

amsterdam_stranded
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SGE_Werner schrieb:
Wenn Gewalt gegen rechts verhindern würde, dass sie stärker werden, würde ich tatsächlich darüber nachdenken, sie sinnvoll zu finden.
Nachdenken könnte man. Aber meinst Du, dass man die Geister eingefangen bekommt, die man ruft? Damit würde man Gewalt als zulässiges Mittel zur Bekämpfung von unliebsamen politischen Einstellungen etablieren. Das ist ein Deichbruch. Nach der AfD wären die nächsten wirklichen oder auch nur vermeintlichen Rechten dran. Bei Lucke sind sich hier ja schon alle einig. Thomas de Maiziere durfte auch schon Bekanntschaft mit dem "Widerspruch" machen. Die Büchse der Pandora wäre offen.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:SGE_Werner schrieb:
Wenn Gewalt gegen rechts verhindern würde, dass sie stärker werden, würde ich tatsächlich darüber nachdenken, sie sinnvoll zu finden.
Nachdenken könnte man. Aber meinst Du, dass man die Geister eingefangen bekommt, die man ruft? Damit würde man Gewalt als zulässiges Mittel zur Bekämpfung von unliebsamen politischen Einstellungen etablieren. Das ist ein Deichbruch. Nach der AfD wären die nächsten wirklichen oder auch nur vermeintlichen Rechten dran. Bei Lucke sind sich hier ja schon alle einig. Thomas de Maiziere durfte auch schon Bekanntschaft mit dem "Widerspruch" machen. Die Büchse der Pandora wäre offen.
Kein Mensch würde über Gewalt nachdenken, wenn die staatlichen Institutionen ihre Möglichkeiten konsequent ausschöpfen würden, die ihnen z.B. durch das Gewaltmonopol zur Verfügung stehen, um die Bedrohung des Staates durch rechtsaußen einzudämmen. Eigentlich reichen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland bei konsequenter Umsetzung völlig dazu aus, um rechter Hetze und rechter Gewalt keinen Raum zu geben. Das ganze gestaltet sich halt schwierig, wenn große Teile des Staatsaparates mindestens blind auf dem rechten Auge sind oder gar ganze Behörden von Rechtsextremisten unterwandert sind. Vom Verfassungsschutz bis hin zur Polizei.
Brodowin schrieb:
Ja klar. Wenn man sich für sowas nicht zu schade ist, kann man das sagen.
Man kann den Populismus sicher immer weiter auf die Spitze treiben. Ich könnte dich auch fragen, ob du bei dem Satz auch ein totaltäres Regime wittern würdest wenn wir die Variablen noch mal ändern würden....sagen wir z.B.
[Pädophile Menschen/islamistische Terroristen/Eltern die ihre Kinder verprügeln/Zuhälter und Beförderer der Zwangsprostitution/Steuerhinterzieher/organisierte Kriminelle/Whatever] lassen sich nur in Schach halten, wenn ein permanentes Klima der Angst und der Ablehnung für die besteht und ihnen immer wieder gezeigt wird, dass sie nicht erwünscht sind.
Aber das ist mir ehrlich gesagt ein bisschen zu blöd.
Wer Angst und Ablehnung gegen irgend eine andere Gruppe als präventives Credo ausgibt - wobei man sich das recht heraus nimmt, diese Gruppe selbst zu definieren - ja mei... diese Einstellung ist aus meiner Sicht brandgefährlich und hat wenig bis nichts mit einer demokratischen Sichtweise oder Einstellung zu tun.
arti schrieb:Brodowin schrieb:
Ja klar. Wenn man sich für sowas nicht zu schade ist, kann man das sagen.
Man kann den Populismus sicher immer weiter auf die Spitze treiben. Ich könnte dich auch fragen, ob du bei dem Satz auch ein totaltäres Regime wittern würdest wenn wir die Variablen noch mal ändern würden....sagen wir z.B.
[Pädophile Menschen/islamistische Terroristen/Eltern die ihre Kinder verprügeln/Zuhälter und Beförderer der Zwangsprostitution/Steuerhinterzieher/organisierte Kriminelle/Whatever] lassen sich nur in Schach halten, wenn ein permanentes Klima der Angst und der Ablehnung für die besteht und ihnen immer wieder gezeigt wird, dass sie nicht erwünscht sind.
Aber das ist mir ehrlich gesagt ein bisschen zu blöd.
Wer Angst und Ablehnung gegen irgend eine andere Gruppe als präventives Credo ausgibt - wobei man sich das recht heraus nimmt, diese Gruppe selbst zu definieren - ja mei... diese Einstellung ist aus meiner Sicht brandgefährlich und hat wenig bis nichts mit einer demokratischen Sichtweise oder Einstellung zu tun.
Das meine ich auch. Zumal es schon etwas gravierend anderes ist, ein Klima der Angst gegen organisierte Kriminalität zu schüren, als gegen Personen, die ihre vom Grundgesetz garantierten politischen Rechte ausüben und eine nichtverbotene, wenn auch unerwünschte Partei wählen.
HessiP schrieb:
Du meinst, die 25% in Thüringen renken sich wieder ein? Oder wären nie erreicht worden, durch kühle Ignoranz?
Ich behaupte, dass die 25 % nie erreicht worden wären, wenn sich die gesamte politische Landschaft einschließlich der Medien nicht unablässig um die AfD drehen würde. Erst dadurch hat diese Nischen-Partei mit bestenfalls biederen Spitzenpolitiker diese Relevanz und Wirksamkeit bekommen. Auch hier ist der AfD-Thread der höchstfrequentierte Parteienstrang, obwohl schon lange kein bekennender AfD-Anhänger mehr mitdiskutiert.
Was den persönlichen Kontakt mit Einzelpersonen angeht, bin ich auf der Linie von FA. Da lässt sich mit Reden durchaus etwas bewegen.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Nicht ohne Anlass habe ich mehrmals gefragt, wo die Grenze liegen soll, ab der Menschen einem "permanenten Klima der Angst und Ablehnung" ausgesetzt werden sollen. Wer legt das fest? Wahrscheinlich werde ich weiterhin keine Antwort bekommen. Aus Gründen.
So lange du hier die Diskussionskultur der überheblichen Kurzzeiler verfolgst, in denen du deine moralische Überlegenheit suggerierst, gleichzeitig aber keinen einzigen konstruktiven Ansatz vorlegst, wie und wo du dem um sich greifenden Rechtsruck entgegenwirken willst bzw. noch nicht mal eine Aussage darüber tätigst, ob du das überhaupt willst, da kannst du hier noch so viele Stöckchen hin halten. Ich werde über keines davon springen.
