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SGE_Werner

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Diegito schrieb:

Für jeden der sich jetzt noch verweigert (ohne medizinischen Grund) habe ich nur puren Hass übrig.

Gehts noch?
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sonofanarchy schrieb:

Diegito schrieb:

Für jeden der sich jetzt noch verweigert (ohne medizinischen Grund) habe ich nur puren Hass übrig.

Gehts noch?


Wieso? Er darf doch jeden Impfgegner hassen, wenn ihm das Genugtuung verschafft. Ich kann Impfgegner ja auch nicht leiden.
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Naja, da muss ich Peter T. schon mal beispringen.

Ich denke, er hat nichts gegen den Fortschritt und auch nichts gegen Smartphones. Sondern lediglich etwas dagegen, dass man praktisch gezwungen wird, nach den Plänen der "Ticketholder" zu verfahren, widrigenfalls man evtl. ausgeschlossen wird. Und das für etwas, an dem man jahrzehntelang problemlos teilnahm - dem Stadionbesuch.

Auch seine Überspitzungen halte ich für legitim, und zwar als Stilmittel, etwas durch Übertreibung anschaulich darzustellen. Machen Satire und andere Kommunikationsformen auch.

In meinen Augen weist er zu Recht auf eine Entwicklung hin, die nicht darauf abzielt, Digitalisierungswilligen eine Sache zu erleichtern (das wäre nicht nur OK, sondern toll), sondern gleichzeitig die Unwilligen mehr oder weniger ins Abseits zu stellen (das finde ich weniger toll). So agieren auch die Banken derzeit, schließen überall nicht nur Filialen, sondern auch die Selfservice-Stellen. Was der Nichtinternetaffine Rentner dann macht, interessiert sie weniger.

Aussagen wir "wir können nicht auf ein paar Wenige Rücksicht nehmen" o.Ä. sind da in meinen Augen vollkommen fehl am Platz. Doch, das sollten wir schon können. Bitte bedenkt: irgendwann seid ihr mal die Alten, die nicht mehr mitkommen oder mitkommen wollen mit der Entwicklung, und dann fühlt ihr euch ausgesperrt.

Dass es so kommen wird, ist sicher, das könnt ihr glauben.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Sondern lediglich etwas dagegen, dass man praktisch gezwungen wird, nach den Plänen der "Ticketholder" zu verfahren, widrigenfalls man evtl. ausgeschlossen wird. Und das für etwas, an dem man jahrzehntelang problemlos teilnahm - dem Stadionbesuch.


Was halt schon mal aufgrund dessen, was bisher bekannt ist, so gar nicht 100 % bestätigt werden kann. Wird halt nur so interpretiert und behauptet. Das ist dann ne prima Diskussionsgrundlage für alles Weitere.

WuerzburgerAdler schrieb:

Auch seine Überspitzungen halte ich für legitim, und zwar als Stilmittel, etwas durch Übertreibung anschaulich darzustellen.


Dann darf man sich aber nicht seit Jahren darüber beklagen, wenn andere auch mal überziehen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Bitte bedenkt: irgendwann seid ihr mal die Alten, die nicht mehr mitkommen oder mitkommen wollen mit der Entwicklung


Das höre ich von Älteren öfter. Wenn es um Gendersprache geht, um rassistische Begrifflichkeiten, die früher noch ok waren, um veraltete Technologien, die längst durch umweltschonendere Technologien ersetzt werden könnten und so weiter. Da kommt man halt nicht mehr mit. Pech gehabt. Da müssen die Jüngeren eben mit leben, auch wenn da von denen 95 % kein Problem mit haben.

Und erzähl bitte jetzt nicht, dass das was gaaaaanz anderes ist.

Und ja, ich werde auch irgendwann älter und ja, ich komme jetzt schon nicht mehr bei allem mit. Aber ich heule nicht ständig herum, dass ich nicht das Wissen und die Anpassungsgeschwindigkeit mehr habe wie zB vor 15 Jahren. Ich weiß, dass das so kommen wird und ich weiß, dass ich mich in dieser Gesellschaft immer wieder anpassen muss und mir das immer schwerer fallen wird. Und zwar permanent.

