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Beverungen

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Schui-4ever schrieb:
Wer am Samstag schweigt stellt sich gegen die Mannschaft und ist in meinen Augen ein Verräter. Schade, dass Du Dich so entschieden hast.  


ich hab ne menge spiele gesehen, cops, ordner, wurde behandelt wie ein potentieller verbrecher, immer wieder. eingepfercht und kontrolliert - egal, immer hieß es "eintracht, eintracht."

als dank dafür personalisierte tickets, nix mehr spontan losfahren.

ich pfeife nie unsere spieler aus, und hab meist noch hoffnung, wenn andere keine mehr haben.

jetzt will ich einmal ruhig sein, leide darunter. hab gründe.

dann kommst du: verräter.

habe ich die pflicht, den hampelmann zu machen? bei den meisten spielen schweigen 30.000. alles verräter?

mach, was du willst, wie immer; ich mache es ja auch. der unterschied ist der, dass ich dich nicht beschimpfe.
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Grauer_Adler schrieb:

Ein organisierter Nichtsupport, und darüber reden wir, wird die Mannschaft schwächen und einen Verein stärken, der die Seelenverkäuferei perfektioniert hat.  


mal im ernst, interessiert sich irgendeiner unserer helden für die art und weise wie diejenigen, die ihnen auswärts zujubeln im allgemeinen und im besonderen behandelt werden? stellt sich da mal einer hin und sagt, "hey leute, so geht das nicht, ihr könnt nicht alle bestrafen" oder sowas? die kümmert doch auch sone choreo nicht wirklich.

die sollen mal von alleine auf die idee kommen und leidenschaft zeigen; oft genug wurde ja noch gesungen und gehüpft, als auf dem platz schon hopfen und malz verloren waren.

im end wird doch so ein jones nur aufgestachelt durch den ganzen hass, der auf ihn einprasselt - wenn gerade er von uns mal ignoriert wird, dann nimmt man ihm doch power. gut für uns
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schusch schrieb:
Und das ist nicht die Eintracht Frankfurt Fussball AG, die das so will, sondern der DFB.


deshalb verstehe ich auch den angriff gegen die eintracht nur bedingt. sicher, die restriktionen sind überzogen aber letztlich muss sie die strafen bezahlen, obgleich sie nicht ursächlich für das verbot zuständig ist. die eintracht spielt nicht den butler, sie hat keine andere wahl, weil der dfb erbarmunglos ist.
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schusch schrieb:

Pyro ist für mich eine Nebensächlichkeit. Wichtiger sind mir Stehplätze ohne Ordnerüberfluss, An und Abreise ohne Bullenschikane, usw.


hängt doch alles zusammen; deshalb sage ich ja, dass die diskussion exemplarisch für mich ist. pyro hat halt in manchen augen was spektakuläres, feuer. selbst beim stinknormalen feuerwerk stehen tausende auf den brücken und sagen ah und oh.

das entlarven der doppelmoral ist doch ein thema des textes; bengalos werden dämonisiert und feuerwerk goutiert. ähnlich bei den hools die sich kloppen; in vielen augen eine bedrohung und unverständlich - auf der anderen seite ist boxen olympisch.

und es stimmt auch, dass die gefahr von pyro gesteigert wird durch das verbot. wenn du muffe hast und das ding wegwirfst, dann wird's unkontrolliert. wenn du aber diese angst nicht hast, gehst du vorsichtiger mit um.

schade finde ich im text, dass auf die ächtung von böller verzichtet wird. da bin ich ganz bei der stellungnahme der fufa. seit kopenhagen sollten es unsere wissen, seit koch auf jeden fall.
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schusch schrieb:


Und ich halte einiges von Widerstandsgeist und rebellischer Haltung, aber dass man da wegen so einem Fetisch Pyro alles riskieren will, während es drumherum Dinge gibt, um die man kämpfen muss, die einiges mehr für unser Leben bedeuten, ist für mich schwerlich nachvollziehbar.

Ich würde gerne um Dinge kämpfen, die sich lohnen.

