Verschwörungstheorien der "Querfront" in Coronazeiten
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
So wie z.B. neulich ein Mitarbeiter der Online Redaktion über einen Artikel von Durstewitz in die Headline fälschlicherweise "Sportdirektor" setzte.
Man fragt sich, ob die FR deren Redakteure/Journalisten für ungeeignet halten, selbst die passende Headline für den eigenen Artikel zu formuliern und stattdessen Personen beschäftigt, die (vermutlich noch weniger gründlich arbeiten als die Redakteure/Journalisten selbst und) diese eine Zeile, die sie verfassen sollen, regelmäßig in den Sand setzen.
Interessant wäre, wie es in der printausgabe aussieht.
Die Onlineredaktion der FR ist nämlich unter aller Sau.
Der Artikel ist doch von Hanning Voigts, wenn ich richtig erinnere.
Und das ist ein richtig Guter, der präzise formuliert und sauber recherchiert.
Bin dabei auf diesen Artikel gestoßen: https://www.mannheim24.de/promi-show/attila-hildmann-ausland-tuerkei-unterkunft-villa-luxus-untergrund-hildbusters-telegram-hotel-90316455.html
Also scheint sich der Herr dort nun einfach ein schönes Leben zu machen und seinem Antisemitismus nun vollends freien Lauf zu lassen.
Bin dabei auf diesen Artikel gestoßen: https://www.mannheim24.de/promi-show/attila-hildmann-ausland-tuerkei-unterkunft-villa-luxus-untergrund-hildbusters-telegram-hotel-90316455.html
Also scheint sich der Herr dort nun einfach ein schönes Leben zu machen und seinem Antisemitismus nun vollends freien Lauf zu lassen.
Der Typ hat ja seit einem Jahr sein Durchdrehen öffentlich dokumentiert. Seit dem er nicht mehr in Deutschland ist, hat er halt die letzte Maske fallen gelassen. Der postet inzwischen Sachen, die nicht nur antisemitisch sind sondern auch psychopatisch. Eine Verlinkung dieser Sachen erspare ich uns an dieser Stelle, aber diese Posts sind in diesem Internet zu finden.
Hihihi, das ist in Bezug auf eine Person, die Masken als Terror angesehen hat, fast schon wieder lustig.
Seine Videos über Microchips auf den PCR-Tests sind doch wichtig und werden von den Systemmedien völlig zu unrecht ignoriert.
Der Typ hat ja seit einem Jahr sein Durchdrehen öffentlich dokumentiert. Seit dem er nicht mehr in Deutschland ist, hat er halt die letzte Maske fallen gelassen. Der postet inzwischen Sachen, die nicht nur antisemitisch sind sondern auch psychopatisch. Eine Verlinkung dieser Sachen erspare ich uns an dieser Stelle, aber diese Posts sind in diesem Internet zu finden.
Hihihi, das ist in Bezug auf eine Person, die Masken als Terror angesehen hat, fast schon wieder lustig.
Der Typ hat ja seit einem Jahr sein Durchdrehen öffentlich dokumentiert. Seit dem er nicht mehr in Deutschland ist, hat er halt die letzte Maske fallen gelassen. Der postet inzwischen Sachen, die nicht nur antisemitisch sind sondern auch psychopatisch. Eine Verlinkung dieser Sachen erspare ich uns an dieser Stelle, aber diese Posts sind in diesem Internet zu finden.
Seine Videos über Microchips auf den PCR-Tests sind doch wichtig und werden von den Systemmedien völlig zu unrecht ignoriert.
Ein Jahr Corona, ein Jahr Querfront
https://www.volksverpetzer.de/schwer-verpetzt/ein-jahr-corona-querfront/
Was ich dagegen glaube, ist, dass Corona die - meinetwegen naive - Vorstellung, unsere aufgeklärte Gesellschaft könne einer gesamtgesellschaftlichen Bedrohung gesamtgesellschaftlich und solidarisch entgegentreten, wohl eindrucksvoll ad absurdum geführt hat. Zu Beginn der Pandemie bin ich eigentlich noch davon ausgegangen, dass so etwas auch ohne Krieg und Hungersnot möglich ist.
Damit will ich nicht den Diskurs in Abrede stellen. Aber das, was an Unvernunft, Nichteinsicht, Spinnerei, Disziplinlosigkeit und Sabotierung wirkungsvoller Gegenmaßnahmen alles zum Vorschein kam, lässt keinen anderen Schluss zu.
Die Frankfurter Rundschau griff das Thema am Samstag mit einem Artikel Einander Aushalten auf.
Im Kern geht es darum, dass beide Seiten lernen müssen Verständnis füreinander aufzubringen und empathisch aufeinander zuzugehen.
Hierbei kann ich mich nicht ausnehmen. Ich merke, dass ich zunehmend unfähig bin, Verständnis zu zeigen, dass ich recht schnell ein Urteil fälle und mir manche Begründung überhaupt nicht anhören möchte.
Das gilt beispielsweise für einen Bekannten, der eine Studie zu zitieren vorgibt, dass die meisten Menschen mit und nicht an Corona verstorben seien.
Das gilt für den Verwandten, der sich über eine nie endende Pandemie beschwert, dann aber die Möglichkeit einer AstraZeneca Impfung ausschlägt.
Es macht mich wahnsinnig, wenn, wie hier am Wochenende geschehen, die Existenz eines Wissenschaftlichen Konsenses negiert wird oder nicht bekannt ist.
Ich habe kein Verständnis mehr für Unwissen und Fehlinformationen. Selbst wenn die Ursache mangelnde Medienkonpetenz ist, erzeugt es in mir nur noch Wut, wenn jemand Unfug verbreitet.
