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philadlerist

18987

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Diegito schrieb:

Guter Artikel von Herrn Leppert heute in der FR... kann ich komplett so unterschreiben.



Naja, im großen und ganzen schon. Aber

Daraufhin hatte ein Frankfurter Anhänger eine brennende Fackel in Richtung der Römer geworfen, diese aber verfehlt. Der Rest der Gruppe hielt ihn zumindest nicht zurück


Dieser Argumentationsansatz geht mir schon immer gegen den Strich.
Einerseits will ich mal jemanden sehen, der versucht einen wütenden Krawallmacher mit einem Bengalo in der Hand "aufzuhalten". Andererseits, weil es schlicht und einfach nicht die Aufgabe der Zuschauer ist, im Stadion für Ordnung zu sorgen.
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Raggamuffin schrieb:

Dieser Argumentationsansatz geht mir schon immer gegen den Strich.
Einerseits will ich mal jemanden sehen, der versucht einen wütenden Krawallmacher mit einem Bengalo in der Hand "aufzuhalten". Andererseits, weil es schlicht und einfach nicht die Aufgabe der Zuschauer ist, im Stadion für Ordnung zu sorgen.


mhm, schwieriges Thema. Wie weit gibt der Souverän das Gewaltmonopol an den Staat ab,
kann sich dann entspannt zurücklehnen und zuschauen, wie jemand anderer das Problem löst?

Beispiel: Du bist in der U-Bahn und siehst, wie ein irgendson Typ eine ältere Frau anpöbelt.
Es ist aber grade keine Bahnpolizei da, um der Frau zu Hilfe zu kommen.
Was machst Du? Was machen all die anderen Mitfahrer in dem Wagon?
Sehen wir weg, weil es ja nicht unsere Aufgabe ist, in der Bahn für Ordnung zu sorgen?

So eine Stadiontribüne ist kein gesellschaftsfreier Raum, aus dem die Hütung einer gewissen Ordnung an irgendwelche Dritte ausgelagert wurde. Erwachsene Menschen sind ja keine Kleinkinder, die überall überwacht werden müssen, weil sonst das soziale Miteinander (die Ordnung) sofort auseinander bricht. Erwachsene Menschen können sich auch als Gruppe durchaus so miteinander arrangieren, dass eine für alle gefährliche Unordnung vermieden wird. So ne Art Schwarmintelligenz.
Gut, der emotionale etwas aufgepeitschte Fackelwerfer ist in der Situation eh kaum bei Sinnen - und ja, das keine einem alleine schon ein bissi Angst machen - aber im Normalfall ist doch der Rest der Fans eine klar dominierende Mehrheit. Und dann gibt es schon Möglichkeiten, so einen "wütenden Krawallmacher" durch Ausgrenzung zur Räson zu bringen.
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municadler schrieb:

captain_tsubasa schrieb:

wann hat sich eigentlich dieser mbabu hype entwickelt?


klingt halt ein wenig nach mbappe....

Mist aber auch.

Hieße er doch bloß N'Babu.
Dann wäre der Marktwert sicherlich geringer und wir hätten ihn längst.

Vielleicht sprechen die Schweizer ihn aber auch nur verwaschen aus und Bobic kann somit noch an der Ablöse drehen.
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Misanthrop schrieb:

Mist aber auch.

Hieße er doch bloß N'Babu.
Dann wäre der Marktwert sicherlich geringer und wir hätten ihn längst.

Vielleicht sprechen die Schweizer ihn aber auch nur verwaschen aus und Bobic kann somit noch an der Ablöse drehen.

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wann hat sich eigentlich dieser mbabu hype entwickelt?
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als der Name im Sommer durch den Äther zirkulierte
und Bobic tatsächlich versucht hat, ihn bei den YB loszueisen
Daraufhin wurden hier andächtig Videos von Mbabu gepostet
und spätestens da war klar,
dass er wahrscheinlich auch zu da Costa noch ein upgrade darstellen könnte.

Leider wollte Spycher nach seinem Trainer nicht auch noch seinen besten Spieler abgeben
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Bobic schließt weitere Transfers in der Winterpause aus.
Hm. Schade. So ne Taxifahrer-Gerüchtestory zu Mbabu oder so hätte ja
schon was...
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Das Taxifahrerblatt berichtet, dass Mbabu am liebsten zu Hütter wechseln würde, was Stand jetzt ja hieße: zu uns!

Aber seit dem Sommer ist sein Marktwert wohl weiter gestiegen, in eine Größenordnung, in der Fredi Bobic bisher wohl noch nicht denken mag. Was sich aber im Sommer ändern könnte, also nach dem Gewinn der EuroLeague
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Bei Paciencia und Chandler ist es aktuell auch nicht unbedingt notwendig. Die Positionen sind ausreichend besetzt.

Bei Hasebe und Abraham sieht das anders aus. Mit den beiden steht und fällt unsere Stabilität in der Defensive.
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Chandler ist ja nicht nur Entlastung für da Costa, sondern auch eine zusätzliche Alternative für die IV. abrahams Position hat er ja auch schon öfter gespielt.
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Moin
Mal schauen, ob man schon wieder täglich eine neues SaW Gebabbel brauchen kann,
oder ob man bis zu den Tagen der Florida Cup Spiele mit einem Gebabbel durchkommt.
Wenn net, auch net schlimm!

Das interessanteste war heute wohl die paar Fetzen zu Rode,
von dem Hütter wohl schon mal vorab einiges erwartet.
Da soll wohl schnell Druck auf den Kessel kommen.
Klar, macht ja auch keinen Sinn dem Seppl jetzt erstmal eine dreimonatige Eingewöhnungsphase zuzugestehen,
wenn er im Mai schon wieder zum BVB zurückgeht.
Von daher, lieber Seppl, volle Kanne ruft uff de Mutti und vom ersten Tag an Gas geben
Mütter scheint auf jeden Fall optimistisch, was Rodes Qualität angeht.
So sei es!

Hübner hat sich auch zu Wort gemeldet und schon mal einen Riegel vor sämtlichen Abgangsgerüchte für die Winterwechselperiode geschoben. Jetzt wird erstmal geschaut, wie weit der Timmy schon wieder ist und ob er wie nach seiner letzten Verletzung wie Phoenix aus der Asche wiederkommt - oder ob doch noch lieber ein Back-up bzw eine Alternative für da Costa geholt wird. Aaron Long von Red Bull New York wird da gerüchtet, und gleich wieder verworfen. Ich hoffe ja immer noch auf diesen rechten Verteidiger von den Young Boys.

Ansonsten war nicht viel, außer dass sich Herr Steubing einer schweren Menschenrechtsverletzung schuldig gemacht hat, indem er, ohne dafür irgendeine Art von Kompetenzberechtigung oder UNO-Mandat zu besitzen, einfach Bayernspieler an Hoeness und Rummenigge vorbei kritisiert. Das wird sicher ein Nachspiel aus München geben, garantiert. UH hat schon mal vorsorglich alle Aktien verkauft, die er bei Steubing gekauft hat. Nur so zur Sicherheit ...

Ich wünsche Euch allen einen Riesenspaß mit unserer Eintracht im neuen Jahr
Bleibt alle wie Ihr seid, aber werft mir keine brennenden Gegenstände in Richtung Menschen
Nur die

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Ich hoffe Brodowin hat nichts dagegen. Aber passt einfach zum Threadtitel und 2018 war für die Eintracht - und damit für uns alle! - so epochal, dass ich auch noch mal meinen Beitrag zum Pokalsieg für die Fan geht vor hier reinstelle. Der ist auch meinem Freund Hilde gewidmet, der in der Nacht nach dem HSV-Spiel - und damit 2 Wochen vor dem Triumph - völlig überraschend aus dem Leben gerissen wurde:

THERE IS NO GOALKEEPER!

Berlin. 19.5.2018. Ein Fußballspiel. Die 95. oder 96. Minute? Egal! Mijat Gacinovic bekommt den Ball und rennt gekonnt an einen heraneilenden gegnerischen Spieler vorbei. Vor ihm ein leeres Tor!
Wir alle in der Kurve umarmen uns in Erwartung des Urknalls, der unmittelbar und doch so weit entfernt bevorsteht. Wie angeblich bei einer Nahtod-Erfahrung, wenn in Sekundenbruchteilen das ganze Leben noch mal Revue passiert wird, werden auch diese 70 Meter und gut acht Sekunden die letzten 30 Jahre noch mal im Schnelldurchlauf durch die fassungslosen Gehirnwindungen rasen.

70 Meter und acht Sekunden bis in die Ewigkeit.

Berlin. 28.5.1988. Ein Fußballspiel. Deutschland war geteilt. Um nach Berlin zu kommen, benötigte man, wenn die Anreise per Bahn, Auto oder Bus angetreten wurde, einen gültigen Reisepass. Am Brandenburger Tor, Wahrzeichen von Berlin und ganz Deutschland (Ost und West), rammelten gelangweilt die Karnickel zwischen Grenzpatrouillen. An diesem Tag gastierte die Eintracht im Berliner Olympiastadion zum Pokalfinale gegen den VfL Bochum. Die Eintracht galt als leichter Favorit, hatte sie doch schon 1974, 1975 und 1981 den Pokal gewonnen. Nun stand sie aber erstmals in Berlin im Finale. Berlin wurde ein paar Jahre zuvor zum festen Endspielort bestimmt, um eine Art deutsches Wembley zu schaffen. Das entschied der DFB allerdings aus einer politisch geschuldeten Situation heraus, da Deutschland die EM 1988 austragen wollte. Das konnte aber nur gelingen, wenn man die Sowjetunion und den von der Sowjetunion abhängigen Staaten positiv für die deutsche Bewerbung stimmen konnte. Konnte man letztendlich nur um den Preis, dass Berlin (West), der Stachel innerhalb der damaligen sozialistischen Welt, als Austragungsort für die EM geopfert wurde. Die EM eine reine westdeutsche Veranstaltung! Berlin bekam als Trost das westdeutsche Pokalfinale.

