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hawischer

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hawischer schrieb:

Auch bei kurzfristigem Cannabiskonsonsum besteht also ein Risiko bei der Gehirnentwicklung. Vergleichbares habe ich zum Tabak oder Alkohol noch nicht gehört.

Dann musst du sehr viele Berichte über Alkohol verpennt haben. Einmal besoffen am Anfang einer Schwangerschaft langt für eine lebenslange Störung des Gehirns des Kindes. Du kannst hier noch so viel erzählen um Canabis als krassen Stoff zu beschreiben, nur weil jemand einmal kifft behält er keinen Schaden zurück. Anders bei einem Vollsuff, eventuell mit Alkoholvergiftung, da kann ein Kind richtig was ab bekommen. Ich finde es witzig, wenn Konsumenten einer der härtesten Drogen der Welt, dem Alkohol, versuchen Canabis als besonders gefährlich darzustellen. Glaubhaft ist das nicht.
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Die Warnung vor dem Cannabiskonsonsum im Kinder- und Jugendalter kommt vom Gesetzgeber höchstselbst und von den Arzteverbänden, von Psychologen, Lehrern, Suchtberatern.

Aber wir werden sehen, wie sich der Umgang mit dem Gesetz entwickelt. Ob der Schwarzhandel eingedämmt wird, ob die Präventionsmaßnahmen greifen, ob die Schutzbestimmungen durchführbar sind und wie die Gerichte dazu urteilen.
Und man darf gespannt sein, ob und welche Regeln von Ländern wie Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen eingeführt werden.

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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Bitte aber einheitliche Regeln, und wenn man mit dem Kinderargument kommt, dann bitte nachvollziehbar, andernfalls ist es vorgeschoben und wird unseren Kindern nicht gerecht.         


Eben.
Und da das im Bund nicht geregelt wird, müssen im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten das die Länder machen. Hessen ist nach Bayern das nächste, aber sicher nicht das letzte.

Äh... nein. Schönesge schrieb ausdrücklich von einheitlichen Regelungen für Tabak, Cannabis und Alkohol. Wenn dein "Eben" Zustimmung bedeutet, würde ich mich anschließen.
Bayern und ggf. Hessen machen das aber nicht. Sie lassen Tabak und Alkohol unangetastet.

NB: auch Alkohol und Nikotin sowie die über 80 anderen Schadstoffe im Tabak können die Entwicklung sehr nachhaltig stören. Psychisch, physisch und sozial.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Bitte aber einheitliche Regeln, und wenn man mit dem Kinderargument kommt, dann bitte nachvollziehbar, andernfalls ist es vorgeschoben und wird unseren Kindern nicht gerecht.         


Eben.
Und da das im Bund nicht geregelt wird, müssen im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten das die Länder machen. Hessen ist nach Bayern das nächste, aber sicher nicht das letzte.

Äh... nein. Schönesge schrieb ausdrücklich von einheitlichen Regelungen für Tabak, Cannabis und Alkohol. Wenn dein "Eben" Zustimmung bedeutet, würde ich mich anschließen.
Bayern und ggf. Hessen machen das aber nicht. Sie lassen Tabak und Alkohol unangetastet.

NB: auch Alkohol und Nikotin sowie die über 80 anderen Schadstoffe im Tabak können die Entwicklung sehr nachhaltig stören. Psychisch, physisch und sozial.

Es ist zu kritisieren, dass es keine einheitliche Regelungen durch die Ampel gibt, noch nicht mal der Versuch sich mit den Ländern auf solche Ausführungsbestimmungen zu verständigen und nun Länder es selbst machen. Dadurch entsteht aber ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen.

Na klar, Alkohol und Nikotin sind schädlich. Was Du in Deiner Antwort nicht zitiert hast, ist der Bezug auf die Gefahren, auch bei kurzfristigem Konsum von Cannabis. Darauf bezog sich mein Hinweis (s.u.) aus dem Gefahrentext des Lauterbach-Ministeriums. Und da gibt es wohl Unterschiede zu Tabak und Alkohol, oder?

"Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind aufgrund des Reifeprozesses des Gehirns bis zu einem Lebensalter von 25 Jahren besonders anfällig für psychische, physische und soziale Auswirkungen eines langfristigen, aber auch eines kurzfristigen Cannabiskonsums. Vor allem der Inhaltsstoff THC kann die Gehirnentwicklung stören."
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Da hast du ja einen Punkt, dass das nicht konsequent ist. Dann nehme meinen Kritikpunkt such gerne in Richtung Ampel mit auf.

Es braucht bei Substanzen wie Alkohol oder Gras einheitliche Regeln. Und wenn man argumentiert, dass Passivrauchen gesundheitsgefährdend ist, dann kann ich das zu 100% nachvollziehen. Nur muss dann eben auch Tabak, im Biergarten, im Stadion oder sonstwo untersagt werden. Mich nervt der Rauch ohnehin extrem.

Bitte aber einheitliche Regeln, und wenn man mit dem Kinderargument kommt, dann bitte nachvollziehbar, andernfalls ist es vorgeschoben und wird unseren Kindern nicht gerecht.
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Schönesge schrieb:

Bitte aber einheitliche Regeln, und wenn man mit dem Kinderargument kommt, dann bitte nachvollziehbar, andernfalls ist es vorgeschoben und wird unseren Kindern nicht gerecht.



       



Eben.
Und da das im Bund nicht geregelt wird, müssen im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten das die Länder machen. Hessen ist nach Bayern das nächste, aber sicher nicht das letzte.