Ich frage mich dann, warum diejenigen, die schon so häufig hätten erkennen müssen, dass ihre Thesen für die Mülltonne sind, nicht irgendwann einsehen, dass ihr Quellen untauglich sind oder ihre eigenen Nachforschungen nicht zu guten Ergebnissen führen.
Wie geht ihr mit damit um? Ich wäre dankbar, wenn ich meine Kommunikation wieder ein wenig entgiften kann.
Und keine Sorge, ich brülle meine Mitmenschen nicht ziellos an und bepöbele sie.
Zynismus, kalte Schulter und eine Priese Oberlehrer reichen aus...
Ein Jahr Corona, ein Jahr Querfront
https://www.volksverpetzer.de/schwer-verpetzt/ein-jahr-corona-querfront/
Was ich dagegen glaube, ist, dass Corona die - meinetwegen naive - Vorstellung, unsere aufgeklärte Gesellschaft könne einer gesamtgesellschaftlichen Bedrohung gesamtgesellschaftlich und solidarisch entgegentreten, wohl eindrucksvoll ad absurdum geführt hat. Zu Beginn der Pandemie bin ich eigentlich noch davon ausgegangen, dass so etwas auch ohne Krieg und Hungersnot möglich ist.
Damit will ich nicht den Diskurs in Abrede stellen. Aber das, was an Unvernunft, Nichteinsicht, Spinnerei, Disziplinlosigkeit und Sabotierung wirkungsvoller Gegenmaßnahmen alles zum Vorschein kam, lässt keinen anderen Schluss zu.
Es wächst immer mehr die Erkenntnis, dass sie komplett gehirngewaschen wurde. Die Person von früher ist nicht mehr zuhause.
Bei mir im Umfeld sind es zum Glück auch nur Einzelfälle, die durchgeknallt sind. Aber ich lebe eben auch in einer Blase.
Ein Teil der Gesellschaft hat sich seit dem Mittealter und der Pest jedenfalls nicht weiter entwickelt. Die Mär von den "Vergifteten Brunnen" funktioniert heute immer noch bei vielen Menschen. Da sind Jahrhunderte der Aufklärung und der Wissenschaft einfach verpufft.
Und wenn jetzt irgendwelche Biedermänner in Schmalkalden ein paar Polizisten mit Regenschirmen krankenhausreif prügeln, dann frage ich mich schon, wie man mit denen in einen Konsens zurückkehren soll, was das gesellschaftliche Klima in diesem Land betrifft.
https://www.rnd.de/panorama/illegale-corona-demonstration-in-schmalkalden-polizisten-umzingelt-angegriffen-und-verletzt-K4VVMVJ6LBD5VAKE5CCJZ5O4NE.html
Was ich dagegen glaube, ist, dass Corona die - meinetwegen naive - Vorstellung, unsere aufgeklärte Gesellschaft könne einer gesamtgesellschaftlichen Bedrohung gesamtgesellschaftlich und solidarisch entgegentreten, wohl eindrucksvoll ad absurdum geführt hat. Zu Beginn der Pandemie bin ich eigentlich noch davon ausgegangen, dass so etwas auch ohne Krieg und Hungersnot möglich ist.
Damit will ich nicht den Diskurs in Abrede stellen. Aber das, was an Unvernunft, Nichteinsicht, Spinnerei, Disziplinlosigkeit und Sabotierung wirkungsvoller Gegenmaßnahmen alles zum Vorschein kam, lässt keinen anderen Schluss zu.
Es wächst immer mehr die Erkenntnis, dass sie komplett gehirngewaschen wurde. Die Person von früher ist nicht mehr zuhause.
Es wächst immer mehr die Erkenntnis, dass sie komplett gehirngewaschen wurde. Die Person von früher ist nicht mehr zuhause.
Ja, sowas kenne ich natürlich auch. Mit unterschiedlichen Folgen:
Person A antwortete mir am Ende meiner Argumentationsrede, als ihm nichts mehr einfiel: "Jaja, und die Erde ist eine Scheibe!", und stapfte wütend davon.
Person B lag mir sehr am Herzen, für diese Person hab ich mir wirklich ne halbe, Dreiviertelstunde Zeit genommen. Er schickt jetzt keine Filmchen mehr und löscht empfangene einschlägige Nachrichten jetzt sofort ungelesen.
Zu Person C musste ich den Kontakt leider komplett abbrechen. Deren Hauptaussage lautete: "Du weißt ja gar nichts. Informier dich doch mal!" Das war dann doch zu viel des Guten. 😉
Was ich dagegen glaube, ist, dass Corona die - meinetwegen naive - Vorstellung, unsere aufgeklärte Gesellschaft könne einer gesamtgesellschaftlichen Bedrohung gesamtgesellschaftlich und solidarisch entgegentreten, wohl eindrucksvoll ad absurdum geführt hat. Zu Beginn der Pandemie bin ich eigentlich noch davon ausgegangen, dass so etwas auch ohne Krieg und Hungersnot möglich ist.
Damit will ich nicht den Diskurs in Abrede stellen. Aber das, was an Unvernunft, Nichteinsicht, Spinnerei, Disziplinlosigkeit und Sabotierung wirkungsvoller Gegenmaßnahmen alles zum Vorschein kam, lässt keinen anderen Schluss zu.
Bei mir im Umfeld sind es zum Glück auch nur Einzelfälle, die durchgeknallt sind. Aber ich lebe eben auch in einer Blase.
Ein Teil der Gesellschaft hat sich seit dem Mittealter und der Pest jedenfalls nicht weiter entwickelt. Die Mär von den "Vergifteten Brunnen" funktioniert heute immer noch bei vielen Menschen. Da sind Jahrhunderte der Aufklärung und der Wissenschaft einfach verpufft.