Was niemand der gut 25.000 Eintrachtfans ahnen konnten, die über die Transitstrecken durch die DDR nach Berlin pilgerten, dass sie den letzten Titel der Eintracht für ganze Fangenerationen erleben werden. Lajos Detari mit einem Freistoß, wie es nun mal seine Spezialität war. Als er bei der Eintracht im Sommer zuvor als Neuzugang präsentiert wurde, antwortete er auf die Frage seiner Stärke mit „Freistoß“. Per Freistoß schenkte er daher auch der Eintracht den letzten Titel.
Nach Detaris Weggang war leider auch der leichte Zauber Vergangenheit, den Detari bei der Eintracht umwehte. Ausgerechnet Charly Körbel war es, der die Eintracht am letzten Spieltag der darauffolgenden Saison in Hannover, durch sein Tor noch gerade so in die Relegation rettete. Hannover! Da traf der treue Charly bereits 1975 mit seinem goldenen Tor zum 1:0 Sieg im Pokalfinale gegen den MSV Duisburg. Überhaupt der Charly. Bei allen vier Pokalspielen war er dabei! 1988 dann als stolzer Kapitän. Die Szene, der Mittelpunkt der Choreo in der Eintrachtkurve 30 Jahre später.

Noch sieben Sekunden bis in die Ewigkeit.

Und da war die Relegation gegen Saarbrücken. Ein junger Yeboah, der die Eintracht fast erstmals in die zweite Liga ballerte. Es ging gerade noch mal gut. Die Eintracht setzte fortan verstärkt auf die Hessen. Uwe Bein und Ralf Falkenmayer. Die Ära vom „Fußball 2000“ wurde eingeläutet, für die dann ausgerechnet auch Yeboah später prägend wurde. Die Eintracht war in diesen Jahren, wie selbstverständlich, Dauergast in Europa. Aber zu einem Titel reichte es trotz des besten Fußballs, den man dieser Tage überhaupt nur spielen konnte, leider nicht. Seit dem stand die Eintracht aber für das „United Colors“.

Ohne Bein, Stein, Yeboah und Co. der schwärzeste Tag in der Eintracht-Geschichte. Erstmaliger Abstieg aus der Erstklassigkeit 1996. Sportlich und wirtschaftlich stand der Traditionsverein vor einem Scherbenhaufen. Trotzdem entstand da was. Ein neues Eintracht-Gefühl. Diesmal auf den Rängen des Waldstadions.

Noch sechs Sekunden bis in die Ewigkeit.

Die Eintracht taumelte in der zweiten Liga dem erneuten Abstieg entgegen. Es wäre der Sturz in die bedeutungslose Amateurliga gewesen. Die Fans sammelten mit Sparschweinen für einen Club, der noch wenige Monate zuvor Geld mit vollen Händen ausgab. Im Verein selbst sammelten sich die noch Übriggebliebenen, um die Eintracht, finanziell und sportlich am Ende, noch irgendwie zu retten. Nach Stepis „Lebe geht weider“, was allerdings sportlich kaum noch zutraf, kam ein „Kauz“ namens Ehrmantraut. Für viele Fans jetzt erst die emotional vollendete Ankunft in der Zweitklassigkeit. Doch die geradezu trostlos erscheinende Gegenwart weckte ein Wir-Gefühl. Eine Familie!

Es gründeten sich die Ultras Frankfurt. War die Stimmung bei der Eintracht bis dahin bestenfalls Durchschnitt, die bei gegnerischen Fans oder Vereinen kaum in Erinnerung blieb oder gar Erwähnung fand, galt die Eintracht auf einmal - quasi über Nacht -  fantechnisch als mit das Beste, was Deutschland zu bieten hatte. Nicht selten waren bei den Spielen der Eintracht in der zweiten Liga auf einmal neugierige Fans andere Vereine vor Ort, um selbst zu erleben, was UF und Co. zu Vorbildern für die meisten anderen deutschen Fanszenen machte. Die „Gaffer“ andere Fanszenen, wurden da schon bei manch einem Auswärtsspiel zu regelrechten Plagen, die man aus den Blöcken scheuchen musste, damit die Stimmung der eigenen Fans nicht unter diesen leidet. Bereits zu dieser Zeit war Martin der Vorsänger. Ein Gesicht der Kurve bis zum heutigen Tag.

Noch fünf Sekunden bis in die Ewigkeit.

Der 29.5.99 wäre nicht denkbar ohne Berger, ohne Fjörtoft aber auch ohne die unglaubliche Siegesserie einer totgesagten Truppe zuvor. Nachdem fünf Spieltag vor Schluss der HSV noch glücklich in letzter Minute ein 2:2 aus Frankfurt mitnahm, obwohl der Sieg für die Eintracht so überlebenswichtig gewesen war, schien die Messe gesungen, der erneute Abstieg unausweichlich. Das Restprogramm sprach absolut nicht für ein Happy End. Aber dem überraschenden Auswärtssieg in Bremen, folgte der Heimsieg gegen Dortmund. Am vorletzten Spieltag musste die Eintracht auf Schalke gewinnen, um nicht vorzeitig als Absteiger festzustehen. Schalke führte aber 2:0. Und die Eintracht sah in der Bundesliga-Geschichte selten gut aus im Parkstadion von Gelsenkirchen. Selbst ein Punkt würde nicht mehr reichen. Aber vor dem Wunder gegen Kaiserslautern geschah das eigentliche Wunder! Die Eintracht drehte das Spiel und gewann noch mit 3:2. Was folgte war der 29.5.99. In drei Jahrzehnten ohne Titel, war das trotzdem ein Titel für die Frankfurter Fanseelen.

Noch vier Sekunden bis in die Ewigkeit.

Das neue Jahrtausend begann zwar als Bundesligist, was sich allerdings hinter den Kulissen abspielte, war dermaßen amateurhaft, dass fast die Eintracht von der Bildfläche verschwand. Für immer! Die Helden des Aufstiegs und Klassenerhaltes, wurden nach und nach rausgeschmissen. Ein Rainer Leben, Zwischendurch-Finanzchef bei der Eintracht, warf wie in einem billigen Wirtschaftskrimi Szenarien an die Wand, mit dem Ziel, dass die Mitglieder (immer noch oberstes Organ des Vereins) einen externen Investor, der die Zügel bei der Eintracht in die Hand nehmen sollte, wie einen Messias empfangen und sich diesem ergeben würden. Es gelang bedingt. Als erster Verein der Bundesliga gründete sich für den Profifußball eine Kapitalgesellschaft aus, deren Herrscher nicht mehr Hessen, sondern Angloamerikaner waren. Es endete in der Zweitklassigkeit und der Spuk hatte schnell wieder ein Ende. Es folgten existenzbedrohende Lizenz-Krimis - Gott sei Dank mit Happy End.

Heribert Bruchhagen übernahm als Vorstandsvorsitzender das Zepter und Alex Schur köpfte beim unglaublichen 6:3 gegen Reutlingen die Eintracht zurück in die Bundesliga. Vielleicht noch ein wenig zu früh, denn die Eintracht war kaum Bundesliga tauglich und stieg wieder ab. Trotzdem ärgerlich, denn eigentlich hätte Dortmund die Lizenz entzogen bekommen müssen, wodurch die Eintracht profitiert hätte. Aber der DFB traute sich nicht ein vermeintliches Aushängeschild des deutschen Fußballs in die Drittklassigkeit zu schicken.

Es kam Funkel, der Aufstieg, ein neues Stadion und sogar Europa durch das Pokalfinale 2006, in das die Eintracht als Aufsteiger u.a. durch ein 6:0 gegen Schalke einzog. Da reichte noch die Teilnahme am Pokalfinale, um nach Europa zu kommen. In der neuen WM Arena feierte die Eintracht, erstmals nach 12 Jahren, die Rückkehr nach Europa. Über Brondby Kopenhagen in der ersten Runde gelang die Qualifikation zu den Gruppenspielen. Geradezu albern, dass das Aus in Europa im asiatischen Teil von Istanbul durch ein 2:2 besiegelt wurde. Allerdings bot die Eintracht dort einen großen Kampf, weil sie unbedingt gegen Fenerbahce gewinnen musste. Schaffte das aber trotz 2:0 Führung nicht.

Noch drei Sekunden bis in die Ewigkeit.

Die Eintracht schien in der Bundesliga wieder etabliert zu sein. Konnte aber unter Funkel aus der Rolle des ständigen Abstiegskandidaten nicht herauskommen. Eine neue Ära mit attraktiveren Fußball sollte Skibbe einläuten. Es endete im zweiten Skibbe-Jahr, nach dem in der Hinrunde ganz Frankfurt noch von Europa träumte, in der Katastrophe. Die „Rückrunde der Schande“ führte in die zweite Liga, mit der man doch nichts mehr zu tun haben wollte. Bruchhagen wurde gestutzt und bekam Bruno Hübner als Sportdirektor an die Seite sowie Axel Hellmann als neues Vorstandsmitglied, der die Eintracht strukturell modernisieren sollte.

Als Trainer für die Mission sofortiger Wiederaufstieg wurde kein geringerer als Armin Veh geholt. Wenige Jahre zuvor noch Meistertrainer beim VfB Stuttgart. Das Festgeldkonto von ca. 10 Millionen wurde geplündert, zusätzlich Patrick Ochs und Marco Russ an Wolfsburg für einige Millionen verkauft. Alex Meier, Schwegler und Co. blieben als Achse, die mit Spielern erweitert wurden, die vielleicht zu schwach für die erste Bundesliga waren, gut genug aber um den Aufstieg nach nur einem Jahr zu schaffen.

Der „Atomaufstieg“ gelang tatsächlich beim letzten Auswärtsspiel in Aachen. Der „Unfall“ repariert. Was dann in der Bundesliga folgte, war schlichtweg ein Traum. Der Aufsteiger begeisterte phasenweise mit modernen Überfallfußball und holte Punkt für Punkt. Und tatsächlich, am letzten Spieltag gelang gegen Wolfsburg der Traum von Europa, der von den Fans schon die ganze Saison über sehnsüchtig besungen wurde! Die Eintracht erreichte erstmals seit 1994 über die Liga die Qualifikation für Europa. 19 Jahre, nachdem Yeboah, Gaudino und Weber zum 3:2 Sieg in Köln trafen. 19 Jahre, nachdem Uwe Bein, der wie kein anderer für den „Fußball 2000“ bei der Eintracht stand, sein letztes Spiel für die Frankfurter absolvierte.  

