Drake
1853
pipapo schrieb:
Grotesk finde ich eher das immer wiederkehrende Argumentationsmuster mit dem unglaublichen Glück das wir haben, während bei der Betrachtung der eigenen Mannschaft immer wieder taktische und individuelle Schwächen als Kritikpunkte hervorgehoben werden.
Irgendwann muss man sich einmal für eines der beiden entscheiden, denn sonst macht man es sich in der Tat zu einfach.
Jedenfalls in der ultimativen Weise wie dies geschieht. Kein Spiel findet ohne Fehler statt und sicher gibt es fast immer irgendetwas zu bemängeln.
Aber grundsätzlich gute Leistungen nicht anzuerkennen indem man den entsprechenden Spielern reines Glück attestiert kann es nun wirklich nicht sein.
Dann stellt man, so man denn diesen Standpunkt vertritt, und da sehe ich einige Überschneidungen, die [reflexhafte?] Kritik am Trainer vor die tatsächliche Leistung.
Warum ist ein Punkt trügerisch?
In erster Linie ist er einmal auf der Habenseite und da verschwindet er auch nicht wieder, egal wie grottig das entsprechende oder andere Spiele waren.
Ist es nicht vielmehr eine trügerische Annahme, die Spielweise eines Spiels ist anwendbar auf die noch folgenden?
Das weiß doch jeder besser. So vorhersehbar einiges ist, unumstößlich ist nichts. Gute Leistungen folgen auf erschreckende und umgekehrt.
Einen linearen Saisonverlauf kann ich in der Ära Funkel nicht feststellen. Weder positiv noch negativ.
Vermutlich wird es schwer den überhaupt bei irgendeiner Mannschaft aufzeigen zu können.
Mich würde interessieren warum die eigene Mannschaft inkl Umfeld immer kritischer gesehen wird als die Leistung anderer. Während bei diesen immer von einer noch kommenden Erholung (spätestens ja gegen uns) ausgegangen wird sind wir immer auf dem Weg in den Abgrund sobald es einige Spiele schlechter läuft.
Wieso besteht da so eine Diskrepanz? Im Grunde kann das ja nur am mangelnden Vertrauen gegenüber den Verantwortlichen liegen.
Und bei allen (oder vielmehr einigen) berechtigten Kritikpunkten, ein solch massives Misstrauen kann ich nicht nachvollziehen.
Da geht es wohl nur noch ums Grundsätzliche.
Vieles was du ansprichst lässt sich mit ein bisschen Psychologie erklären, die emotionale Bindung aller hier zur Eintracht ist viel größer als zu den anderen Teams, das unterstelle ich einfach mal so. Das Phänomen, alles kritischer zu sehen als bei anderen, sollte einem eigentlich von den eigenen Eltern bekannt sein, das Verhaltensmuster ist also zutiefst menschlich.
Zum Topic:
Um die immense (finanzielle wie sportliche) Lücke zu den "Big 3 (CL) " zu schließen, werden wir ne ganze Weile im Mittelfeld rumdümpeln müssen und versuchen richtig Geld zu verdienen. Dafür gibts in unserer Position eigentlich nur den Transfermarkt, wir werden mit keinem anderen Mittel außer so einem Müll wie Genußscheinen an das notwendige Kapital kommen.
D.h. wir werden es wie Bremen machen müssen, Spieler ausm Hut ziehn (die eventuell auch ein bissi Kosten dürfen), diesen eine Plattform bieten, sie weiter ausbilden und sie mit Gewinn weiterverhökern. Wenn mit den jeweiligen Leuten ne verbesserte Tabellenposition einher geht, um so besser, aber es gibt eigentlich nur 3 Klassen in der Bundesliga, CL, Absteiger und Rest. Wir wollen in die Klasse CL (Uefacup ist in der momentanen Fassung zwar für Fans interessant, aber für ne Vereinsführung eigentlich ein Albtraum, zumindest für teure Mannschaften. Potentielle Verletzungen, schlechtere Platzierung wegen Mehrbelastung und das alles für einen Appel und n Ei) und müssen eigentlich nur dafür sorgen, nicht in die Klasse "Absteiger" zu geraten. Über alles andere können wir uns zwar herrlich im Forum aufregen, aber ob wir 9. oder 12. werden ist letztlich egal. Auf jedenfall ist die Priorität zunächst Geld und dann sportlicher Erfolg (außer es ginge um den Abstieg). Wir werden ein ordentliches Polster benötigen, wenn wir nen Spurt auf die vorderen Plätze machen wollen. Insofern ist auch Bruchhagens Politik richtig, nicht verfrüht irsinnige Gehälter zu zahlen, allerdings würd ich mich über mehr Investitionsmut in Leute wie Fenin freuen, die ich wie gesagt noch nicht als die Spieler seh, die uns in die Elite katapultieren, sondern als Kapitalinvestition mit Renditechance. Diese Renditechance scheint HB nicht ausreichend in Transferüberlegungen einzubeziehen, anders kann ich mir das zögern im Sommer nicht erklären. Die von mir vorgeschlagene Strategie birgt Risiken, aber meiner Ansicht nach keine unüberschaubaren.