Und das Kinderargument wird im verlinkten Papier des Gesundheitsministeriums besonders hervorgehoben. Und ich gehe davon aus, dass dies nicht "vorgeschoben" ist

"Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind aufgrund des Reifeprozesses des Gehirns bis zu einem Lebensalter von 25 Jahren besonders anfällig für psychische, physische und soziale Auswirkungen eines langfristigen, aber auch eines kurzfristigen Cannabiskonsums. Vor allem der Inhaltsstoff THC kann die Gehirnentwicklung stören."

Auch bei kurzfristigem Cannabiskonsonsum besteht also ein Risiko bei der Gehirnentwicklung. Vergleichbares habe ich zum Tabak oder Alkohol noch nicht gehört.



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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Und unsere Kinder müssen dafür mal wieder herhalten.

Da musst Du schon die Ampel fragen, warum die im Cannabisgesetz bei den Schutzregeln für Kinder und Jugendliche nicht die Begrenzungen etc auch auf Rauchen und Alkohol erweitert haben.
Liegt es vielleicht daran, dass die Ampelianer glauben, Cannabis sei gefährlicher für die Kids?
Und die Bahn scheint das auch zu glauben. Und die untersteht dem Verkehrsminister.



Haben denn Ampelianer das Kiffen im Biergarten oder auf Volksfesten verboten? Oder waren das eine Landesregierung?
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Schönesge schrieb:

hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Und unsere Kinder müssen dafür mal wieder herhalten.

Da musst Du schon die Ampel fragen, warum die im Cannabisgesetz bei den Schutzregeln für Kinder und Jugendliche nicht die Begrenzungen etc auch auf Rauchen und Alkohol erweitert haben.
Liegt es vielleicht daran, dass die Ampelianer glauben, Cannabis sei gefährlicher für die Kids?
Und die Bahn scheint das auch zu glauben. Und die untersteht dem Verkehrsminister.



Haben denn Ampelianer das Kiffen im Biergarten oder auf Volksfesten verboten? Oder waren das eine Landesregierung?

Na, dann lies mal das Gesetz mit allen Schutzvorschriften.
Zum Beispiel:

"Beschränkung des öffentlichen Konsums von Cannabis: kein Konsum in unmittelbarer Nähe von Personen unter 18 Jahren; kein Konsum in Anbauvereinigungen und in Sichtweite zum Eingangsbereich von Anbauvereinigungen; kein Konsum in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr; kein Konsum in Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen sowie öffentlich zugänglichen Sportstätten und in deren Sichtweite. In Sichtweite liegt in der Regel in einem Bereich von 100 Metern um den Eingangsbereich der genannten Einrichtungen vor."

Wer bitte soll diese Schutzbestimmungen denn umsetzen? Es sind die Länder, Kommunen, Veranstalter oder Dienstleister wie die Bahn. Und nach und nach werden alle Länder Regeln festlegen müssen, was denn z.B. das Verbot von Cannabis in unmittelbarer Nähe von Personen unter 18 Jahren konkret bedeutet. Was ist mit Jugendlichen in Fußgängerzonen nach 20 Uhr oder vor 7 Uhr? Was ist vorrangig, die Erlaubnis in dem Zeitraum zu kiffen oder der Jugendschutz?
Das Gesetz ist so schwammig und wenn es keine Ausführungsbestimmungen gibt, werden sich Gerichte ohne Ende mit der Auslegung beschäftigen müssen.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz
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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Und unsere Kinder müssen dafür mal wieder herhalten.

Da musst Du schon die Ampel fragen, warum die im Cannabisgesetz bei den Schutzregeln für Kinder und Jugendliche nicht die Begrenzungen etc auch auf Rauchen und Alkohol erweitert haben.
Liegt es vielleicht daran, dass die Ampelianer glauben, Cannabis sei gefährlicher für die Kids?
Und die Bahn scheint das auch zu glauben. Und die untersteht dem Verkehrsminister.



Ahhh wieder alles auf die Ampel schieben, aber die Drogen, die seit Jahrzehnten erlaubt sind einfach mal ausblenden Is das mal wieder witzig mit dir.
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Vael schrieb:

hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Und unsere Kinder müssen dafür mal wieder herhalten.

Da musst Du schon die Ampel fragen, warum die im Cannabisgesetz bei den Schutzregeln für Kinder und Jugendliche nicht die Begrenzungen etc auch auf Rauchen und Alkohol erweitert haben.
Liegt es vielleicht daran, dass die Ampelianer glauben, Cannabis sei gefährlicher für die Kids?
Und die Bahn scheint das auch zu glauben. Und die untersteht dem Verkehrsminister.



Ahhh wieder alles auf die Ampel schieben, aber die Drogen, die seit Jahrzehnten erlaubt sind einfach mal ausblenden Is das mal wieder witzig mit dir.

Nö, aber meine Frage ist doch berechtigt. Warum sieht das Cannabis-Gesetz Schutzregeln für Kinder und Jugendliche vor, die es sonst nicht gibt? Wenn Alkohol und Nikotin doch genauso gefährlich sind. Oder sind die es nicht?
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Naja, so kann man natürlich eine Diskussion verengen, nur kommt dann aus meiner Sicht nichts sinnvolles heraus.

Um was geht es? Gesundheitsschutz?

Jetzt, wo Kiffen erlaubt ist, fällt der CSU auf einmal auf, das Passivrauchen scheiße ist. Stimmt, ist es. Nur warum sind dann Zigaretten im Biergarten erlaubt? Oder irre ich da? Zeitpunkt der Erkenntnis äußerst interessant, Ausübung für die Füße, wenn Zigaretten weiterhin erlaubt sein sollten. Und wenn uns auf einmal Kinder so wichtig sind, ja dann müssen wir deren Schutz konsequenterweise immer voran stellen. Auf der Autobahn fahren selbstverständlich auch Kinder mit, die durch Unfälle, die durch Raser verursacht werden, gefährdet werden. Aber von mir aus, streiche das Beispiel.

