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hawischer

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cyberboy schrieb:

Gerade die Entwicklung der AfD zeigt, wie empfänglich Jugendliche und Heranwachsende für extreme Ideen sind. Und gleichzeitig zeigt sich, wie sehr es hilft, in der Schule entsprechend Aufklärung zu betreiben. Nicht nur im Hinblick auf die AfD, sondern ganz besonders auch hinsichtlich Medienkompetenz.
       


Das stimmt alles. Aber man muss auch Inhalte annehmen wollen. Wenn natürlich von den Eltern die Kinder mitgeprägt werden und gesagt wird, dass die Schulen ein großer Haufen Mainstream-Verschwörer sind, die den Auftrag haben die Kinder umzuerziehen in Schlafschafe, dann wird es halt auch schwierig.

Und den größten Wähleranteil hat die AfD in der Gruppe des mittleren Erwerbsalters (also um die 40). Da helfen Bildungsangebote in den Schulen eher nicht mehr. Was machen wir mit denen?
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SGE_Werner schrieb:

Und den größten Wähleranteil hat die AfD in der Gruppe des mittleren Erwerbsalters (also um die 40). Da helfen Bildungsangebote in den Schulen eher nicht mehr. Was machen wir mit denen?



       

Eine Politik, die nicht überwiegend Randgruppen berücksichtigt, so sinnvoll das auch im Einzelfall sein mag, sondern endlich auch den "Respekt" umsetzt, an die arbeitenden, steuerzahlenden Leute, die ihre Kinder großziehen, um die Kita-Plätze sich sorgen, um den Termin beim Facharzt nicht erst in 6 Monaten und sich Gedanken um IHRE Zukunft machen.
Und da helfen gute Ratschlage wie man bitte zu leben, einzukaufen, in Urlaub zu fahren, zu essen, zu heizen, Autozufahren hat, nicht. Auch wenn diese Ratschläge stimmen, das Gefühl der Bevormundung ist dennoch da. Zumindest bei denen, die Verantwortung für sich und ihre Familien selbst tragen und alles mit ihrem Arbeitslohn finanzieren.

Die Infrastruktur ist oft im Eimer, die Wohnungen fehlen, die Miete steigt, Eigenheim kann sich eh niemand mehr leisten, die Inflation, im Osten muss der nächste Wandel umgesetzt werden, Kriegsangst, ... aber bitte Verständnis aufbringen für alles und jedes.  

Das sind die Themen mit denen die AfD in dem Wählerkreis punktet. Die AfD hat zwar selbst keine Lösung, aber um den Protest und Ärger zu bekunden nutzt man diese Typen mit einem Kreuz in der anonymen Wahlkabine. Nicht meine Entscheidung, aber die Wahlanalysen zeigen es doch.

Wenn wir das nicht ernst nehmen, und diese Unzufriedenheit zum Anlass nehmen, die Wähler pauschal als Nazis beschimpfen, dann werden wir die wahren Nazis in der AfD nicht kleinkriegen
Und ja, an der Situation haben alle Regierungen der letzten Jahrzehnte ihren Anteil.
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Es wäre fatal, wenn man nicht die Ansätze einer Abstimmung mit Jordanien, Saudi-Arabien und anderen nutzen würde, die islamische Republik Iran weiter zu isolieren. Die militärische Unterstützungen dieser Länder bei der Abwehr iranischer Raketen lassen hoffen.
Die nukleare Aufrüstung des Iran bleibt gefährlich.

Das Auswärtige Amt schrieb am 14.03.24 u.a.:
"Das iranische Nuklearprogramm hat in der Zwischenzeit einen sehr gefährlichen Stand erreicht. Die Bundesregierung hält an einer Lösung auf diplomatischem Wege fest."

Hier ist besonders auch die EU aufgerufen, nicht nur zuvorderst das Atomabkommen im Blick zu behalten, sondern konkret wirtschaftliche Zusammenarbeit einzustellen. Die Einstufung der revolutionären Brigaden als Terrororganisation gehört dazu.
Hier gibt es zwischen der wortreichen Verurteilung durch die Bundesregierung und aktiven Handlungen noch Bedarf. Besonders die Protestbewegung im Iran gilt es intensiver zu unterstützen.