Und wenn jetzt irgendwelche Biedermänner in Schmalkalden ein paar Polizisten mit Regenschirmen krankenhausreif prügeln, dann frage ich mich schon, wie man mit denen in einen Konsens zurückkehren soll, was das gesellschaftliche Klima in diesem Land betrifft.
https://www.rnd.de/panorama/illegale-corona-demonstration-in-schmalkalden-polizisten-umzingelt-angegriffen-und-verletzt-K4VVMVJ6LBD5VAKE5CCJZ5O4NE.html
Ja, sowas kenne ich natürlich auch. Mit unterschiedlichen Folgen:
Person A antwortete mir am Ende meiner Argumentationsrede, als ihm nichts mehr einfiel: "Jaja, und die Erde ist eine Scheibe!", und stapfte wütend davon.
Person B lag mir sehr am Herzen, für diese Person hab ich mir wirklich ne halbe, Dreiviertelstunde Zeit genommen. Er schickt jetzt keine Filmchen mehr und löscht empfangene einschlägige Nachrichten jetzt sofort ungelesen.
Zu Person C musste ich den Kontakt leider komplett abbrechen. Deren Hauptaussage lautete: "Du weißt ja gar nichts. Informier dich doch mal!" Das war dann doch zu viel des Guten. 😉
Ah, die Person kenne ich, der habe ich die Links zu Deinen Caio-Beiträgen geschickt. Das überrascht also nicht.
Ich hab den Kontakt zu zwei Personen abgebrochen, drei, vier andere ignoriere ich, weil ich sie eigentlich sonst schätze und dann gibt es noch so paar "Relativierer" (also nicht ganz Querdenker, aber eher so Team Streeck) , mit denen man auch mal debattieren kann. Aber die verbreiten eher jetzt nicht das ganz harte Zeug, eher sowas wie "In Deutschland sterben an xyz 529052 Menschen, aber wir machen ein Geschiss wegen 80000"
Ein Jahr Corona, ein Jahr Querfront
https://www.volksverpetzer.de/schwer-verpetzt/ein-jahr-corona-querfront/
Die Frankfurter Rundschau griff das Thema am Samstag mit einem Artikel Einander Aushalten auf.
Im Kern geht es darum, dass beide Seiten lernen müssen Verständnis füreinander aufzubringen und empathisch aufeinander zuzugehen.
Hierbei kann ich mich nicht ausnehmen. Ich merke, dass ich zunehmend unfähig bin, Verständnis zu zeigen, dass ich recht schnell ein Urteil fälle und mir manche Begründung überhaupt nicht anhören möchte.
Das gilt beispielsweise für einen Bekannten, der eine Studie zu zitieren vorgibt, dass die meisten Menschen mit und nicht an Corona verstorben seien.
Das gilt für den Verwandten, der sich über eine nie endende Pandemie beschwert, dann aber die Möglichkeit einer AstraZeneca Impfung ausschlägt.
Es macht mich wahnsinnig, wenn, wie hier am Wochenende geschehen, die Existenz eines Wissenschaftlichen Konsenses negiert wird oder nicht bekannt ist.
Ich habe kein Verständnis mehr für Unwissen und Fehlinformationen. Selbst wenn die Ursache mangelnde Medienkonpetenz ist, erzeugt es in mir nur noch Wut, wenn jemand Unfug verbreitet.
Ich frage mich dann, warum diejenigen, die schon so häufig hätten erkennen müssen, dass ihre Thesen für die Mülltonne sind, nicht irgendwann einsehen, dass ihr Quellen untauglich sind oder ihre eigenen Nachforschungen nicht zu guten Ergebnissen führen.
Wie geht ihr mit damit um? Ich wäre dankbar, wenn ich meine Kommunikation wieder ein wenig entgiften kann.
Und keine Sorge, ich brülle meine Mitmenschen nicht ziellos an und bepöbele sie.
Zynismus, kalte Schulter und eine Priese Oberlehrer reichen aus...
Meine Güte, Leute! Manchmal frag ich mich schon, ob das nicht DIE Chance für viele Leute innerhalb der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel ist, endlich mit ner Randgruppe konfrontiert zu sein, mit ner abweichenden Meinung, mit gepflegter Irrationalität, mit ganz normalen Leuten, die halt zusätzlich hinsichtlich eines Themas ordentlich neben der Spur laufen!
Klar, das macht Sinn, hier im Austausch Dampf abzulassen und sich lustig zu machen und sich auch selbst entschieden und fundamental gegen diesen Müll zu stellen! Es macht auch Sinn, die Kommunikation mit denen unter den Coronaskeptikern/leugnern zu beenden, deren einziges Ziel einer Kommunikation missionieren ist.
Aber die meisten sind doch trotzdem vielschichtige und teils liebenswerte Menschen. Man kann doch jemanden nicht auf eine verunglückte, irrationale Haltung reduzieren!
Ich hab mit so vielen echt schrägen Leutchen zu tun, da geht es doch nicht permanent drum den Fehler zu finden!
Das macht einen doch krank, nur die negativen Seiten warzunehmen.
Ganz davon abgesehen: we r soll denn einer gesellschaftlichen Spaltung entgegentehen? Die irrationalen und zutiefst verstörten Verschwörungsopfer?
Die werde das nicht schaffen!
Wenn werden wir es sein, die denen eine Chance geben müssen.
Wenn wir es nicht machen, dann macht es keiner!
Ich bin zickig inzwischen.
Mir ist klar, dass das keine einzigen Querdenker zurück holt, ist mir aber inzwischen auch wumpe.
Wenn man denen genau zuhört, oder sich mal das Programm der QD Partei "Die Basis`" durchliest, dann sind das genauso "besorgte Bürger" wie wir sie 2015 im Bereich Flüchtlingskrise oder 17/18 als Klimaleugner erlebt haben.
