindest die Aussage von Sebastian Rode, man habe sich eingeredet, dass es funktioniert. Sollte es stimmen, dass man nicht mehr von Hütter überzeugt war, aber gehofft hat, dass der Vorsprung halt reicht, wäre es für mich immer noch absolut nachvollziehbar, aber halt auch kein Zeichen für Führungsstärke.

So wie wir von unseren Politikern erwarten Entscheidungen zu treffen, die sich am bestmöglichen Erfolg für das Land und nicht am eigenen Machterhalt ausrichten, so sollte auch ein Vorstand oder Aufsichtsrat die zum Wohle des Vereins bestmögliche Entscheidung treffen auch wenn dies mit medialem Gegenwind und einem persönlichen Risiko verbunden ist. Dass die Prioritäten am Ende doch meist anders gesetzt werden, ist wie gesagt nachvollziehbar, aber schade.
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Eine Entlassung eines Trainer einer Mannschaft zu vollziehen,die auf Platz4 steht,der vertragskonform eine Ausstiegsklausel in Anspruch nimmt,das  ist mal eine Nummer,die ich seinerzeit als absolute Bankrotterklärung verstanden hätte.
Bitte jetzt nicht mit der Aussage " ich bleibe" kommen.
Sich an solche Aussagen zu klammern ist im Profifussball naiv.
Mittlerweile sind halt die Trainer cleverer geworden.
Erfolgreiche Trainer nutzen nun wie erfolgreiche Spieler auch Ausstegsklauseln,kein Verein der Welt wird dazu gezwungen.



Zudem: keiner weiß hier so richtig,wie solch ein Vertrag gestrickt ist.
Ist eine Freistellung möglich ohne Wegfall der ablöseträchtigen Ausstiegsklausel?
Kann die Eintracht dann keine Ablöse generieren?

Wer hätte die Mannschaft übernehmen sollen? Im Erfolg,auf Platz 4 stehend,der diese Philosophie weiterverfolgt?
Wie hätte die Mannschaft darauf reagiert?
Hier wird ja gerne argumentiert,daß die Bekanntgabe des Wechsels etwas mit der Mannschaft gemacht hat,was hätte eine Ablösung mit der Mannschaft gemacht?
Hätte die Mannschaft das im Hinblick auf die damalige sportliche Lage verstehen können?
Alles Fragen über Fragen,die man nicht seriös beantworten kann.

Man muss sich damit abfinden,daß eine Mannschaft wie die unsere im Erfolgsfall eben gewisse Störfeuer zahlungskräftiger Konkurrenz recht schutzlos ausgeliefert ist und Unruhe hereingetragen wird.
Zudem hat die Mannschaft die Drucksituation nicht gut weggeesteckt.
Der grosse Lauf,da sollten wir ehrlich sein,war mit dem Spiel in Bremen vorbei,dann in der Folge gab es Spiele mit Höhen und Tiefen.
Das ist in einer Saison nun mal so.


Was ich Hütter vorwerfe ist mangelnde taktische Flexibiliät in so manchem Spiel(Bremen,Stuttgart),sowie ein fussballerischer Plan B.
Deswegen bin ich über den Abgang nicht wirklich traurig,weil er den Weg freimacht für eine Weiterentwicklung.


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DelmeSGE schrieb:

Der grosse Lauf,da sollten wir ehrlich sein,war mit dem Spiel in Bremen vorbei,dann in der Folge gab es Spiele mit Höhen und Tiefen.

Ich stimme Dir eigentlich in vielen Punkten zu, aber dieser Satz wird nicht richtiger, nur weil Du ihn ständig wiederholst. Nach Bremen kamen bis Gladbach fünf ungeschlagene Spiele mit drei Siegen gegen starke Mannschaften (Tabellenplätze 2, 3, 5, 7, 10). Ich sehe da ehrlich gesagt keine Tiefen. Dass man es gegen Union nach klarer Führung und vier herausragend herausgespielten Toren etwas hat schleifen lassen ist richtig, aber verzeihbar. Der Rest war überzeugend und vor allem voller Selbstvertrauen. Rückstände wurden genauso weggesteckt wie unglückliche Schiedsrichterentscheidungen.

