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Grabi65
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Grabi65
Die Stimmung in der Stadt war einfach großartig. Am Place de la victoire stand ich lange etwas abseits an der Straßenbahnhaltestelle. Dabei war es schön zu beobachten, wie positiv die Einheimischen das wilde Treiben auf dem Platz aufgenommen haben. Etliche haben ihr Handy gezückt und gefilmt. Ihre Reaktionen und Mienen zeigten deutlich, dass sie das toll finden, was die verrückten Frankfurter da veranstalten. Ich bin mit zwei älteren Damen, vielleicht 60 und 80 Jahre alt, ins Gespräch gekommen. Die wollten alles ganz genau wissen, was da in ihrer Stadt abgeht, und waren richtiggehend begeistert von der Party auf dem Platz. Und ich war hinterher ganz stolz, mit meinen miserablen Sprachkenntnissen eine solche Konversation gehabt zu haben.
Der Fanmarsch hatte sehr viel von Rosenmontagsumzug: da waren so viele fröhliche Gesichter hinter den Scheiben, winkende Kinder, amüsiertes Staunen, schmunzelndes Kopfschütteln, lustige Wortwechsel; ich fands klasse. Vielleicht lag es auch dran, dass ich die Jungs schon am Pub verloren hatte und bis kurz vor Ende ohne Begleitung dabei war. Ich habe mich treiben lassen, die, wie ich finde, positive Atmosphäre dieser Prozession aufgesaugt, viele flüchtige Bekanntschaften geschlossen, um noch auf dem Marsch erst Jona und am Stadion dann plötzlich einen ganzen Haufen Bekannter zu treffen. "Hier, reich mal deinen Becher, ich habe noch einen Schluck Bordeaux für dich, prost!", Fotos mit Johanna und ihrer Tricolore-Adler-Fahne, die wir ihr damals zum Abschied geschenkt haben. Fotos mit Kine, großes Hallo mit Cino vor dem Block, ein "HEEEEY Grabi" von Schnuffel und Jugger drei Reihen vor mir, das Spiel mit Unbekannten um mich, die einen wie die ältesten Freunde behandeln, die Umarmung und den Kuss des Verrückten hinter mir beim Tor, gemeinsam mit der plötzlich aufgetauchten wib-Sabine breit grinsend die Feier nach dem Abpfiff erleben. Ich fands großartig, es hätte kaum besser sein können..
Richtig herzlich war auch die Atmosphäre in der Stadt die beiden folgenden Tage. Immer wieder lächelnde Passanten, wenn Adlerträger aufgetaucht sind, kurze Gespräche, gegenseitige Sympathiebekundungen, Flachsereien, Neckereien; ein echtes Wohlgefühl, Bordeaux zu erkunden.
Nur ein kleines Beispiel:
Wir sind am Samstag Mittag als eine der letzten Stationen nochmal über den Weihnachtsmarkt gebummelt, der zwischen unserem Hotel und der Altstadt lag. An einem Glühweinstand eine Handvoll junger Adler, rabenvoll und am Dauersingen, das schon mehr ein Grölen war. Direkt neben ihnen stand ein junges Paar mit ihrem kleinen Sohn, vielleicht vier, fünf Jahre alt, auf keinen Fall älter. Der Zwerg fand den lärmenden Haufen einfach toll, hat seine Eltern Eltern sein gelassen und sich dazugesellt. Ein kurzer Blick seines Vaters; Eintrachtfans, die sind zwar besoffen aber ungefährlich, mach du mal, Bub. Wir kommen dazu, lautstarkes Hallo der Adler, "Schopppeee", lachen, dumme Sprüche, und der kleine Mann nimmt uns auch gleich in Beschlag. Im Gespräch mit ihm erfahre ich, dass er Paul heißt und - natürlich - auch gerne Fußball spielt. Er klettert über unsere Bänke und den Tisch, bis es seinem Vater irgendwann zu bunt wird: Er krallt sich seinen Filius, weil er offensichtlich der Ansicht ist, dass ER UNS belästigt
Bordeaux: Eine wunderschöne Stadt mit äußerst sympathischen Bewohnern. Ein ganz großes Merci für diese Gastfreundschaft!
