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Schaedelharry63

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Mit Einzelaktionen meine ich zunächst erstmal diejenigen, die sich selbst von "Ordnungsrufen" der Ultras in Karlsruhe nicht davon abbringen liessen, zu böllern und zu werfen.

"Konzertierte" Aktionen, die zumindest einigermaßen kontrolliert nach der Absage der Verbände bez. der Pyro-Legalisierungs-Debatte aufkamen, meine ich nicht. Ich halte jedoch auch diese Form von Protest für fragwürdig, da es über eine "billige" Provokation nicht hinausgeht.

Soweit Du schreibst:

"Die dfl hat sich in eine sackgasse manövriert.
Sie müssen nun stellung beziehen.
Da geht es aber nicht um gewinner oder verlierer sondern um entgegenkommen.
Von allen seiten.
Je mehr davon betroffen sind, desto genauer schaut man hin...
"

stimme ich Dir zu. Je mehr Vereine betroffen sind von ungerechtfertigten Sanktionen und je mehr Briefe geschrieben werden von "Otto-Normal-Fan", die diese Fehlentwicklung seitens der Verbände aufzeigen, umso mehr wird man Stellung beziehen müssen und prüfen müssen, wie ein fairer Umgang mit allen Fans auszusehen hat.

Was das Entgegenkommen von allen Seiten betrifft:

Man sollte sich gut überlegen, ob man ggf. mit unbedachten Aktionen diese hoffentlich erfolgversprechende Entwicklung unbedingt torpedieren sollte....
Man kann nicht ewig provozieren in der Hoffnung, Strafen zu erhalten, die dann automatisch zu Diskussionen und Entgegenkommen führen würden. Irgendwann ist der point of no-return erreicht.

Denn eins ist mal klar:

Genausowenig wie der DFB es schafft, mit Kollektivstrafen eine "Selbstreinigung" herbeizuführen, genausowenig sollte man sich von anderer Seite einbilden, durch provozierte Kollektivstrafen eine permanente Solidarisierung unter den Fans erreichen zu können mit dem Ziel, dergestalt mit einem umfassenden Mandat ausgestattet Druck auf die Verbände machen zu wollen.

Das geht nicht ewig gut.

Der Krug geht solange undsoweiter...
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sternschuppen schrieb:

Es geht doch nicht nur um stehplätze aber ich denke, dass weisst du genau.
Ich sehe es so, dass sich die mehrheit mit der kommerzialisierung abgefunden hat.
Jahr für jahr etwas mehr und irgendwann sind wir dort, wo man uns haben will.


Nein, ich lache nicht darüber, was du da voraussagst.

Ich lache eher aus Verzweiflung ob eines möglichen "point of no return" hin zu einer Entwicklung, wie Du sie beschreibst.

Ich will mich beileibe nicht abfinden mit dieser "Total-Vision".

Die eine oder andere Form von Kommerzialisierung wird man wohl nicht aufhalten können, da gebe ich Dir recht was meine Haltung bezüglich eines "Abfinden" mit der drohenden Entwicklung angeht.

Neben den Stehplätzen ist es eben auch eine lebendige, spielbezogene und weder durch Videowürfelanimation noch durch nur scheinbar "Spontane Pyro-Spektakel" hervorgerufene Stadionstimmung, die es zu erhalten gilt.

Und da spielen die Ultras z.B. eine große Rolle, wenn z.B. durch geplante Choreos vor einem Spiel eine positive Grundstimmung erzeugt wird.

Das muß kein Widerspruch sein, das kann sich ergänzen.

Warum riskiert man durch Einzelaktionen die Diskriminierung einer gesamten Fangruppierung?

Nur wenn diese erhalten und positiv wahrgenommen werden kann, lassen sich die von Dir geschilderten Auswüchse zumindest in Grenzen halten.

Denn dann gibt es eine Alternative zur Event-Veranstaltung.

Man kann das zwar auch als eine Art Event bezeichnen, aber wenigstens kommt sie von den Fans und nicht von einer werbe- und profitdominierten Verbandslobby.

Scheiß Modewort, aber authentischer wäre es zumindest.



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Das Revolutionsgefasel ist doch nur Selbsttäuschung.

Wer Stehplätze erhalten will, schafft dies jedenfalls nicht durch die Befeuerung der aktuellen Eskalationsspirale gegenüber den Verbänden. Das beschleunigt nur das, was wir heute bei der EM bewundern dürfen.
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Schobberobber72 schrieb:

Ich vermute eher, dass du in ein paar Jahren mit lustigen Schaumstoff-Hüten im Stadion hockst und Poppcorn futternd  auf animierte Klatschehändchen auf dem Videowürfel schaust und weißt, dass die Revolution leider niemals wirklich stattgefunden hat....


Wieso erst in ein paar Jahren?

Jetzt und live in Polen und der Ukraine zu bewundern.

Vielleicht gibts ja später mal animierte pyro auf dem Videowürfel. Genauso spontan aus der Emotion heraus wie heute noch in der Kurve ,-) .
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@ Würzburger Adler:

Die Analogie Problembär / Problemfan passt an einer Stelle nicht ganz.

