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Schaedelharry63

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sternschuppen schrieb:
Da diskutiert man lieber darum, ob man diese Zustände bürgerkriegsähnlich nennen darf, statt endlich mal an die Wurzeln zu gehen. ...  
Auch verstehe ich die offenen Briefe und deren Unterstützer.
Aus meiner Sicht liegt der Autor aber näher an der Wahrheit, als es hier einige wahr haben wollen. Ergo sollte es auch darum gehen, wie es zu so einem Erscheinungsbild kommen kann.


Bitte nicht die relativ einmütige Haltung zum Stil des Franzke-Kommentars mit einer vollkommen unkritischen Haltung zu der Pyro/Böller/Leuchtspurproblematik gleichsetzen.

Hierzu gibt es eigene threads, in denen man sich auseinandersetzen kann. Hier geht es um den Stil der medialen Auseinandersetzung und eine damit bewußt oder unbewußt verbundene Verschärfung der allgemeinen Wahrnehmung.

Natürlich gehören 2 Seiten dazu:

Die, die unreflektiert mit einem "gesunden Volksempfinden-Duktus" Meinung machen und die, die sich gleichwohl dieser Masche bewußt sein müßten, (vermeintliche oder echte) Anlässe hierzu liefern.

Es gibt da nur einen Unterschied. Und der ist diesen Extra-thread wert und sollte nicht verwässert werden:

Die einen sitzen emotionslos in Ihren Redaktionsstuben und fertigen ohne Not und  gleichgültig ob der fatalen Wirkung ihres Tuns Kommentare für den Stammtisch, die anderen leben Ihre Emotionen, die ja auch gefördert werden und mit denen die Ligaverantwortlichen werben und verdienen, unterschiedlich situativ bedingt aus.

Letzteres wird aber gerade von solchen Kommentaren trotz der Distanz zum eigentlichen Geschehen und einer damit möglichen und erwartbaren Objektivität ohne jegliche Differenzierung in einen Topf geworfen und es wird ein unappetitliches Gebräu daraus gemixt.

Da werden der Familienvater mit dem Sohn beim "Platzsturm" zum Gewalttäter stigmatisiert und kriminalisiert.

Als Folge daraus darf man sich dann nicht wundern und beklagen, dass es auch Einzelne unter den Fans gibt, die jegliche Reflexion Ihres Tuns unterlassen und damit für eine weitere Verschärfung der Situation beitragen.

Es sind Wenige, die die Deutungshoheit zu erlangen drohen und den Rest damit im Regen stehen lassen: Geistige Brandstifter in den warmen Redaktionsstuben und tatsächliche Brandstifter, die Pyros (und Anderes) werfen anstatt kontrolliert damit umzugehen und so den Diskussionsverweigerern von DFL und DFB hinsichtlich einer möglichen Legalisierung von Pyro nachträglich Recht geben.

Hier geht es aber um die geistigen Brandstifter.    
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RedZone schrieb:
"Erstaunlicherweise erwarten Verband und Vereine in Deutschland, dass ihr Publikum bei aller emotionalen Aufwallung selbst wichtige Entscheidungen wie die über Auf- oder Abstieg ihres Klubs so gelassen betrachtet wie Zoobesucher ein neues Elefantenbaby."
http://www.ftd.de/sport/:fan-randale-von-duesseldorf-bundesliga-schluss-mit-dem-gefuehlstrip/70037925.html


Ich verweise mal auf ein ähnlich gelagertes Statement aus dem Franzke-thread im UE von Fräulein Adler von gestern abend:

FräuleinAdler schrieb:

"Das ist alles irgendwie ziemlich schräg. Da wird mit Hilfe der Medien und unter Einsatz aller Mittel wie Abstiegs- oder Aufstiegskampf, Relegationsspiele usw. die Spannung angeheizt, schließlich läßt sich damit viel Geld verdienen. Wenn aber dann die Emotionen nicht in geregelten Bahnen ausgelebt werden, ist es auch wieder nicht recht. ... Das paßt nicht zusammen."

*Sarkasmus on*:

Mit Ersterem wird Geld verdient, mit Lezterem der moderne Fußball gefördert. Mit dem man dann noch mehr Geld zu verdienen hofft. Das passt sehr wohl zusammen.

*Sarkasmus off*.

Und um zum Thema zurückzukehren: Wenn das mit dem ungeregelten Ausleben von Emotionen im Einzelfall nicht "schrecklich" genug ist, wird dann halt noch medial etwas nachgewürzt.

 
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FräuleinAdler schrieb:
Das ist alles irgendwie ziemlich schräg. Da wird mit Hilfe der Medien und unter Einsatz aller Mittel wie Abstiegs- oder Aufstiegskampf, Relegationsspiele usw. die Spannung angeheizt, schließlich läßt sich damit viel Geld verdienen. Wenn aber dann die Emotionen nicht in geregelten Bahnen ausgelebt werden, ist es auch wieder nicht recht. ... Das paßt nicht zusammen.  


*Sarkasmus on*:

Mit Ersterem wird Geld verdient, mit Lezterem der moderne Fußball gefördert. Mit dem man dann noch mehr Geld zu verdienen hofft. Das passt sehr wohl zusammen.