Aber vielleicht bin ich einfach nur zu alt.



schusch, ich glaube hier geht es vor allem um pyro als symbol. wenn dfb/dfl clever wären, dann gäbe ab der nächsten saison die sap-pyro-show - zuerst in hoffenheim, vorgetragen von cheerleadern und der örtlichen feuerwehr in der arena, dann münchen, dann schalke - ruckzuck ist pyro das arschgeweih unter den stimmungsvarianten.

dann brauchts ein neues thema. generell gehts da eher um selbstbestimmtes handeln. ich brauche das pyro nicht wirklich, dennoch unterstütze ich die debatte.

dinge die sich lohnen? selbstbestimmung. freiheit. aber um so etwas geht es meines erachtens bei der diskussion- oder sollte gehen. halt nicht so allgemeinpolitisch - eher konkret am beispiel fußball respektive eintracht frankfurt.

schön wird der repressive ansatz der mächtigen aufgezeigt, die kopie des echten zur ware zu wandeln, um geld und ruhm zu sichern. bsp: aus einer lebendigen masse wurden wm-zuschauer mit zdf patschehändchen bei kerner. soll auch emotional sein, die ultras verstehen etwas anderes darunter. ich auch
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Maggo schrieb:
Beverungen schrieb:
nach jahren guck ich mal wieder hier rein - und es hat sich nichts verändert; das nenn ich tradition. sagenhaft.


Danke für diesen die Debatte bereichernden Kommentar - ach nee, warte, so einen flachen Kommentar gab es ja schon massenhaft. Sorry, Beve, aber das kannst du eigentlich besser. Schreib entweder gar nichts oder was gescheites. Aber so etwas wie "ich steh da drüber", das ist nur elitär und sonst gar nix.



maggo, meinste etwa so in der art?

Maggo schrieb:
Swartzyn schrieb:
Klasse Beitrag Pedro


     der war gut.



ich hab ein späßle gemacht, sorry dafür. zurück zum sport.
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nach jahren guck ich mal wieder hier rein - und es hat sich nichts verändert; das nenn ich tradition. sagenhaft.
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Grauer_Adler schrieb:

Dass wieder einmal bei einem für unsere Mannschaft so wichtigen Spiel ein Boykott zum Wettbewerbsnachteil wird ... Naja, die Millionarios von Gazprom werden Euch danken, dass Ihr Euch so aufrecht der Kommerzialisierung im deutschen Fußball entgegenstemmt!"


kommerzialisierung ist das eine. wenn dich aber dein verein bestraft und dir noch mehr von dem spaß nimmt, während der herr fink um die nächste gehaltststufe feilscht und oft genug auf dem platz bewegungsarm rumgeschlappt wird, dann nehme ich mir das recht raus, mal die klappe zu halten. emotional gehe ich eh mit - aber ich mach mich nicht zum aff - wie sonst
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ganz kurz noch mal zu meinem obigen text. es war ein kleiner fehler von mir, statt "offen" "öffentlich" zu schreiben. natürlich können alle beteiligten nicht hier im forum alles diskutieren; aber sie könnten untereinander offen reden.

wie kann es sein, dass bspw. das fanhaus kaum genutzt wird, ein fanhaus, für das einzelne leute vor zwanzig jahren ohne jegliche unterstützung gekämpft haben - und das erst zwanzig jahre später realität wurde. wir haben eine eigene hütte, von uns verwaltet: das ist der platz, wo sich eintrachtfans zu treffen und diskutieren haben. weshalb klappt dies kaum?

eine andere frage stellt sich in bezug auf pyro. es ist doch gar nicht eintracht frankfurt, die pyro verbietet. manche tun ja grad so, als sei es in der verantwortung der vereine, pyro zu erlauben oder nicht.

selbst wenn die ag wollte, stehen übergeordnete instanzen dagegen. ich weiß im moment nicht genau, wo das pyro verbot verankert ist, ob dfb, dfl oder gar uefa. insofern finde ich es verwunderlich, dass die ag bestraft wird durch das abbrennen von pyro, obgleich die eigentlichen entscheidungsträger woanders sitzen.

pyro ist nur ein aspekt. mir geht es um die freiheit, sich im rahmen der vernunft und leidenschaft bewegen zu können, ohne anderen wissentlich zu schaden. egal ob in der stadt oder im rahmen von fußballspielen. ich bin gegen überwachung, sippenhaft, polizeiliche gängelei und undemokratische verfahrensweisen; gegen die leistungsgesellschaft, die sich über geld definiert und denen, die keines haben auch keine angebote macht. stehplätze sind nicht nur stimmungsplätze, sondern boten auch die möglichkeit, billig fußball zu gucken. im moment sehe ich die "pyro-debatte" auch als stellvertreter-debatte, als symbol für eine auseinandersetzung, in der es um "freiheit" geht.