Was dann die Fans aus Europa machten, war der pure Wahnsinn. 15.000 in Bordeaux, 8.000 in Porto, sogar 2.000 in Tel Aviv. Invasion der Adlerträger! Und klar, die Heimspiele waren alle samt ausverkauft. Die Eintracht machte sich in Europa wieder einen Namen. Die SGE war wieder da!

Noch zwei Sekunden bis in die Ewigkeit.

Veh war nicht mehr motiviert genug, weiterhin als Eintracht-Trainer vor allem den Gegner zum Sieg gratulieren zu müssen. Es folgte Schaaf, der für einen durchaus offensiv sehr attraktiven und punktemäßigen zumindest soliden Fußball bei der Eintracht stand. Aber, aus welchen Gründen auch immer, es passte nicht und Schaaf erklärte nach nur einer Saison seinen Abschied. Veh, der zuvor noch lustlos die Eintracht verließ, um dann zu seinem VfB Stuttgart zu kommen. Dort scheiterte er schnell und kam auf einmal wieder. Es konnte nicht gutgehen. Die Eintracht, die laut Veh, einen der stärksten Kader der letzten Jahre hatte, taumelte mut- und orientierungslos zurück in die Zweitklassigkeit. Wenn nicht vorher die Notbremse betätigt worden wäre.

Diese Notbremse hieß Niko Kovac. Er führte zwar als Nationaltrainer Kroatien zur WM nach Brasilien, war aber zu diesem Zeitpunkt ein Nobody im Bundesliga-Trainergeschäft - und vor allem ohne jegliche Erfahrung im Abstiegskampf. Eine mutige Entscheidung der sportlichen Führung, insbesondere als die ersten Spiele unter Kovac nicht die erhoffte Befreiung brachten. Die verunsicherte Eintracht-Truppe stand mit dem Rücken zur Wand, der Abstieg so gut wie besiegelt. Kovac glaubte aber unentwegt an die Rettung - fast als einziger im Eintracht-Umfeld.
Als dann die Phase der Saison erreicht wurde, wo jede Niederlage gleichbedeutend mit dem Abstieg gewesen wäre, gelang eine fast ebenso sensationelle Rettung, wie einst 1999 unter Jörg Berger. Sieg daheim gegen Mainz, dann 2:1 in Darmstadt, wo die Eintracht bereits mit 0:1 zurück lag und Darmstadt noch einen Elfmeter zum vermutlich vorentscheidenden 2:0 vergab. Das auch noch unter Ausschluss jeglicher Eintrachtfans, die mal wieder eine Kollektivstrafe des DFB über sich ergehen lassen mussten. Jetzt wo es um die Wurst ging! Ausgerechnet beim Derby in Darmstadt, wo schon ein Unentschieden den Abstieg quasi besiegelt hätte. Dann, im letzten Heimspiel der Saison, gegen den haushohen Favoriten aus Dortmund, der mit einer unglaublichen Willensleistung 1:0 geschlagen wurde. Jetzt konnte sich die Eintracht am letzten Spieltag in Bremen mit einem Unentschieden retten. Aber das Spiel „vercoachte“ Kovac, der auf 0:0 spielte, denn das hätte zum direkten Klassenerhalt gereicht, um dann, unmittelbar vor dem erlösenden Schlusspfiff, doch noch geschlagen zu werden.

Die Eintracht musste in die Relegation gegen Nürnberg. Nach einem 1:1 im Waldstadion gelang im Rückspiel in Nürnberg der verdiente 1:0 Sieg. In Erinnerung bleibt das Drama um Marco Russ, bei dem Krebs diagnostiziert wurde, was Nürnberg-Vertreter quasi als PR-Gag ansahen (…). Die Eintracht blieb in der Bundesliga. Die Rettung ähnlich wundersam, wie zuvor schon manche Rettung in der langen Vereinsgeschichte.

Ein Jahr nach der Rettung in Nürnberg, fand sich die Eintracht auf einmal im Pokalfinale wieder. Wer hätte das gedacht? Im Halbfinale musste die Eintracht, geplagt durch einige verletzungsbedingten Ausfällen, quasi mit dem letzten Aufgebot in Gladbach antreten, die sich schon vor dem Spiel im Finale wähnten. Tatsächlich dominierten die Frankfurter die erste Halbzeit, das Ergebnis nach 45 Minuten mit 1:1 ein Witz, weil komplett schmeichelhaft für die Hausherren. Die Eintracht setzte sich letztendlich im Elfmeterschießen durch und zog zum siebtem Mal in der Vereinsgeschichte ins Pokalfinale ein.

In Berlin präsentierte sich die Eintracht-Kurve eindrucksvoll. Da konnten die Dortmunder Borussen, immerhin die selbsternannten besten Fans der Welt, nur staunen! Die immer noch durch viele Ausfälle geschwächte Mannschaft, klarer Außenseiter gegen den hohen Favoriten aus Dortmund. Doch das 1:1 für Dortmund zur Halbzeit eher glücklich. Chancenplus hatten die Adler. Es reichte trotzdem nicht. Aber schon kurz nach dem Schlusspfiff, als sich die Mannschaft vor der überragenden Eintracht-Kurve feiern ließ, überwog das Gefühl, dass es das nicht gewesen sein konnte. Wir kommen wieder nach Berlin. Und dann, um zu vollenden!

Noch eine Sekunde bis in die Ewigkeit.

Wir kamen wieder nach Berlin! Wieder im Finale! Das Pfingstwochenende in Berlin begann für uns am Freitag. Stau, Hotel einchecken, in die nächste erstbeste Kneipe. Bereits in Eintracht-Hand. Natürlich nicht alle mit Karten. Das obligatorische „Haste noch eine Karte über?“ versuchten wir nicht gleich zu verneinen. Kontakte per Whatsapp angepingt, ob noch was geht. Es ging nichts mehr. Jedenfalls nichts mehr an diesem Freitag.

Am Abend lud die Eintracht zu einer Party mit gut 2.000 Gästen am Berliner Westhafen ein. Vorfreude auf das Finale. Größe zeigen und nochmal alles beschwören, was es zu beschwören gab. Denn schließlich war da ja das Versprechen!  Wiederkommen, um zu vollenden.
So richtig davon überzeugt waren aber vermutlich die wenigsten, auch wenn viele nach außen hin optimistisch taten. Stefan Minden, langjähriger freier Fan-geht-vor-Redakteur und heute Vizepräsident beim Verein, vermittelte mit seiner ureigenen fesselnden Art, weshalb wir diesmal fällig für den Pokal sind. Dass es gegen jede Logik wäre, wenn Bayern, wie so oft zuvor, wieder als Sieger den Platz verlassen würde. Nichts spreche dafür! Wenn es einen Fußballgott gäbe, dann muss die Eintracht diesmal dran sein!

Bilder von 1988 liefen über die Videowände, während sich die damaligen Pokalsieger zum Anfassen gaben. In unsere Mitte Manni Binz. Nur Lajos fehlte.

„Jüngere“ Fans fragten an dem Abend, wie es denn sei mal einen Titel zu gewinnen? In diesem Moment wurde überdeutlich, dass bereits eine ganze Generation auf ein Erlebnis wartet, was für frühere Fangenerationen der Eintracht fast schon selbstverständlich war: Ein Titelgewinn.

Die Vollendung!


Samstag, der Finaltag, ist ganz Berlin fest in Eintracht Hand. Die paar Bayernfans, die einem doch mal ab und an entgegenkommen, geben sich in einer für mich unverständlichen Sprache siegessicher. Im Gegensatz zum letzten Mal, als der Alexanderplatz kurzerhand zum Alex-Meier-Platz umbenannt wurde, ist diesmal die Fan-Party am Breitscheidplatz in (West-) Berlin an der Gedächtniskirche. Eigentlich ein gutes Omen. Denn der Tag steht, was wir dann später im Stadion durch Choreo und Aufwärmtrikot erst so richtig ins Bewusstsein gerückt bekommen, ganz unter dem Motto „30 Jahre Pokalsieger“. Und, vor 30 Jahren eben, gab es ja quasi für uns nur ein Westberlin mit dem Zentrum am Kurfürstendamm.

Wie vor 30 Jahren ist das Wetter in der Finalstadt ein frühsommerlicher Traum. Die Eintracht organisiert die „Rückkehr der Adler“, so das offizielle Motto, unter dem das Pokalfinale steht, „fan“tastisch. Wer Lust hat, kann, wenn er als Eintrachtfan zu erkennen ist, kostenlos an Spree- und Stadtrundfahrten mit eigens gecharterten Schiffen und Bussen teilnehmen, die stilgerecht mit dem rückkehrenden Eintracht-Adler gebrandet sind. Es war sogar geplant das aktuell vorhandene Baugerüst der Gedächtniskirche ganz Eintracht like zu verzieren. Leider hatte das Bezirksamt Charlottenburg was dagegen und keine Genehmigung erteilt.

Natürlich ist der Platz vor der Gedächtniskirche der Meetingpoint für alle Eintrachtfans. Treffen mit Freunden, die man seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat, weil doch so manche Vita einen aus dem Rhein-Main-Gebiet führte und denen, die man immer gerne sieht. Ob bei Heim- oder Auswärtsspielen, oder jetzt im Finale, was ja auch schon fast Routine geworden ist innerhalb eines Jahres. Leider fehlte jemand…

Wir waren zuvor noch zum Frühstück in einer Charlottenburger Kneipe verabredet, um unseren Freund und Eintrachtfan-Legende Hilde zu gedenken, der nach dem letzten Heimspiel gegen den HSV völlig überraschend und viel zu jung verstarb. Nicht nur seine Frankfurter und Berliner Freunde kamen dahin, sondern auch aus Dänemark von Bröndby IF, zu denen seit unserem Europapokal-Auftritt 2006 intensive Kontakte bestanden. Sie kamen extra nach Berlin, weil ihnen Hilde ein ganz besonderer Freund war. Über Vereinsfarben und Landesgrenzen hinweg. Gerre und Martin Stein kündigten im Vorfeld an, dass sie im Stadion später Trikots mit Hilde-Flock tragen werden. Somit war Hilde bei uns und er bei der Eintracht, an diesem so bedeutsamen Tag.