Von daher war Bremen eine Ausnahme, weil wir dort nach dem Bayern-Sieg zu lässig agiert haben. Der Lauf war erst mit dem Gladbach-Spiel vorbei. Der heutige FAZ-Kommentar beschreibt es ganz gut. Natürlich erklärt der Hütter-Abgang allein nicht all die individuellen Aussetzer der vergangenen Wochen. Aber die Entscheidung mit den begleitenden Aussagen hat ganz klar das Momentum gebrochen. Statt dem Glauben an die eigene Stärke waren da auf einmal Angst und Zweifel. Lag natürlich auch an der näher rückenden Konkurrenz. Hätte Dortmund gegen Stuttgart, Bremen oder Union etwas weniger Glück mit Aluminium oder Schiedsrichterentscheidungen gehabt, wäre es vielleicht anders gelaufen. Wir hätten unsere Situation mit etwas weniger Druck wahrscheinlich besser meistern können und Dortmund sich irgendwann wohl aufgegeben statt doch noch einen Lauf zu entwickeln.
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Bei aller berechtigter Kritik an Hütter ist da immer noch eine Mannschaft,die es richten kann.

Die sich auf Schalke nochmals aufrappeln kann.

Ist nicht geschehen,einige haben sich brutal gehenlassen,das war ein Armutszeugnis.

Das ist so mancher wohl mit den Gedanken schon woanders.

Es ist nun mal wieder Zeit für einen massiven Umbruch,immerhin hat sich mancher Spieler derart in den Vordergrund gespielt,daß wir die Ausfälle der Pandemie ausgleichen und noch eine Menge Kohle in die neue Mannschaft stecken können.

Unsere Bilanz seit der Niederlage in Bremen ist inklusive des Bremenspiels 4-3-5,für mich war Bremen der Zeitpunkt, seitdem  schwankten unsere Leistungen.
Da hatten wir auch in dem einen oder anderen Spiel gewaltigen Dusel(Leipzig,Wolfsburg,Union).


Wenn man es dann wirklich ganz sachlich betrachtet,hat es die Eintracht über einen langen Zeitraum fertiggebracht,daß jeder Spieler an seiner Leistungsgrenze agierte,alles passte,ein Rädchen griff in das andere.

Leistungsdellen wie im Herbst,bzw wie nun jetzt bei einigen Spielern,bzw Ausfälle wichtiger Spieler,können wir nicht so adäquat ersetzen,wie es halt Dortmund,oder auch Wolfsburg kann.

Dazu ist unser Kader tatsächlich zu eng gewesen und auf einigen Positionen eben auch zu limitiert.

Klar wäre die CL möglich gewesen,aber dann hätten wir so performen müssen wie bis zum Münchenspiel,das ist dann vielleicht auch zu viel erwartet von einer Mannschaft wie der unseren.
Man darf nicht vergessen,daß hier im Spätherbst noch der Abstiegskampf als Schreckensszenario ein Thema war.
Diese Aufholjagd dann war einfach begeisternd mit tollen Spielen.
Es muss aber auch jedem klar gewesen sein,daß dies nicht so einfach weitergeht,daß Rückschläge welcher Art auch  kommen.
Dafür fehlten uns dann wohl auch mannschaftsintern die Führungsspieler wie zum Beispiel Abraham,die den Laden dann zusammenhalten .

Wir hatten in der Rückrunde 20 Feldspieler,davon genügt eben bei weitem  nicht jeder den höchsten Ansprüchen.
Das ist nun mal der Unterschied zu Clubs,die normalerweise da in den Top 4 spielen.
Das muss man auch mal so sehen.
Wir haben mit unseren Möglichkeiten gerade in dieser Pandemiesaison sehr viel erreicht,was uns in der nächsten Saison gute Möglichkeiten gibt.

Und wir beklagen uns nun über Platz 5.

Und bei allem Respekt...Vergleiche mit Rostock,oder einem Abstieg sind mehr als deplatziert.