"Kurzfristige Interessen werden einer längerfristig nachhaltigen Sicherheitspolitik vorgezogen", sagt Fathollah-Nejad. "Es gibt eine westliche Obsession mit dem Atomdeal, der einen notwendigen Paradigmenwechsel in der Iran-Politik verhindert."
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/iran-politik-100.html
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Auch wenn du anderes behauptest: es ging hier lediglich um Höcke und das Rededuell "auf Augenhöhe". Und das Ergebnis war mitnichten "blamabel" für Höcke, sondern jeder der beiden Lager hielt seinen Kandidaten für den Sieger.
Insofern ist hier ein anerkannter Verfassungsfeind im Kreis der erlauchten Politik-TV-Duellanten aufgenommen worden, auf Augenhöhe mit einem CDU-Politiker. Das wäre so, als würde Eintracht-TV live vom Training der Offenbacher Kickers berichten.

Einen der Gründe, warum ich gegen die AfD im ÖRR bin ist der, den du auch genannt hast: die Politiker der AfD kommen nur zu den Themen, die sie interessiert. Vielleicht liegt es auch an den Einladenden, aber ich habe noch nie einen AfD-Vertreter gehört, der sich im ÖRR zu Themen wie Behinderte, Inklusion, Pflege, Bildung, Niedriglohnsektor etc. ausgelassen hätte. Da würden so manchen die Augen aufgehen, aber das findet nicht statt.

Schlussendlich wundert es mich schon, dass man hier der Demokratie das Recht abspricht, sich wirksam gegen ihre Feinde wehren zu können. Dann muss man sich nicht wundern, wenn vom Reichsbürger bis zum Islamisten die Demokratiefeinde immer mutiger werden, und frecher. Sie werden zwar vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft, können aber weiter unbehelligt agieren - sogar im ÖRR. Seltsam: als sich die Demokratie gegen den Linksradikalismus wehrte, fanden das alle in Ordnung.
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WürzburgerAdler schrieb:

Einen der Gründe, warum ich gegen die AfD im ÖRR bin ist der, den du auch genannt hast: die Politiker der AfD kommen nur zu den Themen, die sie interessiert. Vielleicht liegt es auch an den Einladenden, aber ich habe noch nie einen AfD-Vertreter gehört, der sich im ÖRR zu Themen wie Behinderte, Inklusion, Pflege, Bildung, Niedriglohnsektor etc. ausgelassen hätte. Da würden so manchen die Augen aufgehen, aber das findet nicht statt.

Also gut, da bin ich bei Dir, aber wenn auch ein Widerspruch in Deiner Aussage steckt. Oder habe ich das falsch verstanden?
Du bist gegen Auftritte der AfD im ÖRR weil sie nur zu Themen kämen, die sie interessieren? Um das abzulehnen müssen die aber erstmal eingeladen werden.

Die Demaskierung kann nur erfolgen, wenn die Medien die AfDler auch einladen. Und  - wie nachgewiesen - passiert das wenig bzw. wie hier vermutet seien das Einladungen, um aus Quotengründen zu bestimmten Themen etwas Krawall zu produzieren.

Es gibt Argumente, auch rechtliche, die das Für und Wider beleuchten. Wer Argumente für seine Meinung sucht, dem sei der Artikel
"Müssen ARD und ZDF in ihre Talk­shows AfD-Poli­tiker ein­laden?" empfohlen.
Der Autor:
Prof. Dr. Wolfgang Schulz ist Inhaber des Lehrstuhls für Medienrecht, Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Universität Hamburg, Direktor des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Direktor des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft sowie Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für die Freiheit der Kommunikation und Information.
Mehr Fachkompetenz geht fast nicht mehr.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/afd-politiker-maischberger-illner-afd-talkshows/
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Einigen wir uns beim Umgang mit der AfD, der Kanzler hat recht.
Ich wiederhole seine Aussage:

"Zur stärker werdenden AfD sagte der Kanzler: "Der Geist ist aus der Flasche." Dies zurückzudrängen werde "schwer, wenn es um die geht, die rechte Gesinnungen haben". Die anderen müsse man überzeugen, "indem wir eine Politik machen, die unser Land auf den richtigen Weg führt und die Probleme angeht" - zum Beispiel bei der Migration."

