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Fantastisch

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Ach Gott, dann werden wir halt Gruppendritter, gewinnen dann als erster Verein die Conference League und sind somit nächste Saison auf jeden Fall wieder in der EL-Gruppenphase. Ist doch für so ein Übergangsjahr auch nicht schlecht.
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Ok, dann machen wir es halt so!
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Angeblich in allen Wettbewerben Gästefanverbot, was ich denke schreibe ich nicht.
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Ich auch nicht, aber man könnte Vieles schreiben.... positiv wie negativ...

Zur Auslosung: Mit Antwerpen kann ich leben, ansonsten nicht meine Wunschgegner. Passt irgendwie zum holprigen, aus meiner Sicht etwas ernüchternden Start in diese Saison.
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Danke für den Link, war gestern abend zu müde, habe es mir eben angeschaut. Sehr interessante Statements in der Sendung, das Gesagte deckt sich in weiten Teilen mit meinen Eindrücken und Gefühlen.
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Mit link
Und ich korrigiere: Werner Damm ist an den Folgen eines Herzinfarkt gestorben

https://www.hessenschau.de/sport/der-hr-trauert-um-moderator-und-reporter-werner-damm,werner-damm-102.html
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Wieder eine vertraute Stimme aus meiner Kindheit und Jugend (und aus meiner mittelhessischen Heimat), die - zumindest in dieser Welt - verstummt.
R.I.P., Werner.
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Mal bunt zusammengewürfelt ein paar Eindrücke dieses heißen Sommernachmittags im Stadion, der leider nur einen mageren Punkt für uns brachte....

Einlass war ok, hatte jedoch Netzprobleme und konnte Mainaquila nicht öffnen, aber die Luca-App und der Impfnachweis dort wurden auch akzeptiert. Schlangen an den Getränkeständen waren dafür, dass das Stadion noch nicht mal halb voll war, recht lang, also wie sonst nur bei "voller Hütte".

Ich war bei St. Etienne vor drei Wochen, aber das war ja kein Maßstab, insofern jetzt also das erste "richtige" Spiel, bei dem es um etwas ging. Der nachhaltigste Eindruck beim Rundblick im Stadion: Es sah zwar wieder recht "komplett" aus (gegen St Etienne war ja nur der Unterrang besetzt), aber die Kurve hat irgendwie gefehlt. Es waren zwar Menschen dort, aber keine Fahnen, keine Transparente, wenig Gesänge. Wenn man es ganz objektiv betrachtet, war die NWK gestern nur eine von vier gleichartigen (oder sollte man sagen: gleich artigen?) Tribünen. Ein Zustand, wie er in einigen anderen Stadion dieser Liga wohl normal ist, aber ich möchte das bei uns nicht auf Dauer haben. Würde es sehr begrüßen, wenn sich in dieser Hinsicht bald wieder etwas ändert, aber ich respektiere natürlich die Beweggründe derer, die momentan nicht ins Stadion möchten.

Trotzdem gab es einige Situationen, wo es sehr laut wurde, spontane Anfeuerungen und Klatschen, auch einige (leider eher schwach intonierte) Lieder. Und es schienen doch einige Oxxenbacher im Stadion gewesen zu sein, so mäßig war die Resonanz auf das Hüpfen. Aber vielleicht war das auch der Hitze geschuldet. Am lautesten wurde es, als der Schiri und die Augsburger ausgepfiffen wurden. Das war wirklich wie früher!
Bei den Masken habe ich relativ große Disziplin wahrgenommen, allerdings wurde die "Schachbrett-Sitzordnung" stellenweise etwas aufgelöst, was mir nicht so gut gefiel.

Das bereits genannte große Polizeiaufgebot ist mir auch aufgefallen, bei den 50 Puppen-Hansels im Gästeblock fand ich es auch etwas übertrieben. Achja: Die Begrüßungsworte von Herrn Hellmann am Anfang fand ich ganz klasse!

