

amsterdam_stranded
4225
Natürlich geht es Erdogan (abgesehen von der Ablenkung von eigenen Problemen) um strategische Ziele. Der führt ja keinen Krieg aus Spaß, sondern will seinen Kuchen von Syrien haben bzw. Verhandlungsmasse und eben die Kurden schwächen. Die Pufferzone und die bereits gehaltenen Gebiete im Westen von den Rebellen, die die Türkei unterstützt, verläuft praktisch fast genau bis zur Fernstraße M4 (ohne Aleppo).
Die eigentliche Frage ist doch, was aus Syrien wird. Es ist gut möglich, dass Assad angesichts einer solchen Situation bereit ist, auf ein Teil des Landes zu verzichten, gleichzeitig den bedrohten Kurden die Bedingungen für Verhandlungen aufdrückt. Ein Syrien, indem die Kurden wenig zu melden haben bzgl. Selbständigkeit, wird Erdogan durchaus auch recht sein.
Und Russland hat seine Stützpunkte, Assad, eine Türkei, die mit der NATO zerstritten ist.
Die eigentliche Frage ist doch, was aus Syrien wird. Es ist gut möglich, dass Assad angesichts einer solchen Situation bereit ist, auf ein Teil des Landes zu verzichten, gleichzeitig den bedrohten Kurden die Bedingungen für Verhandlungen aufdrückt. Ein Syrien, indem die Kurden wenig zu melden haben bzgl. Selbständigkeit, wird Erdogan durchaus auch recht sein.
Und Russland hat seine Stützpunkte, Assad, eine Türkei, die mit der NATO zerstritten ist.
SGE_Werner schrieb:
Die eigentliche Frage ist doch, was aus Syrien wird. Es ist gut möglich, dass Assad angesichts einer solchen Situation bereit ist, auf ein Teil des Landes zu verzichten, gleichzeitig den bedrohten Kurden die Bedingungen für Verhandlungen aufdrückt. Ein Syrien, indem die Kurden wenig zu melden haben bzgl. Selbständigkeit, wird Erdogan durchaus auch recht sein.
Und Russland hat seine Stützpunkte, Assad, eine Türkei, die mit der NATO zerstritten ist.
Assad selbst hat kaum Handlungsoptionen. Das Land ist ausgeblutet und die syrische Armee am Ende ihrer Kräfte. Den faktischen Sieg im Bürgerkrieg konnte er nur noch durch die massive Unterstützung Russlands sowie der Hisbollah-Milizen unter Preisgabe weiter Teile des Landes erringen.
Entscheiden wird letztlich Russland. Bzw. Russland wird sich schon entschieden haben, denn die Türkei hätte den Einmarsch nicht gewagt, wenn eine Konfrontation mit Russland im Raum gestanden hätte. Die von Dir skizzierte Zukunft Syriens bietet für Russland strategische Vorteile. Insbesondere könnte es Russland langfristig gelingen, die Türkei aus der Nato zu lösen und in die eigene Machtsphäre zu integrieren.
amsterdam_stranded schrieb:
Insbesondere könnte es Russland langfristig gelingen, die Türkei aus der Nato zu lösen und in die eigene Machtsphäre zu integrieren.
Ich glaube nicht, dass die Russen der Türkei genug zu bieten haben, aber denen wird es schon recht genug sein, wenn sie in der NATO jemanden haben, der sich als Wolf im Schafspelz aufspielt.
FrankenAdler schrieb:
Da würde mich mal interressieren was deiner Meinung nach das richtige Signal wäre!
Ihn eben nicht rauszuwerfen, vielmehr die Diskussion suchen. Vielleicht mit kurdischen Vertretern zu einer offenen Diskussionsrunde im Business-Club des Stadions laden. Die beiden Parteien zusammenbringen um jeweils ihre Denkweise schildern zu können.
JayJayFan schrieb:FrankenAdler schrieb:
Da würde mich mal interressieren was deiner Meinung nach das richtige Signal wäre!
Ihn eben nicht rauszuwerfen, vielmehr die Diskussion suchen. Vielleicht mit kurdischen Vertretern zu einer offenen Diskussionsrunde im Business-Club des Stadions laden. Die beiden Parteien zusammenbringen um jeweils ihre Denkweise schildern zu können.
Mal angenommen ein deutscher Spieler der Eintracht hätte anlässlich des Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen gepostet: "Wir werden immer an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen sein. Unsere Gebete sind mit euch".
Hättest Du dann auch polnische Vertreter zu einer "offenen Diskussion" eingeladen, bei der beide Seiten "jeweils ihre Denkweise schildern" können?
Ich sehe das auch sehr kritisch. In der jüngeren Geschichte der Türkei (also ungefähr seit Staatsgründung) werden gezielt Minderheiten bekämpft und der einstige Vielvölkerstaat definiert sich über Assimilationspolitik, Unterdrückung und Vertreibung. Dass Erdogan dabei die Chuzpe besitzt das, was er zuhause exzessiv und gewalttätig zelebriert z.B. Deutschland, das diesbezüglich wenigstens von Staats wegen relativ unverdächtig sein dürfte, vorzuwerfen und aufgrund seiner geopolitischen Lage mehr oder weniger unwidersprochen und ungehindert ausleben kann, ist ein Treppenwitz und in jeder Hinsicht dramatisch.
Dass man das in der Türkei nicht offen ansprechen darf, ist das eine. Aber in Deutschland so eine Meinung zu äußern und - völlig egal, ob er das möglicherweise nur für "gesunden Patriotismus" (was auch immer das ist?) hält - sich derart menschenverachtend zu Wort zu melden, nachdem er schon einmal negativ und einschlägig aufgefallen ist, muss eigentlich Konsequenzen haben. Da erwarte ich mir schon, dass der Verein ihn ins Gebet nimmt und entsprechend sanktioniert.
Dass man das in der Türkei nicht offen ansprechen darf, ist das eine. Aber in Deutschland so eine Meinung zu äußern und - völlig egal, ob er das möglicherweise nur für "gesunden Patriotismus" (was auch immer das ist?) hält - sich derart menschenverachtend zu Wort zu melden, nachdem er schon einmal negativ und einschlägig aufgefallen ist, muss eigentlich Konsequenzen haben. Da erwarte ich mir schon, dass der Verein ihn ins Gebet nimmt und entsprechend sanktioniert.