dranbleiben!
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ich werde wohl auch schweigen, bzw außer dem "herzen von europa" nicht großartig supporten; nicht weil ich pyro so dufte finde, sondern weil ich unmittelbar von den angedrohten restriktionen betroffen bin.

der support am samstag unterscheidet nicht zwischen normalen und nicht normalen fans; auch lässt sich keine ableitung treffen, inwiefern die kurve ohne ultras nicht supporten kann.

es gibt eine ansage, die sich gegen alle auswärtsfans richtet. das ist nicht in ordnung. deshalb werden viele ruhig sein, die ansonsten (ultras hin oder her) supporten würden. also ist samstag kein maßstab.
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Es ist an der Zeit, Dinge beim Namen zu nennen.

Eintracht Frankfurt spielt trotz für unsere Verhältnisse exorbitante Investitionen die schlechteste Saison seit Jahren. Uninspiriert, häufig lustlos, meist erfolglos. Selten war in den letzten Jahren die Fanszene derartig gespalten; ein Riss geht durch die Kurve und trennt, was noch vor einiger Zeit zusammengehörte.

Dissonanzen ergaben sich aus der Verpflichtung des Spielers Cajo, die viele Hoffnungen auslöste, welche sich bis heute aus unterschiedlichen Gründen nicht erfüllt haben. Seither mehren sich die Attacken gegen den Trainer Friedhelm Funkel, die in Sprechchören und der Forderung nach Caio ihren Höhepunkt hatten; spätestens da zeigte sich der tiefe Riss in der Kurve.

Ein weiterer Höhepunkt war das Gezacker um die Vertragsverlängerung mit dem Trainer - seither ist im Stadion spürbar, wie der Hass brodelt, wenn'smal nicht läuft - und es läuft selten gut.

Gleichermaßen nahm die Kommunikation zwischen den Vertretern der einzelnen Fangruppierungen rapide ab; es scheint als hätten die FuFA und die Fanclubs, die im Kern als Fanvertreter ähnliche Interessen verfolgen sollten - und dies im Einzelfall auch machen, sich nichts mehr zu sagen. Das gleiche gilt für die Fanbetreuung der AG versus der Fanbetreuung des eV.

Die Ultrás liefern zur Zeit keinen Ansprechpartner, der relevant für die Gruppe spricht - und sie ziehen sich als vermeintliche Elite in sich selbst zurück. Dabei haben sie nicht nur die Kontrolle über die Gruppe verloren, wie in KA sichtbar, als aus dem üblichen Rauchgeplänkel in KA die Grenzen mit Leuchtspur und Böllern überschritten wurden; sie verweigern sich als Gruppe der öffentlichen Auseinandersetzung, die spätestens nach dem KA-Vorfällen hätte stattfinden müssen.

Die Fußball AG reagierte daraufhin völlig überzogen; sie plant personalisierte Ticketvergabe ohne mitzuteilen, wie die Kontrollen aussehen und welche Konsequenz dies für sehr viele Unbeteiligte hat. Gleichermaßen übersieht die AG dabei, wie ein personenbezogenes Ticket eventuelle Straftaten verhindern soll. Megaphonverbot - es mag die Debatte anheizen, radikalisiert aber auch diejenigen, die bislang eher brav waren. Und verhindert im Zweifel, dass Martin beschwichtigen kann. Dazu kommt die Sippenhaft; ein Zeichen von Hilflosigkeit - vorausgehend der Sanktionen muss ein Dialog mit Beteiligten und Betroffenen stattfinden.

Letztlich hat aber auch die jetzige AG einiges ermöglicht, was bei anderen Vereinen nicht selbstverständlich ist. Wer jetzt "Vorstand raus" ruft, der muss sich im Klaren sein, dass es dann einen neuen Vorstand gibt. Wie sieht's dann aus mit billigen Stehdauerkarten, mit Plätzen für Fahnen, mit Choreo-Erlaubnis?

Es gibt massive Videoüberwachung, im Falle des Nürnberg-Böllers und der KA-Raketenschützen taugt sie nichts; es gibt massive Einlasskontrollen - im Falle der Nürnberg-Böller und der KA-Raketenschützen taugen sie nichts. Als stellt sich die Frage, was diese Aufrüstung soll. Restriktive Maßnahmen verhindern nicht das, was sie verhindern sollen - sie provozieren aber Reaktionen und Trotz.