Der Problemfan meint, seine Art der Zurwehrsetzung sei der einzig erfolgversprechende. Der Problembär setzte sich gegen niemanden zur Wehr. Er war einfach da, nach Meinung einiger am falschen Ort. Ok. Das träfe für den Problemfan auch zu. Aber der Problembär wäre auch andernorts mit seinem Dasein zufriedengewesen. Dort, wo er keine Probleme verursacht hätte. Das aber schließt der Problemfan für sich aus.

Die Analogien - ich verschärfe etwas - Freischütz Stoiber, Beschützer der Mülltonnen aka DFB  und romantisch-radikale Tierschützer aka Ultras sind dagegen passender.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Wir hatten mal hier in Bayern einen Problembären... da war die Diskussion eine ganz ähnliche. Stoiber/DFB gegen Tierschützer/Ultras.


Als Ergebnis gab's den finalen Rettungsschuß.

Dabei war nicht der Bär das Problem, sondern die moderne Umwelt, die solch ein archaisches Wesen meinte, nicht ertragen zu können. Er hätte ja irgendwann statt Bienenkörbe zu plündern anfangen können, in Mülltonnen zu wildern...

Wäre ein Einfangen und Auswildern an unverfänglicherem Orte nicht besser gewesen? Oder wenigstens die Duldung in einem großzügigen Tierparkgelände?

Der Problembär hätte eine Wahl getroffen, wenn er sie gehabt hätte.
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sternschuppen schrieb:

Natürlich ist es richtig auf mehreren fronten seinen unmut zum ausdruck zu bringen.
In diesem brief ging es aber in der einleitung um "problemfans" und das darunter "alle" leiden muessen.Das so darzustellen finde ich nicht ok.


Ich finde das sehr ok.

Einige Unverantwortliche Böllern und werfen pyros, alle Fans müssen kollektiv unter Zuschauerbeschränkungen oder gar Geisterspielen leiden.

Und die Ultras werden gar zu Sündenböcken abgestempelt.

Und deren Symphatisanten finden dass sogar cool, diese Outlaw-Attitüde.

Braucht's solch ein Image wirklich, um glaubhaft seine Interessen zu vertreten?
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WuerzburgerAdler schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:
Den Verbänden die "Stirn bieten" wollen alle, jeder auf seine Weise und nach seinen Möglichkeiten. Du solltest dich freuen (als Ultra-Naher Fan?), dass die Verbände auch von "unverdächtigerer" Fan-Seite (aus Sicht der Verbände) Feuer bekommen.  

Genau das aber bestreitet er. Und da hat er vielleicht so unrecht nicht. Oder kannst du das Gegenteil belegen?


Belegen kann ich nur, dass das Spielchen von Reaktion und Gegenreaktion im Sinne Sternschuppens nichts Gutes verspricht.

Vielleicht sollte man sich einfach zurücklehnen und zuschauen, was nach dem Chrash übrig bleibt....
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sternschuppen schrieb:

Ich sehe weit und breit keine andere gruppe die den machenschafften von dfb und dfl die stirn bietet.
Diese dann noch zu sündenböcken zu machen, finde ich für falsch.


Und ich finde es falsch, nur den einen Weg als den allein seeligmachenden darzustellen.

Den Verbänden die "Stirn bieten" wollen alle, jeder auf seine Weise und nach seinen Möglichkeiten.

Die Ultras als alleinige Sündenböcke (für mich sind sie eher so etwas wie Sozialromantiker) hinzustellen, ist genauso falsch wie briefeschreibende "Einzelkämpfer" (es gibt auch noch Fans, die ohne "Gruppendynamik" auskommen. Das ist auch Engagement.) als realitätsfern hinzustellen.

Du solltest dich freuen (als Ultra-Naher Fan?), dass die Verbände auch von "unverdächtigerer" Fan-Seite (aus Sicht der Verbände) Feuer bekommen.

Stattdessen kritisierst Du, wenn man auf solche andere Weise Kritik übt. Zumindest stellst Du es als überflüssig dar, da ja nur die eine, wahre Seite Erfolg zu versprechen scheint.

Auch eine Art und Weise, den Zusammenhalt aller Fans zu fördern    .
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PeterT. schrieb:

Jung und hungrig: da fällt mir spontan Caio ein!

Der war sogar recht jung und sehr hungrig!

Peter T.


Der war böse.

Böse aber gut.
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sternschuppen schrieb:

Diese eskalation in den letzten wochen ist doch aber gut und richtig.
Sie ist ja auch nicht ungewollt und von beiden seiten herauf beschworen.


Meinst Du mit Eskalation der letzten Wochen die zwei berühmten Züge, die aufeinander zurasen?

Die Verbände mit ihren untauglichen Sanktionen auf der einen Seite und diejenigen, die mit immer unverantwortlicherem Umgang mit pyro oder Schlimmerem (ich spreche bewußt weder von Fans noch von "den" Ultras) Aufmerksamkeit erregen wollen auf der anderen Seite?

Ich sehe da kein positives Moment, ich sehe nicht, wo da "Gut und Richtig" versteckt sein soll.