Höhepunkt am Nachmittag beim Fanfest war zweifelsohne die Rede von Peter Fischer. Man darf nicht vergessen, dass wenige Tage und Wochen zuvor in der Liga die Teilnahme an Europa leichtfertig verspielt wurde. Niko Kovac seinen dynamischen Donnerstag hatte, was bei vielen, wenn nicht sogar bei fast allen Fans den emotionalen Stecker im Vorfeld zog - und fast schon die Freude auf Berlin nahm. Dann noch gegen einen übermächtigen Gegner. Ein Jahr zuvor gegen Dortmund war man ja sogar noch annähernd auf Augenhöhe, aber es reichte dennoch nicht. Was wird es diesmal?  Es geht irgendwie dann doch nur darum, über das Drumherum an diesem Tag, das Beste für sich zu machen.

Dann kommt Fischer, unser Präsident auf die Bühne! Ein emotionaler Auftritt, der nicht emotionaler sein kann! Er beschwört, er betet, er reißt mit, er weint, er schreit: „Ich will den Pokal“. Er will nicht mehr mit einer Teilnahme-Medaille des Verlierers abgespeist werden. Das hatte er in seiner Amtszeit bereits zweimal ertragen müssen (2006, 2017), ein drittes Mal erträgt er das nicht. Er will nach dem Finale aus diesem „verdammten Pokal“ trinken. Peter steckt an. Das kann er. Und schon gleich mit deutlich mehr Motivation und vielleicht auch einen Tick weniger Zweifel am Spielausgang, ab zum Fanmarsch.

Der Fanmarsch, diesmal mit vielleicht 3.000 - 4.000 Teilnehmern, ist bereits auch schon ein liebgewonnenes Ritual bei Europapokal-Auftritten, wie natürlich erst recht beim Pokalfinale geworden. Treffpunkt Sophie-Charlotte-Platz, vier Kilometer bis zum Olympiastadion.

Die Berliner Anwohner finden das Spektakel recht amüsant. Sitzen teilweise vor die Haustür mit Flaschenbier in der Hand und fühlen sich beim Vorbeimarsch der Frankfurter gut unterhalten. Die vorbeimarschierenden Frankfurter wiederum, sind gnadenlos der Sonne ausgesetzt, die sich in der Hauptstadt von der besonders heißen Seite zeigt. Kein Wunder, dass sich angrenzende Getränke- und Supermärkte, wie auch alle Kneipen auf dem Weg, über fette Zusatz-Einnahmen freuen dürfen.
Einige Bierflaschen später erreichen wir den Vorplatz des Olympiastadions. Zwar bleibt uns heute Helene Fischer erspart, aber Stände eines Bayern-Sponsors nerven ziemlich ab. Dieser Club und dessen Sponsoren, wie im Zweifel auch Fans, haben ganz offensichtlich ein anderes Selbstverständnis vom Fußball. Ich denke an Stefans Worte vom Vorabend: Wenn es einen Fußballgott gibt…

Kumpels begrüßt, die wie durch ein Wunder noch spontan an Karten kamen und auf dem letzten Drücker nach Berlin rasten. Jetzt schnell durch die Kontrollen in die Kurve, bevor wieder irgendwelche Arschlöcher unsere Choreoshirts an sich reißen, um diese bei Ebay meistbietend zu verhökern. Zum Kotzen, dass wir solche Gedanken bzw. Befürchtungen haben müssen. Aber leider bestätigen sich wieder mal die Erfahrungen vom letzten Jahr. Mögen diese miesen Kameradenschweine, einen anderen Ausdruck für Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber (nur die sind ja angeblich in der Kurve), die aus reiner Raffgier andere Eintrachtler um ihre Andenken bringen, gibt es nicht.

So klar, wie sich die Bayern als Sieger des Fußballspiels sehen, so klar sehen wir uns als Sieger auf den Rängen. Die Party geht los! Gerre, mittlerweile routiniert, singt er nach 2006 und 2017 nun schon zum dritten Mal vor der Kurve, gibt wieder alles. Neben ihn Helden von 1988. Angeblich hat Gerre vor dem Finale abgespeckt, um besser ins Trikot zu passen. Ok, Trikot war eine Nummer zu klein gewählt (wie bei mir übrigens auch…).

Wie bereits erwähnt und jetzt besonders auffällig, alle Aktivitäten rund um die Eintracht-Kurve stehen unter dem Motto „30 Jahre Pokalsieger“. Lajos steht diesmal neben Gerre, nicht wie letztes Jahr unser Gott Grabi, der ja mit dem Tankard-Song verdientermaßen gehuldigt wird. Die Spieler wärmen sich im Innenraum mit Trikots auf, die an das Pokalsiegertrikot von 88 erinnern, mitsamt alten Eintracht-Adler. Die Choreoshirts in der Kurve, die wir glücklicherweise noch für uns ergattern können, sind ebenfalls an diese Trikots angelehnt. Statt Sponsorenaufschrift „Höchst“ steht halt „Frankfurt“ quer drauf.

Die Choreo startet. Wir stehen unter dem Plakat. Was wir nicht wissen, es ist Charly Körbel, der alle vier bisherigen Pokalsiege der Eintracht als Spieler bestreitete und zur Krönung, beim letzten Titel 1988, den Pokal als Kapitän in den Himmel reckte. Dieser Moment festgehalten, ist der Mittelpunkt der mit Fahnen und Konfetti untermalten Choreo, während der leibhaftige Charly Körbel den Pokal in den Innenraum trägt. Man kann nur erahnen, was in diesem Augenblick in seinem Kopf vorgehen muss. Wehrmutstopfen war die Mannschaftsaufstellung. Kovac nahm unserem Fußballgott die Ehre dem Finalkader angehören zu dürfen. Noch kurz „Kovac raus“ durch die Lippen gepresst, dann geht’s los.

So ein Finale ist kein Witz für einen Eintrachtfan. Es ist der pure emotionale Existenzkampf, bei dem alle Gedanken und alle Innereien auf links gedreht werden. Alles andere, das ganze Drumherum, in der Kurve wie auch der ganze sonstige Scheiß, der auf dieser Welt noch so stattfindet, ist in diesen 90 Minuten einfach nur vollkommen belanglos. Alle Körperzellen sind fokussiert, auf das, was sich auf 105 x 68 Metern abspielt.

Und dann, wir wollen es nicht wahrhaben, nach den üblichen Bayern-Chancen, die irgendwo an Latte, Pfosten oder in den Armen von Hrádecký endeten, stürmt Rebic los, zieht ab, und JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA, TOOOOOOOOOOR, WIR FÜHREN!!!

Viel zu früh… der zweite Gedanke, wenn nicht sogar schon der erste Gedanke. Oh je, in allen Szenarien, die man in der schlaflosen Nacht zuvor durchgespielt hatte, war die einzig erfolgsversprechende, dass wir das entscheidende goldene Tor vielleicht erst in der Nachspielzeit erzielen. So waren aber mit eben dieser Nachspielzeit noch fast 80 endlose Minuten zu spielen. Die Bayern werden jetzt ernst machen. Sicher. Ganz sicher!

Halbzeit. Ich weiß nicht mehr was groß nach dem Tor passierte und wie ich es bis zur Halbzeit überleben konnte. Aber jetzt waren mal ein paar Minuten zum Verschnaufen und mal länger die Möglichkeit mit ungläubigen Blick die Anzeigentafel zu realisieren. Da steht es wirklich, wir führen! 1:0. Oh mein Gott, wie soll ich die zweite Halbzeit überleben? Jetzt, wo wir vielleicht wirklich eine kleine realistische Chance haben? Ach was. Die Bayern kommen raus, machen ihre Tore. Immerhin die erste Halbzeit haben wir gewonnen. Vielleicht mal irgendwann in Zukunft ein schwacher Trost, wie man sich letztes Jahr über den Ausgleich von Rebic freuen konnte und, dass es keine Debakel gegen Dortmund wurde. Aber mehr wird nicht drin sein. Unser Schicksal.

Wie befürchtet und noch mehr erwartet, die Bayern lassen sich nicht lange bitten. Lewandowski bringt die Bayern auf die Spur. FUCK!!! Ich nehme das Spiel nicht mehr im vollen Bewusstsein wahr. Mein Körper zerfrisst sich selbst, während das Geschehen um mich herum, sich immer mehr zu entfernen droht. Kann sein, dass irgendwer mit mir spricht. Keine Ahnung. Ich höre nichts. Aber wer sollte jetzt auch sprechen? Wozu? Mit wem? Wir sind nicht zur gesellige Unterhaltungen an diesem Ort, zu dieser Zeit. Wir sind da, um zu sterben oder aber neu geboren zu werden!

Langsam merke ich, dass die Eintracht sich keineswegs in ihr vermeintliches Schicksal ergeben will. SMS von meiner Freundin, die beruflich bedingt daheimbleiben musste und das Spiel in der Glotze sieht: „Gerade Naheinstellung vom Prince. Das Gesicht! Der will hier und heute gewinnen!“. Bis ich diese SMS irgendwann wahrnehme, merke ich schon selbst, dass diese Eintracht mehr will als der satt wirkende Gegner. Ein paar gute Chancen, eine ganze Reihe von Ecken, wir waren voll da!

Rebic, REBIC, REEEEEEEEEEEBIIIIIIIIIIICCCCCCCCCCC!!!!!!!!!!! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!! Urschrei! Heulen! Umarmen! Tanzen! Noch mehr Tanzen – Schock! Der Schiri rennt zum Monitor. Was haben die Grufties vor den Monitoren gesehen, was er nicht gesehen hat? Hat Rebic den Ball mit der Hand mitgenommen? War es Abseits? Ich sacke in mich zusammen. Sehe nur noch Füße. Kann doch alles nicht sein… Dann Jubel! Ich rappel mich wieder auf. Was war? Tor zählt!!! JAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!! 81. Minute! Wie Detari 30 Jahre zuvor! Das kann doch alles nicht sein?