Oder geht es um eine Vorbildfunktion? Also keine Drogen in der Öffentlichkeit. Na dann müsste man Biergärten entweder schließen, oder Kindern den Zutritt verwehren. Auf Volksfesten, wo auch Kinder unterwegs sind, müsste Alkoholverbot herrschen.

Wie auch immer, hier wird keiner Logik gefolgt, bzw die einzige Logik ist die Willkür, und die hat offenkundig ideologische Gründe.

Und unsere Kinder müssen dafür mal wieder herhalten.
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Schönesge schrieb:

Und unsere Kinder müssen dafür mal wieder herhalten.

Da musst Du schon die Ampel fragen, warum die im Cannabisgesetz bei den Schutzregeln für Kinder und Jugendliche nicht die Begrenzungen etc auch auf Rauchen und Alkohol erweitert haben.
Liegt es vielleicht daran, dass die Ampelianer glauben, Cannabis sei gefährlicher für die Kids?
Und die Bahn scheint das auch zu glauben. Und die untersteht dem Verkehrsminister.
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Nach Bayern plant auch Hessen ähnliche Cannabis-Verbote. Die Koalitionspartnerin SPD wird sich wohl fügen.
Und auch die Bahn wird Cannabis auf Bahnhöfen verbieten. Auch in den Raucherzonen.
Konsequenzen aus den gesetzlichen Vorgaben zum Schutz von Kindern und Jugendlichen.

https://www.hessenschau.de/panorama/hessen-will-cannabis-verbotszonen-v1,cannabis-verbotszonen-100.html

https://www.spiegel.de/panorama/cannabis-deutsche-bahn-untersagt-das-kiffen-am-bahnhof-a-5956fe7a-bdde-4805-b3ac-864d851311c4?sara_ref=re-so-app-sh
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Adlerdenis_Reloaded schrieb:

Nur dass man sein Baby normalerweise nicht mit ins Bierzelt nimmt.

Klar. 😉
Das Ganze ist ohnehin ein weißer Schimmel. In der Nähe von Kindern darf schon jetzt kein Cannabis konsumiert werden. Auch auf Volksfesten nicht und auch in Biergärten nicht.
Und in Bierzelten gilt m.W. nach ohnehin ein komplettes Rauchverbot - auch für Tabak.
Wofür man dann in Bayern ein Doppelverbot braucht? Keine Ahnung.
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WürzburgerAdler schrieb:

Adlerdenis_Reloaded schrieb:

Nur dass man sein Baby normalerweise nicht mit ins Bierzelt nimmt.

Klar. 😉
Das Ganze ist ohnehin ein weißer Schimmel. In der Nähe von Kindern darf schon jetzt kein Cannabis konsumiert werden. Auch auf Volksfesten nicht und auch in Biergärten nicht.
Und in Bierzelten gilt m.W. nach ohnehin ein komplettes Rauchverbot - auch für Tabak.
Wofür man dann in Bayern ein Doppelverbot braucht? Keine Ahnung.

Es gibt das bayrische Gesundheitsschutzgesetz welches jetzt erweitert werden soll auf ein Verbot von Cannabis auch außerhalb von den in Artikel 3 des Gesetzes festgelegten Innenbereichen in festzulegenden Außenbereichen. Es ist kein Doppelverbot sondern eine Erweiterung des vorhandenen Gesetzes.

Im Bundesgesetz zur Cannabisfreigabe steht nur:
Rund um Schulen, Kitas, Spielplätze und öffentliche Sportstätten ist der Cannabis-Konsum in einem Radius von 100 Metern verboten. In Fußgängerzonen darf laut Gesetz zwischen 7 und 20 Uhr nicht gekifft werden.
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Die thüringische Staatsregierung lässt sein Jahren die Uni Jena einen Thüringen-Monitor erstellen.
"Politische Kultur und Arbeitswelt in Zeiten von Polykrise und Fachkräftemangel".

Diese Arbeit umfasst auch Aussagen zu unserem Thema und die Auswertungen differenzieren zwischen rechtsradikalen Einstellungen und Neo-Nationalsozialismus.
Aus der Studie:

"Die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen ist in Thüringen im Vergleich zu den Vorjahren
deutlich angestiegen. So zeigt das auf der Konsensdefinition aufbauende und im THÜRINGEN-
MONITOR bewährte Messinstrument einen Anteil von 19 Prozent an einstellungsmäßigem
Rechtsextremismus (vgl. Abb. 6). Damit ist der deutliche Rückgang während der Corona-Pandemie aus heutiger Perspektive als kurzzeitiges Phänomen zu bewerten, zumal der aktuelle Wert dem Durchschnittswert der Jahre 2007-2019 entspricht. Der Anstieg des Rechtsextremismus ist dabei ausschließlich auf den gestiegenen Ethnozentrismus zurückzuführen, den nun.41 Prozent der Thüringer:innen teilen. So erfahren Aussagen zu einem starken Nationalgefühl
(„Was unser Land heute braucht, ist ein hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interes-
sen gegenüber dem Ausland“) sowie fremdenfeindliche Aussagen in diesem Jahr höhere Zustimmungswerte. Neo-nationalsozialistische Einstellungsmuster, d.h., den Nationalsozialismus
verharmlosende, antisemitische und diktaturbefürwortende Einstellungen, sind hingegen weiterhin nur unter drei Prozent der Thüringer:innen verbreitet."