Ob es überhaupt möglich ist, die Lücke, die unser ungeschicktes Timing in den Neunzigern gerissen hat, zu schließen, weiß ich allerdings nicht, dazu muß unsere Führung auf jedenfall eine ganze Weile deutlich überdurchschnittlich arbeiten.
Unsere Scouts scheinen ja schon ein sehr gutes Auge zu haben, ist halt nur dumm, wenn man versucht am falschen Ende zu sparen. Das kommt mir bei uns im Moment leider oft so vor. HB scheint einen Transfer immer nur mit dem Einkauf zu bilanzieren, statt mit Einkauf und potentiellen Verkauf. Wir unterscheiden uns garnicht so sehr von den drittklassigen Mitteleuropäern. Wenn wir richtig Kohle verdienen wollen, müssen wir Talente kaufen, weiter ausbilden, ihnen ne Plattform für ne bessere Bekanntheit liefern und sie teuer weiterverhökern, zumindest ein paar Jahre. Da wird mit Sicherheit schon mal ein Flop dabei sein, aber das kann keine Entschuldigung für vollständige Untätigkeit sein. Wir müssen zunächst versuchen die finanzielle Lücke zu schliessen, bevor wir ernsthaft an die sportliche denken dürfen. Mit fertigen ablösefreien Spieler wie wir sie bisher hauptsächlich hatten, wird man das nicht schaffen.
Reisende soll man nicht aufhalten kann ich da nur sagen. Viel Spass in der Industriebrache.
Witzig find ich aber, dass die Schalker glauben, sie hätten dadurch ihre Verhandlungsposition für den Winter gestärkt, die hängt aber einzig und allein von deren Tabellenposition ab. Je schlechter die ist, desto mehr lacht sich Bruchhagen ins Fäustchen und schlägt für jeden Tabellenplatz unter CL-Quali 500.000€ drauf.
Das Streit nach der Saison geht war eh jedem klar. Ich glaub übrigends nicht, dass Streit jemals Nationalspieler wird, auch nicht auf Schalke, dazu ist er zu ballverliebt. Der Jogi will immer schnell spielen und Streit macht das Spiel gern langsam, das ist für mich die logischste Begründung, warum er nie nominiert worden ist. Das der Grund ein Prinzip "Nie ein Frankfurter" ist, halt ich eher für unwarscheinlich.
Witzig find ich aber, dass die Schalker glauben, sie hätten dadurch ihre Verhandlungsposition für den Winter gestärkt, die hängt aber einzig und allein von deren Tabellenposition ab. Je schlechter die ist, desto mehr lacht sich Bruchhagen ins Fäustchen und schlägt für jeden Tabellenplatz unter CL-Quali 500.000€ drauf.
Das Streit nach der Saison geht war eh jedem klar. Ich glaub übrigends nicht, dass Streit jemals Nationalspieler wird, auch nicht auf Schalke, dazu ist er zu ballverliebt. Der Jogi will immer schnell spielen und Streit macht das Spiel gern langsam, das ist für mich die logischste Begründung, warum er nie nominiert worden ist. Das der Grund ein Prinzip "Nie ein Frankfurter" ist, halt ich eher für unwarscheinlich.