Egoistische Rassisten, die keine Probleme haben sich an einen Fascho wie Trump zu hängen, solange sie nur ihren Diesel fahren dürfen und machen können was sie wollen. Aber auf jeden Fall ohne Rücksicht auf irgendjemand anderen.
Dabei halte ich die meisten dieser Menschen durchaus für unpolitisch, aber eben so ich-bezogen, dass es ihnen Shi.ceegal ist, mit wem sie sich solidarisieren und was sie kapuut machen.
Das bei den Quedenkern ganz sicher auch Leute dabei sind, die durch die Pandemie hart gebeutelt sind, das hab ich vielleicht noch letzten Sommer berücksichtigt, inzwischen nicht mehr.
Wer mit Idioten und Nazis spielt, sich seine eigene Realität baut und dabei noch ein Infektions- und Demokratierisiko ist, für den muss ich kein Verständnis aufbringen.
Mir ist auch klar, dass mein aktueller Standpunkt nicht gerade zur Befriedung der Situation beiträgt.
Aber ich hab so oft versucht zu diskutieren, aufzuzeigen, zu überzeugen und wenn die Antwort am Ende ist "Du lügst, weil Du Deine Infos aus der Lügenpresse hast", wenn jeder Fakt weggewischt wird, weil "ich hab das nicht selbst gesehen" dann ist irgendwann auch gut.
Auf der Basis könnte ich auch behaupten, die Erde wäre kein blauer Planet, weil außer ein paar Fotos aus dem All, die auch Fake sein könnten, gibt's keinen Beweis.
Ganz ehrlich: Wenn ich die ganzen Besorgten in ein Schlauchboot nach Lybien setzen könnte, ich würd's tun.
Luzbert, ich kann diese Frage sehr gut verstehen. Und wie so oft lohnt es sich vielleicht, etwas zu differenzieren. Ich finde der von dir verlinkte FR-Artikel bringt da einiges durcheinander und zeigt aber gerade dadurch einige Missverständnisse in der Kommunikation der letzten Monate. Denn ich denke, dass eine grundsätzliche Empathie nach wie vor vorhanden ist bei Menschen mit unterschiedlichen Lebensumständen in der Pandemie. Es gibt gleichzeitig aber Menschen, die in der Pandemie etwas offenbart haben, was nicht durch Empathie abgefedert werden kann und für das ich bei mir persönlich kaum eine Chance sehe, meinen Standpunkt dazu zu entgiften. Obwohl ich es nicht toll finde, in meinen Gedanken vergiftet zu sein und ich mich extrem unwohl dabei fühle, zunehmend diese giftigen Empfindungen zu haben. Ich versuche das mal etwas aufzudröseln.
Natürlich trifft uns alle diese Pandemie in irgendeiner Form. Die einen richtig hart, andere weniger. Aber alle erleben dadurch Sachen, die scheiße sind. Und selbstverständlich bringen unterschiedliche Lebenssituationen auch völlig unterschiedliche Standpunkte und Haltungen zum Umgang mit der Pandemie mit sich. Um mal auf die Beispiele aus dem FR-Artikel einzugehen: Natürlich hat ein Familien-Vater, der ein chronisch krankes Kind hat, dessen Infektion mit dem Corona-Virus fast zwangsläufig einen schweren Verlauf zur Folge hätte, einen anderen Blickwinkel auf die Pandemie-Maßnahmen, als jemand, der sich gerade auf Kante mit einem umfänglichen Kredit den Lebenstraum eines eigenen Cafés verwirklicht hat. Und zwischen diesen Extrem-Positionen gibt es ja noch abgestufte Versionen von normalen Menschen mit unterschiedlichen Blickwinkeln, die alle irgendwo ihre Berechtigung haben. Und genau dort ist Empathie angesagt. Und genau für diese unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen wird man sich nach der Pandemie auch in die Augen sehen können und zu einem Miteinander zu kommen.
Ich habe für jeden Soloselbstständigen Empathie, für alle im Messebau tätigen, für jeden/jede der/die in Event- und Freizeitbranche tätige ist, für Kulturschaffende, für Leute die ein Fitnessstudio betreiben, für in der Gastronomie Tätige, für Tourismus-Anbieter/innen und für alle anderen, die ich in der Aufzählung vergessen habe, deren Tätigkeit zum Erliegen kam, die ihren Beruf nicht mehr ausüben können und deren materielle Existenz bedroht ist. Genauso habe ich für alle Menschen Empathie, die in prekären Verhältnissen leben, die durch die Einschränkungen noch verschärft wurden. Menschen mit seelischen und körperlichen Leiden, die durch die Pandemie schlimmer geworden sind. Familien, die nicht länger unter der Last leben können, Kindererziehung, Homeschooling und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Menschen die Angehörige verloren haben und denen keine Möglichkeit eingeräumt wurde, sich von diesen Angehörigen zu verabschieden und ihnen in den letzten Stunden beizustehen. Ich habe Empathie für Jugendliche, die ihre Abi-Party nicht feiern konnten, die ihre Konfirmation oder Jugendweihe nicht angemessen zelebrieren konnten, alle die runde Geburtstage nicht im angemessen Rahmen feiern konnten und Kinder, die in diesen Tagen ihren zweiten Geburtstag in Folge ohne Menschen feiern müssen. Ich habe auch Verständnis für Leute, die sich härtere Maßnahmen wünschen, um dadurch mittelfristig wieder zu mehr Freizeit gelangen, selbst wenn es „nur First-World-Problems“ wie Urlaub, Freizeit, Fußball, Biergarten oder Festivals sind. Mit all diesen Menschen glaube ich, ist ein Konsens, ein Zusammenleben und vielleicht sogar ein Zusammenrücken nach der Pandemie möglich.