Brodowin schrieb:
So lange du hier die Diskussionskultur der überheblichen Kurzzeiler verfolgst, in denen du deine moralische Überlegenheit suggerierst, gleichzeitig aber keinen einzigen konstruktiven Ansatz vorlegst, wie und wo du dem um sich greifenden Rechtsruck entgegenwirken willst bzw. noch nicht mal eine Aussage darüber tätigst, ob du das überhaupt willst, da kannst du hier noch so viele Stöckchen hin halten. Ich werde über keines davon springen.
Doch, dass habe ich mehrmals getan. Meines Erachtens muss die Gesellschaft arrogant auf ihre Überlegenheit vertrauen und darf sich von den Rechtsextremen nicht die Themen diktieren oder sich gar in die Schlammschlacht ziehen lassen. Ähnlich wie die norwegische Gesellschaft Breivik mit einer unterkühlten Sachlichkeit abgewickelt hat, macht man damit auch andere Rechtsextreme zu dem was sie sind: wirkungslose Verlierer.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:Brodowin schrieb:
So lange du hier die Diskussionskultur der überheblichen Kurzzeiler verfolgst, in denen du deine moralische Überlegenheit suggerierst, gleichzeitig aber keinen einzigen konstruktiven Ansatz vorlegst, wie und wo du dem um sich greifenden Rechtsruck entgegenwirken willst bzw. noch nicht mal eine Aussage darüber tätigst, ob du das überhaupt willst, da kannst du hier noch so viele Stöckchen hin halten. Ich werde über keines davon springen.
Doch, dass habe ich mehrmals getan. Meines Erachtens muss die Gesellschaft arrogant auf ihre Überlegenheit vertrauen und darf sich von den Rechtsextremen nicht die Themen diktieren oder sich gar in die Schlammschlacht ziehen lassen. Ähnlich wie die norwegische Gesellschaft Breivik mit einer unterkühlten Sachlichkeit abgewickelt hat, macht man damit auch andere Rechtsextreme zu dem was sie sind: wirkungslose Verlierer.
Ehrlich gesagt kein schlechtes Argument. Klingt erstmal schlüssig. Allerdings glaube ich, dass weder Breivik so einfach "abgewickelt" wurde (global schon mal gar nicht), noch das man die derzeitige latente und kontinuierliche "Bewegung" nach rechts und den Umgang damit mit so einem einzelnen Ereigniss wie damals in Norwegen gleichsetzen kann. Einem Einzeltäter kannst du immer mit kühler Überlegenheit begegnen. Es blieb ja nicht bei Breivik. Die Welt 2011 war eine andere als sie 2019 ist.
Gelöschter Benutzer
SGE_Werner schrieb:
Ich kann Lucke ja auch nicht ab, weil er rechtes Gedankengut selber hat und noch rechteren die Tür geöffnet hat.
Aber diese Blockade-Aktionen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von der breiten Mehrheit der Bevölkerung als sch... empfunden. Sie sind völlig kontraproduktiv. Würde der da seinen Vortrag vor paar hundert Leuten halten, gäbe es darüber einen Lokalzeitung-Artikel. Jetzt reden alle drüber und er kann sich durchaus erfolgreich als Opfer hinstellen. Und zwar nicht nur bei den 13 % Afdlern, sondern auch noch bei vielen mehr. Und Lucke kann sich selbst schön wieder profilieren. Den hatten doch die meisten gar nicht mehr aufm Schirm. Die Leute tun aus den richtigen Motiven halt leider in meinen Augen das Falsche.
Nun gut. Man kann ja die Uhr danach stellen, dass du hier die These vertrittst, dass jede Form von klarer Kante gegen Rechtsextremisten eh nur dem rechtsbraun-versifften Dreck hilft, da sie wieder rum opfern können und ihnen das die Leute in Scharen in die Arme treibt. Ich bin - wenig überraschend - komplett anderer Meinung. Wie es sich inzwischen aus jahrelanger Erfahrung gezeigt hat, nutzt es den rechtsextremen Menschen nicht, es schadet ihnen möglicherweise in Umfragen auch nicht, aber die sind so oder so konstant da. Argumentativ ist da eh keiner zu erreichen. Rum heulen und sich als Opfer aufspielen, das machen die immer, egal was los ist. Daher ist es völlige Zeitverschwendung, sich zu überlegen, welche Debattenkultur den Schlechtmenschen nützt oder schadet. Die Geschichte hat gezeigt, dass sich Nazis und rechtes Pack nicht pazifistisch und nicht durch demokratische Diskussionen bekämpfen lassen. Das galt vor 80 Jahren, das gilt leider auch heute. Daher finde ich den frontalen Angriff besser. Rechte Menschen lassen sich nur in Schach halten, wenn ein permanentes Klima der Angst und der Ablehnung für die besteht und ihnen immer wieder gezeigt wird, dass sie nicht erwünscht sind. Das wäre ja noch schöner, wenn die auf der einen Seite einen Anspruch auf die Errungenschaften der Moderne (wie z.B. die Freiheit der Lehre) hätten, gleichzeitig aber zurück in die dunkelste Vergangenheit wollen. Hier gilt mehr als irgendwo anders: Wer das eine will, muss das andere lieben.
Wie gesagt: Mit Argumenten erreicht man sie nicht. Möglicherweise mit Niederbrüllen auch nicht. Argumente verpuffen wirkungslos. Niederbrüllen und jede geplatzte Vorlesung von diesem Menschenfeind sind dagegen Wirkungstreffer.
Brodowin schrieb:
Daher finde ich den frontalen Angriff besser. Rechte Menschen lassen sich nur in Schach halten, wenn ein permanentes Klima der Angst und der Ablehnung für die besteht und ihnen immer wieder gezeigt wird, dass sie nicht erwünscht sind. Das wäre ja noch schöner, wenn die auf der einen Seite einen Anspruch auf die Errungenschaften der Moderne (wie z.B. die Freiheit der Lehre) hätten, gleichzeitig aber zurück in die dunkelste Vergangenheit wollen. Hier gilt mehr als irgendwo anders: Wer das eine will, muss das andere lieben.
Du willst deinen Gegnern bereitwillig in die dunkelste Vergangenheit folgen. Die Demokratie kann man nicht mit Jakobiner-Methoden verteidigen, ohne selbst zum Jakobiner zu werden. Wie Du es selbst sagst: Wer das eine will, muss das andere lieben.