Zum Spiel:
Spannend und vielversprechend sah ich stellenweise das trickreiche Kurzpasspiel vorne direkt durch die Mitte, das war wirklich etwas Neues, auch wenn es nicht immer klappte. In den letzten Jahren ging bei uns offensiv doch sehr viel über die Flügel. Man merkte deutlich, dass sich beim gegenseitigen Verständnis (Laufwege!) noch einiges zusammenfinden muss, aber ich bin verhalten optimistisch. Klar hat man sich über die nicht genutzten Chancen geärgert, aber das ist halt manchmal so, dann wird es eben so ein typisches 0:0-Spiel. Habe auch schon genug doofe Heimniederlagen gegen Augsburg erlebt. Ein Glück, dass der Heber über Trapp nicht reinging! Das wäre wirklich ärgerlich und unverdient gewesen.

A propos Puppenkiste: Sportlich fair fand ich den Applaus, als der eine Augsburger (Niederlechner glaube ich) nach dem heftigen Zusammenprall lange behandelt werden musste und verletzt vom Platz ging. Das sind so Momente, wo ich an das Gute im Menschen glaube.
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Ich finde halt Topf 3 fast genauso stark wie Topf 2. Wenn es so bleibt...

Dafür ist Topf 1 auch nicht weltbewegend besser als Topf 2 und 3.

Ich finde, dass das Teilnehmerfeld dieses Jahr erheblich ausgeglichener ist. Wir sind Topf 2 und müssen ohnehin ein Weiterkommen als Ziel haben, aber natürlich wäre es ganz gut, wenn wir nicht gerade einen der Spanier oder West Ham aus Topf 3 bekommen...

Außer wir wollen Dritter werden und die Conference League noch etwas aufmischen.
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SGE_Werner schrieb:

Ich finde halt Topf 3 fast genauso stark wie Topf 2. Wenn es so bleibt...

Dafür ist Topf 1 auch nicht weltbewegend besser als Topf 2 und 3.

Das ist auch mein Eindruck.
Ich fände ASM, SGE, Prag und Graz eine tolle Gruppe
Wenn es ganz verrückt läuft, könnten wir mit Lazio, Marseille und Nikosia fast die identische Kombination bekommen wie vor 3 Jahren (ja, ich weiß, damals war es Limassol, aber soo groß ist Zypern nicht)...
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Wenn es wirklich bei den 25.000 bleiben würde, wäre das schon eine andere "Hausnummer" und eine andere Kulisse als beim Test gegen St. Etienne.
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Herzlich willkommen und viel Erfolg!
Mit Norwegern haben wir ja schon in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht...!
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brodo schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Auffällig ist halt, dass der Nordwesten betroffen ist, also wenn man ne Linie von Rostock bis an den Niederrhein zieht, hat man praktisch die höchsten Inzidenzen schon zum Großteil abgedeckt.

Ach Mensch, hat uns nicht Rostock, Schleswig-Holstein und das Münsterland im Winter in zahlreichen Talk-Shows belehrt, wie so eine Pandemie funktioniert? Dann können sie es ja jetzt mal zeigen, wie es geht.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wellen sich regional verschieben.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wellen sich regional verschieben.
     
Die Geographie der Pandemie erstaunt mich immer wieder.
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Da bekommt man ja richtig Lust, mal wieder nach Monnem zu fahren... einfach so... oder ist die Stadt seit gestern für uns tabu?
Sehr schöner Bericht mit dem gewohnt feinen Blick für Atmosphäre, Stimmungen und Details. Danke dafür.
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Wir haben verdient verloren, auch wenn der Schiedsrichter uns durch die vielen Gelben Karten benachteiligt hat. Nach der Umstellung auf Viererkette hatte ich ein besseres Gefühl, aber dann kam schon der Platzverweis, den man aus meiner Sicht nicht geben muss.
Insgesamt war das schon eine sehr schwache Leistung und für das Spiel in Dortmund ahne ich Schlimmes. Richtig enttäuscht haben mich DDC und Tuta. Der Rest war stets bemüht. Gefallen hat mir nur mit Abstrichen N´Dicka und unser Instagram-Torwart, der ein gutes Spiel gemacht hat, aber meiner Meinung nach den Kopfball zum 0:1 auch halten kann (nicht muss) und wenn er beim zweiten Tor oben bleibt, wird er auch nicht überlupft.

