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Beverungen

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Käptn Ahab schrieb:
ja, ja, ja,

ganz toll, irre spannend und von enormem literarischen Wert.
Aber darf ich mal höflich fragen, ob das hier nicht komplett deplatziert und im falschen Forum ist?


unsere eintracht ist im gegensatz zu manch anderer ansicht nicht nur caio. oder funkel. oder seitenlanges nichts. es ist mehr.

ich finde deinen kommentar anmaßend, überheblich und sowas von an der sache vorbei, dass es an unverschämtheit grenzt. den text rund gemacht, die mods abgewatscht und die eigene schlichtheit präsentiert. ganz schwach.
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unnachahmlich diese berichte, details die sonst niemals das tageslicht erblicken würden - großes dankeschön.
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letzter

alles guude wünsch ich dir

beve
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erwin stein schrieb:

Schellack Platten lassen sich übrigens auch waschen, man darf nur keinen Alkohol dabei verwenden...


als ob du nüchtern platten wäschst  ,-)
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dafür, dass der rest im stadion dem schiri an die gurgel wollte, war ich ja noch sehr ruhig, obwohl ich mich auch geärgert hatte. war ein mords erlebnis, mal im stadion zu babbeln.

aber volksnah ist anders, lange wege und viele zäune.

schade, dass wir nicht gewonnen haben.

viele grüße

beve
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krass, richi hat attila umgenietet.

heut komme ich übern haupteingang, wird nix mit gd, wünsche aber gutes gelingen. und ich sag euch bescheid, wenn der zug mit den karlsruhern kommt
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nochmals danke.


in dubio pro caios anmerkungen sind alle zutreffend. edgar schmitt betonte mehrmals, dass holz der archtitekt dieser mannschaft gewesen sei, ohne ihn hätte es fußball 2000 nie gegeben.

irgendwann hatte ich getönt, dass man rostock und seine folgen ad acta legen sollte, ewige weinerlichkeit über verpasste gelegenheiten ist was für offenbacher, nicht für uns. gestern kamen wir wieder auf das thema zu sprechen. und ich fühlte wie damals die große leere. das ist's vielleicht, die erinnerung an das gefühl völliger leere im tunnel.

ich hab's.

das trauma.

viele grüße

beve
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yeboahszeuge schrieb:
gereizt schrieb:
... hat Geld wie Hopp..."  


Hat das Zeug zum Sprichwort bzw. dessen Weiterentwicklung. Hopp statt Heu  

Sehr schön.




dazke sagt

beve
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zunächst einmal vielen dank für eure freundlichen kommentare.

069er schrieb:


Oder doch einfach nur ein Tippfehler??




so grausam schlicht kann die wahrheit sein.

und mindestens ein weiterer fehler hat sich eingeschlichen. die geschichte mit dem terracotta-spatz stand entgegen meiner äußerungen nicht in matze und öris buch das rostock-trauma, es könnte jedoch in einer älteren fan geht vor ausgabe stehen.

viele grüße

beve
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Grabi65 schrieb:
Hallöchen.

Da ich urlaubsbedingt leider nicht im Museum sein konnte, würde ich mich (und wahrscheinlich nicht nur ich) über ein paar wohlfeile Zeilen zur Veranstaltung freuen.

Danke im Voraus.


ich war so frei - wegen der länge mal wieder n neuen thread  
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adlerkadabra schrieb:

Herrr Beverungen! Ich finde, jetzt müssen Sie ja nicht auch noch ins Horn der Klimawandelhysterie stoßen: Die Viecher heißen Damhirsche!

Sonst fast alles in Ordnung  


verdamt - ein fehler

danke - auch allen anderen. hier noch ein bildchen:


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Montag, 8. September 2008

Langsam dreht sich ein Sommer in den Herbst; ein Sommer, der viele heiße Tage mit sich brachte und eben so viele Themen. War eben nicht noch eine Europameisterschaft? Eine Olympiade?

Jetzt im Wald ist’s ruhig. Ein Eichhörnchen saust durchs Unterholz und versteckt sich hinter einer Eiche, als aus dem Nichts ein Flugzeug übers Grün donnert und die Stille durchbricht; ab und an ein Spaziergänger, Jogger, Radler. Plötzlich jagen zwei Dammhirsche aus dem Dickicht, bemerken uns und biegen unverrichteter Dinge wieder ins Grün. Weiter vorne verharrt ein Reh schweigend auf dem Waldweg und tappst in den Wald zurück.

Am Vierwaldstädter See mehren sich die Ausflügler, umrunden den Weiher und rasten an der Oberschweinstiege, wo vermutlich die Wagen parken. Der Weg führt weiter, über die Waldstraßenbahngleise zwischen Frankfurt und Neu Isenburg kurz auf die Isenburger Schneise und hinter der Brücke in den Wald Richtung Waldparkplatz, wo an Spieltagen Hunderte von Autos parken und Tausende Eintrachtler auf dem Weg ins Stadion sind. Heute ist’s leise, niemand parkt hier und wir überqueren eine der drei Brücken, die über die Ausfallstraße in Richtung Stadion führen.