@HeinzGründel:
Ich hatte ja oben schon angedeutet, dass die Mannschaft das eigentlich gegen die meisten Gegner nicht nötig hat, weil sie es besser kann, das ist ja der Grund warum ich mich so ärgere wenn das trotzdem gemacht wird. Und ehrlich gesagt sehe ich mindestens 3 der 5 Unentschieden Auswärts als recht glücklich an, 2 mal wegen des zunächst unglücklichen Spielverlaufs (Bielefeld, Cottbus die Moral stimmt, aber das man den Ausgleich auch noch hinbiegt ist halt auch Zufall) und einmal halt in München. Dortmund könnte man auch zählen, aber die waren halt echt zu dumm das Tor regulär zu treffen, trotzdem kann es einem nicht gefallen, dass die Mannschaft sich so hinten reindrücken lässt. Aber das Thema ist ja auch das Verhalten bei einer Führung, da greifen die Beispiele HSV und Leverkusen. Das einzige Spiel, bei dem wir es richtig gemacht haben (also meiner bescheidenen Ansicht nach) war gegen Hamburg. Da haben wir zwar durch nen lächerlichen Elfer den Ausgleich kassiert, aber hatten den HSV eigentlich die ganze Zeit im Griff, weil wir das Spiel nicht im Mittelfeld hergeschenkt haben. Und der HSV unter Stevens ist ja nun nicht eben Laufkundschaft. Gegen Leverkusen sahen wir nach der Führung auch nicht souverän aus und über das irreguläre Tor von Kyrgiakos, das trotzdem galt, kann man sich natürlich nur freuen. Eine wie ich finde interessante Statistik ist auch, dass wir bereits letztes Jahr unter den Top 3 Unentschiedenspielern waren und auch dieses Jahr schon wieder gut im rennen liegen. Weniger gewonnen hatten am Ende nur 3 Teams. Wie man die Statistiken dann für die Zukunft deutet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich freue mich lieber über Siege und ärgere mich über Niederlagen als mich in einem permanenten "was soll man jetzt davon halten" Unentschiedengefühl zu befinden, aber das sieht halt auch jeder anders. Bei 3 Spielen hab ich lieber einen Sieg und 2 Niederlagen als 3 Unentschieden.
Ich hatte ja oben schon angedeutet, dass die Mannschaft das eigentlich gegen die meisten Gegner nicht nötig hat, weil sie es besser kann, das ist ja der Grund warum ich mich so ärgere wenn das trotzdem gemacht wird. Und ehrlich gesagt sehe ich mindestens 3 der 5 Unentschieden Auswärts als recht glücklich an, 2 mal wegen des zunächst unglücklichen Spielverlaufs (Bielefeld, Cottbus die Moral stimmt, aber das man den Ausgleich auch noch hinbiegt ist halt auch Zufall) und einmal halt in München. Dortmund könnte man auch zählen, aber die waren halt echt zu dumm das Tor regulär zu treffen, trotzdem kann es einem nicht gefallen, dass die Mannschaft sich so hinten reindrücken lässt. Aber das Thema ist ja auch das Verhalten bei einer Führung, da greifen die Beispiele HSV und Leverkusen. Das einzige Spiel, bei dem wir es richtig gemacht haben (also meiner bescheidenen Ansicht nach) war gegen Hamburg. Da haben wir zwar durch nen lächerlichen Elfer den Ausgleich kassiert, aber hatten den HSV eigentlich die ganze Zeit im Griff, weil wir das Spiel nicht im Mittelfeld hergeschenkt haben. Und der HSV unter Stevens ist ja nun nicht eben Laufkundschaft. Gegen Leverkusen sahen wir nach der Führung auch nicht souverän aus und über das irreguläre Tor von Kyrgiakos, das trotzdem galt, kann man sich natürlich nur freuen. Eine wie ich finde interessante Statistik ist auch, dass wir bereits letztes Jahr unter den Top 3 Unentschiedenspielern waren und auch dieses Jahr schon wieder gut im rennen liegen. Weniger gewonnen hatten am Ende nur 3 Teams. Wie man die Statistiken dann für die Zukunft deutet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich freue mich lieber über Siege und ärgere mich über Niederlagen als mich in einem permanenten "was soll man jetzt davon halten" Unentschiedengefühl zu befinden, aber das sieht halt auch jeder anders. Bei 3 Spielen hab ich lieber einen Sieg und 2 Niederlagen als 3 Unentschieden.