Aber mit dem anderen Österreicher, dessen Name ich nicht nennen will, haben wir auch das erste Pokalspiel gegen einen unterklassigen Verein verloren. Der Rest ist bekannt. Aber spätestens ab dem zweiten Spieltag kann die Saison beginnen. Dann kommen Augsburg und Bielefeld und die sind allemal machbar.
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AJK78 schrieb:

Aber mit dem anderen Österreicher, dessen Name ich nicht nennen will, haben wir auch das erste Pokalspiel gegen einen unterklassigen Verein verloren. Der Rest ist bekannt.

Das war (neben Ärger und Enttäuschung) auch mein Gefühl gestern: Déjà-vu.
Nur dass wir damals in Ulm besser gespielt haben und die Niederlage wirklich etwas unglücklich war.
Und, ja, es bleibt die Hoffnung auf die Trendwende und das, was du "Rest" nennst!
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sgevolker schrieb:

Passend dazu ein Beitrag.

https://www.n-tv.de/sport/fussball/So-macht-PSG-die-Koenigsklasse-ueberfluessig-article22729059.html

Wahnsinn wen die alles geholt haben. Mir war nicht bewusst das Ramos und Donnarumma dort hinwechseln.


Früher fand ich die mal gut, mit Weah und Ginola...
Heute ist es nur noch ein ekelerregender Plastikclub. Und wenn ich die ganzen Kids in FFM mit PSG-Jacken rumlaufen sehe krieg ich das kotzen. Ist halt Mode und Hip. Ist mir klar.
Aber es passt halt zur ganzen Entwicklung im Fussball. Der treue Fan in der Kurve ist nix mehr wert.
Perez von Real hat es ja gesagt, man müsse den Fussball an die neue Generation anpassen, keine langen 90 min mehr, da können die Kids nicht mehr folgen. Kürzer und Konsumfreundlicher muß es werden. Das All-In Paket für den schnellen Klick vom Tablet auf der Couch. Die Fangeräusche kann man digital erzeugen, hat ja bei Sky bei den Geisterspielen schon super geklappt...
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Diegito schrieb:
Früher fand ich die mal gut, mit Weah und Ginola...
Ich auch, als ich dort Anfang der 90er lebte, war ich ab und zu mal im Prinzenpark.

Diegito schrieb:
Heute ist es nur noch ein ekelerregender Plastikclub.
Sehe ich auch so. Und habe mich gefreut dass Lille dieses Jahr (sehr knapp) Meister wurde.

Diegito schrieb:
Kürzer und Konsumfreundlicher muß es werden. Das All-In Paket für den schnellen Klick vom Tablet auf der Couch. Die Fangeräusche kann man digital erzeugen, hat ja bei Sky bei den Geisterspielen schon super geklappt...
Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Das ist auch meine große Befürchtung, was den großen Schnitt durch Corona angeht. Die Ersatz-Wirklichkeit, die Entfremdung vom echten Stadionerlebnis... Ich kann nur hoffen, dass es weiterhin Jugendliche gibt, die den Arxxx hochkriegen und sich darauf einlassen, Fußball im Stadion bewusst und mit allen Sinnen erleben wollen - und nicht daheim mit den Augen auf ein Display starrend, Fake-Geräuschkulisse im Kopfhörer und dem nervös zuckenden Wischfinger, der stets bereit ist, das nächste virtuelle "Erlebnis" herbeizuzaubern, das um die immer kürzere Aufmerksamkeits-Spanne kämpft...
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Stargast Hasan, der war gut...!
Danke für die Info, ich werde mal aus Neugier reinschalten, und weil ich die Almuth sympathisch finde.
Wenigstens ist der ultra-nervige bisherige Hauptsponsor jetzt weg. Bei dem neuen hätte es sich angeboten, ein passendes Set irgendwo in schöner alter Industriearchitektur zu suchen (vielleicht in Richtung Zeche Zollverein in Essen, Hüttenwerk Duisburg oder Völklingen). Aber sie bleiben im Airport-Hotel München, das natürlich logistisch einige Vorteile bietet, wenn Talkgäste auf den letzten Drücker eingeflogen werden.
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Fantastisch schrieb:

TheBastian10 schrieb:

Wenn im Waldstadion nur 10k Zuschauer zugelassen sind, die Reisefreiheit zumindest stark erschwert wurde und es auch sonst im alltäglichen Leben (Beruf, Sportangebot, Freizeitangebot) nur unter Umständen und Auflagen möglich ist, empfinde ich das auch als massive Einschränkung meines normalen Lebens.