Das Ergebnis in einer Kurvenübersicht:
https://image-service.thepioneer.de/show/mj324dykhxwi/tzvKJDsuO4LpFwC7cbaEQ/a7d2952e1ea12c303c346d93f5c36170/20240417-infografik-media-pioneer-Rechtsextremismus-steigt-an_ohne.png

Die Zahlenentwicklung geht ähnlich der Entwicklung der Asylanträge die in den Jahren 2020 von rund 122000 auf rund 350000 in 2023 gestiegen ist.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/

Dieser Zusammenhang überrascht nun nicht, kennen wir das von Wahlergebnissen aus anderen Ländern von Italien bis Schweden.

Nun ist die Ablehnung der Migration nicht das einzige Thema, Unsicherheit in Zukunftsfragen, Vertrauen in die Demokratieumsetzung u.a. kommen hinzu. Das Thema "Ausländer" ist sicher der virherrschende Grund für das Anwachsen der AfD.
Erfreulich, wenn man in dem Zusammenhang von Erfreulichkeit sprechen kann, ist die sinkende Tendenz des Neo-Nationalsozialismus. Von 12% in 2001 auf 3% in 2023. Gehen wir davon aus, dass diese Gruppe für die Demokratie verloren ist. Um die "Anderen" wie es unser Kanzler ausgedrückt hat, lohnt es sich weiter zu bemühen.

Nun gibt's auch Unterschiede in der Bewertung der Migrationsgründe.

"Die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte wird im Gegensatz zu den anderen Maßnahmen
kontroverser bewertet: Einerseits sprechen sich jeweils ca. zwei Drittel der Thüringer:innen für
eine verstärkte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte sowie eine Attraktivitätssteigerung der
Regionen für ausländische Arbeitskräfte durch mehr Weltoffenheit und Willkommenskultur
aus. Damit liegt die Unterstützung für die Anwerbung ausländischer Fachkräfte in Thüringen im Bundesschnitt. Ein Drittel der Befragten hingegen befürwortet diese Maßnahmen nicht.
Diese Position ist signifikant häufiger bei Beschäftigten von Kleinstunternehmen im ländlichen
Raum sowie bei Befragten mit (rechts-)populistischen Einstellungen verbreitet. Allerdings befürwortet selbst unter diesen Befragten die Hälfte beide Maßnahmen (vgl. Abb. 4). Diese Befunde sprechen zum einen für die sogenannte Kontakthypothese, da durch häufigere und intensivere Kontakte mit Zuwander:innen in großen Unternehmen und größeren Städten eher fremdenfeindliche Einstellungen abgebaut werden können. Zum anderen deuten die Ergebnisse
darauf hin, dass Vorbehalte zumindest teilweise abgebaut werden können, wenn die ökonomi-
schen Vorteile für die Region und den Wirtschaftsstandort Thüringen deutlicher aufgezeigt werden."


Auch das ist keine neue Erkenntnis. In westlichen Bundesländern mit einer seit den 50er Jahren vorhandenen Erfahrungen mit Ausländern (Gastarbeiter) ist die Ablehnung deutlich niedriger und auch die Zustimmungswerte für die AfD.

In der Politik, sei es durch das neue EU-Gesetz oder durch Maßnahmen zur Begrenzung der irregulären Migration und deutlichere Trennung zur notwendigen Arbeitsmigration ist der Hauptgrund des wachsenden Rechtsradikalismus auf der Tagesordnung. Bei den nächsten Wahlen wird es wohl noch keine Auswirkung zeigen.

https://www.komrex.uni-jena.de/komrexmedia/thueringen-monitor-neu/tm-2023-kurzversion.pdf

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Die thüringische Staatsregierung lässt sein Jahren die Uni Jena einen Thüringen-Monitor erstellen.
"Politische Kultur und Arbeitswelt in Zeiten von Polykrise und Fachkräftemangel".

Diese Arbeit umfasst auch Aussagen zu unserem Thema und die Auswertungen differenzieren zwischen rechtsradikalen Einstellungen und Neo-Nationalsozialismus.
Aus der Studie:

"Die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen ist in Thüringen im Vergleich zu den Vorjahren
deutlich angestiegen. So zeigt das auf der Konsensdefinition aufbauende und im THÜRINGEN-
MONITOR bewährte Messinstrument einen Anteil von 19 Prozent an einstellungsmäßigem
Rechtsextremismus (vgl. Abb. 6). Damit ist der deutliche Rückgang während der Corona-Pandemie aus heutiger Perspektive als kurzzeitiges Phänomen zu bewerten, zumal der aktuelle Wert dem Durchschnittswert der Jahre 2007-2019 entspricht. Der Anstieg des Rechtsextremismus ist dabei ausschließlich auf den gestiegenen Ethnozentrismus zurückzuführen, den nun.41 Prozent der Thüringer:innen teilen. So erfahren Aussagen zu einem starken Nationalgefühl
(„Was unser Land heute braucht, ist ein hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interes-
sen gegenüber dem Ausland“) sowie fremdenfeindliche Aussagen in diesem Jahr höhere Zustimmungswerte. Neo-nationalsozialistische Einstellungsmuster, d.h., den Nationalsozialismus
verharmlosende, antisemitische und diktaturbefürwortende Einstellungen, sind hingegen weiterhin nur unter drei Prozent der Thüringer:innen verbreitet."


Das Ergebnis in einer Kurvenübersicht:
https://image-service.thepioneer.de/show/mj324dykhxwi/tzvKJDsuO4LpFwC7cbaEQ/a7d2952e1ea12c303c346d93f5c36170/20240417-infografik-media-pioneer-Rechtsextremismus-steigt-an_ohne.png

Die Zahlenentwicklung geht ähnlich der Entwicklung der Asylanträge die in den Jahren 2020 von rund 122000 auf rund 350000 in 2023 gestiegen ist.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76095/umfrage/asylantraege-insgesamt-in-deutschland-seit-1995/

Dieser Zusammenhang überrascht nun nicht, kennen wir das von Wahlergebnissen aus anderen Ländern von Italien bis Schweden.