Ich wüsste ja zu gern, wo wir letzte Saison da was anders gemacht haben. Der einzige Unterschied zu den genannten Spielen ist, dass der Zufall uns in dem einen Fall begünstigt und in dem anderen nicht. Es ist kein Zufall, dass nur Cottbus und Duisburg es geschafft haben, weniger Tore zu schiessen. Wenn andere Mannschaften ein Tor machen, wollen sie meist noch eins drauflegen, bei uns hab meistens nicht diesen Eindruck und das ist jetzt nicht speziell auf das Spiel in Dortmund bezogen.
JayG2k1 schrieb:Bild schrieb:
Funkel: „Ich hätte ihn in Dortmund gebracht. Aber dann habe ich mich für Mahdavikia entschieden, um Dedes Offensivdrang zu bremsen.“
Unabhängig von dem jungen Spieler jetzt ist die Aussage genau der Grund, warum ich Funkel nicht mag. Unsere Antwort auf ne Führung und dadurch erhöhten Druck ist immer, sich noch tiefer hinten reinzustellen, statt dagegenzuhalten. Das ist kein Zufall, dass die Mannschaft das immer macht, das ist Doktrin.
Die Folgen sind immer leicht absehbar, früher oder später rappelts bei uns im Kasten. Manchmal haben wir dann noch Glück und rettens über die Zeit, das war diese Saison zum Glück so. Interessanterweise kann die Mannschaft anders, wenn sie selbst in Rückstand gerät, also liegts nicht am können allein.
Wenn der Gegner den Ball nicht hat, kann er auch kein Tor schiessen (und 3€ ins Phrasenschwein)
Für Fans von Verschwörungstheorien hier meine persönliche Lieblingstheorie (und nein ich nehm sowas nicht wirklich ernst):
Der Grund warum sich die Fussballoberen der Fifa und anderer Verbände gegen technische Einrichtungen wie Kameras bei Entscheidungen sträuben ist, daß dann nichtmehr so gut manipuliert werden kann. Und frei nachm Dopingskandal im Radsport: Die stecken nämlich mit der Wettmafia unter einer Decke, der Sumpf ist vieeeel tiefer als das gelegentlich aufgedeckte Skandälchen a la Hoyzer.
Ich fand übrigends man hat das Faul im vergrößerten Ausschnitt bei der Sportschau prima gesehn. Ich hatte es aber eh schon in Livegeschwindigkeit bei Premiere sofort als solches erkannt, die Fallbewegung war einfach zu eindeutig.
Der Grund warum sich die Fussballoberen der Fifa und anderer Verbände gegen technische Einrichtungen wie Kameras bei Entscheidungen sträuben ist, daß dann nichtmehr so gut manipuliert werden kann. Und frei nachm Dopingskandal im Radsport: Die stecken nämlich mit der Wettmafia unter einer Decke, der Sumpf ist vieeeel tiefer als das gelegentlich aufgedeckte Skandälchen a la Hoyzer.
Ich fand übrigends man hat das Faul im vergrößerten Ausschnitt bei der Sportschau prima gesehn. Ich hatte es aber eh schon in Livegeschwindigkeit bei Premiere sofort als solches erkannt, die Fallbewegung war einfach zu eindeutig.
sCarecrow schrieb:
Ganz ehrlich:
Ich hätte ihm schon vorher ne 4 gegeben. Mir kam es so vor, als hätte er jede Kleinigkeit für Dortmund gegeben und für uns nicht einmal die glasklaren Dinger.
eher ne 5, auch ohne Tor
Habs auf Premiere gesehn und so um die 55. Minute zu meinem Bruder gesagt, dass der Schiri heut noch das Spiel entscheidet. Das war just in dem Moment als mir nach nem Faul an Thurk auffiel, dass nach 10 Minuten in HZ 2 noch kein einziger Freistoss für uns gepfiffen worden war.
TheFreshPrinceOfBelAir schrieb:
Sorry aber für mich war es kein foul.Ich hab leider keinen kontakt unten gesehen.
Die Fernsehbilder sind zu unscharf um was zu sehn.
Aber da ich mal Physik studiert hab kann ich dir sagen, dass man ziemlich genaue Aussagen über Ereignisse machen kann, ohne sie direkt beobachten zu müssen. Und so wie Chris fällt, muss ihn ein erheblicher Impuls von hinten unterhalb der Knie getroffen haben. Da seine Beine verknotet waren und das eher ne ungewöhnliche Körperhaltung ist, kam ich zu meiner obenstehenden Analyse.