Was jetzt passiert, nehme ich nicht mehr als durch mich selbst wahr. Habe meinen Körper schon längst verlassen. Keine klaren Gedanken mehr. Ach, überhaupt keine Gedanken mehr. Regungslos, wie zu Kalk erstarrt, vergehen die Jahre. Der Glaube ist immer noch nicht da, aber auf einmal Hoffnung, dass es doch irgendwie klappen könnte. Eine dritte Finalniederlage in Folge, so viel ist klar, würde ich nicht verkraften. Das würde mich zu Elend verwandeln. Schulterklopfer der kommenden Tage und Wochen spuken in meinem Kopf: „Mensch, Andy, Kopf hoch, fast hättet Ihr die Bayern geschlagen. Darauf kannst Du doch Stolz sein?!“. Bilder von Peter Fischer rasen ungewollt durch meine Birne, der mich am Mittag noch so emotional erwischt hat, wie er, mit hängendem Kopf die Glückwünsche für eine „gute Leistung“ entgegennimmt. Nein, nein, nein, ich will das nicht. Lieber deutlich verlieren. Schon zur Halbzeit aussichtslos zurück. Aber nicht so, nicht jetzt!

Nachspielzeit wird angezeigt, wir umarmen uns jetzt alle. Entweder wir erleben gleich den kompletten Wahnsinn oder den totalen Niederschlag. Abraham, unser Kapitän im Finale, der zwei Wochen noch zuvor im Ligaspiel gegen den HSV unserem Kapitän sein Abschiedsgeschenk servierte, rennt auf einmal wie ein Irrer rechts außen um sein Leben! Dann weiß er nicht mehr wohin mit dem Ball. Sollte das Unmögliche wahr werden, wäre das so symbolisch, wie 30 Jahre zuvor, der leider schon verstorbene Włodzimierz Smolarek, der an genau der selben Stelle versucht hatte genauso Zeit zu gewinnen. Aber was einst gegen Bochum den Schlusspfiff und dann den Sieg brachte, brachte jetzt noch lange keine Beruhigung.

Der nächste Angriff der Bayern erreicht mich nur noch im Delirium. Keine Ahnung was da war, ob ich das mittlerweile träume oder doch noch real ist, aber der Schiri rennt wieder zum Monitor. Ok, das wars. Elfmeter. Ich rufe meine verbliebene Kraft zusammen und schreie, ohne dass den Schrei irgendwer hört: „Lukas hält! Hradecky hält den Elfer und wird zum Helden!“. Ecke! ECKE!?!?!? Ok, machen die Bayern halt so noch das Tor.

Alle Adern platzen, dann der Kopf - und auf einmal stürmt einer im Eintracht-Trikot auf das leere (!!!) Tor zu! Wir wachsen auf den Zehenspitzen, wir klammern uns, wir erdrücken uns, denn wir wissen - was jetzt passiert, passiert für eine ganze Fangeneration, passiert für die Ewigkeit!

Mijat Gaćinović rennt zur Kurve, der Ball rollt über die Linie, das Tornetz zappelt:
Ab jetzt ist nichts mehr so, wie es mal war! Danke Hilde!




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Auch ein geiler Beitrag, absolut würdig der Eröffnung von Brodowin
Glaube nicht, dass es irgendwo noch ein anderes Forum gibt, in dem so gut geschrieben wird
Danke an alle und einen guten Rutsch in ein tolles Neues Jahr mit vielen Eintrachtsiegen!
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Ich freu mich für unseren AMFG, dass er nochmal kicken kann, so wie er es wollte. Und St. Pauli ist eh einer der sympathischsten Vereine in D.
Und wer weiß, vielleicht gelingt ihm ja noch mal ein Törchen gegen den HSV
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Brauchbar Spieler der Nicolai Müller, sein Pech war dass er auf ne Position spielt die es in unserem System nicht gibt. Wünsche ihm in Hannover viel Erfolg, aber nur ihm, seinen Mitspieler wünsche ich alles Pech der Welt. Auf dass er jedes Spiel 2 Tore macht und sie trotzdem nicht gewinnen.
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Wenn der mit 34 Toren Torschützenkönig wird,
dann gibt‘s hier aber auch jede Menge Fragenzeichen
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Dann hier auch nochmal für alle zum nachlesen
19.05. / Pokalfinale Berlin
Bayern München 1:3 Eintracht Frankfurt



Ach ja, herrlich, wunderbar
So geht es nun auch dieses Jahr
Nach Berlin zum allerletzten Akt
Der Saison. Für viele ist der Ausgang klar
Der Heynckes kriegt sein Double - Fakt!
Nee, Quatsch, auch dieses Spiel muss
Erst einmal gewonnen werden
Weil – Goldene Regel auf Erden:
Vorher aufzugeben wär’ ja Stuss!

Na toll! Kovac vercoacht sein letztes Spiel
Schon vor dem ersten Pfiff - So‘n Schrott!
Er nimmt der Eintracht doch recht viel
Positiver Energie, indem er unsren Fußballgott
Erst gar nicht in den Kader holt
Die Mannschaft ist heute auf Abwehr gepolt
Kovac befürchtet den Sturmlauf der Roten
Weder Jovic noch Haller sind aufgeboten
Stattdessen spielt Boateng auf der Zehn
Rebic und Wolf sollen in dem System
Die Außen doppeln und die Abwehr stärken
Im Mittelfeld soll Hasebe werken
Auf einer Linie mit Mascarell und de Guzman
Die letzte Kette dahinter besteht dann
Aus da Costa, Salcedo und Abraham
Und Willems ganz links
Allerdings
Kann Hasebe sich jederzeit zurück ins
Band der Fünferkette fallen lassen
So glaubt unser Trainer die Bayern zu fassen
Zu kriegen. Und sie vielleicht zu überraschen
Mit dem einen oder andren Kontertor
Sforza SGE – Eintracht vor!
Die Mannschaft bildet einen Kreis
Sie wollen am Ende den großen Preis
Für sich verbuchen ...

Und schon geht‘s los. Die Adler versuchen
Die Bayern gleich in deren Hälfte unter
Druck zu setzen. Das geht ja munter
Los. Boateng mit langen Hacken
Aber kann Wolf das Laufduell packen?
Kann er nicht! Süle klärt mit langem Bein
Jetzt schnickt James eine Zauberpass
Auf Kimmich. Der war echt krass
gut geschnickt, aber Kimmich kann den nicht
verwerten. Die Chance war groß ...
Salcedo steht Lewandowski im Weg
Das gibt Gelb von Zwayer und Freistoß
Von der Strafraumecke. Die Mauer steht
Hradecky erwartet Lewandowskis Schuss
Und der wird gefährlich. Die Spinne muss
Sich ganz schön strecken. Ui, Unterkante
Der Latte. Aber, das nenn ich mal ein Glück
Der Ball springt deutlich ins Feld zurück
Hasebe klärt zu ersten Ecke ...

Jetzt spielt Süle James in Bedrängnis
Doch da naht schon von hinten Verhängnis
In Form von Rebic. Der hängt wie eine Zecke
An James und greift sich den Ball
Doppelpass Boateng und dann mit Ultraschall
Ab in Richtung bayrisches Tor.
Er legt sich die Pille noch einmal vor
Süle, Hummels und James hetzen
Ihm hinterher. Doch zu ihrem Entsetzen
Kann Rebic noch abziehen, bevor ihn
Die Grätsche von Hummels glatt niederstreckt
Aber da rollt schon die Kugel genau dahin
Wo sie hingehört: ins linke Eck!
Ulreich tut, was man als Torwart so tut
Wenn man im bayrischen Frieden ruht:
Er springt dran vorbei. Der Ball schlägt ein!
Eins Null für die Eintracht!
Kann das wahr sein?
Der David hat dem Goliath schon mal
Ein ersten Steinchen ins Gesicht geschossen
In Jupps Gesicht: ein Anflug von Qual
Anders Kovac: der hat es genossen
Und in der Arena tanzt der Saal
Ja, tatsächlich, das Dach ist geschlossen
Damit man die Leinwand besser sieht

Die Bayern sind jetzt leicht angestochen
Sie versuchen noch mehr Druck zu machen
Ribery macht so typische Ribery-Sachen
Und lässt sich fallen. Die Freistoßflanke
Landet auf Müllers Schulterknochen
Schlechte Kopfballtechnik. Danke
So geht der Ball knapp rechts vorbei.
Und erspart so Bayern die Müh eines Torschreis
Im Gegenzug kontern die Adler mit Boateng
Der sticht den Ball durch. Das wird eng,
aber Wolf kann den Pass noch erlaufen
Aber die Flanke gerät deutlich zu weit

Jetzt muss wieder Hradecky durchschnaufen
Eine Flanke von Müller. Kimmich hat Zeit
Sich in der Mitte freizulaufen
– und köpft
Also langsam ist unser Glück wohl erschöpft
Wieder geht der Ball nur sehr knapp vorbei
Auf der anderen Seite war grad da Costa dabei
Die erste Ecke für uns rauszuholen
Daraus wird ein Konter; Pass auf den Polen
Doch der haut auch diesen Ball ins Aus
Oder sagen wir: die Spinne guckt den raus!
Salihamidzic ist kurz vorm Ausrasten
Seine Bayern verpassen den Kasten
Ein ums andere Mal.
Sie sind, ehrlich gesagt
Noch nicht sehr gefährlich. Wär ich gefragt
Würd ich sagen: Da ist auch viel Streuung drin
Ihr bester Trick bisher: Sie werfen sich hin
Und versuchen dann den Freistoß zu nutzen
Doch es gelingt unsrer Kette alles wegzuputzen
Was da so in den Strafraum schwebt
Es steht weiter Eins Null
Das Träumchen lebt!