Der Fanmarsch hatte sehr viel von Rosenmontagsumzug: da waren so viele fröhliche Gesichter hinter den Scheiben, winkende Kinder, amüsiertes Staunen, schmunzelndes Kopfschütteln, lustige Wortwechsel; ich fands klasse. Vielleicht lag es auch dran, dass ich die Jungs schon am Pub verloren hatte und bis kurz vor Ende ohne Begleitung dabei war. Ich habe mich treiben lassen, die, wie ich finde, positive Atmosphäre dieser Prozession aufgesaugt, viele flüchtige Bekanntschaften geschlossen, um noch auf dem Marsch erst Jona und am Stadion dann plötzlich einen ganzen Haufen Bekannter zu treffen. "Hier, reich mal deinen Becher, ich habe noch einen Schluck Bordeaux für dich, prost!", Fotos mit Johanna und ihrer Tricolore-Adler-Fahne, die wir ihr damals zum Abschied geschenkt haben. Fotos mit Kine, großes Hallo mit Cino vor dem Block, ein "HEEEEY Grabi" von Schnuffel und Jugger drei Reihen vor mir, das Spiel mit Unbekannten um mich, die einen wie die ältesten Freunde behandeln, die Umarmung und den Kuss des Verrückten hinter mir beim Tor, gemeinsam mit der plötzlich aufgetauchten wib-Sabine breit grinsend die Feier nach dem Abpfiff erleben. Ich fands großartig, es hätte kaum besser sein können..
Richtig herzlich war auch die Atmosphäre in der Stadt die beiden folgenden Tage. Immer wieder lächelnde Passanten, wenn Adlerträger aufgetaucht sind, kurze Gespräche, gegenseitige Sympathiebekundungen, Flachsereien, Neckereien; ein echtes Wohlgefühl, Bordeaux zu erkunden.
Nur ein kleines Beispiel:
Wir sind am Samstag Mittag als eine der letzten Stationen nochmal über den Weihnachtsmarkt gebummelt, der zwischen unserem Hotel und der Altstadt lag. An einem Glühweinstand eine Handvoll junger Adler, rabenvoll und am Dauersingen, das schon mehr ein Grölen war. Direkt neben ihnen stand ein junges Paar mit ihrem kleinen Sohn, vielleicht vier, fünf Jahre alt, auf keinen Fall älter. Der Zwerg fand den lärmenden Haufen einfach toll, hat seine Eltern Eltern sein gelassen und sich dazugesellt. Ein kurzer Blick seines Vaters; Eintrachtfans, die sind zwar besoffen aber ungefährlich, mach du mal, Bub. Wir kommen dazu, lautstarkes Hallo der Adler, "Schopppeee", lachen, dumme Sprüche, und der kleine Mann nimmt uns auch gleich in Beschlag. Im Gespräch mit ihm erfahre ich, dass er Paul heißt und - natürlich - auch gerne Fußball spielt. Er klettert über unsere Bänke und den Tisch, bis es seinem Vater irgendwann zu bunt wird: Er krallt sich seinen Filius, weil er offensichtlich der Ansicht ist, dass ER UNS belästigt
Bordeaux: Eine wunderschöne Stadt mit äußerst sympathischen Bewohnern. Ein ganz großes Merci für diese Gastfreundschaft!
EFCB schrieb:
Besonders amüsant war der ältere Mann im grauen Unterhemd , der aus seiner Wohnung im ersten Stock im letzten Haus an der Stichstraße zum Einggang der Virage Nord huldvoll mehrmals zu unserem Mob runterwinkte - um sich dann wieder dem gepflegten Vollsuff in den eigenen vier Wänden zu widmen.
Solch einen Jubel hatte der in seinem ganzen Leben noch nicht gehört.
hab ich schon fast wieder vergessen, die Szene, ich hab mich totgelacht
stormfather3001 schrieb:
+++dpa meldet gerade+++
+++Der TÜV Nordrhein soll im Auftrag der Fraport AG einen umfassenden Emissions- und Lärmpegelbericht für das gesamte Frankfurter Stadtgebiet erstellen.
Hierbei sollen vor allem stark frequentierte Straßenbahnkreuzungen, sowie U-und S-Bahnhöfe,
aber auch die Lokation und das Umfeld der Commerzbank-Arena, aber im speziellen auch Gastronomische Betriebe im Süden der Stadt, die vorwiegend mit lauter Akustik ihre Hauptumsätze machen, kontrolliert werden.
Zweitrangig dabei soll sein, ob es sich um Positiven oder Negativen Lärm handelt.
Auch Straßenfeste, Musikfestivals und Konzerte sollen dabei berücksichtigt werden.+++
Richard Wagner, Ring des Nibelungen, Siegfried: Akt I Szene 1: "Ei, Mime, bist du so witzig"
Bemerkenswert war das krasse Missverhätlnis der Kontrollen auf deutscher und französischer Seite.
Wie man gehört hat, wurden die Busse ja gleich reihenweise gefilzt und auch Eintrachtler-Pkw zahlreich kontrolliert.