Wenn der Schiedsrichter mehr als 3 Murmeln in der Birne hätte, hätte er abpfeifen müssen.
Oh mann, grad noch mal über die Zeit gerettet. Diese elende Einigelei wenn wir ne Führung haben ist einfach zum k*****.
Dafür war das Gegentor irregulär, aber dass die uns überhaupt so reindrücken ist einfach schlecht, Tor ist da immer nur ne Frage der Zeit.
Chris holt zum Schuss aus mit rechts, der andere mit links, trifft dabei Chris rechtes Bein, der holt sich selbst vom Standbein mit dem im vollen Lauf getroffenen anderen, klareres Stürmerfaul gibts nicht.
Dafür war das Gegentor irregulär, aber dass die uns überhaupt so reindrücken ist einfach schlecht, Tor ist da immer nur ne Frage der Zeit.
Chris holt zum Schuss aus mit rechts, der andere mit links, trifft dabei Chris rechtes Bein, der holt sich selbst vom Standbein mit dem im vollen Lauf getroffenen anderen, klareres Stürmerfaul gibts nicht.
HeinzGründel schrieb:
...
Tut mir leid ich muß dir doch widersprechen.
Wir sind beim Profiußball , hier gehts um Punkte und Geld. Sehr viel Geld.Eine B Note wie beim Eiskunstlauf gibt es bedauerlicherweise nicht.
Aufgabe eines Cheftrainers ist es zu siegen oder zumindest den Verbleib in der Liga zu sichern und nicht die Bedürfnisse des Publikums oder des ZDF Sportstudios in Mainz nach vermeintlich attraktivem Spiel zu befriedigen. Mit so einer Einstellung darf man , wenn man medial gut rüberkommt dem geneigten und fachkundigen Publikum bei Länderspielen per Videoanalyse beibringen warum Spieler A seinen Laufweg nicht eingehalten hat.
So sehr ich das bedauere.
Wenn man hier mehr als drei Spiele verliert wird man im Forum und im Stadion runtergeputzt, völlig egal wie "schön " man verloren hat. Ich denke das wollte peter dir sagen.
Zu den jungen Spielern. Mir ist nicht klar wie sich dieser Ruf begründet. Als junger Spieler muß ich eben mehr leisten um an den alten Wölfen vorbeizukommen.
Auch wurde das hier schon anders gesehen.
"Heute bilden junge Spieler wie Patrick Ochs, 21 Jahre alt, Marco Russ, 20, Alexander Meier, 23, oder der 24-jährige Amanatidis, der einst ein «junger Wilder» beim VfB Stuttgart war, das Kollektiv"( ca 1 Jahr her.)
Spieler wie Reinhardt, Danyel Cimen, Alexander Huber und Daniel Stroh-Engel habens hier nicht gepackt. Sie hatten ihre Chance und konnten sie nicht nutzen. Keiner von diesen Spielern spielt übrigens bei seinem neuen Verein eine herausragende Rolle.
Ich geb dir recht, es geht um Punkte, weil die die Kohle bestimmen, die der Verein am Ende bekommt. Aber du unterliegst einer Fehleinschätzung, wenn du glaubst, dass die B-Note keine Rolle spielt. Das klappt in der Bundesliga nur deshalb (und auch nur bedingt), weil wir in so einer Art Fußballsozialismus leben, bei der die Fernseheinnahmen (Das grosse Kuchenstück) geteilt werden, ob gerecht oder nicht will ich da garnichtmal beurteilen. Jeder Verein verkauft ein Produkt Unterhaltung an die, die tatsächlich die Kohle ranbringen, nämlich die Zuschauer. Höhere Attraktivität bringt mehr Zuschauer bringt mehr Geld. Erfolg ist mit Sicherheit ein erheblicher Teil der Attraktivität, aber eben nicht alles. Im Moment hat die Bundesliga und Frankfurt einen unglaublichen Zuschauerboom, aber jedes Publikum ist wankelmütig und früher oder später kann man sich schlechtes Gekicke nicht mehr leisten. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass man junge Spieler nur deshalb reinwerfen muss, weil sie jung sind und ums halt mal versucht zu haben. Wenn die nicht gut genug sind, lässt man es bleiben, allerdings wenn dies der Fall ist, dann müsste man sich halt mal welche suchen die gut genug sind, da in absehbarer Zeit keine wirklich guten fertigen Spieler zu uns kommen werden. Wir können uns überhaupt nur dann jemals Hoffnungen machen, den immensen Wettbewerbsvorteil der Big4 wieder aufzuholen, wenn wir es hinbekommen, durch einen Teil überdurchschnittlicher Jugendarbeit und einen Teil überdurchschnittlicher Transferpolitik auf diesem Gebiet erhebliche Gelder zu erwirtschaften. Oder wir versuchen die Variante Ruhrgebiet und geben Genußscheine und Aktien raus und hoffen, dass es gut geht.
