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FrankfurterBubb

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Bigbamboo schrieb:
Uh, wir haben einen alten und einen neuen Finanzvorstand. Und jetzt verhagelt's dem alten nochmal richtig die Bilanz.

Surprise, surprise.    


Der alte ist aber noch im Amt oder?
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etienneone schrieb:

Das Problem ist nach wie vor, dass die Eintracht von einem Haufen Dilettanten geführt wird. Bender, Fischer, HB... das sind doch alles keine Männer vom Fach. HB hat noch am ehesten fußballerische Erfahrung vorzuweisen, aber sonst...
Deshalb ist auch die gesamte Führungsetage immer still und kann eigentlich gar nichts steuern, weil immer irgendein Fachmann (aka Trainer) es ohnehin besser weiß. Wo das hinführt hat man ja bei Skibbe gesehen. Sowas wäre doch bei den Bayern undenkbar gewesen. Wenn die Mannschaft da zwei so blutleere Auftritte hintereinander abliefert, dann geht es da bis zum Masseur aber mal allen an den Kragen. Egal ob Klinsmann, Van Gaal oder Magath.
Bei uns gibt aber der Ober-Pädagoge den Ton an und hat über Jahre mit seiner Appeasement-Politik dazu beigetragen, dass dieser Verein abgestiegen ist. Dazu kommt, diese "wir haben uns alle lieb und sind doch eine Familie" Nummer in alle Bereiche der Eintracht übertragen hat. Warum darf eigentlich ein Hölzenbein immer noch den Chefscout geben? Warum wurde jahrelang mit Fraport gekuschelt, obwohl es lukrativere Angebote gab? Ich bleibe dabei, HB ist ein guter Mensch, mir persönlich sogar sympathisch, aber hat nichts an der Spitze eines Bundesliga-Vereins zu suchen.


Damit sprichst Du mir weitgehend aus der Seele.
Einzig bei Bender bin ich mir nicht sicher, den kenne ich nicht gut genug.
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Aha, und da fällt mir noch was ein, was die Person Heribert Bruchhagen angeht: Für ihn persönlich hätte das Scheitern normalerweise den Jobverlust nach sich ziehen müssen.
Für die von den meisten hier vorgebrachten Gründe der aktuellen ist er der Haupt- oder Alleinverantwortliche: Transferflops, Trainereinstellungen und -entlassungen, Vertragsgestaltung, übertriebene Gehälter, etc...

Trotzdem glaube ich, dass es für die Eintracht bisher das beste war sich (noch) nicht von HB zu trennen.
Als der Abstieg so gut wie feststand und HB erstmals ernsthaft in die Kritik geraten ist war ich noch voll auf seiner Seite, den späteren Verantwortungsverlust konnte ich nicht nachvollziehen. Ich wusste damals aber nicht wie hart uns der Abstieg aus finanzieller Sicht treffen wird, hier sollte die Mitverantwortung von Thomas Pröckl nicht vergessen werden.
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seventh_son schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:

Man kann zweierlei machen: sich diese Fragen stellen, sie beantworten und die Konsequenzen ziehen.

Oder man kann Verstärkungen fordern.


Ich denke diese Art der Analyse ist im Fußballgeschäft noch nicht überall angekommen. Leute wie Holz, HB, Funkel, Veh... Das ist alles alte Schule.


Zu dieser alten Schule zähle ich auch Gespanne wie Höneß/Rummenigge/Heinckes, nur ist der Geldstrom bei den Bauern endlos und zugegebenermaßen haben die auch ein paar gute Transfers getätigt in den letzten Jahren.

Wo sind denn außer Dortmund (Watzke/Zorc/Klopp) die Positiv-Beispiele? Leverkusen z.B. war vor Völler auch dafür bekannt insbesondere südamerikanische Spieler gut integrieren und weiterentwickeln zu können, auch wenn Kosten bzw. Verluste bei denen nie so eine große Rolle gespielt haben.

Leider muss man sagen, dass HBs Mission zu 100% gescheitert ist: Das Festgeldkonto wird Ende der Saison leer sein, die SGE entweder Fahrstuhlmanschaft in Liga 1 oder gestandener Zweitligist ohne Perspektivspieler. Gründe sind eine falsche Tranferpolitik und überzogene Gehälter für allenfalls durchschnittliche Spieler (max. Platz 9 in den letzten 18 Jahren).
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Weiß irgendjemand, wo man den Geschäfts- / Finanzbericht der Eintracht Frankfurt Fußball AG einsehen kann?