Nicht ohne Anlass habe ich mehrmals gefragt, wo die Grenze liegen soll, ab der Menschen einem "permanenten Klima der Angst und Ablehnung" ausgesetzt werden sollen. Wer legt das fest? Wahrscheinlich werde ich weiterhin keine Antwort bekommen. Aus Gründen.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Nicht ohne Anlass habe ich mehrmals gefragt, wo die Grenze liegen soll, ab der Menschen einem "permanenten Klima der Angst und Ablehnung" ausgesetzt werden sollen. Wer legt das fest? Wahrscheinlich werde ich weiterhin keine Antwort bekommen. Aus Gründen.
So lange du hier die Diskussionskultur der überheblichen Kurzzeiler verfolgst, in denen du deine moralische Überlegenheit suggerierst, gleichzeitig aber keinen einzigen konstruktiven Ansatz vorlegst, wie und wo du dem um sich greifenden Rechtsruck entgegenwirken willst bzw. noch nicht mal eine Aussage darüber tätigst, ob du das überhaupt willst, da kannst du hier noch so viele Stöckchen hin halten. Ich werde über keines davon springen.
Wahrscheinlich ist es die Gnade der späten Geburt, aber bei mir läuft zur Zeit ziemlich viel Bruce Springsteen.
"Well if you're looking for love,
Honey I'm tougher than the rest"
Bruce Springsteen - Tougher than the rest
"Well if you're looking for love,
Honey I'm tougher than the rest"
Bruce Springsteen - Tougher than the rest
Einer meiner Lieblingstracks von David Bowie. Ziemlich smart wie er das Major Tom-Motiv noch einmal aufgreift.
das ist in der tat nicht nur etwas missverstaendlich, zumal auch der von dir aufgefuehrte link keine bestaetigung deiner position mit sich bringt und nicht erklaert, warum du sarah wagenknecht in einer diskussion auffuehrst, in der es darum geht, mit rechtsextremen und rassisten zu reden.
ich bin mir deshalb nicht sicher, was du damit zum ausdruck bringen moechtest.
moechtest du die frage stellen, ob sarah wagenknechts vorgehen der richtige weg war mit solchen positionen umzugehen?
ich bin mir deshalb nicht sicher, was du damit zum ausdruck bringen moechtest.
moechtest du die frage stellen, ob sarah wagenknechts vorgehen der richtige weg war mit solchen positionen umzugehen?
Xaver, Dir merkt man den Naturwissenschaftler überhaupt nicht an...
Also nochmal: Meine Frage war, wo die straighte Fraktion die Grenze ziehen will, mit wem noch gesprochen werden darf und mit wem nicht.
Zur Verdeutlichung habe ich meine Frage exemplarisch auf verschiedene Personen bezogen, denen unterschiedlich intensiv vorgeworfen wurde, sie würden zumindest partiell nationalistische und rassistische Positionen vertreten. Ich fand das anschaulicher, als wenn nur mit abstrakten und letztlich leeren Begriffen wie "Rechtsradikale" diskutiert wird. Wagenknecht war schon das provokanteste Beispiel. Meinetwegen können wir sie auch weglassen. Darauf kommt es mir nicht an.
Also nochmal: Meine Frage war, wo die straighte Fraktion die Grenze ziehen will, mit wem noch gesprochen werden darf und mit wem nicht.
Zur Verdeutlichung habe ich meine Frage exemplarisch auf verschiedene Personen bezogen, denen unterschiedlich intensiv vorgeworfen wurde, sie würden zumindest partiell nationalistische und rassistische Positionen vertreten. Ich fand das anschaulicher, als wenn nur mit abstrakten und letztlich leeren Begriffen wie "Rechtsradikale" diskutiert wird. Wagenknecht war schon das provokanteste Beispiel. Meinetwegen können wir sie auch weglassen. Darauf kommt es mir nicht an.
nicht ablenken, werner da sollte man aber schon differenzieren, mit rechtsextremen in verbindung hat sie jetzt hier amsterdam stranded gebracht.
aber daß die linke respektive wagenknecht durch ihre äusserungen dazu beigetragen hat, daß rassismus und rassistische äusserungen wieder deutlich mehr akzeptanz in der gesellschaft finden, kann man doch mittlerweile durchaus als unstrittig bezeichnen, auch wenn es der ein oder andere vielleicht nicht wahr habe moechte
aber daß die linke respektive wagenknecht durch ihre äusserungen dazu beigetragen hat, daß rassismus und rassistische äusserungen wieder deutlich mehr akzeptanz in der gesellschaft finden, kann man doch mittlerweile durchaus als unstrittig bezeichnen, auch wenn es der ein oder andere vielleicht nicht wahr habe moechte
Das war in der Tat etwas missverständlich. Sahra Wagenknecht ist mit Sicherheit keine Rechtsradikale und ich möchte sie auch nicht damit in Verbindung bringen.
Allerdings sehen Einige der Parteimitglieder der Linken offenbar eine gewisse Nähe:
"Wenn mir und anderen Genossinnen und Genossen aus den eigenen Reihen Nationalismus, Rassismus oder AfD-Nähe vorgeworfen wird, dann ist das das Gegenteil einer solidarischen Debatte".
https://www.tagesschau.de/inland/linkspartei-173.html
Deshalb habe ich sie angeführt.
Allerdings sehen Einige der Parteimitglieder der Linken offenbar eine gewisse Nähe:
"Wenn mir und anderen Genossinnen und Genossen aus den eigenen Reihen Nationalismus, Rassismus oder AfD-Nähe vorgeworfen wird, dann ist das das Gegenteil einer solidarischen Debatte".
https://www.tagesschau.de/inland/linkspartei-173.html
Deshalb habe ich sie angeführt.
das ist in der tat nicht nur etwas missverstaendlich, zumal auch der von dir aufgefuehrte link keine bestaetigung deiner position mit sich bringt und nicht erklaert, warum du sarah wagenknecht in einer diskussion auffuehrst, in der es darum geht, mit rechtsextremen und rassisten zu reden.
ich bin mir deshalb nicht sicher, was du damit zum ausdruck bringen moechtest.
moechtest du die frage stellen, ob sarah wagenknechts vorgehen der richtige weg war mit solchen positionen umzugehen?
ich bin mir deshalb nicht sicher, was du damit zum ausdruck bringen moechtest.
moechtest du die frage stellen, ob sarah wagenknechts vorgehen der richtige weg war mit solchen positionen umzugehen?
amsterdam_stranded schrieb:Brodowin schrieb:
Zum Beispiel das Niederbrüllen seiner Lehrveranstaltung einfach mal ertragen und sich nicht ehrlos verpissen? Wir müssen ja auch mit den Folgen seiner Partei leben. Dann ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, dass so einer, der so viel Schuld auf sich geladen hat, mal ein paar niedergebrüllten Lehrveranstaltungen standhält. Oder steht er den Nachfolgern in seiner Partei im Rum-Opfern etwa doch in nix nach?