Eigentlich ist es scheissegal ob wir am Ende 11. oder 14. sind. Wenn 14. dann bedeutet, dass man 2 Jungs mit Potential an die erste Mannschaft herangeführt hat, die man eventuell für gut Kohle auch hergeben kann und 11. bedeutet dass man keine hat, dafür aber mit Weißenberger und Köhler verlängert, nehm ich lieber Variante 14., auch aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. So lange wir nicht absteigen, kann man mit jungen Spielern nichts verkehrt machen, da wir nicht wirklich was zu verlieren haben. Um die internationalen Plätze spielen wir ja eh nicht, und selbst da zählt eigentlich nur die CL, Uefa Cup kann man aus wirtschaftlicher Sicht schon fast in die Tonne treten.
Ich wundere mich auch immer wieder, warum manche davon ausgehen, dass es automatisch eine Schwächung bedeutet, mal nen jungen Spieler einzusetzen, selbst wenn der im Training nicht immer klassenbester war. Das ganze Konzept "muss im Training überdurchschnittlich besser sein als der Stamm" find ich da schon fragwürdig. Wenn ein älterer Spieler professionell trainiert, kann ich mir nicht vorstellen, wie ein Jugendspieler 125% dieser Leistung erbringen kann, um sich mal einen Einsatz zu verdienen. Diesen hat er sich schon verdient, wenn er es schafft, annähernd die selbe Leistung wie der Profi zu erbringen.
Zu dem Zitat vom Vorjahr:
Ochs und Meier spielen hier schon seit Liga 2 erste Mannschaft, Russ wurde als nicht tauglich von unserem Trainer eingestuft und nur aus noch größerer Not als jetzt heraus eingesetzt. Da hat sich dann ja schon die Kompetenz in dieser Hinsicht echt bestätigt (auch wenn er jetzt ein paar schlechte Leistungen erbraucht hat, die grundsätzliche Tauglichkeit hat er bewiesen. Allerdings ist er auch erheblich verunsichert, durch teilweise nicht selbst verschuldete Ursachen. Wenn jemand ausrutscht und hinfällt dreh ich daraus niemandem einen Strick) und Amanatidis wurde als fertiger Spieler verpflichtet.
peter schrieb:
...
wir sind hier in frankfurt. hier ist es üblich, dass ein trainer der etwas riskiert von ganz vielen auf die fresse bekommt falls es schief geht. hier kotzt man ja schon wenn die eintracht von zwölf spielen nur drei verloren hat.
peter
Wir sind hier zwar recht hysterisch, aber ich hab hier schon oft gelesen, dass man nem jungen Spieler eher mal nen Fehler verzeiht. Und HB steht uneingeschränkt hinter Funkel, da kann er doch auch mal ein Risiko eingehen. Für mich jedenfalls zeichnet sich Funkel durch einen ausgesprochenen Mangel desselben aus, was die Jugend angeht. Und um dazu noch ein altes Sprichwort zu bemühen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. (Nicht bezogen auf ein Fussballspiel, sondern auf einen potentiell guten Spieler).