Das ist halt der Wandel. Und ja, er ist gestützt von wirtschaftlichen Interessen. Und ja, man stellt Unwillige damit praktisch irgendwann an die Seite. Ich werde heute an der Tankstelle oder im Supermarkt auch nicht mehr bedient wie früher die Leute vor 50 Jahren, ich habe an praktisch keiner kleineren Bahnstation noch nen Schalter, wo ich ne Person nach nem Ticket fragen kann, das ich gerne haben möchte. Natürlich ist das nervig für Menschen, die es nicht anders gewohnt waren. Natürlich bedeutet das für die Stress sich anzupassen. Aber das gehört zum Leben dazu, sich den Gegebenheiten anzupassen.

Und noch steht hier nichts davon, dass nur ein Weg möglich ist. Das ist nur die freie Interpretation eines Hessenschau-Artikels, der sich m.E. ausschließlich auf die Registrierung der Impfung bezieht und nicht auf den generellen Ticket-Verkauf.
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SGE_Werner schrieb:

Es steht jedem frei, sich den neueren Entwicklungen in der Gesellschaft zu verweigern. Man muss halt dann von denen Abschied nehmen, die das anders sehen. Oder diese überzeugen, dass der eigene Weg besser ist.


Lieber Werner,

ist Dir eigentlich bewusst, was Du da gerade gepostet hast???

Die neuen Entwicklungen innerhalb einer Gesellschaft!
Egal wohin die führen?
Und "diese" überzeugen (wie genau?), das der eigene (neue?) Weg besser ist.

Wenn ich dafür jetzt (aktuelle/historische) Beispiele anführen würde, wirst Du mich als Mod sofort sperren!
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PeterT. schrieb:

Lieber Werner,

ist Dir eigentlich bewusst, was Du da gerade gepostet hast???


Mal davon abgesehen, dass Du einen Satz m.E. völlig falsch verstanden hast. Ja.

Ich habe gar kein Problem damit, dass Du Dich gewissen Dingen verweigern willst oder sie scheisse findest und kritisch hinterfragst. Aber wenn am Ende es angenommen 98 % ok finden, warum sollte dann ein Unternehmen Rücksicht auf die 2 % nehmen? Das einzige, was ich jetzt gelesen habe, ist, dass Du das ablehnst, mit Orwell ankommst, mit einem "alle gechipt" Beitrag absichtlich überspitzt und die Ebene der Sachlichkeit bereits verlässt und Schaum vorm Mund hast und noch den moralischen Finger erhebst.

Wenn Du gewisse Entwicklungen scheisse findest, wenn Du gewisse Realitäten jetzt schon scheisse findest, dann steht es Dir frei für Alternativen zu werben, für Gesetze, für politische Mehrheiten oder sonst was. Aber wenn es den meisten Menschen scheissegal ist, was Google oder Facebook oder sonst wer mit den Daten macht, dann ist das deren eigene Verantwortung.
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Hier mal das Modell, jede Woche 40 % Anstieg

Inzidenz:

17.7. > 9
24.7. > 13
31.7. > 18
7.8. > 25
14.8. > 35
21.8. > 49
28.8. > 69
4.9. > 97
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Wir begrüßen recht herzlich in Deutschland:

Die 4. Welle

Wir sind im 7-Tage-Plus. Das ging dann aber recht flott. Bremen mit 73 % Anstieg innerhalb einer Woche, Niedersachsen + 40 % , Berlin, SH , RP um die 20 %.
Im Minus noch BaWü, Bayern, Thüringen, Sachsen, MV. Es schiebt sich wohl von Nordwest nach Südost diesmal.

Die Todeszahlen sinken zum Glück noch weiter (auf unter 30 pro Tag jetzt), die Impfzahlen sind wie gesagt heute für einen Mittwoch (bzw. Dienstag eigentlich, die Daten sind von gestern) wirklich nicht hoch, aber es gab wohl auch paar Melde-Ausfälle, dürfte das Ganze aber auch nicht plötzlich ins Plus treiben.