Im Stadion selbst ist großer Verkehr, die Aufbauarbeiten für das anstehende Madonna-Konzert sind in vollem Gange, die Eingangstore werden bewacht wie die Amerikanische Botschaft, Security patroulliert entlang der Wege, Absperrbänder vor dem Museum zeigen dir den rechten Weg und ich fühle mich fremd im eigenen Stadion – ein Zustand, der sich immer häufiger breit macht.

Die ersten Besucher sind schon da, Billy kassiert den Eintritt – lumpige fünf Euro kostet es, den Geschichten des ehemaligen Frankfurter und Karlsruher Stürmers Edgar Schmitt zuzuhören, eben jener Edgar Schmitt, der am 16.05.1992 nur den Pfosten traf und nach seinem Wechsel zum KSC zum Euro-Eddy avancierte. Alsbald kommt er auch, Frau, Kind und Hund im Anhang und wir stellen fest, dass Edgar Schmitt auch heute noch eine sympathische und zurückhaltende Art an den Tag legt. Währenddessen hatte es Wolfgang Avenarius tatsächlich geschafft, mit seinem knallroten Ferrari direkt vor’s Museum zu fahren, Madonna hin, Security her.

Zur Einstimmung hören wir den legendären Zusammenschnitt aus den Radio-Reportagen Joachim Böttchers anlässlich einer Auswechslung Schmitts, die Böttcher fast in die Psychatrie bringt. ... also, das kann nicht wahr sein, das gibt's doch nicht(e), das ... das verschlägt einem ja die Sprache, ja das ist doch der gefährlichste Stürmer, der Edgar Schmitt, is doch gar keene Frage, ich kann doch nicht meinen gefährlichsten Mann rausnehmen, das kann nicht wahr sein, also wer Edgar Schmitt aus dem Spiel nimmt, hat keine Ahnung von Fußball, oder ich hab keine, das kann auch sein... ist nur ein Auszug davon. Pia hatte sich vor Jahren mal die Mühe gemacht, und den Text niedergeschrieben, mit allen Sprechpausen und Details.

Matze führte uns anschließend durch die Geschichte der Eintracht, erinnerte an das verlorene Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1932 und an ein denkwürdiges Spiel in der Endrunde 1953, als die Eintracht im überfüllten Waldstadion den 1.FC Kaiserslautern an die Wand spielte – und durch ein unglückliches Tor mit 0:1 verlor – und damit die Endrunde in den Sand gesetzt hatte.

Sicherlich durfte auch das Endspiel 1959 nicht fehlen, die Erinnerung an die Begeisterung dann im Europapokal und so landeten wir beim vergeigten „Endspiel“ 1992. Edgar erinnerte daran, dass der etatmäßige Stürmer Jörn Andersen für alle überraschend kurz vor dem Spiel von Trainer Stepanovic auf die Tribüne geschickt wurde – für ihn rückte Kruse in die Anfangsformation und Schmitt in seinem ersten Eintrachtjahr in den Kader. Die Eintracht, die es in den Tagen zuvor versäumt hatte, gegen Europapokaltrunkene Bremer zu gewinnen, spielte um ihre letzte Chance, den Titel an den Main zu holen, und wir alle wissen, wie es ausging. Schon vor der Partie kamen Zweifel auf, Yeboah tigerte nachts um drei noch durchs Zimmer, Stein und Möller hatten sich nichts mehr zu sagen und zu aller Überraschung lief am Spieltag ein Spieler mit dem Namen Frank Möller auf, der den meisten heute gar nichts mehr sagt.

Die Rostocker Führung, Kruses Ausgleich, der nichtgegebene Elfmeter, Schmitts Pfostenschuss, das letzte Rostocker Tor. Tränen, Trauer, Trauma.

Edgar stellte noch einmal klar, dass die Eintracht zu jener Zeit einen Schöngeist im Spiel zeigte, der für diese Saison einmalig war und er erklärte, dass man schon kicken hat können müssen, um in dieser Mannschaft mitspielen zu dürfen – auch ein Uwe Bindewald konnte Fußball spielen bestätigte Schmitt. Von Matze auf eventuelle Verschwörungstheorien angesprochen (Immerhin war die Original-Schale am letzten Spieltag in Leverkusen, wo MVs VfB Stuttgart als klarer Außenseiter ins Titelrennen ging, während beim Spiel des Titelanwärters Nr 1 in Rostock nur eine Kopie vorhanden war) konnte Schmitt nicht umhin, einen Vergleich mit der Ermordung Kennedys zu ziehen, auch dort seien Verschwörungstheorien zur Legende geworden – und ich füge hinzu, dass der Tag in Dallas für viele Amerikaner their own private Rostock ist. Die Welt ist voll von traurigen Tagen.