Da bin ich komplett anderer Meinung. Das war keine politische Veranstaltung, sondern eine stinknormale wirtschaftswissenschaftliche Vorlesung. Zudem kann man Lucke auch nicht vorwerfen, dass er sich nicht glaubhaft von der AfD distanziert hätte. Wie lange soll denn der Sündenfall fortwirken? Bis zum Lebensende?
Soll das umgekehrt auch gelten, wenn irgendwelche AfD-Hansel eine Lehrveranstaltung eines ihrerseits unerwünschten Professors niederschreien? Darf der dann auch nicht "Rumopfern"?
Es würde reichen, wenn er den Leuten zuhört und auf sie eingeht. Was ich gelesen habe ist, dass er in die Offensive geht und genau da weiter macht, wo er bei der AfD aufgehört hat. "Den Störern liegt an der politischen Meinungsherrschaft: Sie wollen darüber entscheiden, was richtig und was falsch ist".
Focus schrieb:
Zudem beklagt Lucke demnach einen Mechanismus, wonach die Positionen von politisch Andersdenkenden vergröbert und verzerrt wiedergeben würden, um diese möglichst nachhaltig zu diskreditieren: "Wer den Euro kritisiert, ist ein Antieuropäer, wer das Kopftuch verbieten will, ist ein Islamfeind, wer Greta kritisiert, ein Klimaleugner."
Und das soll die Lösung sein? Einsicht? Das ist das AfD-Opfergetue.
Jaroos schrieb:
Es würde reichen, wenn er den Leuten zuhört und auf sie eingeht. Was ich gelesen habe ist, dass er in die Offensive geht und genau da weiter macht, wo er bei der AfD aufgehört hat. "Den Störern liegt an der politischen Meinungsherrschaft: Sie wollen darüber entscheiden, was richtig und was falsch ist".
Naja, eine Zeit lang hat er den "Nazischwein"-Sprechchören zugehört. Wie soll man darauf großartig eingehen können?
Zumal die Kommunikationsabbruch-Fraktion ja gerade nicht mit Leuten wie Lucke reden will.
Um mal von der Person Lucke wegzukommen, wie schaut es mit Akteuren anderer Parteien wie Boris Palmer oder Sahra Wagenknecht aus? Auch dort das Reden einstellen?
Wie gesagt, mich interessiert wirklich, wo eurer Meinung nach die Grenze liegen soll.
amsterdam_stranded schrieb:Jaroos schrieb:
Es würde reichen, wenn er den Leuten zuhört und auf sie eingeht. Was ich gelesen habe ist, dass er in die Offensive geht und genau da weiter macht, wo er bei der AfD aufgehört hat. "Den Störern liegt an der politischen Meinungsherrschaft: Sie wollen darüber entscheiden, was richtig und was falsch ist".
Naja, eine Zeit lang hat er den "Nazischwein"-Sprechchören zugehört. Wie soll man darauf großartig eingehen können?
Zumal die Kommunikationsabbruch-Fraktion ja gerade nicht mit Leuten wie Lucke reden will.
Dann sollte er vielleicht das Gespräch suchen und nicht beim erstbesten Blatt (Welt war es) seine Opferrolle einnehmen. Da hätte er sagen können, dass er zu einer Diskussion einlädt.
amsterdam_stranded schrieb:Jaroos schrieb:
Es würde reichen, wenn er den Leuten zuhört und auf sie eingeht. Was ich gelesen habe ist, dass er in die Offensive geht und genau da weiter macht, wo er bei der AfD aufgehört hat. "Den Störern liegt an der politischen Meinungsherrschaft: Sie wollen darüber entscheiden, was richtig und was falsch ist".
Naja, eine Zeit lang hat er den "Nazischwein"-Sprechchören zugehört. Wie soll man darauf großartig eingehen können?
Zumal die Kommunikationsabbruch-Fraktion ja gerade nicht mit Leuten wie Lucke reden will.
Um mal von der Person Lucke wegzukommen, wie schaut es mit Akteuren anderer Parteien wie Boris Palmer oder Sahra Wagenknecht aus? Auch dort das Reden einstellen?
Wie gesagt, mich interessiert wirklich, wo eurer Meinung nach die Grenze liegen soll.
Davon abgesehen, dass ich ebenfalls daran interessiert wäre, wo die Grenze verläuft zwischen "ist es wert/nicht wert zu reden", bin ich ein wenig irritiert davon, dass Palmer und Wagenknecht beispielhaft angeführt werden.
Insbesondere Wagenknecht in Verbindung mit Rechtsextremismus zu bringen finde ich, bei aller begründeten Kritik, schon sehr abenteuerlich.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:Brodowin schrieb:
Wenn so einer nun Gegenwind an einer Hochschule bekommt, dann sollte er sich diesem Gegenwind gefälligst stellen und nicht rum flennen wie ein Opfer. Ernstgemeinte Frage: Warum sollte man dem mit Gesprächsbereitschaft begegnen?
Vielleicht, weil es in einer aufgeklärten Gesellschaft so etwas wie die Freiheit der Lehre gibt?
Was du als "Gegenwind" bezeichnest, war das komplette Niederbrüllen einer Lehrveranstaltung. Wie soll er sich dem denn Deiner Meinung nach "stellen"?
Zum Beispiel das Niederbrüllen seiner Lehrveranstaltung einfach mal ertragen und sich nicht ehrlos verpissen? Wir müssen ja auch mit den Folgen seiner Partei leben. Dann ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, dass so einer, der so viel Schuld auf sich geladen hat, mal ein paar niedergebrüllten Lehrveranstaltungen standhält. Oder steht er den Nachfolgern in seiner Partei im Rum-Opfern etwa doch in nix nach?
Brodowin schrieb:
Zum Beispiel das Niederbrüllen seiner Lehrveranstaltung einfach mal ertragen und sich nicht ehrlos verpissen? Wir müssen ja auch mit den Folgen seiner Partei leben. Dann ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, dass so einer, der so viel Schuld auf sich geladen hat, mal ein paar niedergebrüllten Lehrveranstaltungen standhält. Oder steht er den Nachfolgern in seiner Partei im Rum-Opfern etwa doch in nix nach?