Was ich im Moment (mal wieder) als sehr belastend empfinde, ist diese Unsicherheit und fehlende Planungssicherheit. Habe gerade vorhin ein paar Tage Resturlaub an der Nordsee gebucht für Dezember und kann mich nur sehr eingeschränkt darüber freuen, weil ich keine Ahnung habe, ob ich ihn (obwohl geimpft) überhaupt antreten kann - oder ob ich (wie bereits letztes Jahr, als ich Ähnliches für den selben Zeitraum geplant hatte) stornieren muss.

Ebenfalls heute nachmittag sah ich die neue Folge von Fußball 2000, da formulierte es Basti ungefähr so: Keiner weiß, ob beim nächsten Spiel 25.000 Leute ins Stadion dürfen, oder nur 10.000 wie gegen Saint Etienne. Und zwei Wochen später sind es eventuell nur noch 3000, und dann machen sie den ganzen Laden vielleicht wieder für zwei Jahre komplett dicht.... (sinngemäß zitiert, den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf).

Neben den aktuellen realen Einschränkungen (die in der Tat, objektiv betrachtet, erträglicher sind als letzten Winter, immerhin darf man sich ins Café oder den Biergarten setzen etc.) ist es vor allem diese Unsicherheit und mangelnde Zuversicht in die Zukunft, die viele Menschen derzeit stark belastet. Zeigte sich auch im Gespräch mit der Hotelangestellten vorhin: Als ich nebenbei bemerkte dass ich geimpft sei, meinte sie nur lapidar und resigniert: "Wer weiß, was das im Dezember noch wert sein wird...."


Geht mir genauso. Diese Unsicherheit und Schwere, das ist schon irgendwie belastend.
Man kann keine Vorfreude mehr entwickeln. Auf keinen Urlaub, auf keine Party, auf kein Stadionbesuch. Hinter allem steht immer ein großes, dunkles Fragezeichen.
Ich kann auch kaum Vorfreude auf die EL-Saison empfinden. Klar werde ich den TV einschalten, vielleicht bin ich auch im Stadion. Aber dieses Fieber, die Euphorie... existiert nicht (zumindest "Stand jetzt").
Auswärtsreisen werden international kaum möglich sein dieses mal. Zumindest nicht so wie man es kennt. Und tolle Choreos und bombastische Stimmung wird es im Stadion eher nicht geben. Ich glaube nicht das es bei internationalen Spielen zur Vollauslastung kommt, geschweige denn hohe Auswärtskontingente geben wird.

Natürlich ist das alles pille palle im Gegensatz zu den Problemen die andere Menschen während dieser Pandemie haben. Das steht außer Frage. In dieser Hinsicht bin ich demütig. Dennoch raubt es einem schon ein großes Stück Lebensfreude. Das macht hin und wieder dann schon etwas traurig.
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Diegito schrieb:

Natürlich ist das alles pille palle im Gegensatz zu den Problemen die andere Menschen während dieser Pandemie haben. Das steht außer Frage. In dieser Hinsicht bin ich demütig.

Das wollte ich auch nochmal hervorheben, ganz klar. Ich kenne einige Leute (Selbständige, Gastronomen, freie Journalisten, Leute aus dem Kulturbereich und Eventmanagement) die in den diversen Lockdowns wirklich existentielle Probleme hatten oder zum Teil noch haben. Das relativiert natürlich Dinge wie Urlaubsplanung, Fußball etc.

WA, ich kann deine Frage nicht beantworten. Es war ja auch nicht die Forderung nach Sicherheit, die ich in meinem Posting ausdrücken wollte, sondern einfach nur eine Schilderung der momentanen Gefühlslage. Es gibt keine absolute Sicherheit. Bis auf die Impfung und die Hoffnung, dass sich möglichst viele impfen lassen. Und dass der Schutz möglichst lange hält *klopp auf Holz*. Jedes mal wenn ich was von "Durchbrüchen" lese (schreckliches Wort) wird mir ganz anders.