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DelmeSGE schrieb:

Unsere Bilanz seit der Niederlage in Bremen ist inklusive des Bremenspiels 4-3-5,für mich war Bremen der Zeitpunkt, seitdem  schwankten unsere Leistungen.

Die Bilanz war 4-3-4, aber abgesehen davon halte ich auch Deine Interpretation für verkehrt. Nach Bremen und vor Gladbach haben wir gegen fünf Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte 3 Siege und zwei Unentschieden geholt. Natürlich hatten wir in diesen Spielen situativ auch mal Glück, aber insgesamt waren das konstant starke Leistungen sowohl spielerisch wie auch kämpferisch. Der Bruch kam ganz klar mit dem Hütter-Abschied, da kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben.

DelmeSGE schrieb:

Diese Aufholjagd dann war einfach begeisternd mit tollen Spielen.
Es muss aber auch jedem klar gewesen sein,daß dies nicht so einfach weitergeht,daß Rückschläge welcher Art auch  kommen.

Warum musste das klar sein? Wir haben 28 Spieltage ordentliche bis sehr gute Leistungen gezeigt wenn auch anfangs noch nicht mit den richtigen Ergebnissen. Aber wir waren fast nicht zu bezwingen, in den allermeisten Spielen die bessere Mannschaft und haben bei Rückschlägen die richtige Reaktion gezeigt sowohl im Spiel als auch nach schwachen Spielen wie in Wolfsburg oder in Bremen. Nichts aber auch gar nichts deutete bis zum Gladbach-Spiel auf einen Rückschlag hin. Vielleicht mal wieder eine Niederlage, ok, aber nicht solch ein Bruch.

DelmeSGE schrieb:

Klar wäre die CL möglich gewesen,aber dann hätten wir so performen müssen wie bis zum Münchenspiel,das ist dann vielleicht auch zu viel erwartet von einer Mannschaft wie der unseren.
Man darf nicht vergessen,daß hier im Spätherbst noch der Abstiegskampf als Schreckensszenario ein Thema war.

Nicht das München-Spiel war der Gradmesser, sondern wir hätten einfach die über die gesamte Saison gezeigte Leistung noch ein paar Spieltage länger abrufen müssen. Der Abstieg war schon im Herbst nur für diejenigen ein Schreckensszenario, die nicht genau hingeschaut haben. Der Don hat schon damals gut dargestellt, dass wir uns auf Basis der gezeigten Leistungen Richtung Europa orientieren müssen und selbst die Champions-League erreichbar ist.

DelmeSGE schrieb:

Wir hatten in der Rückrunde 20 Feldspieler,davon genügt eben bei weitem  nicht jeder den höchsten Ansprüchen.
Das ist nun mal der Unterschied zu Clubs,die normalerweise da in den Top 4 spielen.

Das ist sicherlich etwas dran, aber Hütter ist halt auch eher ein Trainer, der auf einen festen Stamm vertraut und wenig rotiert sowie meist erst spät wechselt. Ich hoffe, dass der nächste Trainer hier etwas flexibler ist und die vorhandene Kadertiefe noch etwas besser nutzt.

DelmeSGE schrieb:

Wir haben mit unseren Möglichkeiten gerade in dieser Pandemiesaison sehr viel erreicht,was uns in der nächsten Saison gute Möglichkeiten gibt.

Und wir beklagen uns nun über Platz 5.

Und bei allem Respekt...Vergleiche mit Rostock,oder einem Abstieg sind mehr als deplatziert.


Da gehe ich grundsätzlich mit, auch wenn es sich im Moment noch nicht so anfühlt.
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Zuber hat mir übrigens gut gefallen in den letzten Minuten, nicht nur wegen der Torvorbereitung. Der war richtig bissig und wollte nochmal was bewegen.

Ansonsten war da bei den Feldspielern viel Durchschnitt. Keiner ist komplett abgefallen, aber es hat auch niemand versucht das Spiel an sich zu reißen. Gegen Mainz hoffe ich diesbezüglich auf Rode.
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Ich fand das heute eigentlich ein ok Spiel von uns. Was allerdings fehlt ist der letzte Biss und der unbedingte Wille in den Zweikämpfen. Ich habe einfach nicht den Eindruck, dass sich die Mannschaft komplett zerreißt, um das Glück zu erzwingen.