Die Türkei liegt geopolitisch äußerst ungünstig, zwischen Europa und Asien. Sie ist in einer heiklen Region mit Umbrüchen und Kriegen und muss (!), um da nicht mit reingezogen zu werden, stets selber aktiv werden, sonst droht ihr (u.a. aufgrund der "Kurden-Problematik") ein Zusammenbrechen des eigenen Staatsgebietes. Es kommen dazu noch andere Punkte, doch die sprengen jetzt den Rahmen. Das heißt, um es kurz zu machen, aus Sicht der Türkei ist ein Eingreifen in Syrien überlebensnotwendig. Und nein, ich sympathisiere nicht mit "Erdogan" (neuerdings Synonym für ganz Türkei), ich sehe die Sache nur nüchtern. Ich sympathisiere auch nicht mit den USA, aber aus deren Sicht war z.B. ein Eingreifen in Libyen/Afghanistan/Vietnam... richtig, da sie ihre weltweite Hegemonie beibehalten wollten/wollen. Ich verteufle also das Eingreifen der Türkei, sie hat in der Vergangenheit in prächtiger Zusammenarbeit mit der Nato IS erst überhaupt möglich gemacht, und zwar mit voller Absicht! Aber aus ihrer Sicht (!) war dieses Vorgehen nicht falsch.
Der Kollege Sahin also ist Türke und natürlich hält er zu seinem Land. Dass er nicht ganz schlau ist und bisschen dumm handelt, ist halt so. Das hat er mit der überwiegenden Teil der Menschheit gemein, nichts exklusives.
Ich würde einigen mal bisschen Ambiguitätstoleranz und die generelle Fähigkeit zum Perspektivenwechsel empfehlen, besonders bei solchen brisanten politischen Themen. Die eigene Meinung, gebildet und beeinflusst durch die Umgebung in der man lebt, sollte man nicht als gegeben hinnehmen.
Der Kollege Sahin also ist Türke und natürlich hält er zu seinem Land. Dass er nicht ganz schlau ist und bisschen dumm handelt, ist halt so. Das hat er mit der überwiegenden Teil der Menschheit gemein, nichts exklusives.
Ich würde einigen mal bisschen Ambiguitätstoleranz und die generelle Fähigkeit zum Perspektivenwechsel empfehlen, besonders bei solchen brisanten politischen Themen. Die eigene Meinung, gebildet und beeinflusst durch die Umgebung in der man lebt, sollte man nicht als gegeben hinnehmen.
Ich gehöre ja auch zu denen, die Interventionen aus geopolitischen Gründen in bestimmten Situationen für geboten halten. Aber wenn für die Rechtfertigung nur die Sicht und die Interessen des intervenierenden Staates maßgeblich sein soll, dann sind wir wieder bei der Außenpolitik der 30er Jahre.
Zugegebenermaßen kann sich die Türkei aufgrund ihrer Lage nicht die Passivität der westeuropäischen Staaten leisten. Aber die jetzigen Eskalation dürfte überwiegend darauf gerichtet sein, den türkischen Einfluss auf Syrien in der sich anbahnenden Neuordnung Syriens auszudehnen und Erdoğans neoosmanische Ambitionen zu verwirklichen, sich in einem Territorium festzusetzen, das bis nach dem Ersten Weltkrieg zum Osmanischen Reich gehört hat. Den weiteren Beweggrund, die kurdische Nationalstaatlichkeit zu unterdrücken, führst Du selbst an.
Neutral betrachtet sind das keine überlebenswichtigen Interessen der Türkei, sondern aggressiv-ausbreitende Bestrebungen zulasten Dritter. Und die kann man durchaus kritisch bewerten
Zugegebenermaßen kann sich die Türkei aufgrund ihrer Lage nicht die Passivität der westeuropäischen Staaten leisten. Aber die jetzigen Eskalation dürfte überwiegend darauf gerichtet sein, den türkischen Einfluss auf Syrien in der sich anbahnenden Neuordnung Syriens auszudehnen und Erdoğans neoosmanische Ambitionen zu verwirklichen, sich in einem Territorium festzusetzen, das bis nach dem Ersten Weltkrieg zum Osmanischen Reich gehört hat. Den weiteren Beweggrund, die kurdische Nationalstaatlichkeit zu unterdrücken, führst Du selbst an.
Neutral betrachtet sind das keine überlebenswichtigen Interessen der Türkei, sondern aggressiv-ausbreitende Bestrebungen zulasten Dritter. Und die kann man durchaus kritisch bewerten
amsterdam_stranded schrieb:
Aber die jetzigen Eskalation dürfte überwiegend darauf gerichtet sein, den türkischen Einfluss auf Syrien in der sich anbahnenden Neuordnung Syriens auszudehnen und Erdoğans neoosmanische Ambitionen zu verwirklichen, sich in einem Territorium festzusetzen, das bis nach dem Ersten Weltkrieg zum Osmanischen Reich gehört hat. Den weiteren Beweggrund, die kurdische Nationalstaatlichkeit zu unterdrücken, führst Du selbst an.
Ich glaub politisch sind wir ja sonst eher nicht einer Meinung aber das sehe ich genauso. Erdogan ist jetzt der neue Unruheherd im nahen Osten. Nach dem sein Versuch, durch die Passivität gegenüber dem IS dort unten Macht zu gewinnen nicht ganz aufging, versucht er jetzt unter dem Deckmantel "Bedrohung durch Kurden" Gebiete und Macht für sich zu gewinnen.
Unterdessen postete der Spieler des FC St. Pauli Cenk Sahin:
"Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!"
https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-st-pauli-fans-fordern-sahin-rauswurf-1.4637891
Mal abgesehen davon, dass Sahin offenbar keinen blassen Schimmer von der grundsätzlichen Haltung seines Clubs hat, bin ich einmal mehr fassungslos, wie kritiklos die Propaganda von Erdoğan offenbar aufgenommen wird.
"Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!"
https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-st-pauli-fans-fordern-sahin-rauswurf-1.4637891
Mal abgesehen davon, dass Sahin offenbar keinen blassen Schimmer von der grundsätzlichen Haltung seines Clubs hat, bin ich einmal mehr fassungslos, wie kritiklos die Propaganda von Erdoğan offenbar aufgenommen wird.
amsterdam_stranded schrieb:
Mal abgesehen davon, dass Sahin offenbar keinen blassen Schimmer von der grundsätzlichen Haltung seines Clubs hat, bin ich einmal mehr fassungslos, wie kritiklos die Propaganda von Erdoğan offenbar aufgenommen wird.
Im Vergleich zu diesem Konflikt ist die Causa Möller ein Witz. Ich bin gespannt, ob er weiterhin für den FCSP Fußballspielen darf.
amsterdam_stranded schrieb:SGE_Werner schrieb:
Für einen Bürgerkrieg bedarf es in meinen Augen immer zwei Gruppen, die miteinander kämpfen. Noch sehe ich nicht, dass sich da ein entsprechender Gegner für die Rechtsterroristen gebildet hat und ich weiß auch nicht, ob ich es sonderlich sinnvoll fände, wenn sich antifaschistische Terrorgruppen bilden würden.