Tafelberg, ja, du hast recht, das ist das Tröstliche und Positive, dass man die Lebensfreude jetzt wieder auch in kleinen Dingen neu entdeckt, sich anderen Dingen zuwendet (bei mir z.B. verstärkt das Wandern und die Natur) vielleicht auch mehr "im Moment lebt".
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SGE_Werner schrieb:

Schneeweiss schrieb:

Unter massive Einschränkungen des alltäglichen Lebens verstehe ich die Einschränkungen, die wir jetzt haben.


Wie waren dann die Einschränkungen erst im Winter, wenn das jetzt für Dich massiv ist?


Keiner mag Klugscheißer , aber nur weil es im Winter noch schlimmere Einschränkungen gab, sind die aktuellen trotzdem nicht ohne. Wenn im Waldstadion nur 10k Zuschauer zugelassen sind, die Reisefreiheit zumindest stark erschwert wurde und es auch sonst im alltäglichen Leben (Beruf, Sportangebot, Freizeitangebot) nur unter Umständen und Auflagen möglichist, empfinde ich das auch als massive Einschränkung meines normalen Lebens.

Dennoch ist vieles davon richtig und wichtig.

In diesem Sinne, lasst euch impfen damit es wieder normal werden kann
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TheBastian10 schrieb:

Wenn im Waldstadion nur 10k Zuschauer zugelassen sind, die Reisefreiheit zumindest stark erschwert wurde und es auch sonst im alltäglichen Leben (Beruf, Sportangebot, Freizeitangebot) nur unter Umständen und Auflagen möglich ist, empfinde ich das auch als massive Einschränkung meines normalen Lebens.

Was ich im Moment (mal wieder) als sehr belastend empfinde, ist diese Unsicherheit und fehlende Planungssicherheit. Habe gerade vorhin ein paar Tage Resturlaub an der Nordsee gebucht für Dezember und kann mich nur sehr eingeschränkt darüber freuen, weil ich keine Ahnung habe, ob ich ihn (obwohl geimpft) überhaupt antreten kann - oder ob ich (wie bereits letztes Jahr, als ich Ähnliches für den selben Zeitraum geplant hatte) stornieren muss.

Ebenfalls heute nachmittag sah ich die neue Folge von Fußball 2000, da formulierte es Basti ungefähr so: Keiner weiß, ob beim nächsten Spiel 25.000 Leute ins Stadion dürfen, oder nur 10.000 wie gegen Saint Etienne. Und zwei Wochen später sind es eventuell nur noch 3000, und dann machen sie den ganzen Laden vielleicht wieder für zwei Jahre komplett dicht.... (sinngemäß zitiert, den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf).

Neben den aktuellen realen Einschränkungen (die in der Tat, objektiv betrachtet, erträglicher sind als letzten Winter, immerhin darf man sich ins Café oder den Biergarten setzen etc.) ist es vor allem diese Unsicherheit und mangelnde Zuversicht in die Zukunft, die viele Menschen derzeit stark belastet. Zeigte sich auch im Gespräch mit der Hotelangestellten vorhin: Als ich nebenbei bemerkte dass ich geimpft sei, meinte sie nur lapidar und resigniert: "Wer weiß, was das im Dezember noch wert sein wird...."
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Meine Urlaubslektüre war das "Kriegstagebuch" der schwäbischen Journalistin (und späteren SPD-Politikerin) Anna Haag: "Denken ist heute überhaupt nicht mehr Mode".
Sie hat von 1940-45 ein geheimes Tagebuch geführt, das sie im Kohlekeller versteckte. Es sind kleine Episoden und Alltagsbeobachtungen, beim Einkaufen, in der Straßenbahn, beim Gespräch mit Nachbarn. Das Buch zeigt, wie ich finde, sehr gut, wie sich der große Wahnsinn auf der weltpolitischen Bühne im kleinen Wahnsinn im Alltag widerspiegelte. Jede Menge Beispiele von Denunziantentum, Größenwahn, Zynismus der Propaganda, Unmenschlichkeit, aber auch kleine Heldentaten wie ein mutiges Wort in der Öffentlichkeit, das heimliche Zustecken einer Lebensmittelmarke an einen fast verhungerten ausländischen Zwangsarbeiter, oder das ebenso heimliche und lebensgefährliche Hören von BBC im Radio. Anna Haag berichtet von mindestens fünf Männern in ihrem Bekanntenkreis, die sich im Heimaturlaub erschossen oder erhängten, weil sie nicht wieder zurück an die Front wollten. Sehr spannend wird es dann am Schluss, als die Alliierten, also die Befreier, näherrücken und jeder hin- und hergerissen ist zwischen Freude darüber und der Angst, es könne einen im letzten Moment noch erwischen, entweder durch den "Feind" (Bombenangriffe) oder den "Freund" (Denunzierung und KZ wegen "Abhören von Feindsendern").
Ein bewegendes Buch einer mutigen Frau, aber keine leichte Urlaubslektüre, das muss ich gleich sagen!
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Ich weiß nicht wo dieser Begriff herkommt, aber seine Hautfarbe kann bzw konnte man sich nicht aussuchen, ob man sich impfen lässt, können die allermeisten sehr wohl individuell entscheiden.