Und natürlich habe ich auch Empathie für diejenigen, die berechtigte Kritik an der politischen Führung üben. Die sauer sind, weil in die eine oder andere Richtung nicht gehandelt wurde. Ich habe auch Empathie für die, die Pandemie nicht erfassen könne, sich daher alternative Erklärungen suchen und aus Unwissenheit oder wegen begrenzter kognitiver Fähigkeiten Blödsinn glauben und diesen verbreiten.
Wo ich keine Empathie aufbringe und wo es mir schwer fallen wird nach der Pandemie meinen Frieden zu machen sind diejenigen, die es besser wissen könnten. Die versuchen aus der Pandemie wirtschaftliches oder politisches Kapital zu schlagen, die bewusst Fake-News verbreiten, die bewusst politische Kampagnen fahren. Springer-Medien, FDP, AfD, #allesdichtmachen, Querdenken, durchgedrehte Einzelpersonen, die ihre Reichweite für Hetze und Fake-News nutzen usw.
Die Frankfurter Rundschau griff das Thema am Samstag mit einem Artikel Einander Aushalten auf.
Im Kern geht es darum, dass beide Seiten lernen müssen Verständnis füreinander aufzubringen und empathisch aufeinander zuzugehen.
Hierbei kann ich mich nicht ausnehmen. Ich merke, dass ich zunehmend unfähig bin, Verständnis zu zeigen, dass ich recht schnell ein Urteil fälle und mir manche Begründung überhaupt nicht anhören möchte.
Das gilt beispielsweise für einen Bekannten, der eine Studie zu zitieren vorgibt, dass die meisten Menschen mit und nicht an Corona verstorben seien.
Das gilt für den Verwandten, der sich über eine nie endende Pandemie beschwert, dann aber die Möglichkeit einer AstraZeneca Impfung ausschlägt.
Es macht mich wahnsinnig, wenn, wie hier am Wochenende geschehen, die Existenz eines Wissenschaftlichen Konsenses negiert wird oder nicht bekannt ist.
Ich habe kein Verständnis mehr für Unwissen und Fehlinformationen. Selbst wenn die Ursache mangelnde Medienkonpetenz ist, erzeugt es in mir nur noch Wut, wenn jemand Unfug verbreitet.
Ich frage mich dann, warum diejenigen, die schon so häufig hätten erkennen müssen, dass ihre Thesen für die Mülltonne sind, nicht irgendwann einsehen, dass ihr Quellen untauglich sind oder ihre eigenen Nachforschungen nicht zu guten Ergebnissen führen.
Wie geht ihr mit damit um? Ich wäre dankbar, wenn ich meine Kommunikation wieder ein wenig entgiften kann.
Und keine Sorge, ich brülle meine Mitmenschen nicht ziellos an und bepöbele sie.
Zynismus, kalte Schulter und eine Priese Oberlehrer reichen aus...
Meine Güte, Leute! Manchmal frag ich mich schon, ob das nicht DIE Chance für viele Leute innerhalb der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel ist, endlich mit ner Randgruppe konfrontiert zu sein, mit ner abweichenden Meinung, mit gepflegter Irrationalität, mit ganz normalen Leuten, die halt zusätzlich hinsichtlich eines Themas ordentlich neben der Spur laufen!
Klar, das macht Sinn, hier im Austausch Dampf abzulassen und sich lustig zu machen und sich auch selbst entschieden und fundamental gegen diesen Müll zu stellen! Es macht auch Sinn, die Kommunikation mit denen unter den Coronaskeptikern/leugnern zu beenden, deren einziges Ziel einer Kommunikation missionieren ist.
Aber die meisten sind doch trotzdem vielschichtige und teils liebenswerte Menschen. Man kann doch jemanden nicht auf eine verunglückte, irrationale Haltung reduzieren!
Ich hab mit so vielen echt schrägen Leutchen zu tun, da geht es doch nicht permanent drum den Fehler zu finden!
Das macht einen doch krank, nur die negativen Seiten warzunehmen.
Ganz davon abgesehen: we r soll denn einer gesellschaftlichen Spaltung entgegentehen? Die irrationalen und zutiefst verstörten Verschwörungsopfer?
Die werde das nicht schaffen!
Wenn werden wir es sein, die denen eine Chance geben müssen.
Wenn wir es nicht machen, dann macht es keiner!
Mein lieber FrankenAdler,
so aus der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel heraus gesprochen, die ich ja eigentlich nur ungerne verlasse:
Ich hab' im Austausch mit dir in diesem Forum einige abweichende Meinungen, mit gepflegter Irrationalität kennen gelernt und dafür bin ich dir sehr dankbar. Ohne Mist.
Du gehörst zu den ganz normalen Leuten, die halt zusätzlich hinsichtlich einiger Themen ordentlich neben der Spur laufen (wie z.B. auch ich ). Daher war der Austausch mit dir für mich immer Horizont-Erweiterung.
Und ich halte dich gerade deswegen für einen vielschichtige und liebenswerte Menschen. Wirklich und ohne Quatsch! Ich würde dich jedenfalls niemals auf eine verunglückte, irrationale Haltung reduzieren!
Mit herzlichen Grüßen aus der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel
Die Frankfurter Rundschau griff das Thema am Samstag mit einem Artikel Einander Aushalten auf.
Im Kern geht es darum, dass beide Seiten lernen müssen Verständnis füreinander aufzubringen und empathisch aufeinander zuzugehen.
Hierbei kann ich mich nicht ausnehmen. Ich merke, dass ich zunehmend unfähig bin, Verständnis zu zeigen, dass ich recht schnell ein Urteil fälle und mir manche Begründung überhaupt nicht anhören möchte.
Das gilt beispielsweise für einen Bekannten, der eine Studie zu zitieren vorgibt, dass die meisten Menschen mit und nicht an Corona verstorben seien.