Wer übrigens die Entwicklung in der Kurve sieht, kann sich vorstellen, wo wir da nächste Woche sind. Man muss sie nur weitermalen. Wenn alles so mies läuft, wie ich es befürchte, haben wir Ende des Monats wieder ne Inzidenz von etwa 20.
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Es steht jedem frei, sich den neueren Entwicklungen in der Gesellschaft zu verweigern. Man muss halt dann von denen Abschied nehmen, die das anders sehen. Oder diese überzeugen, dass der eigene Weg besser ist.
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SGE_Werner schrieb:

Oder habe ich irgendwas überlesen, dass man jetzt nicht mehr ins Stadion kommt, weil man die App nicht hat?


Also ich verstehe das genauso. Es ist allerdings etwas unpräzise ausgedrückt. Man wirbt um Verständnis, dass der Einlass sonst nicht zu handlen wäre. Es wird aber nicht explizit gesagt, dass es auch ohne möglich ist. Beim Forumstreffen hat Axel ja auch gesagt, dass es in Zukunft nur noch Tickets über die App gibt, man sich aber auch welche im Stadion ausdrucken könne, falls man sein Handy vergessen hat, aber nicht so oft (Er hat das mit dem Kampf gegen Schwarzhändler begründet).
Machen wir uns nichts vor, über kurz oder lang wird es so kommen, sonst macht die Investition in die Plattform doch keinen Sinn.
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Motoguzzi999 schrieb:

Man wirbt um Verständnis, dass der Einlass sonst nicht zu handlen wäre. Es wird aber nicht explizit gesagt, dass es auch ohne möglich ist.


Das meinte ich. Glaubt man hier ernsthaft, dass man jedem 75-Jährigen Gelegenheitsbesucher die App aufquatschen wird oder ihn sonst vor die Tür setzt? Der Aufschrei wäre riesig. Das kann ich mir nicht vorstellen. Eine App mit registriertem Impfnachweis vereinfacht halt vieles bzgl. der Abläufe und dass man möchte, dass sich viele damit ausstatten, damit man am Einlass zB keine elend langen Prüf-Schlagen hat, ist doch völlig nachvollziehbar. Mal unabhängig davon, dass man die App und das Drumherum natürlich "fördern" will.

Ich lese jedenfalls nichts davon, dass man ohne die App gar nicht reinkommt. Nur hinterlegen kann ich halt eine Impfung nicht "analog". So verstehe ich das.
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Landroval schrieb:

propain schrieb:

Landroval schrieb:

Mein Vater hat kein Smartphone, keine Apps. Für ihn nehmen wir den gelben Impfpass mit zur Registrierung. Ich gehe fest davon aus, dass das klappt.

An deiner Stelle würde ich den Impfnachweis mit dem QR-Code nehmen den man in den Apotheken bekommt wenn man da mit Impfpass und Perso hin geht.                                                        

Danke für den Tipp! Ich habe ihm das gesagt, er wird sich den Nachweis mit dem QR-Code besorgen.

Landroval schrieb:

propain schrieb:

Landroval schrieb:

Mein Vater hat kein Smartphone, keine Apps. Für ihn nehmen wir den gelben Impfpass mit zur Registrierung. Ich gehe fest davon aus, dass das klappt.

An deiner Stelle würde ich den Impfnachweis mit dem QR-Code nehmen den man in den Apotheken bekommt wenn man da mit Impfpass und Perso hin geht.                                                        

Danke für den Tipp! Ich habe ihm das gesagt, er wird sich den Nachweis mit dem QR-Code besorgen.

Wenn man dem hier ( https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/registrierung-fuer-geimpfte-und-genesene-so-funktioniert-bei-eintracht-frankfurt-die-fan-rueckkehr,eintracht-impfregistrierung-100.html ) glauben darf (und das deckt sich ja mit den offiziellen Vorgaben) kann Dein Schwiegervater zuhause bleiben.
Ohne diese Drecks-App scheint man "raus" zu sein!
Von der Eintracht habe ich auf meine Anfrage hin auch noch keine Antwort bekommen.
Hat man nun ja als neuer "Spitzenverein" anscheinend nicht mehr nötig!
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PeterT. schrieb:

Ohne diese Drecks-App scheint man "raus" zu sein!