Gut, jetzt fällt dem Müller der Ball vor den Spann
Er knallt einen Aufsetzer, aber dann
Fliegt auch schon wieder die Spinne
Und auch diesen Ball greift sich der Finne
Die Roten üben weiter nur Freistoßtricks
Ribery fällt mal wieder wegen nix
Und Zwayer drauf rein. Aber wie eben
Schießt Lewandowski auch den daneben
Es sind schon gut 35 Minuten vorbei
Jetzt spielt Boateng wieder Rebic frei
Der spielt Süle einen Knoten in die Beine
Er tut als wolle er schießen, hat aber eine feine
Idee: de Guzman steht da am Elfer alleine
Und so legt Rebic den Ball sehr gut vor
De Guzman aber ist ob der genialen Idee
Total überrascht. Das hätte das zweite Tor
Sein können. Aber de Guzman, O weh
Rutscht weg. Kann die Chance nicht
Nutzen.
Willems kriegt Riberys Arm ins Gesicht  
Doch Zwayer lässt lieber weiterspielen
Das war jetzt wieder einer von vielen
Unsauberen Aktionen des Franzosen
Jetzt läuft sich da Costa auf rechts aus den Hosen
Er schlägt eine ganz passable Banane
Aber Wolf ist ’nen halben Kopf zu klein
So bekommt er den Ball halt nicht rein

Jetzt blockt Hasebe Thiago – ich ahne
Übles. Zwayer pfeift und gibt Makato die Gelbe
Sorry, das ist wieder genau dasselbe
Wie auch bei Salcedo: total überzogen!
Und jetzt geben die Schiris noch ungelogen
Den Roten drei Minuten Nachspielzeit
Kimmich rennt in Willems und sogleich
Zieht Zwayer schon die nächste Karte
Diesmal für Willems – das ist eine harte
Entscheidung, um nicht zu sagen: lächerlich!
So langsam wird das Gepfeife leicht einseitig
Aber okay, das sind wir ja schon gewohnt
Die Bayern werden gerne von den Schiris belohnt
Da werden öfter mal Augen zugekniffen
Und stattdessen der Gegner angepfiffen
Und Wehe, wenn sich da mal einer beschwert
Der wird von den Bayern persönlich gesperrt
Aber, warum sich darüber noch aufregen
Es steht Eins Null. Da hilft keine Nachspielzeit
Die ist jetzt auch abgelaufen, weswegen
Schiedsrichter Zwayer zum Pausenbier pfeift
Und schon ist die erste Halbzeit vorbei


Pause. Mal schauen, ob mein Puls wiederkehrt?
Irgendwie läuft das hier heute verkehrt
Also entgegen allen Erwartungen
Den Bayern ist nicht so viel gelungen
Und meine Adler kämpfen wie schon
Lange nicht mehr. Eine Situation
Wie gemalt für einen kleinen Infarkt
Mein Herz pumpt schwach, mein Herz schlägt stark
Und zwischen drin geht es gar nicht mehr
Zwischen Hoffnung und Angst geht es hin und her
Aber wir führen und wir führen zurecht
Die Bayern haben zwar Ballbesitz, aber zu schlecht
Spielen sie ihre Angriffe aus. Sie hätten
Sicher schon längst ausgleichen können
Aber die Adler, sie kämpfen und rennen
Und werfen sich den Roten entgegen
Als ginge es hier und heut um ihr Leben
Die Spannung ist kaum noch zu ertragen
Kann unser David den Goliath schlagen?
In meinem Köpfchen rasen Gedanken
Beim Eins Null kam die Arena ins Schwanken
Wie wird das erst, wenn es so bleibt?
Nach dreißig Jahren. Es wär’ ja mal Zeit ...


Zur zweiten Hälfte wechseln die Fans
Erst mal bunten Nebel ein.
Man kann nichts sehen
Diese Faszination kann ich nicht verstehen
Rauch stinkt und sieht leider scheiße aus
Es zieht langsam aus dem Stadion raus
Und Zwayer kann das Spiel wieder frei
Geben. Es sind noch alle Spieler dabei
Keiner der Trainer sah Gründe zu wechseln
Jetzt kann Willems eine weite Flanke drechseln
Genau auf den Kopf vom Prinzen. Der zielt
Schön in den Winkel. Aber Ulreich hielt!
Die Eintracht macht das gar nicht so schlecht
Geht jetzt selbst mehr nach vorne; dem alten
Plan zufolge, den Gegner von Hradecky fernzuhalten
Und ich denke, dass ist auch dem Trainer recht
Jetzt aber stößt Süle mal in eine Lücke
Ein Steilpass auf Kimmich reißt die Abwehr in Stücke
Der legt die Pille auf Lewandowski zurück
Der trifft sie nicht richtig, aber zu seinem Glück
Fälscht Mascarell den Ball auch noch leicht ab
Der rollt an Hradecky vorbei und schlägt knapp
Neben dem rechten Pfosten ein ...
Mist verdammt, ein frühes Eins Eins
Das genau sollte doch so nicht sein
Der kleine Vorteil der Adler dahin

Die stehen jetzt wieder tief hintendrin
Und erwarten die Angriffe des FCB
Jetzt bloß nicht noch eins ...
Das täte weh
Aber, puh, Kimmich verzieht
Oder war das als Pass gemeint?
Die Adler stehen dahinten vereint
Und was auch geschieht
Sie werfen sich tapfer in jeden Ball
Unser Mittelfeld ist einfach überall
Sie versuchen das Aufbauspiel der Bayern
Zu stören. Mit Erfolg. Die Roten eiern
Wieder nur rum. Zu unentschlossen
Wirkt ihr Spiel. Und den Ausgleich geschossen
Hat auch einer von uns. Dass das mal klar ist
Auch wenn der Pole so tut, als ob das nicht wahr ist

Was man jetzt schon mal feststellen kann
Die Eintracht verteidigt da wie ein Mann
Der Ausgleich hat sie nicht so erschüttert
Wie man vielleicht annehmen kann
Die Roten haben kurz mal die Chance gewittert
Mit dem Momentum des Ausgleichs im Rücken
Noch weiter in Richtung Hradecky zu rücken
Und die Adler in den Strafraum zu drücken
Aber die machen die Räume sehr eng
Zur Verstärkung kommt sogar Boateng
An den Fünfer zurück. Ja, so macht
Man eine disziplinierte Abwehrschlacht

Kovac wirft nun Gacinovic ins Spiel
Der kommt für Wolf, dem gelang heut nicht viel
Aber er hat seine Seite mit da Costa gehalten
Ansonsten scheint erst mal alles beim Alten
Lewandowski lässt sich mal wieder fallen
Aber selbst Zwayer kann nicht bei allen
Schwalbenversuchen pfeifen. Stattdessen
Geht jetzt Gacinovic auf und davon
Das ist eine schöne Kontersituation
Er schlägt einen Ball auf die andere Seite
Den nimmt der Prince volle Breitseite
Und nagelt ihn volley knapp nebens Tor
Aber gut. Die Adler trauen sich jetzt weiter vor
Der nächste Schussversuch kommt von Omar
Mascarell. Nach einer abgewehrten Ecke war
Er so frei, den Ball stramm aus der Luft zu nehmen
Herr Ulreich muss sich da schon mal bequemen
Spontan die Fäuste hochzureißen
Die Eintracht versucht sie jetzt festzubeißen
Eine Eckenserie, doch die bringt nichts ein
Außer ein paar schöne Eintrachtlieder ...

Die Weltstarauswahl versucht jetzt wieder
Mehr Spielkontrolle aufzubauen
Doch Heynckes scheint seinem Team nicht zu trauen
Thiago ist raus; Tolisso soll’s richten
Aber das beeindruckt die Adler mitnichten
Jetzt bringt sich mal Ribery in die Abwehr ein
Sein Rückpass bringt Ulreich beizeiten
In Schwierigkeiten
Der nagelt den Ball prompt
flach raus, knapp an da Costa vorbei
Mann, wenn der an den Ball kommt
Das Tor war ganz frei
Aber schon rollt der Konter, Müller lässt
Den Ball durch, Tolisso nimmt ihn mit
Stößt aufs Tor zu, aber mit einem langen Schritt
Läuft Hasebe ihn ab
Puh, das war knapp!
Quasi, Rettung im allerletzten Moment
Bravo Makoto.
Heynckes erkennt
Dass Müller heut nicht die Butter vom Brot spielt
Er bringt jetzt Coman, wahrscheins um gezielt
Das Flügelspiel über rechts nochmal zu stärken
Abraham geht da gegen Alaba zu Werke
Ja, kann man pfeifen. Und wird gepfiffen
Wieder hat sich Lewandowski die Pille gegriffen
Und wieder versemmelt er die Möglichkeit.

Trotzdem, es wird allmählich Zeit,
Dass Kovac die Entwicklung bemerkt
Und jetzt mit Russ die Verteidigung stärkt
Hasebe rückt wohl auf de Guzmans Platz
Und weiter geht die wilde Hatz
James lanciert eine gefährliche Flanke
Aber Salcedo hat noch seine rechte Quante
Am Ball, damit der Pole das Leder
Nicht sauber spielen kann, so dass der Ball weder
Ins Tor oder gegen Pfosten, sondern nur
Ins Seitenaus geht.
Ein Blick auf die Uhr
Das Spiel hat noch 15 Minuten Futur
Auf der anderen Seite gibt’s Rebic pur
Der ist heut eine echte Frohnatur
Und ertanzt gegen zwei Bayern ’ne Ecke
Aber Zwayer hat bei der mal wieder ne kecke
Und sehr eigene Sicht auf das Geschehen
Offensivfoul. Na gut, das kann man so sehen
Aber trotzdem, bisher pfeift Herr Zwayer
Immer noch tendenziell für die Bayern
Geschenkt. Dann muss es halt ohne gehen ...