Selbst wenn es Terrorgruppen auf beiden Seiten geben würde, reicht das im Regelfall nicht für einen Bürgerkrieg aus. Sofern die Gewalt nicht auf größere Bevölkerungsgruppen überschwappt, dann bleiben diese Terrorzellen solitäre Phänomene, wie es z.B. bei dem NSU oder der RAF der Fall war.
Größere Bevölkerungsgruppen, die zu einer kriegsgleichen Auseinandersetzung bereit wären, sehe ich weder auf der rechten noch auf der linken Seite. Diese Bereitschaft dürfte sich auf die extremsten Ränder beschränken. Das spielt sich auf die Gesamtbevölkerung bezogen allenfalls im Promille-Bereich ab.
Wenn man euch so über Bürgerkrieg reden hört, könnte man fast glauben, dass ihr beide Bürgerkrieg gegoogelt habt und im entsprechenden Wikipedia Artikel nur den ersten Satz gelesen habt. Denn mit der historischen Praxis hat euer Verständnis des Begriffs nur wenig zu tun.
Um eurer Phantasie ein wenig auf die Sprünge zu helfen, zuerst einmal ein fiktives Szenario, wie die AfD an die Macht kommen könnte: https://taz.de/So-koennte-die-AfD-an-die-Macht-kommen/!5626879/
Nun möchte ich an dieses Szenario anknüpfen:
Die AfD verspricht ihren Anhängern immer wieder, wenn sie an die Macht komme, werde sie Aufräumen. Mit Linken und mit allen die nicht in ihre Blut- und Bodenideologie passen. Markus Frohnmaier, der Vorsitzende der Jungen Alternative formulierte das einmal vor Tausenden unter tobendem Applaus so: „Ich sage diesen linken Gesinnungsterroristen, diesem Parteienfilz ganz klar: Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, liebe Freunde“. Ein weiteres Versprechen der AfD ist es die angebliche „Umvolkung“ zu stoppen und rückgängig zu machen. Millionen Menschen, die dieses Land als ihre Heimat Begreifen, wären betroffen von Staatsterror, Mord, Internierung, Ausweisung.
Ein Bürgerkrieg in Deutschland entsteht nicht dadurch, dass sich zwei radikale Gruppen gegenseitig bekämpfen und es dem Großteil der Bevölkerung partizipiert nicht, weil sie sich eben nicht als radikal begreifen. Ein Bürgerkrieg entsteht, wenn eine Gruppe im Staate nach der Macht greift. und den staatlichen Gewaltapparat gegen ihre Gegner wendet. Das muss kein geschlossen agierender Antagonist sein. Nein. Das können verschiedenste Gruppen, wie im Skizzierten Beispiel sein. Eben alle die nicht in das rechtsextreme Weltbild der AfD passen. Und das sind verdammt viele.
Auch wenn es dich wundert: Nein, du als gutsituierter Holländer mit fetter Karre dürftest nicht dem Feindschema der AfD entsprechen. Ich dagegen schon, ich stehe schon heute auf Listen.
bla_blub schrieb:
Wenn man euch so über Bürgerkrieg reden hört, könnte man fast glauben, dass ihr beide Bürgerkrieg gegoogelt habt und im entsprechenden Wikipedia Artikel nur den ersten Satz gelesen habt. Denn mit der historischen Praxis hat euer Verständnis des Begriffs nur wenig zu tun.
Um eurer Phantasie ein wenig auf die Sprünge zu helfen, zuerst einmal ein fiktives Szenario, wie die AfD an die Macht kommen könnte: https://taz.de/So-koennte-die-AfD-an-die-Macht-kommen/!5626879/
Nun möchte ich an dieses Szenario anknüpfen:
Die AfD verspricht ihren Anhängern immer wieder, wenn sie an die Macht komme, werde sie Aufräumen. Mit Linken und mit allen die nicht in ihre Blut- und Bodenideologie passen. Markus Frohnmaier, der Vorsitzende der Jungen Alternative formulierte das einmal vor Tausenden unter tobendem Applaus so: „Ich sage diesen linken Gesinnungsterroristen, diesem Parteienfilz ganz klar: Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, liebe Freunde“. Ein weiteres Versprechen der AfD ist es die angebliche „Umvolkung“ zu stoppen und rückgängig zu machen. Millionen Menschen, die dieses Land als ihre Heimat Begreifen, wären betroffen von Staatsterror, Mord, Internierung, Ausweisung.
Ein Bürgerkrieg in Deutschland entsteht nicht dadurch, dass sich zwei radikale Gruppen gegenseitig bekämpfen und es dem Großteil der Bevölkerung partizipiert nicht, weil sie sich eben nicht als radikal begreifen. Ein Bürgerkrieg entsteht, wenn eine Gruppe im Staate nach der Macht greift. und den staatlichen Gewaltapparat gegen ihre Gegner wendet. Das muss kein geschlossen agierender Antagonist sein. Nein. Das können verschiedenste Gruppen, wie im Skizzierten Beispiel sein. Eben alle die nicht in das rechtsextreme Weltbild der AfD passen. Und das sind verdammt viele.
Auch wenn es dich wundert: Nein, du als gutsituierter Holländer mit fetter Karre dürftest nicht dem Feindschema der AfD entsprechen. Ich dagegen schon, ich stehe schon heute auf Listen.
Vermutlich ist es zu viel verlangt, einfach mal ohne persönliche Spitzen auszukommen.
Deine Deutung setzt voraus, dass die AfD den gleichen Charakter und die gleichen Ziele wie die NSDAP hat, im Falle der Machtergreifung genauso handelt und sich der staatliche Apparat genauso verhält wie er es in dem historischen Fall getan hat. Und das alles trotz völlig veränderter rechtlicher, sozialer und politischer Rahmenbedingungen.
Selbst wenn man diese ganzen Prämissen als gegeben ansieht, braucht es dennoch eine größere Bevölkerungsgruppe, die bereit ist, die eintretende Eskalation bis zu kriegsähnlichen Zuständen mitzutragen. Und die sehe ich außerhalb des extremsten Randes nicht.
amsterdam_stranded schrieb:
Selbst wenn man diese ganzen Prämissen als gegeben ansieht, braucht es dennoch eine größere Bevölkerungsgruppe, die bereit ist, die eintretende Eskalation bis zu kriegsähnlichen Zuständen mitzutragen. Und die sehe ich außerhalb des extremsten Randes nicht
Danke, sehe ich insbes. beim letzten Satz ganz genauso
Brodowin schrieb:
Wenn das Staatsversagen im Bezug auf den rechten Terror weiter geht, wenn die AfD weiter ihren Hass sähen darf der dann in sowas mündet, wenn dieses gesellschaftliche Geschwür weiter wuchern darf, dann haben wir hier bald Bürgerkrieg.