Das finde ich in dieser Saisonphase und bei diesem Tabellenstand irgendwie bedenklich. Wie gesagt, es war jetzt nicht grottig, es wurde auch gekämpft und teilweise läuft der Ball nach wie vor ganz gut. Aber zu oft kommen wir einen Schritt zu spät und geben die zweiten Bälle viel zu leicht her. Die letzten Prozente vermisse ich einfach und das ist im Endspurt fatal.

Ich hoffe, das spielfreie Wochenende tut uns gut und wir geben die letzten drei Spiele nochmal Vollgas. Wir haben es schließlich immer noch selbst in der Hand und deshalb glaube ich weiter an ein Happy End.
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le god schrieb:

So man Jovic nicht als echten Stürmer einsetzt, halte ich Younes deshalb im Moment für die bessere Alternative. Einerseits, weil er giftiger im Anlaufen ist und andererseits, weil er der einzige Spieler in unserem Kader ist, der sich mit seinen Dribblings und Körpertäuschungen auf engem Raum 1-gegen1 durchzusetzen weiß. Was das Wert ist, hat man gestern beim 2-0 gesehen. Eine Körpertäuschung von Kamada, der sich nach vorne dreht statt sich wie vom Augsburger erwartet nach hinten zu orientieren, und auf einmal war massig Platz da.



Ich würde trotzdem nicht Luka und Amin alternativ aufstellen. Solange die sich nicht auf den Füßen stehen und die verfügbaren Räume optimal nutzen und bespielen, haben wir im Verbund mit Andre, Daichi und Filip die (nach den Bayern) aktuell beste Offensivgarde der Liga. Während Amin durch seine Gerd-Müller-Statur an Wendigkeit und Filigranität mitbringt, kann Luka durch seine Bulligkeit an Durchschlagskraft auftrumpfen, er ist wie weiland Seb Haller die Wand, an der die Gegner abprallen und schon deswegen nicht an den Ball kommen. Alle Fünfe sind fussballerisch dermaßen intelligent, haben jeweils Auge und Technik für den tödlichen Pass, dass ich mich ab und an wundere, weshalb die nicht (noch) viel mehr Tore generieren.
Nicht auszudenken, wenn dieses Quintett rund 2 weitere Jahre Zeit hätte, sein Zusammenspiel zu perfektionieren(!) - jeder gönnt jedem jederzeit ein Tor, während keiner Andre die Rolle des Number-One-Goalgetters neidet. Wer weiß, vielleicht ist ja tatsächlich ein SV in der "Pipeline", dem es gelingen mag diese unglaubliche Truppe noch eine Saison beisammen zu halten.
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washi schrieb:

Nicht auszudenken, wenn dieses Quintett rund 2 weitere Jahre Zeit hätte, sein Zusammenspiel zu perfektionieren(!)
Das würde ich auch gerne sehen und ich stimme Dir zu, dass Younes und Jovic sicher auch gut zusammenspielen können. Alle fünf Offensiven gemeinsam zu bringen wäre aber schon ein Experiment, das auch schiefgehen kann. Da brauchst Du schon einen brutal starken 6er, um den Laden zusammenzuhalten und die Balance zu wahren. Jemanden wie Kanté oder so. Für den Moment müssen Kamada, Younes und Jovic halt um zwei freie Plätze kämpfen. Gibt wahrlich schlimmere Probleme...
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Basaltkopp schrieb:

Damit hätten wir dann 63 Punkte. Und wenn man davon ausgeht, dass die Zecken auch nicht alle 5 Spiele gewinnen, würde das in jedem Fall reichen. Hoffen wir mal, dass die schon heute Abend damit anfangen nicht alles zu gewinnen.