Ich hab mich zwar nicht groß eingelesen, aber wo steht das in dem Artikel? Es geht doch nur ums Hinterlegen der Impfunterlagen, um den Einlass zu vereinfachen, das geht nur über die App. Aber Du kannst doch trotzdem rein, Du musst halt dann jedes Mal extra den Kram vorzeigen, statt das schön in der App drin zu haben und das dann zu nutzen. So wie jetzt bei den Apps wie Corona-Warnapp etc. auch, wenn man den Impfnachweis digitalisiert hat.

Oder habe ich irgendwas überlesen, dass man jetzt nicht mehr ins Stadion kommt, weil man die App nicht hat?
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Diegito schrieb:

Andreas85 schrieb:

Danke für den Link, man findet ja etliche Berichte zu dem Thema wenn man danach googelt.
Aber das eine Schwangerschaft ein Hinderungsgrund für eine Impfung ist, lese ich da so direkt jetzt auch nicht unbedingt heraus muss ich sagen.


Mittlerweile wird Schwangeren empfohlen sich zu impfen weil die Gefahr eines schweren Verlaufs einer Infektion im letzten Drittel der Schwangerschaft deutlich erhöht ist. Und das war noch bezogen auf Alpha. Bei Delta vermutlich erst recht.
Stillende sollen sich ja sowieso impfen lassen, das war letztes Jahr schon ziemlich klar...

Mittlerweile?
Mein BR-Link datiert vom 7.7.21.
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Misanthrop schrieb:

Mein BR-Link datiert vom 7.7.21.


Ja. Von heute morgen.
Also schon überholt.
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Ich sehe auch eine Zielmarke als schwierig an. Wenn durch die Maßnahmen etc die Zahlen nur um 20 Prozent steigen statt um 50 Prozent wie in GB pro Woche, dann haben wir trotzdem irgendwann unendlich hohe Inzidenzen.

Außer es ist gemeint, dass wir klar festlegen bei welchen Inzidenzen welche Maßnahmen erfolgen. Wie bei der Bundesnotbremse. Das geht jederzeit. Aber ich befürchte halt, dass die Zahlen selbst mit den hier genannten Maßnahmen für den Herbst steigen werden und der R Wert nicht mehr unter 1 kommen kann.

Das geht nur mE mit sehr hohen Impfquoten.

Wir könnten schon jetzt alle 12 bis 17 Jährigen in den nächsten Wochen impfen und im September zweitimpfen und zB die Probleme in den Schulen verringern. Aber wir haben halt die Stiko, die eben wie gesagt eine Durchseuchung, die dann definitiv kommen wird, wenn die Kinder nicht zuhause bleiben, den Impfrisiken vorzieht.
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Bitte zurück zum Thema. Danke.
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Zeigt für mich wieder nur, dass die Stiko halt aus lauter Vorsicht über etwaige Impf-Nebenwirkungen lieber die Durchseuchung mit Delta in Kauf nimmt.
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es gibt bwz. gab eine ausfuerhrliche diskussion dazu in diesem thread.

die kurzfassung:

1.) auch wenn hospitalisierung und todesfaelle niedrig sind, bei infektionszahlen in den paar Millionen steigen die natuerlich auch wieder.
2.) Langzeitfolgen (Long Covid) treffen auch juengere, die im September sicher noch keine Impfung haben werden.
In Deutschland ist wohl eher Ende des Jahres mit einem IMpfstoff fuer Kinder  zu rechnen.
Freigaben in USA erwartet fuer
6-11 Jahre: September
6 Monate bis 5 Jahre: Ende des Jahres
Dann dauert es hier immer noch ein bisschen
3.) die Impfquoten sind in Gegenden mit sozial schwachen im niedrigsten, die wird es, wie die ganze Pandemie ueber am haertesten treffen und das sind sicher nicht nur knallharte Impfverweigerer dabei
4.) Neuinfektionen vergroessern die Wahrscheinlichkeit von Mutationen
5.) wir wissen noch nicht genau, wie sich die Infektioesitaet und durchbruchserkrankungen von Geimpften darstellt, auch mit Impfung kann man noch schwer erkranken und sterben, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist.