Ich überlege gerade, das wievielte Mal Du jetzt schon den Bürgerkrieg hier im D&D vorausgesagt hast.
Für einen Bürgerkrieg bedarf es in meinen Augen immer zwei Gruppen, die miteinander kämpfen. Noch sehe ich nicht, dass sich da ein entsprechender Gegner für die Rechtsterroristen gebildet hat und ich weiß auch nicht, ob ich es sonderlich sinnvoll fände, wenn sich antifaschistische Terrorgruppen bilden würden. Es gibt Länder wie die USA, da ist solche Gewalt wie heute in Halle fast schon Alltag und es gibt nach meinem Kenntnisstand noch immer keine bewaffnete Opposition. Ich vermute eher, dass wir Verhältnisse wie dort bekommen, also dass solche Taten wie heute in Halle häufiger vorkommen und die Bürger abstumpfen über neuerliche Terroranschläge / Amokläufe von Neonazis.
Also dass die Gesellschaft sich in großen Teilen mit wiederkehrendem rechten Terror arrangiert und dieser instutionell in Teilen mitgetragen wird (z.B. durch rassistisches Vorgehen von Polizei etc.).
Das halte ich für bedeutend wahrscheinlicher.
SGE_Werner schrieb:
Für einen Bürgerkrieg bedarf es in meinen Augen immer zwei Gruppen, die miteinander kämpfen. Noch sehe ich nicht, dass sich da ein entsprechender Gegner für die Rechtsterroristen gebildet hat und ich weiß auch nicht, ob ich es sonderlich sinnvoll fände, wenn sich antifaschistische Terrorgruppen bilden würden.
Selbst wenn es Terrorgruppen auf beiden Seiten geben würde, reicht das im Regelfall nicht für einen Bürgerkrieg aus. Sofern die Gewalt nicht auf größere Bevölkerungsgruppen überschwappt, dann bleiben diese Terrorzellen solitäre Phänomene, wie es z.B. bei dem NSU oder der RAF der Fall war.
Größere Bevölkerungsgruppen, die zu einer kriegsgleichen Auseinandersetzung bereit wären, sehe ich weder auf der rechten noch auf der linken Seite. Diese Bereitschaft dürfte sich auf die extremsten Ränder beschränken. Das spielt sich auf die Gesamtbevölkerung bezogen allenfalls im Promille-Bereich ab.
amsterdam_stranded schrieb:SGE_Werner schrieb:
Für einen Bürgerkrieg bedarf es in meinen Augen immer zwei Gruppen, die miteinander kämpfen. Noch sehe ich nicht, dass sich da ein entsprechender Gegner für die Rechtsterroristen gebildet hat und ich weiß auch nicht, ob ich es sonderlich sinnvoll fände, wenn sich antifaschistische Terrorgruppen bilden würden.
Selbst wenn es Terrorgruppen auf beiden Seiten geben würde, reicht das im Regelfall nicht für einen Bürgerkrieg aus. Sofern die Gewalt nicht auf größere Bevölkerungsgruppen überschwappt, dann bleiben diese Terrorzellen solitäre Phänomene, wie es z.B. bei dem NSU oder der RAF der Fall war.
Größere Bevölkerungsgruppen, die zu einer kriegsgleichen Auseinandersetzung bereit wären, sehe ich weder auf der rechten noch auf der linken Seite. Diese Bereitschaft dürfte sich auf die extremsten Ränder beschränken. Das spielt sich auf die Gesamtbevölkerung bezogen allenfalls im Promille-Bereich ab.
Wenn man euch so über Bürgerkrieg reden hört, könnte man fast glauben, dass ihr beide Bürgerkrieg gegoogelt habt und im entsprechenden Wikipedia Artikel nur den ersten Satz gelesen habt. Denn mit der historischen Praxis hat euer Verständnis des Begriffs nur wenig zu tun.
Um eurer Phantasie ein wenig auf die Sprünge zu helfen, zuerst einmal ein fiktives Szenario, wie die AfD an die Macht kommen könnte: https://taz.de/So-koennte-die-AfD-an-die-Macht-kommen/!5626879/
Nun möchte ich an dieses Szenario anknüpfen:
Die AfD verspricht ihren Anhängern immer wieder, wenn sie an die Macht komme, werde sie Aufräumen. Mit Linken und mit allen die nicht in ihre Blut- und Bodenideologie passen. Markus Frohnmaier, der Vorsitzende der Jungen Alternative formulierte das einmal vor Tausenden unter tobendem Applaus so: „Ich sage diesen linken Gesinnungsterroristen, diesem Parteienfilz ganz klar: Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, liebe Freunde“. Ein weiteres Versprechen der AfD ist es die angebliche „Umvolkung“ zu stoppen und rückgängig zu machen. Millionen Menschen, die dieses Land als ihre Heimat Begreifen, wären betroffen von Staatsterror, Mord, Internierung, Ausweisung.
Ein Bürgerkrieg in Deutschland entsteht nicht dadurch, dass sich zwei radikale Gruppen gegenseitig bekämpfen und es dem Großteil der Bevölkerung partizipiert nicht, weil sie sich eben nicht als radikal begreifen. Ein Bürgerkrieg entsteht, wenn eine Gruppe im Staate nach der Macht greift. und den staatlichen Gewaltapparat gegen ihre Gegner wendet. Das muss kein geschlossen agierender Antagonist sein. Nein. Das können verschiedenste Gruppen, wie im Skizzierten Beispiel sein. Eben alle die nicht in das rechtsextreme Weltbild der AfD passen. Und das sind verdammt viele.
Auch wenn es dich wundert: Nein, du als gutsituierter Holländer mit fetter Karre dürftest nicht dem Feindschema der AfD entsprechen. Ich dagegen schon, ich stehe schon heute auf Listen.
Gelöschter Benutzer
SGE_Werner schrieb:
Das ist richtig. Kommt halt dann aber schon drauf an, in welcher politischen und gesellschaftlichen und persönlichen Landschaft man aufgewachsen ist bzw. welches familiäres Umfeld man hatte. Und dass junge Männer ohne (guten) Schulabschluss, ohne Perspektive und mit Gewalt- und Kriegserfahrungen (traumatisiert, nicht behandelt) sowie vielleicht verquerer Gesellschaftsbilder oder Ehrbegrifflichkeiten mehr zu Gewalt neigen, wird man wohl kaum anzweifeln können.
Ob man da allgemeine Aussagen zu treffen kann, weiß ich nicht. Ich habe beruflich und freizeitmäßig viel Kontakt zu jungen Männern, die geflüchtet sind, die keinen (noch nicht einmal einen schlechten) Schulabschluss haben, die Traumata erlebt haben, die komische Ehrvorstellungen haben, die anstregend sein können aber für die ich meine Hand ins Feuer lege, dass von denen keine Gewalt-Gefahr ausgeht, die eine zünftige Kneipen- oder Schulhofschlägerei übersteigen würde.