Wir brauchen Konzepte, die auch die Notwendigkeit sozialen Ungehorsams reflektieren, ohne die Ungehorsamen sofort in die Nähe von Straftätern zu rücken. Was nicht heißt, das Körperverletzung und Sachbeschädigungen zu tolerieren sind, im Gegenteil. Hier geht es um die Verhältnismäßigkeit.

Dazu bedarf es aber Bewegung. Das heißt, das die Ultrás Stellung beziehen und gleichermaßen sich selbst reflektieren und im Zweifel auch Fehler eingestehen. Das heißt nicht, dass Leute ausgeliefert und denunziert werden sollen, da mögen Ordnungsdienst und Polizei sachgerecht ihren Aufgaben nachkommen. Aber die Respektpersonen der Ultrás sollten ihren Laden im Griff haben und dies auch nach außen kommunizieren.

Gleichermaßen müssen junge Leute ihre Grundrebellion, ihre Subkultur auch ausleben dürfen ohne dass alte Schlauberger, die allem Anschein niemals jung waren, ihnen moralinsaure Vorträge halten. Das heißt nicht: jeden Unfug zu akzeptieren- aber eine zerbrochene Flasche ist auch kein Attentat.

Es kann auch nicht sein, dass die führenden Köpfe der anderen großen Fanvertretungen keinen Dialog mehr führen; ihr vertretet uns - und nicht eure persönlichen Animositäten, das gleiche gilt auch für die Fanbetreuung von AG und eV.

Jeder einzelne dieser Konflikte schwächt unsere Position und lässt es den Vertretern des modernen Fußball leicht machen, die fanfeindlichen Konzepte von Anstoßzeiten über Abschaffung von 50+1, weitere Eventisierung und Vermarktung mit Hilfe einer miserabel recherchierenden Medienwelt durchzudrücken.

Diese Debatte muss eine öffentliche sein, wir brauchen uns; eine starke FuFa, lebendige Fanclubkultur und eine starke UF97; nur dann können wir die in die Schranken weisen, die uns nur benutzen um ihr eigenes Ding durchzuziehen. Wenn es hier aussieht wie in England oder Italien (schusch hat es beschrieben), dann leiden wir alle; egal ob Normalo, EFCler, Ultrá oder Vereinsmitglied.

Dazu müssen wir uns bewegen, genau wie die Jungs auf dem Platz, die haben das genau so verlernt.

Hier geht es nicht um Pyro oder orange oder "deristaberdoof". Hier geht es um mehr; um den Erhalt der Frankfurter Fankultur, die über Jahre hinweg auch außerhalb Frankfurts uns Respekt eingebracht hat.

Redet miteinander. Alle! Und zeigt Respekt.

United we stand - divided we fall.

Beve
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hi weilo,

melde dich doch einfach telefonisch oder via mail im eintracht-museum, matthias hatte sich ja schon im letzten thread gemeldet. da bist du an der absolut richtigen stelle.

hier ist der kontakt

gruß

beve
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„Wenn im Zirkus der Seiltänzer abstürzt, schlägt die Stunde der Clowns“.

michel platini
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da fehlen einem die worte, mein ich.

q.e.d
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da fehlem einen die worte.


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peter schrieb:

aber denjenigen die das wollen werden die argumente gerade auf dem silbernen tablett geliefert. das ist doch nun wirklich offensichtlich.


nein, weil "diejenigen" auch in bremen keine argumente gebraucht haben.

die einen verhaften so oder so, und die anderen schießen so oder so raketen. kampf gegen windmühlen.
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danke schusch für die infos.
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schöne schnipsel, danke dafür. und von wegen: wir verlieren bei jedem wetter
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bernie schrieb:


Du hast den Zwangsumtausch vergessen Beve: 20 Oiro gegen eine Araquark-Karte am Grenzüber.. ääh Eingang



also das ist ja undenkbar  
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RickyRocket schrieb:

Vielleicht sollte man eine Eintracht Stasi aus der Taufe heben, damit die vollidioten erst gar nicht ins Stadion gelassen werden
Ich fände es gut, wenn die richtigen Fans die Initiative ergreifen ...


klar, richtige fans gründen eintracht-stasi. mit eintracht-bautzen, oder eintracht-zaun-schützen. reiseverbot gratis.

abartig, das vokabular und die gedanken, die dahinter stehen.