Eine Politik, die auf den richtigen Weg führt, die die Menschen im demokratischen Bereich mitnimmt und überzeugt,die die Sorgen ernst nimmt, ist das beste Mittel gegen radikale politische Ränder.
Solange eine solche Politik nicht ausreichend und erfolgreich umgesetzt wird, ist der mediale Umgang mit der AfD so oder so nicht ausschlaggebend.




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hawischer schrieb:

Totschweigen hat sich als hilflos erwiesen.

Warum ignorierst du einfach meine Argumente? Niemand hat etwas von "totschweigen" gesagt. Am Beispiel der beispiellosen Ampelkritik habe ich doch erläutert, was ich meine. Oder haben Söder und Aiwanger bei ihren Beschimpfungen in Erding die Grünen zu einer Diskussion im Stuhlkreis geladen? Nur um noch einmal ein Beispiel zu nennen.
Also wirklich. Unglaublich.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Totschweigen hat sich als hilflos erwiesen.

Warum ignorierst du einfach meine Argumente? Niemand hat etwas von "totschweigen" gesagt. Am Beispiel der beispiellosen Ampelkritik habe ich doch erläutert, was ich meine. Oder haben Söder und Aiwanger bei ihren Beschimpfungen in Erding die Grünen zu einer Diskussion im Stuhlkreis geladen? Nur um noch einmal ein Beispiel zu nennen.
Also wirklich. Unglaublich.

Unglaublich? Wie bitte soll ich Deine Aussage interpretieren?

"Einer Partei, die mit Lügen, Hetze und Fakenews auf Tiktok Jagd auf die Erstwähler der Europawahl macht, ist mit Sachargumenten nicht mehr beizukommen."

Das Gegenteil ist richtig. Konsequenzen der Politik der AfD aufzeigen. Sie inhaltlich stellen und das mit Sachargumenten. Mit was denn bitte sonst?

Möglicherweise könnte man auch auf die Idee kommen, dass die Wanderung von ehemaligen Wählern der Ampelparteien zur AfD nicht an Söders und Aiwangers Wortwahl liegt, sondern an der Unzufriedenheit dieser Wählergruppen mit der Ampel.
Sagt zumindest auch der Kanzler:

"Zur stärker werdenden AfD sagte der Kanzler: "Der Geist ist aus der Flasche." Dies zurückzudrängen werde "schwer, wenn es um die geht, die rechte Gesinnungen haben". Die anderen müsse man überzeugen, "indem wir eine Politik machen, die unser Land auf den richtigen Weg führt und die Probleme angeht" - zum Beispiel bei der Migration."

Und da hat er recht

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/scholz-ampelkoalition-100.html
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Eine traurige Nachricht.
Anteilnahme für die Familie und Freunde.
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cyberboy schrieb:

Einig sind wir uns alle, dass die AfD letztlich mit Sachargumenten "entzaubert" werden muss und wieder ein Verständnis für und insbesonderen Vertrauen in demokratische Grundwerte hergestellt werden muss, wie auch immer das am Ende auch gelingen mag.