Mich treibt da viel eher die Frage um, wie man in einer Gesellschaft, in der niemand Hunger leiden musste, in der man keine existentiellen Ängste haben musste, in einer Generation, die niemals Kriegserfahrung hatte, wie da dieser rechtsradikale Terror entstehen konnte, mit dem wir uns in diesem Lande plagen müssen und der für so viele Todesopfer gesorgt hat. Und für den die AfD derzeit der parlamentaristische Arm ist.
Brodowin schrieb:
Mich treibt da viel eher die Frage um, wie man in einer Gesellschaft, in der niemand Hunger leiden musste, in der man keine existentiellen Ängste haben musste, in einer Generation, die niemals Kriegserfahrung hatte, wie da dieser rechtsradikale Terror entstehen konnte, mit dem wir uns in diesem Lande plagen müssen und der für so viele Todesopfer gesorgt hat.
Die Gründe für den rechten Terror gleichen vermutlich den Gründen für den islamischen Terror. Die NY-Times interpretiert das folgendermaßen:
"In both, there is the apocalyptic ideology that predicts — and promises to hasten — a civilizational conflict that will consume the world. There is theatrical, indiscriminate violence that will supposedly bring about this final battle, but often does little more than grant the killer a brief flash of empowerment and win attention for the cause."
https://nyti.ms/2yE8ZPa
Mit rationalen Ursachen wird sich die Irrationalität des Terrors eher nicht erklären lassen.
amsterdam_stranded schrieb:Brodowin schrieb:
Mich treibt da viel eher die Frage um, wie man in einer Gesellschaft, in der niemand Hunger leiden musste, in der man keine existentiellen Ängste haben musste, in einer Generation, die niemals Kriegserfahrung hatte, wie da dieser rechtsradikale Terror entstehen konnte, mit dem wir uns in diesem Lande plagen müssen und der für so viele Todesopfer gesorgt hat.
Die Gründe für den rechten Terror gleichen vermutlich den Gründen für den islamischen Terror. Die NY-Times interpretiert das folgendermaßen:
"In both, there is the apocalyptic ideology that predicts — and promises to hasten — a civilizational conflict that will consume the world. There is theatrical, indiscriminate violence that will supposedly bring about this final battle, but often does little more than grant the killer a brief flash of empowerment and win attention for the cause."
https://nyti.ms/2yE8ZPa
Mit rationalen Ursachen wird sich die Irrationalität des Terrors eher nicht erklären lassen.
Da ich selbst zwei Personen kannte, die komplett abgedriftet sind (einer ist nach Syrien und starb dort, einer ist komplett ins Rechtsextreme gedriftet), kann ich das so bestätigen. Während der eine einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und davon sprach, dass "der Westen die Moslems ausrotten will", sprach der andere von Bevölkerungsaustausch und Übernahme des Westens durch die Moslems. So jemand wie ich sei Schuld, wenn Deutschland übernommen werde. Das Prinzip war gleich: Man werde angegriffen und man müsste sich wehren.
Oh Gott. Ich kann es nicht glauben. Die armen Investoren und Hotelbesitzer die jetzt auf Millionenschweren Immobilien sitzen, für die nach wie vor Nachfrage und Markt vorhanden sind, die jetzt aber erstmal in neue Konstrukte überführt werden müssen um danach wieder Abermillionen abzuschöpfen.
Die Krokodilstränen die hier geweint werden, ehrlich, die nehmen mich ja sowas von mit!
Die Saison ist zu Ende, TC ist pleite, aber die Reiseziele bleiben attraktiv. Es werden sich neue Veranstalter finden, die neue Pauschalverträge abschließen um Zigtausendfach Leute mit Billigliegern auf die Kanaren, auf Kreta und in den Rest Griechenlands zu fliegen.
Die Angestellten werden für neue Arbeitgeber arbeiten, wahrscheinlich - so wie ich den gelobten Markt kenne - werden die Investoren dafür sorgen, dass die Löhne gedrückt werden (irgendjemand muss ja die Verluste aus der Pleite ausgleichen), und dann gehts munter weiter mit Cocktails saufen im Sommerurlaub.
Also: Alles gut!
Die Krokodilstränen die hier geweint werden, ehrlich, die nehmen mich ja sowas von mit!
Die Saison ist zu Ende, TC ist pleite, aber die Reiseziele bleiben attraktiv. Es werden sich neue Veranstalter finden, die neue Pauschalverträge abschließen um Zigtausendfach Leute mit Billigliegern auf die Kanaren, auf Kreta und in den Rest Griechenlands zu fliegen.
Die Angestellten werden für neue Arbeitgeber arbeiten, wahrscheinlich - so wie ich den gelobten Markt kenne - werden die Investoren dafür sorgen, dass die Löhne gedrückt werden (irgendjemand muss ja die Verluste aus der Pleite ausgleichen), und dann gehts munter weiter mit Cocktails saufen im Sommerurlaub.
Also: Alles gut!
Du bist halt ein eiskalter Neoliberaler
Xbuerger schrieb:
vor allem ist es völlig absurd, dass arti als einer der führenden neoliberalen des forums wegen des verlustes von (hilfs)arbeitsplätzen in panik verfällt...
erstens: unhähmisches und ehrliches Danke, dass du neoliberal von anderen politischen Richtungen unterscheidest
zweitens: ich verfallen nicht in Panik, aus der reinen wirtschaftlichen Sicht käme mir eine derartige Verknappung sogar recht, wenn ich wirklich 100% nur an mich denken würde.
drittens: für die Angestellten ist es mitnichten ein Hilfsarbeitsplatz, auf dem Kanaren gibt es nun mal nicht die ach so gelobten Ingenieursstellen. Die verdienen damit ihr Geld, ernähren sich und die Familien.
viertens: wie in erstens erwähnt... für mich hängt Erfolg oder Misserfolg vom Markt ab, Angebot und Nachfrage. Hast du nen scheiß Angebot, ohne Nachfrage, war es das. Was hier aber geschehen ist, der Markt ist durch Thomas Cook nicht mehr gegeben. Für das Hotel war die Nachfrage da, die angebotene Qualität ist nachgefragt worden. Die Vermittlertätigkeit seitens Thomas Cook hat hier die Nachfrage obsolet gemacht, da das Geld bei dem hotel nie ankam.
fünftens: die Aussagen, dass ein Exklusivvertrag hara kiri war... etwas zu einfach aus meiner Sicht. Hinterher weiß man immer mehr. Aber nochmals: den Kanaren, insbesondere Fuerteventura, geht es wirtschaftlich wirklich nicht rosig. Da war die Hoffnung auf ausgebucht Zimmer und entsprechende Vermarktung wohl überlebensnotwendig. Ohne Not wird man so einen Deal nicht eigehen.
sechstens: das hier nur ein mju von dem, was durch Verbote, etc. auf die südlichen Länder zukommen wird. Wenn das so gewollt ist, okay... Dann muss man aber sagen, wie man den Ländern helfen will. Jede Aktion ruft eine Reaktion hervor.