Habe ein wenig gegoogelt aber noch nichts gefunden.
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CaioMania schrieb:

Solche Aussagen könntest du untermalen, indem du dir mal die Bilanz der Eintracht zur Hand nähmest, und schautest, wie hoch denn das Eigenkapital ist.

Wenn dieses 25-30 Mio. aufwärts beträgt, dann würde ich mir auch bei 10 Mio. Miese (wohlgemerkt nach einem Abstieg) keine Sorgen machen.

Wenn das Eigenkapital allerdings zwischen 10 und 20 Mio. beträgt, dann ist das in der Tat alarmierend.


Danke für den hilfreichen Ratschlag.

Aus einem Artikel auf Eintracht.de zum Jahresabschluss 2010 der EF Fußball AG (http://www.eintracht.de/aktuell/30072/):

Eigenkapital 31.12.2010: 16 Mio EUR

Weiterhin wurde in der Saison 2010/11 (wohlgemerkt in der 1. BL) mit einem Umsatz von 63.8 Mio EUR geplant.

Hier wurde nun mehrfach von Mindereinnahmen i.H.v. 15-20 Mio durch den Abstieg gesprochen. Das würde 2011/12 einen Verlust von 10 Mio EUR bei einem Umsatz von 44-49 Mio EUR bedeuten: Alarmierend!
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seventh_son schrieb:

Dennoch - warum sollte ein Fenin sich nicht wie ein Lewandowski entwickeln - warum ein Caio nicht wie ein Sahin, oder ein Korkmaz nicht wenigstens so ein bißchen wie ein Großkreutz?


Hier spreche ich jetzt wieder als Bolzplatzheld und nicht als verkappter CFO:

Caio war schon immer ein einziger Witz. Um Bundesligaprofi zu werden, braucht man nunmal mehr als nur einen guten Schuss und einen schnellen Antritt. Dass Caio nicht für Größeres taugt, war mir schon nach einigen Wochen klar (könnt Ihr mir glauben oder nicht).

Korkmatz fehlte schon immer das taktische Verständnis die vor allem die Grundschnelligkeit (wie so vielen Eintracht-Kickern).

Nur bei Fenin war überhaupt irgendwann mal die Hoffnung berechtigt, dass er sich über das Mittelmaß-Niveau entwickeln könnte. Hier könnte man sich die Frage stellen, ob es nur an ihm gelegen hat, dass dies bei der Eintracht nicht möglich war.
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seventh_son schrieb:

Das ist eben der Unterschied zwischen Wirtschaft und Sportvereinen:

Dein Urlaub ist dir sicher, wenn du ihn bezahlt hast. Der Angriff auf die internationalen Plätze kann aber scheitern, und dann ist das Geld trotzdem weg.


Ich verstehe schon was Du meinst. Hinzu kommt, das nicht nur der Angriff auf die internat. Plätze gescheitert ist, sondern wir auch noch in die 2. BL abgestürtzt sind. Daher ist das Geld nicht nur weg, wir müssen sogar noch ordentlich was nachschießen, um den Status von zuvor zu erreichen.

Trotzdem sollte man aus diesem Abstieg aus finanzieller Sicht lernen. Es kann nämlich gut sein, dass es bis zum nächsten Abstieg nicht wieder so lange dauert, dass man sich bis dahin ein schönes Festgeldpolster angefressen hat (alles vorausgesetzt, dass wir in absehbarer Zeit überhaupt ins Oberhaus zurückkehren).
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realdeal schrieb:

Ich denke nicht das wir mit unserer Meinung weit auseinanderliegen (lies nochmal meinen Beitrag).
Fakt für mich ist das dieser Kader in der momentanen Zusammenstellung es schwer haben wird in der Bundesliga zu bleiben (falls der Aufstieg klappt).


Ich kann realdeal nur beipflichten. Dieser um Stützen wie Nikolov, Schildenfeld und Köhler aufgebaute "Erstligakader" würde es in der 1. BL sehr, sehr schwer haben, Abstiegskampf vorprogrammiert, direkter Abstieg nicht unwahrscheinlich.

Das heißt, selbst wenn sich dieses verblendete Betriebsunfall-Szenario bestätigt und wir den Ausfstieg schaffen, wären die 10 Mio EUR von 2011/12 wie verbrannt, denn wir hätten damit keine nachhaltige Entwicklung eingeschlagen.
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Basaltkopp schrieb:
Kann man den Schwarzmaler nichtmal abschalten? Der ist ja schlimmer als 10 adlermanus im Quadrat.
Die Eintracht macht deshalb einen so großen Verlust, weil man in der 2. Liga mehr als 20 Mio Mindereinnahmen hat.
Nächste Saison relativiert sich das wieder.