Das gilt für den Verwandten, der sich über eine nie endende Pandemie beschwert, dann aber die Möglichkeit einer AstraZeneca Impfung ausschlägt.
Es macht mich wahnsinnig, wenn, wie hier am Wochenende geschehen, die Existenz eines Wissenschaftlichen Konsenses negiert wird oder nicht bekannt ist.
Ich habe kein Verständnis mehr für Unwissen und Fehlinformationen. Selbst wenn die Ursache mangelnde Medienkonpetenz ist, erzeugt es in mir nur noch Wut, wenn jemand Unfug verbreitet.
Ich frage mich dann, warum diejenigen, die schon so häufig hätten erkennen müssen, dass ihre Thesen für die Mülltonne sind, nicht irgendwann einsehen, dass ihr Quellen untauglich sind oder ihre eigenen Nachforschungen nicht zu guten Ergebnissen führen.
Wie geht ihr mit damit um? Ich wäre dankbar, wenn ich meine Kommunikation wieder ein wenig entgiften kann.
Und keine Sorge, ich brülle meine Mitmenschen nicht ziellos an und bepöbele sie.
Zynismus, kalte Schulter und eine Priese Oberlehrer reichen aus...
Ich bin zickig inzwischen.
Mir ist klar, dass das keine einzigen Querdenker zurück holt, ist mir aber inzwischen auch wumpe.
Wenn man denen genau zuhört, oder sich mal das Programm der QD Partei "Die Basis`" durchliest, dann sind das genauso "besorgte Bürger" wie wir sie 2015 im Bereich Flüchtlingskrise oder 17/18 als Klimaleugner erlebt haben.
Egoistische Rassisten, die keine Probleme haben sich an einen Fascho wie Trump zu hängen, solange sie nur ihren Diesel fahren dürfen und machen können was sie wollen. Aber auf jeden Fall ohne Rücksicht auf irgendjemand anderen.
Dabei halte ich die meisten dieser Menschen durchaus für unpolitisch, aber eben so ich-bezogen, dass es ihnen Shi.ceegal ist, mit wem sie sich solidarisieren und was sie kapuut machen.
Das bei den Quedenkern ganz sicher auch Leute dabei sind, die durch die Pandemie hart gebeutelt sind, das hab ich vielleicht noch letzten Sommer berücksichtigt, inzwischen nicht mehr.
Wer mit Idioten und Nazis spielt, sich seine eigene Realität baut und dabei noch ein Infektions- und Demokratierisiko ist, für den muss ich kein Verständnis aufbringen.
Mir ist auch klar, dass mein aktueller Standpunkt nicht gerade zur Befriedung der Situation beiträgt.
Aber ich hab so oft versucht zu diskutieren, aufzuzeigen, zu überzeugen und wenn die Antwort am Ende ist "Du lügst, weil Du Deine Infos aus der Lügenpresse hast", wenn jeder Fakt weggewischt wird, weil "ich hab das nicht selbst gesehen" dann ist irgendwann auch gut.
Auf der Basis könnte ich auch behaupten, die Erde wäre kein blauer Planet, weil außer ein paar Fotos aus dem All, die auch Fake sein könnten, gibt's keinen Beweis.
Ganz ehrlich: Wenn ich die ganzen Besorgten in ein Schlauchboot nach Lybien setzen könnte, ich würd's tun.
Ja, sowas kenne ich natürlich auch. Mit unterschiedlichen Folgen:
Person A antwortete mir am Ende meiner Argumentationsrede, als ihm nichts mehr einfiel: "Jaja, und die Erde ist eine Scheibe!", und stapfte wütend davon.
Person B lag mir sehr am Herzen, für diese Person hab ich mir wirklich ne halbe, Dreiviertelstunde Zeit genommen. Er schickt jetzt keine Filmchen mehr und löscht empfangene einschlägige Nachrichten jetzt sofort ungelesen.
Zu Person C musste ich den Kontakt leider komplett abbrechen. Deren Hauptaussage lautete: "Du weißt ja gar nichts. Informier dich doch mal!" Das war dann doch zu viel des Guten. 😉
Ah, die Person kenne ich, der habe ich die Links zu Deinen Caio-Beiträgen geschickt. Das überrascht also nicht.
Ich hab den Kontakt zu zwei Personen abgebrochen, drei, vier andere ignoriere ich, weil ich sie eigentlich sonst schätze und dann gibt es noch so paar "Relativierer" (also nicht ganz Querdenker, aber eher so Team Streeck) , mit denen man auch mal debattieren kann. Aber die verbreiten eher jetzt nicht das ganz harte Zeug, eher sowas wie "In Deutschland sterben an xyz 529052 Menschen, aber wir machen ein Geschiss wegen 80000"
a) Die Behaupter
Sie hauen dir sofort ihre kruden Thesen um die Ohren, schimpfen auf alles, was nach Politik riecht und erklären dir die Welt, wie sie so und nicht anders ist. Diskussionsmöglichkeit: kaum.
b) die Frager
Sie stellen ihre Thesen in Frageform vor. "Ist es nicht vielmehr so, dass..." Sie gieren nach Infos, auch von Leuten wie mir, von denen sie wissen, dass ich "mainstream" bin in Coronafragen. Diskussionsmöglichkeit: hoch.
Interessanterweise gibt es einen Zusammenhang zwischen Behaupter und Frager auch hinsichtlich des Charakters.
Die Frankfurter Rundschau griff das Thema am Samstag mit einem Artikel Einander Aushalten auf.
Im Kern geht es darum, dass beide Seiten lernen müssen Verständnis füreinander aufzubringen und empathisch aufeinander zuzugehen.
Hierbei kann ich mich nicht ausnehmen. Ich merke, dass ich zunehmend unfähig bin, Verständnis zu zeigen, dass ich recht schnell ein Urteil fälle und mir manche Begründung überhaupt nicht anhören möchte.