Nun ist die Ablehnung der Migration nicht das einzige Thema, Unsicherheit in Zukunftsfragen, Vertrauen in die Demokratieumsetzung u.a. kommen hinzu. Das Thema "Ausländer" ist sicher der virherrschende Grund für das Anwachsen der AfD.
Erfreulich, wenn man in dem Zusammenhang von Erfreulichkeit sprechen kann, ist die sinkende Tendenz des Neo-Nationalsozialismus. Von 12% in 2001 auf 3% in 2023. Gehen wir davon aus, dass diese Gruppe für die Demokratie verloren ist. Um die "Anderen" wie es unser Kanzler ausgedrückt hat, lohnt es sich weiter zu bemühen.

Nun gibt's auch Unterschiede in der Bewertung der Migrationsgründe.

"Die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte wird im Gegensatz zu den anderen Maßnahmen
kontroverser bewertet: Einerseits sprechen sich jeweils ca. zwei Drittel der Thüringer:innen für
eine verstärkte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte sowie eine Attraktivitätssteigerung der
Regionen für ausländische Arbeitskräfte durch mehr Weltoffenheit und Willkommenskultur
aus. Damit liegt die Unterstützung für die Anwerbung ausländischer Fachkräfte in Thüringen im Bundesschnitt. Ein Drittel der Befragten hingegen befürwortet diese Maßnahmen nicht.
Diese Position ist signifikant häufiger bei Beschäftigten von Kleinstunternehmen im ländlichen
Raum sowie bei Befragten mit (rechts-)populistischen Einstellungen verbreitet. Allerdings befürwortet selbst unter diesen Befragten die Hälfte beide Maßnahmen (vgl. Abb. 4). Diese Befunde sprechen zum einen für die sogenannte Kontakthypothese, da durch häufigere und intensivere Kontakte mit Zuwander:innen in großen Unternehmen und größeren Städten eher fremdenfeindliche Einstellungen abgebaut werden können. Zum anderen deuten die Ergebnisse
darauf hin, dass Vorbehalte zumindest teilweise abgebaut werden können, wenn die ökonomi-
schen Vorteile für die Region und den Wirtschaftsstandort Thüringen deutlicher aufgezeigt werden."


Auch das ist keine neue Erkenntnis. In westlichen Bundesländern mit einer seit den 50er Jahren vorhandenen Erfahrungen mit Ausländern (Gastarbeiter) ist die Ablehnung deutlich niedriger und auch die Zustimmungswerte für die AfD.

In der Politik, sei es durch das neue EU-Gesetz oder durch Maßnahmen zur Begrenzung der irregulären Migration und deutlichere Trennung zur notwendigen Arbeitsmigration ist der Hauptgrund des wachsenden Rechtsradikalismus auf der Tagesordnung. Bei den nächsten Wahlen wird es wohl noch keine Auswirkung zeigen.

https://www.komrex.uni-jena.de/komrexmedia/thueringen-monitor-neu/tm-2023-kurzversion.pdf

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hawischer schrieb:

Da steckt einiges an Unterstellungen in diesem Satz.
Und genau diese Art der "Beweisführung" ist es, manche nennen es auch Überheblichkeit, die negativ empfunden wird. Was ankommt ist die Botschaft, ihr seid blöd und wir wissen was richtig für euch ist.
Du meinst es gut, keine Frage. Nur ist es überzeugend? Einmal selbstkritisch hinterfragen, ob diese Art nicht auch einen ungewollten Beitrag leistet den Acker für erfolgreichen Populismus zu bereiten, wäre wünschenswert.
Ich glaube zu wissen, dass dieser Hinweis Dich nicht nachdenklich macht, sagen will ich ihn trotzdem.

Ach ja, und noch etwas, hawischer: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass diese Menschen blöd sind. Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass ich weiß, was richtig für sie ist. Das ist jetzt deinerseits eine Unterstellung, und zwar eine ziemlich unverschämte.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Da steckt einiges an Unterstellungen in diesem Satz.
Und genau diese Art der "Beweisführung" ist es, manche nennen es auch Überheblichkeit, die negativ empfunden wird. Was ankommt ist die Botschaft, ihr seid blöd und wir wissen was richtig für euch ist.
Du meinst es gut, keine Frage. Nur ist es überzeugend? Einmal selbstkritisch hinterfragen, ob diese Art nicht auch einen ungewollten Beitrag leistet den Acker für erfolgreichen Populismus zu bereiten, wäre wünschenswert.
Ich glaube zu wissen, dass dieser Hinweis Dich nicht nachdenklich macht, sagen will ich ihn trotzdem.

Ach ja, und noch etwas, hawischer: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass diese Menschen blöd sind. Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass ich weiß, was richtig für sie ist. Das ist jetzt deinerseits eine Unterstellung, und zwar eine ziemlich unverschämte.

Ich habe geschrieben, dass Du es gut meinst. Und ich habe nirgends geschrieben, dass Du die Leute für blöd hälst, sondern wie es bei den Leuten ankommt. Das ist was anderes.
Und bitte, ich verfolge Deine Beiträge seit Jahren, insbesondere im Bereich Klima, Umwelt und Migration. Und da habe ich (!) den Eindruck, Du wüßtest was für die Leute richtig und was falsch sei. Das (!) bedeutet, es ist meine subjektive Bewertung. Andere sind erlaubt.
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hawischer schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Es war doch alles so einfach vor dem Klimawandel, vor dem Ukrainekrieg, vor Corona, vor der Inflation. Sie möchten dorthin zurück und sie möchten, dass jemand die Vergangenheit wieder herzaubert.