Ich sehe für mich nur nicht ein, dass ich mich instrumentalisieren lassen soll.

Nicht von den Verbänden, denen klargemacht werden muß, dass Kollektivstrafen nicht dazu geeignet sind, "Selbstreinigungen" zu befördern (eher das Gegenteil wird erreicht). Dazu sind die Briefe und deren Unterstützung geeignet.

Und auch nicht von den Unverantwortlichen auf der anderen Seite. Man muß sich nicht vor jeden Karren spannen lassen.  

Auch viele der übrigen Fans hier versuchen seit Jahren, auf bestimmte Problematiken aufmerksam zu machen. Ohne Scheuklappen.
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sternschuppen schrieb:

Ich sehe hier keine diskussion. Es werden briefe geschrieben ohne sich überhaupt nur ansatzweise mit dieser thematik zu beschäftigen.



Wie beschäftigt man sich denn Deiner Meinung nach hinreichend mit dem Thema? Alles kritiklos schlucken oder gleich mitmachen?

Darf mit Briefen gegen eine falsche Verbandspolik nur der eintreten, der auch anderweitig seinen Protest auslebt?
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Anschließend großes Möbelrücken durch Muddi.

Dabei wird der dicke Ast auch mal versehentlich auf die Küken gelegt; lautstarker Protest.

Aufräumen ist doof, meinen auch die Kleinen bei Adlers.
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Orion neuer Hauptsponsor.
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Cino schrieb:

die fanprojekte entstammen der feder des dfb und sind unter anderem voraussetzung für die lizenzvergabe.
nur mal so am rande...


Da hat der dfb ja grundsätzlich mal was Sinnvolles initiiert.

Um so trauriger, wenn man dieses selbstgeschaffene Instrument nicht dazu nutzt, in eine ernstgemeinte Debatte einzutreten.

Stattdessen werden Gespräche gestoppt, qua eigener Rechtsauslegung kriminelle Handlungen definiert und sanktioniert.

Und damit eine Radikalisierung der Szene (was käme denn nach den Ultras, die zumindest noch eigene Regeln und Vorbehalte wenigstens gegen Werfen von pyro haben, egal, wie man diese Regeln und Einflußmöglichkeiten insgesamt beurteilt) sehenden Auges in Kauf nimmt.

Wenn man einerseits rein profitorientiert werbefreundlichen Fußball fördern will, gleichzeitig aber jeglichen Freiraum für mainstreamferne Fankultur eliminieren will, wird man am Ende sich selbst schaden.

Inwieweit die Politik der Verbände "erfolgreich" ist, sieht man ja jetzt bei den "keimfrei" durchorganisierten EM-Spielen, die zu Widerspruch in Form von pyro und Rauch herausfordert.

Der Artikel des von Ploetz ist nicht primär dazu gedacht, Lösungen anzubieten. Vielmehr zeigt er auf, wohin eine verfehlte Politik der Verbände und unwidersprochene Medienkampagnen führen können.

Er fordert nicht mehr aber auch nicht weniger als einen verantwortlichen Umgang mit allen Facetten des Fußballs, nicht nur mit Gewinnoptimierungsmöglichkeiten, sondern auch mit den "lästigen" Begleiterscheinungen wie den unangepassten Fans vor Ort.

Wenn ich hier regelmäßig um die Ohren bekomme, wenn ich verantwortungsvolles Handeln von den Ultras einfordere, muß ich in Zustimmung zu dem Artikel des von Ploetz auch anmerken:

Verantwortungsvollen Handeln von den scheinbar "Unvernünftigen" einzufordern ist nur eine Seite.

Verantwortungsvolles Handeln vorzuleben von denen, die am längeren Hebel sitzen, ist die andere. Vernunft ist da derzeit nicht zu erkennen.

Es wird interessant sein, in welche Richtung demnächst das Pendel ausschlägt. Derzeit legen mehrere Vereine Einspruch gegen drohende Strafen ein. Vielleicht führt deren Begründung dazu, dass der dfb sich seines selbst geschaffenen Instrumentariums "Fanbeauftragte" besinnt und entsprechende Kompetenzen nutzt.

Allein mir fehlt der Glaube.
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Nr. 3 noch etwas benommen, bekommt beim Füttern den Kopp nicht hoch.

Mama Adler aber sehr aufmerksam. 1 Bissen eben erfolgreich platziert!
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Küken 3 ist mit dabei!

Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg beim Durchfüttern!
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MolokoPlus schrieb:
Retro (Baumwoll-)Trikots / Langarmtrikots
Old-School Plakate (Spielankündigungsplakate/Spieler)
und und und    


Retro-Trikots gibt's hier:

http://www.nostalgie-trikots.de/index.php?main_page=index&cPath=14

Die Old-school-Plakate wären fein.
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Fütterungszeit!
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Aragorn schrieb:

Ich erinner nur an die zwei vermummten Gestalten, die bei der Aufstiegsfeier am Römer, an dem Brunnen standen und ihre Bengalos hochgehalten haben! Wow...echt beeindruckend!  


Eindeutig aus der Emotion heraus....