Es kann durchaus sinnvoll sein, in der Gesellschaft einen hoeheren Impfgrad (mit den Kindern) zu erreichen, womit sich die Wahrscheinlichkeit fuer Infektionsketten in der Gesellschaft deutlich reduziert und weniger Massnahmen notwendig sind.

Das Ende der Pandemie ist leider nicht deshalb erreicht, weil wir es uns jetzt verdient haben.

Gute Gruende, wenigstens noch den Winter durchzuhalten, mit dem Ziel einen Status zu erreichen, der uns dann ein rel. infektionsarmes Geschehen ermoeglichen koennte, bis man die Pandemie weltweit unter Kontrolle bekommmen hat.

Das heisst selbstverstaendlich nicht, dass es immer so weitergehen soll, es ist gut die Diskussion zu starten, aber  es gibt gute Gruende sich ein neues Ziel zu setzen, wenigstens noch fuer diesen Winter
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Xaver08 schrieb:

Das heisst selbstverstaendlich nicht, dass es immer so weitergehen soll, es ist gut die Diskussion zu starten, aber  es gibt gute Gruende sich ein neues Ziel zu setzen, wenigstens noch fuer diesen Winter                                              


Und das kann nur eins für mich heißen. Freiheiten ja, mit GGG , Maskenpflicht im öffentlichen Raum (ÖPNV / Einzelhandel), Lösungen für Schulen , Impfen

Man sollte das halt spätestens im August so festlegen, ich will nicht wissen, wie unregierbar wir werden, wenn die im Oktober sich lieber in Koalitionsverhandlungen zerstreiten. Also noch unregierbarer. Am besten noch mit dem Denker als zukünftigen Kanzler.
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Wir sind übrigens endlich unter die Marke von 500 Corona-Patienten auf den Intensivstationen gerutscht.

Im Sommer 2020 waren wir zwischenzeitlich auf ca. 220 gesunken. Unter 500 waren wir am 10. Juni, was wieder einmal zeigt, dass wir ziemlich genau 4 Wochen der Entwicklung des Vorjahrs hinterherlaufen.

Ich befürchte, dass wir ab der 2. Juli-Hälfte da ein langsam abflauendes Minus haben werden wegen der nun stagnierenden und bald wohl auch steigenden Fallzahlen. Aber wenn man die britische Entwicklung sieht, dürften die Zahlen vermutlich erst wieder auf den Intensivstationen steigen, wenn wir hierzulande ne Inzidenz von 35+ haben.
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Diegito schrieb:

Adlertraeger-SGE schrieb:

Ich verstehe die Diskussion ja. Aber irgendwo sehe ich es schon auch so, dass ab dem Zeitraum, wo jeder ein Impfangebot bekommen hat und eine realistische Chance hatte, Impfschutz zu erhalten, dass ab da dann auch weitgehend wieder „Normalität“ einkehren sollte. Immer unter der Voraussetzung, dass der Impfstoff einen hohen Schutz vor schweren Verläufen bietet, und das scheint ja bei den Mutationen bisher trotz verringertem Schutz vor Infektionen der Fall zu sein. Aber irgendwann muss man doch halt sagen, die Chance hat jeder gehabt sich zu schützen, wer es jetzt nicht getan hat, der tut das auf eigene Verantwortung. Ansonsten laufen wir wirklich ewig mit Masken und Abstand rum und haben nie mehr Veranstaltungen und einen Lebensstil "wie früher".


Genau so wird es auch kommen. Vermutlich im September. Ich hoffe die Impfgeschwindigkeit zieht nochmal an die nächsten Wochen, da muß noch deutlich mehr getan werden. Man muß es seitens der Politik forcieren. Auch den letzten überzeugen.
Aber schon sehr bald kommt halt der Moment wo die Solidarität "endlich" ist... zumindest bei mir.