*Sarkasmus off*.

Und um zum Thema zurückzukehren: Wenn  das mit dem ungeregelten Ausleben von Emotionen im Einzelfall nicht "schrecklich" genug ist, wird dann halt noch medial etwas nachgewürzt.
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stefank schrieb:

Jetzt krieg ich aber auch Freibier, oder?


Also doch.

Alles ekelhafte Gesinnungstäter hier.

Verkaufen ihre Seele für'n Schoppe.

Pfui Deibel   .
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MilivojeNova schrieb:

In Facebook verbreitet sich dein [CE] Kommentar zum "Fachblattkommentar" grad wie ein Lauffeuer...


Ein sogenannter "Reichweitenkonter".

Bin zwar nicht Fratzenbuchaffin, aber manchmal haben die neuen Medien auch was Gutes.
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tobago schrieb:

Wenn ich das richtig sehe steht da für 2011 eine geschätzte Anzahl von 3,36 Millionen Lesern.

Gruß,
tobago


Ja.

Im Gegensatz zur gedruckten Auflage bezeichnet die "Reichweite" die tatsächlichen potentiellen Leser.

Ein einzelnes Exemplar wird üblicherweise von mehreren Lesern "goutiert".

Wobei bei der Ermittlung dieer Reichweite bei verschiedenen Medien (Zeitungen, Zeitschriften, TV-Sendern und Internetseiten) unterschiedlich vorgegangen wird (statistische Erhebungen zur Verweildauer am Produkt) und vorrangig zur Bewertung für Werbekunden herangezogen wird.
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3zu7 schrieb:
Ah, 250.000. Na, dürfte ja dann sehr meinungsbildend bei den Fußballfans sein.    


http://meedia.de/typo3conf/ext/m2analyzer/analyzer/graph.php?mode=show&category=3&titel=456&datatype=sales&time=5

Man beachte jedoch die aktuelle "Reichweitenentwicklung" (Säulendiagramm unter der Kurvendarstellung), d.h. die tatsächlichen Leser im Gegensatz zur Auflagenentwicklung.
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concordia-eagle schrieb:
Guude Sternschnuppen,

schon der Aachener Adler wies mich darauf hin, dass es mir möglicherweise nicht hinreichend gelungen ist, klar zu machen, dass ich persönlich von der Schiene der Böller, Platzsturm oder sonstiger Gewalt nichts halte.

Das war dann mein Fehler. Meine Intention ging dahin, aufzuzeigen, dass Herr Franzke aus meiner Sicht seinem Kommentar schlicht falsche Annahmen zugrunde legt.


Kam aber m.E. sehr wohl hinreichend zum Ausdruck in Deinem offenen Brief:

"Nicht dass ich missverstanden werde, ich verurteile Gewalt, Platzsturm und Böller aber "Bürgerkriegsähnliche Zustände" ist eine dermaßen unglaubliche Übertreibung, die zugleich Bürgerkriegsopfer verhöhnt, dass mir fast die Sprache wegbleibt."

Mehr war nicht notwendig. Ich empfinde es im übrigen ohnehin als Zumutung, bei einer berechtigten Stellungnahme vorsorglich gegen ein zu vermutendes nicht wohlmeinendes absichtliches Mißverstehen vorgehen zu müssen.

Leider greifen solche absichtlichen Unterstellungen in Diskussionen, auch hier im forum (wenn auch nicht in diesem thread, von einer Ausnahme abgesehen), immer mehr um sich als ein Mittel, die eigentliche Aussage und Intention und damit auch die Person des Stellungnehmenden diskreditieren zu können. Dann wird die Argumentation leicht zur Agitation.

Was agitieren ist, hat Herr Franzke eindrucksvoll mit seinem Kommentar dokumentiert.
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bernie schrieb:

... der Kicker ist eine Fachzeitschrift mit viel Einfluß und "angeblich" viel Kompetenz.
Und von daher ist die Reaktion auf diesen Kickerartikel nachvollziehbar und richtig.


Und notwendig!

Kritischer (Sport-) Jounalismus erfordert wie jeder seriöse Journalismus ein Mindestmaß an Recherche und Differenzierung beim Kommentieren. Nichts anderes wird hier eingefordert.

Von einer selbsternannten Fachzeitung kann erwartet werden, dass im Gegensatz zu unkritischen, lediglich auflageinteressierten Medien wie Bild oder sid-übernehmender Tagespresse ohne eigene Rechercheleistung zumindest eine Auseinandersetzung mit einem Thema erfolgt, bevor man einen solchen Kommentar ablässt.

Guter Journalismus zeichnet sich dadurch aus, dem "Konsumenten" Informationen an die Hand zu geben, die es ihm erlaubt, sich ein eigenes, differenziertes Bild von der jeweiligen Thematik machen zu können.

Guter Journalismus bricht eingefahrene Denkweisen auf und verzichtet auf schablonenartige Stammtischparolen.

Guter Journalismus bedient keine Vorurteile und beschränkt sich nicht auf die unkritische Wiedergabe "gesunden Volksempfindens" (ein harter Ausdruck, ich weiß, aber hier erscheint er mir angebracht).