Mascarell zeigt mal wieder, was er kann
Den Ball erobern und ihn dann
Schnell weiterspielen. Sehr elegant
Dreht sich jetzt Rebic um einen Mann
Und erläuft sich mit zwei drei Schritten
Einen Vorsprung. Er ist in der Mitte
Links und rechts sind Anspielstationen
Aber die will er wohl heute schonen
Das war zu eigensinnig. Da muss er passen
Und da Costa das Tor schießen lassen
Aber egal, der Kroate hat Spass
Der Prinz spielt ’nen Uwe-Bein-Gedächtnis-Pass
Wieder stürmt Rebic gen Bayern Abwehr
Er ist ganz alleine. Mhm, das ist schwer
Doch er versucht’s noch vom Strafraumeck
Ulreich bewegt sich nicht wirklich vom Fleck
Der sieht, die Pille fliegt weit rechts vorbei
Jetzt sieht’s auch die Kurve ...
Und so erstickt der Jubelschrei
Die Roten stellen sich mal wieder zur Ecke
Hummels steht da ganz am Ende der Strecke
Der Ball kommt hoch weit, Hummels steigt auf
Nimmt das Schicksal jetzt doch seinen Lauf?
Die Bogenlampe senkt sich hinter der Spinne
Alle Eintrachtfans halten kurz inne
Den kann sogar Hradecky nicht halten
Aber der Ball prallt an den Balken
Und springt wieder knapp ins Feld zurück
Abraham klärt. Puh, das war wieder Glück!
Die Spannung ist kaum noch auszuhalten
Man sieht viele Fans die Hände falten
Um Stoßgebete gen Himmel zu schicken
Die werden erhört ...
Der Prinz hat heut Lust am Kicken
Er erkämpft am Rande des Felds den Ball
Und da Costa plant einen Überfall
Der drischt die Pille mal weit Richtung Ulreich
Auf dem Weg dahin kommt es sogleich
Wieder zum üblichen Laufduell
Mit Süle und Hummels, doch Ante ist schnell
Er legt sich den Ball per Kopfball vor
Ulreich zögert. Er kommt nicht aus dem Tor
Süle und Hummels sind abgehängt
Rebic streckt das Bein und versenkt
Die Pille mit einem Lächeln im Kasten
Jaaaaahh! Zwei Eins! Zwei Eins!
Der Rest ist Ausrasten
Rebic stürmt wie ein Hürdensprinter
Über Werbung und Zäune um weit dahinter
Mit den Fans sein Tor zu feiern ...
Aber was ist das?
Die Münchner leiern
Sich da eine Protestnote aus den Rippen
Man sieht den Polen sich an den Unterarm tippen
Was? Das soll Handspiel gewesen sein?
Also ich würde mal sagen: Ganz klar Nein!
Klar geht der Ball leicht an Boatengs Hand
Aber keine Absicht, aus kurzer Distanz
Flippert da die Pille hoch. Das ist ganz
Sicher kein Grund, das Tor wegzupfeifen
Gut, UHs Gesicht hat schon rote Streifen
Aber auch das ist ja kein Grund.
Zwayer guckt Videobeweise und
Zeigt dann auf den Anstoß: Die Bude zählt!
Alle Freunde der Eintracht sind froh
Das war Teil Zwei von Antes Inferno

Aber Manno, das hat die Nerven gequält
Doch jetzt verfestigt sich die Euphorie
Die Chance zu gewinnen – so groß wie nie
Es sind ja kaum mehr zehn Minuten zu spielen
Ob es den Bayern reicht, noch ein Tor zu erzielen?
Mein Kopf mischt ’ne Überdosis Adrenalin an
Als Eintrachtfan denkt man ja, man wäre nie dran
Vor allem nicht gegen die Überbayern
Aber die Adlerfans auf den Rängen feiern
Und feuern die kleine Eintracht an
Tja, Ihr Bayern, so geht Zwölfter Mann
Jetzt geht es nur noch ums Verteidigen
Ach, wie kann man die Münchner besser beleidigen
Als ihnen den sichergeglaubten Pokal
Zu entreißen. Verdammt, das wäre doch mal
Balsam für die geschundene Eintrachtseele
Eine Flanke von rechts. Getümmel im Strafraum
Unsere finnische Spinne sieht den Ball kaum
Aber der Schuss von James trifft nur Russ
In wenigen Sekunden wäre offiziell Schluss
Die reguläre Spielzeit ist gleich vorbei
Kovac beschwört die Zeitpolizei
Er wäre ja heut mal für: Pünktlich Schluss!
Dass er noch vier Minuten warten muss
Macht ihn nicht glücklich ...

Abraham köpft da einen Ball ausdrücklich
Aus der gefährlichen Zone raus
Kovac schickt Haller zur Luftunterstützung
Für Rebic aufs Feld. Und zur Verblüffung
Der Roten zieht Abraham über das ganze Feld
Bis er erschöpft über die Auslinie fällt
Das Solo bringt einen Zeitvorteil, weil
Die Sekunden vergehen. Hummels geht steil
Aber der Ball landet wieder im Aus
Es springt nur wieder eine Ecke raus
Das ist vielleicht schon die letzte Aktion
Russ klärt per Kopf die Situation
Doch der Ball findet nochmal zum Fünfer zurück
Ein Zweikampf zwischen Prinz und Martinez
Der Ball fällt Wagner mit etwas Glück
Vor die Füße, er dreht sich, schießt jetzt
Aber Hradecky macht sein längstes Bein
Er wehrt den Schuss ab!
Aber nein!
Was geht denn jetzt da schon wieder?
Da legt sich nochmal ein Bayer nieder
Und jetzt wollen sie trotz Vorteil Elfmeter
In der letzten Minute? Geht’s noch was später?
Jetzt wollen sie den Ausgleich erzwingen
Indem sie den Schiedsrichter dazu bringen
Ihnen nun einen Elfer zu schenken ...
Oh Mann, ich habe die größten Bedenken
Ja, man könnte wohl einen Elfmeter geben
Aber wenn man Martinez da beim Abheben
Sieht: also das sieht auch ’was merkwürdig aus
Zwayer geht wieder zum Montitor raus
Um sich das Ganze noch mal anzuschauen
Die Adlerfans packt das nackte Grauen
Zuoft hat man uns grad gegen die Roten
Seltsame Entscheidungen angeboten
Ich erinnere da nur mal ans Finale 2006
Und heute auch? Es ist wie verhext
Es waren doch nur noch ein, zwei Minuten
Mein Herz fängt schon mal an zu bluten
Hat Zwayer den Mut in diesem Moment
gegen die Bayern zu stimmen?
Es brennt
In meiner Brust: Vorhofflimmern
Wer wird den Elfer in unseren Kasten zimmern?
Oder wird es auch noch Hradis großer Tag
Gedanken, die man so gar nicht haben mag
Zwayer schaut sich Wiederholungen an
Er dreht sich ab. Er pfeift ...
Und dann
Zeigt er tatsächlich auf die Ecke
Es gibt Eckball. Schicksal verrecke!
Was tust Du mir heute wieder an?
Ulreich reiht sich vor Hradecky ein
Kimmich tritt nun den Eckball rein
Aber Willems kommt als Erster dran
Und köpft den Ball auf Gacinovic
Der erkennt die Chance, rennt wie ein Blitz
Legt die Pille an Coman vorbei. Der war
Letzter Mann. Ulreich ist nicht da!
Was jetzt folgt kann man so nicht inszenieren
Hummels kann nur hinterher galoppieren
Auch Alaba kann es nur vergeblich probieren
Das ganze Stadion erkennt den Moment
Gacinovic rennt und rennt und rennt
Der kleine Flitzer schaut sich drei- viermal um
Er weiß, gleich ist das Finale rum
Und er wird das Spiel herrlich beenden
Mit seinem Tor!
Alle Eintrachtler senden
Beste Wünsche für die siebzig Meter
Die Bank springt auf und ’nen Augenblick später
Laufen sie für Mijat am Feldrand Spalier
Rebic greift sich Kovac in Wrestlingmanier
Und schreit ihm das Ohr ab
Der Bayernblock schweigt wie ein Grab
Jupp zeigt sein Augsburger Puppengesicht
Ausdruckslos – der Goliath fasst es nicht!
Bei den Adlerfans wandelt sich das Raunen
Über ungläubiges Staunen
in wildes Geschrei
Niemand holt diesen Gacinovic heute noch ein
Es ertönt ein unfassbarer Jubelchor
Und schon kullert der Ball ins leere Tor ...

Das ist jetzt nicht wahr! Kann das wahr sein?
Der Wahnsinn in Tüten. Das Glück in Dosen
Die kleine Eintracht schlägt den großen
Favoriten: die übermächtigen Sonderbayern!
Auf deren Gesichtern herrscht tiefster Winter
Und die fanatischen Eintrachtfans feiern
Den kleinen Hundertmetersprinter
Lauf, Forrest, Lauf!
Es ist unfassbar!
Ja, auch ein Sieg gegen die Bayern ist machbar
Natürlich, na klar, es hat auch Glück gebraucht
Zwei Bayernchancen sind an der Latte verraucht
Zwei Videobeweise wurden für uns gewertet
Und erst mit Mijats Sprint hat sich der Verdacht erhärtet
Dass das Unmögliche heute doch möglich wird
Mein Herz und mein Kopf sind ziemlich verwirrt:
So also fühlt sich Gewinnen an?
Was die Eintracht dreißig Jahre nicht kann
Verflüchtigt sich mit diesem Augenblick
Und trotz der Verwirrung spüre ich jetzt das Glück
Ich steh im nächtlichen Waldstadion
Es besteht zur Gänze aus Emotion
Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen
Mit jedem Abklatschen spürt man einen warmen
Schauer durch den Körper ziehen ...

Kovac weint. Es sei ihm alles verziehen
Und ich hoffe, er verzeiht mir auch den Beginn
Dieses Gedichts. Ich glaubte nicht an ihn
Und seine Aufstellung so ohne Sturm
Aber: Der zweite Vogel kriegt den Wurm
Er hat Heynckes Bayern in die Falle gelockt
Seine Taktik war am Ende sehr abgezockt
So wird es doch noch ein versöhnliches Ende
Und die Kovacs sind ab heute Legende

Der große Pokal wird schnell noch graviert
Und Charly Körbel, sichtlich gerührt
Darf den Pott auf die Bühne tragen
Sein „fünfter Pokalsieg“! Noch Fragen?
Jetzt gibt es erst mal Silber für die Bayern
Doch die haben keine Lust mehr zu feiern
Sie verschwinden wortlos in die Kabine
Das nenne ich mal schlechte Miene
Zum schlechten Spiel zu machen
Wär’s nicht so traurig, wär’s wohl zum lachen
Statt den Deutschen Pokalsieger zu ehren
Verschwinden die Bayern. Und so verkehren
Sie jeden Gedanken an sportliche Fairness
In eine Farce. Da sollte der DFB mal Stress
Machen und die Bayern an ein gewisses Niveau
Erinnern; Von wegen professionell und so ...
Aber egal: Wir sind Pokalsieger!
Für schlechte Verlierer gibt’s keine Lieder
Diese Ode gilt allein unseren Jungs
Unsterblich wird diese Erinnerung
Jetzt stehen sie da, alle aufgereiht
Mit ihren Medaillen. Jetzt wird es Zeit
Abraham und unser Fußballgott Alex
Haben die Hand am Pott.
Das ist besser als Sex!
Dieser Jubel wird lange Zeit nicht verhallen
Danke dafür. Ich danke Euch allen ...