Mittlerweile glaube ich leider, dass BVB alle 5 Spiele gewinnt. Leipzig und Leverkusen werden sich nicht mehr anstrengen und bei WOB werden sie auch gewinnen. Würde mich riesig freuen, wenn ich mich täusche...
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Mit Wolfsburg, Leipzig und Mainz spielt Dortmund allein noch gegen drei Mannschaften, die in der Rückrundentabelle vor ihnen stehen. Dazu noch Union und Leverkusen, für die es ebenfalls noch um die Teilnahme am europäischen Geschäft geht. Ich sehe da keine Siegesserie und rechne mit mindestens 1-2 Patzern.
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Basaltkopp schrieb:


Den Aspekt hat Hütter sicher auch bedacht, aber damit machst Du die Mitte doch noch enger. Ob da Younes so brilliert hätte?


Sagen wir es so. In vielen dieser Spiele hat ja gerade die Doppel 10 so gut funktioniert. Hätte auch eher sie diesmal wieder erwartet. Aber tatsächlich hat natürlich die Doppelspitze gegen VW und BVB sehr gut funktioniert.

Weiß gerade selber nicht, was ich gegen Bayer am besten fände. Eigentlich ist für mich Younes einer der absoluten Spieler der Saison, der uns klar besser macht. Ihn zum vierten mal nur von der Bank kommen zu lassen, kann ich mir kaum vorstellen. Kamada war aber jetzt auch wieder an beiden Toren entscheidend beteiligt. Dann müsste eigentlich Jovic raus. Aber die Doppelspitze war gegen VW und BVB natürlich nicht schlecht.

Würde aber wohl eher auf die Doppel 10 setzen. Die hat Leverkusen ja im Pokal 25 Minuten komplett auseinandergenommen, bis die uns den Younes vom Platz getreten haben.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Sagen wir es so. In vielen dieser Spiele hat ja gerade die Doppel 10 so gut funktioniert. Hätte auch eher sie diesmal wieder erwartet. Aber tatsächlich hat natürlich die Doppelspitze gegen VW und BVB sehr gut funktioniert.

Wir haben doch gestern (und teilweise auch in den Spielen zuvor) gar nicht wirklich mit einer echten Doppelspitze gespielt. Das System sieht grundsätzlich immer ähnlich aus, einziger Unterschied ist die personelle Besetzung. Jovic wird aufgrund seiner Ausbildung und Vergangenheit natürlich als Stürmer wahrgenommen, spielt aber mehr oder weniger die Younes-Position, auch wenn er sie sicherlich etwas anders auslegt. Er lässt sich weit ins Mittelfeld zurückfallen und ist eher derjenige, der Bälle abholt und dann prallen lässt oder auf die Außen verteilt. Er macht das finde ich nicht schlecht, kann aber seine wesentliche Stärke  - den Abschluss – in dieser Position kaum ausspielen.

So man Jovic nicht als echten Stürmer einsetzt, halte ich Younes deshalb im Moment für die bessere Alternative. Einerseits, weil er giftiger im Anlaufen ist und andererseits, weil er der einzige Spieler in unserem Kader ist, der sich mit seinen Dribblings und Körpertäuschungen auf engem Raum 1-gegen1 durchzusetzen weiß. Was das Wert ist, hat man gestern beim 2-0 gesehen. Eine Körpertäuschung von Kamada, der sich nach vorne dreht statt sich wie vom Augsburger erwartet nach hinten zu orientieren, und auf einmal war massig Platz da.

Egal, Sieg ist Sieg und der war gestern megawichtig. Denn die Verunsicherung war anfangs schon greifbar. Zu sehen an zahlreichen Ungenauigkeiten, technischen Fehlern und Missverständnissen, teilweise ohne jeglichen Gegnerdruck. Das sah bis zum Führungstor ängstlich und umständlich aus. Ich hoffe einfach, dass der Sieg gut für den Kopf ist und wir schon in Leverkusen wieder etwas selbstsicherer auftreten. Aber selbst wenn es dort wie so oft in die Hose gehen sollte, haben wir eine Negativserie abgewendet und gehen mit Vorsprung in die letzten drei Spiele. Das werden wir uns jetzt nicht mehr nehmen lassen!