Das ist mir jetzt aber auch wieder sehr schnell. Dass wir im September schon so weit sind, Corona für beendet zu erklären, denke ich nicht.
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Adlerdenis schrieb:

Das ist mir jetzt aber auch wieder sehr schnell. Dass wir im September schon so weit sind, Corona für beendet zu erklären, denke ich nicht.                                              


Darum ging es beiden ja nicht. Die Frage ist halt, wie stark man noch Maßnahmen begründen kann, wenn alle, die sich haben impfen lassen wollen und können (bis auf eben zB Kinder) auch durchgeimpft sind. Die Diskussion hatten wir ja heute Vormittag schon.
Noch sind wir aber nicht so weit. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Erstimpfungen sinken werden (und zwar spürbar), weil das Angebot die Nachfrage deutlich übersteigt, reden wir ja von 6+2 Wochen oben drauf.
Könnte kurz vor der BTW sein.

Dann kommt der Herbst inkl. Delta und wir erleben unseren "britischen Traum"
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wir sehen hier eine noch nicht erwaehnte kategorie von leuten, die schwierigkeiten haben, sich selbst einen impftermin zu besorgen --> die Kollegen von Werner....
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Xaver08 schrieb:

die Kollegen von Werner....


Hahahaha. Die meisten haben schon einen selbst hinbekommen oder durch Klickerei von mehreren.

Aber in dem Fall war es so, dass die Kollegin als davon geredet hat, sich impfen lassen zu wollen, aber beim Hausarzt es noch Wochen dauern wird und sie ja nicht weiß, ob das so ne gute Idee... Danach habe ich die Schnauze voll gehabt und ihr einen gebucht. Kein Bock mehr auf dieses Rumgelaber. Impftermin und fertig. Jede Person mehr zählt und zwar so schnell wie möglich.
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So, ich kann sagen, dass in Stuttgart mehr Impfstoff da ist als Nachfrage.

Aufwand für die Besorgung eines Prüfcodes und Termin für ne Kollegin = 1 Minute

Beim ersten Versuch. Vor paar Wochen musste ich es tausendfach probieren.
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Ich versteh es übrigens auch nicht. Ich kenne so viele Leute, die auf einen Impftermin warten. Vielleicht ist es ein Kommunikationsproblem?

Beispiel: ich weiß von vielen, die eine Erstimpfung mit Astra ablehnen. Warum? Erstimpfung mit Astra, Zweitimpfung bereits nach 4 Wochen mit mRNA und man ist safe! Warum wird das nicht beworben, kommuniziert, erläutert?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich kenne so viele Leute, die auf einen Impftermin warten.


Das Problem ist, dass sie warten. Ich kenne zwei Leute, die sich bei Hausärzten haben draufschreiben lassen. Beim einen "3 Wochen können sie dran kommen" , beim anderen "morgen früh um 9 einfach vorbei kommen".

Je nach Warteliste halt.

Es kommt halt einfach auf die Flexibilität an, die ein zu Impfender hat und wie viel Mühe man investiert, um unbedingt dran zu kommen (da wären wir übrigens auch wieder bei dem Thema der Sozial Schwächeren, die sich diese Mühe wohl eher nicht antun oder die Infos nicht haben).

Übrigens: Grundsätzlich geht vieles über Mundpropaganda, wenn ich bedenke, wie oft ich schon hier Infos auch von hier oder von anderen weiter getratscht habe...
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Brechen ganz schön ein , die Impfzahlen. Wieder weit unter einer Milion , gestern. Ist das wirklich Impfunwillen ?
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fromgg schrieb:

Brechen ganz schön ein , die Impfzahlen. Wieder weit unter einer Milion , gestern. Ist das wirklich Impfunwillen ?


Bei den Erstimpfungen vermutlich ja. Heute nur noch 2,04 Millionen in der 7-Tage-Summe, selbst mit Nachmeldungen werden wir da unter 2,1 Millionen bleiben.

Ich hab ja gesagt, wenn wir unter 2 Mio Erstimpfungen / Woche rutschen (bzw. 1,95 Mio, um mal die Nachmeldungen einzukalkulieren), dann ist der Punkt erreicht, an dem andere Länder auch schon waren, also wenn die Impfzahlen nicht mehr so stark ansteigen, weil die Nachfrage sinkt trotz vorhandenem Angebot.