Von daher... Keine Heuchelei, nur die Vorboten für das, was noch kommen wird (bzw. was man ja politisch motiviert forcieren möchte)
Danke für den Beitrag. Vielleicht noch als Ergänzung:
Die exklusiven Verträge scheinen bei Thomas Cook der Standart zu sein. So schreibt die Deutsche Welle in Bezug auf Griechenland:
"Auf Kreta leiden vor allem die Hotels unter der Thomas-Cook-Pleite. Der Präsident der Hotelvereinigung Kretas, Nikos Chalkiadakis, schätzt, dass in den kommenden Tagen 26 Hotels auf Kreta und 48 in Griechenland insgesamt geschlossen werden müssen. Alles exklusive Thomas-Cook-Hotels."
https://www.dw.com/de/griechenland-nach-der-thomas-cook-pleite-wie-nach-der-finanzkrise/a-50595006
Zwar kenne ich die Branche nicht, aber ich vermute, dass die anderen Reiseanbieter ähnlich verfahren. Dies legt zumindest dieser Bericht des Handelsblattes über alltours nahe:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/reiseveranstalter-alltours-baut-hotelgeschaeft-aus/6167672.html
Für die mittelständischen Hotels dürfte angesichts der Marktmacht der Reiseveranstalter kaum eine Möglichkeit bestehen, sich hinsichtlich ihrer Vertragspartner breiter aufstellen.
Die exklusiven Verträge scheinen bei Thomas Cook der Standart zu sein. So schreibt die Deutsche Welle in Bezug auf Griechenland:
"Auf Kreta leiden vor allem die Hotels unter der Thomas-Cook-Pleite. Der Präsident der Hotelvereinigung Kretas, Nikos Chalkiadakis, schätzt, dass in den kommenden Tagen 26 Hotels auf Kreta und 48 in Griechenland insgesamt geschlossen werden müssen. Alles exklusive Thomas-Cook-Hotels."
https://www.dw.com/de/griechenland-nach-der-thomas-cook-pleite-wie-nach-der-finanzkrise/a-50595006
Zwar kenne ich die Branche nicht, aber ich vermute, dass die anderen Reiseanbieter ähnlich verfahren. Dies legt zumindest dieser Bericht des Handelsblattes über alltours nahe:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/reiseveranstalter-alltours-baut-hotelgeschaeft-aus/6167672.html
Für die mittelständischen Hotels dürfte angesichts der Marktmacht der Reiseveranstalter kaum eine Möglichkeit bestehen, sich hinsichtlich ihrer Vertragspartner breiter aufstellen.
Oh Gott. Ich kann es nicht glauben. Die armen Investoren und Hotelbesitzer die jetzt auf Millionenschweren Immobilien sitzen, für die nach wie vor Nachfrage und Markt vorhanden sind, die jetzt aber erstmal in neue Konstrukte überführt werden müssen um danach wieder Abermillionen abzuschöpfen.
Die Krokodilstränen die hier geweint werden, ehrlich, die nehmen mich ja sowas von mit!
Die Saison ist zu Ende, TC ist pleite, aber die Reiseziele bleiben attraktiv. Es werden sich neue Veranstalter finden, die neue Pauschalverträge abschließen um Zigtausendfach Leute mit Billigliegern auf die Kanaren, auf Kreta und in den Rest Griechenlands zu fliegen.
Die Angestellten werden für neue Arbeitgeber arbeiten, wahrscheinlich - so wie ich den gelobten Markt kenne - werden die Investoren dafür sorgen, dass die Löhne gedrückt werden (irgendjemand muss ja die Verluste aus der Pleite ausgleichen), und dann gehts munter weiter mit Cocktails saufen im Sommerurlaub.
Also: Alles gut!
Die Krokodilstränen die hier geweint werden, ehrlich, die nehmen mich ja sowas von mit!
Die Saison ist zu Ende, TC ist pleite, aber die Reiseziele bleiben attraktiv. Es werden sich neue Veranstalter finden, die neue Pauschalverträge abschließen um Zigtausendfach Leute mit Billigliegern auf die Kanaren, auf Kreta und in den Rest Griechenlands zu fliegen.
Die Angestellten werden für neue Arbeitgeber arbeiten, wahrscheinlich - so wie ich den gelobten Markt kenne - werden die Investoren dafür sorgen, dass die Löhne gedrückt werden (irgendjemand muss ja die Verluste aus der Pleite ausgleichen), und dann gehts munter weiter mit Cocktails saufen im Sommerurlaub.
Also: Alles gut!
pauschalurteil? arti ist nur einer. das kann man wohl kaum pauschal nennen, auch wenn das thema pauschalurlaub ist
wen konkret meinst du denn mit dieser aussage
amsterdam_stranded schrieb:
Es ist interessant zu sehen, an welchen Stellen die Gegner des freien Marktes "Mitleidlosigkeit" für die selbstverschuldeten Opfer entwickeln, wenn es nach ihrer Auffassung die Richtigen trifft.
wen konkret meinst du denn mit dieser aussage
Du hast deine Aussage auf "die Befürworter des freien Marktes" ausgedehnt. Sehr viel pauschaler geht's wohl kaum.
ungeachtet, daß die angestellten in solchen hotels wenig von den touristengeldern profitieren, ist es nichts desto trotz tragisch, da jobs dort nicht so dicht gesät sind.
ame ende sind das aber doch strukturelle probleme, auch wenn es natürlich nicht unüblich in der branche sein mag, ist es doch strategisch nicht klug, sich ausschliesslich an einen anbieter zu binden.
im vorfeld war schon zu lesen, daß hotels, die zu mehr als 50% auf Thomas Cook gesetzt haben, jetzt probleme bekommen werden. hotels, deren besitzer cleverer waren, kämpfen natürlich auch, aber da ist die wahrscheinlcihkeit, daß es direkt an die existenz geht, geringer.
es ist interessant zu sehen, an welchen stellen die befürworter des freien marktes "mitleid" fuer die armen angestellten entwickeln, wenn der sog. freie markt auf einmal was regelt.
ame ende sind das aber doch strukturelle probleme, auch wenn es natürlich nicht unüblich in der branche sein mag, ist es doch strategisch nicht klug, sich ausschliesslich an einen anbieter zu binden.
im vorfeld war schon zu lesen, daß hotels, die zu mehr als 50% auf Thomas Cook gesetzt haben, jetzt probleme bekommen werden. hotels, deren besitzer cleverer waren, kämpfen natürlich auch, aber da ist die wahrscheinlcihkeit, daß es direkt an die existenz geht, geringer.
es ist interessant zu sehen, an welchen stellen die befürworter des freien marktes "mitleid" fuer die armen angestellten entwickeln, wenn der sog. freie markt auf einmal was regelt.