Insofern finde ich den Begriff fehl am Platz und es relativiert mE das, was unter  Apartheid passiert ist. Erinnert mich an die eine Querdenkerin, die sich auf Sophie Scholl bezogen hat.
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Deshalb habe ich es bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Ich meinte einfach räumliche Trennung (diese steckt ja in dem Begriff drin, apart heißt nichts anderes als getrennt, für sich)
Selbstverständlich wollte ich die schlimmen Zustände in der Vergangenheit in Südafrika nicht dadurch relativieren! Ganz klar. Sorry, wenn das bei dir so rüberkam.
Aber könnte mir gut vorstellen, dass (wenn man Geimpften-Blöcke tatsächlich einführen würde) der eine oder andere in dieser Richtung aufschreien würde und dieser Begriff fiele.
Also vergesst bitte hier in der Diskussion dieses Wort und lasst uns ganz neutral von "räumlicher Trennung" sprechen.
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brodo schrieb:

Na dann klagt doch endlich mal! Wäre spannend, was da raus kommt.
       


Ich gehe davon aus, dass die Vereine noch bis September warten, wenn alle Impfwilligen (die auch impfberechtigt bzw. impffähig sind) durchgeimpft sind. Auch wenn ich mich bisher nur als Laie da ein bisschen einlesen konnte, glaube ich, dass die Vereine da auf der rechtlich stärkeren Seite sind. Allein schon der Punkt, dass die Inzidenz am Austragungsort als Anhaltspunkt für eine Zulassung der Veranstaltungsbesucherzahlen herhält, wäre für mich ein Grund das vor Gericht zu ziehen.

Mal am Beispiel Hertha BSC... Die für die Hertha relevante Inzidenz ist die vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Dieser Bezirk macht ca. 10 % der Berliner Bevölkerung aus und vermutlich werden auch im Stadion nicht sonderlich mehr als 10 % der Zuschauer aus diesem Bezirk kommen. Aktuell hat dieser Bezirk eine Inzidenz von 34,3, das benachbarte Steglitz-Zehlendorf aber nur 21,9 , Berlin als Ganzes 27,6. Klar, irgendwo muss man eine Grenze ja setzen, aber ist diese Regelung sachlich begründet?

Anderes Beispiel, wo wir gerade bei Berlin sind... Die Inzidenz in Berlin bei den 70-79 Jährigen liegt bei 2,2, die Inzidenz bei 20-24 Jährigen liegt bei 87,6. Wenn man schon so kleinteilig arbeitet, könnte man ja auch die Senioren rein lassen und die Jüngeren nicht... Ich weiß, verstößt vermutlich auch gegen irgendwelche Gleichheitsgrundsätze, aber wäre genauso problematisch wie diese sinnfreie Bezirksregelung bzgl. Inzidenz.