Einer Partei, die mit Lügen, Hetze und Fakenews auf Tiktok Jagd auf die Erstwähler der Europawahl macht, ist mit Sachargumenten nicht mehr beizukommen. Da können die Maßnahmen einer Regierung, egal welcher, so vertrauensbildend wie sonst noch was sein.
Wo du allerdings recht hast: mit polemischer Hetze gegen die amtierende Regierung unterstützt man den Vertrauensverlust natürlich noch zusätzlich. Dass der Wähler dann aber lieber die radikalere "Alternative" wählt, hat sich inzwischen fast überall herumgesprochen.
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WürzburgerAdler schrieb:

Einer Partei, die mit Lügen, Hetze und Fakenews auf Tiktok Jagd auf die Erstwähler der Europawahl macht, ist mit Sachargumenten nicht mehr beizukommen. Da können die Maßnahmen einer Regierung, egal welcher, so vertrauensbildend wie sonst noch was sein.

Mag sein, wenn man sich nur auf die Partei und ihre Mitglieder beschränkt.
Es geht aber um Wähler und besonders um die, die nicht aus rechtsradikalen Beweggründen, sondern aus Unzufriedenheit mit der Politik von Parteien aus der Regierung und der Opposition die AfD wählen.
Diese Wähler und das sind Millionen, wieder zurückzuholen ist aller Anstrengungen wert. Und dies geht mit Darlegen der Radikalität und Fehlerhaftigkeit der AfD-Vertreter in der Öffentlichkeit. Totschweigen hat sich als hilflos erwiesen.
Und wie ich bereits ausführte, die ernstnehmende Analyse der Beweggründe dieser Wähler, die bei der letzten Wahl noch SPD, CDU und auch Grüne gewählt haben. Die haben mehrheitlich sicher die AfD nicht wegen ihrem Parteiprogramm gewählt.
Am Beispiel der Hessenwahl der Saldo zugunsten der AfD noch einmal gezeigt:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/430622/umfrage/waehlerwanderung-von-und-zu-der-afd-bei-der-landtagswahl-in-hessen/
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Es ist das Wording und das Weglassen von Informationen, mit dem bestimmte Eindrücke vermittelt werden. Israelische Aktionen in Gaza und deren schrecklichen Folgen werden zumeist ausführlich beschrieben. Das ist ok, aber dann bitte auch das "Andere".

In Beiträgen hier und auch in manchen Medien ist von einem israelischen Angriff auf eine iranische Botschaft die Rede. Mehr kommt leider oft nicht.

Was ist passiert?
Am 1. April wurde durch einen gezielten israelischen Angriff ein Treffen von Terroristen aus dem Libanon, Syrien und Kommandeure der iranischen Al-Kuds-Brigaden im syrischen Damaskus angegriffen. "Die Bezeichnung Al-Kuds leitet sich vom arabischen Namen für Jerusalem ab – ein Verweis auf die Forderung des iranischen Regimes nach einer Vernichtung Israels."
Es war nicht zuvorderst ein "Angriff" auf eine iranische Botschaft, es war ein bewußtes Töten von Teilnehmern auf einem Terroristentreffen, das in einem Konsulatsgebäude auf dem iranischen Botschaftsgelände in Damaskus stattfand.
Man kann davon ausgehen, dass Israel nicht eine iranische Botschaft in die Luft sprengen wollte, sondern die Kommandeure von Terrororganisationen. Das ist gelungen.

Es bleibt, bei aller berechtigten Kritik an der israelischen Regierung und ihren oft nicht akzeptablen Aktionen, ein Verteidigungskampf des Landes gegen ihre Vernichtung. Und was das bedeuten würde, wurde auch am 7. Oktober gezeigt.
Um Missverständnisse vorzubeugen. Das rechtfertigt nicht Exzesse, die durch israelische Militäraktionen in Gaza das Leid der Menschen dort verursacht.

Der Hintergrund ist in einer umfassenden Veröffentlichung der Zeit gut zusammengefasst.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-04/syrien-iran-israel-konsulat-revolutionsgarden-getoetet-wichtigste-fragen-antworten#wer-wurde-bei-dem-angriff-auf-das-iranische-konsulat-getoetet
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hawischer schrieb:

Seit Jahren wird die AfD in den politischen Talkshows des ÖRR weitgehend ausgegrenzt. Ab und an darf mal jemand auftreten, aber selten.