Xaver08 schrieb:
es ist interessant zu sehen, an welchen stellen die befürworter des freien marktes "mitleid" fuer die armen angestellten entwickeln, wenn der sog. freie markt auf einmal was regelt.
Derartige Pauschalurteile lassen sich immer in beide Richtungen drehen:
Es ist interessant zu sehen, an welchen Stellen die Gegner des freien Marktes "Mitleidlosigkeit" für die selbstverschuldeten Opfer entwickeln, wenn es nach ihrer Auffassung die Richtigen trifft.
Mal ernsthaft Xaver, schenk Dir doch einfach mal diese persönlichen Spitzen. Das hast Du eigentlich doch gar nicht nötig.
pauschalurteil? arti ist nur einer. das kann man wohl kaum pauschal nennen, auch wenn das thema pauschalurlaub ist
wen konkret meinst du denn mit dieser aussage
amsterdam_stranded schrieb:
Es ist interessant zu sehen, an welchen Stellen die Gegner des freien Marktes "Mitleidlosigkeit" für die selbstverschuldeten Opfer entwickeln, wenn es nach ihrer Auffassung die Richtigen trifft.
wen konkret meinst du denn mit dieser aussage
du wuerdest zu den eintracht spielen aber so oder so fahren, auch deinen portugal urlaub wuerdest du trotzdem tun.
deshalb verbesserst du deine persoenliche bilanz dadurch auf jeden fall. was anderes waere es natuerlich, wenn du nur zu den eintracht heimspielen fahren wuerdest, weil du denkst, dass du auf der einen seite ja bereits genug co2 eingespart hast, dann erliegst du selbstverstaendlich einem selbstbetrug, aber dafuer bist du ja moeglihcerweise. reflektiert genug.
dass es immer noch besser geht, ist unbenommen und dein beispiel zeit, dass es alleine ueber selbstverpflichtung und aufklaerung alleine noch nicht funktinioniert.
ich habe keine leute in meinem bekanntenkreis und ich kenne auch keine, die andere darueber belehren, dass ihr lebensstil besser ist (ausser mir natuerlich). ich kenne auch niemanden, der vegan und/oder vegetarisch isst, und anderen erzaehlt, wieviel besser ihr ernahrungsstil fuer das klima ist und ich kenne niemanden, der im suv zum alnatura faehrt, keine ahnung warum diese klischees die besonders von konservativen als gegenargumente in diskussionen genutzt werden, nicht in meinem bekanntenkreis existieren, aber das ist vielleicht auch einfach nur zufall.
klappe halten und bessert euch? das ist doch quatsch, schwarz und weiss singen nur die eintracht fans, man kann auch ueber themen diskutieren, loesungswege, lebenswege diskutieren, die man selber nicht komplett einhaelt, duerfte ich nur dinge diskutieren, die ich selber zu 100 prozent lebe und beherrsche, dann waere das forum tot, wir haetten in der kneipe nix zu babbeln und und und...
wenn es in einer diskussion nur darum geht, die eigene moralische ueberlegenheit zu beweisen, dann sollten wir wirklich die klappe halten und am ende machst auch du nix anderes, denn dein standpunkt ist ja auch ein absoluter, der anderen vorschreiben soll, ihre klappe zu halten, weil die anderen im gegensatz zu dir das zynische spiel nicth durchschauen.
ps: mein beileid zu deinem freundes und bekanntenkreis und mein beileid meinem freundeskreis zu mir
deshalb verbesserst du deine persoenliche bilanz dadurch auf jeden fall. was anderes waere es natuerlich, wenn du nur zu den eintracht heimspielen fahren wuerdest, weil du denkst, dass du auf der einen seite ja bereits genug co2 eingespart hast, dann erliegst du selbstverstaendlich einem selbstbetrug, aber dafuer bist du ja moeglihcerweise. reflektiert genug.
dass es immer noch besser geht, ist unbenommen und dein beispiel zeit, dass es alleine ueber selbstverpflichtung und aufklaerung alleine noch nicht funktinioniert.
ich habe keine leute in meinem bekanntenkreis und ich kenne auch keine, die andere darueber belehren, dass ihr lebensstil besser ist (ausser mir natuerlich). ich kenne auch niemanden, der vegan und/oder vegetarisch isst, und anderen erzaehlt, wieviel besser ihr ernahrungsstil fuer das klima ist und ich kenne niemanden, der im suv zum alnatura faehrt, keine ahnung warum diese klischees die besonders von konservativen als gegenargumente in diskussionen genutzt werden, nicht in meinem bekanntenkreis existieren, aber das ist vielleicht auch einfach nur zufall.
klappe halten und bessert euch? das ist doch quatsch, schwarz und weiss singen nur die eintracht fans, man kann auch ueber themen diskutieren, loesungswege, lebenswege diskutieren, die man selber nicht komplett einhaelt, duerfte ich nur dinge diskutieren, die ich selber zu 100 prozent lebe und beherrsche, dann waere das forum tot, wir haetten in der kneipe nix zu babbeln und und und...
wenn es in einer diskussion nur darum geht, die eigene moralische ueberlegenheit zu beweisen, dann sollten wir wirklich die klappe halten und am ende machst auch du nix anderes, denn dein standpunkt ist ja auch ein absoluter, der anderen vorschreiben soll, ihre klappe zu halten, weil die anderen im gegensatz zu dir das zynische spiel nicth durchschauen.
ps: mein beileid zu deinem freundes und bekanntenkreis und mein beileid meinem freundeskreis zu mir
Xaver08 schrieb:
ich habe keine leute in meinem bekanntenkreis und ich kenne auch keine, die andere darueber belehren, dass ihr lebensstil besser ist (ausser mir natuerlich). ich kenne auch niemanden, der vegan und/oder vegetarisch isst, und anderen erzaehlt, wieviel besser ihr ernahrungsstil fuer das klima ist und ich kenne niemanden, der im suv zum alnatura fährt (...)
Vielleicht liegt es daran, dass Du generell niemanden kennst .