Da bin ich komplett anderer Meinung. Das war keine politische Veranstaltung, sondern eine stinknormale wirtschaftswissenschaftliche Vorlesung. Zudem kann man Lucke auch nicht vorwerfen, dass er sich nicht glaubhaft von der AfD distanziert hätte. Wie lange soll denn der Sündenfall fortwirken? Bis zum Lebensende?
Soll das umgekehrt auch gelten, wenn irgendwelche AfD-Hansel eine Lehrveranstaltung eines ihrerseits unerwünschten Professors niederschreien? Darf der dann auch nicht "Rumopfern"?
amsterdam_stranded schrieb:Brodowin schrieb:
Zum Beispiel das Niederbrüllen seiner Lehrveranstaltung einfach mal ertragen und sich nicht ehrlos verpissen? Wir müssen ja auch mit den Folgen seiner Partei leben. Dann ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, dass so einer, der so viel Schuld auf sich geladen hat, mal ein paar niedergebrüllten Lehrveranstaltungen standhält. Oder steht er den Nachfolgern in seiner Partei im Rum-Opfern etwa doch in nix nach?
Da bin ich komplett anderer Meinung. Das war keine politische Veranstaltung, sondern eine stinknormale wirtschaftswissenschaftliche Vorlesung. Zudem kann man Lucke auch nicht vorwerfen, dass er sich nicht glaubhaft von der AfD distanziert hätte. Wie lange soll denn der Sündenfall fortwirken? Bis zum Lebensende?
Soll das umgekehrt auch gelten, wenn irgendwelche AfD-Hansel eine Lehrveranstaltung eines ihrerseits unerwünschten Professors niederschreien? Darf der dann auch nicht "Rumopfern"?
Es würde reichen, wenn er den Leuten zuhört und auf sie eingeht. Was ich gelesen habe ist, dass er in die Offensive geht und genau da weiter macht, wo er bei der AfD aufgehört hat. "Den Störern liegt an der politischen Meinungsherrschaft: Sie wollen darüber entscheiden, was richtig und was falsch ist".
Focus schrieb:
Zudem beklagt Lucke demnach einen Mechanismus, wonach die Positionen von politisch Andersdenkenden vergröbert und verzerrt wiedergeben würden, um diese möglichst nachhaltig zu diskreditieren: "Wer den Euro kritisiert, ist ein Antieuropäer, wer das Kopftuch verbieten will, ist ein Islamfeind, wer Greta kritisiert, ein Klimaleugner."
Und das soll die Lösung sein? Einsicht? Das ist das AfD-Opfergetue.
amsterdam_stranded schrieb:
Das war keine politische Veranstaltung, sondern eine stinknormale wirtschaftswissenschaftliche Vorlesung.
Wie bitte??? Natürlich war das eine politische Veranstaltung! Jede VWL-Vorlesung ist eine politische Veranstaltung, weil die heutige Mainstream-VWL keine Wissenschaft sondern Politik oder besser noch Ideologie ist, und dazu eine hochgefährliche.
Bofinger bezeichnet sie als Mickymaus-Ökonomie, wobei das noch ziemlicht verharmlosend ist:
https://www.diepresse.com/746705/bofinger-mickymaus-modelle-sind-vollig-realitatsfern
Lucke ist in meinen Augen genauso ein Extemist wie es Höcke ist, nur will Lucke keinen Faschismus sondern weiter in der Geschichte zurück, in den Feudalismus. In seiner Vorstellung haben die Menschen heute aber statt Fürsten und Herzögen der neuen Geldaristokratie zu dienen, euphemistisch als Finanzinvestoren bezeichnet.
Dieser Mann ist brandgefährlich, lies sein Hamburger Appell!
Er hat nichts aus dem AfD-Desaster gelernt und verfolgt weiter unbeirrt seine extremistischen Bestrebungen.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Btw. wie schaut es denn mit Menschen wie Bernd Lucke aus? Als Nazischweine im Hörsaal niederbrüllen oder vielleicht doch reden?
Lucke hat diese Partei maßgeblich ins Leben gerufen. Auch wenn er sich jetzt raus windet, ist er schuldig am Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland, welcher den Nährboden bereitet hat, für rechtsextreme Terror-Anschläge wie in Halle, in Wächtersbach oder auf Lübcke. Bei dieser Schuld, die er auf sich geladen hat, dürfte er eigentlich keine Nacht mehr ruhig schlafen. Wenn so einer nun Gegenwind an einer Hochschule bekommt, dann sollte er sich diesem Gegenwind gefälligst stellen und nicht rum flennen wie ein Opfer. Ernstgemeinte Frage: Warum sollte man dem mit Gesprächsbereitschaft begegnen?
Hindenburg war auch kein strammer Nazi, könnte man argumentieren.
Brodowin schrieb:
Wenn so einer nun Gegenwind an einer Hochschule bekommt, dann sollte er sich diesem Gegenwind gefälligst stellen und nicht rum flennen wie ein Opfer. Ernstgemeinte Frage: Warum sollte man dem mit Gesprächsbereitschaft begegnen?
Vielleicht, weil es in einer aufgeklärten Gesellschaft so etwas wie die Freiheit der Lehre gibt?
Was du als "Gegenwind" bezeichnest, war das komplette Niederbrüllen einer Lehrveranstaltung. Wie soll er sich dem denn Deiner Meinung nach "stellen"?
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:Brodowin schrieb:
Wenn so einer nun Gegenwind an einer Hochschule bekommt, dann sollte er sich diesem Gegenwind gefälligst stellen und nicht rum flennen wie ein Opfer. Ernstgemeinte Frage: Warum sollte man dem mit Gesprächsbereitschaft begegnen?
Vielleicht, weil es in einer aufgeklärten Gesellschaft so etwas wie die Freiheit der Lehre gibt?
Was du als "Gegenwind" bezeichnest, war das komplette Niederbrüllen einer Lehrveranstaltung. Wie soll er sich dem denn Deiner Meinung nach "stellen"?
Zum Beispiel das Niederbrüllen seiner Lehrveranstaltung einfach mal ertragen und sich nicht ehrlos verpissen? Wir müssen ja auch mit den Folgen seiner Partei leben. Dann ist es ja wohl nicht zu viel verlangt, dass so einer, der so viel Schuld auf sich geladen hat, mal ein paar niedergebrüllten Lehrveranstaltungen standhält. Oder steht er den Nachfolgern in seiner Partei im Rum-Opfern etwa doch in nix nach?
amsterdam_stranded schrieb:
Btw. wie schaut es denn mit Menschen wie Bernd Lucke aus? Als Nazischweine im Hörsaal niederbrüllen oder vielleicht doch reden?