Bei Israel war das bei ca. 57 % Erstimpfquote, bei GB gibt es keinen so klaren Punkt, weil das nach einem kurzen Einsacker bei 47 % dann wieder schneller voran ging, bei den USA begann das schon bei 44 % , bei Kanada bei 65 %, bei Ungarn bei 52 %. Wir sind jetzt bei 57 % und es scheint in Kürze soweit zu sein. Ab dann wird es immer etwas weniger. Außer es kommt eben Delta auf, das könnte noch mal einen leichten Schub geben.

Es könnte Probleme geben überhaupt die 70 % zu packen.
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Adlerdenis schrieb:

Und wer es nicht schafft, einen Termin zu vereinbaren, ja tut mir Leid, aber dem kann der Staat auch nicht mehr helfen.
Es wird uns ja schon wirklich leicht und unkompliziert gemacht, an eine Impfung zu gelangen, das kann man nun wirklich keinem vorwerfen, dass das zu kompliziert sei.        
Puh, da könnte ich jetzt Seiten zu schreiben. Keine Ahnung wie viel persönlichen Kontakt du zur Hartz IV-Bubble in diesem Land hast. In diesem vom Rest der Gesellschaft komplett abgehängten Teil der Bevölkerung  ist es eben aus vielerlei Gründen eben doch verdammt schwierig für diese Menschen, Termine zu vereinbaren und einzuhalten, Behördengänge zu absolvieren und bürokratische Dinge zu erledigen. Und es ist meiner Meinung nach reichlich überheblich, aus einer Position in der Mittelschicht dieses Landes die Menschen zu be- bzw. ver-urteilen, weil sie aus unterschiedlichen Gründen nicht die Sachen geregelt bekommen, die für dich und mich selbstverständlich so nebenher laufen. Aber wir wissen eben nicht, wie es ist, eine Biographie mit ständigen Brüchen zu haben, wie es ist psychisch krank zu sein, traumatisiert zu sein, Gewalterfahrung erlitten zu haben, suchtkrank zu sein, keine Bildungschancen gehabt zu haben, der deutschen Sprache nicht mächtig zu sein usw...

Natürlich kann man sich da hinstellen und sagen: Dann haben die halt Pech gehabt, ich bin ja nicht schuld an deren Leben. Das wäre dann das Klima, welches die FDP gesellschaftlich  anstrebt. Mir persönlich ist aber ein gesellschaftliches Klima, welches auf Solidarität mit "Schwächeren" und auf Hilfsbereitschaft setzt, wo es nötig ist irgendwie lieber.

Und wenn es nun de facto so ist, dass es Menschen gibt, die trotz - für uns - niedrig erscheinender Hürden bei der Vereinbarung eines Impftermins, es nicht hinbekommen, dann kann man das entweder als „Pgh“ abtun oder sich überlegen, wie man die Leute dennoch erreicht.

Wenn bei mir auf Arbeit die Eltern von einem Jugendlichen zum 10. Mal einen vereinbarten Termin nicht einhalten, auf dem es um die Beantragung wichtiger weiterer Hilfen für den Jugendlichen geht, lasse ich den Jugendlichen trotzdem  nicht einfach fallen und sage: „Da hast du jetzt leider Pech gehabt mit solchen Eltern, tut mir leid“. Dann versuche ich halt andere Wege zu gehen. Warum sollte man nicht auch bei den Impfungen andere Wege gehen? Lauterbach hat doch gestern getwitter: „Wir müssen mit dem Impfstoff auf die Straße“.
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brodo schrieb:

Lauterbach hat doch gestern getwitter: „Wir müssen mit dem Impfstoff auf die Straße“.


Ich denke, dass wir das jetzt auch bald können, da die Möglichkeiten dafür gegeben sind. Mobile Teams usw. in die Stadtviertel und Orte. Aber um Dein Termin-sausen-lassen-Problem da auch mal anzusprechen... Was machen wir, wenn die dann den 2. Termin ausfallen lassen?

Ein Fall für Johnson & Johnson.