Das gilt beispielsweise für einen Bekannten, der eine Studie zu zitieren vorgibt, dass die meisten Menschen mit und nicht an Corona verstorben seien.
Das gilt für den Verwandten, der sich über eine nie endende Pandemie beschwert, dann aber die Möglichkeit einer AstraZeneca Impfung ausschlägt.
Es macht mich wahnsinnig, wenn, wie hier am Wochenende geschehen, die Existenz eines Wissenschaftlichen Konsenses negiert wird oder nicht bekannt ist.
Ich habe kein Verständnis mehr für Unwissen und Fehlinformationen. Selbst wenn die Ursache mangelnde Medienkonpetenz ist, erzeugt es in mir nur noch Wut, wenn jemand Unfug verbreitet.
Ich frage mich dann, warum diejenigen, die schon so häufig hätten erkennen müssen, dass ihre Thesen für die Mülltonne sind, nicht irgendwann einsehen, dass ihr Quellen untauglich sind oder ihre eigenen Nachforschungen nicht zu guten Ergebnissen führen.
Wie geht ihr mit damit um? Ich wäre dankbar, wenn ich meine Kommunikation wieder ein wenig entgiften kann.
Und keine Sorge, ich brülle meine Mitmenschen nicht ziellos an und bepöbele sie.
Zynismus, kalte Schulter und eine Priese Oberlehrer reichen aus...
Luzbert, ich kann diese Frage sehr gut verstehen. Und wie so oft lohnt es sich vielleicht, etwas zu differenzieren. Ich finde der von dir verlinkte FR-Artikel bringt da einiges durcheinander und zeigt aber gerade dadurch einige Missverständnisse in der Kommunikation der letzten Monate. Denn ich denke, dass eine grundsätzliche Empathie nach wie vor vorhanden ist bei Menschen mit unterschiedlichen Lebensumständen in der Pandemie. Es gibt gleichzeitig aber Menschen, die in der Pandemie etwas offenbart haben, was nicht durch Empathie abgefedert werden kann und für das ich bei mir persönlich kaum eine Chance sehe, meinen Standpunkt dazu zu entgiften. Obwohl ich es nicht toll finde, in meinen Gedanken vergiftet zu sein und ich mich extrem unwohl dabei fühle, zunehmend diese giftigen Empfindungen zu haben. Ich versuche das mal etwas aufzudröseln.
Natürlich trifft uns alle diese Pandemie in irgendeiner Form. Die einen richtig hart, andere weniger. Aber alle erleben dadurch Sachen, die scheiße sind. Und selbstverständlich bringen unterschiedliche Lebenssituationen auch völlig unterschiedliche Standpunkte und Haltungen zum Umgang mit der Pandemie mit sich. Um mal auf die Beispiele aus dem FR-Artikel einzugehen: Natürlich hat ein Familien-Vater, der ein chronisch krankes Kind hat, dessen Infektion mit dem Corona-Virus fast zwangsläufig einen schweren Verlauf zur Folge hätte, einen anderen Blickwinkel auf die Pandemie-Maßnahmen, als jemand, der sich gerade auf Kante mit einem umfänglichen Kredit den Lebenstraum eines eigenen Cafés verwirklicht hat. Und zwischen diesen Extrem-Positionen gibt es ja noch abgestufte Versionen von normalen Menschen mit unterschiedlichen Blickwinkeln, die alle irgendwo ihre Berechtigung haben. Und genau dort ist Empathie angesagt. Und genau für diese unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen wird man sich nach der Pandemie auch in die Augen sehen können und zu einem Miteinander zu kommen.
Ich habe für jeden Soloselbstständigen Empathie, für alle im Messebau tätigen, für jeden/jede der/die in Event- und Freizeitbranche tätige ist, für Kulturschaffende, für Leute die ein Fitnessstudio betreiben, für in der Gastronomie Tätige, für Tourismus-Anbieter/innen und für alle anderen, die ich in der Aufzählung vergessen habe, deren Tätigkeit zum Erliegen kam, die ihren Beruf nicht mehr ausüben können und deren materielle Existenz bedroht ist. Genauso habe ich für alle Menschen Empathie, die in prekären Verhältnissen leben, die durch die Einschränkungen noch verschärft wurden. Menschen mit seelischen und körperlichen Leiden, die durch die Pandemie schlimmer geworden sind. Familien, die nicht länger unter der Last leben können, Kindererziehung, Homeschooling und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Menschen die Angehörige verloren haben und denen keine Möglichkeit eingeräumt wurde, sich von diesen Angehörigen zu verabschieden und ihnen in den letzten Stunden beizustehen. Ich habe Empathie für Jugendliche, die ihre Abi-Party nicht feiern konnten, die ihre Konfirmation oder Jugendweihe nicht angemessen zelebrieren konnten, alle die runde Geburtstage nicht im angemessen Rahmen feiern konnten und Kinder, die in diesen Tagen ihren zweiten Geburtstag in Folge ohne Menschen feiern müssen. Ich habe auch Verständnis für Leute, die sich härtere Maßnahmen wünschen, um dadurch mittelfristig wieder zu mehr Freizeit gelangen, selbst wenn es „nur First-World-Problems“ wie Urlaub, Freizeit, Fußball, Biergarten oder Festivals sind. Mit all diesen Menschen glaube ich, ist ein Konsens, ein Zusammenleben und vielleicht sogar ein Zusammenrücken nach der Pandemie möglich.
Und natürlich habe ich auch Empathie für diejenigen, die berechtigte Kritik an der politischen Führung üben. Die sauer sind, weil in die eine oder andere Richtung nicht gehandelt wurde. Ich habe auch Empathie für die, die Pandemie nicht erfassen könne, sich daher alternative Erklärungen suchen und aus Unwissenheit oder wegen begrenzter kognitiver Fähigkeiten Blödsinn glauben und diesen verbreiten.