In diesem Thread gehts um Rechtsradikale. Darunter fällt Lucke im Zweifel nicht. Er muss sich nur den Vorwurf gefallen lassen, dass er seine Partei auf Teufel komm raus wachsen lassen wollte und auch noch den dreckigsten Nazi akzeptiert hat. Aber er selbst ist sicher kein Nazi. Dass da eine Debatte niedergebrüllt wurde, ist für die Veranstalter beschämend - von den Schreiern ganz zu schweigen.
Wer zu den Rechtsradikalen gehört, wird hier vermutlich sehr unterschiedlich gesehen. Mich würde wirklich interessieren, wo für die "keine Gespräche und keine Differenzierungen"-Fraktion die Grenze verläuft.
amsterdam_stranded schrieb:
Wer zu den Rechtsradikalen gehört, wird hier vermutlich sehr unterschiedlich gesehen. Mich würde wirklich interessieren, wo für die "keine Gespräche und keine Differenzierungen"-Fraktion die Grenze verläuft.
Das ist doch leicht festzustellen. Mit dir z.B. diskutiere ich hier noch.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Auch wenn Du sagst, dass Du nicht differenzieren willst und diese Absicht mit bemühten Ostdeutschen-Klischees belegst, würde mich dennoch interessieren, mit wem konkret nicht mehr geredet werden soll bzw. wo Du die Grenze zur Gesprächsfähigkeit ziehen willst.
Also hier sehe ich z.B. keinerlei Gesprächsansätze. Du etwa?
https://www.youtube.com/watch?v=qX4mqKZe8ts
Brodowin schrieb:
Also hier sehe ich z.B. keinerlei Gesprächsansätze. Du etwa?
https://www.youtube.com/watch?v=qX4mqKZe8ts
Sehe ich auch nicht. Bin allerdings keiner dieser Gestalten je persönlich begegnet. Keine Ahnung, ob sie Seiten an sich haben, die Gespräche möglich machen könnten. Bei Alice Weidel würde mich ehrlich gesagt schon interessieren, wie eine intelligente und weltgewandte Person so in dem braunen Sumpf versinken konnte.
Btw. wie schaut es denn mit Menschen wie Bernd Lucke aus? Als Nazischweine im Hörsaal niederbrüllen oder vielleicht doch reden?
amsterdam_stranded schrieb:
Btw. wie schaut es denn mit Menschen wie Bernd Lucke aus? Als Nazischweine im Hörsaal niederbrüllen oder vielleicht doch reden?
In diesem Thread gehts um Rechtsradikale. Darunter fällt Lucke im Zweifel nicht. Er muss sich nur den Vorwurf gefallen lassen, dass er seine Partei auf Teufel komm raus wachsen lassen wollte und auch noch den dreckigsten Nazi akzeptiert hat. Aber er selbst ist sicher kein Nazi. Dass da eine Debatte niedergebrüllt wurde, ist für die Veranstalter beschämend - von den Schreiern ganz zu schweigen.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Btw. wie schaut es denn mit Menschen wie Bernd Lucke aus? Als Nazischweine im Hörsaal niederbrüllen oder vielleicht doch reden?
Lucke hat diese Partei maßgeblich ins Leben gerufen. Auch wenn er sich jetzt raus windet, ist er schuldig am Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland, welcher den Nährboden bereitet hat, für rechtsextreme Terror-Anschläge wie in Halle, in Wächtersbach oder auf Lübcke. Bei dieser Schuld, die er auf sich geladen hat, dürfte er eigentlich keine Nacht mehr ruhig schlafen. Wenn so einer nun Gegenwind an einer Hochschule bekommt, dann sollte er sich diesem Gegenwind gefälligst stellen und nicht rum flennen wie ein Opfer. Ernstgemeinte Frage: Warum sollte man dem mit Gesprächsbereitschaft begegnen?
Hindenburg war auch kein strammer Nazi, könnte man argumentieren.
Ich will das nicht zu apokalyptisch ausmalen, aber ich glaube mittlerweile (das war auch mal anders), dass man in der Auseinandersetzung mit diesen Menschen Zeit verschwendet, die besser in den Zusammenschluss, in die gegenseitige Unterstützung, in das Räumeschaffen für antifaschistisches Denken investiert wäre.
Die gemeinsame Basis ist verlassen worden, als auf ostdeutschen Marktplätzen gefordert wurde, man sollte Flüchtlinge "absaufen" lassen, als Heime attackiert wurden, als Pegida demokratisch gewählte Politiker an den Galgen wünschte, als im Internet Frauen, die sich gegen AfD oder für eine offene Gesellschaft positioniert haben, mit Vergewaltigungsdrohungen überzogen wurden, als in Chemnitz und vielen anderen Orten alle Berührungsängste mit Neonazis aufgegeben wurden und in tausenden Fällen mehr. Und jedesmal bestand für den "normalen Bürger" die Chance, sich abzugrenzen, eine Linie zu ziehen und zu sagen "jetzt mache ich nicht mehr mit". Und jedesmal wurde diese Chance willentlich nicht wahrgenommen, sondern man dackelte wieder los und machte sein Kreuz bei der entsprechenden Partei.
Nach der wievielten Entgleisung soll man als Demokrat denn aufhören, mit diesen Leuten "zu reden"? Sie haben sich entschieden. Und wir vergessen die Opfer von Rassismus, vergessen die Opfer von Antisemitismus, von Sexismus, von Homophobie, vergessen die angepöbelte Frau mit dem Kopftuch, vergessen die 97 Prozent der Flüchtlinge, die sich in diesem Land nichts aber auch gar nichts haben zuschulden kommen lassen, vergessen die 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, die das Pech haben, nicht Müller-Meier-Schmidt heißen oder so auszusehen, vergessen die ganzen kleinen Diskriminierungen, die es nie in die Medien schaffen und trotzdem genauso wehtun.
Und dann soll ich differenzieren und das Händchen halten und mir erklären lassen, dass es in Pusemuckel im Erzgebirge ja kein schnelles Internet gibt oder die Wende ja auch teilweise schlimm war oder der Klimawandel erfunden ist oder die Deutschen ja alle "ausgetauscht" werden sollen? Oder ich soll es ignorieren und nicht drüber reden, weil sonst sind die Leute ja ganz nett? Während ich weiß, dass die netten Leute sich dann wieder im Internet ausmalen, dass man Feministinnen ja auch mal so richtig durchf... könnte? Und ich soll die Mitläufer entschuldigen?
Nein. Mach ich nicht. Nicht jetzt und nicht in Zukunft.