Guter Journalismus war das nicht, Herr Franzke.

Wenn man Ihnen bestenfalls zugutehalten wollte, mit diesem Kommentar Quote zu machen, wird dieser Versuch nach hinten losgehen. Die niederen Instinkte, die sie hier bedienen wollen, versorgen sich normalerweise im Boulevard.

Sich auf derartiges Niveau begebend, werden Sie zwar kurzfristig Aufmerksamkeit erregen, mittel- und langfristig jedoch Ihrer Fachzeitschrift keinen guten Dienst erweisen.

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bernie schrieb:
mickmuck schrieb:

http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/569117/artikel_es-helfen-nur-noch-strengste-sanktionen.html

Der Artikel hat insgesamt einen Tenor, der in vielen Medienberichten zu finden ist.
Wasser auf die Mühlen...  


Und das Schlimmste ist:

Ich nehme diesen Tenören nicht ab, dass sie betroffen sind.

Sie suhlen sich vielmehr in Ihrer eigenen Erwartungshaltung, die sie selbst als bestätigt kommentieren.

Ich höre da sogar eine klammheimliche Freude heraus.

Die nächste Runde in der Spirale des Irrsinns ist eröffnet.

Die Reaktionen und Gegenreaktionen sind absehbar.

Die Hamsterräder auf beiden Seiten glühen schon.....

3 Jahre bis "England" ?

Ich befürchte, nächste Saison geht's schon los.

Zwischenzeitlich werden wir von EM und Olympiade schön abgelenkt werden.
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Ja, wenn sich alles auf Relegationsrandale konzentriert, werden die wirklich wichtigen Ereignisse einfach ignoriert.

Herzlichen Glückwunsch an den Jungspund!
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reggaetyp schrieb:

Ja, der Fußball ist in Geiselhaft, und das nicht erst seit gestern.
Die Geiselnehmer heißen Coca Cola, Fifa, Sky, DFL, SAP, VW, Mastercard, UEFA, Polizei usw.


usw.

Gegen den modernen Fußball.

Modern ist aber auch die Mode der neuzeitlichen "Stimmungskultur". Nicht alles, was brennt, vor allem nicht das was geworfen wird ist Ausdruck spielbezogener Emotion. Der Vorwurf der Selbstdarstellung nur auf Basis irgendwelcher Ereignisse (tausche Fußballspiel gegen 1. Mai oder Blockupy) kann und wird von anderer Seite  schnell erhoben werden.

Wer einseitig argumentiert, auch wenn das einzelne Argument noch so stichhaltig ist, droht an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Aber vermutlich willst Du nur ein Gegengewicht zur "öffentlichen Meinung", gebildet durch Medien etc., angemessen repräsentiert wissen.
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Haefe schrieb:

Sorry Werner, aber das sind moralische Argumentationen ("die Berliner waren kein Stück besser"). Wenn Urteile so gefällt würden, Prost Mahlzeit!


Moralisch wird man schon nicht argumentieren.

Man zieht sich auf "formell" einwandfreie Abwicklung zurück und gut ist.

http://www.dfb.de/index.php?id=511739&tx_dfbnews_pi1%5BshowUid%5D=33484&tx_dfbnews_pi4%5Bcat%5D=121

Wie ich schon schrieb: Es wird kein Wiederholungsspiel geben.

Jede Wette.
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Es wird kein Wiederholungsspiel geben.

Die Hertha bekommt eine saftige Geldstrafe für die Leuchtspurschützen, Böller-  und Pyrowerfer, die Tuna darf ob des verfrühten Platzsturmes ihr erstes Heimspiel vor leeren Rängen austragen (mein Wunsch: Im Müngersdorfer Stadion).

Ist mir aber ehrlich gesagt egal.

Bange ist mir dagegen vor Auflagen des DFB/ der DFL, die alle Vereine betreffen werden.
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Ab wann ist man denn 'ne alte Schachtel?

Wie sagen die "Golden Boys" so schön: "...mit dem kann mer sogar im erste Gang anfahre. Des hätte mir uns mal erlaube solle!"

Herzlichen Glückwunsch!
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Beverungen schrieb:
und nochmal fußball 2000 - habt ihr ein glück  


Möchte mich zum Saisonende mal ganz herzlich bei allen blog Er- und Vorstellern bedanken.

Immer erstklassig geblieben, dabei sogar auf Champions-Liga-Niveau.

Ein Hochlicht im Forum, weiter so!
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Waren irgendwelche aussergewöhnlichen Einsätze festzustellen    ?

Gab es schon Stellungnahmen nach dem Spiel?
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Man kann gegen Norwegen verlieren, jedoch nicht so, in dieser Höhe.

Ich kann es mir nur so erklären, dass ein Teil der Mannschaft gegen den Trainer gespielt hat.

Der Endres hat sich aus Frust im 3. Drittel selbst ausgewechselt, nachdem er vom Trainer zunächst ausgewechselt und dann wieder eingewechselt wurde.

Unfassbar.
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Immerhin.

Ausgeglichenes 3. Drittel.