Aber die Hauptfrage ist und bleibt: Wenn Geimpfte zu einem erheblichen Teil nicht mehr zum Infektionsgeschehen beitragen, warum sollte es mit einem Hygienekonzept etc. nicht möglich sein, dass diese Menschen einen erheblichen Teil des Stadions füllen? Vor allem, weil die Geimpften dann auch noch unter sich sind und das Risiko noch mal spürbar sinkt für eine Weitergabe. Welches Gesetz erlaubt am Ende des Tages überhaupt noch diesen Menschen diese Rechte zu nehmen?

Es ist ja nicht so, dass ich mir nicht Sorgen machen würde vor Welle 4, ich sehe ja die Probleme schon kommen, rein zahlenmäßig und für den Rest braucht man auch keine Phantasie. Aber die Frage ist ja wirklich, ab welchem Punkt zumindest Geimpfte wieder ihre Rechte zur freien Entfaltung bekommen sollen? Insbesondere dann, wenn zum erheblichen Teil die Ungeimpften (und da nicht mal vorrangig die Kinder, die ja fürs Nichtimpfen nix können) für die Inzidenz sorgen.

Genau mit diesem "Ätsch, ihr seid jetzt geimpft, aber ihr dürft trotzdem genauso wenig oder viel machen wie Ungeimpfte und wegen den Ungeimpften und ihrem Verhalten dürft ihr noch weniger" sorgt man für Verdruss und zwar bei den Geimpften, die sich neben dem eigenen persönlichen Schutz bei den Impfungen auch noch ein Stück Normalität zurück erkämpfen wollten. Wenn es rein um die Verhinderung jeder einzelnen potenziellen Infektion geht (auch wenn das Risiko bei Vollgeimpften geringer ist), darfst Du eigentlich gar keinen ins Stadion lassen. Aber ich sehe hier den gesellschaftlichen Schaden als das größere Problem an. Dieser Verdruss ist schädlich, dieser treibt Menschen in radikalere politische Strömungen, dieser desillusioniert vor allem junge Menschen, die mit zumindest überschaubarerer Gefährdung Ihrer Gesundheit durch Corona sich trotzdem solidarisch haben impfen lassen und dabei auch die Hoffnung zurück in die Normalität hatten. Diese jungen Menschen, die jetzt einfach mal wieder Spaß haben wollen und sich haben impfen lassen, mussten sich ein Jahr lang für die vulnerablen Gruppen einschränken, jetzt sollen sie sich einschränken für die Impfgegner und für Kinder, für die das Risiko einer schweren Erkrankung gegeben, aber gemessen an anderen Altersgruppen zumindest einigermaßen überschaubar ist.

Man scheißt diesen jungen solidarisch agierenden Menschen gelinde gesagt erneut vor die Füße. Es geht hier eben nicht nur um Fußball, es geht um Konzerte , andere Sportereignisse usw. , diese Menschen wollen auch feiern gehen und ihr Leben leben. Wir haben diesen Menschen jetzt 16 Monaten ihrer besten Zeit genommen.

Die Politik darf das Vertrauen dieser jungen Menschen nicht auch noch verspielen. Das Vertrauen der noch jüngeren Generation, der Kinder, hat sie eigentlich schon längst verspielt, weil sie völlig konzeptlos agiert im Bereich Schulen.
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SGE_Werner schrieb:

Genau mit diesem "Ätsch, ihr seid jetzt geimpft, aber ihr dürft trotzdem genauso wenig oder viel machen wie Ungeimpfte und wegen den Ungeimpften und ihrem Verhalten dürft ihr noch weniger" sorgt man für Verdruss und zwar bei den Geimpften, die sich neben dem eigenen persönlichen Schutz bei den Impfungen auch noch ein Stück Normalität zurück erkämpfen wollten.

Das trifft auch meine Stimmungslage. Und ich muss zugeben, ich hätte mich gestern im Stadion noch ein bisschen besser gefühlt, wenn ich in einem reinen "Geimpften-Block" gesessen hätte. Wie ich hier schon mal schrieb, für mich sind die 3 Gs eben nicht gleichwertig. Ich fände es gut, wenn man darüber nochmal nachdenken könnte, und würde es begrüßen, wenn es für die kommenden Spiele ein größeres Ticket-Kontingent für Geimpfte gäbe, gerne auch räumlich getrennt.