Ich möchte keine Panik machen, vielleicht habe ich den Thread auch zu polarisierend formuliert, ok.

Trotzdem darf man einen Verlust in dieser Höhe nicht einfach hinnehmen und sagen, das wird schon wieder. Wir sprechen über eine Größenordnung von 10000000 EUR in einem einzigen Jahr.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Genau hier liegt doch der Hase im Pfeffer. Was haben die Dortmunder richtig gemacht, wir hingegen falsch? Das wäre doch die Frage, die wir uns stellen müssten, und nichts anderes!

Und nochmal: die Antwort müssen wir im sportlichen Bereich suchen, und nur da. Nicht das Finanzgebaren, nicht Risikoscheue oder Geld vergraben hat uns in diese Lage gebracht, sondern das sportliche Versagen.


Eine echte Kernfrage: Was macht z.B. bei Dortmund, Mainz, Schalke und Hertha den Unterschied?

Ich glaube nicht, dass man das Sportliche hier isoliert betrachten kann. Das können die Spieler nämlich auch nicht. Für die Mentalität in Mannschaft und Verein spielt auch die Vertragsgestaltung und Vergütungspraxis eine wichtige Rolle. Hier haben wir natürlich wenig Einblick, aber das Beispiel Amatidis hat mir gezeigt, dass letztes Jahr einiges im Argen lag.
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ThorstenH schrieb:
Afrigaaner schrieb:
...
Wir sparen und sparen und trotzdem fehlt eine horrende Summe. 10 Mio, da muss man schon ganz schön Fehler gemacht haben.

Nö wieso? Wenn ich 5 Jahre lang jeden Monat was zur Seite lege und dann im 6. Jahr volle Kanne das zur Seite gelegte verprasse, weil ich dann WM in Südafrika ist und ich das unbedingt 5 Wocxhen lang miterleben will, dann hab' ich alles richtig gemacht.



Wir sind aber gerade nicht im teueren Urlaub bei der WM in Südafrika. Vielmehr schieben wir nach 5 Jahren Sparen Extraschichten auf dem Bau, damit wir überhaupt irgendwann mal wieder an Urlaub denken können.
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Jaroos schrieb:

Hast du die Zeit seit dem Ende der letzten Saison verschlafen? Wenn nicht, wäre dir sicher aufgefallen, dass immer davon die Rede war, dass wir diese Saison einen Erstligakader durchschleppen und deswegen einen recht hohen Verlust in Kauf nehmen. Damit soll der direkte Aufstieg gefestigt werden.


Wenn das ein Erstligakader ist, warum brauchen wir dann weitere Neuzugänge um Vice-Meister der 2. Liga zu werden?
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seventh_son schrieb:

Unsere Ausgaben konnten in der kurzen Zeit doch gar nicht so schrumpfen wie unsere Einnahmen dies taten, das betrifft insb. die Personalkosten, und das war ja auch nicht gewollt, da man keinen kompletten Umbruch wollte sondern eine Mannschaft, die aufstiegsfähig ist.


Ich verstehe nicht, warum die Personalkosten sich nach dem Abstieg nicht dem oberen Standard der 2. Liga anpassen können. Es muss in den Verträgen der Spieler doch ein Gehaltsschnitt für den Fall des Abstiegs vereinbart worden sein, der groß genug ist, dass der Verein nicht in finanzielle Schieflage gerät. Immerhin habe die Spieler den Abstieg ja maßgeblich zu verantworten und Ihre Erstligauntauglichkeit in 34 Spielen unter Beweis gestellt.
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seventh_son schrieb:

Das ist richtig! Und warum tun wir das? Weil wir in das Ziel "Aufstieg" investieren. Was glaubst du, warum so viele (neue) Spieler kurze Vertragslaufzeiten haben? Wir gehen ins Minus, um den Aufstieg zu erzwingen. Geht das schief, ist das Geld weg, aber dann wird eben nicht weiter ins Minus gegangen, sondern es wird abgespeckt. Und zwar so, dass unser von den Kosten her Erstligakader an die realen Einnahmen angepasst wird, also zum Zweitligakader wird.