Da steckt einiges an Unterstellungen in diesem Satz.
Und genau diese Art der "Beweisführung" ist es, manche nennen es auch Überheblichkeit, die negativ empfunden wird. Was ankommt ist die Botschaft, ihr seid blöd und wir wissen was richtig für euch ist.
Du meinst es gut, keine Frage. Nur ist es überzeugend? Einmal selbstkritisch hinterfragen, ob diese Art nicht auch einen ungewollten Beitrag leistet den Acker für erfolgreichen Populismus zu bereiten, wäre wünschenswert.
Ich glaube zu wissen, dass dieser Hinweis Dich nicht nachdenklich macht, sagen will ich ihn trotzdem.

Was du alles zu wissen glaubst.. 😉
Tatsache ist, dass das alles nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Es sind Erklärungsversuche von Menschen, die sich beruflich mit Erklärungsversuchen beschäftigen.

Aber wir können ja gerne darüber diskutieren, dafür ist dieser Thread ja da. Was glaubst denn du, warum die AfD diesen Zulauf hat(te) und wie gehst du denn mit AfDlern um, die dir über den Weg laufen? Du scheinst es ja besser zu wissen, also lass hören.
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WürzburgerAdler schrieb:

Was glaubst denn du, warum die AfD diesen Zulauf hat(te) und wie gehst du denn mit AfDlern um, die dir über den Weg laufen? Du scheinst es ja besser zu wissen, also lass hören.



       

Gründe für den Zulauf der AfD hatte ich bereits versucht zu erläutern. Bitte nachlesen. Beiträge am 14.04 um 17:26, an 15.04. 08:54, am 16.04. 08:08
In Diskussionen vertrete ich meine Meinung, hier und auf der Straße. Denke, das darf man mir glauben.
Ob die überzeugend ist, wer weiß?
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Genau so ist das, leider. Wie kann man denn da die "Sorgen und Nöte" ernst nehmen? Wie diskutieren?

Bleiben diejenigen, die angeblich Protestwähler oder "Denkzettel"-Wähler sind, also keine "überzeugten" AfDler. Da muss ich leider sagen: die werden immer weniger. Und wenn du doch mal einen von denen erwischst und mit ihm Argumente austauschst, kommen am Ende dann doch wieder die bekannten Phrasen aus dem AfD-Sprech.
Du kannst jemanden zum Nachdenken bringen über ein bestimmtes Thema. Zum Beispiel Migration. Dann räumt er ein, dass wir Migration brauchen, dass hier niemand die ganze Welt retten möchte, aber sofort danach kommt dann: Aber die EU. Und umgekehrt. Im Grunde kannst du argumentieren, wie du willst.

salbe1959 schrieb:

Und das sind normale Menschen, wie du und ich und andere hier. Hilfsbereit und freundlich, aber bei dem Thema ist die Blockade da, im wahrsten Sinne des Wortes.

Und das ist besonders bitter, denn es ist wahr. Und das bringt mich zu dem Schluss, den auch schon andere vor mir gezogen haben: die Menschen sind überfordert, erschöpft und müde. Sie müssen so viele Entscheidungen treffen, sehen so viele Probleme auf uns zukommen. Sie möchten jetzt einfache Lösungen, jemanden, der ihnen die Entscheidung und auch das Handeln abnimmt. Es war doch alles so einfach vor dem Klimawandel, vor dem Ukrainekrieg, vor Corona, vor der Inflation. Sie möchten dorthin zurück und sie möchten, dass jemand die Vergangenheit wieder herzaubert.
Und genau das nutzt die AfD schamlos aus und lügt ihnen vor, sie könnte das.
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WürzburgerAdler schrieb:

Es war doch alles so einfach vor dem Klimawandel, vor dem Ukrainekrieg, vor Corona, vor der Inflation. Sie möchten dorthin zurück und sie möchten, dass jemand die Vergangenheit wieder herzaubert.

Da steckt einiges an Unterstellungen in diesem Satz.
Und genau diese Art der "Beweisführung" ist es, manche nennen es auch Überheblichkeit, die negativ empfunden wird. Was ankommt ist die Botschaft, ihr seid blöd und wir wissen was richtig für euch ist.
Du meinst es gut, keine Frage. Nur ist es überzeugend? Einmal selbstkritisch hinterfragen, ob diese Art nicht auch einen ungewollten Beitrag leistet den Acker für erfolgreichen Populismus zu bereiten, wäre wünschenswert.
Ich glaube zu wissen, dass dieser Hinweis Dich nicht nachdenklich macht, sagen will ich ihn trotzdem.
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Mit diesem Argument sollte er dann aber auch das Rauchen von normalen Zigaretten verbieten. Wenn er das zulässt, ist es Heuchelei.
Ich denke aber, es geht ihm um die Vorbildfunktion.
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WürzburgerAdler schrieb:

Mit diesem Argument sollte er dann aber auch das Rauchen von normalen Zigaretten verbieten.

Schau nach GB. Dort ist ein Gesetz in Arbeit, das sieht vor, das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten von derzeit 18 Jahren jedes Jahr um ein Jahr zu erhöhen.

Und in Mexiko ist Rauchen im öffentlichen Bereich verboten.

"Dazu gehören auch Parkanlagen, Strände, Hotels, Büros und Restaurants. Das Gesetz gilt ebenfalls für E-Zigaretten. Tatsächlich bedeutet es, dass nur in Privatwohnungen und anderen privaten Bereichen geraucht werden darf. Tabakwaren dürfen zudem nicht mehr beworben und in Geschäften ausgestellt werden. Für Touristen kommt es einem kompletten Rauchverbot gleich."