Der damalige Schiedsrichter Alfons Berg aus Konz ist ein guter Freund von Edgar Schmitt und hat bis heute unter seinem fatalen Nichtpfiff zu leiden, der ihn seine internationale Karriere kostete. Schmitt beteuerte noch einmal, wie leid es Alfons Berg noch heute tut, nicht gepfiffen zu haben – aber es habe das Foul von Böger an Ralf Weber einfach nicht gesehen. Auch hätten damals die Linienrichter noch nicht so in das Spiel eingegriffen, wie heutzutage – obwohl sich Schmitt gewünscht hätte, er hätte dies zur Not mit einem Purzelbaum ins Spielfeld getan.

Als die Eintrachtler vor einigen Jahren Geld sammelten, um eine Kopie der Meisterschale nach Frankfurt zu holen, kam es zu einer netten Anekdote, die in Matze und Öris Buch „Das Rostock-Trauma“ nachzulesen ist. Einige Fans haben sich nämlich vor Jahren aufgemacht, um Alfons Berg zu besuchen. Da sie ihn nicht antrafen, entführten sie kurzerhand einen Terracotta-Spatz aus dessen Vorgarten und boten die Rückgabe gegen eine Spende von fünfzig Mark zugunsten der Schale an. Leider hat Alfons Berg weder auf dieses Angebot, noch auf weitere Anfragen reagiert.

Schmitt spielte noch ein weiteres Jahr für die Eintracht und wurde dann im Grunde gegen seinen Willen nach Karlsruhe transferiert – ein Bierdeckelvertrag sollte dabei eine größere Rolle spielen. Tja, und so wurde aus dem Mann, der erst mit 28 Jahren den Sprung in die Bundesliga schaffte noch der Euro-Eddy, der in einem einzigen Spiel im Uefa-Cup gegen Valencia beim 7:0 Sieg der Karlsruher sage und schreibe vier Tore erzielte.

Wer weiß, was geschehen wäre, wäre der Ball damals nicht an den Pfosten geklatscht, sondern ins Tor gesaust. Hätten wir dann den Meister Eddy?

Schmitt, der die Bilder von jenem Spiel zum allerersten Mal nach 1992 sah, jedenfalls hat die Niederlage überwunden, führte neben der Unfähigkeit der Mannschaft, die selbst am vergeigten Titel die Schuld trug auch das Schicksal an, welches ihm zwar den Titel verwehrte, doch andere, grandiose Siege gönnte. Und sein Auftreten im Museum war aller Ehren wert, kompetent, sprachgewandt und freundlich kam und ging er – und seine Tochter trug zum Abschied stolz einen Eintracht-Schal um den Hals.

Wir plauderten und kickerten noch ein wenig und schwangen uns bald auf die Räder Richtung Stadtwald, wo am Waldparkplatz nächsten Freitag wieder Tausende Eintrachtler parken werden. Vielleicht sogar einer mehr, spielt die Eintracht doch dann gegen den KSC, die beiden großen Vereine Edgar Schmitts also gegeneinander.

Und wer weiß, vielleicht meldet sich Alfons Berg ja noch einmal. Und fragt nach seinem Vorgarten-Spatz.
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Beverungen schrieb:


danke petemann.


petermann


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geil, heimsieg gegen haiger, ernst hält nen elfer und zico mit komljenovic und lasser im kader.

krass, borchers schießt in der 92. den siegtreffer für den oxc.

hessenliga allez

danke petemann.
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ist's punk? ist's rock'n'roll?

is geil

motörhead - runaround man
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zwerg_nase schrieb:
war es eigentlich absicht von dir nur den namen auf dem einband zu haben? sonst steht ja bei den meisten büchern wenigstens ein kurzer zweizeiler zum autor. im andermacher wird man eher zur illustratorin fündig.

wobei ich die linodrucke ebenfalls sehr gelungen finde.


nicht wirklich, dachte ein kurzer text steht drinne. was solls

aber die drucke sind klasse, das stimmt.
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zwerg_nase schrieb:
spätestens bei der knechten ist dann klar, dass der schriftsteller aus dem dunstkreis der eintracht kommt...  



,-)

danke!
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6:3 schrieb:

das wird ein großer...  


ja, ich kann jetzt schon meine schnürsenkel alleine binden  ,-)

danke fürs feedback

beve
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klar ist es immer gut, wenn möglichst viele eintrachtler sich zusammensetzen, wenn es um wichtige themen geht - jetzt und auch in zukunft.

zico_b schrieb:
Den Vorwurf der "internen Politik" erkenne ich hierbei nicht und es ist auch sicher nicht beabsichtigt, selbige zu betreiben.


das fände ich prima. allzuoft wird bei solchen themen leider "der hat aber gesagt/gemacht ..." zum gegenstand - und dies führt selten weiter.


zico_b schrieb:
Aber wenn der Dialog vorher nicht ordentlich möglich war, dann darf ich ihn doch - ganz wertfrei - im Nachhinein zurecht einfordern - zumindest für mein Demokratieverständnis.


logo. ich befürchte halt nur, dass es zur üblichen positionierung kommt. wenn dem nicht so ist, kann ja was gescheites bei rumkommen. aber ich denke, dass die karte durch ist - nur noch details sind wohl zu klären.

und die frage, wer sie wollte.