Wir wurden am Flughafen Frankfurt abgetastet, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Dann durfte ich in ein Kabuff mitkommen, wo man einen Abstrich von meiner Jacke genommen hat: "Haben Sie gestern Pyrotechnik gezündet" "Nein". "Haben Sie eine Schusswaffe abefeuert?" "Hallo?". Praktisch am Eingang zum Flieger zwei Polizisten, die mit einem mobilen Lesegerät unsere Ausweise kontrolliert haben. Ich: "Was soll das?" Polizist: "Wer verkündet, Bordeaux soll brennen, der darf sich nicht wundern" Würd mich mal interessieren, welcher Einsatzleiter dem das wieder erzähllt hat.
In Bordeaux auffallend geringe Polizeipräsenz, ein paar witzige Flics, die auf Segways durch die Gegend düsen, selbst tausende lärmende und zündelnde Frankfurter auf dem Place de victoire haben nicht dazu geführt, dass da einer nervös wurde.
Und ein Fußballspiel der Eintracht ohne jegliche Körperkontrolle der Fans hab ich das letzte Mal beim Freundschaftsspiel gegen SKV Mörfelden erlebt - unfassbar. Nicht mal das Ticket wollte einer sehen. Dazu ein Stadion, bei dem es keinerlei Barriere zwischen Tribüne und Spielfeld gibt.
Scheint, so sieht Deeskalation aus.
Wie man gehört hat, wurden die Busse ja gleich reihenweise gefilzt und auch Eintrachtler-Pkw zahlreich kontrolliert.
Wir wurden am Flughafen Frankfurt abgetastet, wie ich es bisher noch nie erlebt habe. Dann durfte ich in ein Kabuff mitkommen, wo man einen Abstrich von meiner Jacke genommen hat: "Haben Sie gestern Pyrotechnik gezündet" "Nein". "Haben Sie eine Schusswaffe abefeuert?" "Hallo?". Praktisch am Eingang zum Flieger zwei Polizisten, die mit einem mobilen Lesegerät unsere Ausweise kontrolliert haben. Ich: "Was soll das?" Polizist: "Wer verkündet, Bordeaux soll brennen, der darf sich nicht wundern" Würd mich mal interessieren, welcher Einsatzleiter dem das wieder erzähllt hat.
In Bordeaux auffallend geringe Polizeipräsenz, ein paar witzige Flics, die auf Segways durch die Gegend düsen, selbst tausende lärmende und zündelnde Frankfurter auf dem Place de victoire haben nicht dazu geführt, dass da einer nervös wurde.
Und ein Fußballspiel der Eintracht ohne jegliche Körperkontrolle der Fans hab ich das letzte Mal beim Freundschaftsspiel gegen SKV Mörfelden erlebt - unfassbar. Nicht mal das Ticket wollte einer sehen. Dazu ein Stadion, bei dem es keinerlei Barriere zwischen Tribüne und Spielfeld gibt.
Scheint, so sieht Deeskalation aus.
Kine_EFC_Frieda schrieb:
Ich lasse hier dann lieber ein paar Bilder sprechen:
Bordeaux ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Gut, dass wir uns noch zwei Tage Zeit zum Erkunden der vielen schönen Fleckchen genommen haben, einfach toll.
Und die Bordolaisen waren durch die Bank weg alle saunett, von irgendwelchen franko-germanischen Ressentiments aber auch nicht der Hauch einer Spur. Im Gegenteil: die friedliche Adler-Invasion hat nach meinen Erfahrungen durchweg freundliche Gesichter bei den Einheimischen provoziert. Hätte nie gedacht, dass ich mit meinem miserablen Französisch in so kurzer Zeit mit so vielen Menschen so angeregte Gespräche führen kann.
@kine
das Bild vor dem Goldadler in St.Andree wird sicher auch ein gwisser F. bald mit seinem Strickmützje-Entchen hier posten
anno-nym schrieb:
Ansonsten war es ganz nett. Auch wenn ich Frankreich nicht sonderlich mag ..
Selbst en richtigen döner bekommen die nicht hin
Er fährt nach Bordeaux und isst - Döner
Selten so gut und dazu günstig geschmaust wie in Bordeaux. Drei-Gänge-Menü nach Wahl; bei mir war das eine Vorspeise von Crevetten, Avocado mit Senfsauce und Salat, eine Hauptspeise aus Thunfischsteak vom Holzkohlegril mit Curryreis und Dill-Sahnesauce vor der Nachspeise von Zitronensorbet im Wodkabad. Alles zusammen 17 ! Euro in einem saugemütlichen Altstadt-Restaurant.
Unschlagbar.
anno-nym schrieb:
Selbst en richtigen döner bekommen die nicht hin