Und am Freitagabend lasse ich mich im Waldstadion wieder vom Tabakrauch von meinen Eintrachtfreunden links, rechts, vorne, hinten einnebeln. Aber ist ok, Cannabis wird ja hoffentlich nicht dabei sein.
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cyberboy schrieb:

Gerade die Entwicklung der AfD zeigt, wie empfänglich Jugendliche und Heranwachsende für extreme Ideen sind. Und gleichzeitig zeigt sich, wie sehr es hilft, in der Schule entsprechend Aufklärung zu betreiben. Nicht nur im Hinblick auf die AfD, sondern ganz besonders auch hinsichtlich Medienkompetenz.
       


Das stimmt alles. Aber man muss auch Inhalte annehmen wollen. Wenn natürlich von den Eltern die Kinder mitgeprägt werden und gesagt wird, dass die Schulen ein großer Haufen Mainstream-Verschwörer sind, die den Auftrag haben die Kinder umzuerziehen in Schlafschafe, dann wird es halt auch schwierig.

Und den größten Wähleranteil hat die AfD in der Gruppe des mittleren Erwerbsalters (also um die 40). Da helfen Bildungsangebote in den Schulen eher nicht mehr. Was machen wir mit denen?
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SGE_Werner schrieb:

Und den größten Wähleranteil hat die AfD in der Gruppe des mittleren Erwerbsalters (also um die 40). Da helfen Bildungsangebote in den Schulen eher nicht mehr. Was machen wir mit denen?



       

Eine Politik, die nicht überwiegend Randgruppen berücksichtigt, so sinnvoll das auch im Einzelfall sein mag, sondern endlich auch den "Respekt" umsetzt, an die arbeitenden, steuerzahlenden Leute, die ihre Kinder großziehen, um die Kita-Plätze sich sorgen, um den Termin beim Facharzt nicht erst in 6 Monaten und sich Gedanken um IHRE Zukunft machen.
Und da helfen gute Ratschlage wie man bitte zu leben, einzukaufen, in Urlaub zu fahren, zu essen, zu heizen, Autozufahren hat, nicht. Auch wenn diese Ratschläge stimmen, das Gefühl der Bevormundung ist dennoch da. Zumindest bei denen, die Verantwortung für sich und ihre Familien selbst tragen und alles mit ihrem Arbeitslohn finanzieren.

Die Infrastruktur ist oft im Eimer, die Wohnungen fehlen, die Miete steigt, Eigenheim kann sich eh niemand mehr leisten, die Inflation, im Osten muss der nächste Wandel umgesetzt werden, Kriegsangst, ... aber bitte Verständnis aufbringen für alles und jedes.  

Das sind die Themen mit denen die AfD in dem Wählerkreis punktet. Die AfD hat zwar selbst keine Lösung, aber um den Protest und Ärger zu bekunden nutzt man diese Typen mit einem Kreuz in der anonymen Wahlkabine. Nicht meine Entscheidung, aber die Wahlanalysen zeigen es doch.

Wenn wir das nicht ernst nehmen, und diese Unzufriedenheit zum Anlass nehmen, die Wähler pauschal als Nazis beschimpfen, dann werden wir die wahren Nazis in der AfD nicht kleinkriegen
Und ja, an der Situation haben alle Regierungen der letzten Jahrzehnte ihren Anteil.
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Es wäre fatal, wenn man nicht die Ansätze einer Abstimmung mit Jordanien, Saudi-Arabien und anderen nutzen würde, die islamische Republik Iran weiter zu isolieren. Die militärische Unterstützungen dieser Länder bei der Abwehr iranischer Raketen lassen hoffen.
Die nukleare Aufrüstung des Iran bleibt gefährlich.

Das Auswärtige Amt schrieb am 14.03.24 u.a.:
"Das iranische Nuklearprogramm hat in der Zwischenzeit einen sehr gefährlichen Stand erreicht. Die Bundesregierung hält an einer Lösung auf diplomatischem Wege fest."

Hier ist besonders auch die EU aufgerufen, nicht nur zuvorderst das Atomabkommen im Blick zu behalten, sondern konkret wirtschaftliche Zusammenarbeit einzustellen. Die Einstufung der revolutionären Brigaden als Terrororganisation gehört dazu.
Hier gibt es zwischen der wortreichen Verurteilung durch die Bundesregierung und aktiven Handlungen noch Bedarf. Besonders die Protestbewegung im Iran gilt es intensiver zu unterstützen.

"Kurzfristige Interessen werden einer längerfristig nachhaltigen Sicherheitspolitik vorgezogen", sagt Fathollah-Nejad. "Es gibt eine westliche Obsession mit dem Atomdeal, der einen notwendigen Paradigmenwechsel in der Iran-Politik verhindert."
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/iran-politik-100.html
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Auch wenn du anderes behauptest: es ging hier lediglich um Höcke und das Rededuell "auf Augenhöhe". Und das Ergebnis war mitnichten "blamabel" für Höcke, sondern jeder der beiden Lager hielt seinen Kandidaten für den Sieger.
Insofern ist hier ein anerkannter Verfassungsfeind im Kreis der erlauchten Politik-TV-Duellanten aufgenommen worden, auf Augenhöhe mit einem CDU-Politiker. Das wäre so, als würde Eintracht-TV live vom Training der Offenbacher Kickers berichten.

Einen der Gründe, warum ich gegen die AfD im ÖRR bin ist der, den du auch genannt hast: die Politiker der AfD kommen nur zu den Themen, die sie interessiert. Vielleicht liegt es auch an den Einladenden, aber ich habe noch nie einen AfD-Vertreter gehört, der sich im ÖRR zu Themen wie Behinderte, Inklusion, Pflege, Bildung, Niedriglohnsektor etc. ausgelassen hätte. Da würden so manchen die Augen aufgehen, aber das findet nicht statt.