Solange der jetzige Kraftakt vom Festgeldkonto gedeckt ist und keine Schulden aufgenommen werden, ist die Strategie vertretbar. Wir sind strukturell immer noch auf erste Liga ausgerichtet und ein Schrumpfen auf Zweitliganiveau würde richtig weh tun. Da man es sich leisten kann, versucht man also in dieser Saison mit allen Mitteln wieder die Erstklassigkeit herzustellen. Gelingt das nicht, wird die "echte" Zweitklassigkeit hier einkehren. Aber da wird dann kein Stein auf dem anderen bleiben.


Das heißt, der Grund für unsere hohen Verluste ist, das unser Zweitligakader von den Kosten her ein Erstligakader ist, da stimmt doch schon etwas nicht.

Außerdem würde ich diese Kostenhypetese gerne noch auf die Funktionäre und den Trainer erweitern. Natürlich kenne ich auch hier die Bezüge nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass das Gespann HB, BH, AV ebenfalls einen wesentlichen Teil der laufenden Kosten der SGE verursacht.
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Aragorn schrieb:
Außerdem meine ich vor einiger Zeit mal gelesen zu haben, daß die Eintracht weiterhin auf "soliden Beinen steht", da daß Eigentkapital nicht "angegriffen" wird! Verlust machen ist etwas anderes, als Schulden zu haben! Also..."locker bleiben"!!!


Schulden machen ist per se nichts schlechtes, solange man diese auch zurückzahlen kann und die Zinsen nicht zu hoch sind.

Verluste sind immer schlecht !!!
10 Mio EUR Verlust (oder auch 8-9) sind für eine Unternehmung von der Größe der SGE alarmierend.
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seventh_son schrieb:

Die Finanzen waren ja auch solide! Wir haben nie Schulden gemacht, konnten im Gegenteil über 2-3 Saisons unser Festgeldkonto aufstocken. Wenn man dann mal einen Verlust mit dem Festgeldkonto ausgleicht, ist das für mich nicht unsolide, man gibt nur das Geld aus was man vorher eingenommen hat.


Es ist aber nicht so, dass wir aus dem Festgeldkonto Ablösesummen für neue Spieler oder den Kauf des Stadions bezahlen, sondern laufende Kosten, vor allem die Gehälter von Spielern und Funktionären.
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HeinzGründel schrieb:
Bravo. Weiter so.


???
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bernie schrieb:

..und ich glaube, dass wir nächste Saison mit Stada + Fraport als Premiumpartner mehr haben. Und nun?
Wir bewegen uns auf Spekulatiusniveau. Nach Weihnachten aber logisch  


Wir spekulieren jede Woche über Sieg oder Niederlage, über Aufstieg oder Klassenverbleib.
Derzeit ist die Finanzstrategie aber deutlich brisanter als der kurzfristige sportliche Erfolg, also muss auch darüber spekuliert werden, denn wenn wir Fakten haben, ist es vielleicht schon zu spät um den Zeigefinger zu heben.
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Peace@bbc schrieb:
Ich würde aber gerne mal auf eine gute Erklärung eines anderen Users verweisen:

gereizt schrieb:

Hüstel, naja, laut Dr. Pröckl soll der Umsatz 2011/12 von 67 auf 40 Mio sinken. Fehlen also 27 Mio Einnahmen im Vergleich zur Vorsaison, die ja auch nicht gerade mit einem fetten Plus endete.

Angeblich sollte der Spieleretat von 27 auf 19 Mio. sinken. Das war aber meine ich vor unseren Stürmerverpflichtungen und dem Abgang von Fenin/Petkovic, die angeblich ja kostenneutral waren. Sind trotzdem nur 8 Mio. Reduzierung.

Wenn nun die anderen Kosten wie Miete, Sport5, allgemeine Kosten nicht um mehr als 15 Mio sinken, entsteht eben ein Verlust von 5-10 Mio.


Bereits bei der Aussage, dass der Verlust mindestens 5 Mio sein werde, eher deutlich höher war doch fast jedem klar, dass wir hier nicht über 6 Euro 50 reden und nen Fanschaal?
Bin mal gespannt, ob es 10 werden, gerechnet habe ich mit 8-9...


Diese Pi-mal-Daumen-Rechnung macht viel Sinn. Was ich mich frage ist, wie es sein kann, dass im Abstiegsfall plötzlich die Finanzen derart in Schieflage geraten können.
Wurde uns nicht jahrelang verkauft, dass die SGE solide Finanzen habe? Schon in der 1. BL wurde ja sehr knapp gerechnet. Und das ein Abstieg für die SGE nicht unmöglich ist, ist seit den 90er glaube ich allen jederzeit klar.