Ach, liebe Adlerfans, Ihr müsst mir verzeihen
Aber ich muss mal unsern Goethe beleihen:
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt
Glücklich allein, wer die Eintracht liebt!
Dreißig Jahre nach Lajos Detari
Mit Abstiegen, Rettungen und so mancher Partie
Die uns schier in den Wahnsinn trieb
In Rostock fehlte nur noch der eine Sieg
Meistertitel statt gewonnen zerronnen
(Mit Zwayer hätten wir auch bei Hansa gewonnen)
Nach all den Jahren voll Warten und Beten
Sooft wurden unsere Träume zertreten
Und jetzt ... hier und heute ... die Nacht in Berlin
Mein Kopf und Herz springen her und hin
Und wieder zurück ...
Was für ein Glück
Die Endorphine sind ausgerückt
Wildfremde Menschen ans Herz gedrückt
Ja, alle Hormone spielen verrückt:

Wir haben die Eintracht im Endspiel geseh’n ...
Und sie hat gewonnen. Ist das nicht schön?
#
Willkommen zurück, Seppl
Deine Aufgabe hier war schon vor deinem Weggang nach München nicht wirklich erledigt. Von daher: mögest Du nach den Lehrjahren bei den Roten und Gelben endlich deine Gesundheit und dein Herz wiederfinden - am einzigen Ort, an dem ein Fußballerherz wirklich schlagen kann
#
Mich lässt das Gefühl nicht los, dass Marius Wolf per Leihe zurück kommt.
Könnte als Da Costa Backup spielen oder natürlich weiter vorne.
Bin mir ziemlich sicher das Ersatz geholt wird.
Es wäre sonst sehr fahrlässig alles
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Ich sehe keinen Grund, warum der BVB uns den Gefallen tun sollte, Wolf für kleines Geld zurückzuverleihen. Sie werden ihn eher nach England verleihen als einen Gegner in der Bundesliga stärken. Es sei denn, sie sind in der Zwischenzeit zur Erkenntnis gelangt, dass ihre Erkenntnis vom Sommer echt dumm war und der Junge nix kann - auch für die Millionen nix.

Der Abgang von Müller hinterlässt keine Lücke, auch nicht sentimental oder emotional, höchstens in der Liste der im Verein irgendwann mal ausgebildeten Spieler. Er scheint ein sehr sympathischer Zeitgenosse zu sein, hat ein wichtiges und ein scgönes Tor geschossen, ist aber im Vergleich zu den drei Büffeln und ich denke auch mal zu Piacienca einfach zu schwach, um auf dem Niveau dauerhaft mitzuhalten oder zu helfen.
Insofern ist die Ausleihe verständlich
#
Schon Wahnsinn, wie die Ansprüche in den Himmel schießen. Uns fehlen die Stabilisatoren und absoluten Führungsspieler Hasebe und Abraham, Torro wäre auch eine Stütze, die Mannschaft spielt alle 3-4 Tage, haut im Europapokal jedesmal richtig einen raus und hier wird geflennt, dass man bei starken Mainzern "nur" unentschieden spielt. Punkt ist super! Jetzt gegen Bayern alles reinhauen und das Jahr gebührend abschließen.

Trapp heute wieder bärenstark, Jovic natürlich auch.
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Uwes Bein schrieb:

Schon Wahnsinn, wie die Ansprüche in den Himmel schießen. Uns fehlen die Stabilisatoren und absoluten Führungsspieler Hasebe und Abraham, Torro wäre auch eine Stütze, die Mannschaft spielt alle 3-4 Tage, haut im Europapokal jedesmal richtig einen raus und hier wird geflennt, dass man bei starken Mainzern "nur" unentschieden spielt. Punkt ist super! Jetzt gegen Bayern alles reinhauen und das Jahr gebührend abschließen.

Trapp heute wieder bärenstark, Jovic natürlich auch.

Klar, unter dem Aspekt ist alles in Ordnung
Nur dass es jetzt wahrscheinlich erst im Frühjahr 2020 die Chance gibt, dort endlich zu gewinnen
Deswegen hätte ich heute auch mit Kushand nen ungerechtfertigten Dreier mit Rebic-Tor in der Nachspielzeit genommen!
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Bei Trapp kann ich nicht erkennen, wie er das 1:0 verhindern soll. Der rotzt den Ball Vollspann ins obere Eck. Keine Chance. Vielmehr rettet er zweimal in höchster Not. Das ist für mich mindestens eine glatte 2.

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Dafür hatte er heute aber auch ne große Streuung in seinen langen Bällen.
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Kann ich im Großen und Gazen so unterschreiben,
Einzig Haller habe ich ein bisschen besser gesehen
Tatsächlich haben heute geschwächelt
Vielleicht hatten sie ja noch das Bayerspiel in den Beinen oder schon das Bayernspiel im Kopf und sind deswegen teilweise im Schonmodus rumgelaufen.
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Ich habe Heute nur die Highlights und die Konferenz (unter anderem auch die Bayern) gesehen:

1. Die Abwehr war höchstfahrlässig. Ndicka wirkte beim 2:0 so als hätte er in der Pause 10 Bier getrunken. Den haut er im Normalfall komplett blind weg.

2. Offensive fand wohl statt, wenn auch weniger als sonst.

3. Mainz hat wohl gut dagegengehalten, das können sie wohl diese Saison. Allerdings sind sie auch schlecht im Toreschießen. Das hebt die ganze Geschichte schon wieder auf.

4. Ich finde, da liegt irgendwie ein Fluch auf deren Stadion. Warum kann man dort nicht gewinnen? Unglaublich.

5. Kurz zu den Bayern: Die haben sich Heute ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Die Bayern können aber eins: Offensive. RB hatte gut gemauert. Deswegen auch "nur" 1:0. Was ich sagen will: Kriegt Hütter die Defensive nicht zusammen, dann können wir wieder 5:0 Tippen. Das Ergebnis hatte man bekanntlich diese Saison ja schon. Ich denke/glaube aber an die Mannschaft. Vorallem gegen die "großen" hat man immer gute Spiele gezeigt. Außerdem haben wir selber ja auch noch eine Offensive, die auch Tore einschenken kann. Und dahinten sind die Bayern anfällig. Heißt also: Wie immer, mehr schießen, als kassieren.
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Zu NDicka
In der Szene wird der Ball vorher von Salcedo wohl ganz leicht abgefälscht, grad so mit der Brust um genau die 2 Grad, die es gebraucht hat. Sonst hätte NDicka ihn wohl genommen. so aber war das genau die Ablenkung, die ihm die Kugel soweit aus der Reichweite nimmt, dass er ihn dann reinmacht.
Und das wollte er dann wohl nicht
Verständlicherweise
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Im Ganzen so ein typisches Eintrachtspiel in Mainz
Aber gut, Hütter muss sich ja noch ein paar Ziele für nächste Saison offenhalten ...

Man muss zugeben, dass die Meenzer da wieder ein paar interessante Spieler in ihren Hut gezaubert haben.
Dieser Mateta ist ein ganz schöner Brocken und recht geschickt am Ball, scheint aber an seinem Körper schwer zu schleppen zu haben, denn es war ab der 65. platt.
Quaison, nicht schlecht. Beide Tore waren echt gut gemacht von ihm: greller Strahl beim ersten, wobei ich ja finde, dass man als Torwart darauf spekulieren darf, dass Salcedo die lange Ecke abdeckt und man dann die zwei Schritte zur Verkürzung raus machen kann. aber Trapp wird das besser wissen.
Dafür wäre er beim 2:1 fast noch rangekommen, und das bei einem Volley aus fünf Metern. Schade
Dann gabs aber auch wieder so ein paar Gesichter bei den 05ern, die echt die Neymarrolle geübt haben. Bei leichtesten Berührungen gabs da den sterbenden Schwan zu bewundern. Umgekehrt hat Latza fast ständig gemeckert und hätte sich ruhig auch mal mehr als nur ne Ermahnung vom Schiri abholen können.

Und jetzt komm ich da nochmal auf eine Szene zu sprechen, in der ich als Schiri auch mal rot geben würde; und zwar als sich Boetius da an Gaci ranhängt. Da gebe ich Gelb für das Taktische Textilfoul, und dann aber rot für dieses letzte Rumreißen, nachdem schon abgepfiffen war. Das ist völlig respektlos, nicht nur gegenüber Gaci, sondern auch gegenüber dem Schiri, der bereits gepfiffen hat. Da beginnt für mich die grobe Unsportlichkeit, bzw die Tätlichkeit nachdem das Spiel ja unterbrochen war.

In den letzten 15 Minuten hat es sich schon nach Lucky Punch angefühlt, wenn man auch nicht fühlen könnte, für wen.
Und von mir aus hätte Rebic ruhig mal wieder ein kleines Highlight setzen dürfen.
Es wäre aber nicht wirklich verdient gewesen, da die Mannschaft heute doch unter dem Niveau von Sonntag gespielt hat. Andersum hätten aber auch die Meenzer einen Sieg nicht verdient gehabt.
Insofern: gerechte Punkteteilung
2 Siege, ein Remis gegen Mainz dieses Jahr ist trotzdem eine gute Bilanz.

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Erste HZ war sehr unterhaltsam
Und zweimal den Ausgleich holen, war jetzt auch nicht so schlecht

Ansonsten stimme ich all jenen zu, die heute große Schwächen bei de Guzman und Gacinovic gesehen haben. Die haben gegen die Mainzer Mittelfeldspieler heute wenig Land gesehen.
Auch Rebic und Willems, der hauptsächlich sinnlos übers Feld trabte und wahrscheinlich seine verloren gegangene Position suchte, waren da keine Verbesserung.
Außer Rebic chippt den letzten Ball über Zentner ins lange Eck, dann ist er wieder der Held. Hat er aber leider nicht ...

Ja, auch wenn es schwer fällt zuzugeben, die Mainzer haben sich diesen Punkt verdient. Denn oberall war es doch sehr ausgeglichen, bis hin zu den Paraden der Torhüter.

Grundsätzlich war da heute im MF oft zuviel Raum für die meenzer, da hat die Kompaktheit gefehlt. Umgekehrt hatten wir dadurch auch Räume, die aber allzuoft leichtfertigt verspielt wurden. Da waren einfach zu viele schlechte Pässe dabei, und viel zu selten wurde der Ball auf die oft freie rechte Seite geklärt.
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Also ein Elfer war das auf keinen Fall
Der Arm ist angelegt und es steht nirgendwo, dass man sich die Schulter amputieren lassen muss, bevor man so zum Ball geht
Von daher: alles völlig korrekt
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Schiri schwächelt jetzt etwas