Schlussendlich wundert es mich schon, dass man hier der Demokratie das Recht abspricht, sich wirksam gegen ihre Feinde wehren zu können. Dann muss man sich nicht wundern, wenn vom Reichsbürger bis zum Islamisten die Demokratiefeinde immer mutiger werden, und frecher. Sie werden zwar vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft, können aber weiter unbehelligt agieren - sogar im ÖRR. Seltsam: als sich die Demokratie gegen den Linksradikalismus wehrte, fanden das alle in Ordnung.
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WürzburgerAdler schrieb:

Einen der Gründe, warum ich gegen die AfD im ÖRR bin ist der, den du auch genannt hast: die Politiker der AfD kommen nur zu den Themen, die sie interessiert. Vielleicht liegt es auch an den Einladenden, aber ich habe noch nie einen AfD-Vertreter gehört, der sich im ÖRR zu Themen wie Behinderte, Inklusion, Pflege, Bildung, Niedriglohnsektor etc. ausgelassen hätte. Da würden so manchen die Augen aufgehen, aber das findet nicht statt.

Also gut, da bin ich bei Dir, aber wenn auch ein Widerspruch in Deiner Aussage steckt. Oder habe ich das falsch verstanden?
Du bist gegen Auftritte der AfD im ÖRR weil sie nur zu Themen kämen, die sie interessieren? Um das abzulehnen müssen die aber erstmal eingeladen werden.

Die Demaskierung kann nur erfolgen, wenn die Medien die AfDler auch einladen. Und  - wie nachgewiesen - passiert das wenig bzw. wie hier vermutet seien das Einladungen, um aus Quotengründen zu bestimmten Themen etwas Krawall zu produzieren.

Es gibt Argumente, auch rechtliche, die das Für und Wider beleuchten. Wer Argumente für seine Meinung sucht, dem sei der Artikel
"Müssen ARD und ZDF in ihre Talk­shows AfD-Poli­tiker ein­laden?" empfohlen.
Der Autor:
Prof. Dr. Wolfgang Schulz ist Inhaber des Lehrstuhls für Medienrecht, Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Universität Hamburg, Direktor des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Direktor des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft sowie Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für die Freiheit der Kommunikation und Information.
Mehr Fachkompetenz geht fast nicht mehr.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/afd-politiker-maischberger-illner-afd-talkshows/
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Einigen wir uns beim Umgang mit der AfD, der Kanzler hat recht.
Ich wiederhole seine Aussage:

"Zur stärker werdenden AfD sagte der Kanzler: "Der Geist ist aus der Flasche." Dies zurückzudrängen werde "schwer, wenn es um die geht, die rechte Gesinnungen haben". Die anderen müsse man überzeugen, "indem wir eine Politik machen, die unser Land auf den richtigen Weg führt und die Probleme angeht" - zum Beispiel bei der Migration."

Eine Politik, die auf den richtigen Weg führt, die die Menschen im demokratischen Bereich mitnimmt und überzeugt,die die Sorgen ernst nimmt, ist das beste Mittel gegen radikale politische Ränder.
Solange eine solche Politik nicht ausreichend und erfolgreich umgesetzt wird, ist der mediale Umgang mit der AfD so oder so nicht ausschlaggebend.




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hawischer schrieb:

Totschweigen hat sich als hilflos erwiesen.

Warum ignorierst du einfach meine Argumente? Niemand hat etwas von "totschweigen" gesagt. Am Beispiel der beispiellosen Ampelkritik habe ich doch erläutert, was ich meine. Oder haben Söder und Aiwanger bei ihren Beschimpfungen in Erding die Grünen zu einer Diskussion im Stuhlkreis geladen? Nur um noch einmal ein Beispiel zu nennen.
Also wirklich. Unglaublich.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Totschweigen hat sich als hilflos erwiesen.

Warum ignorierst du einfach meine Argumente? Niemand hat etwas von "totschweigen" gesagt. Am Beispiel der beispiellosen Ampelkritik habe ich doch erläutert, was ich meine. Oder haben Söder und Aiwanger bei ihren Beschimpfungen in Erding die Grünen zu einer Diskussion im Stuhlkreis geladen? Nur um noch einmal ein Beispiel zu nennen.
Also wirklich. Unglaublich.

Unglaublich? Wie bitte soll ich Deine Aussage interpretieren?

"Einer Partei, die mit Lügen, Hetze und Fakenews auf Tiktok Jagd auf die Erstwähler der Europawahl macht, ist mit Sachargumenten nicht mehr beizukommen."

Das Gegenteil ist richtig. Konsequenzen der Politik der AfD aufzeigen. Sie inhaltlich stellen und das mit Sachargumenten. Mit was denn bitte sonst?

Möglicherweise könnte man auch auf die Idee kommen, dass die Wanderung von ehemaligen Wählern der Ampelparteien zur AfD nicht an Söders und Aiwangers Wortwahl liegt, sondern an der Unzufriedenheit dieser Wählergruppen mit der Ampel.
Sagt zumindest auch der Kanzler:

"Zur stärker werdenden AfD sagte der Kanzler: "Der Geist ist aus der Flasche." Dies zurückzudrängen werde "schwer, wenn es um die geht, die rechte Gesinnungen haben". Die anderen müsse man überzeugen, "indem wir eine Politik machen, die unser Land auf den richtigen Weg führt und die Probleme angeht" - zum Beispiel bei der Migration."

Und da hat er recht

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/scholz-ampelkoalition-100.html
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Eine traurige Nachricht.
Anteilnahme für die Familie und Freunde.