Die gemeinsame Basis ist verlassen worden, als auf ostdeutschen Marktplätzen gefordert wurde, man sollte Flüchtlinge "absaufen" lassen, als Heime attackiert wurden, als Pegida demokratisch gewählte Politiker an den Galgen wünschte, als im Internet Frauen, die sich gegen AfD oder für eine offene Gesellschaft positioniert haben, mit Vergewaltigungsdrohungen überzogen wurden, als in Chemnitz und vielen anderen Orten alle Berührungsängste mit Neonazis aufgegeben wurden und in tausenden Fällen mehr. Und jedesmal bestand für den "normalen Bürger" die Chance, sich abzugrenzen, eine Linie zu ziehen und zu sagen "jetzt mache ich nicht mehr mit". Und jedesmal wurde diese Chance willentlich nicht wahrgenommen, sondern man dackelte wieder los und machte sein Kreuz bei der entsprechenden Partei.
Nach der wievielten Entgleisung soll man als Demokrat denn aufhören, mit diesen Leuten "zu reden"? Sie haben sich entschieden. Und wir vergessen die Opfer von Rassismus, vergessen die Opfer von Antisemitismus, von Sexismus, von Homophobie, vergessen die angepöbelte Frau mit dem Kopftuch, vergessen die 97 Prozent der Flüchtlinge, die sich in diesem Land nichts aber auch gar nichts haben zuschulden kommen lassen, vergessen die 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, die das Pech haben, nicht Müller-Meier-Schmidt heißen oder so auszusehen, vergessen die ganzen kleinen Diskriminierungen, die es nie in die Medien schaffen und trotzdem genauso wehtun.
Und dann soll ich differenzieren und das Händchen halten und mir erklären lassen, dass es in Pusemuckel im Erzgebirge ja kein schnelles Internet gibt oder die Wende ja auch teilweise schlimm war oder der Klimawandel erfunden ist oder die Deutschen ja alle "ausgetauscht" werden sollen? Oder ich soll es ignorieren und nicht drüber reden, weil sonst sind die Leute ja ganz nett? Während ich weiß, dass die netten Leute sich dann wieder im Internet ausmalen, dass man Feministinnen ja auch mal so richtig durchf... könnte? Und ich soll die Mitläufer entschuldigen?
Nein. Mach ich nicht. Nicht jetzt und nicht in Zukunft.
Auch wenn Du sagst, dass Du nicht differenzieren willst und diese Absicht mit bemühten Ostdeutschen-Klischees belegst, würde mich dennoch interessieren, mit wem konkret nicht mehr geredet werden soll bzw. wo Du die Grenze zur Gesprächsfähigkeit ziehen willst.
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Auch wenn Du sagst, dass Du nicht differenzieren willst und diese Absicht mit bemühten Ostdeutschen-Klischees belegst, würde mich dennoch interessieren, mit wem konkret nicht mehr geredet werden soll bzw. wo Du die Grenze zur Gesprächsfähigkeit ziehen willst.
Also hier sehe ich z.B. keinerlei Gesprächsansätze. Du etwa?
https://www.youtube.com/watch?v=qX4mqKZe8ts
eintrachtfrankfurt2005 schrieb:
Auch der Verweis auf Tempolimits im Ausland ist Quatsch, weil wer schon mal in Polen und Tschechien Auto gefahren ist, weiß, dass dort Tempolimit 130/140 nur eine Kann-Sache ist.
In Tschechien standen bis vor ein paar Jahren auch noch die Mädels am Straßenrand. Jetzt nicht mehr.
Manche Dinge dauern halt mancherorts etwas länger.
Es ist halt Quatsch, etwas als Quatsch zu bezeichnen, nur weil es hier und da (noch) nicht genügend überwacht wird.
Für Tschechien stimmt die Aussage jetzt schon nicht mehr. Im Zuge der Mautkontrollen werden auch die Geschwindigkeiten relativ engmaschig überwacht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung .
Vor einigen Jahren sind Tempoverstöße von Ausländer faktisch nicht verfolgt worden. Möglicherweise hat sich deshalb ein falscher Eindruck verfestigt. Das ist aber seit 3 - 4 Jahren passé.
Vor einigen Jahren sind Tempoverstöße von Ausländer faktisch nicht verfolgt worden. Möglicherweise hat sich deshalb ein falscher Eindruck verfestigt. Das ist aber seit 3 - 4 Jahren passé.
Die "dortige" Kultur hatte der hiesigen über Jahrhunderte hinweg einiges voraus, z.B. (und damit wären wir wieder bei meinem Lieblingswort): Ambiguitätstoleranz. Der Islam war bis zum 19.Jhd. beim Prozess der "Wahrheitsfindung" sehr tolerant, die verschiedenen Rechtsschulen hatten zu einem Thema unterschiedliche Positionen und veröffentlichten sie, man versuchte zu einer "Wahrheit" unterschiedliche Positionen zuzulassen und sich so ihr zu "nähern". Eine exakte Position gab es nicht. Dies alles wurde im Zuge der Kolonialisierung vernichtet und verursachte (auch bewusst) den Aufstieg radikaler Kräfte.
Morphium schrieb:
Dies alles wurde im Zuge der Kolonialisierung vernichtet und verursachte (auch bewusst) den Aufstieg radikaler Kräfte.
Die Kolonisierung des Nahen Ostens durch den Westen war bestenfalls oberflächig. Die Vorgängerstaaten der bedeutendsten Länder Türkei, Iran und Saudi-Arabien waren nie Kolonien. Syrien und der Libanon standen eine kurze Zeit von 1922 bis 1943 als Völkerbundmandat unter der Herrschaft Frankreichs. Der Irak war von 1920 bis 1958 Völkerbundmandat von Großbritannien. Schon deshalb dürfte deine Ursachenbehauptung nicht zutreffen.
Eine Kolonialisierung muss nicht nur "fest" (Besetzung etc.) sein, sondern kann auch "soft" sein. Viele Drittweltländer sind auch heute kolonialisiert, halt nicht mehr durch Truppen, sondern durch wirtschaftliche Mechanismen. Ein Beispiel hierfür wäre der CFA-Franc, die Währung der meisten ehemaligen französischen Kolonien in Afrika. Diese Währung wird nach wie vor stark von Frankreich beeinflusst. Das ist auch Kolonialisierung oder es mit den Worten Chiracs zu sagen "Ohne Afrika würde Frankreich in den Rang eines Drittweltlandes abrutschen."
Insofern halte ich deine These, die Kolonialisierung des Orients wäre nur oberflächlich geschehen, für nicht haltbar.