Klar klingt das erstmal ein wenig nach "Apartheid", ein Begriff der uns allen wohl gleichermaßen verhasst ist, aber in diesem Fall geht es nicht um Rassismus, sondern darum, dass Menschen, die durch die Impfung für sich und Andere Verantwortung übernommen haben, auch in gewisser Weise dafür belohnt werden. Im von Werner angesprochenen "Kampf um Normalität" erschiene mir eine solche räumliche Trennung zumindest mal eine Überlegung wert, denn sie könnte die Zahl derer, die diese Normalität wieder erleben dürfen, erheblich vergrößern. Außerhalb der Blöcke, wo sich die Gruppen dann wieder vermischen, gibt es ja die Maskenpflicht.

PS: Bei einer Open-air-Veranstaltungsreihe im kulturellen Bereich, die hier in der Gegend stattfindet, wird es übrigens genau so gehandhabt: Ein relativ großes Kontingent für Geimpfte/Genesene, und dann noch ein kleineres Kontingent für Getestete.
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Für mich persönlich war es - unabhängig vom Spielgeschehen - erst einmal wichtig, überhaupt wieder im Stadion sein zu können, nach 16 langen Monaten...
Es war sehr emotional, ich muss zugeben, dass ich bei unserer Hymne wirklich den Tränen nahe war.
Gut fand ich die Begrüßungsworte von Markus Krösche. Hätte mich gefreut wenn Oliver Glasner auch ein paar kurze Sätze an das Publikum gerichtet hätte, aber vielleicht gibt es ja noch eine andere Gelegenheit dazu.
War natürlich interessant, die ganzen neuen Gesichter zu sehen. Wobei einige, z.B. Younes, gar nicht mehr so neu sind, man kannte sie aber bis dato nur aus den Fernsehbildern. Den nachhaltigsten Eindruck hat auf mich Borré hinterlassen. Für mich der man of the match, ich könnte mir vorstellen dass wir von dem noch einiges sehen werden. Und auch DDC war in meinen Augen streckenweise fast wieder der Alte.
Noch ein lobendes Wort zur Organisation: Eingangskontrollen, Getränkestände etc., das funktionierte alles sehr gut, am Eingang (zumindest bei mir vom Waldparkplatz kommend) null Wartezeit, an den Ständen maximal 2-3 Minuten. Lustig fand ich den Mann am Drehkreuz mit dem riesigen, auf dem Rücken geschnallten Desinfektionsmittel-Tank und der Sprühlanze, eine gute Maßnahme, die auch rege genutzt wurde.
Und noch eine kleine Beobachtung am Rande: Der Fußweg durch den Wald von Neu-Isenburg kommend war an zwei Stellen kurz vor dem Waldparkplatz ziemlich zugewachsen, weil da lange Zeit niemand mehr entlang gegangen war. Ich hoffe so sehr, dass wir da bald wieder in großen Scharen die gewohnte Schneise durch den Wald trampeln können!
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Ich brenne auch, kann gar nicht so genau erklären warum. Wahrscheinlich hat es viele Gründe, sehe unsere Eintracht allgemein für die Zukunft auf allen Ebenen top aufgestellt. Bin natürlich sehr gespannt wie sich das mit Glasner, den neuen jungen Wilden sowie unserem Gerüst an erfahrenen Spielern entwickeln wird.

Und mal wieder ein Spiel live im Stadion zu schauen, habe ich auch richtig Lust drauf und hoffe, dass das irgendwie funktionieren kann.
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Schönesge schrieb:

Und mal wieder ein Spiel live im Stadion zu schauen, habe ich auch richtig Lust drauf und hoffe, dass das irgendwie funktionieren kann.        
Dieser Satz bringt meine Gefühlslage auf den Punkt.
Wie würde Rolf Miller sagen: Alles andere ist primär!
Und bei den von Adler Steigflug erwähnten Rückkehrern möchte ich noch DDC ergänzen.
Vielleicht liegt es am zunehmenden Alter, aber irgendwie freut man sich über jedes vertraute Gesicht.