Beruflich beobachte ich häufiger die von Brodowin beschriebenen Klischees in der Realität. Beispielsweise ist beim Berater-Prekariat von McKinsey und co. greenwashing momentan ziemlich hip. Ungefragte Tipps zu klimaneutralen Ernährungsweisen und Hybridfahrzeugen gehen beim smalltalk Hand in Hand mit Urlaubsempfehlungen für Vietnam. Gerne mit den Hinweis, dass Bali wegen des Massentourismus leider gar nicht mehr aktzeptabel sei und Vietnam auch schon auf der Kippe stehe.
auch da gestehe ich, dass mir in meinem berufsleben noch keiner ungefragt urlaubstips noch verhaltensregeln zum klimawandel ins ohr gedrueckt hat.
klar ist es sinnvoll menschliche verhaltensweisen bei der entwicklung von loesungspfaden zu beruecksichtigen, es gibt ja so effekte wie ich lasse mehr lichter brennen, weil ich glaube dass ich ja strom spare durch leds und deshalb dann mehr oder kaum weniger verbrauche, muss man wissen, aber trotzdem halte ich diese pauschalisierungen fuer wenig zielfuehrend, so wie es nix bringt aus meiner erfahrung auf alle zu schliessen.
klar ist es sinnvoll menschliche verhaltensweisen bei der entwicklung von loesungspfaden zu beruecksichtigen, es gibt ja so effekte wie ich lasse mehr lichter brennen, weil ich glaube dass ich ja strom spare durch leds und deshalb dann mehr oder kaum weniger verbrauche, muss man wissen, aber trotzdem halte ich diese pauschalisierungen fuer wenig zielfuehrend, so wie es nix bringt aus meiner erfahrung auf alle zu schliessen.
Jeg stoler på dig!
Um mal inhaltlich auf den Aspekt von Arti einzugehen:
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Natürlich sollte das nicht unter den Tisch fallen. Die Lösung dafür kann jedenfalls nicht ein "weiter so" sein.
Egal in welchem Bereich - es braucht sehr kurzfristige Maßnahmen um drn CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren.
Ich für meinen Teil sehe als kurzfristigen Ansatz das Verbot von Inlandsflügen und eine deutlich höhere Steuerlast für Fluggesellschaften und Reisende als kurzfristige Maßnahmen.
Hier kann dann wieder das, natürlich berechtigte, Argument angeführt werden, dass das Menschen mit durchschnittlichem (als mich z.B.) und geringen Einkommen besonders hart trifft. Und dann können wir schön weiter drüber diskutieren, wie das funktioniert: waschen ohne nass machen!
Wie seltsam ich ein Wirtschaftskonstrukt finde, das in so hohem Maße vom Tourismus abhängig ist, mag ich an dieser Stelle nicht ausführen!
Egal in welchem Bereich - es braucht sehr kurzfristige Maßnahmen um drn CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren.
Ich für meinen Teil sehe als kurzfristigen Ansatz das Verbot von Inlandsflügen und eine deutlich höhere Steuerlast für Fluggesellschaften und Reisende als kurzfristige Maßnahmen.
Hier kann dann wieder das, natürlich berechtigte, Argument angeführt werden, dass das Menschen mit durchschnittlichem (als mich z.B.) und geringen Einkommen besonders hart trifft. Und dann können wir schön weiter drüber diskutieren, wie das funktioniert: waschen ohne nass machen!
Wie seltsam ich ein Wirtschaftskonstrukt finde, das in so hohem Maße vom Tourismus abhängig ist, mag ich an dieser Stelle nicht ausführen!
Schon klar. Allerdings muss man irgendwann mal - wie so vieles andere - auch den Massentourismus auf den Prüfstand stellen. Der beispielsweise einerseits eine ganze Region wie die Alpen aus der Armut in den Wohlstand geführt, eine einzigartige Landschaft und Ökosystem aber weitgehend zerstört hat.
Pläne und Vorhaben, diese beiden Pole bei einem vernünftigen Maß zusammenzuführen, gab es zuhauf. Geschehen ist - bis auf ein paar Symbolprojekte - wenig.
Und, arti: wenn die Insolvenz eines einzigen Reiseveranstalters schon solche Verwerfungen nach sich zieht wie von dir geschildert, ist das Wachstumssystem vielleicht doch gerade so stabil wie der Einstieg Ismaiks bei 1860.
Pläne und Vorhaben, diese beiden Pole bei einem vernünftigen Maß zusammenzuführen, gab es zuhauf. Geschehen ist - bis auf ein paar Symbolprojekte - wenig.
Und, arti: wenn die Insolvenz eines einzigen Reiseveranstalters schon solche Verwerfungen nach sich zieht wie von dir geschildert, ist das Wachstumssystem vielleicht doch gerade so stabil wie der Einstieg Ismaiks bei 1860.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289171/umfrage/beitrag-der-spanischen-tourismusbranche-zum-bip-im-vergleich/
Da sind einige Länder dabei, die dann komplett wirtschaftlich weg vom Fenster sind. Vorallem muss man dann noch sehen, dass die Länder ja regional noch viel differenzierter betrachtet werden müssen. Insbesondere die Kanaren, die türkische Küste oder die griechischen Inseln, um nur die Regionen vor der Tür zu nennen.
Ganze Regionen wären von derartigen Verboten oder Regularien arbeitslos. Da braucht man auch nicht von einem "Konstrukt" zu reden, es ist in vielen Regionen die einzige wirtschaftliche Einnahmequelle, die ganze Familien ernährt.
Da sind einige Länder dabei, die dann komplett wirtschaftlich weg vom Fenster sind. Vorallem muss man dann noch sehen, dass die Länder ja regional noch viel differenzierter betrachtet werden müssen. Insbesondere die Kanaren, die türkische Küste oder die griechischen Inseln, um nur die Regionen vor der Tür zu nennen.
Ganze Regionen wären von derartigen Verboten oder Regularien arbeitslos. Da braucht man auch nicht von einem "Konstrukt" zu reden, es ist in vielen Regionen die einzige wirtschaftliche Einnahmequelle, die ganze Familien ernährt.
Womit Du durchaus Recht hast .
Anne Clark war so ein Konzert, bei dem ich fast ermüdet vor Langeweile umgekippt wäre...
amsterdam_stranded schrieb:
Das Flugzeug als erfolgreichste Alternative zum Individualverkehr hat das Verkehrsaufkommen insgesamt sogar eher erhöht
nur mal kurz, nach knapp 2 wochen offline:
hat schon jemand gesagt, dass bislang überhaupt nur 5% der menschheit jemals einen flieger betreten hat?
Xbuerger schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Das Flugzeug als erfolgreichste Alternative zum Individualverkehr hat das Verkehrsaufkommen insgesamt sogar eher erhöht
nur mal kurz, nach knapp 2 wochen offline:
hat schon jemand gesagt, dass bislang überhaupt nur 5% der menschheit jemals einen flieger betreten hat?
Nur ca. 11% der Weltbevölkerung haben einen eigenen PKW. In Äthiopien sind es sogar nur 0,1 %. Aber irgendwie ist das trotzdem ein Problem, oder?
Mit wem lieber einen bechern: Mit Ernest Hemingway oder Charles Bukowski?