Insofern halte ich deine These, die Kolonialisierung des Orients wäre nur oberflächlich geschehen, für nicht haltbar.
Abgesehen davon... Putin ist kein Idiot. Und wenn jemand sich auskennt mit Geheimverträgen, wo A einmarschiert und B dem Gegner von A entgegen kommt, indem er einmarschiert, dann die Russen.
SGE_Werner schrieb:
Abgesehen davon... Putin ist kein Idiot. Und wenn jemand sich auskennt mit Geheimverträgen, wo A einmarschiert und B dem Gegner von A entgegen kommt, indem er einmarschiert, dann die Russen.
Ja, das sieht wirklich wie ein geplante Rochade aus.
Nebenbei bemerkt hat sich Erdoğan ehrenhafte Verbündete gesucht:
"Am Samstag haben Kämpfer der Ahrar al-Sharqiya offenbar die strategisch wichtige Autostrasse M 4 erreicht, die den ganzen syrischen Norden von Aleppo im Westen bis an die irakische Grenze im Osten verbindet. Wie von den Rebellen selbst aufgenommene und im Internet verbreitete Videos suggerieren, stoppten sie gewaltsam Fahrzeuge und richteten ihre Insassen unter «Allahu Akbar»-Rufen hin."
https://www.nzz.ch/international/die-usa-ziehen-aus-nordsyrien-ab-ld.1515153
Und alles zu dem sich die westlichen Staaten durchringen können, ist eine teilweise Einstellung der Waffenexporte. Bestehende Verträge werden offenbar weiter durchgeführt. Ich könnte kotzen.
amsterdam_stranded schrieb:SGE_Werner schrieb:
Abgesehen davon... Putin ist kein Idiot. Und wenn jemand sich auskennt mit Geheimverträgen, wo A einmarschiert und B dem Gegner von A entgegen kommt, indem er einmarschiert, dann die Russen.
Ja, das sieht wirklich wie ein geplante Rochade aus.
Nebenbei bemerkt hat sich Erdoğan ehrenhafte Verbündete gesucht:
"Am Samstag haben Kämpfer der Ahrar al-Sharqiya offenbar die strategisch wichtige Autostrasse M 4 erreicht, die den ganzen syrischen Norden von Aleppo im Westen bis an die irakische Grenze im Osten verbindet. Wie von den Rebellen selbst aufgenommene und im Internet verbreitete Videos suggerieren, stoppten sie gewaltsam Fahrzeuge und richteten ihre Insassen unter «Allahu Akbar»-Rufen hin."
https://www.nzz.ch/international/die-usa-ziehen-aus-nordsyrien-ab-ld.1515153
Und alles zu dem sich die westlichen Staaten durchringen können, ist eine teilweise Einstellung der Waffenexporte. Bestehende Verträge werden offenbar weiter durchgeführt. Ich könnte kotzen.
Ich könnte jetzt was dazu schreiben. Oder ich verlinke nen Cartoon, der eigentlich alles sagt:
https://www.spiegel.de/fotostrecke/cartoon-des-tages-fotostrecke-142907.html
amsterdam_stranded schrieb:
Und alles zu dem sich die westlichen Staaten durchringen können, ist eine teilweise Einstellung der Waffenexporte. Bestehende Verträge werden offenbar weiter durchgeführt. Ich könnte kotzen.
Es ist doch gerade Deutschland das seit etlichen Jahren Waffen in alle mögliche Gebiete liefert, was damit passiert ist unseren Politikern egal.
Ich weiß noch das Panzergeschäft mit der Türkei, wo ausgehandelt wurde das sie nicht gegen die Kurden eingesetzt werden dürfen. Kaum waren sie ausgeliefert wurden sie auch schon gegen die Kurden eingesetzt. Reaktion unserer Politiker, gespielte Empörung und liefert lustig weiter Waffen da runter. Solche Beispiele gibt es viele, wer der Empfänger ist ist meist egal. Ein Totschlagargument haben unsere Politiker auch, Arbeitsplätze hier sind wichtiger als Menschenleben irgendwo auf der Welt.
Scheiß auf den. Die kurdische Autonomie im Norden Syriens geht heute wohl zu Ende. Die Truppen des Assad Regimes werden an die türkische Grenze mobilisiert. In den nächsten Stunden werden Russland und Assad die Kontrolle über die großen Städte, wie Kobane, übernehmen. Und russische Kampfflugzeuge werden eine Flugverbotszone durchsetzen. Wie der Deal im konkreten aussieht werden wir wohl erst morgen erfahren.
Ja, es scheint so, dass sich die Kurden bei ihrer Wahl zwischen Pest und Cholera wenig überraschend dafür entschieden haben, ihre Autonomie gegen den Schutz durch Assad respektive Russland einzutauschen:
https://www.theguardian.com/world/2019/oct/13/kurds-reach-deal-with-damascus-in-face-of-turkish-offensive
https://www.theguardian.com/world/2019/oct/13/kurds-reach-deal-with-damascus-in-face-of-turkish-offensive
Danke. Genau das meine ich. Wenn sich Linke und Rechte kloppen, wird die Mitte sich denen zuwenden, die für Law and Order sorgen wollen. Genau darauf, dass man sich der selben Mittel bedient wie die Rechten, warten die Rechten. Denn die Überlegenheit moralischer Art ihrer Gegner wäre dann dahin. Und wo unsere Polizei und unser Militär politisch eher stehen, wurde schon zur Genüge diskutiert.
Sorry Brodowin. Wenn Gewalt gegen rechts verhindern würde, dass sie stärker werden, würde ich tatsächlich darüber nachdenken, sie sinnvoll zu finden. Aber nach meinem historischen Verständnis hat sowohl nichts tun als auch zu viel tun eher negative Effekte. Und ich kenne die breite Mitte der Bevölkerung gut genug, die bei einem Terror-Amoklauf wie Halle zwar Bedauern äußern, bei Ausschreitungen wie beim G20 Gipfel aber betonen, dass man denen mal aufs Maul hauen müsste und die Polizei deutlich ausgebaut werden muss. Und das sind keine AfD-Wähler, sondern CDUler , FDPler und SPDler. Sogar teils Mitglieder in eben der SPD oder CDU.
Diese Gesellschaft ist in ihrem tiefen Inneren mehrheitlich eher rechts und konfliktscheu. Hier haben Menschen schon einen Hals, wenn sie wegen einer Demo zwei Minuten länger brauchen nach Hause oder meckern, wenn mal gestreikt wird. Und da sollen solche Aktionen wie gegen Lucke helfen? In meinen Augen eher nicht.