Reden wir von den gleichen ÖRR? Da treten doch die letzten Jahre dauernd welche von der AfD in irgendwelchen Talkshows auf. Es vergeht doch keine Woche in der man nicht irgend so eine AfD-Fratze in einer Talkshow sieht.
hawischer schrieb:

Nein, man muss sie mit ihren kruden Aussagen stellen und das ist alles andere als eine "Aufnahme in den Kreis der Demokraten". Und genau diese Auseinandersetzung hat Hindenburg und Co nicht gemacht. Das ist der Unterschied.

Könnte auch daran liegen das in nicht wenigen Punkten viele so gedacht haben. Z.B. Antisemitismus, die Ablehnung von Juden, war seit Jahrhunderten weit verbreitet und machte vor keiner Partei halt. Egal was passierte mussten die Juden als Sündenböcke herhalten.
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propain schrieb:

Da treten doch die letzten Jahre dauernd welche von der AfD in irgendwelchen Talkshows auf. Es vergeht doch keine Woche in der man nicht irgend so eine AfD-Fratze in einer Talkshow sieht.

Verstehe, wenn ein Auftritt eines AfDlers einem besonders in kritischer Erinnerung bleibt. Die Zahlen der Teilnehmer im Vergleich zu den Sitzen im Bundestag zeigen ein völlig anderes Bild. 1,7% ist der AfD-Anteil in Talkshows.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/954672/umfrage/parteizugehoerigkeit-der-politiker-in-talkshows-vs-sitzanteil-im-bundestag/
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hawischer schrieb:

Israel hat nicht den Iran angegriffen,



wie ordnest Du den Angriff auf die iranische Botschaft ein?
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Tafelberg schrieb:

hawischer schrieb:

Israel hat nicht den Iran angegriffen,



wie ordnest Du den Angriff auf die iranische Botschaft ein?

Vergleichbar dem Vorgehen der USA bei dem Raketenangriff auf Qasem Soleimani, dem Kommandeur der iranischen Quds-Brigaden vor etwa vier Jahren.
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Ich stimme dir vollkommen zu - in allen Punkten.
Wenn man deine Worte beherzigt, heißt das aber nicht, dass man gleichzeitig AfD-Vertreter in den Stand gleichberechtigter Partner per "TV-Duell" erheben muss. Muss man nämlich nicht. Man kann sich auch ohne diese "Legitimierung" von Extremisten mit deren hanebüchenen Argumenten auseinandersetzen.

In der Politik ist das gang und gäbe. Seit drei Jahren arbeiten sich Konservative an den Ampelparteien, hauptsächlich aber am "Hauptgegner" Grünen ab, ohne diese zu Streitgesprächen einzuladen. Wie man sieht, geht das auch vollkommen ohne direkte Rededuelle.

Ich bin da ganz bei cyberboy und erinnere zum wiederholten Male an die 1930-Jahre, als Hindenburg und die konservative Mitte die NsdAP im Kreis der Demokraten aufnehmen, weil sie dachten, so könne man sie am besten unter Kontrolle halten.

Geht natürlich nur, wenn man das, was du forderst, auch tatsächlich macht.
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Seit Jahren wird die AfD in den politischen Talkshows des ÖRR weitgehend ausgegrenzt. Ab und an darf mal jemand auftreten, aber selten. Auch ich fand das lange richtig.
Gebracht hat es was?
Nein, man muss sie mit ihren kruden Aussagen stellen und das ist alles andere als eine "Aufnahme in den Kreis der Demokraten". Und genau diese Auseinandersetzung hat Hindenburg und Co nicht gemacht. Das ist der Unterschied.
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Der Kampf des islamistischen Iran gegen Israel hat nicht am 07.Oktober begonnen. Er geht seit 1979. Er wurde bisher militärisch durch die Vasallen Hamas und Hisbollah geführt.

2017 wurde auf dem Teheraner Palästina-Platz eine Digitaluhr aufgebaut, die die Tage bis zur Zerstörung Israels herunterzählt.
Hintergrund dieser Entgleisung ist eine Ansage des iranischen Führers Ayatollah Ali Khamenei aus dem Jahr 2015, wonach Israel in 25 Jahren nicht mehr existieren würde.