Und noch eine persönliche Anmerkung zum ganzen Thema Niederlagen. Ich bin der Ansicht es geht nicht nur darum ob man gewinnt oder verliert, sondern auch wie. Ich hab jedenfalls den Eindruck, dass der ganze Frust und die Wut hier nur deshalb im letzten halben Jahr so hochgekocht sind, weil eben die "Wie"-Komponente erheblich gelitten hat. Vor 1,5 Jahren war jedenfalls die Atmosphäre bei weitem nicht so vergiftet nach ner Niederlage. Und da wir sowiso eher bescheidene Ziele haben (zurecht), ist gerade die Wichtigkeit der "Wie"-Komponente für meine Begriffe gar nicht hoch genug zu bewerten um nicht zur grauen Maus zu werden. Es gibt viele sportlich durchschnittliche Vereine, aber was nicht passieren darf (wenn wir jemals davon wegkommen wollen), ist, dass man ein durchschnittliches Image bekommt. So wenig ich die Bonbonwerfer mag, aber die haben das Knuddelimage gut aufgebaut und verkauft und damit erheblich ihren Marktwert gesteigert (bei Sponsoren z.B.)
Tja, das Thema Funkel und die Jugend ist ja nun nicht wirklich neu.
Er hatte noch nie den Ruf ein besonderer Förderer derselben zu sein und normalerweise entwickelt sich ein Ruf nicht völlig grundlos.
Ich maße mir nicht an die Leistungsfähigkeit der Spieler besser einschätzen zu können als Funkel, aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass die alle so schlecht sind, dass man sie nichtmal dann einsetzt, wenn sonst keiner mehr für die Position da ist. Motivationsfördernd ist das jedenfalls mit Sicherheit nicht, da brauch ich keine Löcher in den Händen, um das zu prophezeien.
Menschen wachsen normalerweise an Herausforderungen, aber wenn sie keine bekommen (und ne Simulation, sprich Training, ist keine) dann ist es auch unwahrscheinlich, dass sie wachsen.
Er hatte noch nie den Ruf ein besonderer Förderer derselben zu sein und normalerweise entwickelt sich ein Ruf nicht völlig grundlos.
Ich maße mir nicht an die Leistungsfähigkeit der Spieler besser einschätzen zu können als Funkel, aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass die alle so schlecht sind, dass man sie nichtmal dann einsetzt, wenn sonst keiner mehr für die Position da ist. Motivationsfördernd ist das jedenfalls mit Sicherheit nicht, da brauch ich keine Löcher in den Händen, um das zu prophezeien.
Menschen wachsen normalerweise an Herausforderungen, aber wenn sie keine bekommen (und ne Simulation, sprich Training, ist keine) dann ist es auch unwahrscheinlich, dass sie wachsen.
manu666 schrieb:RoW schrieb:
Unter Bruchhagen und Funkel wird sich die Eintracht nie in der oberen Tabellenhälfte festsetzten da man für solch ein vorgehen Spieler brauch die evtl. auch mal ablöse kosten. Nein, es werden weiter ausrangierte Spieler an den Main kommen und das alte Leid fortsetzte!
Wenn du es sagst, wird es wohl stimmen...
Hätten wir Spieler wie Hanke oder Lauth für 4Mio. geholt und sie wären nicht eingeschlagen, was wäre das Geschrei hier groß: "Wie kann man nur so viel Geld für so einen Spieler ausgeben"...ist doch schon bei 1,5Mio. für Thurk so...
Hanke ist für Hannover mittlerweile ziemlich wichtig und macht regelmässig seine Buden (War trotzdem überteuert, weil halt Deutscher NM Spieler), Thurk wär auch ohne Ablöse auf wenig Gegenliebe gestossen. Ausserdem seh ich das Hauptmotiv für diesen Transfer in der Schwächung eines Konkurrenten. Hat ja auch funktioniert, auch wenn ich die Strategie eigentlich unsportlich find. Ich find es generell sehr kritisch, wenn man Inaktivität damit versucht zu entschuldigen, dass Aktivität auch schiefgehn kann. Mit der Einstellung hat man im Profifussball keine Chance. Es ist eben auch Aufgabe der Verantwortlichen, Fehler in dieser Hinsicht möglichst zu minimieren (und zwar nicht durch garnix machen) und wenn sie das nicht können, müssen eben andere her. Und ehrlich gesagt graust mir vor Funkels Personalpolitik, ich halte sie für eher unambitioniert, was ich beispielsweise an einer Vertragsverlängerung Weissenberger festmache. Er kann sicher noch ein paar gute Spiele machen, wenn er fit ist und eingesetzt wird, aber mal ernsthaft, perspektivisch war das doch ne Bankrotterklärung, speziell wenn man unsere schon damals offensichtliche Schwäche im offensiven Mittelfeld berücksichtigt. Streit und Soto werden gehen und zwar für meine Begriffe unter anderem auch wegen besagter Perspektivlosigkeit.