Wo ich keine Empathie aufbringe und wo es mir schwer fallen wird nach der Pandemie meinen Frieden zu machen sind diejenigen, die es besser wissen könnten. Die versuchen aus der Pandemie wirtschaftliches oder politisches Kapital zu schlagen, die bewusst Fake-News verbreiten, die bewusst politische Kampagnen fahren. Springer-Medien, FDP, AfD, #allesdichtmachen, Querdenken, durchgedrehte Einzelpersonen, die ihre Reichweite für Hetze und Fake-News nutzen usw.
Und woher wei!t du das, dass die die tatsächlich fest von irgendwelchen schrägen Fakes überzeugt sind, böswillig Unwahrheit verbreiten?
So wie ich das erlebe, sind da viele, die ein hohes Leid daran haben, dass soviele, auch vielgeschätzte, Menschen in ihrer Umgebung nicht sehen können, was die zu sehen glauben!
Hier zu unterstellen, dass bewusst Fake News verbreitet werden, würde bedeuten, dass all diese Leute die diesen Verschwörungsmythen aufsitzen, absichtsvoll handeln.
Und das nehme ich so nicht wahr.
Wirklichkeitskonstruktion von Menschen ist immer hoch individuell und faszinierend und hochkomplex. Und der schmalen Grad, den wir da Normalität nennen und um den herum wir unsere Wirklichkeit zu konstituieren versuchen, der ist schnell verfehlt. Und der ist auch nicht objektiv.
Mir geht das auch nocht in den Kopf, wie man so vernagelt sein kann, völligen Bullshit zu seiner Wirklichkeit zu machen.
Aber völlig empathiefrei bin ich nur dann, wenn es zum paktieren mit Nazis, Antisemitismus, rechten Anleihen und/oder hartem, aggressiven Missionierungsversuchen kommt.
Dann werde ich such sehr deutlich und kompromisslos.
Beim Rest schwanke ich zwischen Mitleid, Belustigung und Fassungslosigkeit.
Die Tatsache, dass Du die FDP in einer Reihe mit #allesdichtmachen, Querdenken, durchgedrehten Einzelpersonen etc. stellst, ist meines Erachtens ein ganz gutes Beispiel dafür, dass man auch auf der anderen Seite aufpassen muss, die gesellschaftliche Spaltung nicht weiter zu vertiefen.
Mit Sicherheit sind viele Standpunkte der FDP kritikwürdig und man muss sie wahrlich nicht teilen. In der Gesamtheit bewegen sie sich aber noch im Rahmen dessen, was der gesellschaftliche Diskurs in einer Demokratie auszuhalten hat. Da ist der Pauschalvorwurf der Hetze und der Fake-News schlicht verfehlt.
Ich glaube auch nicht, dass man einer liberalen Partei vorwerfen kann, dass sie das Freiheitsthema politisch thematisiert. Das wäre in etwa so, wie wenn man der Linken vorwerfen würde, dass sie die soziale Frage politisch verfolgt.
Es mag an mir liegen, aber mir ist das Verlangen nach einem Meinungskonsens stets suspekt. Selbst in einem Katastrophenfall.
Meine Güte, Leute! Manchmal frag ich mich schon, ob das nicht DIE Chance für viele Leute innerhalb der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel ist, endlich mit ner Randgruppe konfrontiert zu sein, mit ner abweichenden Meinung, mit gepflegter Irrationalität, mit ganz normalen Leuten, die halt zusätzlich hinsichtlich eines Themas ordentlich neben der Spur laufen!
Klar, das macht Sinn, hier im Austausch Dampf abzulassen und sich lustig zu machen und sich auch selbst entschieden und fundamental gegen diesen Müll zu stellen! Es macht auch Sinn, die Kommunikation mit denen unter den Coronaskeptikern/leugnern zu beenden, deren einziges Ziel einer Kommunikation missionieren ist.
Aber die meisten sind doch trotzdem vielschichtige und teils liebenswerte Menschen. Man kann doch jemanden nicht auf eine verunglückte, irrationale Haltung reduzieren!
Ich hab mit so vielen echt schrägen Leutchen zu tun, da geht es doch nicht permanent drum den Fehler zu finden!
Das macht einen doch krank, nur die negativen Seiten warzunehmen.
Ganz davon abgesehen: we r soll denn einer gesellschaftlichen Spaltung entgegentehen? Die irrationalen und zutiefst verstörten Verschwörungsopfer?
Die werde das nicht schaffen!
Wenn werden wir es sein, die denen eine Chance geben müssen.
Wenn wir es nicht machen, dann macht es keiner!
Mein lieber FrankenAdler,
so aus der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel heraus gesprochen, die ich ja eigentlich nur ungerne verlasse:
Ich hab' im Austausch mit dir in diesem Forum einige abweichende Meinungen, mit gepflegter Irrationalität kennen gelernt und dafür bin ich dir sehr dankbar. Ohne Mist.
Du gehörst zu den ganz normalen Leuten, die halt zusätzlich hinsichtlich einiger Themen ordentlich neben der Spur laufen (wie z.B. auch ich ). Daher war der Austausch mit dir für mich immer Horizont-Erweiterung.
Und ich halte dich gerade deswegen für einen vielschichtige und liebenswerte Menschen. Wirklich und ohne Quatsch! Ich würde dich jedenfalls niemals auf eine verunglückte, irrationale Haltung reduzieren!
Mit herzlichen Grüßen aus der bundesdeutschen Mittelschichtsbubbel
War ja nicht despektierlich gemeint! Zumindest nicht ausschließlich