Bei aller berechtigten Kritik am Vorgehen Israels in Gaza und im Westjordanland, Israel hat nicht den Iran angegriffen, Israel verteidigt sich.
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Die AfD zurück in die politische Nische zu drängen ist schwierig.
Aber...
Jeder Beitrag ist gefordert um Wähler, die keine rechtsradikalen Hardliner sind, zurück in das demokratische Spektrum zu holen.
Und da stimmt der uralte Satz von Kurt Schumacher:
"Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit"
Und dazu gehört eine ehrliche Analyse.
Was sind die Gründe, dass Wähler, die beim letzten Male SPD oder CDU gewählt haben, zur AfD übergelaufen sind. Welche soziodemografischen Daten  z.B. Alter, Geschlecht, Bildung, Migrationshintergrund, Religionszugehörigkeit, Familienstand, Beschäftigung und Einkommen haben diese Wählergruppen. Und das sind nun mal viele Millionen Menschen.

Und um diese Menschen zu erreichen, bedarf es viele politische Maßnahmen und Wege der Kommunikation. Von Illner über die Printmedien bis tiktok.
Und die Entscheidung, ob man Willens ist, die Ergebnisse dieser Analysen in politische Maßnahmen umzusetzen. Dabei aber immer darauf achten, dass auch dieses Zitat von Franz Josef Strauß stimmt:
"Man muss dem Volk aufs Maul schauen, aber man darf ihm nicht nach dem Mund reden.“
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Ich bin da ja grundsätzlich dabei. Es widerspricht sich aber komplett einerseits zu argumentieren die Partei dürfe nicht gewählt werden, weil sie nicht der demokratische Grundordnung entspricht, gleichzeitig wird ihr aber die Bühne gestellt.

Politisch mag das völlig nachvollziehbar sein - soziologisch ist das aber ein Widerspruch. Und genau das bleibt beim gemeinen AfD-Wähler hängen, der eben nicht rational entscheidet, sondern insbesondere aufgrund von Emotionen und vor allem Befindlichkeiten.
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cyberboy schrieb:

Es widerspricht sich aber komplett einerseits zu argumentieren die Partei dürfe nicht gewählt werden, weil sie nicht der demokratische Grundordnung entspricht, gleichzeitig wird ihr aber die Bühne gestellt.

Solange die Partei an Wahlen teilnehmen darf, bleibt nichts anderes übrig als die argumentative Auseinandersetzung.
Und die Aufforderung "Wählt die AfD nicht", schließt das auch nicht aus. Man kann (sollte) beides machen.
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Adlerdenis_Reloaded schrieb:

Naja, guck dir die Umfragen und letzten Wahlen an. Die AFD IST leider auf einer Stufe mit den etablierten Parteien. Wir reden hier nicht über irgendeinen unbedeutenden Nazi, den man totschweigen kann, sondern über einen potentiellen Wahlsieger.


Du kannst aber nicht einerseits diese Partei als "Schmuddelpartei" bezeichnen, ihr die Demokratiefähigkeit absprechen und sie der extremen Rechten zusprechen, deren Ziel es ist die demokratische Grundordnung abzuschaffen - aber sie gleichzeitig auf eine Bühne stellen, mit einer Partei, oder deren Vertreter, der genau diese demokratischen Werte steht. Dieser Widerspruch trägt eben nicht zur Glaubwürdigkeit bei und schürt nur weiter Vorbehalte bei eben jenen, die sich dieser Partei zugehörig fühlen.
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Ich war auch lange der Meinung man darf der AfD kein Forum im ÖRR geben. Totschweigen sei besser.
Von dieser Meinung habe ich mich verabschiedet. Man muss die Partei und den harten Kern rechtsradikaler Anhänger (geschätzt ca 7 oder 8%) von den Wechsel- und Protestwählern trennen. Zweidrittel der AfD-Wähler insgesamt, wählen aus den unterschiedlichsten Gründen diese Partei und oft aus Protest gegen die Regierungspolitik in der EU, Bund und Ländern. Die Migrationskrise spielt dabei eine große Rolle. Aber nicht allein.