Um fair zu bleiben, vielleicht war es ja auch Bruchhagen, der jeden ambitionierten Wunsch Funkels des Geldes wegen abgeblockt hat.
Für mich muss Frankfurt um Erfolg zu entwickeln das Modell Bremen in zunächst kleinerem Maßstab nachahmen. Sprich in Beine investieren (auch mal Transfers tätigen, die evtl. später für größere Vereine interessant sind), ohne sich gleich umzubringen und wenn die Spieler einschlagen deutlich grössere Transfererlöse erzielen. Wenn Streit nicht so einen doofen Vertrag hätte, wär er ja ein solcher, auch wenn er ablösefrei kam. Das bedeutet natürlich hohe Fluktuation innerhalb der Mannschaft, aber ehrlich gesagt ist für mich das Projekt stetig und punktuell verbessern spätestens wenn S&S weg sind gescheitert, ist auch systematisch imho nur für grosse Vereine durchzuhalten, die Spieler auch halten können. Bei uns gehn die guten nach 2 Jahren, wie will man da vom Fleck kommen. Aber witzigerweise glaube ich, dass gerade in der Kompensation von Fluktuation eine Stärke von Funkel liegt, obwohl ich sonst ja eigentlich nur über ihn nörgel.
An der Verbesserung der Nachwuchsarbeit arbeiten sie ja zum Glück schon sehr eifrig.
tobago schrieb:
...
Aber ich habe prinzipiell ein Problem damit, den Trainer als Hauptverantwortlichen für schlechte Leistung dastehen zu lassen. Egal ob mit einer oder 10 Spitzen, die Spieler müssen kämpfen, rennen und den Gegner zur Fehlern zwingen und ich glaube dagegen hätte Funkel nichts einzuwenden. Nichtsdestotrotz nehme ich ihn nicht aus der Verantwortung, zwei Spitzen gehören für mich zuhause gesetzt. Und auswechseln kann manchmal spielentscheidend sein.
...
tobago
Da bin ich im Grundsatz einer Meinung. Allerdings bin ich der Ansicht, daß viele Mängel der Mannschaft eher systematischer Natur sind und diese eher schlimmer als besser werden, wofür wohl nur der Trainer die Verantwortung trägt. Und diese Einschätzung bezieht sich nicht speziell auf das Hannoverspiel. Das man grundsätzlich auch mit einer offensiven Ausrichtung kompakt stehen kann, scheint für Funkel jedenfalls ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Vielleicht kann er als Trainer das auch tatsächlich nicht vermitteln, weil ihm die Grundhaltung einfach fremd ist.
Ich kann mich auch düster entsinnen, dass Funkel in der Sommerpause behauptet hat, er hätte seine Lektion vom Ende der letzten Saison gelernt und würde in der neuen Saison ein 4-4-2 spielen lassen. Man konnte schon anhand der Transferpolitik diese Beschwichtigungsrhetorik durchschauen, wenn man wollte. Heller war langzeitverletzt, Thurk nie richtig in FFM angekommen, Taka war Leistungsabfall/Verletzung möglich wegen Asiencup, Ama fit, macht am Ende ~ 1,75 Stürmer, d.h. nur wenn Ama und Taka zufällig gleichzeitig fit sind, ist das überhaupt angedacht gewesen. Mir sind bei drei Spielen 2 Niederlagen mit einem Sieg (bei von mir aus ausgeglichener Differenz) lieber, wenn ich dafür auch Fussball sehen darf, als drei mal 0:0 wie Freitag. Funkel sieht das scheinbar anders und unter anderem deshalb ist er bei mir untendurch.
Wär ja auch nicht das erste mal in der Geschichte der Menschheit
Alles in allem denke ich können wir im Moment recht zufrieden sein, aber es gibt noch immensen Raum für Verbesserung, das zu sagen muß auch erlaubt sein. Am Ende gucken wir eh alle nur zu, Entscheidungen fällen zum Glück andere. Ich bin echt mal auf das Experiment mit dem von Fans gekauften Verein in England gespannt. Ich prophezeit da grandiose Katastrophen, wird aber für Außenstehende wahrscheinlich sehr amüsant