Man sollte diese Wechselwähler wieder zurück ins demokratische Spektrum holen und dies geht wohl nur mit der Argumentation, dass die Stimme für die AfD eine verlorene ist. Die AfD hat keine Antworten und wenn, sind sie kontraproduktiv. Das sollte in öffentlichen Auftritten immer wieder klar gemacht werden. So war auch die TV-Auseinandersetzung mit Höcke richtig.
Das mediale Echo war nach der Sendung überwiegend positiv. Vor der Sendung waren die Zweifel überwiegend.
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Ich denke, der Bundeskanzler liegt mit seiner Einschätzung zur Eskalation im Nahost-Konflikt richtig wenn er sagt:
"Der Luftangriff auf israelisches Staatsgebiet, den Iran heute Nacht begonnen hat, ist unverantwortlich und durch nichts zu rechtfertigen. Iran riskiert einen Flächenbrand. Wir stehen eng an der Seite Israels und werden jetzt mit unseren Verbündeten alles Weitere besprechen."

"Durch nichts zu rechtfertigen", schließt auch als Begründung die Tötung der iranischen Kommandeure in der Botschaft aus.

Und Scholz hat weiter recht, wenn er -besonders- den Iran vor einer weiteren Eskalation warnt:

"Deutschland wird alles dafür tun, dass es im Nahen Osten nicht zu einer weiteren Eskalation kommt.
Wir können insbesondere den Iran nur warnen. Es ist gut, dass Israel gemeinsam mit seinen Partnern diesen Angriff weitgehend abgewehrt hat."


https://twitter.com/Bundeskanzler?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor
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Hier sind 80% an Schwurblern die keine Ahnung von Fussball haben!
BESTER Kader Allerzeiten?
Nur weil das am Anfang der Saison gefaselt um die in wahrheit schlechte Planung zu überdecken. Der Kader nach Abgängen von Muani, Lindström, Kamada, Sow, Ndicka komplett neu mit vielen Spielern ohne wirkliche BL Erfahrung.

Und noch jetzt meinen 80% das es "nur" am Trainer liegt. Ein Andere würde auch nicht besser da stehen.

Macht die Augen auf und seid froh, dass wir überhaupt noch auf Platz 6 liegen. Ich hatte mit einer weitaus schlechteren Platzierung gerechnet. Aber gut wie oben gesagt 80% an Blendern, was will man da erwarten!
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Stimmt, nach dem Weggang von vielen Spielern, die zumeist auf dem Platz standen, ist der aktuelle Platz 6 mit dem Kader und dem Trainer durchaus akzeptabel.
Es bleibt aber, ... zu viele Fehler, kein überzeugendes Mittelfeld, keine Gefahr bei Standards und kaum Torgefahr. Woran es auch immer liegen mag.
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Waren die denn je wichtig? Früher haben vielleicht mehr Leute zugesehen, aber wer hat je seine Wahlentscheidung danach gerichtet?
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Adlerdenis_Reloaded schrieb:

Waren die denn je wichtig? Früher haben vielleicht mehr Leute zugesehen, aber wer hat je seine Wahlentscheidung danach gerichtet?

Die Diskussion wird seit dem ersten TV-Duell zwischen Kennedy und Nixon 1960 geführt. Es scheint so zu sein, dass weniger Sachargumente einen möglichen Einfluss haben, wohl mehr Sympathiewerte. War damals pro Kennedy so. Vielleicht auch bei Schröder vs. Stoiber 2002.  
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Wenn es darum gehen sollte, dass hier ALLE von den Moderatoren mal

... angemessen, ...überzogen, ...voreingenommen, ...neutral

behandelt werden, aber immerhin GLEICH, dann melde ich mich als Zeuge.